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Probleme beim Autokauf?

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Pro­ble­me beim Au­to­kauf?

Als spe­zia­li­sier­ter Rechts­an­walt hel­fe ich Ih­nen ger­ne wei­ter – ganz gleich, ob Sie Käu­fer oder Ver­käu­fer sind.

Zur So­fort­be­ra­tung

Kein Dar­le­hen-Wi­der­rufs­recht bei Auf­tre­ten als Un­ter­neh­mer

  1. Ein Dar­le­hens­neh­mer, der sei­ne auf den Ab­schluss des Dar­le­hens­ver­trag ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung ge­stützt auf §§ 495 I, 355 BGB wi­der­ruft, muss dar­le­gen und ge­ge­be­nen­falls be­wei­sen, dass es sich bei dem Dar­le­hens­ver­trag um ei­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag (§ 491 BGB) han­delt. Da­bei kommt dem Dar­le­hens­neh­mer die An­nah­me, dass ei­ne na­tür­li­che Per­son Ver­trä­ge grund­sätz­lich als Ver­brau­cher schließt, dann nicht zu­gu­te, wenn der Dar­le­hens­neh­mer im Dar­le­hens­ver­trag als „Selbst­stän­di­ger“ be­zeich­net und aus­ge­führt wird, das Dar­le­hen sei für sei­ne be­reits aus­ge­üb­te ge­werb­li­che oder selbst­stän­di­ge Tä­tig­keit be­stimmt. Viel­mehr gilt dann der Grund­satz, dass der­je­ni­ge, der beim Ab­schluss ei­nes Ver­trags wahr­heits­wid­rig als Un­ter­neh­mer (§ 14 BGB) auf­tritt, sich spä­ter nicht auf ver­brau­cher­schüt­zen­de Vor­schrif­ten be­ru­fen darf.
  2. Auf ein ver­trag­lich ein­ge­räum­tes Wi­der­rufs­recht fin­den die für ge­setz­li­che Wi­der­rufs­rech­te gel­ten­den An­for­de­run­gen an ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße Wi­der­rufs­be­leh­rung kei­ne An­wen­dung.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 08.06.2021 – 1 U 24/21

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An­ge­bot ei­nes Pkw als „Dieb­stahls­rück­läu­fer“ mit ver­än­der­ter Fahr­zeug-Iden­ti­fi­zie­rungs­num­mer

Wird ein Pkw als „Dieb­stahls­rück­läu­fer“ oh­ne Hin­weis auf ei­ne ver­än­der­te Fahr­zeug-Iden­ti­fi­zie­rungs­num­mer (FIN) zum Kauf an­ge­bo­ten und über­prüft der ge­werb­lich mit Kraft­fahr­zeu­gen han­deln­de Käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht, ob die in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I und Teil II ein­ge­tra­ge­ne mit der am Fahr­zeug an­ge­brach­ten Fahr­zeug-Iden­ti­fi­zie­rungs­num­mer über­ein­stimmt, han­delt der Käu­fer grob fahr­läs­sig i. S. von § 442 I 2 BGB, oh­ne dass dem Ver­käu­fer Arg­list zur Last fällt.

OLG Ros­tock, Ur­teil vom 01.06.2021 – 4 U 156/19

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch Ver­weis auf ei­nen „Ge­braucht­wa­gen-Check“

