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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2020

Kei­ne ge­ne­rel­le Auf­klä­rungs­pflicht des Kfz-Ver­käu­fers über „Re­import“

Der (hier: pri­va­te) Ver­käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs muss den Käu­fer nur dann un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren, dass es sich um ei­nen „Re­import“ han­delt, wenn sich die­ser Um­stand auf­grund des Miss­trau­ens, das po­ten­zi­el­le Käu­fer ei­nem re­impor­tier­ten Fahr­zeug mög­li­cher­wei­se ent­ge­gen­brin­gen, tat­säch­lich min­dernd auf den Ver­kehrs­wert des Fahr­zeugs aus­wirkt. Da­von kann mitt­ler­wei­le nicht mehr ge­ne­rell, son­dern nur noch im Ein­zel­fall aus­ge­gan­gen wer­den (im An­schluss an OLG Je­na, Urt. v. 23.10.2008 – 1 U 118/08, ju­ris Rn. 20 ff.).

OLG Zwei­brü­cken, Be­schluss vom 30.11.2020 – 8 U 85/17
(vor­an­ge­hend: LG Fran­ken­thal, Ur­teil vom 12.09.2017 – 7 O 171/17; nach­fol­gend: OLG Zwei­brü­cken, Be­schluss vom 26.01.2021 – 8 U 85/17)

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Auf­tre­ten des Ver­äu­ße­rers ei­nes Ge­braucht­wa­gens un­ter dem aus den Fahr­zeug­pa­pie­ren er­sicht­li­chen Na­men

  1. Dass der Ver­äu­ße­rer ei­nes Ge­braucht­wa­gens un­ter dem aus den Fahr­zeug­pa­pie­ren er­sicht­li­chen Na­men auf­tritt, recht­fer­tigt für sich ge­nom­men nicht die An­nah­me, der Kauf­ver­trag sei mit dem Na­mens­trä­ger zu­stan­de ge­kom­men (im An­schluss an BGH, Urt. v. 01.03.2013 – V ZR 92/12, NJW 2013, 1946 Rn. 9).
  2. Der Um­stand, dass der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens in der Re­gel bös­gläu­big i. S. von § 932 II BGB ist, wenn er nicht ein­mal in die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) Ein­sicht nimmt, gibt für die Fra­ge, mit wem der Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug zu­stan­de ge­kom­men ist, nichts her. Denn dass der Na­me des Ver­äu­ße­rers mit dem in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II an­ge­ge­be­nen Na­men über­ein­stimmt, ist zwar mit Blick auf ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb re­le­vant, aber nicht ent­schei­dend für den Rechts­ge­schäfts­ver­kehr, wenn es dar­um geht, wer mit wem kon­tra­hiert.

OLG Frank­furt a. M., Be­schluss vom 26.11.2020 – 26 U 64/20

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Iso­lier­te Dritt­wi­der­kla­ge des Lea­sing­neh­mers ge­gen den Ver­käu­fer der Lea­sing­s­a­che

Wird der Lea­sing­neh­mer vom Lea­sing­ge­ber auf Zah­lung rück­stän­di­ger Lea­sing­ra­ten oder – nach frist­lo­ser Kün­di­gung des Lea­sing­ver­trags we­gen Zah­lungs­ver­zugs – auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung in An­spruch ge­nom­men, ist ei­ne ge­gen den Ver­käu­fer der Lea­sing­s­a­che – aus (lea­sing­ty­pisch) ab­ge­tre­te­nen Sach­män­gel­ge­währ­leis­tungs­rech­ten des Lea­sing­ge­bers – er­ho­be­ne iso­lier­te Dritt­wi­der­kla­ge des Lea­sing­neh­mers auf Rück­ge­währ des Kauf­prei­ses an den Lea­sing­ge­ber zu­läs­sig.

