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Tag: Nut­zungs­ent­schä­di­gung

Er­satz von Fi­nan­zie­rungs­kos­ten im VW-Ab­gas­skan­dal

Zum Um­fang der Haf­tung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers nach §§ 826, 31 BGB ge­gen­über dem Käu­fer des Fahr­zeugs in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall (hier: Er­satz­fä­hig­keit von Fi­nan­zie­rungs­kos­ten, Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs).

BGH, Ur­teil vom 13.04.2021 – VI ZR 274/20

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Kühl­mit­tel-Soll­wert-Tem­pe­ra­tur­re­ge­lung als un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung in ei­nem Mer­ce­des-Benz GLK 220 CDI 4MA­TIC

Zur Haf­tung der Daim­ler AG we­gen der sit­ten­wid­ri­gen vor­sätz­li­chen Schä­di­gung ei­nes Fahr­zeug­käu­fers, des­sen Fahr­zeug von ei­nem durch das Kraft­fahrt-Bun­des­amt an­ge­ord­ne­ten ver­pflich­ten­den – Rück­ruf be­trof­fen ist, weil dar­in ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung in Ge­stalt ei­ner Kühl­mit­tel-Soll­wert-Tem­pe­ra­tur­re­ge­lung zum Ein­satz kommt.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 09.04.2021 – 12 O 320/19

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Zur Schät­zung der zu er­war­ten­den Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs

Zur Schät­zung der zu er­war­ten­den Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs im Zu­sam­men­hang mit der Be­rech­nung der ge­zo­ge­nen Nut­zungs­vor­tei­le.

BGH, Ur­teil vom 23.03.2021 – VI ZR 3/20

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Zum Um­fang der Haf­tung der Volks­wa­gen AG im VW-Ab­gas­skan­dal – Nut­zungs­ent­schä­di­gung

Zum Um­fang der Haf­tung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers nach §§ 826, 31 BGB ge­gen­über dem Käu­fer des Fahr­zeugs in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall (hier: An­rech­nung von Nut­zungs­vor­tei­len).

BGH, Ur­teil vom 02.03.2021 – VI ZR 147/20

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Um­ge­hungs­ge­schäft beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Schiebt beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher (§ 13 BGB) der Ver­käu­fer, der Un­ter­neh­mer (§ 14 BGB) ist, ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um das Fahr­zeug un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, so rich­ten sich Män­gel­rech­te des Käu­fers nach § 476 I 2 BGB (= § 475 I 2 BGB a.F.) we­gen Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über den Ver­brauchs­gü­ter­kauf ge­gen den Un­ter­neh­mer und nicht ge­gen den als Ver­käu­fer vor­ge­scho­be­nen Ver­brau­cher (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67 Rn. 14 ff.).
  2. Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs (§ 474 I BGB) trägt nach all­ge­mei­nen Grund­sät­zen der­je­ni­ge, der sich zu sei­nen Guns­ten dar­auf be­ruft. Im un­mit­tel­ba­ren An­wen­dungs­be­reich der §§ 474 bis 477 BGB muss des­halb grund­sätz­lich der Käu­fer dar­le­gen und be­wei­sen, dass er als Ver­brau­cher und der Ver­käu­fer als Un­ter­neh­mer ge­han­delt hat.
  3. Es be­steht kei­ne Ver­mu­tung da­für, dass al­le vor­ge­nom­me­nen Rechts­ge­schäf­te ei­nes Un­ter­neh­mers „im Zwei­fel“ sei­nem ge­schäft­li­chen Be­reich zu­zu­ord­nen sind (im An­schluss an BGH, Urt. v. 18.10.2017 – VI­II ZR 32/16, NJW 2018, 150 Rn. 37).
  4. Ein bei­der­seits voll­stän­dig er­füll­ter Kauf­ver­trag ist nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers ein­heit­lich dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det.

LG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 20.11.2020 – 1 O 240/19

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung durch Ver­schwei­gen ei­nes Un­fall­scha­dens

