1. Auch bei ei­nem hoch­prei­si­gen Dres­sur­pferd be­grün­det das Vor­han­den­sein ei­nes „Rönt­gen­be­fun­des“, so­fern die Kauf­ver­trags­par­tei­en kei­ne an­ders­lau­ten­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen ha­ben, für sich ge­nom­men grund­sätz­lich noch kei­nen Sach­man­gel nach § 434 I 2 BGB (Be­stä­ti­gung und Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 14 ff.; Urt. v. 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05, BGHZ 167, 40 Rn. 27 ff.). Hier­bei kommt es nicht ent­schei­dend dar­auf an, wie häu­fig der­ar­ti­ge Rönt­gen­be­fun­de vor­kom­men (in­so­weit Klar­stel­lung zu Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 20).
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes sol­chen Dres­sur­pfer­des hat – wie auch sonst beim Ver­kauf ei­nes Reit­pfer­des – oh­ne ei­ne an­ders­lau­ten­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung der Kauf­ver­trags­par­tei­en nur da­für ein­zu­ste­hen, dass das Tier bei Ge­fahr­über­gang nicht krank ist und sich auch nicht in ei­nem (eben­falls ver­trags­wid­ri­gen) Zu­stand be­fin­det, auf­grund des­sen be­reits die Si­cher­heit oder zu­min­dest ho­he Wahr­schein­lich­keit be­steht, dass es als­bald er­kran­ken wird und es des­halb oder aus sons­ti­gen Grün­den für die ver­trag­lich vor­aus­ge­setz­te bzw. ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung nicht mehr ein­setz­bar sein wird (Be­stä­ti­gung und Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05, BGHZ 167, 40 Rn. 37; Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 20).
  3. Die Ver­äu­ße­rung ei­nes vom Ver­käu­fer – hier: ei­nem nicht im Be­reich des Pfer­de­han­dels tä­ti­gen selbst­stän­di­gen Reit­leh­rer und Pfer­de­aus­bil­der – aus­schließ­lich zu pri­va­ten Zwe­cken ge­nutz­ten Pfer­des ist re­gel­mä­ßig nicht als Un­ter­neh­mer­ge­schäft zu qua­li­fi­zie­ren (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18; Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 3 b]).

BGH, Ur­teil vom 18.10.2017 – VI­II ZR 32/16

Sach­ve­halt: Der Klä­ger kauf­te von dem Be­klag­ten En­de des Jah­res 2010 im We­ge ei­nes münd­lich ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags den da­mals 10-jäh­ri­gen Han­no­ve­ra­ner Wal­lach D zum Preis von 500.000 €, um D als Dres­sur­pferd bei Grand-Prix-Prü­fun­gen ein­zu­set­zen. Der Be­klag­te, der selbst­stän­dig als Reit­leh­rer und Pfer­de­trai­ner tä­tig ist, hat­te das Pferd zu­vor für ei­ge­ne Zwe­cke er­wor­ben und zum Dres­sur­pferd aus­ge­bil­det.

Nach­dem die Zeu­gin B, der der Klä­ger das Pferd an­schlie­ßend zur Ver­wen­dung in Tur­nie­ren zur Ver­fü­gung stel­len woll­te, D am 24.11. und am 25.112010 Pro­be ge­rit­ten und ei­ne auf Ver­an­las­sung des Klä­gers in ei­ner Pfer­de­kli­nik am 30.11.2011 durch­ge­führ­te „gro­ße An­kaufs­un­ter­su­chung“ kei­ne er­heb­li­chen Be­fun­de er­ge­ben hat­te, er­folg­te die Über­ga­be des Pfer­des an den Klä­ger am 03.01.2011.

Im Rah­men ei­ner tier­ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wur­de am 15.06.2011 bei D am rech­ten Fa­cet­ten­ge­lenk zwi­schen dem vier­ten und dem fünf­ten Hals­wir­bel (C4/C5) ein Rönt­gen­be­fund fest­ge­stellt. Spä­ter er­gab ei­ne wei­ter­füh­ren­de com­pu­ter­to­mo­gra­phi­sche Un­ter­su­chung der Hals­wir­bel­säu­le dies­be­züg­lich, dass der hin­te­re (kau­da­le) Ge­lenk­fort­satz des vier­ten Hals­wir­bels rechts deut­lich ver­än­dert war.

Der Klä­ger macht gel­tend, die­ser Rönt­gen­be­fund sei die Ur­sa­che für die schwer­wie­gen­den Rit­tig­keits­pro­ble­me, die D un­mit­tel­bar nach der Über­ga­be ge­zeigt ha­be; das Pferd lah­me, ha­be of­fen­sicht­li­che Schmer­zen und wi­der­set­ze sich ei­ner rei­ter­li­chen Ein­wir­kung. Mit An­walts­schrei­ben vom 27.06.2011 er­klär­te er – nach ver­geb­li­cher Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung – den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag und for­der­te den Be­klag­ten zur Rück­nah­me des Pfer­des auf.

Im vor­lie­gen­den Rechts­streit be­gehrt der Klä­ger die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags so­wie die Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs und der Ver­pflich­tung des Be­klag­ten, al­le dem Klä­ger ent­ste­hen­den not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen für die Un­ter­hal­tung von D zu er­set­zen. Die Kla­ge hat in den Vor­in­stan­zen Er­folg ge­habt. Auf die Re­vi­si­on des Be­klag­te, der da­mit wei­ter­hin die Ab­wei­sung der Kla­ge er­rei­chen woll­te, wur­de das Ur­teil des Be­ru­fungs­ge­richts (OLG Mün­chen, Urt. v. 11.01.2016 – 17 U 1682/14) auf­ge­ho­ben und die Sa­che an ei­nen an­de­ren Se­nat des Be­ru­fungs­ge­richts zu­rück­ver­wie­sen.

Aus den Grün­den: [7]    I. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat zur Be­grün­dung sei­ner Ent­schei­dung – so­weit für das Re­vi­si­ons­ver­fah­ren von In­ter­es­se – im We­sent­li­chen aus­ge­führt:

[8]    Dem Klä­ger ste­he der gel­tend ge­mach­te An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses, Zug um Zug ge­gen Her­aus­ga­be und Rück­über­eig­nung des Pfer­des D, ge­mäß § 346 I BGB zu; dem­entspre­chend ha­be er auch ei­nen An­spruch auf die da­ne­ben be­gehr­ten Fest­stel­lun­gen.

