Der Scha­den, den der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs er­lit­ten hat, ent­fällt nicht da­durch, dass er das Fahr­zeug wei­ter­ver­äu­ßert. Denn die­ser Scha­den liegt im Ab­schluss des un­ge­woll­ten Kauf­ver­trags über das Fahr­zeug; er wird durch des­sen Ver­äu­ße­rung al­len­falls zum Teil kom­pen­siert.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 04.05.2021 – 17 U 31/20

Sach­ver­halt: Die be­klag­te Volks­wa­gen AG stell­te un­ter der Be­zeich­nung „EA189“ ei­nen Die­sel­mo­tor (Eu­ro 5) her, in des­sen Mo­tor­steue­rung ei­ne zu­vor in Ko­ope­ra­ti­on mit der Ro­bert Bosch GmbH ent­wi­ckel­te Soft­ware zur Ab­gas­steue­rung in­stal­liert wur­de. Die­se Soft­ware ver­fügt über zwei un­ter­schied­li­che Mo­di zur Steue­rung der Ab­gas­rück­füh­rung. In dem im Hin­blick auf den Stick­oxid(NOX)-Aus­stoß op­ti­mier­ten „Mo­dus 1“, der au­to­ma­tisch ak­ti­viert wird, so­bald das Fahr­zeug den für die amt­li­che Be­stim­mung der sei­ner Emis­sio­nen maß­geb­li­chen „Neu­en Eu­ro­päi­schen Fahr­zy­klus“ (NEFZ) ab­sol­viert, ist die Ab­gas­rück­füh­rungs­ra­te ver­gleichs­wei­se hoch, so­dass die ein­schlä­gi­gen NOX-Grenz­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den. Beim nor­ma­len Be­trieb des Fahr­zeugs im Stra­ßen­ver­kehr ist der „Mo­dus 0“ ak­tiv, in dem die Ab­gas­rück­füh­rungs­ra­te ge­rin­ger und der NOX-Aus­stoß des­halb hö­her ist als im „Mo­dus 1“.

EA189-Die­sel­mo­to­ren wur­de auf Ver­an­las­sung des Vor­stands der Be­klag­ten nicht nur in di­ver­sen Fahr­zeug­ty­pen der Be­klag­ten, son­dern auch in sol­chen der zum Volk­wa­gen-Kon­zern ge­hö­ren­den Un­ter­neh­men ver­baut.

Mit Ver­trag vom 27.07.2012 kauf­te der Klä­ger ei­nen fa­brik­neu­en Pkw VW Golf 1.6 TDI in der Aus­stat­tungs­va­ri­an­te „Trend­li­ne“. Den Kauf­preis in Hö­he von 20.395,11 € fi­nan­zier­te der Klä­ger teil­wei­se, in­dem er mit der Volks­wa­gen Bank GmbH ei­nen Dar­le­hens­ver­trag in­klu­si­ve Kre­dit­schutz­brief („KSB Plus“) über ei­nen Net­to­dar­le­hens­be­trag von 14.079,13 € schloss. Die­ser Be­trag setzt sich zu­sam­men aus dem Kauf­preis ab­züg­lich ei­ner Ei­gen­leis­tung (7.000 €) und zu­züg­lich der „KSB Plus“-Kos­ten (684,02 €). Der Brut­to­dar­le­hens­be­trag be­trug in­klu­si­ve Zin­sen 14.951,46 €. Das Dar­le­hen soll­te in 48 mo­nat­li­chen Ra­ten in Hö­he von je­weils 126 € und ei­ner am 15.08.2016 fäl­li­gen Schluss­ra­te in Hö­he von 8.903,46 € zu­rück­ge­zahlt wer­den. Die Dar­le­hens­ge­be­rin mel­de­te den Klä­ger als ver­si­cher­te Per­son zu ei­nem zwi­schen von ihr als Ver­si­che­rungs­neh­me­rin ge­schlos­se­nen Grup­pen­ver­si­che­rungs­ver­trag an. Hier­durch war der Klä­ger als Dar­le­hens­neh­mer ge­gen die Ri­si­ken Tod, Ar­beits­un­fä­hig­keit und Ar­beits­lo­sig­keit ge­mäß den All­ge­mei­nen Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen ab­ge­si­chert.

Das ge­kauf­te Fahr­zeug wur­de dem Klä­ger am 07.08.2012 mit ei­ner Lauf­leis­tung von 0 km über­ge­ben. Es ist mit ei­nem EA189-Mo­tor mit ei­nem, Hub­raum von 1,6 l aus­ge­stat­tet. Bei der Über­ga­be des Pkw an den Klä­ger war die oben be­schrie­be­ne Soft­ware zur Ab­gas­steue­rung im­ple­men­tiert.

Mit Be­scheid vom 15.10.2015 gab das Kraft­fahrt­bun­des­amt, das die Soft­ware als un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung ein­stuft, der Be­klag­ten auf, die­se un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung „zur Ge­währ­leis­tung der Vor­schrifts­mä­ßig­keit“ aus al­len be­trof­fe­nen Fahr­zeu­gen zu ent­fer­nen, und droh­te an, an­dern­falls „die Typ­ge­neh­mi­gung ganz oder teil­wei­se zu wi­der­ru­fen oder zu­rück­zu­neh­men“. Zu­gleich wur­de die Be­klag­te ver­pflich­tet nach­zu­wei­sen, dass die be­trof­fe­nen Fahr­zeu­ge al­le tech­ni­schen An­for­de­run­gen der re­le­van­ten Ein­zel­rechts­ak­te der Richt­li­nie 2007/46/EG er­fül­len, nach­dem die un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung ent­fernt wur­de. Im Jahr 2016 be­stä­tig­te das Kraft­fahrt-Bun­des­amt der Be­klag­ten un­ter an­de­rem be­züg­lich des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug­typs, dass die von ihr in Re­ak­ti­on auf den Be­scheid vom 15.10.2015 ent­wi­ckel­ten tech­ni­schen Maß­nah­men – kon­kret: ein zu in­stal­lie­ren­des Soft­ware­up­date und ein ein­zu­bau­en­der Strö­mungs­gleich­rich­ter – ge­eig­net sind, die Vor­schrifts­mä­ßig­keit der Fahr­zeu­ge her­zu­stel­len.

Der Klä­ger ließ die vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt frei­ge­ge­be­nen tech­ni­schen Maß­nah­men vor Kla­ge­er­he­bung an sei­nem Fahr­zeug durch­füh­ren.

Mit Schrei­ben sei­ner spä­te­ren Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten vom 10.05.2019 for­der­te der Klä­ger die Be­klag­te un­ter Frist­set­zung – er­folg­los – zum Ab­schluss ei­nes nä­her dar­ge­leg­ten Ver­gleichs auf.

Mit sei­ner am 18.07.2019 beim Land­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen und der Be­klag­ten am 09.08.2019 zu­ge­stell­ten Kla­ge hat der Klä­ger die Be­klag­te in ers­ter In­stanz zu­letzt auf Zah­lung von 9.143,70 € zu­züg­lich Fi­nan­zie­rungs­kos­ten in Hö­he von 1.556,35 € und nebst Rechts­hän­gig­keits­zin­sen, Zug um Zug ge­gen Über­ga­be und Über­eig­nung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw, in An­spruch ge­nom­men. Au­ßer­dem hat der Klä­ger die Fest­stel­lun­gen be­gehrt, dass die Be­klag­te ihm wei­te­re Schä­den er­set­zen müs­se, die aus der vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt als un­zu­läs­sig ein­ge­stuf­ten Ab­schalt­ein­rich­tung und dem dar­an an­knüp­fen­den Rück­ruf re­sul­tier­ten, und dass die Be­klag­te mit der Ent­ge­gen­nah­me des Pkw in Ver­zug sei. Schließ­lich hat der Klä­ger er­rei­chen wol­len, dass ihn die Be­klag­te von au­ßer­ge­richt­lich ent­stan­de­nen Rechts­an­walts­kos­ten in Hö­he von 1.317,57 € frei­stel­len muss. Zur Be­grün­dung hat der Klä­ger gel­tend ge­macht, dass ihn die Be­klag­te in sit­ten­wid­ri­ger Wei­se vor­sätz­li­che ge­schä­digt ha­be. Er hät­te das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug nicht er­wor­ben, wenn er von der den Ab­gas­aus­stoß ma­ni­pu­lie­ren­den Soft­ware Kennt­nis ge­habt hät­te. Des­halb ha­be ihm die Be­klag­te den Kauf­preis ab­züg­lich ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung zu er­set­zen; fer­ner kön­ne er ent­stan­de­ne Fi­nan­zie­rungs­kos­ten in Hö­he von ins­ge­samt 1.556,35 € er­setzt ver­lan­gen. Die­se Be­trag setzt sich zu­sam­men aus Kos­ten für den „Kre­dit­schutz­brief Plus“ in Hö­he von 684,02 € und Dar­le­hens­zin­sen in Hö­he von 872,33 €.

Das Land­ge­richt hat die Be­klag­te ver­ur­teilt, an den Klä­ger Zug um Zug ge­gen Über­ga­be und Über­eig­nung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw 9.143,70 € zu­züg­lich Fi­nan­zie­rungs­kos­ten (1.556,35 €) und nebst Rechts­hän­gig­keits­zin­sen zu zah­len und den Klä­ger von au­ßer­ge­richt­lich an­ge­fal­le­nen Rechts­an­walts­kos­ten in Hö­he von 1.029,35 € frei­zu­stel­len. Fer­ner hat es den Fest­stel­lungs­an­trä­gen voll­um­fäng­lich statt­ge­ge­ben; im Üb­ri­gen hat es die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Zur Be­grün­dung hat das Land­ge­richt im We­sent­li­chen aus­ge­führt, dass das Fahr­zeug des Klä­gers ur­sprüng­lich ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schaltrein­rich­tung auf­ge­wie­sen ha­be und des­halb der Wi­der­ruf der Typ­ge­neh­mi­gung ge­droht ha­be und nach wie vor dro­he. In­dem die Be­klag­te den Pkw in den Ver­kehr ge­bracht und da­bei be­wusst die ge­set­zes­wid­ri­ge Soft­ware ver­schwie­gen ha­be, ha­be sie den Klä­ger in ei­ner ge­gen die gu­ten Sit­ten ver­sto­ßen­den Wei­se vor­sätz­lich ge­schä­digt. Des­halb sei die (zu­läs­si­ge) Kla­ge ganz über­wie­gend be­grün­det. Al­ler­dings be­ste­he ein An­spruch des Klä­gers auf Frei­stel­lung von vor­ge­richt­lich ent­stan­de­nen Rechts­an­walts­kos­ten le­dig­lich in Hö­he ei­ner 1,3-fa­chen und nicht – wie gel­tend ge­macht – in Hö­he ei­ner 1,8-fa­chen Ge­schäfts­ge­bühr.

Hier­ge­gen rich­te­te sich die Be­ru­fung der Be­klag­ten, die da­mit wei­ter­hin die voll­stän­di­ge Ab­wei­sung der Kla­ge er­rei­chen woll­te. Ih­re in ers­ter In­stanz er­ho­be­ne Ein­re­de der Ver­jäh­rung hat die Be­klag­te in der Be­ru­fungs­in­stanz fal­len ge­las­sen.

Der Klä­ger hat sei­nen Pkw am 17.01.2020 für 4.500 € ver­kauft und das Fahr­zeug dem Käu­fer am 24.01.2020 ge­gen Zah­lung des Kauf­prei­ses über­ge­ben und über­eig­net. Er hat in der Be­ru­fungs­in­stanz zu­letzt er­rei­chen wol­len, dass die Be­klag­te an ihn 4.643,70 € nebst Fi­nan­zie­rungs­kos­ten (1.556,35 €) und Zin­sen in Hö­he von fünf Pro­zent­punk­ten über dem je­wei­li­gen Ba­sis­zins­satz seit dem 10.08.2019 zah­len und ihn von au­ßer­ge­richt­lich ent­stan­de­nen Rechts­an­walts­kos­ten (1.029,35 €) frei­stel­len muss. Im Üb­ri­gen hat der Klä­ger den Rechts­streit in der Haupt­sa­che für er­le­digt er­klärt. Die Be­klag­te hat der Er­le­di­gungs­er­klä­rung wi­der­spro­chen und in­so­weit die Ab­wei­sung der Kla­ge be­an­tragt.

Die Be­ru­fung der Be­klag­ten war über­wie­gend er­folg­los; die gel­tend ge­mach­ten An­sprü­che hat das Be­ru­fungs­ge­richt dem Klä­ger al­ler­dings nur teil­wei­se zu­er­kannt.

Aus den Grün­den: II.…1. Die zu­läs­si­ge Be­ru­fung der Be­klag­ten ist größ­ten­teils un­be­grün­det.