BGH, Teil­ver­säum­nis- und Schlus­s­ur­teil vom 25.11.2020 – VI­II ZR 252/18

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Um­ge­hungs­ge­schäft beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Schiebt beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher (§ 13 BGB) der Ver­käu­fer, der Un­ter­neh­mer (§ 14 BGB) ist, ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um das Fahr­zeug un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, so rich­ten sich Män­gel­rech­te des Käu­fers nach § 476 I 2 BGB (= § 475 I 2 BGB a.F.) we­gen Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über den Ver­brauchs­gü­ter­kauf ge­gen den Un­ter­neh­mer und nicht ge­gen den als Ver­käu­fer vor­ge­scho­be­nen Ver­brau­cher (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67 Rn. 14 ff.).
  2. Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs (§ 474 I BGB) trägt nach all­ge­mei­nen Grund­sät­zen der­je­ni­ge, der sich zu sei­nen Guns­ten dar­auf be­ruft. Im un­mit­tel­ba­ren An­wen­dungs­be­reich der §§ 474 bis 477 BGB muss des­halb grund­sätz­lich der Käu­fer dar­le­gen und be­wei­sen, dass er als Ver­brau­cher und der Ver­käu­fer als Un­ter­neh­mer ge­han­delt hat.
  3. Es be­steht kei­ne Ver­mu­tung da­für, dass al­le vor­ge­nom­me­nen Rechts­ge­schäf­te ei­nes Un­ter­neh­mers „im Zwei­fel“ sei­nem ge­schäft­li­chen Be­reich zu­zu­ord­nen sind (im An­schluss an BGH, Urt. v. 18.10.2017 – VI­II ZR 32/16, NJW 2018, 150 Rn. 37).
  4. Ein bei­der­seits voll­stän­dig er­füll­ter Kauf­ver­trag ist nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers ein­heit­lich dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det.

LG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 20.11.2020 – 1 O 240/19

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Zu­läs­si­ge Ver­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist auf ein Jahr im Ge­braucht­wa­gen­han­del – „Fe­ren­schild“

  1. § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F. (= § 476 II letz­ter Halb­satz BGB n.F.) ver­stößt ge­gen die Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie, weil nach die­ser Vor­schrift ent­ge­gen Art. 5 I und Art. 7 I Un­terabs. 2 der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie bei ei­nem Kauf­ver­trag zwi­schen ei­nem Un­ter­neh­mer und ei­nem Ver­brau­cher über ge­brauch­te Sa­chen ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist für Sach­män­gel­ge­währ­leis­tungs­rech­te auf we­ni­ger als zwei Jah­re zu­ge­las­sen wird. Die Mit­glied­staa­ten kön­nen nach Art. 5 I und Art. 7 I Un­terabs. 2 der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­ne nur ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Haf­tungs­dau­er auf bis zu ein Jahr, nicht je­doch über die Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist er­lau­ben.
  2. Ei­ne richt­li­ni­en­kon­for­me An­wen­dung von § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F. (= § 476 II letz­ter Halb­satz BGB n.F.) da­hin ge­hend, dass die­se Re­ge­lung ent­fällt oder nur ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Haf­tungs­dau­er er­laubt, kommt je­doch nicht in Be­tracht. Die Vor­schrift ist viel­mehr bis zu ei­ner ge­setz­li­chen Neu­re­ge­lung wei­ter­hin an­zu­wen­den. Ei­ne Klau­sel in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen, die die Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist auf ein Jahr in Kauf­ver­trä­gen über ge­brauch­te Sa­chen vor­sieht, ist dem­nach wirk­sam.

BGH, Ur­teil vom 18.11.2020 – VI­II ZR 78/20
(vor­an­ge­hend: OLG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 19.03.2020 – 4 U 198/19)

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Er­heb­li­che Dis­kre­panz zwi­schen tat­säch­li­cher Lauf­leis­tung ei­nes Ge­braucht­wa­gens und an­ge­zeig­tem Ki­lo­me­ter­stand