[9]    Denn die Par­tei­en hät­ten bei Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges zu­min­dest still­schwei­gend ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung da­hin ge­hend ge­trof­fen, dass das Pferd ei­nen Rönt­gen­be­fund ent­spre­chend dem­je­ni­gen im Be­reich des Fa­cet­ten­ge­lenks bei C4/C5 nicht auf­wei­sen dür­fe. Dies ha­be der Be­klag­te in sei­ner An­hö­rung im Rah­men der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 30.11.2015 beim Be­ru­fungs­ge­richt „so ein­ge­räumt“ und sei vom Klä­ger – was ver­se­hent­lich nicht pro­to­kol­liert wor­den sei – be­stä­tigt wor­den.

[10]   Der ent­spre­chen­de Be­fund ha­be be­reits bei Über­ga­be des Pfer­des an den Klä­ger vor­ge­le­gen. Zwar ha­be der Sach­ver­stän­di­ge aus­ge­führt, dass aus sei­ner Sicht nur mit sehr ho­her Wahr­schein­lich­keit von ei­nem Vor­lie­gen des Be­fun­des bei Über­ga­be des Pfer­des aus­ge­gan­gen wer­den kön­ne, weil bei der An­kaufs­un­ter­su­chung letzt­lich nur ei­ne zwei­di­men­sio­na­le Rönt­gen­auf­nah­me, wei­te­res bild­ge­ben­des Ma­te­ri­al je­doch erst meh­re­re Mo­na­te nach der An­kaufs­un­ter­su­chung er­stellt wor­den sei. Des­we­gen kön­ne – nach An­sicht des Sach­ver­stän­di­gen – nicht mit letzt­end­li­cher Si­cher­heit voll­stän­dig aus­ge­schlos­sen wer­den, dass die­ser Be­fund nach der Über­ga­be des Pfer­des wei­te­ren Ver­än­de­run­gen aus­ge­setzt ge­we­sen sei. Das Ge­richt sei je­doch da­von über­zeugt, dass der Rönt­gen­be­fund tat­säch­lich be­reits zum Zeit­punkt der An­kaufs­un­ter­su­chung vor­ge­le­gen ha­be, denn der Sach­ver­stän­di­ge ha­be auf den an­läss­lich der An­kaufs­un­ter­su­chung ge­fer­tig­ten Rönt­gen­bil­dern Ver­än­de­run­gen im Be­reich des Fa­cet­ten­ge­lenks zwi­schen dem vier­ten und dem fünf­ten Hals­wir­bel er­ken­nen kön­nen, die sich mit dem wei­te­ren bild­ge­ben­den Ma­te­ri­al oh­ne Wei­te­res in Ein­klang brin­gen lie­ßen. Im Üb­ri­gen deu­te der Zu­stand des Be­fun­des dar­auf hin, dass er mit über­wie­gen­der Wahr­schein­lich­keit be­reits vor dem drit­ten Le­bens­jahr des Pfer­des ent­stan­den sei.

[11]   Dar­über hin­aus er­ge­be sich das Vor­lie­gen des Rönt­gen­be­funds be­reits bei Über­ga­be auch aus § 476 BGB, da sich der Be­fund in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Über­ga­be des Pfer­des ge­zeigt ha­be. Als Reit­leh­rer und Pfer­de­trai­ner sei der Be­klag­te bei Ver­trags­schluss selbst­stän­dig, um­satz­steu­er­pflich­tig und mit­hin als Un­ter­neh­mer i. S. des § 14 I BGB tä­tig ge­we­sen. Der Ver­kauf des Pfer­des wei­che nicht so weit­ge­hend vom ge­wöhn­li­chen Tä­tig­keits­feld des Be­klag­ten ab, dass er des­sen Ge­wer­be nicht mehr zu­zu­rech­nen wä­re. Dem­ge­gen­über ha­be der Klä­ger den Ver­trag als Ver­brau­cher i. S. des § 13 BGB ab­ge­schlos­sen, da nicht er­sicht­lich sei, dass er das Pferd im Rah­men ei­ner be­ruf­li­chen Tä­tig­keit ge­kauft ha­be; selbst ei­ne Art Spon­so­ring zu­guns­ten der als (pro­fes­sio­nel­le) Tur­nier­rei­te­rin tä­ti­gen Zeu­gin B füh­re nicht zwin­gend zu ei­ner un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­keit des Klä­gers, son­dern kön­ne auch durch­aus dem Be­reich des Hob­bys zu­ge­ord­net wer­den.

[12]   II. Die­se Be­ur­tei­lung hält recht­li­cher Nach­prü­fung nicht stand. Mit der vom Be­ru­fungs­ge­richt ge­ge­be­nen Be­grün­dung kann der Klä­ger die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­tra­ges ge­mäß §§ 437 Nr. 2 Fall 1, 434 I, 90a Satz 3, 323 I, 346, 348 BGB und die wei­te­ren von ihm be­gehr­ten, da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Fest­stel­lun­gen nicht ver­lan­gen, weil ei­ner­seits al­lein der nach Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts be­reits bei Über­ga­be des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pfer­des (§ 446 BGB) vor­han­de­ne Rönt­gen­be­fund man­gels nach­weis­ba­rer kli­ni­scher Aus­wir­kun­gen ei­nen Sach­man­gel nicht zu be­grün­den ver­mag und an­de­rer­seits bis­lang hin­rei­chen­de Fest­stel­lun­gen da­zu feh­len, ob die vom Klä­ger be­haup­te­ten „Rit­tig­keits­pro­ble­me“ – un­ab­hän­gig von be­sag­tem Rönt­gen­be­fund – be­reits bei Über­ga­be des Pfer­des vor­la­gen. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts kommt dem Klä­ger die Ver­mu­tung des § 476 BGB nicht zu­gu­te, weil der Be­klag­te nicht als Un­ter­neh­mer ge­han­delt hat und des­halb ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf nicht vor­liegt.

[13]   1. Rechts­feh­ler­haft ist das Be­ru­fungs­ge­richt da­von aus­ge­gan­gen, das Pferd sei be­reits auf­grund des streit­ge­gen­ständ­li­chen Rönt­gen­be­fun­des mit ei­nem Sach­man­gel be­haf­tet ge­we­sen, weil es hier­durch – ob­schon die­ser Be­fund nach den Fest­stel­lun­gen des ge­richt­li­chen Sach­ver­stän­di­gen mit ho­her bis sehr ho­her Wahr­schein­lich­keit nicht kli­nisch re­le­vant ge­we­sen ist und auch nicht zu den vom Klä­ger be­män­gel­ten „Rit­tig­keits­pro­ble­men“ ge­führt hat – von der durch die Par­tei­en ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit ab­ge­wi­chen sei (§ 434 I 1 BGB).