Zu Recht hat die Be­klag­te die in ers­ter In­stanz er­ho­be­ne Ver­jäh­rungs­ein­re­de in der Be­ru­fungs­in­stanz aus­drück­lich fal­len ge­las­sen. Denn die klä­ge­ri­schen An­sprü­che sind – wie das Land­ge­richt zu­tref­fend aus­ge­führt hat – im Hin­blick auf die im De­zem­ber 2018 er­folg­te An­mel­dung des Klä­gers zum Kla­ge­re­gis­ter der Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge vor dem OLG Braun­schweig (4 MK 1/18) nicht ver­jährt; das Be­ru­fen des Klä­gers auf die ver­jäh­rungs­hem­men­de Wir­kung der An­mel­dung zum Kla­ge­re­gis­ter stellt sich auch nicht ge­mäß § 242 BGB als rechts­miss­bräuch­lich dar, weil die­ser sei­ne An­mel­dung zum Kla­ge­re­gis­ter der oben ge­nann­ten Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge im Ju­li 2019 zu­rück­ge­nom­men hat (vgl. hier­zu aus­führ­lich Se­nat, Urt. v. 27.04.2021 – 17 U 1172/19, ju­ris Rn. 75 ff.).

Das Land­ge­richt ist fer­ner zu­tref­fend da­von aus­ge­gan­gen, dass dem Klä­ger ge­gen die Be­klag­te aus §§ 826, 31 BGB (ana­log) dem Grun­de nach ein Scha­dens­er­satz­an­spruch in Be­zug auf die Schä­den zu­steht, die aus der In­stal­la­ti­on der die Be­triebs­mo­di kon­fi­gu­rie­ren­den Soft­ware in die Mo­tor­steue­rung des von dem Klä­ger er­wor­be­nen Fahr­zeugs re­sul­tie­ren (a). In­des ste­hen dem Klä­ger die von dem Land­ge­richt zu­er­kann­ten An­sprü­che teil­wei­se nicht zu (b).

a) Der Klä­ger hat ge­gen die Be­klag­te aus §§ 826, 31 BGB (ana­log) ei­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch in Be­zug auf die Schä­den, die aus der In­stal­la­ti­on der die Be­triebs­mo­di kon­fi­gu­rie­ren­den Soft­ware in die Mo­tor­steue­rung des in dem hier in Streit ste­hen­den Fahr­zeug ver­bau­ten Mo­tors EA189 re­sul­tie­ren (so be­reits Se­nat, Urt. v. 18.07.2019 – 17 U 160/18, ju­ris Rn. 83 ff.; Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 29 ff.; zu­letzt: Se­nat, Urt. v. 15.12.2020 – 17 U 815/19, ju­ris Rn. 40 ff.; Urt. v. 16.02.2021 – 17 U 579/19, ju­ris Rn. 55; so auch BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 12 ff.; Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 397/19, ju­ris Rn. 11 ff.; Urt. v. 19.01.2021 – VI ZR 8/20, ju­ris Rn. 12; Urt. v. 02.03.2021 – VI ZR 147/20, ju­ris Rn. 7). Denn die Be­klag­te hat dem Klä­ger in ei­ner ge­gen die gu­ten Sit­ten ver­sto­ßen­den Wei­se vor­sätz­lich Scha­den zu­ge­fügt.

Dies ge­schah nicht erst da­durch, dass sie den in dem an den Klä­ger ver­äu­ßer­ten Fahr­zeug ver­bau­ten Mo­tor des Typs EA189 mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung aus­ge­rüs­tet hat und die­ser so aus­ge­stat­te­te Mo­tor in das an den Klä­ger ge­lie­fer­te Fahr­zeug ein­ge­baut wor­den ist. Viel­mehr war be­reits die zu­vor von der Be­klag­ten ge­trof­fe­ne un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung sit­ten­wid­rig (aa), dass der mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung aus­ge­stat­te­te Mo­tor des Typs EA189 in un­ter­schied­li­che Fahr­zeug­ty­pen ih­rer Kon­zern­un­ter­neh­men – und da­mit auch in den an den Klä­ger ver­äu­ßer­ten VW Golf 1.6 TDI „Trend­li­ne“ – ein­ge­baut und die­ser so­dann mit der er­schli­che­nen Typ­ge­neh­mi­gung in Ver­kehr ge­bracht wird. Durch die­se Ent­schei­dung ist dem Klä­ger kau­sal (cc) ein Scha­den ent­stan­den, der im Ab­schluss des Kauf­ver­trags über das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug zu se­hen ist (bb). Schließ­lich hat­te die Be­klag­te im Zeit­punkt ih­rer Ent­schei­dung Kennt­nis von dem Ein­tritt ei­nes Scha­dens, der Kau­sa­li­tät des ei­ge­nen Ver­hal­tens für den Ein­tritt des Scha­dens und der die Sit­ten­wid­rig­keit des Ver­hal­tens be­grün­den­den Um­stän­de (dd), so­dass die Be­klag­te dem Klä­ger ge­gen­über aus §§ 826, 31 BGB (ana­log) für die Schä­den haf­tet, die aus der In­stal­la­ti­on der in Streit ste­hen­den Soft­ware in die Mo­tor­steue­rung des Mo­tors EA189 re­sul­tie­ren. Bei die­ser Sach­la­ge kommt es nicht mehr dar­auf an, dass dem Klä­ger ein gleich­ar­ti­ger Scha­dens­er­satz­an­spruch aus § 831 I 1, § 826 BGB zu­steht (vgl. Se­nat, Urt. v. 18.07.2019 – 17 U 160/18, ju­ris Rn. 84; Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 29 m. w. Nachw.).

aa) Die Ent­schei­dung der Be­klag­ten, dass der hier in Streit ste­hen­de und mit der oben ge­nann­ten Soft­ware aus­ge­stat­te­te Mo­tor EA189 in das von dem Klä­ger er­wor­be­ne Fahr­zeug ein­ge­baut und die­ses mit der er­schli­che­nen Typ­ge­neh­mi­gung in Ver­kehr ge­bracht wird, stellt ei­ne sit­ten­wid­ri­ge Hand­lung dar (so auch BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 13 ff.).

(1) Sit­ten­wid­rig ist nach stän­di­ger Recht­spre­chung des BGH ein Ver­hal­ten, das nach sei­nem Ge­samt­cha­rak­ter, der durch um­fas­sen­de Wür­di­gung von In­halt, Be­weg­grund und Zweck zu er­mit­teln ist, ge­gen das An­stands­ge­fühl al­ler bil­lig und ge­recht Den­ken­den ver­stößt (vgl. nur BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 16 m. w. Nachw.). Da­für ge­nügt es im All­ge­mei­nen nicht, dass der Han­deln­de ver­trag­li­che Pflich­ten oder das Ge­setz ver­letzt oder bei ei­nem an­de­ren ei­nen Ver­mö­gens­scha­den her­vor­ruft. Viel­mehr muss ei­ne be­son­de­re Ver­werf­lich­keit sei­nes Ver­hal­tens hin­zu­tre­ten, die sich aus dem ver­folg­ten Ziel, den ein­ge­setz­ten Mit­teln, der zu­ta­ge tre­ten­den Ge­sin­nung oder den ein­ge­tre­te­nen Fol­gen er­ge­ben kann (vgl. BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 16 m. w. Nachw.). Schon zur Fest­stel­lung der Sit­ten­wid­rig­keit kann es da­her auf Kennt­nis­se, Ab­sich­ten und Be­weg­grün­de des Han­deln­den an­kom­men, die die Be­wer­tung sei­nes Ver­hal­tens als ver­werf­lich recht­fer­ti­gen (vgl. BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 16 m. w. Nachw.). Die Ver­werf­lich­keit kann sich auch aus ei­ner be­wuss­ten Täu­schung er­ge­ben (vgl. BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 16 m. w. Nachw.).

(2) Nach die­sen all­ge­mei­nen Maß­stä­ben ist in der Ent­schei­dung der Be­klag­ten, dass der mit der hier in Streit ste­hen­den Soft­ware aus­ge­stat­te­te Mo­tor EA189 in das oben ge­nann­te Fahr­zeug ein­ge­baut wird und die­ses mit der er­schli­che­nen Typ­ge­neh­mi­gung in Ver­kehr ge­bracht wird, ei­ne sit­ten­wid­ri­ge Hand­lung zu se­hen. Denn als Be­weg­grund für das In­ver­kehr­brin­gen der mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung ver­se­he­nen Mo­tor­steue­rung kommt vor­lie­gend al­lein ei­ne an­ge­streb­te Kos­ten­sen­kung und Ge­winn­ma­xi­mie­rung durch ho­he Ab­satz­zah­len in Be­tracht ((a)). Hin­zu kommt, dass die Be­klag­te durch die­se Stra­te­gie­ent­schei­dung den Weg vor­ge­zeich­net hat, die EG-Typ­ge­neh­mi­gung für al­le mit der Mo­tor­steue­rungs­soft­ware aus­ge­stat­te­ten Kraft­fahr­zeu­ge der Kon­zern­ge­sell­schaf­ten von den da­für zu­stän­di­gen Er­tei­lungs­be­hör­den zu er­schlei­chen, oh­ne dass die ma­te­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen da­für vor­la­gen ((b)). Dar­über hin­aus droh­te den Käu­fern ei­nes mit ei­ner der­art er­schli­che­nen EG-Typ­ge­neh­mi­gung ver­se­he­nen Fahr­zeugs die Still­le­gung des er­wor­be­nen Fahr­zeugs und da­mit ein er­heb­li­cher Scha­den ((c)). Bei Wür­di­gung die­ser Um­stän­de ist das Ver­hal­ten der Be­klag­ten als Ver­stoß ge­gen das An­stands­ge­fühl al­ler bil­lig und ge­recht Den­ken­den zu wer­ten ((d)).

(a) Als Be­weg­grund für das In­ver­kehr­brin­gen des mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung (vgl. hier­zu so­gleich) ver­se­he­nen Mo­tors kommt vor­lie­gend al­lein ei­ne an­ge­streb­te Kos­ten­sen­kung und Ge­winn­ma­xi­mie­rung durch ho­he Ab­satz­zah­len in Be­tracht. Zum ei­nen er­scheint es le­bens­fremd, dass die Be­klag­te das mit der Ver­wen­dung der Ab­schalt­soft­ware ver­bun­de­ne er­heb­li­che Ri­si­ko oh­ne wirt­schaft­li­chen Vor­teil ein­ge­gan­gen wä­re (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 43 m. w. Nachw.), zum an­de­ren trägt die Be­klag­te selbst kei­nen an­de­ren Grund vor.

(b) Die Be­klag­te hat die Stra­te­gie­ent­schei­dung ge­trof­fen, die EG-Typ­ge­neh­mi­gung für al­le mit der Mo­tor­steue­rungs­soft­ware aus­ge­stat­te­ten Kraft­fahr­zeu­ge ih­rer Kon­zern­ge­sell­schaf­ten von den da­für zu­stän­di­gen Er­tei­lungs­be­hör­den zu er­schlei­chen, oh­ne dass die ma­te­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen da­für vor­la­gen.

Das von dem Klä­ger er­wor­be­ne Fahr­zeug ver­füg­te nicht über ei­ne dau­er­haft un­ge­fähr­de­te Be­triebs­er­laub­nis, weil die in­stal­lier­te Mo­tor­steue­rungs­soft­ware ei­ne Um­schalt­lo­gik ent­hielt, die als un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. des Art. 5 I und II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 zu qua­li­fi­zie­ren ist, wes­halb die ma­te­ri­el­len Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der EG-Typ­ge­neh­mi­gung nicht ge­ge­ben wa­ren (vgl. BGH, Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, ju­ris Rn. 5 ff.).

(c) Den Käu­fern ei­nes Fahr­zeugs, des­sen Mo­tor­steue­rungs­soft­ware ei­ne Um­schalt­lo­gik ent­hält, die als un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. des Art. 5 I und II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 zu qua­li­fi­zie­ren ist, droh­te ein er­heb­li­cher Scha­den in Form der be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Still­le­gung des er­wor­be­nen Fahr­zeugs (was be­reits se­nats­be­kannt viel­fach ge­sche­hen ist).

(d) Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der oben dar­ge­leg­ten Ge­samt­um­stän­de – Kos­ten­sen­kung und Ge­winn­ma­xi­mie­rung als Be­weg­grund für die Ent­schei­dung des In­ver­kehr­brin­gens des mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung ver­se­he­nen Mo­tors; Er­schlei­chen der EG-Typ­ge­neh­mi­gung; dro­hen­de er­heb­li­che Schä­den für die Käu­fer ei­nes sol­chen Fahr­zeugs – ist die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung der Be­klag­ten, dass die mit der un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung aus­ge­stat­te­te Mo­tor­steue­rung auch in den streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug­typ ein­ge­baut wird, als Ver­stoß ge­gen das An­stands­ge­fühl al­ler bil­lig und ge­recht Den­ken­den zu wür­di­gen (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 38 m. w. Nachw.). Zwar ist al­lein ein Han­deln mit Ge­winn­stre­ben nicht als ver­werf­lich zu be­ur­tei­len. Al­ler­dings füh­ren die Trag­wei­te der Ent­schei­dung über den Ein­satz der un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung in ei­nem Mo­tor­typ, der in ei­ner au­ßer­ge­wöhn­lich ho­hen Zahl von Fahr­zeu­gen ver­schie­de­ner Mar­ken des Kon­zerns ver­baut wird, die Aus­nut­zung des Ver­trau­ens der Käu­fer in den Volk­wa­gen-Kon­zern und den ord­nungs­ge­mä­ßen Ab­lauf des öf­fent­lich-recht­li­chen Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens so­wie die in Kauf ge­nom­me­nen dro­hen­den er­heb­li­chen Fol­gen für die Käu­fer in Form der Still­le­gung der er­wor­be­nen Fahr­zeu­ge zur Sit­ten­wid­rig­keit der Ent­schei­dung der Be­klag­ten i. S. des § 826 BGB.

bb) Dem Klä­ger ist da­durch, dass er das hier in Streit ste­hen­de Fahr­zeug ge­kauft hat, in das ein mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung ver­se­he­ner Mo­tor EA189 ein­ge­baut ist, ein Scha­den ent­stan­den (so auch BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 44 ff.).