  1. Weiß der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens, dass das Fahr­zeug ei­nen – über ei­nen blo­ßen Ba­ga­tell­scha­den hin­aus­ge­hen­den – Un­fall­scha­den er­lit­ten hat, oder hält der Ver­käu­fer ei­nen sol­chen Un­fall­scha­den für mög­lich so hat er dies dem Käu­fer grund­sätz­lich un­ge­fragt mit­zu­tei­len, wenn er sich nicht dem Vor­wurf ei­nes arg­lis­ti­gen Ver­schwei­gens aus­set­zen will (vgl. BGH, Urt. v. 03.03.1982 – VI­II ZR 78/81, NJW 1982, 1386 m. w. Nachw.).
  2. Die Gren­ze für „Ba­ga­tell­schä­den”, die nicht un­ge­fragt of­fen­bart wer­den müs­sen, ist bei Per­so­nen­kraft­wa­gen sehr eng zu zie­hen. Als „Ba­ga­tell­schä­den” sind nach der höchst­rich­ter­li­chen Recht­spre­chung (z. B. BGH, Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53 Rn. 20 m. w. Nachw.) bei Per­so­nen­kraft­wa­gen nur ganz ge­ring­fü­gi­ge, äu­ße­re (Lack-)Schä­den an­er­kannt, nicht da­ge­gen an­de­re (Blech-)Schä­den, auch wenn sie kei­ne wei­ter­ge­hen­den Fol­gen hat­ten und der Re­pa­ra­tur­auf­wand nur ge­ring war. Ob das Fahr­zeug nach dem Un­fall fach­ge­recht re­pa­riert wor­den ist, ist nicht von Be­deu­tung.
  3. Grund­sätz­lich schul­det auch ein – hier: hin­sicht­lich der Un­fall­frei­heit des Fahr­zeugs – arg­lis­tig ge­täusch­ter Kfz-Käu­fer dem Ver­käu­fer ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung für je­den seit der Über­ga­be mit dem Fahr­zeug ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter, wenn der Kauf­ver­trag we­gen der arg­lis­ti­gen Täu­schung be­rei­che­rungs­recht­lich rück­ab­ge­wi­ckelt wird (§ 812 I 1 Fall 1, § 818 I, II BGB).

LG Co­burg, Ur­teil vom 24.09.2020 – 15 O 68/19

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VW-Ab­gas­skan­dal: Nut­zungs­vor­tei­le kön­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch auf­zeh­ren – De­likt­szin­sen

  1. Der Scha­dens­er­satz­an­spruch des Käu­fers ei­nes mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung für die Ab­gas­rück­füh­rung ver­se­he­nen Fahr­zeugs kann durch die im We­ge des Vor­teils­aus­gleichs er­fol­gen­de An­rech­nung ge­zo­ge­ner Nut­zun­gen voll­stän­dig auf­ge­zehrt wer­den (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, NJW 2020, 1962 Rn. 64–77).
  2. De­likt­szin­sen nach § 849 BGB kön­nen nicht ver­langt wer­den, wenn der Ge­schä­dig­te für die Hin­ga­be sei­nes Gel­des im We­ge des Leis­tungs­aus­tauschs ei­ne in tat­säch­li­cher Hin­sicht voll nutz­ba­re Ge­gen­leis­tung er­hält. In die­sem Fall kom­pen­siert die tat­säch­li­che Nutz­bar­keit der Ge­gen­leis­tung die Nut­zungs­mög­lich­keit des Gel­des.

BGH, Ur­teil vom 30.07.2020 – VI ZR 354/19

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„Schnel­le Mo­tor­auf­wärm­funk­ti­on“ als un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung in ei­nem Au­di-Fahr­zeug