[14]   a) Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on ist in­so­fern al­ler­dings nicht zu be­an­stan­den, dass das Be­ru­fungs­ge­richt auf der Grund­la­ge der Aus­füh­run­gen des Sach­ver­stän­di­gen zu der Über­zeu­gung ge­langt ist, der streit­ge­gen­ständ­li­che Rönt­gen­be­fund ha­be be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen. Zwar hat der Sach­ver­stän­di­ge dies nicht „mit letzt­end­li­cher Si­cher­heit“, son­dern (le­dig­lich) als „sehr wahr­schein­lich“ fest­ge­stellt, da er Ver­än­de­run­gen am be­tref­fen­den Ge­lenk­fort­satz der Wir­bel­säu­le nach Ge­fahr­über­gang (aus na­tur­wis­sen­schaft­li­cher Sicht) „nicht voll­stän­dig“ aus­schlie­ßen konn­te. Aber auch die vol­le rich­ter­li­che Über­zeu­gungs­bil­dung nach § 286 I ZPO setzt kei­ne ab­so­lu­te oder un­um­stöß­li­che Ge­wiss­heit im Sin­ne des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wei­ses vor­aus, son­dern nur ei­nen für das prak­ti­sche Le­ben brauch­ba­ren Grad von Ge­wiss­heit, der Zwei­feln Schwei­gen ge­bie­tet, oh­ne sie völ­lig aus­zu­schlie­ßen (st. Rspr.; vgl. BGH, Urt. v. 16.04.2013 – VI ZR 44/12, NJW 2014, 71 Rn. 8; Urt. v. 11.06.2015 – I ZR 19/14, NJW 2016, 942 Rn. 40; Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, NJW 2017, 1093 Rn. 60 [zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ be­stimmt]; je­weils m. w. Nachw.). Da­her darf sich ein Rich­ter da­durch, dass sich ein Gut­ach­ter nur auf Wahr­schein­lich­keits­gra­de fest­legt, nicht von der Bil­dung ei­ner per­sön­li­chen Über­zeu­gung zum Grad ei­ner prak­ti­schen Wahr­schein­lich­keit ab­hal­ten las­sen (vgl. BGH, Urt. v. 26.10.1993 – VI ZR 155/92, NJW 1994, 801 [un­ter II 2 c aa]; Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, NJW 2017, 1093 Rn. 62; je­weils m. w. Nachw.). In­so­fern ist das Be­ru­fungs­ge­richt nach in­halt­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung mit den sach­ver­stän­di­gen Aus­füh­run­gen in recht­lich nicht zu be­an­stan­den­der Wei­se zu dem Schluss ge­langt, der streit­ge­gen­ständ­li­che Rönt­gen­be­fund ha­be be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen.

[15]   b) Mit Recht rügt die Re­vi­si­on je­doch die Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts, be­reits bei dem be­tref­fen­den Rönt­gen­be­fund han­de­le es sich – un­ab­hän­gig da­von, ob hier­mit kli­ni­sche Er­schei­nun­gen ver­bun­den sei­en – um ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 1 BGB. Denn es ist nicht ein­mal im An­satz er­kenn­bar, dass die Par­tei­en aus­drück­lich oder kon­klu­dent ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung da­hin ge­hend ge­trof­fen ha­ben könn­ten, dass das Pferd ei­nen Rönt­gen­be­fund ent­spre­chend dem vom Sach­ver­stän­di­gen im Be­reich des Fa­cet­ten­ge­lenks bei C4/C5 fest­ge­stell­ten nicht ha­ben dür­fe.

[16]   aa) Nach der stän­di­gen Recht­spre­chung des Se­nats setzt ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB vor­aus, dass der Ver­käu­fer in ver­trags­ge­mäß bin­den­der Wei­se die Ge­währ für das Vor­han­den­sein ei­ner Ei­gen­schaft der Kauf­sa­che über­nimmt und da­mit sei­ne Be­reit­schaft zu er­ken­nen gibt, für al­le Fol­gen des Feh­lens die­ser Ei­gen­schaft ein­zu­ste­hen (vgl. Se­nat, Urt. v. 04.06.1997 – VI­II ZR 243/96, BGHZ 135, 393, 396 [zu § 459 II BGB a.F.]; Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05, NJW 2008, 1517 Rn. 13; Urt. v. 26.04.2017 – VI­II ZR 80/16, NJW 2017, 2817 Rn. 13). Ei­ne sol­che Ver­ein­ba­rung kann aus­drück­lich oder – was in­so­weit im Streit­fall al­lein in Be­tracht kommt – durch schlüs­si­ges Ver­hal­ten ge­trof­fen wer­den (vgl. Se­nat, Urt. v. 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15, NJW 2016, 3015 Rn. 18; Urt. v. 26.04.2017 – VI­II ZR 80/16, NJW 2017, 2817 Rn. 13). Al­ler­dings sind an das Vor­lie­gen ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nach § 434 I 1 BGB stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len; un­ter der Gel­tung des neu­en Schuld­rechts kommt sie nicht mehr im Zwei­fel, son­dern nur noch in ein­deu­ti­gen Fäl­len in Be­tracht (st. Rspr.; zu­letzt Se­nat, Urt. v. 15.06.2016 – VI­II ZR 134/15, NJW 2016, 2874 Rn. 16; Urt. v. 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15, NJW 2016, 3015 Rn. 35; Urt. v. 26.04.2017 – VI­II ZR 80/16, NJW 2017, 2817 Rn. 13; Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 1]).