  1. Wird in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen be­züg­lich ei­nes Vor­scha­dens des Fahr­zeugs ex­pli­zit auf ei­nen – als „Ge­braucht­wa­gen-Gut­ach­ten” be­zeich­ne­ten und dem Käu­fer zur Kennt­nis ge­brach­ten – „Ge­braucht­wa­gen-Check“ ver­wie­sen, dem das Fahr­zeug we­ni­ge Mo­na­te vor dem Ver­kauf un­ter­zo­gen wur­de, so liegt dar­in ei­ne je­den­falls kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass das Fahr­zeug den im „Ge­braucht­wa­gen-Gut­ach­ten” nä­her be­schrie­be­nen Vor­scha­den und dar­über hin­aus kei­ne (nen­nens­wer­ten) Vor­schä­den auf­wei­se.
  2. Gibt in ei­nem sol­chen Fall der „Ge­braucht­wa­gen-Check“ die Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs nicht zu­tref­fend wie­der, liegt ein Man­gel im Sin­ne des § 434 I 1 BGB vor und kann sich der Ver­käu­fer nicht mit Er­folg auf ei­nen – an sich wirk­sa­men – pau­scha­len Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­ru­fen. Denn ein sol­cher Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass dem Fahr­zeug ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit fehlt, son­dern nur für Män­gel i. S. von § 434 I 2 BGB (im An­schluss an BGH, Urt. v. 27.09.2017 – VI­II ZR 271/16, ju­ris Rn. 23 m. w. Nachw.).
  3. Hat aber der Käu­fer trotz ei­nes an sich wirk­sa­men Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­gen den Ver­käu­fer, ist ihm man­gels Schutz­be­dürf­tig­keit der­je­ni­ge, der den „Ge­braucht­wa­gen-Check“ durch­ge­führt hat, nicht nach den Grund­sät­zen des Ver­trags mit Schutz­wir­kung zu­guns­ten Drit­ter zum Scha­dens­er­satz ver­pflich­tet.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 01.06.2021 – 6 U 90/19

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Be­zugs­punkt und Be­griff der Arg­list in § 444 Fall 1 BGB

  1. Be­zugs­punkt der Arg­list in § 444 Fall 1 BGB ist ein kon­kre­ter Man­gel. Arg­list liegt des­halb nur vor, wenn der Ver­käu­fer die­sen kon­kre­ten Man­gel kennt oder zu­min­dest im Sin­ne ei­nes be­ding­ten Vor­sat­zes für mög­lich hält und bil­li­gend in Kauf nimmt. Das schließt es aus, ein arg­lis­ti­ges Ver­schwei­gen von Män­geln ge­mäß § 444 Fall 1 BGB durch den Ver­käu­fer al­lein dar­aus ab­zu­lei­ten, dass das Ge­bäu­de auf dem ver­kauf­ten Grund­stück teil­wei­se un­ter Ver­stoß ge­gen das Schwarz­ar­beits­be­kämp­fungs­ge­setz er­rich­tet wor­den ist.
  2. Für die An­nah­me von Arg­list ge­nügt es nicht, dass sich dem Ver­käu­fer das Vor­lie­gen auf­klä­rungs­pflich­ti­ger Tat­sa­chen hät­te auf­drän­gen müs­sen (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 12.04.2013 – V ZR 266/11, NJW 2013, 2182).
  3. Ein Grund­stück ist nicht al­lein des­halb man­gel­haft, weil bei der Er­rich­tung ei­nes auf ihm ste­hen­den Ge­bäu­des ge­gen das Schwarz­ar­beits­be­kämp­fungs­ge­setz ver­sto­ßen wur­de.

BGH, Ur­teil vom 28.05.2021 – V ZR 24/20

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Kei­ne ver­schul­dens­un­ab­hän­gi­ge Pflicht des Ver­käu­fers zur Rück­nah­me der Kauf­sa­che nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Je­den­falls au­ßer­halb ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs (§ 474 I BGB) be­steht kei­ne ver­schul­dens­un­ab­hän­gi­ge Pflicht des Ver­käu­fers, die Kauf­sa­che nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag zu­rück­zu­neh­men. § 346 I BGB gibt dem Ver­käu­fer zwar ei­nen An­spruch auf Rück­ge­währ der Kauf­sa­che; die Vor­schrift ver­pflich­tet den Ver­käu­fer aber nicht (ver­schul­dens­un­ab­hän­gig) zu de­ren Rück­nah­me. Ver­zich­tet der Ver­käu­fer – aus wel­chem Grund auch im­mer – auf den Rück­erhalt der Kauf­sa­che, macht er sich da­her ge­gen­über dem Käu­fer nicht we­gen Ver­let­zung ei­ner Pflicht aus dem Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis scha­dens­er­satz­pflich­tig.

