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Tag: Stand­zeit

Fa­brik­neu­heit ei­nes „EU-Neu­fahr­zeugs mit Ta­ges­zu­las­sung“ – Stand­zeit

Ein als „EU-Neu­fahr­zeug mit Ta­ges­zu­las­sung“ ver­kauf­tes Fahr­zeug muss fa­brik­neu sein. Dies ist re­gel­mä­ßig nur dann der Fall, wenn das Fahr­zeug un­be­nutzt ist und kei­ne durch län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist, das Fahr­zeug­mo­dell un­ver­än­dert wei­ter ge­baut wird und zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen. Da­bei steht die Ta­ges­zu­las­sung der Fa­brik­neu­heit nicht ent­ge­gen, da die Ta­ges­zu­las­sung ein rein for­ma­ler Akt ist, der an der Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs nichts än­dert. Ei­ne ge­ring­fü­gi­ge Über­schrei­tung (hier: zwei Ta­ge) der Stand­zeit von ma­xi­mal zwölf Mo­na­ten ist un­schäd­lich.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 03.08.2021 – 5 U 84/20

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Rück­for­de­rungs­durch­griff nach An­fech­tung ei­nes fi­nan­zier­ten Kfz-Kauf­ver­trags

Hat bei ei­nem ver­bun­de­nen Ge­schäft (§ 358 III BGB) der Ver­brau­cher den fi­nan­zier­ten Ver­trag we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung an­ge­foch­ten, führt die Rück­wir­kung der An­fech­tung (§ 142 I BGB) da­zu, dass dem An­spruch des Dar­le­hens­ge­bers aus dem Fi­nan­zie­rungs­dar­le­hen von An­fang an aus § 359 I 1 BGB ei­ne dau­ern­de Ein­re­de i. S. von § 813 I 1 BGB ent­ge­gen­stand und der Ver­brau­cher auch die vor der An­fech­tungs­er­klä­rung auf das Dar­le­hen ge­leis­te­ten Zah­lun­gen ge­mäß § 813 I 1 BGB i. V. mit § 812 I 1 Fall 1 BGB vom Dar­le­hens­ge­ber zu­rück­ver­lan­gen kann (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 04.12.2007 – XI ZR 227/06, BGHZ 174, 334).

BGH, Ur­teil vom 15.06.2021 – XI ZR 568/19
(vor­an­ge­hend: OLG Dres­den, Ur­teil vom 18.10.2019 – 9 U 841/19)

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(Kein) Rück­schluss von der Be­zeich­nung „Vor­führ­wa­gen“ auf das Al­ter ei­nes Pkw

Zur Fra­ge, wann der Käu­fer ei­nes Pkw auf­grund der be­son­de­ren Um­stän­de des Ein­zel­falls er­war­ten darf, dass das als „Vor­führ­wa­gen“ an­ge­bo­te­ne Fahr­zeug ein be­stimm­tes Al­ter nicht über­schrei­tet.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 25.05.2021 – 3 U 3615/20
(vor­an­ge­hend: LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 15.10.2020 – 7 O 206/20)

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch Be­zeich­nung ei­nes Pkw als „Vor­führ­wa­gen“

Zwar recht­fer­tigt die Be­zeich­nung ei­nes Fahr­zeugs als „Vor­führ­wa­gen“ im All­ge­mei­nen kei­nen Rück­schluss auf das Al­ter des Fahr­zeugs, doch kann ein sol­cher Rück­schluss im Ein­zel­fall auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de ge­recht­fer­tigt sein (vgl. BGH, Urt. v. 15.09.2010 – VI­II ZR 61/09, NJW 2010, 3710 Rn. 17 f.). Um­stän­de, die für ein ge­rin­ges Al­ter ei­nes Pkw spre­chen, sind ins­be­son­de­re des­sen ge­rin­ge Lauf­leis­tung, die Ak­tua­li­tät des be­tref­fen­den Mo­dells und ei­ne nur we­ni­ge Mo­na­te vor dem Ver­kauf er­folg­te Erst­zu­las­sung.

LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 15.10.2020 – 7 O 206/20
(nach­fol­gend: OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 25.05.2021 – 3 U 3615/20)

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung über die Neu­wa­gen­ei­gen­schaft ei­nes Pkw mit Ta­ges­zu­las­sung

  1. Hat ein Kfz-Käu­fer den Kauf­preis für das Fahr­zeug über ein Dar­le­hen fi­nan­ziert und den – mit dem Dar­le­hens­ver­trag ver­bun­de­nen – Kauf­ver­trag wirk­sam an­ge­foch­ten, so kann er die (wei­te­re) Rück­zah­lung des Dar­le­hens ge­mäß § 359 I 1 BGB ver­wei­gern und die be­reits ge­zahl­ten Dar­le­hens­ra­ten vom Dar­le­hens­ge­ber zu­rück­ver­lan­gen (§ 813 I, § 812 I 1 Fall 1 BGB).
  2. Ein Kfz-Händ­ler, der ein Fahr­zeug als Neu­wa­gen ver­kauft, muss sich – not­falls durch ei­ne Nach­fra­ge beim Fahr­zeug­her­stel­ler – da­von ver­ge­wis­sern, dass das Fahr­zeug fa­brik­neu ist, dass al­so zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen. Der Händ­ler darf sich nicht dar­auf ver­las­sen, dass der Her­stel­ler das Fahr­zeug un­mit­tel­bar nach der Pro­duk­ti­on an ihn aus­ge­lie­fert ha­ben wer­de.

OLG Dres­den, Ur­teil vom 18.10.2019 – 9 U 841/19
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 15.06.2021 – XI ZR 568/19)

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Aus­übung ei­nes Ge­stal­tungs­rechts erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung – Fa­brik­neu­heit ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Der Vor­trag ei­ner Par­tei, dass ein Ge­stal­tungs­recht (hier: Wi­der­ruf ge­mäß §§ 312b, 312g, 355 f. BGB) erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung aus­ge­übt wor­den sei, ist in der Be­ru­fungs­in­stanz grund­sätz­lich un­ab­hän­gig von den Vor­aus­set­zun­gen des § 531 II ZPO zu be­rück­sich­ti­gen. Hier­auf ist oh­ne Ein­fluss, ob die Er­klä­rung des Ge­stal­tungs­rechts als sol­che von der Ge­gen­sei­te be­strit­ten wird oder (was der Re­gel ent­spre­chen dürf­te) zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig ist.
  2. Wenn ei­ne Par­tei zu­läs­si­ger­wei­se erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung von ei­nem Ge­stal­tungs­recht Ge­brauch macht, be­grün­det es kei­ne Nach­läs­sig­keit i. S. von § 531 II 1 Nr. 3 ZPO, dass sie zu den (wei­te­ren) tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des be­tref­fen­den Ge­stal­tungs­rechts erst­mals in der Be­ru­fungs­in­stanz vor­trägt.
  3. Ein Wohn­mo­bil ist wie je­des an­de­re Kraft­fahr­zeug un­ter an­de­rem dann nicht mehr fa­brik­neu, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen.