[17]   bb) Ob da­nach im Ein­zel­fall ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung zu be­ja­hen ist, ist ei­ne Fra­ge der in ers­ter Li­nie dem Tatrich­ter ob­lie­gen­den Ver­trags­aus­le­gung (Se­nat, Urt. v. 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15, NJW 2016, 3015 Rn. 18; Urt. v. 26.04.2017 – VI­II ZR 80/16, NJW 2017, 2817 Rn. 13). Die Aus­le­gung ei­ner sol­chen In­di­vi­du­al­ver­ein­ba­rung kann vom Re­vi­si­ons­ge­richt nur ein­ge­schränkt dar­auf über­prüft wer­den, ob ge­setz­li­che oder all­ge­mein an­er­kann­te Aus­le­gungs­re­geln, die Denk­ge­set­ze oder all­ge­mei­ne Er­fah­rungs­sät­ze ver­letzt sind oder we­sent­li­cher Aus­le­gungs­stoff au­ßer Acht ge­las­sen wur­de oder die Aus­le­gung auf mit der Re­vi­si­on ge­rüg­ten Ver­fah­rens­feh­lern be­ruht (st. Rspr.; vgl. Se­nat, Urt. v. 09.07.2014 – VI­II ZR 376/13, BGHZ 202, 39 Rn. 42; Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 55/15, NJW 2017, 878 Rn. 35 [zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ vor­ge­se­hen]; Urt. v. 26.04.2017 – VI­II ZR 233/15, WM 2017, 1225 Rn. 17; je­weils m. w. Nachw.). Sol­che Rechts­feh­ler lie­gen hier – wie die Re­vi­si­on zu­tref­fend gel­tend macht – in­des vor.

[18]   Denn das Be­ru­fungs­ge­richt hat die An­nah­me ei­ner „zu­min­dest still­schwei­gen­den“ Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung mit dem vor­be­zeich­ne­ten In­halt aus­schließ­lich dar­auf ge­stützt, dass der Be­klag­te dies in sei­ner An­hö­rung in der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 30.11.2015 beim Be­ru­fungs­ge­richt „so ein­ge­räumt“ und der Klä­ger den ent­spre­chen­den Vor­trag – was ver­se­hent­lich nicht pro­to­kol­liert wor­den sei – be­stä­tigt ha­be. Tat­säch­lich ent­hält das vom Be­ru­fungs­ge­richt in Be­zug ge­nom­me­ne Sit­zungs­pro­to­koll dies­be­züg­lich zu­nächst fol­gen­de Er­klä­rung des Klä­gers:

„Mei­ner Er­in­ne­rung nach ha­ben wir kei­ne kon­kre­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­run­gen wie z. B. über die Rönt­gen­klas­se ge­trof­fen.“

[19]   Be­zo­gen hier­auf er­gänz­te der Be­klag­te:

„Auch ich ha­be an be­son­de­re Ver­ein­ba­run­gen kei­ne Er­in­ne­rung. Eben­so wie [der Klä­ger] kann auch ich sa­gen, dass wir kei­ne be­son­de­ren Punk­te aus­ge­macht ha­ben, bei de­ren Vor­lie­gen in der An­kaufs­un­ter­su­chung der Kauf dann nicht zu­stan­de ge­kom­men wä­re. Wä­re der Rönt­gen­be­fund, wie er sich dann jetzt im Lau­fe des Rechts­streits her­aus­ge­stellt hat, schon bei der An­kaufs­un­ter­su­chung und im dies­be­züg­li­chen An­kauf­pro­to­koll aus­ge­wie­sen wor­den, wä­re dies für [den Klä­ger] ein Grund ge­we­sen, dass der Kauf nicht zu­stan­de kommt.“

[20]   Hier­auf lässt sich die – auch von den Par­tei­en des Rechts­streits bis da­hin nicht er­kenn­bar in Be­tracht ge­zo­ge­ne – An­nah­me des Be­ru­fungs­ge­richts, die Par­tei­en hät­ten still­schwei­gend ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung über das Nicht­vor­han­den­sein be­stimm­ter Rönt­gen­be­fun­de ge­trof­fen, al­ler­dings – wie die Re­vi­si­on mit Recht rügt – nicht ein­mal im An­satz stüt­zen. Denn auch für den Ab­schluss ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nach § 434 I 1 BGB be­darf es zwei­er auf­ein­an­der be­zo­ge­ner kor­re­spon­die­ren­der Wil­lens­er­klä­run­gen nach §§ 145 ff. BGB (An­ge­bot und An­nah­me). Zwar kön­nen die­se durch­aus auch still­schwei­gend – mit­hin durch schlüs­si­ges Ver­hal­ten – ab­ge­ge­ben wer­den (vgl. hier­zu Se­nat, Urt. v. 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15, NJW 2016, 3015 Rn. 18 m. w. Nachw.). Vor­lie­gend ist aber nicht er­kenn­bar, dass auch nur ei­ne der Par­tei­en bei Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges ei­nen auf Ab­schluss ei­ner ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­rung ge­rich­te­ten Wil­len ge­bil­det ha­ben könn­te – ge­schwei­ge denn, dass ein sol­cher Wil­le in ir­gend­ei­ner Form zum Aus­druck ge­bracht wor­den wä­re. Im Ge­gen­teil ha­ben bei­de Par­tei­en in der münd­li­chen Ver­hand­lung beim Be­ru­fungs­ge­richt so­gar aus­drück­lich und über­ein­stim­mend er­klärt, dass kei­ne be­son­de­ren Ver­ein­ba­run­gen be­tref­fend die Be­schaf­fen­heit von D ge­trof­fen wur­den.

[21]   In­so­fern woll­te und konn­te der Be­klag­te den Ab­schluss ei­ner der­ar­ti­gen – tat­säch­lich nicht ge­trof­fe­nen – Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung im Nach­hin­ein auch nicht „ein­räu­men“. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat in­so­weit grund­le­gend ver­kannt, dass nach­träg­li­che Mut­ma­ßun­gen ei­ner Par­tei – hier des Be­klag­ten – dar­über, dass die an­de­re Par­tei – hier der Klä­ger – bei Kennt­nis vom Vor­lie­gen oder Feh­len be­stimm­ter Ei­gen­schaf­ten des Kauf­ge­gen­stan­des den Ver­trag (so) nicht ge­schlos­sen ha­ben wür­de, auch dann nicht mit dem tat­säch­li­chen Ab­schluss ei­ner ent­spre­chen­den Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung gleich­zu­set­zen sind oder ei­nen sol­chen (nach­träg­lich) her­bei­füh­ren kön­nen, wenn die Rich­tig­keit die­ser Mut­ma­ßun­gen von der an­de­ren Par­tei be­stä­tigt wird. Über­dies sind Be­gleit­um­stän­de, aus de­nen sich An­halts­punk­te für ei­ne (kon­klu­den­te) Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung er­ge­ben könn­ten, we­der er­kenn­bar noch von den Par­tei­en vor­ge­tra­gen.