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen, des­sen tat­säch­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung we­sent­lich (hier: min­des­tens 84.000 km) hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung, ist i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, wenn ein ver­stän­di­ger Durch­schnitts­käu­fer un­ter den kon­kre­ten Um­stän­den, ins­be­son­de­re mit Rück­sicht auf das Al­ter des Fahr­zeugs, sei­ne Vor­nut­zung und die An­zahl sei­ner Vor­be­sit­zer, be­rech­tig­ter­wei­se er­war­ten darf, dass der an­ge­zeig­te Ki­lo­me­ter­stand der tat­säch­li­chen Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs ent­spricht (vgl. BGH, Urt. v. 16.03.2005 – VI­II ZR 130/04, ju­ris Rn. 9).
  2. Bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. des § 474 I 1 BGB wird dann, wenn sich in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ge­fahr­über­gang (§ 446 Satz 1 BGB) ein akut man­gel­haf­ter Zu­stand – hier: ein Mo­tor­scha­den – zeigt, ge­mäß § 477 BGB n.F. (= § 476 BGB a.F.) grund­sätz­lich ver­mu­tet, dass die­ser man­gel­haf­te Zu­stand in ei­nem frü­he­ren Ent­wick­lungs­sta­di­um schon bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen ha­be (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 49 ff. [zu § 476 BGB a.F.]). Die­se Ver­mu­tung ist wi­der­legt, wenn dem Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens der Nach­weis ge­lingt, dass der man­gel­haf­te Zu­stand auf üb­li­chen, dem Al­ter und der Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs ent­spre­chen­den Ver­schleiß zu­rück­zu­füh­ren ist (vgl. BGH, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 59). Ein sol­cher Ver­schleiß, mit dem ein Ge­braucht­wa­gen­käu­fer rech­nen muss, löst auch dann kei­ne Sach­män­gel­haf­tung des Ver­käu­fers aus, wenn er bei Ge­fahr­über­gang schon vor­han­de­nen, aber noch nicht of­fen­bar ge­wor­de­nen war (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 01.10.2008 – I-18 U 1/08, ju­ris Rn. 17).
  3. Maß­geb­lich da­für, ob ei­ne ty­pi­sche oder ei­ne aty­pi­sche Ver­schleiß­er­schei­nung vor­liegt, ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen, der we­gen ei­ner er­heb­li­chen Dis­kre­panz zwi­schen tat­säch­li­cher und an­ge­zeig­ter Ge­samt­lauf­leis­tung i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft ist, die an­ge­zeig­te und nicht sie tat­säch­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung.

OLG Hamm, Ur­teil vom 17.11.2020 – 34 U 57/19

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Er­höh­ter Kraft­stoff­ver­brauch bei ei­nem Hy­bridfahr­zeug (R)

Der Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs (hier: ei­nes ge­brauch­ten Hy­bridfahr­zeugs) darf An­ga­ben des Fahr­zeug­her­stel­lers zum Kraft­stoff­ver­brauch re­gel­mä­ßig nur so ver­ste­hen, dass die an­ge­ge­be­nen Wer­te in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren auf ei­nem Prüf­stand er­mit­telt wur­den und der – ins­be­son­de­re von der in­di­vi­du­el­len Fahr­wei­se ab­hän­ge – tat­säch­li­che Kraft­stoff­ver­brauch beim Be­trieb des Fahr­zeugs un­ter rea­len Be­din­gun­gen hö­her sein kann. Glei­ches gilt für An­ga­ben, die der Ver­käu­fer des Fahr­zeugs zu des­sen Kraft­stoff­ver­brauch un­ter Be­zug­nah­me auf die – hier in ei­nem Da­ten­blatt ent­hal­te­nen – Her­stel­ler­an­ga­ben macht. Der Käu­fer darf le­dig­lich er­war­ten, dass die sei­tens des Fahr­zeug­her­stel­lers an­ge­ge­be­nen Ver­brauchs­wer­te un­ter stan­dar­di­sier­ten Test­be­din­gun­gen re­pro­du­zier­bar sind (eben­so OLG Hamm, Urt. v. 07.02.2013 – I-28 U 94/12, ju­ris Rn. 37).

OLG Mün­chen, Be­schluss vom 17.11.2020 – 23 U 3551/20
(vor­an­ge­hend: LG Mün­chen II, Ur­teil vom 15.05.2020 – 13 O 4777/16)

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, Wi­der­ruf oder An­fech­tung – § 29 I ZPO

  1. Nach seit Jahr­zehn­ten ge­fes­tig­ter Recht­spre­chung ist ein Kauf­ver­trag über ei­ne be­weg­li­che Sa­che nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt, ei­nem wirk­sa­men Wi­der­ruf oder ei­ner wirk­sa­men An­fech­tung ein­heit­lich dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts, des Wi­der­rufs oder der An­fech­tung ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Die­ser ein­heit­li­che Er­fül­lungs­ort („Aus­tauschort“) ist im Re­gel­fall am Wohn­sitz des Käu­fers an­zu­sie­deln, so­dass re­gel­mä­ßig dort auch der be­son­de­re Ge­richts­stand des Er­fül­lungs­or­tes (§ 29 I ZPO) be­grün­det ist (so schon Se­nat, Beschl. v. 21.03.2016 – 2 AR 9/16, ju­ris Rn. 10).
  2. Ein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort („Aus­tauschort“) ist auch dann an­zu­neh­men, wenn die Kauf­sa­che un­ter­ge­gan­gen oder an den Ver­käu­fer, den Her­stel­ler oder den Im­por­teur zu­rück­ge­ben wor­den ist. Denn zum ei­nen soll­te der Käu­fer in ei­nem sol­chen Fall nicht schlech­ter ste­hen, als er stün­de, wenn der die Kauf­sa­che be­hal­ten hät­te, und zum an­de­ren wer­den so Zu­fall­s­er­geb­nis­se ver­mie­den.

