Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Tag: Ver­schleiß

(Kein) kon­klu­den­ter Ver­zicht auf Ge­währ­leis­tungs­rech­te

  1. An die An­nah­me ei­nes kon­klu­den­ten Ver­zichts (hier: auf Ge­währ­leis­tungs­rech­te) sind stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len; der da­hin ge­hen­de Wil­le muss un­zwei­fel­haft und ein­deu­tig nach au­ßen tre­ten (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.06.1995 – VII ZR 118/94, NJW-RR 1996, 237).
  2. Ein bei Ge­fahr­über­gang vor­lie­gen­der, die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht be­ein­träch­ti­gen­der „nor­ma­ler“ – dem Al­ter, der Lauf­leis­tung und der Qua­li­täts­stu­fe ent­spre­chen­der – Ver­schleiß ei­nes für den Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­se­nen Ge­braucht­wa­gens be­grün­det im Grund­satz kei­nen Sach­man­gel des Fahr­zeugs. Dies gilt auch dann, wenn sich dar­aus in ab­seh­ba­rer Zeit, ins­be­son­de­re bei der durch Ge­brauch und Zeit­ab­lauf zu er­war­ten­den wei­te­ren Ab­nut­zung, ein Er­neue­rungs­be­darf er­gibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18, NJW 2021, 151 Rn. 23 m. w. Nachw.).
  3. Die Par­tei, die sich auf au­ßer­halb ei­ner Ur­kun­de lie­gen­de Um­stän­de be­ruft, um ei­nen vom Text der Ur­kun­de ab­wei­chen­den über­ein­stim­men­den Wil­len der Be­tei­lig­ten nach­zu­wei­sen oder den In­halt des Be­ur­kun­de­ten aus der Sicht des Er­klä­rungs­emp­fän­gers (§§ 133, 157 BGB) zu deu­ten, trifft die Be­weis­last für das Vor­lie­gen die­ser Um­stän­de (im An­schluss an BGH, Urt. v. 05.07.2002 – V ZR 143/01, NJW 2002, 3164, 3165).
  4. Die rechts­ge­schäft­li­che Be­hand­lung ei­ner „Ver­trags­um­schrei­bung“ rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Grund­sät­zen der §§ 133, 157 BGB. Da­bei kann § 151 Satz 1 Fall 2 BGB und § 267 I 1 BGB Be­deu­tung zu­kom­men.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 18.04.2023 – 19 U 15/22

Mehr le­sen »

Ver­schleiß als Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein ge­brauch­tes Kraft­fahr­zeug eig­net sich nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB a.F., wenn ein grund­sätz­lich dem Ver­schleiß un­ter­lie­gen­des Bau­teil des Fahr­zeugs (hier: die Steu­er­ket­te) bei Ge­fahr­über­gang (§ 446 Satz 1 BGB) ver­schleiß­be­dingt schon der­art ge­schä­digt ist, dass es drin­gend aus­ge­tauscht wer­den muss, um zu ver­mei­den, dass es in na­her Zu­kunft zu ei­ner Fehl­funk­ti­on oder zu ei­nem Scha­den kommt.
  2. Bei ei­nem Ein­wurf-Ein­schrei­ben der Deut­schen Post AG strei­tet bei ei­ner ord­nungs­ge­mä­ßen Do­ku­men­ta­ti­on der Aus­lie­fe­rung ein An­scheins­be­weis da­für, dass das Schrei­ben in den Brief­kas­ten des Emp­fän­gers ein­ge­legt wur­de.

LG Lands­hut, Ur­teil vom 28.01.2022 – 54 O 2750/19

Mehr le­sen »

Feh­ler­haft kon­stru­ier­ter Ket­ten­span­ner als Kon­struk­ti­ons­man­gel ei­nes Au­di A3 Sport­back