[22]   2. Die Ent­schei­dung des Be­ru­fungs­ge­richts stellt sich auch nicht aus an­de­ren Grün­den als rich­tig dar (§ 561 ZPO). Zum ei­nen be­grün­det der – nach der in­so­weit nicht zu be­an­stan­den­den Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­han­de­ne – Rönt­gen­be­fund für sich ge­nom­men auch kei­nen Sach­man­gel des Pfer­des nach § 434 I 2 BGB. Zum an­de­ren ver­mö­gen die vom Klä­ger be­haup­te­ten di­ver­sen „Rit­tig­keits­pro­ble­me“ je­den­falls nach bis­he­ri­gem Sach­stand ei­nen An­spruch des Klä­gers – dem in­so­weit die Ver­mu­tung des § 476 BGB man­gels Un­ter­neh­mer­han­delns des Be­klag­ten nicht zu­gu­te­kommt – auf Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­tra­ges nicht zu be­grün­den.

[23]   a) Hin­sicht­lich des Rönt­gen­be­fun­des kann letzt­lich of­fen­blei­ben, ob die Par­tei­en – wie die Re­vi­si­on meint – nach dem Ver­trag zu­sätz­lich ei­ne Ver­wen­dung als (hoch­klas­si­ges) Dres­sur­pferd i. S. von § 434 I 2 Nr. 1 BGB vor­aus­ge­setzt ha­ben oder ob es – wor­auf das Land­ge­richt ab­ge­stellt hat­te – dar­auf an­kommt, dass sich D ge­mäß § 434 I 2 Nr. 2 BGB für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung eig­net und ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei ei­nem der­ar­ti­gen Dres­sur­pferd üb­lich ist und die der Klä­ger er­war­ten konn­te. Denn die Ver­wen­dungs­eig­nung des Pfer­des steht in bei­den Fäl­len nicht in­fra­ge, da der ge­richt­li­che Sach­ver­stän­di­ge – wie be­reits das Land­ge­richt fest­ge­stellt hat­te, des­sen Aus­füh­run­gen das Be­ru­fungs­ge­richt in Be­zug ge­nom­men hat – kli­ni­sche Aus­wir­kun­gen des streit­ge­gen­ständ­li­chen Rönt­gen­be­fun­des nicht fest­zu­stel­len ver­moch­te.

[24]   aa) Der Se­nat hat be­reits ent­schie­den, dass die Eig­nung ei­nes kli­nisch un­auf­fäl­li­gen Pfer­des für die ver­trag­lich vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung als Reit­pferd nicht schon da­durch be­ein­träch­tigt wird, dass auf­grund von Ab­wei­chun­gen von der „phy­sio­lo­gi­schen Norm“ ei­ne (le­dig­lich) ge­rin­ge Wahr­schein­lich­keit da­für be­steht, dass das Tier zu­künf­tig kli­ni­sche Sym­pto­me ent­wi­ckeln wird, die sei­ner Ver­wen­dung als Reit­pferd ent­ge­gen­ste­hen (vgl. Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 14). Eben­so we­nig ge­hört es zur üb­li­chen Be­schaf­fen­heit ei­nes Tie­res, dass es in je­der Hin­sicht ei­ner bio­lo­gi­schen oder phy­sio­lo­gi­schen „Ide­al­norm“ ent­spricht (Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 19). Die­se Wer­tung trägt dem Um­stand Rech­nung, dass es sich bei Tie­ren um Le­be­we­sen han­delt, die ei­ner stän­di­gen Ent­wick­lung un­ter­lie­gen und die – an­ders als Sa­chen – mit in­di­vi­du­el­len An­la­gen aus­ge­stat­tet und dem­entspre­chend mit sich dar­aus er­ge­ben­den un­ter­schied­li­chen Ri­si­ken be­haf­tet sind (vgl. da­zu auch Se­nat, Urt. v. 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05, BGHZ 167, 40 Rn. 27).

[25]   Der Käu­fer ei­nes Pfer­des kann des­halb red­li­cher­wei­se nicht er­war­ten, dass er auch oh­ne be­son­de­re (Be­schaf­fen­heits-)Ver­ein­ba­rung ein Tier mit „idea­len“ An­la­gen er­hält, son­dern muss im Re­gel­fall da­mit rech­nen, dass das von ihm er­wor­be­ne Tier in der ei­nen oder an­de­ren Hin­sicht phy­sio­lo­gi­sche Ab­wei­chun­gen vom Ide­al­zu­stand auf­weist, wie sie für Le­be­we­sen nicht un­ge­wöhn­lich sind (vgl. Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 19). Auch die da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken für die spä­te­re Ent­wick­lung des Tie­res sind für Le­be­we­sen ty­pisch und stel­len für sich ge­nom­men noch kei­nen ver­trags­wid­ri­gen Zu­stand dar, denn der Ver­käu­fer ei­nes Tie­res haf­tet nicht für den Fort­be­stand des bei Ge­fahr­über­gang ge­ge­be­nen Ge­sund­heits­zu­stan­des (vgl. Se­nat, Urt. v. 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05, BGHZ 167, 40 Rn. 37).

[26]   Da die­se Er­wä­gun­gen in glei­chem Ma­ße auf Dres­sur­pfer­de zu über­tra­gen sind, wies D trotz des bei Ge­fahr­über­gang vor­han­de­nen, sich kli­nisch al­ler­dings nicht aus­wir­ken­den Rönt­gen­be­funds dies­be­züg­lich kei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 BGB auf. Der Be­klag­te hat als Ver­käu­fer nur – nach­dem kei­ne an­ders­lau­ten­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­schlos­sen wur­de – da­für ein­zu­ste­hen, dass das Tier bei Ge­fahr­über­gang nicht krank ist und sich auch nicht in ei­nem (eben­falls ver­trags­wid­ri­gen) Zu­stand be­fin­det, auf­grund des­sen be­reits die Si­cher­heit oder zu­min­dest ho­he Wahr­schein­lich­keit be­steht, dass es als­bald er­kran­ken wird (vgl. be­reits Se­nat, Urt. v. 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05, BGHZ 167, 40 Rn. 37) und es des­halb oder aus sons­ti­gen Grün­den für die ver­trag­lich vor­aus­ge­setz­te bzw. ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung nicht mehr ein­setz­bar sein wird.