(1) § 826 BGB knüpft nicht an die Ver­let­zung be­stimm­ter Rech­te und Rechts­gü­ter an, wes­halb der nach die­ser Norm er­satz­fä­hi­ge Scha­den weit ver­stan­den wird. Scha­den ist da­nach nicht nur je­de nach­tei­li­ge Ein­wir­kung auf die Ver­mö­gens­la­ge, son­dern dar­über hin­aus je­de Be­ein­träch­ti­gung ei­nes recht­lich an­er­kann­ten In­ter­es­ses und je­de Be­las­tung mit ei­ner un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung (vgl. BGH, Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, ju­ris Rn. 19).

(2) Nach die­sen Grund­sät­zen kommt es nicht dar­auf an, ob das Fahr­zeug im Zeit­punkt des Er­werbs im Hin­blick auf die un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung ei­nen ge­rin­ge­ren Markt­wert hat­te als ein Fahr­zeug mit ord­nungs­ge­mä­ßer Ab­gas­rei­ni­gungs­kon­fi­gu­ra­ti­on. Der Scha­den des Käu­fers liegt in der Be­las­tung mit der un­ge­woll­ten Ver­bind­lich­keit, nicht erst in da­durch ver­ur­sach­ten wirt­schaft­li­chen Nach­tei­len. Al­lein maß­ge­bend ist, dass der ab­ge­schlos­se­ne Ver­trag, näm­lich die Ei­gen­schaf­ten des Kauf­ge­gen­stands, nicht den be­rech­tig­ten Er­war­tun­gen des Ge­täusch­ten ent­sprach und über­dies die Leis­tung für sei­ne Zwe­cke nicht voll brauch­bar war (vgl. BGH, Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, ju­ris Rn. 16 ff.).

Bei­de Vor­aus­set­zun­gen wa­ren im maß­geb­li­chen Zeit­punkt des Kauf­ver­trags­ab­schlus­ses ge­ge­ben, weil vor­lie­gend we­gen der Ver­wen­dung ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung die Ent­zie­hung der EG-Typ­ge­neh­mi­gung oder die An­ord­nung von Ne­ben­be­stim­mun­gen so­wie bei de­ren Nicht­er­fül­lung die Still­le­gung des Fahr­zeugs droh­te. We­gen des zur Rechts­wid­rig­keit der EG-Typ­ge­neh­mi­gung füh­ren­den und da­mit die Zu­las­sung des Fahr­zeugs ge­fähr­den­den Man­gels ist ge­ra­de der in­ten­dier­te Haupt­zweck des Fahr­zeugs, die­ses im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr zu nut­zen, be­reits vor der tat­säch­li­chen Still­le­gung un­mit­tel­bar ge­fähr­det (vgl. BGH, Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, ju­ris Rn. 22), was be­reits ei­nen Scha­den dar­stellt (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 42 m. w. Nachw.).

Für die Fra­ge, ob ein Scha­den ein­ge­tre­ten ist, kommt es al­lein auf den Zeit­punkt des Kauf­ver­trags­ab­schlus­ses an. Die spä­ter von der Be­klag­ten ent­wi­ckel­ten – und nach Frei­ga­be durch das Kraft­fahrt-Bun­des­amt im Jahr 2016 an dem klä­ge­ri­schen Fahr­zeug durch­ge­führ­ten – tech­ni­schen Maß­nah­men sind in­so­weit nicht zu be­rück­sich­ti­gen (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 43 m. w. Nachw.; vgl. auch BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 58).

cc) Die oben ge­nann­te Ent­schei­dung der Be­klag­ten ist kau­sal für den dem Klä­ger ent­stan­de­nen Scha­den (so auch BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 44 ff.).

Hät­te die Be­klag­te nicht die Ent­schei­dung ge­trof­fen, dass die mit der ma­ni­pu­la­tiv wir­ken­den Soft­ware zur Mo­tor­steue­rung aus­ge­rüs­te­ten Mo­to­ren des Typs EA189 in die von der Volks­wa­gen AG her­ge­stell­ten Fahr­zeu­ge vom Typ Golf 1.6 TDI ein­ge­baut wer­den, wä­re das Fahr­zeug man­gels EG-Typ­ge­neh­mi­gung nicht auf den deut­schen Markt ge­langt und hät­te der Klä­ger die­ses mit der dar­in ver­bau­ten un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung nicht er­wer­ben kön­nen. Je­den­falls hät­te er Fahr­zeu­ge mit er­schli­che­ner EG-Typ­ge­neh­mi­gung aber nicht er­wor­ben. Denn be­reits die Le­bens­er­fah­rung spricht da­für, dass Kraft­fahr­zeug­käu­fer vom Kauf ei­nes Fahr­zeugs Ab­stand neh­men wür­den, wä­re ih­nen be­kannt, dass das be­tref­fen­de Fahr­zeug zwar for­mal über ei­ne EG-Typ­ge­neh­mi­gung ver­fügt, aber we­gen Ver­wen­dung ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung die­se nicht hät­te er­hal­ten dür­fen, wes­halb Maß­nah­men der die Typ­ge­neh­mi­gung er­tei­len­den Be­hör­de und dem fol­gend der Zu­las­sungs­stel­le bis hin zur Still­le­gung dro­hen. Zweck des Au­to­kaufs ist näm­lich grund­sätz­lich – ab­ge­se­hen von hier nicht ein­schlä­gi­gen Son­der­kon­stel­la­tio­nen – der Er­werb zur Fort­be­we­gung im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 45 m. w. Nachw).

Die Ent­schei­dung der Be­klag­ten, dass die Mo­to­ren des Typs EA189 mit der zu­ge­hö­ri­gen Mo­tor­steue­rung samt der dar­in ent­hal­te­nen un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung in den hier in Streit ste­hen­den Fahr­zeug­typ ein­ge­baut wer­den, war fer­ner nicht nur un­ter ganz be­son­de­ren, au­ßer­halb je­der Wahr­schein­lich­keit lie­gen­den Um­stän­den ge­eig­net, den Scha­den her­bei­zu­füh­ren. (vgl. zur not­wen­di­gen Ad­äquanz Pa­landt/​Grü­ne­berg, BGB, 80. Aufl., Vorb. v. § 249 Rn. 26 m. w. Nachw.). Viel­mehr war es so, dass die Mo­to­ren ge­ra­de für den Ein­bau in die für die Ver­äu­ße­rung be­stimm­ten Fahr­zeu­ge vor­ge­se­hen wa­ren und dass das heim­li­che Vor­ge­hen hin­sicht­lich der ein­ge­setz­ten Soft­ware nur dann sinn­voll war, wenn we­der die zu­stän­di­gen öf­fent­li­chen Stel­len noch Händ­ler noch Kun­den in­for­miert wer­den wür­den (eben­so OLG Köln, Beschl. v. 03.01.2019 – 18 U 70/18, ju­ris Rn. 42). Dem­entspre­chend war der Ein­tritt sol­cher Schä­den, wie sie der Klä­ger er­lit­ten hat, nicht nur nicht gänz­lich un­wahr­schein­lich, son­dern so­gar bei ge­wöhn­li­chem Lauf der Ge­scheh­nis­se si­cher zu er­war­ten. Dies gilt so­wohl für den Erst­erwerb ei­nes der­ar­ti­gen Neu­fahr­zeugs als auch für den Er­werb ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs. Denn im Hin­blick auf die zu­grun­de zu le­gen­de Ge­samt­lauf­leis­tung von 250.000 km (vgl. hier­zu so­gleich un­ter II 1 b aa (2)) ist ein Wei­ter­ver­kauf des lang­le­bi­gen Wirt­schafts­guts nicht nur vor­her­seh­bar, son­dern all­ge­mein üb­lich.

Ein an­de­res Er­geb­nis kommt dar­über hin­aus nicht mit Rück­sicht auf den Schutz­zweck des hier ver­letz­ten Ver­hal­tens­ge­bots in Be­tracht. Zwar gilt für An­sprü­che aus un­er­laub­ten Hand­lun­gen all­ge­mein, dass die Er­satz­pflicht auf sol­che Schä­den be­schränkt ist, die in den Schutz­be­reich des ver­letz­ten Ge- oder Ver­bots fal­len (vgl. nur BGH, Urt. v. 11.11.1985 – II ZR 109/84, ju­ris Rn. 15 m. w. Nachw.). Al­ler­dings war vor­lie­gend be­reits die Ent­schei­dung der Be­klag­ten, die mit der un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung aus­ge­rüs­te­ten Mo­to­ren des Typs EA189 in den hier in Streit ste­hen­den und zur Ver­äu­ße­rung an ah­nungs­lo­se Kun­den vor­ge­se­he­nen Fahr­zeug­typ ein­zu­bau­en, sit­ten­wid­rig (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 47 m. w. Nachw.). Der Sinn des ent­spre­chen­den Ver­hal­tens­ver­bots liegt da­bei ge­ra­de in der Ver­mei­dung sol­cher Schä­den, wie sie der Klä­ger er­lit­ten hat. Auf den le­dig­lich öf­fent­lich-recht­li­chen Schutz­cha­rak­ter des § 27 I EG-FGV kommt es in die­sem Zu­sam­men­hang nicht an.

dd) Schließ­lich sind die sub­jek­ti­ven Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Haf­tung nach § 826 BGB er­füllt. Die Be­klag­te hat­te im Zeit­punkt ih­rer Ent­schei­dung Kennt­nis von dem Ein­tritt ei­nes Scha­dens, der Kau­sa­li­tät des ei­ge­nen Ver­hal­tens für den spä­te­ren Ein­tritt des Scha­dens und der die Sit­ten­wid­rig­keit des Ver­hal­tens be­grün­den­den Um­stän­de (so auch BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 60 ff.).

(1) In sub­jek­ti­ver Hin­sicht setzt § 826 BGB Schä­di­gungs­vor­satz so­wie Kennt­nis der Tat­um­stän­de, die das Ver­hal­ten sit­ten­wid­rig er­schei­nen las­sen, vor­aus.

(a) Der er­for­der­li­che Schä­di­gungs­vor­satz be­zieht sich dar­auf, dass durch die Hand­lung ei­nem an­de­ren Scha­den zu­ge­fügt wird. Da­bei setzt § 826 BGB kei­ne Schä­di­gungs­ab­sicht im Sin­ne ei­nes Be­weg­grunds oder Ziels vor­aus. Viel­mehr ge­nügt für den Vor­satz im Rah­men des § 826 BGB nach stän­di­ger Recht­spre­chung des BGH ein Even­tual­vor­satz. Da­bei braucht der Tä­ter nicht im Ein­zel­nen zu wis­sen, wel­che oder wie vie­le Per­so­nen durch sein Ver­hal­ten ge­schä­digt wer­den; viel­mehr reicht aus, dass er die Rich­tung, in der sich sein Ver­hal­ten zum Scha­den ir­gend­wel­cher an­de­rer aus­wir­ken könn­te, und die Art des mög­li­cher­wei­se ein­tre­ten­den Scha­dens vor­aus­ge­se­hen und min­des­tens bil­li­gend in Kauf ge­nom­men hat (vgl. nur BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 25).

Im Ein­zel­fall kann sich aus der Art und Wei­se des sit­ten­wid­ri­gen Han­delns, ins­be­son­de­re dem Grad der Leicht­fer­tig­keit des Schä­di­gers, die Schluss­fol­ge­rung er­ge­ben, dass er mit Schä­di­gungs­vor­satz ge­han­delt hat (vgl. BGH, Urt. v. 20.11.2012 – VI ZR 268/11, ju­ris Rn. 33). Dies kann ins­be­son­de­re dann na­he­lie­gen, wenn der Schä­di­ger sein Vor­ha­ben trotz star­ker Ge­fähr­dung des Rechts­guts durch­ge­führt hat und es dem Zu­fall über­lässt, ob sich die er­kann­te Ge­fahr ver­wirk­licht (vgl. BGH, Urt. v. 20.12.2011 – VI ZR 309/10, ju­ris Rn. 11 m. w. Nachw.).

