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Tag: Fa­brik­neu­heit

Feh­len­de Fa­brik­neu­heit ei­nes als Aus­stel­lungs­fahr­zeug ge­nutz­ten Pkw

Ein Kraft­fahr­zeug ist dann ein fa­brik­neu­er Neu­wa­gen, wenn es un­be­nutzt ist, das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02 un­ter II 3). „Un­be­nutzt“ ist ein Kraft­fahr­zeug nicht schon dann, wenn es noch nicht zum Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­sen und noch nicht ge­fah­ren wur­de. Viel­mehr ist auch ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­her­stel­ler oder -händ­ler als Aus­stel­lungs­fahr­zeug ge­nutz­tes Fahr­zeug nicht mehr „ube­nutzt“.

AG Mün­chen, Ur­teil vom 17.12.2021 – 271 C 8389/21

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Fa­brik­neu­heit ei­nes „EU-Neu­fahr­zeugs mit Ta­ges­zu­las­sung“ – Stand­zeit

Ein als „EU-Neu­fahr­zeug mit Ta­ges­zu­las­sung“ ver­kauf­tes Fahr­zeug muss fa­brik­neu sein. Dies ist re­gel­mä­ßig nur dann der Fall, wenn das Fahr­zeug un­be­nutzt ist und kei­ne durch län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist, das Fahr­zeug­mo­dell un­ver­än­dert wei­ter ge­baut wird und zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen. Da­bei steht die Ta­ges­zu­las­sung der Fa­brik­neu­heit nicht ent­ge­gen, da die Ta­ges­zu­las­sung ein rein for­ma­ler Akt ist, der an der Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs nichts än­dert. Ei­ne ge­ring­fü­gi­ge Über­schrei­tung (hier: zwei Ta­ge) der Stand­zeit von ma­xi­mal zwölf Mo­na­ten ist un­schäd­lich.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 03.08.2021 – 5 U 84/20

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Kei­ne Fa­brik­neu­heit bei nicht fach­ge­recht re­pa­rier­ten Lack­schä­den – Por­sche 911 Tur­bo Ca­brio­let

  1. Beim Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen Neu­wa­gen tref­fen die Par­tei­en re­gel­mä­ßig kon­klu­dent ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass das Fahr­zeug fa­brik­neu ist. Die­se dem Be­griff „Neu­wa­gen“ in­ne­woh­nen­de Be­schaf­fen­heit fehlt ei­nem Fahr­zeug, das bei Über­ga­be an den Käu­fer nicht in dem un­be­nutz­ten und un­be­schä­dig­ten Zu­stand ist, in dem es vom Her­stel­ler aus­ge­lie­fert wur­de (im An­schluss an BGH, Urt. v. 06.02.2013 – VI­II ZR 374/11, ju­ris Rn. 10).
  2. Ei­ne ge­ring­fü­gi­ge Nachla­ckie­rung we­gen ei­nes Trans­port­scha­dens be­sei­tigt die Fa­brik­neu­heit ei­nes Kraft­fahr­zeugs in der Re­gel (nur) dann nicht, wenn sie fach­ge­recht und in Werks­qua­li­tät vor­ge­nom­men wird. Da­zu ge­hört – ge­ra­de bei ei­nem Fahr­zeug der Ober­klas­se (hier: Por­sche 911 Tur­bo Ca­brio­let) – auch, dass die ent­spre­chen­den Ar­bei­ten in ei­ner vom Fahr­zeug­her­stel­ler au­to­ri­sier­ten Werk­statt durch­ge­führt wer­den.
  3. Der Ver­dacht, dass ein Neu­wa­gen nicht un­fall­frei ist, son­dern vor der Über­ga­be an den Käu­fer ei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten hat, steht ei­nem Man­gel des Fahr­zeugs dann gleich, wenn kon­kre­te An­halts­punk­te für ein Un­fall­ge­sche­hen vor­lie­gen und auch ein Sach­ver­stän­di­ger den Ver­dacht nicht aus­räu­men kann (vgl. OLG Hamm, Beschl. v. 15.12.2014 – 2 U 97/14, ju­ris Rn. 6).
  4. Kos­ten, die ein Käu­fer be­rech­tig­ter­wei­se für ein „pri­va­tes“ Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten auf­wen­det, hat ihm der Ver­käu­fer re­gel­mä­ßig auch dann zu er­set­zen, wenn das Gut­ach­ten un­brauch­bar ist. Das gilt aus­nahms­wei­se nur dann nicht, wenn der Käu­fer die Un­brauch­bar­keit des Gut­ach­tens zu ver­tre­ten hat, et­wa weil er dem Sach­ver­stän­di­gen In­for­ma­tio­nen (z. B. Vor­schä­den) vor­ent­hal­ten hat, oder wenn der Käu­fer und der Sach­ver­stän­di­ge kol­lu­siv zum Nach­teil des Ver­käu­fers zu­sam­men­ge­wirkt ha­ben.