[27]   Bei­des war vor­lie­gend aber nicht der Fall. Der ge­richt­li­che Sach­ver­stän­di­ge hat kli­ni­sche Aus­wir­kun­gen des streit­ge­gen­ständ­li­chen Rönt­gen­be­funds we­der für den Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs fest­stel­len kön­nen noch zu­künf­tig sol­che für hin­rei­chend wahr­schein­lich er­ach­tet. Die blo­ße Mög­lich­keit, dass bei ei­nem zu­künf­ti­gen „Fort­schrei­ten“ des Rönt­gen­be­fun­des der Ver­wen­dung als Dres­sur­pferd ent­ge­gen­ste­hen­de kli­ni­sche Er­schei­nun­gen auf­tre­ten könn­ten, ist da­ge­gen nicht ge­eig­net, für den maß­geb­li­chen Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs die Eig­nung für die ge­wöhn­li­che oder nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung zu hin­dern (vgl. Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 14).

[28]   bb) Et­was an­de­res folgt auch nicht dar­aus, dass – was je­doch das Land­ge­richt un­ter Be­zug­nah­me auf das Se­nats­ur­teil vom 07.02.2007 (VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351) für aus­schlag­ge­bend er­ach­tet hat­te – es sich bei dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Rönt­gen­be­fund nach den Aus­füh­run­gen des ge­richt­li­chen Sach­ver­stän­di­gen um ei­ne bei Dres­sur­pfer­den ver­gleichs­wei­se sel­ten auf­tre­ten­de mor­pho­lo­gi­sche Ver­än­de­rung han­delt. Denn un­ter Be­rück­sich­ti­gung der zu­vor ge­nann­ten Grund­sät­ze be­tref­fend die beim Kauf ei­nes Tie­res hin­zu­neh­men­den Ab­wei­chun­gen von der „Ide­al­norm“ kann es für die Fra­ge, ob ein bei Ge­fahr­über­gang vor­lie­gen­der Rönt­gen­be­fund ne­ga­tiv von der Be­schaf­fen­heit ab­weicht, die bei Pfer­den der be­tref­fen­den Al­ters­grup­pe und Preis­ka­te­go­rie üb­lich ist und die der Käu­fer er­war­ten darf (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), nicht ent­schei­dend dar­auf an­kom­men, wie häu­fig der­ar­ti­ge Rönt­gen­be­fun­de bei Pfer­den die­ser Ka­te­go­rie vor­kom­men (in­so­weit Klar­stel­lung von Se­nat, Urt. v. 07.02.2007 – VI­II ZR 266/06, NJW 2007, 1351 Rn. 20). Selbst bei ei­ner sel­ten (oder gar erst­ma­lig) auf­tre­ten­den Ab­wei­chung von der „Ide­al­norm“ ist – wie vor­ste­hend (un­ter II 2 a aa) be­reits aus­ge­führt – al­lein aus­schlag­ge­bend, ob auf­grund des­sen be­reits die Si­cher­heit oder ho­he Wahr­schein­lich­keit be­steht, dass das Tier als­bald er­kran­ken wird und es des­halb oder aus sons­ti­gen Grün­den für die ver­trag­lich vor­aus­ge­setz­te bzw. ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung nicht mehr ein­setz­bar sein wird.

[29]   b) Es kommt so­mit ent­schei­dend dar­auf an, ob die vom Klä­ger be­haup­te­ten di­ver­sen „Rit­tig­keits­pro­ble­me“ – Lahm­heit, Schmer­zen, Wi­der­setz­lich­keit – be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­han­den wa­ren. Hier­zu hat das Be­ru­fungs­ge­richt – von sei­nem Stand­punkt aus al­ler­dings fol­ge­rich­tig – kei­ne Fest­stel­lung ge­trof­fen. Rechts­ir­rig ist in­des die Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts, dem Klä­ger kom­me die Ver­mu­tung des § 476 BGB zu­gu­te, weil der Be­klag­te als Un­ter­neh­mer (§ 14 I BGB) ge­han­delt ha­be und des­halb ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I BGB) vor­lie­ge. Der Klä­ger bleibt viel­mehr – nach­dem er die Kauf­sa­che ent­ge­gen­ge­nom­men hat – bei der Gel­tend­ma­chung der Rech­te aus § 437 BGB grund­sätz­lich dar­le­gungs- und be­weis­be­las­tet (§ 363 BGB; vgl. Se­nat, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, NJW 2017, 1093 Rn. 54 ff.).

[30]   aa) Un­ter­neh­mer ist nach der Le­gal­de­fi­ni­ti­on des § 14 I BGB ei­ne na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son oder ei­ne rechts­fä­hi­ge Per­so­nen­ge­sell­schaft, die bei Ab­schluss ei­nes Rechts­ge­schäfts in Aus­übung ih­rer ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit han­delt. Dem­ge­gen­über ist nach § 13 BGB in der ab 13.06.2014 gel­ten­den Fas­sung (BGBl. 2013 I 3643) Ver­brau­cher je­de na­tür­li­che Per­son, die ein Rechts­ge­schäft zu Zwe­cken ab­schließt, die über­wie­gend we­der ih­rer ge­werb­li­chen noch ih­rer selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit zu­ge­ord­net wer­den kön­nen. So­wohl die ge­werb­li­che als auch die selbst­stän­di­ge be­ruf­li­che Tä­tig­keit set­zen – je­den­falls – ein selbst­stän­di­ges und plan­mä­ßi­ges, auf ge­wis­se Dau­er an­ge­leg­tes An­bie­ten ent­gelt­li­cher Leis­tun­gen am Markt vor­aus, wo­bei ei­ne Ge­winn­erzie­lungs­ab­sicht nicht er­for­der­lich ist (vgl. Se­nat, Urt. v. 29.03.2006 – VI­II ZR 173/05, BGHZ 167, 40 Rn. 14; Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18; Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 3 a]; Mick­litz/Purn­ha­gen, in: MünchKomm-BGB, 7. Aufl., § 14 Rn. 31 m. w. Nachw.).

[31]   Für die Ab­gren­zung zwi­schen Ver­brau­cher- und Un­ter­neh­mer­han­deln ist grund­sätz­lich die ob­jek­tiv zu be­stim­men­de Zweck­rich­tung des Rechts­ge­schäfts ent­schei­dend (BGH, Beschl. v. 24.02.2005 – III ZB 36/04, BGHZ 162, 253, 256 f.; Urt. v. 15.11.2007 – III ZR 295/06, NJW 2008, 435 Rn. 6 f.; Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 3 a]). Da­bei kommt es maß­geb­lich auf die je­wei­li­gen Um­stän­de des Ein­zel­falls, ins­be­son­de­re das Ver­hal­ten der Par­tei­en bei Ver­trags­schluss an (Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 3 a] m. w. Nachw.).