(b) Für den ge­trennt da­von er­for­der­li­chen sub­jek­ti­ven Tat­be­stand der Sit­ten­wid­rig­keit ge­nügt die Kennt­nis der tat­säch­li­chen Um­stän­de, die das Sit­ten­wid­rig­keits­ur­teil be­grün­den (vgl. BGH, Urt. v. 13.09.2004 – II ZR 276/02, ju­ris Rn. 36).

(c) Die Haf­tung ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son aus § 826 BGB i. V. mit § 31 BGB setzt au­ßer­dem vor­aus, dass ein „ver­fas­sungs­mä­ßig be­ru­fe­ner Ver­tre­ter“ i. S. des § 31 BGB den ob­jek­ti­ven und sub­jek­ti­ven Tat­be­stand ver­wirk­licht hat, wo­bei der Be­griff des „ver­fas­sungs­mä­ßig be­ru­fe­nen Ver­tre­ters“ über den Wort­laut der §§ 30, 31 BGB hin­aus weit aus­zu­le­gen ist (vgl. nur BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 541/15, ju­ris Rn. 14 m. w. Nachw.; Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 13 m. w. Nachw.). Der Vor­wurf der Sit­ten­wid­rig­keit lässt sich da­bei nicht da­durch be­grün­den, dass un­ter An­wen­dung der Grund­sät­ze der Wis­sens­zu­rech­nung und Wis­sens­zu­sam­men­rech­nung auf die „im Hau­se“ der ju­ris­ti­schen Per­son vor­han­de­nen Kennt­nis­se ab­ge­stellt wird. Ins­be­son­de­re lässt sich ein sit­ten­wid­ri­ges Ver­hal­ten nicht durch mo­sa­ik­ar­ti­ges Zu­sam­men­rech­nen der bei ver­schie­de­nen Mit­ar­bei­tern der ju­ris­ti­schen Per­son vor­han­de­nen Kennt­nis­se kon­stru­ie­ren (BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 23). Die er­for­der­li­chen Wis­sens- und Wol­lensele­men­te müs­sen viel­mehr ku­mu­liert bei ei­nem Mit­ar­bei­ter vor­lie­gen, der zu­gleich als „ver­fas­sungs­mä­ßig be­ru­fe­ner Ver­tre­ter“ i. S. des § 31 BGB an­zu­se­hen ist und auch den ob­jek­ti­ven Tat­be­stand ver­wirk­licht hat (vgl. BGH, Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, ju­ris Rn. 13 m. w. Nachw.).

(2) Nach die­sen all­ge­mei­nen Maß­stä­ben steht auf­grund des maß­geb­li­chen Sach- und Streit­stands fest, dass die Be­klag­te im Zeit­punkt der sit­ten­wid­ri­gen, oben dar­ge­stell­ten Ent­schei­dung Kennt­nis von dem Ein­tritt ei­nes Scha­dens, der Kau­sa­li­tät des ei­ge­nen Ver­hal­tens für den spä­te­ren Ein­tritt des Scha­dens und der die Sit­ten­wid­rig­keit des Ver­hal­tens be­grün­den­den Um­stän­de hat­te.

(a) Der Klä­ger hat um­fang­reich da­zu vor­ge­tra­gen, wer nach sei­nem Wis­sens­stand zu wel­chem Zeit­punkt Kennt­nis von den Ent­schei­dun­gen bei der Be­klag­ten ge­habt und die­se ge­bil­ligt oder an­ge­ord­net ha­be. Be­reits in der Kla­ge­schrift (dort S. 3) hat der Klä­ger un­ter an­de­rem gel­tend ge­macht, die „Fahr­zeu­ge mit Die­sel­mo­to­ren des Typs EA189 … wur­den von der Be­klag­ten ge­zielt mit ei­ner Soft­ware aus­ge­stat­tet, wel­che den Aus­stoß von Stick­oxid (NOX) auf dem Prüf­stand ver­rin­gert“, wo­bei die Stick­oxid­wer­te im re­gu­lä­ren Fahr­be­trieb das ge­setz­lich er­laub­te Maß deut­lich über­stie­gen. Die Be­klag­te ha­be „in der Mo­tor­steue­rung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug­mo­tors EA189 ei­ne il­le­ga­le Ab­schalt­ein­rich­tung ver­wen­det, um die gel­ten­den Ab­gas­nor­men zu um­ge­hen. Der Vor­stand der Be­klag­ten wuss­te um die­se Ma­ni­pu­la­tio­nen, hat die­se an­ge­wie­sen und ge­bil­ligt.“ Da­mit hat der Klä­ger sei­ner Dar­le­gungs­last ge­nügt.

Nach stän­di­ger höchst­rich­ter­li­cher Recht­spre­chung ist ein Sach­vor­trag zur Be­grün­dung ei­nes An­spruchs dann schlüs­sig, wenn die Par­tei Tat­sa­chen vor­trägt, die in Ver­bin­dung mit ei­nem Rechts­satz ge­eig­net und er­for­der­lich sind, das gel­tend ge­mach­te Recht als in der Per­son der Par­tei ent­stan­den er­schei­nen zu las­sen (vgl. nur BGH, Urt. v. 26.03.2019 – VI ZR 163/17, ju­ris Rn. 11; Beschl. v. 25.09.2018 – VI ZR 234/17, ju­ris Rn. 8; Beschl. v. 26.10.2016 – IV ZR 52/14, ju­ris Rn. 27). Die An­ga­be nä­he­rer Ein­zel­hei­ten ist nicht er­for­der­lich, so­weit die­se für die Rechts­fol­gen nicht von Be­deu­tung sind. Das Ge­richt muss nur in die La­ge ver­setzt wer­den, auf­grund des tat­säch­li­chen Vor­brin­gens der Par­tei zu ent­schei­den, ob die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für das Be­ste­hen des gel­tend ge­mach­ten Rechts vor­lie­gen (vgl. BGH, Urt. v. 26.03.2019 – VI ZR 163/17, ju­ris Rn. 11).

Nach die­sen all­ge­mei­nen Maß­stä­ben ist der klä­ge­ri­sche Sach­vor­trag zu den sub­jek­ti­ven Vor­aus­set­zun­gen ei­nes An­spruchs nach § 826 BGB hin­rei­chend sub­stan­zi­iert und schlüs­sig. Denn aus dem obi­gen Vor­trag er­gibt sich nicht nur die Be­haup­tung, dass (un­ter an­de­rem) die Mit­glie­der des da­ma­li­gen Vor­stands Kennt­nis von der in die Steue­rung der Mo­to­ren des Typs EA189 in­te­grier­ten un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung hat­ten, son­dern auch, dass die­se den Ein­bau der­sel­ben in die Mo­tor­steue­rung der Mo­to­ren so­gar an­ge­wie­sen hat­ten, um den Stick­oxid­aus­stoß (nur) auf dem Prüf­stand zu re­du­zie­ren. Da­mit hat der Klä­ger zu­gleich vor­ge­tra­gen, dass die da­ma­li­gen Vor­stands­mit­glie­der Kennt­nis von dem Ein­tritt ei­nes kau­sa­len Scha­dens bei den Käu­fern und von sämt­li­chen die Sit­ten­wid­rig­keit des Ver­hal­tens be­grün­den­den Um­stän­den ge­habt hät­ten. Ein wei­ter­ge­hen­der Vor­trag ist zur Sub­stan­zi­ie­rung des klä­ge­ri­schen Vor­trags nicht er­for­der­lich, wo­bei es nicht dar­auf an­kommt, dass dem Klä­ger, dem al­lein öf­fent­lich zu­gäng­li­che Quel­len zur Ver­fü­gung ste­hen, ei­ne wei­ter­ge­hen­de Dar­le­gung nicht mög­lich ist.

(b) Die­sen sub­stan­zi­ier­ten und schlüs­si­gen Vor­trag hat die Be­klag­te nicht er­heb­lich be­strit­ten.

Die Be­klag­te be­gnügt sich in der Be­ru­fungs­in­stanz un­ter Hin­weis auf ei­ne Ent­schei­dung des OLG Braun­schweig vom 19.02.2019 (7 U 134/17, ju­ris) – mit dem Ein­wand, das Land­ge­richt ha­be rechts­feh­ler­haft ei­nen der Be­klag­ten zu­re­chen­ba­ren Schä­di­gungs­vor­satz an­ge­nom­men (Be­ru­fungs­be­grün­dung, S. 2). Erst­in­stanz­lich hat sie in die­sem Zu­sam­men­hang dar­auf ab­ge­stellt (vgl. Kla­ge­er­wi­de­rung, S. 10), sie ver­fü­ge „der­zeit über kei­ne Er­kennt­nis­se dar­über, dass ein­zel­ne Vor­stands­mit­glie­der im Sin­ne des Ak­ti­en­rechts … an der Ent­wick­lung der Um­schalt­lo­gik des Die­sel­mo­tors EA189 be­tei­ligt wa­ren oder die Ent­wick­lung oder Ver­wen­dung der Um­schalt­lo­gik für den EA189 sei­ner­zeit in Auf­trag ge­ge­ben oder ge­bil­ligt ha­ben.“ Nach dem „der­zei­ti­gen Er­kennt­nis­stand“ sei da­von aus­zu­ge­hen, dass die Ent­schei­dung, die Mo­tor­steue­rungs­soft­ware zu ent­wi­ckeln und zu ver­wen­den, un­ter­halb der Vor­stands­ebe­ne ge­trof­fen wor­den sei.

Im Hin­blick auf den mit dem Be­strei­ten stets ver­bun­de­nen ein­schrän­ken­den Hin­weis, dass die­ser Vor­trag auf den Er­kennt­nis­sen nach dem ak­tu­el­len Stand der in­ter­nen Er­mitt­lun­gen be­ru­he, han­delt es sich der Sa­che nach um ei­ne Er­klä­rung mit Nicht­wis­sen nach § 138 IV ZPO (so be­reits Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 60 m. w. Nachw.).

(aa) Nach § 138 IV ZPO ist ei­ne Er­klä­rung mit Nicht­wis­sen in­des nur über Tat­sa­chen zu­läs­sig, die we­der ei­ge­ne Hand­lun­gen der Par­tei noch Ge­gen­stand ih­rer ei­ge­nen Wahr­neh­mung ge­we­sen sind. Bei ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son kommt es in­so­weit auf ih­re (der­zei­ti­gen) Or­ga­ne an, nicht hin­ge­gen auf Kennt­nis­se frü­he­rer Or­gan­mit­glie­der (vgl. BGH, Urt. v. 10.10.1994 – II ZR 95/93, ju­ris Rn. 22; Urt. v. 09.07.1987 – III ZR 229/85, ju­ris Rn. 31). Die Par­tei trifft in die­sem Zu­sam­men­hang aber die Pflicht, die ihr mög­li­chen In­for­ma­tio­nen von Per­so­nen ein­zu­ho­len, die un­ter ih­rer An­lei­tung, Auf­sicht oder Ver­ant­wor­tung tä­tig ge­wor­den sind (BGH, Urt. v. 08.01.2019 – II ZR 139/17, ju­ris Rn. 34 m. w. Nachw.; Urt. v. 22.04.2016 – V ZR 256/14, ju­ris Rn. 20 m. w. Nachw.). Be­strei­tet ei­ne Par­tei trotz des Be­ste­hens ei­ner In­for­ma­ti­ons­pflicht mit Nicht­wis­sen, ist dies un­zu­läs­sig und führt da­zu, dass der Vor­trag des Geg­ners ge­mäß § 138 III ZPO als zu­ge­stan­den gilt. Ei­ne Aus­nah­me gilt nur dann, wenn sich für die Par­tei nach Ein­ho­len der Er­kun­di­gun­gen bei die­sen Per­so­nen kei­ne wei­te­ren Er­kennt­nis­se er­ge­ben oder die Par­tei nicht be­ur­tei­len kann, wel­che von meh­re­ren un­ter­schied­li­chen Dar­stel­lun­gen über den Ge­sche­hens­ab­lauf der Wahr­heit ent­spricht, und sie das Er­geb­nis ih­rer Er­kun­di­gun­gen in den Pro­zess ein­führt (BGH, Urt. v. 08.01.2019 – II ZR 139/17, ju­ris Rn. 34 m. w. Nachw.; Urt. v. 22.04.2016 – V ZR 256/14, ju­ris Rn. 20; Urt. v. 10.10.1994 – II ZR 95/93, ju­ris Rn. 20 ff.).