LG Wup­per­tal, Ur­teil vom 27.05.2020 – 17 O 337/19

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Aus­übung ei­nes Ge­stal­tungs­rechts erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung – Fa­brik­neu­heit ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Der Vor­trag ei­ner Par­tei, dass ein Ge­stal­tungs­recht (hier: Wi­der­ruf ge­mäß §§ 312b, 312g, 355 f. BGB) erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung aus­ge­übt wor­den sei, ist in der Be­ru­fungs­in­stanz grund­sätz­lich un­ab­hän­gig von den Vor­aus­set­zun­gen des § 531 II ZPO zu be­rück­sich­ti­gen. Hier­auf ist oh­ne Ein­fluss, ob die Er­klä­rung des Ge­stal­tungs­rechts als sol­che von der Ge­gen­sei­te be­strit­ten wird oder (was der Re­gel ent­spre­chen dürf­te) zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig ist.
  2. Wenn ei­ne Par­tei zu­läs­si­ger­wei­se erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung von ei­nem Ge­stal­tungs­recht Ge­brauch macht, be­grün­det es kei­ne Nach­läs­sig­keit i. S. von § 531 II 1 Nr. 3 ZPO, dass sie zu den (wei­te­ren) tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des be­tref­fen­den Ge­stal­tungs­rechts erst­mals in der Be­ru­fungs­in­stanz vor­trägt.
  3. Ein Wohn­mo­bil ist wie je­des an­de­re Kraft­fahr­zeug un­ter an­de­rem dann nicht mehr fa­brik­neu, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen.

BGH, Ur­teil vom 17.10.2018 – VI­II ZR 212/17

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ei­nen Fer­ra­ri La­Fer­ra­ri mit Ta­ges­zu­las­sung

  1. Der Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs – hier: ei­nes Fer­ra­ri La­Fer­ra­ri – mit Ta­ges­zu­las­sung darf nach der im Kfz-Han­del üb­li­chen Be­deu­tung die­ser Be­zeich­nung ein Fahr­zeug er­war­ten, das noch nicht im Stra­ßen­ver­kehr be­nutzt wur­de und nur kurz­zei­tig – nicht län­ger als 30 Ta­ge – auf ei­nen Kfz-Händ­ler zu­ge­las­sen war.
  2. Ver­ein­ba­ren die Par­tei­en ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags i. S. des § 434 I 1 BGB, dass der Käu­fer ein Fahr­zeug er­hält, das le­dig­lich „Werks­ki­lo­me­ter“ zu­rück­ge­legt hat, so sind da­mit die Ki­lo­me­ter ge­meint, die das Fahr­zeug bei oder nach der Her­stel­lung auf dem Werks­ge­län­de oder auf ei­ner werks­ei­ge­nen Test­stre­cke im Rah­men von Pro­be­fahr­ten zu­rück­ge­legt hat. Dies kön­nen ei­ni­ge Hun­dert Ki­lo­me­ter sein, oh­ne dass da­durch die Neu­wa­gen­ei­gen­schaft des Fahr­zeugs in­fra­ge ge­stellt wird.

OLG Hamm, Ur­teil vom 18.05.2017 – 28 U 134/16

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Fa­brik­neu­heit ei­nes Kraft­fahr­zeugs – Mer­ce­des-Benz CL 500

  1. Ein aus neu­en Ma­te­ria­li­en zu­sam­men­ge­setz­tes, un­be­nutz­tes Kraft­fahr­zeug ist re­gel­mä­ßig noch fa­brik­neu, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und nach der Her­stel­lung kei­ne er­heb­li­chen Be­schä­di­gun­gen er­lit­ten hat, und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Auch ein fast zwölf Mo­na­te nach der Her­stel­lung ver­kauf­tes Fahr­zeug, ist dem­nach – so­fern die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind – fa­brik­neu; von der 12-Mo­nats-Frist in ei­nem sol­chen Fall zu­guns­ten des Käu­fers ab­zu­wei­chen, wi­der­sprä­che der In­ten­ti­on des BGH, ei­ne Rechts­si­cher­heit schaf­fen­de und prak­ti­ka­ble Höchst­frist zu be­stim­men.