[32]   bb) Ge­mes­sen an die­sen Grund­sät­zen ist der Be­klag­te – ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts – nicht als Un­ter­neh­mer an­zu­se­hen. Denn es ist nicht er­sicht­lich, dass er bei Ab­schluss des streit­ge­gen­ständ­li­chen Kauf­ver­trags in Aus­übung ei­ner ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit ge­han­delt ha­ben könn­te.

[33]   (1) So er­ge­ben sich aus den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts kei­ne An­halts­punk­te da­für, dass der Be­klag­te in der Ver­gan­gen­heit be­reits ver­ein­zelt oder so­gar re­gel­mä­ßig Pfer­de ver­kauft ha­ben und mit­hin in ir­gend­ei­ner Wei­se im Be­reich des Pfer­de­han­dels un­ter­neh­me­risch tä­tig ge­wor­den sein könn­te. Hier­von ist auch das Be­ru­fungs­ge­richt nicht aus­ge­gan­gen. Die Re­vi­si­ons­er­wi­de­rung über­sieht dem­ge­gen­über im Rah­men ih­rer (all­ge­mei­nen) Mut­ma­ßung, wo­nach es „eben nicht un­ge­wöhn­lich sei“, dass ein Pfer­de­trai­ner von ihm er­folg­reich aus­ge­bil­de­te Pfer­de an­schlie­ßend auch ver­kau­fe, dass der Be­klag­te nach den aus­drück­li­chen tat­be­stand­li­chen Fest­stel­lun­gen be­ruf­lich ge­ra­de aus­schließ­lich Pfer­de drit­ter Per­so­nen aus­bil­de­te.

[34]   Zwar könn­te auch der erst­ma­li­ge oder ein­ma­li­ge Ab­schluss ei­nes ent­spre­chen­den Rechts­ge­schäfts nach den je­wei­li­gen Um­stän­den des Ein­zel­falls auf ein (zu­künf­ti­ges) un­ter­neh­me­ri­sches Han­deln aus­ge­rich­tet sein (vgl. et­wa zur Un­ter­neh­mer­ei­gen­schaft von so­ge­nann­ten Exis­tenz­grün­dern: BGH, Beschl. v. 24.02.2005 – III ZB 36/04, BGHZ 162, 253, 256 f.; Urt. v. 15.11.2007 – III ZR 295/06, NJW 2008, 435 Rn. 6 f.). Auch hier­für gibt es vor­lie­gend je­doch kei­ner­lei An­halts­punk­te. Ins­be­son­de­re ist nicht er­kenn­bar, dass der Be­klag­te den Ver­kauf von D in ir­gend­ei­ner Wei­se an­ge­bo­ten oder be­trie­ben ha­ben könn­te; viel­mehr ist es zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig, dass der Ver­kauf auf ei­ne In­itia­ti­ve des Klä­gers zu­rück­ging. Auch die un­mit­tel­ba­ren Um­stän­de des Kauf­ver­trags­ab­schlus­ses spre­chen ge­gen ein plan­mä­ßi­ges und auf ei­ne ge­wis­se Dau­er an­ge­leg­tes ge­werb­li­ches Vor­ge­hen des Be­klag­ten, zu­mal der Kauf­ver­trag we­der schrift­lich ge­schlos­sen noch ei­ne Rech­nung aus­ge­stellt wur­de.

[35]   (2) Von maß­ge­ben­der Be­deu­tung ist dem­ge­gen­über, zu wel­chem Zweck der ver­äu­ßer­te Ge­gen­stand bis­lang ge­nutzt wor­den ist und aus wel­chem An­lass er ver­kauft wer­den soll­te (Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 3 b]). Die Ver­äu­ße­rung ei­nes vom Ver­käu­fer pri­vat ge­nutz­ten Pfer­des ist – ent­spre­chend der Se­nats­recht­spre­chung zu Kraft­fahr­zeu­gen (vgl. Se­nat, Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18; Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16 [un­ter II 3 b]) – re­gel­mä­ßig nicht als Un­ter­neh­mer­ge­schäft zu qua­li­fi­zie­ren. In­so­weit hat das Be­ru­fungs­ge­richt aber fest­ge­stellt, dass der Be­klag­te das streit­ge­gen­ständ­li­che Pferd zu­nächst aus­schließ­lich „zu ei­ge­nen Zwe­cken“ aus­ge­bil­det und trai­niert hat­te. Der Ver­kauf des vom Be­klag­ten bis da­hin rein pri­vat ge­nutz­ten Pfer­des kam so­dann, was zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig ist, auf ein Be­mü­hen des Klä­gers zu­stan­de. So­mit ist der Ver­kauf des Pfer­des auch un­ter die­sem Ge­sichts­punkt aus­schließ­lich dem pri­va­ten Be­reich des Be­klag­ten zu­zu­ord­nen.

[36]   (3) Et­was an­de­res folgt vor­lie­gend auch nicht aus dem Um­stand, dass die selbst­stän­di­ge be­ruf­li­che Tä­tig­keit des Be­klag­ten als Reit­leh­rer und Pfer­de­aus­bil­der – wie das Be­ru­fungs­ge­richt noch zu­tref­fend er­kannt hat – dem un­ter­neh­me­ri­schen Be­reich zu­zu­ord­nen ist. Denn wie die Re­vi­si­on mit Recht rügt, er­folg­te der Ver­kauf des Dres­sur­pfer­des nicht „in Aus­übung“ die­ser Tä­tig­keit.