(bb) Nach die­sen Maß­stä­ben gilt der sub­stan­zi­ier­te klä­ge­ri­sche Sach­vor­trag, al­le Mit­glie­der des Vor­stands hät­ten Kennt­nis von der Ent­schei­dung zur se­ri­en­mä­ßi­gen Ver­wen­dung der un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung ge­habt und die­se an­ge­ord­net, ge­mäß § 138 III ZPO durch die Be­klag­te als zu­ge­stan­den. Denn die Be­klag­te legt nicht dar, wel­che Nach­for­schun­gen sie bis zum Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung in zwei­ter In­stanz kon­kret un­ter­nom­men hat und wel­che Er­kennt­nis­se sie da­bei bis­her er­zielt hat (vgl. hier­zu BGH, Urt. v. 30.03.2017 – I ZR 19/16, ju­ris Rn. 15). Wes­halb der Be­klag­ten ent­spre­chen­der Vor­trag nicht mög­lich sein soll, ist nicht er­sicht­lich. Dies gilt um­so mehr, als die Staats­an­walt­schaft Braun­schweig zwi­schen­zeit­lich An­kla­ge un­ter an­de­rem we­gen des Ver­dachts des be­son­ders schwe­ren Falls des Be­trugs ge­gen den ehe­ma­li­gen Vor­stands­vor­sit­zen­den Dr. Win­ter­korn und wei­te­re Füh­rungs­kräf­te er­ho­ben hat und die­sen vor­wirft, sie hät­ten die Exis­tenz der il­le­ga­len Ab­schalt­ein­rich­tung, die die Emis­si­ons­wer­te von Die­sel­au­tos auf dem Prüf­stand ver­rin­ger­te, be­wusst ver­schwie­gen. Des­sen un­ge­ach­tet macht die Be­klag­te – auch nach dem ent­spre­chen­den Hin­weis des Se­nats in der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 13.04.2021 auf die der Be­klag­ten be­kann­te An­sicht des Se­nats, dass die Be­klag­te bis­her ih­rer se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last nicht nach­ge­kom­men sei – kei­ne wei­te­ren An­ga­ben über das Er­geb­nis ih­rer bis­her durch­ge­führ­ten in­ter­nen Er­mitt­lun­gen, ob­wohl seit Be­kannt­wer­den des Ab­gas­skan­dals mitt­ler­wei­le mehr als fünf­ein­halb Jah­re ver­stri­chen sind.

Auf ei­ne Un­zu­mut­bar­keit wei­te­rer Dar­le­gun­gen we­gen des Um­fangs der Nach­for­schun­gen oder des Auf­wands für de­ren Auf­be­rei­tung (hier­zu Pfeif­fer, ZIP 2017, 2077, 2083) kann sich die Be­klag­te nicht be­ru­fen. In­so­weit fehlt es be­reits an hin­rei­chen­den Dar­le­gun­gen, wes­halb es ihr mit zu­mut­ba­rem Auf­wand nicht mög­lich sein soll­te, sich zur Kennt­nis von Vor­stands­mit­glie­dern über die se­ri­en­mä­ßi­ge Ver­wen­dung der Ab­schalt­ein­rich­tung zu äu­ßern (ähn­lich OLG Karls­ru­he, Urt. v. 06.11.2019 – 13 U 37/19, ju­ris Rn. 78). Die Wei­ge­rung der Be­klag­ten, ir­gend­wel­che Er­kennt­nis­se aus ih­ren Er­mitt­lun­gen preis­zu­ge­ben, geht mit ihr heim.

(c) Da nach al­le­dem der sub­stan­zi­ier­te und schlüs­si­ge klä­ge­ri­sche Sach­vor­trag zur Er­fül­lung der sub­jek­ti­ven Sei­te des § 826 BGB durch die Be­klag­te be­reits ge­mäß § 138 III ZPO als zu­ge­stan­den gilt, kommt es we­der auf die im Er­geb­nis al­ler­dings zu be­ja­hen­de Fra­ge, ob die Be­klag­te ei­ner se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last nach­zu­kom­men hat, noch auf die zu ver­nei­nen­de Fra­ge an, ob sie die­ser ge­nügt (vgl. hier­zu OLG Karls­ru­he, Urt. v. 06.11.2019 – 13 U 37/19, ju­ris Rn. 70 ff.; BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 39 ff.).

b) Dem Klä­ger ste­hen die von dem Land­ge­richt zu­er­kann­ten An­sprü­che teil­wei­se nicht zu.

Als Rechts­fol­ge des § 826 BGB kann der Klä­ger von der Be­klag­ten die Schä­den er­setzt ver­lan­gen, die aus der In­stal­la­ti­on der die Be­triebs­mo­di kon­fi­gu­rie­ren­den Soft­ware in die Mo­tor­steue­rung des in dem hier in Streit ste­hen­den Fahr­zeug ver­bau­ten Mo­tors EA189 re­sul­tie­ren.

Der In­halt der Scha­dens­er­satz­pflicht ge­mäß § 826 BGB be­stimmt sich nach den §§ 249 ff. BGB. Da der Scha­den des Klä­gers – wie be­reits oben dar­ge­legt – in der Be­las­tung mit der un­ge­woll­ten Ver­bind­lich­keit zu se­hen ist, ist er – was das Land­ge­richt zu­tref­fend er­kannt hat – im We­ge der Na­tu­ral­re­sti­tu­ti­on so zu stel­len, als hät­te er den Kauf­ver­trag über das hier in Streit ste­hen­de Fahr­zeug nicht ge­schlos­sen. Da­mit steht ihm ein An­spruch auf Rück­gän­gig­ma­chung der Fol­gen die­ses Ver­trags zu, das heißt, er kann Aus­gleich der für die­sen Ver­trag ge­tä­tig­ten Auf­wen­dun­gen ge­gen Her­aus­ga­be des aus dem Ver­trag Er­lang­ten ver­lan­gen (vgl. BGH, Urt. v. 19.07.2004 – II ZR 402/02, BGHZ 160, 149 = ju­ris Rn. 41; Urt. v. 28.10.2014 – VI ZR 15/14, ju­ris Rn. 28).

Nach die­sen all­ge­mei­nen Grund­sät­zen hat der Klä­ger ge­gen die Be­klag­te ei­nen An­spruch auf Er­stat­tung des an die Ver­käu­fe­rin im Jahr 2012 ge­zahl­ten Kauf­prei­ses ab­züg­lich ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung ab­züg­lich des auf­grund der Wei­ter­ver­äu­ße­rung des Fahr­zeugs im Ja­nu­ar 2020 er­ziel­ten Ver­kaufs­er­lö­ses zu­züg­lich der ihm ent­stan­de­nen Fi­nan­zie­rungs­kos­ten, so­dass ihm in der Haupt­sa­che ein Zah­lungs­an­spruch in Hö­he von 6.083,23 € zu­züg­lich Rechts­hän­gig­keits­zin­sen zu­steht (aa). So­weit der Klä­ger den Kla­ge­an­trag zu 1 in Hö­he von 4.500 € für er­le­digt er­klärt hat, hat er – nach­dem die Be­klag­te der Er­le­di­gungs­er­klä­rung aus­drück­lich wi­der­spro­chen hat – ei­nen An­spruch auf Fest­stel­lung, dass der Rechts­streit in der Haupt­sa­che in Hö­he von 4.500 € er­le­digt ist (bb). Ent­spre­chen­des gilt, so­weit der Klä­ger in der Be­ru­fungs­in­stanz den Fest­stel­lungs­an­trag zu 3 (Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs) in der Haupt­sa­che ein­sei­tig für er­le­digt er­klärt hat (dd)). Hin­ge­gen hat er, so­weit er auch den Fest­stel­lungs­an­trag zu 2 (Fest­stel­lung der Scha­dens­er­satz­pflicht der Be­klag­ten für wei­te­re Schä­den) in der Haupt­sa­che ein­sei­tig für er­le­digt er­klärt hat, kei­nen An­spruch auf Fest­stel­lung der Er­le­di­gung die­ses An­trags (cc)). Eben­so we­nig hat er ei­nen An­spruch auf Frei­stel­lung von vor­ge­richt­li­chen Rechts­an­walts­kos­ten (ee)).

aa) Der Klä­ger hat ge­gen die Be­klag­te – wie der Se­nat be­reits mehr­fach ent­schie­den hat (vgl. nur Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 99 ff.) – ei­nen An­spruch auf Er­stat­tung des an die Ver­käu­fe­rin im Jahr 2012 ge­zahl­ten Kauf­prei­ses (20.395,11 €) ab­züg­lich ei­ner un­ter Zu­grun­de­le­gung ei­ner Ge­samt­lauf­leis­tung von 250.000 km ((2)) zu er­rech­nen­den Nut­zungs­ent­schä­di­gung ((1)), die sich auf 11.368,23 € be­läuft ((3)). Die­ser dem Klä­ger ent­stan­de­ne Scha­dens­er­satz­an­spruch ist durch den im Ja­nu­ar 2020 er­folg­ten Ver­kauf des Fahr­zeugs nicht ins­ge­samt ent­fal­len; viel­mehr muss sich der Klä­ger den er­ziel­ten Ver­kaufs­er­lös von 4.500 € (le­dig­lich) als wei­te­ren Nut­zungs­vor­teil an­rech­nen las­sen ((4)). Kei­nen Er­folg hat die Be­klag­te fer­ner mit ih­rem Ein­wand, die dem Klä­ger ent­stan­de­nen und ihm von dem Land­ge­richt zu­er­kann­ten Fi­nan­zie­rungs­kos­ten von zu­sam­men 1.556,35 € sei­en grund­sätz­lich nicht er­satz­fä­hig ((5)), so­dass dem Klä­ger in der Haupt­sa­che ein Zah­lungs­an­spruch in Hö­he von (20.395,11 € − 11.368,23 € − 4.500 € + 1.556,35 € =) 6.083,23 € – und nicht, wie von ihm zu­letzt be­an­tragt, in Hö­he von (4.643,70 € + 1.556,35 € =) 6.200,05 € – zu­züg­lich Rechts­hän­gig­keits­zin­sen ((6)) zu­steht.

(1) In der höchst­rich­ter­li­chen Recht­spre­chung ist ge­klärt, dass sich der Klä­ger im We­ge des Vor­teils­aus­gleichs die von ihm ge­zo­ge­nen Nut­zungs­vor­tei­le – wäh­rend der ge­sam­ten Dau­er des Be­sit­zes – an­rech­nen las­sen muss (vgl. BGH, Urt. v. 25.05.2020 – VI ZR 252/19, BGHZ 225, 316 = ju­ris Rn. 64 ff.; Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322 = ju­ris Rn. 11), was der Klä­ger hier auch nicht in Ab­re­de stellt. Mit der Vor­teil­s­an­rech­nung wer­den we­der die Prä­ven­ti­ons­wir­kung des De­liktsrechts ver­fehlt oder das Ge­bot uni­ons­rechts­kon­for­mer Rechts­an­wen­dung ver­letzt noch die Be­klag­te un­an­ge­mes­sen ent­las­tet oder ge­setz­li­che Wer­tun­gen miss­ach­tet (vgl. BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322 = ju­ris Rn. 11 m. w. Nachw.).

(2) Für die Be­rech­nung des Vor­teils ist grund­sätz­lich der ob­jek­ti­ve Wert der ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen maß­geb­lich (BGH, Urt. v. 31.03.2006 – V ZR 51/05, BGHZ 167, 108 = ju­ris Rn. 10). Bei der Ei­gen­nut­zung be­weg­li­cher Sa­chen wird der Wert von Ge­brauchs­vor­tei­len grund­sätz­lich nach der zeit­an­tei­li­gen li­nea­ren Wert­min­de­rung be­rech­net, al­so nach ei­nem Ver­gleich zwi­schen dem tat­säch­li­chen Ge­brauch und der vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt­nut­zungs­dau­er der Sa­che un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Werts der Sa­che bzw. des ver­ein­bar­ten Kauf­prei­ses (vgl. BGH, Urt. v. 31.03.2006 – V ZR 51/05, BGHZ 167, 108 = ju­ris Rn. 12 m. w. Nachw.). Bei der hier vor­zu­neh­men­den Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen Pkw ist die für je­den ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter zu zah­len­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung da­her in der Wei­se zu er­mit­teln, dass der ver­ein­bar­te (Brut­to-)Kauf­preis durch die vor­aus­sicht­li­che Rest­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs im Zeit­punkt der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer ge­teilt wird, wo­bei grund­sätz­lich von ei­ner Ge­samt­lauf­leis­tung von 250.000 km aus­zu­ge­hen ist (vgl. BGH, Beschl. v. 09.12.2014 – VI­II ZR 196/14, ju­ris Rn. 3; Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 99 ff.; Urt. v. 21.01.2020 – 17 U 2/19, ju­ris Rn. 74 ff.; zu­letzt: Urt. v. 16.02.2021 – 17 U 579/19, ju­ris Rn. 56 ff.; vgl. auch BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322 = ju­ris Rn. 11). Grün­de, von die­sem Grund­satz ab­zu­wei­chen, zeigt der Klä­ger nicht auf. Viel­mehr geht auch er von ei­ner An­rech­nung der ge­zo­ge­nen Nut­zungs­vor­tei­le un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­ner zu er­war­ten­den Ge­samt­lauf­leis­tung von 250.000 km aus.