  1. Zum Kon­struk­ti­ons­man­gel ei­nes Au­di A3 Sport­back, des­sen Ket­ten­span­ner be­zo­gen auf den Hal­te­schuh feh­ler­haft so kon­stru­iert ist, dass ein Zahn des Hal­te­schuhs ab­bre­chen und es da­durch zu ei­nem ka­pi­ta­len Mo­tor­scha­den kom­men muss.
  2. Der Hal­te­schuh ei­nes Ket­ten­span­ners ist kein Ver­schleiß­teil.
  3. Zwi­schen dem Käu­fer und dem Ver­käu­fer schwe­ben schon dann Ver­hand­lun­gen i. S. von § 203 Satz 1 BGB über ei­nen Nach­er­fül­lungs­an­spruch des Käu­fers oder die ei­nen sol­chen An­spruch be­grün­den­den Um­stän­de, wenn der Ver­käu­fer Er­klä­run­gen ab­gibt, die dem Käu­fer die An­nah­me ge­stat­ten, der Ver­käu­fer las­se sich auf Er­ör­te­run­gen über die Be­rech­ti­gung des An­spruchs oder des­sen Um­fang ein. Nicht er­for­der­lich ist, dass der Ver­käu­fer da­bei Ver­gleichs­be­reit­schaft oder die Be­reit­schaft zum Ent­ge­gen­kom­men si­gna­li­siert oder dass Er­folgs­aus­sicht be­steht (vgl. BGH, Urt. v. 14.07.2009 – XI ZR 18/08, BGHZ 182, 76 Rn. 16). Dar­über hin­aus schwe­ben „Ver­hand­lun­gen“ i. S. von § 203 Satz 1 BGB, wenn der Ver­käu­fer bei dem Käu­fer den Ein­druck er­weckt, er wer­de den Man­gel prü­fen be­zie­hungs­wei­se sich um ihn küm­mern, und der Käu­fer da­mit ein­ver­stan­den ist (vgl. BGH, Urt. v. 26.10.2006 – VII ZR 194/05, NJW 2007, 587 Rn. 12; Urt. v. 30.10.2007 – X ZR 101/06, NJW 2008, 576 Rn. 13).

OLG Köln, Ur­teil vom 02.12.2021 – 8 U 28/20
(vor­an­ge­hend: LG Aa­chen, Ur­teil vom 18.03.2020 – 8 O 384/18)

Mehr le­sen »

Man­gel vs. Ver­schleiß bei ei­nem acht Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen

Ein bei Ge­fahr­über­gang vor­lie­gen­der, dem Al­ter, der Lauf­leis­tung und der Qua­li­täts­stu­fe ent­spre­chen­der – „nor­ma­ler“, nicht un­ge­wöhn­li­cher oder aty­pi­scher – Ver­schleiß, der die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht be­ein­träch­tigt, ist bei ei­nem für den Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­se­nen Kraft­fahr­zeug kein Sach­man­gel. Das gilt auch dann, wenn sich dar­aus in ab­seh­ba­rer Zeit, ins­be­son­de­re bei der durch Ge­brauch und Zeit­ab­lauf zu er­war­ten­den wei­te­ren Ab­nut­zung, ein Er­neue­rungs­be­darf er­gibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18, ju­ris Rn. 22 f.).

AG Reck­ling­hau­sen, Ur­teil vom 18.05.2021 – 16 C 130/19

Mehr le­sen »

Er­heb­li­che Dis­kre­panz zwi­schen tat­säch­li­cher Lauf­leis­tung ei­nes Ge­braucht­wa­gens und an­ge­zeig­tem Ki­lo­me­ter­stand

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen, des­sen tat­säch­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung we­sent­lich (hier: min­des­tens 84.000 km) hö­her ist als die vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeig­te Lauf­leis­tung, ist i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, wenn ein ver­stän­di­ger Durch­schnitts­käu­fer un­ter den kon­kre­ten Um­stän­den, ins­be­son­de­re mit Rück­sicht auf das Al­ter des Fahr­zeugs, sei­ne Vor­nut­zung und die An­zahl sei­ner Vor­be­sit­zer, be­rech­tig­ter­wei­se er­war­ten darf, dass der an­ge­zeig­te Ki­lo­me­ter­stand der tat­säch­li­chen Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs ent­spricht (vgl. BGH, Urt. v. 16.03.2005 – VI­II ZR 130/04, ju­ris Rn. 9).
  2. Bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. des § 474 I 1 BGB wird dann, wenn sich in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ge­fahr­über­gang (§ 446 Satz 1 BGB) ein akut man­gel­haf­ter Zu­stand – hier: ein Mo­tor­scha­den – zeigt, ge­mäß § 477 BGB n.F. (= § 476 BGB a.F.) grund­sätz­lich ver­mu­tet, dass die­ser man­gel­haf­te Zu­stand in ei­nem frü­he­ren Ent­wick­lungs­sta­di­um schon bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen ha­be (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 49 ff. [zu § 476 BGB a.F.]). Die­se Ver­mu­tung ist wi­der­legt, wenn dem Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens der Nach­weis ge­lingt, dass der man­gel­haf­te Zu­stand auf üb­li­chen, dem Al­ter und der Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs ent­spre­chen­den Ver­schleiß zu­rück­zu­füh­ren ist (vgl. BGH, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 59). Ein sol­cher Ver­schleiß, mit dem ein Ge­braucht­wa­gen­käu­fer rech­nen muss, löst auch dann kei­ne Sach­män­gel­haf­tung des Ver­käu­fers aus, wenn er bei Ge­fahr­über­gang schon vor­han­de­nen, aber noch nicht of­fen­bar ge­wor­de­nen war (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 01.10.2008 – I-18 U 1/08, ju­ris Rn. 17).
  3. Maß­geb­lich da­für, ob ei­ne ty­pi­sche oder ei­ne aty­pi­sche Ver­schleiß­er­schei­nung vor­liegt, ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen, der we­gen ei­ner er­heb­li­chen Dis­kre­panz zwi­schen tat­säch­li­cher und an­ge­zeig­ter Ge­samt­lauf­leis­tung i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft ist, die an­ge­zeig­te und nicht sie tat­säch­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung.