KG, Be­schluss vom 16.11.2020 – 2 AR 1053/20

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Üb­li­che Ver­gü­tung für die In­spek­ti­on ei­nes Kraft­fahr­zeugs

  1. Für die In­spek­ti­on ei­nes Kraft­fahr­zeugs gilt in Er­man­ge­lung ei­ner aus­drück­li­chen Ver­gü­tungs­ver­ein­ba­rung die üb­li­che Ver­gü­tung als still­schwei­gend ver­ein­bart, weil die Durch­füh­rung ei­ner In­spek­ti­on nur ge­gen Ver­gü­tung zu er­war­ten ist (§ 632 I, II BGB). Üb­lich i. S. von § 632 II BGB ist die Ver­gü­tung, die zur Zeit des Ver­trags­schlus­ses nach all­ge­mei­ner Auf­fas­sung am Ort der Werkleis­tung ge­währt zu wer­den pflegt, wo­bei Ver­gleichs­maß­stab Leis­tun­gen glei­cher Art, glei­cher Gü­te und glei­chen Um­fangs sind.
  2. Es ist nicht zu be­an­stan­den, dass der Ver­gü­tung für die In­spek­ti­on ei­nes Kraft­fahr­zeugs vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­ge­be­ne Zeit­ein­hei­ten zu­grun­de ge­legt wer­den und nicht auf den tat­säch­li­chen Zeit­auf­wand ab­ge­stellt wird.
  3. Macht der Be­stel­ler kei­ne Vor­ga­ben zum Um­fang ei­ner Kfz-In­spek­ti­on, so ist es Sa­che des Werk­un­ter­neh­mers, nach bil­li­gem Er­mes­sen un­ter Be­ach­tung der Vor­ga­ben des Fahr­zeug­her­stel­lers zu be­stim­men, wel­che Ar­bei­ten durch­ge­führt wer­den.

AG Köln, Ur­teil vom 13.11.2020 – 112 C 251/19

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Kein Scha­dens­er­satz bei Lea­sing­ver­trag mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein Lea­sing­neh­mer, dem ein mög­li­cher­wei­se von ei­nem Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeug – hier: ein Por­sche Ca­yenne – über­las­sen wird, er­lei­det da­durch dann kei­nen Scha­den, wenn die Ge­brauchs­mög­lich­keit des Fahr­zeugs nicht ein­ge­schränkt ist und der Lea­sing­ver­trag nur ei­ne be­stimm­te Lauf­zeit und ei­ne be­stim­me Lauf­leis­tung vor­sieht, der Lea­sing­neh­mer aber kei­ne Rest­wert­ga­ran­tie über­nimmt (Lea­sing­ver­trag mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung). Dar­auf, ob das Lea­sing­fahr­zeug tat­säch­lich mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung ver­se­hen war oder ist, kommt es in die­ser Kon­stel­la­ti­on des­halb nicht an.
  2. Ein Lea­sing­neh­mer, dem ein (ur­sprüng­lich) mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung ver­se­he­nes Fahr­zeug über­las­sen wur­de, ist – aus ab­ge­tre­te­nem Recht – nicht mehr zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug be­rech­tigt, wenn der in der un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung lie­gen­de Man­gel des Fahr­zeugs durch die In­stal­la­ti­on ei­nes Soft­ware­up­dates be­sei­tigt wur­de und des­halb die (la­ten­te) Ge­fahr ei­ner Be­triebs­un­ter­sa­gung oder -be­schrän­kung nicht mehr be­steht.
  3. Ein Kraft­fahr­zeug eig­net sich grund­sätz­lich nur dann für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung i. S. des §434 I 2 Nr. 2 BGB, wenn es ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die we­der sei­ne (wei­te­re) Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr hin­dert noch an­sons­ten sei­ne Ge­brauchs­fä­hig­keit auf­hebt oder be­ein­träch­tigt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15, NJW 2016, 3015 Rn. 40; Urt. v. 26.10.2016 – VI­II ZR 240/15, NJW 2017, 153 Rn. 15; Urt. v. 24.10.2018 – VI­II ZR 66/17, BGHZ 220, 134 = ZIP 2018, 2272 Rn. 29; Hin­weis­be­schl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133 Rn. 5).

LG Mün­chen I, Ur­teil vom 11.11.2020 – 15 O 12455/19

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