(3) Vor die­sem Hin­ter­grund war die Be­rech­nung des Land­ge­richts zu­tref­fend. Denn un­ter Be­rück­sich­ti­gung der bis zum Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung ers­ter In­stanz von dem Klä­ger mit dem Fahr­zeug ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter (137.918) be­lief sich die Nut­zungs­ent­schä­di­gung auf 11.251,41 €, so­dass ihm zu die­sem Zeit­punkt ge­gen die Be­klag­te ein Scha­dens­er­satz­an­spruch in Hö­he von 9.143,70 € zu­stand.

In­des ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass sich der Klä­ger die von ihm mit dem Fahr­zeug zwi­schen dem Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung in ers­ter In­stanz und dem Zeit­punkt der Über­ga­be des Fahr­zeugs an die Käu­fe­rin am 24.01.2020 zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter als wei­te­ren Vor­teil an­rech­nen las­sen muss.

Nach dem Vor­brin­gen des Klä­gers (Schrift­satz vom 18.03.2021, S. 2; Pro­to­koll der münd­li­chen Be­ru­fungs­ver­hand­lung, S. 2) be­lief sich der Ki­lo­me­ter­stand im Zeit­punkt der Über­ga­be des Fahr­zeugs an die Käu­fe­rin am 24.01-2020 auf 139.350. So­weit in dem vor­ge­leg­ten Kauf­ver­trag vom 17.01.2020 ein „ma­xi­ma­ler Ki­lo­me­ter­stand bei Über­ga­be“ von 140.500 ver­ein­bart wor­den sei, sei die­ser Ki­lo­me­ter­stand nicht er­reicht wor­den. Mit die­sem Vor­trag ge­nügt der Klä­ger sei­ner ihm in­so­weit ob­lie­gen­den se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last. So­weit die Be­klag­te den von dem Klä­ger be­haup­te­ten Ki­lo­me­ter­stand im Zeit­punkt der Über­ga­be mit Nicht­wis­sen be­strit­ten hat, hat sie hier­mit kei­nen Er­folg, da sie in­so­weit die Be­weis­last trägt. Dass das Fahr­zeug im Zeit­punkt der Über­ga­be den von ihr be­haup­te­ten hö­he­ren Ki­lo­me­ter­stand von 140.500 aus­wies, hat die in­so­weit be­weis­be­las­te­te Be­klag­te – auch nach dem Hin­weis des Se­nats auf die ihr ob­lie­gen­de Be­weis­last (vgl. S. 2 des Pro­to­kolls der münd­li­chen Be­ru­fungs­ver­hand­lung) – nicht un­ter Be­weis ge­stellt.

Bei die­ser Sach­la­ge ist der Be­rech­nung der von dem Klä­ger ge­nann­te Ki­lo­me­ter­stand von 139.350 zu­grun­de zu le­gen. Da­her be­rech­net sich die Nut­zungs­ent­schä­di­gung auf

{\frac{\text{20.395,11 € [Kauf­preis]}\times\text{139.350 km [ge­fah­re­ne Ki­lo­me­ter]}}{\text{250.000 km [zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung]}}}=\text{11.368,23 €.}

(4) Der klä­ge­ri­sche Scha­dens­er­satz­an­spruch ist durch den im Ja­nu­ar 2020 er­folg­ten Ver­kauf des Fahr­zeugs nicht ent­fal­len. Viel­mehr muss sich der Klä­ger den er­ziel­ten Ver­kaufs­er­lös von 4.500 € (le­dig­lich) als wei­te­ren Vor­teil an­rech­nen las­sen.

Durch den Wei­ter­ver­kauf ei­nes von der Ma­ni­pu­la­ti­on des Mo­tors EA189 be­trof­fe­nen Fahr­zeugs fällt der Scha­den des Fahr­zeug­käu­fers nicht weg (so auch OLG Ol­den­burg, Urt. v. 21.02.2020 – 6 U 286/19, ju­ris Rn. 61 ff.; OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 18.12.2020 – 13 U 326/19, ju­ris Rn. 23 ff.; OLG Köln, Urt. v. 26.03.2020 – 7 U 167/19, ju­ris Rn. 32; OLG Schles­wig, Urt. v. 28.08.2020 – 1 U 137/19, ju­ris Rn. 81 ff.; OLG Stutt­gart, Urt. v. 29.09.2020 – 12 U 449/19, ju­ris Rn. 33; OLG Ko­blenz, Urt. v. 26.01.2021 – 3 U 1283/20, ju­ris Rn. 25). Dies gilt auch dann, wenn der von der Be­klag­ten sit­ten­wid­rig vor­sätz­lich ge­schä­dig­te Käu­fer – wie der Klä­ger im hie­si­gen Streit­fall – nicht vor­ge­tra­gen hat, dass er bei dem Wei­ter­ver­kauf des Fahr­zeugs ei­nen Min­der­er­lös ha­be hin­neh­men müs­sen (so aber OLG Schles­wig, Urt. v. 22.11.2019 – 17 U 70/19, ju­ris Rn. 28 ff.; OLG Cel­le, Urt. v. 19.02.2020 – 7 U 424/18, BeckRS 2020, 6243 Rn. 9 f.). Denn – wie be­reits oben dar­ge­legt – ist der Scha­den des Klä­gers in dem Ver­trags­schluss im Jahr 2012 zu se­hen. Durch die Wei­ter­ver­äu­ße­rung des Fahr­zeugs konn­te er sich zwar zum Teil der Fol­gen des un­ge­woll­ten Ver­trags­schlus­ses ent­le­di­gen (näm­lich Ei­gen­tum und Be­sitz an dem er­wor­be­nen Fahr­zeug) und er­ziel­te mit dem Ver­kaufs­er­lös ei­nen Ver­mö­gens­vor­teil. Je­doch wur­de hier­durch der un­ge­woll­te Ver­trags­schluss nicht voll­stän­dig kom­pen­siert.

Im Üb­ri­gen wä­re es un­bil­lig, dem ge­schä­dig­ten Käu­fer in die­sen Fäl­len zu ver­weh­ren, sich so weit als mög­lich von den Fol­gen des un­ge­woll­ten Kauf­ver­tra­ges zu lö­sen, wenn sich die Ge­le­gen­heit durch ei­ne Ver­äu­ße­rung bie­tet (vgl. auch OLG Ko­blenz, Urt. v. 26.01.2021 – 3 U 1283/20, ju­ris Rn. 25 m. w. Nachw.). Denn an­dern­falls wä­re der Käu­fer ge­hal­ten, das vom Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­ne Fahr­zeug bis zum rechts­kräf­ti­gen Ab­schluss des Pro­zes­ses ge­gen den Fahr­zeug­her­stel­ler zu be­hal­ten und wä­re so­mit ein wei­te­res Mal in sei­ner Dis­po­si­ti­ons­frei­heit be­ein­träch­tigt.

Dass der Klä­ger das Fahr­zeug un­ter Wert ver­äu­ßert hat, was ge­mäß § 254 BGB zu be­rück­sich­ti­gen wä­re, be­haup­tet die Be­klag­te – auch nach dem ent­spre­chen­den Hin­weis in der münd­li­chen Be­ru­fungs­ver­hand­lung (vgl. Pro­to­koll der Be­ru­fungs­ver­hand­lung vom 13.04.2021, S. 3) – nicht.

Die Be­rech­nung des Scha­dens­er­satz­an­spruchs nach §§ 826, 31 BGB (ana­log) hat da­her bei Wei­ter­ver­kauf des be­trof­fe­nen Fahr­zeugs in der Wei­se zu er­fol­gen, dass der Klä­ger den ge­zahl­ten Kauf­preis ab­züg­lich des von ihm zu er­stat­ten­den Nut­zungs­aus­gleichs für die ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter so­wie des er­ziel­ten Wei­ter­ver­kaufs­er­lö­ses be­an­spru­chen kann.

(5) Der Klä­ger hat ge­gen die Be­klag­te ei­nen An­spruch auf Er­satz der ihm durch die teil­wei­se Fi­nan­zie­rung des Fahr­zeu­ger­werbs ent­stan­de­nen Fi­nan­zie­rungs­kos­ten in Hö­he von ins­ge­samt 1.556,35 €.

Nach der Recht­spre­chung des Se­nats hat die Be­klag­te ei­nem Käu­fer ei­nes mit ei­nem Mo­tor des Typs EA189 ver­se­he­nen Fahr­zeugs auch die ihm durch die (teil­wei­se) Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses ent­stan­de­nen Fi­nan­zie­rungs­kos­ten zu er­set­zen; dies gilt so­wohl in Be­zug auf die von ihm ge­leis­te­ten Dar­le­hens­zin­sen (vgl. Se­nat, Urt. v. 09.04.2020 – 17 U 318/19, n. v. [rechts­kräf­tig nach Rück­nah­me der Re­vi­sio­nen bei­der Par­tei­en]; Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 73 ff.) als auch in Be­zug auf die Kos­ten ei­nes – wie hier – ab­ge­schlos­se­nen „Kre­dit­schutz­briefs Plus“ (vgl. Se­nat, Urt. v. 19.11.2019 – 17 U 146/19, ju­ris Rn. 80 ff.; so jetzt auch BGH, Urt. v. 13.04.2021 – VI ZR 274/20, ju­ris Rn. 18 ff.). Denn der von der Be­klag­ten sit­ten­wid­rig vor­sätz­lich Ge­schä­dig­te ist ge­mäß §§ 826, 249 I BGB so zu stel­len, als wä­re es nicht zu dem Fahr­zeu­ger­werb ge­kom­men.

Hät­te der Klä­ger das Fahr­zeug nicht ge­kauft, hät­te er den Kauf­preis nicht mit ei­nem Dar­le­hen teil­wei­se fi­nan­ziert, so­dass ihm we­der die Dar­le­hens­zin­sen (in Hö­he von 872,33 €) noch die Kos­ten für den Kre­dit­schutz­brief (in Hö­he von 684,02 €) ent­stan­den wä­ren. Ei­nen Vor­teil, der im We­ge der Vor­teils­aus­glei­chung scha­dens­min­dernd zu be­rück­sich­ti­gen wä­re, hat­te der Klä­ger durch die Fi­nan­zie­rung nicht. Der Fi­nan­zie­rungs­auf­wand dien­te – wie die Kauf­preis­zah­lung – im Streit­fall dem Er­werb des Fahr­zeugs und ver­schaff­te dem Klä­ger kei­nen Li­qui­di­täts­vor­teil im Ver­gleich zu dem Zu­stand, der be­stan­den hät­te, hät­te er von dem Kauf Ab­stand ge­nom­men (vgl. BGH, Urt. v. 13.04.2021 – VI ZR 274/20, ju­ris Rn. 20).

(6) Dem Klä­ger ste­hen Rechts­hän­gig­keits­zin­sen für die Zeit vom 10.08.2019 (Tag nach Rechts­hän­gig­keit) bis zum 06.12.2019 (Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung ers­ter In­stanz) aus dem ihm von dem Land­ge­richt zu­er­kann­ten Be­trag von 10.700,05 € zu. Fer­ner hat er An­spruch auf wei­te­re Rechts­hän­gig­keits­zin­sen vom 07.12.2019 bis zum 24.01.2020 aus dem Be­trag, der der Dif­fe­renz aus dem Kauf­preis und dem am 07.12.2019 im We­ge des Vor­teils­aus­gleichs an­zu­rech­nen­den Nut­zungs­er­satz­an­spruch ent­spricht und sich bis 24.01.2020 täg­lich li­ne­ar ver­rin­gert. Schließ­lich ste­hen ihm Rechts­hän­gig­keits­zin­sen seit dem 25.01.2020 aus der ihm zu­zu­er­ken­nen­den Haupt­for­de­rung von 6.083,23 € zu.

(a) Ein An­spruch auf Rechts­hän­gig­keits­zin­sen in Hö­he von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz steht dem Klä­ger ge­mäß §§ 291, 288 I 2 BGB, § 187 I BGB ana­log ab dem auf den ers­ten Tag der Rechts­hän­gig­keit des Kla­ge­an­tra­ges zu 1 fol­gen­den Tag (vgl. nur BGH, Urt. v. 24.01.1990 – VI­II ZR 296/88, ju­ris Rn. 25) – und so­mit ab 10.08.2019 – zu.

(b) In­des sind die Rechts­hän­gig­keits­zin­sen nicht nur aus dem zu­zu­spre­chen­den Er­stat­tungs­be­trag von 6.083,23 € zu zah­len. Die auf den Kauf­prei­ser­stat­tungs­an­spruch an­zu­rech­nen­den Nut­zungs­vor­tei­le wur­den näm­lich zum Teil erst zwi­schen dem Ein­tritt der Rechts­hän­gig­keit und der Über­ga­be des Fahr­zeugs an die Käu­fe­rin am 24.01.2020 er­langt. In Er­man­ge­lung an­der­wei­ti­gen Vor­trags ist da­bei da­von aus­zu­ge­hen, dass der Klä­ger sei­ne Ge­samt­fahr­leis­tung mit dem er­wor­be­nen Fahr­zeug grund­sätz­lich gleich­mä­ßig er­bracht hat. Ge­gen­tei­li­ges ma­chen die Par­tei­en nicht gel­tend. Dem­nach lag der nach § 291 BGB zu ver­zin­sen­de Be­trag bei Ein­tritt der Rechts­hän­gig­keit hö­her als der zu­zu­spre­chen­de Er­stat­tungs­be­trag und hat sich dann suk­zes­si­ve auf die­sen letzt­lich zu­zu­er­ken­nen­den Be­trag er­mä­ßigt (vgl. Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 397/19, ju­ris Rn. 38; Se­nat, Urt. v. 15.12.2020 – 17 U 815/19, ju­ris Rn. 98).