  1. Die „schnel­le Mo­tor­auf­wärm­funk­ti­on“ in Au­di-Fahr­zeu­gen (hier: ei­nem Au­di SQ5 3.0 TDI plus), die na­he­zu aus­schließ­lich nur dann ak­ti­viert wird, wenn die da­mit aus­ge­stat­te­ten Fahr­zeu­ge auf ei­nem Prüf­stand den Neu­en Eu­ro­päi­schen Fahr­zy­klus (NEFZ) durch­fährt, ist ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, Art. 5 II 1 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007.
  2. Der Käu­fer ei­nes – hier ge­brauch­ten – Fahr­zeugs, das über ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung in Ge­stalt ei­ner „schnel­len Mo­tor­auf­wärm­funk­ti­on“ ver­fügt, hat ge­gen die Au­di AG auch dann ei­nen auf Rück­gän­gig­ma­chung des Kauf­ver­trags ge­rich­te­ten An­spruch auf Scha­dens­er­satz we­gen ei­ner sit­ten­wid­ri­gen vor­sätz­li­chen Schä­di­gung (§ 826 BGB), wenn der Kauf­ver­trag erst ge­schlos­sen wur­de, nach­dem die Volks­wa­gen AG un­ter dem 22.09.2015 in ei­ner Ad-hoc-Mit­tei­lung auf Auf­fäl­lig­kei­ten und Un­re­gel­mä­ßig­kei­ten bei EA189-Mo­to­ren hin­ge­wie­sen hat­te. Das gilt schon des­halb, weil für die Be­wer­tung, ob sich die Au­di AG sit­ten­wid­rig ver­hal­ten hat, auf den Zeit­punkt ab­zu­stel­len ist, zu dem der mit ei­ner „schnel­len Mo­tor­auf­wärm­funk­ti­on“ ver­se­he­ne Mo­tor bzw. ein mit die­sem Mo­tor aus­ge­stat­te­tes Fahr­zeug in den Ver­kehr ge­bracht wur­de.
  3. Der An­spruch auf Er­satz des Kauf­prei­ses, den der Käu­fer für ein mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung aus­ge­stat­te­tes Fahr­zeug ge­zahlt hat, ist im We­ge der Vor­teil­s­an­rech­nung um die von dem Käu­fer ge­zo­ge­nen Nut­zungs­vor­tei­le zu re­du­zie­ren. Die­se Vor­teil­s­an­rech­nung hat nicht des­halb ganz oder teil­wei­se zu un­ter­blei­ben, weil ein Fahr­zeug, in dem ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung in­stal­liert ist, i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft ist. Denn die­ser Man­gel wirkt sich auf die tat­säch­li­che Nut­zung des Fahr­zeugs nicht aus; er führt viel­mehr le­dig­lich da­zu, dass aus recht­li­chen Grün­den der wei­te­re (un­ge­stör­te) Be­trieb des Fahr­zeugs im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr nicht ge­währ­leis­tet ist.
  4. De­likt­szin­sen (§ 849 BGB) kann der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs nicht mit Er­folg ver­lan­gen, wenn er für die Hin­ga­be sei­nes Gel­des (Kauf­preis) im We­ge des Leis­tungs­aus­tauschs ei­ne in tat­säch­li­cher Hin­sicht voll nutz­ba­re Ge­gen­leis­tung (Fahr­zeug) er­hal­ten hat. In die­sem Fall kom­pen­siert viel­mehr die tat­säch­li­che Nutz­bar­keit der Ge­gen­leis­tung die Nut­zungs­mög­lich­keit des Gel­des.
  5. § 476 II letz­ter Halb­satz BGB (= § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F.) ver­stößt ge­gen die Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie, weil die­se Vor­schrift ent­ge­gen Art. 5 I und Art. 7 I Un­terabs. 2 der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf über ei­ne ge­brauch­te Sa­che zu­lässt, dass die Ver­jäh­rungs­frist für An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels durch Ver­ein­ba­rung auf we­ni­ger als zwei Jah­re ver­kürzt wird (so auch BGH, Urt. v. 09.10.2019 – VI­II ZR 240/18, BGHZ 223, 235 Rn. 22, un­ter Ver­weis auf EuGH, Urt. v. 13.07.2017 – C-133/16, ECLI:EU:C:2017:541 = Rn. 44 ff. – Fe­ren­schild). Die Mit­glied­staa­ten kön­nen näm­lich nach Art. 5 I und Art. 7 I Un­terabs. 2 der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­ne nur ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Haf­tungs­dau­er des Ver­käu­fers, aber kei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist er­lau­ben.
  6. Bei Kauf­ver­trä­gen, die ei­ne mit Blick auf die Richt­li­ni­en­wid­rig­keit des § 476 II letz­ter Halb­satz BGB (= § 475 II letz­ter Halb­satz BGB a.F.) un­zu­läs­si­ge Ver­kür­zung der für Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che des Käu­fers gel­ten­den ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist vor­se­hen, kann dem über­ein­stim­men­den Wil­len der Par­tei­en, die Haf­tung des Ver­käu­fers für Män­gel zu be­gren­zen, durch ei­ne er­gän­zen­de Ver­trags­aus­le­gung zur Gel­tung ver­hol­fen wer­den. Denn hät­ten die Par­tei­en ge­wusst, dass zwar die Haf­tungs­dau­er des Ver­käu­fers, nicht aber die Ver­jäh­rungs­frist wirk­sam auf ein Jahr ver­kürzt wer­den kann, hät­ten sie als red­li­che Ver­trags­part­ner ih­ren Re­ge­lungs­plan, die Haf­tung des Ver­käu­fers für Män­gel zu be­schrän­ken, der­ge­stalt ver­wirk­licht, dass sie ein­ver­nehm­li­che die Haf­tungs­dau­er auf ein Jahr ver­kürzt hät­ten. Die­se er­gän­zen­de Ver­trags­aus­le­gung führt zu dem in­ter­es­sen­ge­rech­ten, mit der Ver­brauchs­gü­terkauf­richt­li­nie in Ein­klang ste­hen­den Er­geb­nis, dass der Ver­käu­fer nur für sol­che Män­gel ein­ste­hen muss, die sich bin­nen ei­nes Jah­res ab Ab­lie­fe­rung der Kauf­sa­che zei­gen, und dass Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che des Käu­fers we­gen sol­cher Män­gel zwei Jah­re nach Ab­lie­fe­rung der Kauf­sa­che ver­jäh­ren.
  7. Ein – un­ter­stell­ter – Ver­stoß ge­gen § 27 I EG-FGV hat nicht zur Fol­ge, dass der Kauf­ver­trag über ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nes Fahr­zeug ge­mäß § 134 BGB nich­tig ist (im An­schluss an (OLG Karls­ru­he, Urt. v. 18.07.2019 – 17 U 160/18, ju­ris Rn. 35 ff.; OLG Ham­burg, Urt. v. 21.12.2018 – 11 U 55/18, ju­ris Rn. 66 ff.; bei­de m. w. Nachw.).