OLG Hamm, Ur­teil vom 16.08.2016 – 28 U 140/15

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Lack­schä­den bei ei­nem Neu­wa­gen – Be­weis­last­um­kehr nach § 476 BGB

  1. Lack­schä­den stel­len bei ei­nem Neu­wa­gen ei­nen Sach­man­gel i. S. des § 434 I 1 BGB dar, weil ei­nem Neu­wa­gen mit Lack­schä­den die mit Ab­schluss des Kauf­ver­trags kon­klu­dent ver­ein­bar­te, dem Be­griff „Neu­wa­gen“ in­ne­woh­nen­de Be­schaf­fen­heit „fa­brik­neu“ fehlt.
  2. Nach § 476 BGB kann zu ver­mu­ten sein, dass Lack­schä­den, die ein Neu­wa­gen auf­weist, schon bei der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer vor­han­den wa­ren. Für die­se Ver­mu­tung ist zwar, weil sie mit der Art des Man­gels un­ver­ein­bar ist, kein Raum, wenn die Schä­den auch ei­nem fach­lich nicht ver­sier­ten Käu­fer auf­fal­len müs­sen und des­halb zu er­war­ten ist, dass er sie so­gleich bei der Über­ga­be be­an­stan­det. Das ist bei Lack­schä­den, die nur bei Son­nen­licht, aber nicht bei künst­li­cher Be­leuch­tung sicht­bar sind, aber nicht der Fall.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 01.08.2013 – 2 U 149/12

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Quiet­schen beim Brem­sen als Rück­tritts­grund

  1. Ein Neu­wa­gen, der beim Brem­sen Quietsch­ge­räu­sche macht, ist man­gel­haft (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), weil er nicht die Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei ei­nem un­be­nutz­ten Fahr­zeug glei­cher Art und Gü­te üb­lich ist und von ei­nem Käu­fer er­war­tet wer­den kann.
  2. Die von ei­nem vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­te­nen Kfz-Käu­fer ge­schul­de­te Nut­zungs­ent­schä­di­gung darf im Kla­ge­an­trag bzw. im Ur­teils­te­nor nicht nach der „Karls­ru­her For­mel“ und da­mit nicht in der Wei­se be­rück­sich­tigt wer­den, dass le­dig­lich ih­re Be­rech­nung vor­ge­ge­ben wird (hier: „0,095 € × Ki­lo­me­ter ge­mäß Ta­chostand … im Zeit­punkt der Rück­ga­be“).
  3. Ob ei­ne Sa­che ge­braucht ist, ist nach ei­nem ob­jek­ti­ven Maß­stab zu be­stim­men und – je­den­falls bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf – ei­ner Par­tei­ver­ein­ba­rung ent­zo­gen. Ein Kraft­fahr­zeug ist des­halb nur dann ei­ne ge­brauch­te Sa­che, wenn es be­reits zum Zweck der Teil­nah­me am Stra­ßen­ver­kehr in Ge­brauch ge­nom­men wor­den ist. Es ist re­gel­mä­ßig aber nicht schon des­halb ge­braucht, weil es nicht mehr als „fa­brik­neu“ ver­kauft wer­den kann.

KG, Ur­teil vom 03.06.2013 – 25 U 49/12

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Rück­tritt we­gen nach Nach­bes­se­rung feh­len­der Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens

  1. Ein Neu­wa­gen­käu­fer, der die Ent­ge­gen­ah­me des ihm an­ge­bo­te­nen Fahr­zeugs we­gen vor­han­de­ner Ka­ros­se­rie- und Lack­män­gel ab­lehnt und de­ren Be­sei­ti­gung ver­langt, ver­liert hier­durch nicht den An­spruch dar­auf, dass das Fahr­zeug tech­nisch und op­tisch in ei­nen Zu­stand ver­setzt wird, der der beim Neu­wa­gen­kauf kon­klu­dent ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit „fa­brik­neu“ ent­spricht.
  2. Bei der im Rah­men des § 323 V 2 BGB vor­zu­neh­men­den In­ter­es­sen­ab­wä­gung in­di­ziert der Ver­stoß ge­gen ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung in der Re­gel die Er­heb­lich­keit der Pflicht­ver­let­zung (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 70/07, NJW-RR 2010, 1289).

BGH, Ur­teil vom 06.02.2013 – VI­II ZR 374/11
(vor­her­ge­hend: OLG Hamm, Ur­teil vom 10.11.2011 – I-2 U 68/11)

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Kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung „fa­brik­neu“ beim Neu­wa­gen­kauf (R)

  1. Ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler als „Neu­wa­gen“ ver­kauf­ter Pkw hat die – re­gel­mä­ßig kon­klu­dent ver­ein­bar­te – Be­schaf­fen­heit „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn das Fahr­zeug kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen sei­ner Her­stel­lung und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Ein Fahr­zeug kann des­halb auch dann noch „fa­brik­neu“ sein, wenn es dem Käu­fer erst mehr als zwölf Mo­na­te nach sei­ner Her­stel­lung über­ge­ben wird. Denn für die Fa­brik­neu­heit kommt es nicht nicht auf die Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Aus­lie­fe­rung, son­dern auf die Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Ab­schluss des Kauf­ver­trags an.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 21.01.2013 – 6 U 225/12
(vor­an­ge­hend: LG Ol­den­burg, Ur­teil vom 09.11.2012 – 16 O 2576/12)

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