[37]   Ei­ne Ver­mu­tung da­für, dass al­le vor­ge­nom­me­nen Rechts­ge­schäf­te ei­nes Un­ter­neh­mers „im Zwei­fel“ sei­nem ge­schäft­li­chen Be­reich zu­zu­ord­nen sind, be­steht nicht. Der Se­nat hat in sei­nem in­so­fern von der Re­vi­si­ons­er­wi­de­rung in Be­zug ge­nom­me­nen Ur­teil viel­mehr le­dig­lich für den Fall ei­ner GmbH (als Form­kauf­mann ge­mäß § 6 I HGB, § 13 III Gmb­HG) ent­schie­den, dass auch der Ver­kauf be­weg­li­cher Sa­chen durch die­se an ei­nen Ver­brau­cher im Zwei­fel zum Be­trieb ih­res Han­dels­ge­wer­bes (§ 344 I HGB) ge­hört und da­mit, auch wenn es sich um ein bran­chen­frem­des Ne­ben­ge­schäft han­delt, un­ter die Be­stim­mun­gen der §§ 474 ff. BGB für den Ver­brauchs­gü­ter­kauf fällt, so­fern die ge­setz­li­che Ver­mu­tung des § 344 I HGB nicht wi­der­legt ist (Se­nat, Urt. v. 13.07.2011 – VI­II ZR 215/10, NJW 2011, 3435 Rn. 19; vgl. auch BGH, Urt. v. 09.12.2008 – XI ZR 513/07, BGHZ 179, 126 Rn. 22; in die­sem Sin­ne auch Se­nat, Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18). Ein ent­spre­chen­der all­ge­mei­ner, auf al­le selbst­stän­dig Er­werbs­tä­ti­gen an­zu­wen­den­der Rechts­ge­dan­ke ist § 344 I HGB je­doch nicht zu ent­neh­men, weil die auf Ver­brau­cher­schutz aus­ge­rich­te­ten Be­stim­mun­gen in §§ 13, 14 BGB ein an­de­res Re­ge­lungs­ziel ver­fol­gen als der auf Pu­bli­zi­tät und Ver­trau­ens­schutz ge­rich­te­te § 344 HGB (vgl. Mick­litz/Purn­ha­gen, in: MünchKomm-BGB, a. a. O, Rn. 34; Er­man/Sa­en­ger, BGB, 15. Aufl., § 14 Rn. 17; Stau­din­ger/Kan­now­ski, BGB, Neu­be­arb. 2013, § 13 Rn. 46, 67; Pa­landt/El­len­ber­ger, BGB, 76. Aufl., § 14 Rn. 2; je­weils m. w. Nachw. auch zur Ge­gen­an­sicht).

[38]   Viel­mehr setzt ein Han­deln „in Aus­übung“ der ge­werb­li­chen oder der selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit i. S. von § 14 I BGB vor­aus, dass es ge­ra­de in ei­nem hin­rei­chend en­gen Zu­sam­men­hang mit eben die­ser er­folgt. Ein sol­cher (tä­tig­keits­spe­zi­fi­scher) Zu­sam­men­hang be­steht zwi­schen ei­ner Tä­tig­keit als Reit­leh­rer und Pfer­de­trai­ner auf der ei­nen Sei­te und dem Ver­kauf ei­nes Dres­sur­pfer­des auf der an­de­ren je­doch nicht oh­ne Wei­te­res, son­dern ist – je­den­falls un­ter den ge­ge­be­nen Um­stän­den – al­len­falls äu­ßer­li­cher Na­tur. Dies ver­kennt das Be­ru­fungs­ge­richt, wel­ches viel­mehr pau­schal und oh­ne nä­he­re Be­grün­dung an­nimmt, der Ver­kauf des Pfer­des wei­che „nicht so weit­ge­hend“ von der un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­keit des Be­klag­ten ab.

[39]   Der not­wen­di­ge Zu­sam­men­hang zur be­ruf­li­chen Tä­tig­keit ist auch nicht be­reits des­halb an­zu­neh­men, weil dem Be­klag­ten bei der Aus­bil­dung von D sei­ne Kennt­nis­se als Pfer­de­trai­ner zu­gu­t­ege­kom­men sein und sich in­so­fern zu sei­nen Guns­ten auch (mit­tel­bar) auf den er­ziel­ten Ver­kaufs­preis aus­ge­wirkt ha­ben könn­ten. Zwar kön­nen die Nut­zung be­ruf­lich er­wor­be­ner Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten so­wie (ins­be­son­de­re) der Ein­satz von zum ge­schäft­li­chen Be­reich ge­hö­ren­den Sach­mit­teln im Ein­zel­fall durch­aus für ei­ne Zu­ord­nung des zu be­ur­tei­len­den Rechts­ge­schäfts zur un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­keit spre­chen. Vor­lie­gend fand die Aus­bil­dung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pfer­des aber nach den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts aus­schließ­lich „zu ei­ge­nen Zwe­cken“ und nicht be­reits mit Blick auf ei­nen be­ab­sich­tig­ten spä­te­ren Ver­kauf statt.

[40]   III. 1. Nach al­le­dem kann das an­ge­foch­te­ne Ur­teil des Be­ru­fungs­ge­richts kei­nen Be­stand ha­ben; es ist auf­zu­he­ben (§ 562 I ZPO). Die Sa­che ist, da sie aus den aus­ge­führ­ten Grün­den nicht zur End­ent­schei­dung reif ist, zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Be­ru­fungs­ge­richt zu­rück­zu­ver­wei­sen (§ 563 I 1 ZPO); da­bei macht der Se­nat von der Mög­lich­keit des § 563 I 2 ZPO Ge­brauch.

[41]   2. Für das wei­te­re Ver­fah­ren weist der Se­nat dar­auf hin, dass der nun­mehr mit der Sa­che zu be­fas­sen­de Se­nat des Be­ru­fungs­ge­richts sich im Rah­men der – ge­ge­be­nen­falls un­ter er­neu­ter Hin­zu­zie­hung des be­reits be­stell­ten Sach­ver­stän­di­gen – nach­zu­ho­len­den Fest­stel­lun­gen zu den vom Klä­ger be­haup­te­ten Rit­tig­keits­pro­ble­men un­ter an­de­rem mit dem Um­stand aus­ein­an­der­zu­set­zen ha­ben wird, dass der Sach­ver­stän­di­ge be­reits in sei­nen bis­he­ri­gen Aus­füh­run­gen die Pro­ble­me beim Be­rei­ten des Pfer­des, we­gen de­rer der Klä­ger es erst­mals sechs Wo­chen nach der Über­ga­be in ei­ne tier­ärzt­li­che Kli­nik ver­brin­gen ließ, mit ho­her Wahr­schein­lich­keit auf ei­ne Mus­kel­ver­span­nung im Rü­cken­be­reich des Pfer­des zu­rück­führ­te und er hier­für – wie auch der Be­klag­te – ei­ne fal­sche rei­ter­li­che Be­hand­lung nach Über­ga­be des Pfer­des an den Klä­ger für „ge­ring bis über­wie­gend (60–70 %) wahr­schein­lich“ er­ach­te­te. In sei­ne Über­le­gun­gen wird das Be­ru­fungs­ge­richt über­dies die vor dem Ver­kauf durch­ge­führ­ten Pro­be­rit­te der Zeu­gin B so­wie die be­fund­lo­se An­kaufs­un­ter­su­chung mit ein­zu­be­zie­hen ha­ben.

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