BGH, Ur­teil vom 17.10.2018 – VI­II ZR 212/17

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Stand­zeit von 19½ Mo­na­ten vor Erst­zu­las­sung ist kein Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Die in ei­nem „ver­bind­li­chen Be­stell­for­mu­lar“ über den An­kauf ei­nes Kraft­fahr­zeugs vor­ge­druck­te und mit ei­ner in­di­vi­du­el­len Da­tums­an­ga­be ver­se­he­ne Er­klä­rung „Da­tum der Erst­zu­las­sung lt. Fzg-Brief“ stellt kei­ne auf den Ab­schluss ei­ner kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nach § 434 I 1 BGB über ei­ne be­stimm­te Höchst­stand­zeit zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung des Fahr­zeugs oder ei­ne be­stimm­te Mo­dell­rei­hen­zu­ge­hö­rig­keit ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung, son­dern al­lein ei­ne Wis­sens­er­klä­rung dar (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 04.06.1997 – VI­II ZR 243/96, BGHZ 135, 393, 398; Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05, NJW 2008, 1517 Rn. 13; Beschl. v. 02.11.2010 – VI­II ZRI 287/09, DAR 2011, 520 Rn. 4).
  2. An­ders als bei Neu­wa­gen und „Jah­res­wa­gen", bei de­nen vor der Erst­zu­las­sung ei­ne Stand­zeit von höchs­tens zwölf Mo­na­ten hin­zu­neh­men ist (vgl. Se­nat, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160 [un­ter II 3]; Urt. v. 07.06.2006 – VI­II ZR 180/05, NJW 2006, 2694 Rn. 7 ff.), las­sen sich bei (sons­ti­gen) Ge­braucht­wa­gen kei­ne all­ge­mein gül­ti­gen Aus­sa­gen da­hin tref­fen, ab wel­cher Gren­ze ei­ne Stand­zeit zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung ei­ne Be­schaf­fen­heit dar­stellt, die nicht mehr üb­lich ist und die der Käu­fer auch nicht er­war­ten muss­te (Fort­ent­wick­lung von Se­nat, Urt. v. 10.03.2009 – VI­II ZR 34/08, NJW 2009, 1588 Rn. 14).

BGH, Ur­teil vom 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15
(vor­her­ge­hend: OLG Braun­schweig, Ur­teil vom 23.07.2015 – 9 U 2/15)

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Zeit­ab­lauf zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung als Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Bei ei­nem zwei Jah­re und vier Mo­na­te nach der Erst­zu­las­sung er­wor­be­nen Ge­braucht­wa­gen be­grün­det der Um­stand, dass zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung des Fahr­zeugs ei­ne Stand­zeit von 19½ Mo­na­ten ver­stri­chen ist, je­den­falls dann kei­nen Sach­man­gel, wenn das Da­tum der Erst­zu­las­sung nur mit der Ein­schrän­kung „lt. Fahr­zeug­brief“ in den Kauf­ver­trag auf­ge­nom­men wur­de, das Fahr­zeug in der Ver­gan­gen­heit als Miet­wa­gen ge­nutzt wur­de und es bei Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges be­reits ei­ne Lauf­leis­tung von 38.616 km auf­wies.

OLG Braun­schweig, Ur­teil vom 23.07.2015 – 9 U 2/15
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 29.06.2016 – VI­II ZR 191/15)

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Fahr­zeug mit Ta­ges­zu­las­sung muss fa­brik­neu sein

Ein durch­schnitt­lich in­for­mier­ter und ver­stän­di­ger Au­to­käu­fer er­war­tet von ei­nem Fahr­zeug mit Ta­ges­zu­las­sung be­rech­tig­ter­wei­se, dass es fa­brik­neu ist. Dar­an fehlt es ins­be­son­de­re, wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (vgl. BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).

LG Ber­lin, Ur­teil vom 31.07.2014 – 5 O 90/13

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Kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung „fa­brik­neu“ beim Neu­wa­gen­kauf (R)

  1. Ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler als „Neu­wa­gen“ ver­kauf­ter Pkw hat die – re­gel­mä­ßig kon­klu­dent ver­ein­bar­te – Be­schaf­fen­heit „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn das Fahr­zeug kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen sei­ner Her­stel­lung und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Ein Fahr­zeug kann des­halb auch dann noch „fa­brik­neu“ sein, wenn es dem Käu­fer erst mehr als zwölf Mo­na­te nach sei­ner Her­stel­lung über­ge­ben wird. Denn für die Fa­brik­neu­heit kommt es nicht nicht auf die Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Aus­lie­fe­rung, son­dern auf die Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Ab­schluss des Kauf­ver­trags an.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 21.01.2013 – 6 U 225/12
(vor­an­ge­hend: LG Ol­den­burg, Ur­teil vom 09.11.2012 – 16 O 2576/12)

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