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 05.06.2020 – 8 U 1803/19

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Kei­ne Te­n­o­rie­rung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung nach der so­ge­nann­ten Karls­ru­her For­mel

  1. Die Nut­zungs­ent­schä­di­gung, die dem Ver­käu­fer bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags für für je­den zwi­schen der Über­ga­be an den Käu­fer und der Rück­ga­be an den Ver­käu­fer zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter zu­steht (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB), ist zu er­mit­teln, in­dem der ver­ein­bar­te Brut­to­kauf­preis durch die Ge­samt­lauf­leis­tung (Neu­wa­gen) bzw. Rest­lauf­leis­tung (Ge­braucht­wa­gen) des Fahr­zeugs, die bei des­sen Über­ga­be an den Käu­fer zu er­war­ten war, ge­teilt wird (vgl. BGH, Beschl. v. 09.12.2014 – VI­II ZR 196/14, ju­ris Rn. 3).
  2. Hin­sicht­lich der vom Käu­fer zu zah­len­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung kommt ei­ne Te­n­o­rie­rung nach der so­ge­nann­ten Karls­ru­her For­mel we­gen durch­grei­fen­der dog­ma­ti­schen Be­den­ken und ins­be­son­de­re des­halb nicht in Be­tracht, weil ein ent­spre­chen­des Ur­teil nicht voll­stre­ckungs­fä­hig ist. Die Nut­zungs­ent­schä­di­gung kann des­halb nicht in der Wei­se be­rück­sich­tigt wer­den, dass im Ur­teil le­dig­lich ih­re bei Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­käu­fer vor­zu­neh­men­de Be­rech­nung vor­ge­ge­ben wird (ent­ge­gen OLG Karls­ru­he, Urt. v. 07.03.2003 – 14 U 154/01, ju­ris Rn. 29).

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 13.01.2020 – 13 U 905/19

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Er­heb­li­che Dis­kre­panz zwi­schen an­ge­zeig­ter und tat­säch­li­cher Lauf­leis­tung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Sach­man­gel

  1. Es ge­hört zur üb­li­chen Be­schaf­fen­heit ei­nes Ge­braucht­wa­gens i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB und ein Käu­fer darf des­halb re­gel­mä­ßig er­war­ten, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs nicht er­heb­lich hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung. Er­heb­lich ist je­den­falls ei­ne Ab­wei­chung von (min­des­tens) 25.700 km, oh­ne dass es dar­auf an­kommt, ob die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung iso­liert be­trach­tet mit Blick auf das Al­ter des Fahr­zeugs im Rah­men des Üb­li­chen liegt.
  2. Sind in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag die „Ge­samt­fahr­leis­tung nach An­ga­ben des Vor­be­sit­zers“ und der „Stand des Ki­lo­me­ter­zäh­lers“ ver­merkt, so liegt kei­ne ne­ga­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts vor, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs mög­li­cher­wei­se hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung.
  3. Ver­langt ein Kfz-Ver­käu­fer nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung für die mit dem Fahr­zeug zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB), so trifft ihn die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für die tat­säch­li­chen Vor­aus­set­zun­gen und den Um­fang die­ses An­spruchs.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 25.09.2019 – 7 U 8/19
(vor­an­ge­hend: LG Ver­den, Ur­teil vom 21.11.2018 – 2 O 128/18)

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