OLG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 27.05.2021 – 4 U 96/20
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 29.11.2023 – VI­II ZR 164/21)

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Se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last des Fahr­zeug­käu­fers im VW-Ab­gas­skan­dal – Ver­jäh­rung

Legt die als Her­stel­le­rin ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs auf Scha­dens­er­satz in An­spruch ge­nom­me­ne Volks­wa­gen AG in Be­zug auf ei­ne von ihr er­ho­be­ne Ein­re­de der Ver­jäh­rung sub­stan­zi­iert dar, dass der Fahr­zeug­käu­fer an­ge­sichts ei­ner brei­ten Me­di­en­be­richt­er­stat­tung be­reits 2015 Kennt­nis da­von er­langt ha­ben müs­se, dass sein Fahr­zeug vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen sei, dann ob­liegt es dem Käu­fer im Rah­men sei­ner se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last, kon­kret und ein­zel­fall­be­zo­gen da­zu vor­zu­tra­gen, wes­halb ge­ra­de ihm die­se Be­richt­er­stat­tung ver­bor­gen ge­blie­ben sei oder er an­ge­nom­men ha­be, dass sein Fahr­zeug nicht vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen sei.

OLG Dres­den, Be­schluss vom 27.05.2021 – 11a U 1196/20
(nach­fol­gend: OLG Dres­den, Be­schluss vom 18.06.2021 – 11a U 1196/20)

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Kei­ne (uni­ons­recht­li­che) Staats­haf­tung im VW-Ab­gas­skan­dal

Die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ist dem Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs je­den­falls des­halb nicht un­ter dem Ge­sichts­punkt ei­ner uni­ons­recht­li­chen Staats­haf­tung zum Scha­dens­er­satz ver­pflich­tet, weil es an ei­ner eu­ro­pa­recht­li­chen Norm fehlt, die den Schutz der all­ge­mei­nen Hand­lungs­frei­heit und des wirt­schaft­li­chen Selbst­be­stim­mungs­rechts des Fahr­zeug­käu­fers be­zweckt, und weil ein hin­rei­chend qua­li­fi­zier­ten Ver­stoß der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­gen Vor­schrif­ten der Richt­li­nie 2007/46/EG nicht ge­ge­ben ist.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 27.05.2021 – 1 U 1685/20

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Ver­let­zung des An­spruchs auf recht­li­ches Ge­hör durch Än­de­rung der Rechts­auf­fas­sung zur Be­weis­last

Ein Ge­richt ver­letzt den An­spruch ei­ner Pro­zess­par­tei auf recht­li­ches Ge­hör (Art. 103 I GG), wenn es – oh­ne zu­vor ei­nen ent­spre­chen­den Hin­weis zu er­tei­len – sei­nem Ur­teil nicht die in der münd­li­chen Ver­hand­lung ge­äu­ßer­te, ihr güns­ti­ge Rechts­auf­fas­sung zur Be­weis­last zu­grun­de legt. Das gilt auch dann, wenn das Ge­richt in der münd­li­chen Ver­hand­lung le­dig­lich ei­ne „vor­läu­fi­ge“ Ein­schät­zung ge­äu­ßert hat­te. Denn auch in die­sem Fall durf­te die Par­tei grund­sätz­lich auf das Fort­be­ste­hen der Rechts­auf­fas­sung des Ge­richts ver­trau­en und des­halb von ei­ge­nen Be­weis­an­ge­bo­ten ab­se­hen.

BVerfG (2. Kam­mer des Zwei­ten Se­nats), Be­schluss vom 25.05.2021 – 2 BvR 1719/16

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(Kein) Rück­schluss von der Be­zeich­nung „Vor­führ­wa­gen“ auf das Al­ter ei­nes Pkw

Zur Fra­ge, wann der Käu­fer ei­nes Pkw auf­grund der be­son­de­ren Um­stän­de des Ein­zel­falls er­war­ten darf, dass das als „Vor­führ­wa­gen“ an­ge­bo­te­ne Fahr­zeug ein be­stimm­tes Al­ter nicht über­schrei­tet.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 25.05.2021 – 3 U 3615/20
(vor­an­ge­hend: LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 15.10.2020 – 7 O 206/20)