OLG Hamm, Ur­teil vom 17.11.2020 – 34 U 57/19

Mehr le­sen »

Man­gel vs. Ver­schleiß: De­fek­te Zy­lin­der­kopf­dich­tung bei über zehn Jah­re al­tem Pkw

Ei­ne de­fek­te Zy­lin­der­kopf­dich­tung ist bei ei­nem über zehn Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen auch dann kein Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB, son­dern ei­ne üb­li­che Ver­schleiß­er­schei­nung, wenn die Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs (hier: 58.295 km) bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags re­la­tiv ge­ring war.

AG Lim­burg, Ur­teil vom 09.11.2020 – 4 C 393/20 (10)

Mehr le­sen »

Man­gel vs. Ver­schleiß: Ab­ge­nutz­te Sit­ze bei ei­nem Neu­wa­gen

  1. Ei­ne Kauf­sa­che (hier: ein Neu­wa­gen), die dem Stand der Tech­nik gleich­ar­ti­ger Sa­chen ent­spricht, ist nicht des­halb nach § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil der Stand der Tech­nik hin­ter der tat­säch­li­chen oder durch­schnitt­li­chen Käu­fe­rer­war­tung zu­rück­bleibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 04.03.2009 – VI­II ZR 160/08, NJW 2009, 2056 = DS 2009, 272 Rn. 11).
  2. Nor­ma­ler („na­tür­li­cher“) Ver­schleiß ist bei ei­nem Kraft­fahr­zeug re­gel­mä­ßig kein Sach­man­gel (im An­schluss an BGH, Urt. v. 23.11.2005 – VI­II ZR 43/05, NJW 2006, 434 Rn. 19). Nor­ma­ler, vom Käu­fer hin­zu­neh­men­der Ver­schleiß liegt ins­be­son­de­re hin­sicht­lich sol­cher Bau­tei­le ei­nes Kraft­fahr­zeugs vor, die üb­li­cher­wei­se ei­ner stär­ke­ren Ab­nut­zung als das Ge­samt­fahr­zeug un­ter­lie­gen und in ge­wis­sen Zeit­ab­stän­den über­prüft, ge­pflegt so­wie ge­ge­be­nen­falls er­neu­ert wer­den müs­sen (vgl. OLG Cel­le, Urt. v. 16.04.2008 – 7 U 224/07, ju­ris Rn. 20).
  3. Auf­grund des Ge­brauchs und des Al­te­rungs­pro­zes­ses sind Ab­nut­zungs- und Ver­schleiß­er­schei­nun­gen bei den Sit­zen ei­nes Kraft­fahr­zeugs un­ver­meid­lich. Ge­hen die­se Er­schei­nun­gen nicht über das hin­aus, was bei ver­gleich­ba­ren Sit­zen an­ge­sichts ih­rer Qua­li­tät, ih­res Al­ters und der Art ih­rer Be­nut­zung nor­ma­ler­wei­se zu be­ob­ach­ten ist, kann nicht von ei­nem Sach­man­gel ge­spro­chen wer­den.