Des­halb ste­hen dem Klä­ger Rechts­hän­gig­keits­zin­sen zu­nächst für die Zeit vom 10.10.2019 bis zum 06.12.2019 (Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung ers­ter In­stanz) aus dem ihm von dem Land­ge­richt zu­er­kann­ten Be­trag von (9.143,70 € + 1.556,35 € =)10.700,05 € zu. So­weit er für die­sen Zeit­raum erst­in­stanz­lich hö­he­re Rechts­hän­gig­keits­zin­sen gel­tend ge­macht hat, hat das Land­ge­richt die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Da er ge­gen das land­ge­richt­li­che Ur­teil kei­ne (An­schluss-)Be­ru­fung ein­ge­legt hat, hat es hier­bei zu ver­blei­ben.

In der Zeit vom 07.12.2019 bis zum 24.01.2020 er­mä­ßig­te sich der klä­ge­ri­sche Er­satz­an­spruch suk­zes­si­ve von 10.700,05 € auf den am 24.01.2020 un­ter Be­rück­sich­ti­gung der oben er­rech­ne­ten Nut­zungs­ent­schä­di­gung ge­schul­de­ten Be­trag von (20.395,11 € − 11.368,23 € + 1.556,35 € =) 10.583,23 €. Des­halb ste­hen ihm für die­sen Zeit­punkt wei­te­re Rechts­hän­gig­keits­zin­sen aus ei­nem Be­trag von zu­nächst 10.700,05 € zu, der sich bis zum 24.01.2020 täg­lich li­ne­ar bis zu ei­nem Be­trag von 10.583,23 € ver­rin­gert.

Für die Zeit ab dem 25.01.2020 ste­hen dem Klä­ger schließ­lich Rechts­hän­gig­keits­zin­sen aus dem zu­zu­spre­chen­den Be­trag zu.

bb) So­weit der Klä­ger den Kla­ge­an­trag zu 1 in der Be­ru­fungs­in­stanz in Hö­he von 4.500 € für er­le­digt er­klärt hat, ist die dar­in zu se­hen­de Än­de­rung des Kla­ge­an­trags auf Fest­stel­lung, dass der Rechts­streit in der Haupt­sa­che in Hö­he von 4.500 € er­le­digt ist, zu­läs­sig. Der Klä­ger hat auch ei­nen ent­spre­chen­den Fest­stel­lungs­an­spruch. Denn die Kla­ge­for­de­rung war in die­ser Hö­he im Zeit­punkt des Ein­tritts des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses (Ver­kauf des Fahr­zeugs) be­grün­det und ist hier­durch in Hö­he des er­hal­te­nen Kauf­prei­ses von 4.500 € ge­gen­stands­los ge­wor­den (vgl. zum Prü­fungs­um­fang im Fal­le ei­ner ein­sei­tig ge­blie­be­nen Er­le­di­gungs­er­klä­rung nur Zöl­ler/​Alt­ham­mer, ZPO, 33. Aufl., § 91a Rn. 43 f. m. w. Nachw.).

cc) So­weit der Klä­ger den ur­sprüng­li­chen Fest­stel­lungs­an­trag zu 2 (Fest­stel­lung der Scha­dens­er­satz­pflicht der Be­klag­ten für wei­te­re Schä­den) in der Be­ru­fungs­in­stanz in der Haupt­sa­che ein­sei­tig für er­le­digt er­klärt hat, ist die dar­in zu se­hen­de Än­de­rung des Kla­ge­an­trags auf Fest­stel­lung, dass der Rechts­streit in Be­zug auf die­sen Fest­stel­lungs­an­trag in der Haupt­sa­che er­le­digt ist, zwar zu­läs­sig. In­des hat der Klä­ger kei­nen An­spruch auf ei­ne ent­spre­chen­de Fest­stel­lung. Der Klä­ger hat­te im Zeit­punkt des Ein­tritts des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses (Ver­kauf des Fahr­zeugs) näm­lich kei­nen An­spruch auf Fest­stel­lung, dass die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, ihm Scha­den­er­satz zu zah­len für wei­te­re Schä­den, die aus der vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt als un­er­laubt ein­ge­stuf­ten Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 und der dar­an an­schlie­ßen­den Rück­ruf­ak­ti­on 23R7 re­sul­tie­ren. Denn die­ser Fest­stel­lungs­an­trag war un­zu­läs­sig. Zwar war der so for­mu­lier­te An­trag hin­rei­chend be­stimmt i. S. des § 253 II Nr. 2 ZPO, da sich aus dem Vor­trag und dem An­trag des Klä­gers mit der not­wen­di­gen Klar­heit er­gibt, dass er mit der ex­akt um­schrie­be­nen Soft­ware die­je­ni­ge meint, die das Kraft­fahrt-Bun­des­amt mit Be­scheid vom 15.10.2015 für un­zu­läs­sig er­ach­tet hat (vgl. hier­zu nur Se­nat, Urt. v. 16.02.2021 – 17 U 579/19, ju­ris Rn. 35 f.). In­des fehl­te es dem Klä­ger am er­for­der­li­chen Fest­stel­lungs­in­ter­es­se ge­mäß § 256 I ZPO.

(1) Ein auf den Er­satz künf­ti­ger Schä­den ge­rich­te­ter Fest­stel­lungs­an­trag kann nur dann Er­folg ha­ben, wenn die sach­li­chen und recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­nes Scha­dens­er­satz­an­spruchs vor­lie­gen, al­so ein haf­tungs­recht­lich re­le­van­ter Ein­griff ge­ge­ben ist, der zu mög­li­chen künf­ti­gen Schä­den füh­ren kann (BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 397/19, ju­ris Rn. 29 m. w. Nachw.). Da­bei kann die Mög­lich­keit er­satz­pflich­ti­ger künf­ti­ger Schä­den oh­ne Wei­te­res zu be­ja­hen sein, wenn ein de­liktsrecht­lich ge­schütz­tes ab­so­lu­tes Rechts­gut ver­letzt wur­de und be­reits ein Scha­den ein­ge­tre­ten ist. Im Streit­fall haf­tet die Be­klag­te aber nicht we­gen der Ver­let­zung ei­nes ab­so­lut ge­schütz­ten Rechts­guts, son­dern we­gen der sit­ten­wid­ri­gen vor­sätz­li­chen Her­bei­füh­rung ei­nes un­ge­woll­ten Ver­trags­schlus­ses. Der in dem Ver­trags­schluss selbst lie­gen­de Scha­den wird be­reits von der Ver­ur­tei­lung der Be­klag­ten zur Kauf­prei­ser­stat­tung er­fasst (BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 397/19, ju­ris Rn. 29 m. w. Nachw.).

(2) Nach die­sen all­ge­mei­nen Maß­stä­ben war der Fest­stel­lungs­an­trag im Zeit­punkt des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses un­zu­läs­sig. So­weit der Se­nat dies in ver­gleich­ba­ren Fäl­len in der Ver­gan­gen­heit an­ders ge­se­hen hat (vgl. Se­nat, Urt. v. 18.07.2019 – 17 U 160/18, ju­ris Rn. 72 ff.; Urt. v. 21.01.2020 – 17 U 2/19, ju­ris Rn. 97 ff.), hat er die­se Recht­spre­chung auf­ge­ge­ben (vgl. da­zu zu­letzt Se­nat, Urt. v. 16.02.2021 – 17 U 579/19, ju­ris Rn. 37 f., für ei­ne iso­lier­te Fest­stel­lungs­kla­ge und Urt. v. 15.12.2020 – 17 U 742/19, ju­ris Rn. 32 f., für ei­ne er­gän­zen­de Fest­stel­lungs­kla­ge). Denn wel­che wei­te­ren – er­satz­fä­hi­gen – Schä­den der in­so­weit dar­le­gungs­be­las­te­te (vgl. BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 397/19, ju­ris Rn. 29 m. w. Nachw.) Klä­ger aus dem Fahr­zeu­ger­werb be­fürch­te­te, dass sol­che Schä­den wahr­schein­lich wa­ren und ob auch in­so­weit die ma­te­ri­el­len Haf­tungs­vor­aus­set­zun­gen des § 826 BGB (oder ei­ner an­de­ren An­spruchs­grund­la­ge) er­füllt wa­ren, lässt sich dem klä­ge­ri­schen Vor­trag nicht ent­neh­men. Der Vor­trag des Klä­gers zu an­geb­lich zu er­war­ten­den wei­te­ren Schä­den recht­fer­tigt nicht die An­nah­me des not­wen­di­gen Fest­stel­lungs­in­ter­es­ses nach § 256 I ZPO.

(a) Ei­nen An­spruch auf Er­satz von In­spek­ti­ons- und War­tungs­kos­ten ein­schließ­lich Ver­brauchs­ma­te­ria­li­en (Schmier­stof­fe, Fil­ter etc.) so­wie Klein­re­pa­ra­tu­ren hat­te der Klä­ger nicht (vgl. BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 354/19, BGHZ 226, 322 = ju­ris Rn. 24).

(b) So­weit der Klä­ger zur Be­grün­dung des Fest­stel­lungs­in­ter­es­ses auf Steu­er­nach­for­de­run­gen ab­stellt (Schrift­satz vom 11.11.2019, S. 9), wa­ren sol­che For­de­run­gen be­reits im Zeit­punkt der Kla­ge­er­he­bung nicht wahr­schein­lich (so be­reits Se­nat, Urt. v. 15.12.2020 – 17 U 742/19, ju­ris Rn. 38; Urt. v. 16.02.2021 – 17 U 579/19, ju­ris Rn. 46). Dem (spe­zi­ell für Rechts­strei­tig­kei­ten über An­sprü­che der Er­wer­ber von Kraft­fahr­zeu­gen mit dem Mo­tor EA189, die auf die Über­schrei­tung von an­ge­ge­be­nen Ab­gas­grenz­wer­ten ge­stützt wer­den, in den nord­ba­di­schen Land­ge­richts­be­zir­ken zu­stän­di­gen, mit Hun­der­ten ver­gleich­ba­rer Fäl­le be­trau­ten) er­ken­nen­den Se­nat ist kein Fall be­kannt ge­wor­den, in dem ein Er­wer­ber ei­nes mit dem Mo­tor EA189 aus­ge­stat­te­ten Fahr­zeugs nach­träg­lich mit ei­ner hö­he­ren Kraft­fahr­zeug­steu­er be­las­tet wor­den ist.

(c) Die von dem Klä­ger zur Be­grün­dung des Fest­stel­lungs­in­ter­es­ses vor­ge­tra­ge­nen be­fürch­te­ten Ab­mel­de­kos­ten (Schrift­satz vom 11.11.2019, S. 7) wa­ren im Rah­men der von ihm im We­ge des Scha­dens­er­sat­zes be­ab­sich­tig­ten Rück­ab­wick­lung nicht von ihm, son­dern von der Be­klag­ten zu tra­gen, so­dass nicht wahr­schein­lich war, dass sol­che Kos­ten bei ihm an­fal­len wür­den (vgl. Se­nat, Urt. v. 15.12.2020 – 17 U 742/19, ju­ris Rn. 37, Urt. v. 16.02.2021 – 17 U 579/19, ju­ris Rn. 46). Dass er be­ab­sich­tig­te, das Fahr­zeug vor der Über­ga­be an die Be­klag­te still­zu­le­gen, hat er nicht be­haup­tet.

(d) Das er­for­der­li­che Fest­stel­lungs­in­ter­es­se konn­te der Klä­ger fer­ner nicht mit Er­folg auf be­fürch­te­te Schä­den we­gen der Durch­füh­rung der zur Be­sei­ti­gung der ur­sprüng­lich vor­han­de­nen un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung er­for­der­li­chen und vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt zu­vor im Jahr 2016 frei­ge­ge­be­nen tech­ni­schen Maß­nah­men (In­stal­la­ti­on des Soft­ware­up­dates und Ein­bau ei­nes Strö­mungs­gleich­rich­ters) stüt­zen. Mit sei­nen pau­scha­len, we­der auf sein Fahr­zeug noch auf Fahr­zeu­ge des er­wor­be­nen Typs VW Golf 1.6 TDI be­zo­ge­nen Aus­füh­run­gen zu an­geb­lich ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen des Soft­ware­up­dates (z. B. Mehr­be­las­tung des Mo­tors, er­höh­ter Ver­schleiß der be­trof­fe­nen Fahr­zeug­tei­le, ins­be­son­de­re des Die­sel­par­ti­kel­fil­ters) trägt der Klä­ger nicht sub­stan­zi­iert vor, dass bis zu dem Ein­tritt des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses ein Scha­den­s­ein­tritt wahr­schein­lich war.