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Scha­dens­er­satz statt der Über­ga­be der vom Ver­käu­fer ver­wahr­ten Kauf­sa­che – his­to­ri­scher Acker­schlep­per

  1. Zwi­schen den Par­tei­en ei­nes Kauf­ver­trags kommt re­gel­mä­ßig ein Ver­wah­rungs­ver­trag (§ 688 BGB) zu­stan­de, wenn sie ver­ein­ba­ren, dass die ver­kauf­te und be­reits über­eig­ne­te und be­zahl­te Sa­che (hier: ein his­to­ri­scher Acker­schlep­per „LANZ Eil­bull­dog“) einst­wei­len bei dem Ver­käu­fer ver­bleibt und der Käu­fer sie dort spä­ter ab­holt. Ei­ne blo­ße Ge­fäl­lig­keit des Ver­käu­fers liegt hin­sicht­lich der Auf­be­wah­rung der Kauf­sa­che re­gel­mä­ßig nicht vor.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes wert­vol­len his­to­ri­schen Fahr­zeugs (hier: ei­nes Acker­schlep­pers „LANZ Eil­bull­dog“), das oh­ne Schlüs­sel in Gang ge­setzt wer­den kann, ver­letzt grob fahr­läs­sig die ihn als Ver­wah­rer tref­fen­den Pflich­ten, wenn er das Fahr­zeug über meh­re­re Ta­ge und Näch­te im Frei­en ab­stellt, oh­ne es auch nur ir­gend­wie ge­gen ei­ne Weg­nah­me zu si­chern. Des­halb kann sich der Ver­käu­fer, wenn das Fahr­zeug ent­wen­det wird, ei­nem An­spruch des Käu­fers auf Scha­dens­er­satz nicht mit dem Hin­weis dar­auf ent­zie­hen, dass er ge­mäß § 690 BGB nur für die­je­ni­ge Sorg­falt ein­zu­ste­hen ha­be, wel­che er in ei­ge­nen An­ge­le­gen­hei­ten an­zu­wen­den pfle­ge.
  3. Das Ge­richt ist nicht ge­hin­dert, den Wert ei­nes his­to­ri­schen Samm­ler­fahr­zeugs (hier: ei­nes Acker­schlep­pers „LANZ Eil­bull­dog“) ge­mäß § 287 ZPO zu schät­zen, wenn zwei ge­richt­lich be­stell­te Sach­ver­stän­di­ge trotz im We­sent­li­chen über­ein­stim­men­der gut­ach­ter­li­cher Aus­füh­run­gen un­ter­schied­li­che, sich nicht über­schnei­den­de Wertspan­nen an­ge­ben und die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­ho­lung ei­nes ein wei­te­ren Gut­ach­tens (§ 412 I ZPO) nicht vor­lie­gen. Ste­hen in ei­nem sol­chen Fall ge­naue­re Er­kennt­nis­quel­len er­sicht­lich nicht zur Ver­fü­gung, ist es sach­ge­recht, je­weils die un­ters­ten obers­ten an­ge­ge­be­nen Wer­te als Ex­trem­wer­te zu ver­nach­läs­si­gen und im We­ge der Schät­zung den sich aus der so ge­won­ne­nen neu­en Wertspan­ne er­ge­ben­den Mit­tel­wert als Wert fest­zu­set­zen.
  4. Be­wer­tun­gen von Samm­ler­fahr­zeu­gen („Old­ti­mern“) durch pri­va­te kom­mer­zi­el­le Un­ter­neh­men sind den Aus­füh­run­gen ei­nes ge­richt­lich be­stell­ten Sach­ver­stän­di­gen al­len­falls dann vor­zu­zie­hen, wenn sie sich nach­voll­zieh­bar und für den Ein­zel­fall er­heb­lich auf an­de­re – ins­be­son­de­re bes­se­re – Er­kennt­nis­quel­len stüt­zen als der Sach­ver­stän­di­ge.

OLG Braun­schweig, Ur­teil vom 20.05.2021 – 9 U 8/20

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