LG Köln, Ur­teil vom 21.09.2020 – 32 O 194/19

Mehr le­sen »

Ge­wöhn­li­cher, die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht be­ein­träch­ti­gen­der Ver­schleiß ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen kein Man­gel

  1. Ein bei Ge­fahr­über­gang vor­lie­gen­der, dem Al­ter, der Lauf­leis­tung und der Qua­li­täts­stu­fe ent­spre­chen­der, ge­wöhn­li­cher, die Ver­kehrs­si­cher­heit nicht be­ein­träch­ti­gen­der Ver­schleiß ei­nes für den Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­se­nen Kraft­fahr­zeugs be­grün­det ei­nen Sach­man­gel nach § 434 I 2 Nr. 1, Nr. 2 BGB nicht (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 23.11.2005 – VI­II ZR 43/05, NJW 2006, 434 Rn. 19; Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53 Rn. 19; Urt. v. 10.03.2009 – VI­II ZR 34/08, NJW 2009, 1588 Rn. 13). Dies gilt auch dann, wenn sich dar­aus in ab­seh­ba­rer Zeit – ins­be­son­de­re bei der durch Ge­brauch und Zeit­ab­lauf zu er­war­ten­den wei­te­ren Ab­nut­zung – ein Er­neue­rungs­be­darf er­gibt.
  2. Die Ver­mu­tung des § 476 Halb­satz 1 BGB – in der bis zum 31.12.2017 gel­ten­den Fas­sung (jetzt: § 477 Halb­satz 1 BGB) – ent­bin­det den Käu­fer nicht da­von, dar­zu­le­gen und er­for­der­li­chen­falls zu be­wei­sen, dass sich an der Kauf­sa­che in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ge­fahr­über­gang ein man­gel­haf­ter Zu­stand (Man­gel­er­schei­nung) ge­zeigt hat. Der Käu­fer ist dann durch die ge­nann­te Vor­schrift des Vor­trags und des Nach­wei­ses ent­ho­ben, auf wel­che Ur­sa­che der zu­ta­ge ge­tre­te­ne man­gel­haf­te Zu­stand zu­rück­zu­füh­ren ist, so­wie, dass die­se Ur­sa­che in den Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Ver­käu­fers fällt (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 36; Urt. v. 27.05.2020 – VI­II ZR 315/18 Rn. 54 [zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ vor­ge­se­hen]).

BGH, Ur­teil vom 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18
(vor­an­ge­hend: OLG Köln, Ur­teil vom 26.04.2018 – 15 U 82/17)

Mehr le­sen »

Nor­ma­ler Ver­schleiß ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen kein Sach­man­gel i. S. von § 434 I BGB

Nor­ma­ler Ver­schleiß, wie er bei ei­nem – hier 14 Jah­re al­ten, ei­ne Lauf­leis­tung von über 226.000 km auf­wei­sen­den – Ge­braucht­wa­gen üb­lich ist, ist grund­sätz­lich kein Sach­man­gel i. S. von § 434 I BGB (im An­schluss an BGH, Urt. v. 23.11.2005 – VI­II ZR 43/05, NJW 2006, 434 Rn. 19 m. w. Nachw.).

LG Es­sen, Hin­weis­be­schluss vom 10.06.2020 – 13 S 85/19
(vor­an­ge­hend: AG Es­sen-Bor­beck, Ur­teil vom 22.08.2019 – 14 C 26/18)

Mehr le­sen »

Man­gel vs. Ver­schleiß: Xe­non-Schein­wer­fer mit Lin­s­entrü­bung

  1. Ins­be­son­de­re der Käu­fer ei­nes äl­te­ren – hier: fast acht Jah­re al­ten – Ge­braucht­wa­gens mit al­ter­s­ent­spre­chen­der Lauf­leis­tung muss da­mit rech­nen, dass ein für das Al­ter und die Lauf­leis­tung ty­pi­scher Ver­schleiß schon vor­han­de­nen, aber noch nicht of­fen­bar ge­wor­den ist, und dass die­ser Ver­schleiß im wei­te­ren Ver­lauf zur Funk­ti­ons­un­fä­hig­keit führt, so­fern das be­trof­fe­ne Ver­schleiß­teil nicht er­neu­ert wird (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 01.10.2008 – I-18 U 1/08, BeckRS 2009, 86560).
  2. Der Käu­fer ei­nes mit Xe­non-Schein­wer­fern aus­ge­stat­te­ten Ge­braucht­wa­gens muss da­von aus­ge­hen, dass die Xe­non-Schein­wer­fer er­neu­ert wer­den müs­sen, so­bald die Bren­ner ih­re ma­xi­ma­le Le­bens­dau­er er­reicht ha­ben und/oder die Lin­sen be­triebs­be­ding­te Ein­trü­bun­gen auf­wei­sen. Der­ar­ti­ges stellt im Re­gel­fall kei­nen Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB dar, son­dern es han­delt sich um Ver­schleiß.

LG Kiel, Ur­teil vom 02.06.2020 – 1 S 93/18
(vor­an­ge­hend: AG Kiel, Ur­teil vom 09.03.2018 – 108 C 8/17)

Mehr le­sen »