(e) Man­gels Wahr­schein­lich­keit ei­nes wei­te­ren Scha­den­s­ein­tritts konn­te das er­for­der­li­che Fest­stel­lungs­in­ter­es­se auch nicht mit Rück­sicht auf ei­ne dro­hen­de Ver­jäh­rung (vgl. hier­zu BGH, Urt. v. 25.02.2010 – VII ZR 187/08, ju­ris Rn. 13 m. w. Nachw.) be­grün­det wer­den.

dd) So­weit der Klä­ger den ur­sprüng­li­chen Fest­stel­lungs­an­trag zu 3 (Fest­stel­lung des An­nah­me­ver­zugs der Be­klag­ten) in der Be­ru­fungs­in­stanz in der Haupt­sa­che ein­sei­tig für er­le­digt er­klärt hat, ist die dar­in zu se­hen­de Än­de­rung des Kla­ge­an­trags auf Fest­stel­lung, dass der Rechts­streit in Be­zug auf die­sen Fest­stel­lungs­an­trag in der Haupt­sa­che er­le­digt ist, zu­läs­sig. Der Klä­ger hat auch ei­nen An­spruch auf ent­spre­chen­de Fest­stel­lung. Denn der Klä­ger hat­te im Zeit­punkt des Ein­tritts des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses (Ver­kauf des Fahr­zeugs) ei­nen An­spruch auf Fest­stel­lung, dass sich die Be­klag­te mit der An­nah­me des er­wor­be­nen Fahr­zeugs in Ver­zug be­fin­det.

Der Klä­ger hat­te die von ihm zu er­brin­gen­de Ge­gen­leis­tung – näm­lich die Über­ga­be und Über­eig­nung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs – zwar nicht ge­mäß § 294 BGB so, wie sie zu be­wir­ken ist, tat­säch­lich an­ge­bo­ten. In­des reicht nach § 295 Satz 1 BGB ein wört­li­ches An­ge­bot aus, um den An­nah­me­ver­zug her­bei­zu­füh­ren, wenn der Gläu­bi­ger be­stimmt und ein­deu­tig er­klärt hat, dass er die Leis­tung nicht an­neh­men wer­de. Die­se Vor­aus­set­zun­gen la­gen hier im Zeit­punkt des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses vor.

Zum ei­nen hat der Klä­ger be­reits vor­ge­richt­lich mit An­walts­schrei­ben vom 18.07.2019 die Über­ga­be und Über­eig­nung der er­wor­be­nen Fahr­zeu­ge aus­drück­lich an­ge­bo­ten (vgl. An­walts­schrei­ben vom 18.07.2019, An­la­ge K 3). Dar­an hat er in der Kla­ge­schrift (dort S. 13) aus­drück­lich fest­ge­hal­ten. Zu­sam­men mit dem auf Zug-um-Zug-Leis­tung ge­rich­te­ten Kla­ge­an­trag zu 1 ist dar­in ein aus­rei­chen­des wört­li­ches An­ge­bot zu se­hen (vgl. hier­zu auch BGH, Urt. v. 15.11.1996 – V ZR 292/95, ju­ris Rn. 10). Zum an­de­ren hat die Be­klag­te, die das Be­ste­hen ei­nes Scha­dens­er­satz­an­spruchs des Klä­gers erst­in­stanz­lich schon dem Grun­de nach ge­leug­net und auf Kla­ge­ab­wei­sung an­ge­tra­gen hat, die­ses An­ge­bot ein­deu­tig und be­stimmt ab­ge­lehnt.

Der Klä­ger hat die von ihm zu er­brin­gen­den Ge­gen­leis­tun­gen erst­in­stanz­lich zu­letzt auch nicht an un­be­rech­tig­te Be­din­gun­gen ge­knüpft (vgl. hier­zu BGH, Urt. v. 30.07.2020 – VI ZR 397/19, ju­ris Rn. 30 m. w. Nachw.). Viel­mehr hat er sei­ne Ver­pflich­tung zur Zah­lung ei­ner – un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­ner Ge­samt­lauf­leis­tung von 250.000 km zu er­rech­nen­den – Nut­zungs­ent­schä­di­gung be­reits erst­in­stanz­lich ak­zep­tiert und die­se von dem gel­tend ge­mach­ten An­spruch auf Er­stat­tung des Kauf­prei­ses in Ab­zug ge­bracht. Des­halb hat er zu­letzt den ex­akt ge­schul­de­ten Be­trag (9.143,70 € zu­züg­lich Fi­nan­zie­rungs­kos­ten nebst Rechts­hän­gig­keits­zin­sen) gel­tend ge­macht und da­mit die Über­ga­be und Über­eig­nung des Fahr­zeugs nicht von un­be­rech­tig­te Be­din­gun­gen ab­hän­gig ge­macht.

Bei die­ser Sach­la­ge be­fand sich die Be­klag­te im Zeit­punkt des Schlus­ses der münd­li­chen Ver­hand­lung ers­ter In­stanz am 6. De­zem­ber 2019 – wie von dem Land­ge­richt zu­tref­fend er­kannt – mit der An­nah­me des Fahr­zeugs in Ver­zug. Dies hat­te sich bis zum Ein­tritt des er­le­di­gen­den Er­eig­nis­ses im Ja­nu­ar 2020 nicht ge­än­dert.

ee) Ei­nen An­spruch auf Frei­stel­lung von vor­ge­richt­li­chen Rechts­an­walts­kos­ten hat der Klä­ger nicht (ur­sprüng­li­cher Kla­ge­an­trag zu 4). Zwar hat der Klä­ger in der münd­li­chen Be­ru­fungs­ver­hand­lung vor­ge­tra­gen, dass sich der vor­ge­richt­lich er­teil­te Auf­trag nur auf die au­ßer­ge­richt­li­che Tä­tig­keit sei­ner Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten be­schränkt hat (vgl. hier­zu BGH, Urt. v. 15.08.2019 – III ZR 205/17, ju­ris Rn. 43). In­des steht dem Klä­ger des­halb kein An­spruch auf Er­satz der ihm vor­ge­richt­lich ent­stan­de­nen Rechts­an­walts­kos­ten zu, weil die Be­auf­tra­gung der klä­ge­ri­schen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten mit ei­ner au­ßer­ge­richt­li­chen Gel­tend­ma­chung von Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen kei­ne zweck­ent­spre­chen­de Rechts­ver­fol­gung dar­stell­te.

(1) Der dem Ge­schä­dig­ten zu­ste­hen­de Scha­dens­er­satz­an­spruch um­fasst grund­sätz­lich auch den Er­satz der durch das Scha­dens­er­eig­nis er­for­der­lich ge­wor­de­nen Rechts­ver­fol­gungs­kos­ten (§ 249 II 1 BGB). Nach der stän­di­gen Recht­spre­chung des BGH (vgl. nur Urt. v. 29.10.2019 – VI ZR 45/19, ju­ris Rn. 21 m. w. Nachw.) hat der Schä­di­ger al­ler­dings nicht schlecht­hin al­le durch das Scha­dens­er­eig­nis ad­äquat ver­ur­sach­ten Rechts­an­walts­kos­ten zu er­set­zen, son­dern nur sol­che, die aus Sicht des Ge­schä­dig­ten zur Wahr­neh­mung sei­ner Rech­te er­for­der­lich und zweck­mä­ßig wa­ren. Auch da­bei ist ge­mäß dem Grund­satz der sub­jekt­be­zo­ge­nen Scha­dens­be­trach­tung Rück­sicht auf die spe­zi­el­le Si­tua­ti­on des Ge­schä­dig­ten zu neh­men (vgl. BGH, Urt. v. 29.10.2019 – VI ZR 45/19, ju­ris Rn. 21 m. w. Nachw.).

(2) Nach die­sen all­ge­mei­nen Maß­stä­ben steht dem Klä­ger – wor­auf der Se­nat in der münd­li­chen Be­ru­fungs­ver­hand­lung hin­ge­wie­sen hat (was ver­se­hent­lich in dem Pro­to­koll der Be­ru­fungs­ver­hand­lung nicht fest­ge­hal­ten wur­de) – des­halb kein An­spruch auf Er­satz der ihm vor­ge­richt­lich ent­stan­de­nen Rechts­an­walts­kos­ten zu, weil die Be­auf­tra­gung der klä­ge­ri­schen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten mit ei­ner au­ßer­ge­richt­li­chen Gel­tend­ma­chung von Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen im Mai 2019 kei­ne zweck­ent­spre­chen­de Rechts­ver­fol­gung dar­stell­te. Die Be­klag­te hat – von dem Klä­ger in der Fol­ge­zeit un­be­strit­ten – näm­lich vor­ge­tra­gen, es sei zu der Zeit, als die klä­ge­ri­schen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten die Be­klag­te im Mai 2019 vor­ge­richt­lich an­schrie­ben (vgl. An­la­ge K 3), auf­grund der um­fas­sen­den Pres­se­be­richt­er­stat­tung all­ge­mein – und da­her auch dem Klä­ger und sei­nen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten – be­kannt ge­we­sen, dass sie – die Be­klag­te – nicht be­reit sei, sich au­ßer­ge­richt­lich zu ei­ni­gen (vgl. Be­ru­fungs­be­grün­dung, S. 40 f.). Bei die­ser Sach­la­ge han­del­te es sich bei den durch die vor­ge­richt­li­che Tä­tig­keit gleich­wohl ver­ur­sach­ten Kos­ten nicht mehr um ei­ne zweck­ent­spre­chen­de Maß­nah­me der Rechts­ver­fol­gung. Die­se Kos­ten stel­len da­her ei­ne ver­meid­ba­re Ver­grö­ße­rung des Scha­dens dar, für die nach § 254 BGB die Be­klag­te nicht ein­zu­ste­hen hat.

2. Nach all­dem ste­hen dem Klä­ger die fol­gen­den An­sprü­che zu:

a) Der Klä­ger hat An­spruch auf Zah­lung von 6.083,23 € nebst Rechts­hän­gig­keits­zin­sen in Hö­he von je­weils fünf Pro­zent­punk­ten über dem je­wei­li­gen Ba­sis­zins­satz vom 10.08.2019 bis zum 06.12,2019 aus ei­nem Be­trag von 10.700,05 €, vom 07.12.2019 bis zum 24.01.2020 aus ei­nem Be­trag von 10.700,05 €, der sich ab dem 07.12.2019 bis zum 24.01.2020 Tag für Tag li­ne­ar auf 10.583,23 € er­mä­ßigt, so­wie seit dem 25.01.2020 aus 6.083,23 €.

b) Fer­ner hat er ei­nen An­spruch auf Fest­stel­lung, dass der Rechts­streit in Be­zug auf den Zah­lungs­an­trag zu 1 in Hö­he von 4.500 € und in Be­zug auf den ur­sprüng­li­chen Fest­stel­lungs­an­trag zu 3 (Fest­stel­lung, dass sich die Be­klag­te mit der Ent­ge­gen­nah­me des im Kla­ge­an­trag zu 1 ge­nann­ten Pkw im An­nah­me­ver­zug be­fin­det) er­le­digt ist.

c) Ei­nen An­spruch auf die von dem Klä­ger dar­über hin­aus gel­tend ge­mach­ten – und ihm von dem Land­ge­richt teil­wei­se zu­er­kann­ten – An­sprü­che hat der Klä­ger nicht, so­dass die Kla­ge in­so­weit ab­zu­wei­sen ist

III. Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus §§ 92 I, 97 I ZPO. Die Ent­schei­dung zur vor­läu­fi­gen Voll­streck­bar­keit be­ruht auf § 708 Nr. 10, § 711 ZPO.

Die Re­vi­si­on wird ge­mäß § 543 II 1 ZPO zu­ge­las­sen. Zum ei­nen ist die höchst­rich­ter­lich noch nicht ent­schie­de­ne Rechts­fra­ge, ob ein Scha­dens­er­satz­an­spruch ge­mäß §§ 826, 31 BGB (ana­log) auf­grund des spä­te­ren Wei­ter­ver­kaufs der er­wor­be­nen Sa­che oh­ne In­kauf­nah­me ei­nes Min­der­er­lö­ses ent­fällt, von grund­sätz­li­cher Be­deu­tung (§ 543 II 1 Nr. 1 ZPO). Zum an­de­ren ist ei­ne Ent­schei­dung des Re­vi­si­ons­ge­richts aber auch im Hin­blick auf die in die­ser Rechts­fra­ge di­ver­gie­ren­den Ent­schei­dun­gen der Ober­lan­des­ge­rich­te Schles­wig (Urt. v. 22.11.2019 – 17 U 70/19, ju­ris Rn. 28 ff.) und Cel­le (Urt. v. 19.02.2020 – 7 U 424/18, BeckRS 2020, 6243 Rn. 9 f.) zur Si­che­rung ei­ner ein­heit­li­chen Recht­spre­chung er­for­der­lich (§ 543 II 1 Nr. 2 ZPO).

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