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Tag: All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen

Kein um­fas­sen­der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss durch „ge­kauft wie ge­se­hen“ – Be­weis­last­um­kehr

  1. Bei ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag, der kein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. von § 474 I 1 BGB ist, kann es aus­nahms­wei­se dem Ver­käu­fer ob­lie­gen zu be­wei­sen, dass ein Man­gel des Fahr­zeugs bei Ge­fahr­über­gang (§ 446 Satz 1 BGB) noch nicht vor­lag. Das kommt ins­be­son­de­re in Be­tracht, wenn der Man­gel – hier: die un­sach­ge­mä­ße Re­pa­ra­tur ei­nes Un­fall­scha­dens – be­reits kur­ze Zeit nach Ge­fahr­über­gang auf­ge­tre­ten oder er­kannt wor­den ist und es sich nicht um ei­nen Man­gel han­delt, der ty­pi­scher­wei­se je­der­zeit auf­tre­ten kann. Auch ist zu be­rück­sich­ti­gen, ob sich der Man­gel be­sei­ti­gen lässt, weil in die­sem Fall an­ge­sichts des Vor­rangs der Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on des Käu­fers mit dem Ziel, vom Kauf­ver­trag zu­rück­zu­tre­ten oder Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung zu ver­lan­gen, nach der Le­bens­er­fah­rung au­ßer­or­dent­lich fern­liegt.
  2. Wird ein Ge­braucht­wa­gen „ge­kauft wie ge­se­hen“, so ist die Haf­tung des Ver­käu­fers nur für sol­che Män­gel aus­ge­schlos­sen, die bei ei­ner Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs wahr­nehm­bar, ins­be­son­de­re sicht­bar wa­ren. Da­bei kann es dar­auf an­kom­men, ob der Käu­fer ei­nen Man­gel hät­te wahr­neh­men kön­nen, und nicht dar­auf, ob ei­ne sach­kun­di­ge Per­son den Man­gel hät­te ent­de­cken oder zu­min­dest auf sein Vor­lie­gen hät­te schlie­ßen kön­nen und müs­sen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 06.04.2016 – VI­II ZR 261/14, NJW 2016, 2495 Rn. 22 m. w. Nachw.).
  3. All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen i. S. von § 305 I 1 BGB lie­gen auch dann vor, wenn Ver­trags­be­din­gun­gen von ei­nem Drit­ten für ei­ne Viel­zahl von Ver­trä­gen vor­for­mu­liert sind, selbst wenn die Ver­trags­par­tei, die die Klau­seln stellt, sie nur in ei­nem ein­zi­gen Ver­trag ver­wen­den will (im An­schluss an BGH, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 67/09, BGHZ 184, 259 = NJW 2010, 1131 Rn. 10 m. w. Nachw.).
  4. Ei­ne Pro­zess­par­tei, die ih­ren frü­he­ren Tat­sa­chen­vor­trag in sein Ge­gen­teil än­dert, ge­nügt nur dann ih­rer pro­zes­sua­len Wahr­heits­pflicht, wenn sie zu­gleich dar­legt, war­um sie an ih­rem ur­sprüng­li­chen, dem neu­en Tat­sa­chen­vor­trag dia­me­tral ent­ge­gen­ste­hen­den Vor­trag nicht fest­hal­ten kann. Ei­ne Än­de­rung des Vor­trags oh­ne er­kenn­ba­ren sach­li­chen Grund ge­nügt da­ge­gen nicht.

LG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 05.03.2018 – 2-05 O 248/16

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Nicht­er­fül­lung ei­nes Kauf­ver­trags über ein Lu­xus­fahr­zeug – Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt

  1. Bei ei­nem Lu­xus­fahr­zeug – hier: ei­nem Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le Aper­ta – ist es üb­lich, dass zu­nächst ein ver­bind­li­cher, al­le es­sen­ti­alia ne­go­tii ent­hal­ten­der Kauf­ver­trag über das Fahr­zeug in der Grund­kon­fi­gu­ra­ti­on ge­schlos­sen und die­ser Ver­trag in der Fol­ge­zeit durch Ver­ein­ba­run­gen über die in­di­vi­du­el­le (Son­der-)Aus­stat­tung des Fahr­zeugs er­gänzt wird.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes hoch­ex­klu­si­ven Lu­xus­fahr­zeugs – hier: ei­nes Fer­ra­ri 458 Spe­cia­le Aper­ta – hat zwar ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se dar­an, sich vom Kauf­ver­trag zu lö­sen, wenn sich her­aus­stellt, dass er die­sen Ver­trag man­gels Be­lie­fe­rung durch den Fahr­zeug­her­stel­ler nicht er­fül­len kann. Es ist des­halb grund­sätz­lich nicht zu be­an­stan­den, dass die All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers ei­nen Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt ent­hal­ten, der dem Ver­käu­fer die Mög­lich­keit gibt, sich vom Kauf­ver­trag zu lö­sen, wenn er selbst nicht be­lie­fert wird. Ei­ne ent­spre­chen­de Klau­sel muss je­doch (auch) § 308 Nr. 8 BGB Rech­nung tra­gen, das heißt, der Selbst­be­lie­fe­rungs­vor­be­halt ist (un­ter an­de­rem) un­wirk­sam, wenn sich der Ver­käu­fer nicht ver­pflich­tet, den Käu­fer un­ver­züg­lich über die Nicht­ver­füg­bar­keit des Fahr­zeugs zu in­for­mie­ren und Ge­gen­leis­tun­gen des Käu­fers un­ver­züg­lich zu er­stat­ten.
  3. Nach dem Rechts­ge­dan­ken des § 323 IV BGB kann ein Gläu­bi­ger be­reits vor dem Ein­tritt der Fäl­lig­keit der Leis­tung Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ver­lan­gen, wenn be­reits zum Zeit­punkt der Gel­tend­ma­chung des An­spruchs of­fen­sicht­lich ist, dass die Vor­aus­set­zun­gen des An­spruchs ein­tre­ten wer­den.
  4. Ei­ne Ver­trags­par­tei, die ein nicht be­ste­hen­des Ge­stal­tungs­recht – hier: ein ver­trag­li­ches Rück­tritts­recht – aus­übt, ver­letzt ih­re Pflicht zur Rück­sicht­nah­me (§ 241 II BGB) und han­delt pflicht­wid­rig i. S. von § 280 I 1 BGB. Sie hat die­se Pflicht­ver­let­zung aber nicht schon dann zu ver­tre­ten (§ 280 I 2 BGB i. V. mit § 276 I 1, II BGB), wenn sie nicht er­kennt, dass ihr Rechts­stand­punkt in der Sa­che nicht be­rech­tigt ist, son­dern erst dann, wenn sie ih­ren Rechts­stand­punkt nicht für plau­si­bel hal­ten durf­te.

LG Mün­chen I, Ur­teil vom 02.02.2018 – 12 O 13461/15
(nach­fol­gend: OLG Mün­chen, Be­schluss vom 03.07.2018 – 19 U 742/18)

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An­nah­me ei­ner ver­bind­li­chen Kfz-Be­stel­lung per SMS

  1. Ein Kfz-Händ­ler kann den An­trag ei­nes Kun­den auf Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags („ver­bind­li­che Be­stel­lung“) auch dann form­los – hier: per SMS – an­neh­men, wenn die Ver­kaufs­be­din­gun­gen des Händ­lers vor­se­hen, dass er die An­nah­me der Be­stel­lung in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist schrift­lich er­klä­ren oder in­ner­halb die­ser Frist das be­stell­te Fahr­zeug aus­lie­fern muss. Denn die Schrift­form wird le­dig­lich ver­langt, um den Par­tei­en den Be­weis zu er­leich­tern, dass ein Kauf­ver­trag tat­säch­lich ge­schlos­sen wur­de; ih­re Ein­hal­tung ist nicht Vor­aus­set­zung für die Wirk­sam­keit der An­nah­me­er­klä­rung.
  2. Wer ein Fahr­zeug, das ei­nen be­stimm­ten Markt­wert hat, zu ei­nem güns­ti­ge­ren Preis kauft und nicht be­lie­fert wird, er­lei­det ei­nen Ver­mö­gens­scha­den in Hö­he der Dif­fe­renz zwi­schen Markt­wert und Kauf­preis.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 04.12.2017 – 8 O 307/15

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An­zahl der Vor­be­sit­zer ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Rück­tritts­grund

  1. Dass ein elf Jah­re al­ter Ge­braucht­wa­gen nicht – wie vom Ver­käu­fer mög­li­cher­wei­se zu­ge­sagt – erst zwei, son­dern be­reits drei Vor­be­sit­zer hat­te, be­rech­tigt den Käu­fer grund­sätz­lich nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag. Viel­mehr liegt dar­in re­gel­mä­ßig al­len­falls ein ge­ring­fü­gi­ger Man­gel, auf den ein Rück­tritt nicht ge­stützt wer­den kann (§ 323 V 2 BGB).
  2. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, wo­nach der Käu­fer ei­nes Pkw Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal zehn Pro­zent des Kauf­prei­ses schul­det, wenn er das Fahr­zeug ver­trags­wid­rig nicht ab­nimmt, ist wirk­sam, wenn dem Käu­fer aus­drück­lich der Nach­weis ge­stat­tet wird, dass ein Scha­den über­haupt nicht ent­stan­den oder we­sent­lich nied­ri­ger als die Pau­scha­le sei (§ 309 Nr. 5 lit. b BGB).

AG Ber­gisch Glad­bach, Ur­teil vom 02.11.2017 – 62 C 42/17

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Ab­tre­tungs­aus­schluss mit Zu­stim­mungs­vor­be­halt in den Ver­kaufs­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­fahr­zeug­händ­lers

  1. Ei­ne Be­stim­mung in den All­ge­mei­nen Ver­kaufs­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­fahr­zeug­händ­lers, wo­nach die Über­tra­gung von Rech­ten und Pflich­ten des Käu­fers aus dem Kauf­ver­trag der schrift­li­chen Zu­stim­mung des Ver­käu­fers be­darf (ab­ge­schwäch­ter Ab­tre­tungs­aus­schluss), ist auch ge­gen­über ei­nem Ver­brau­cher nicht nach § 307 I 1 BGB un­wirk­sam.
  2. Der (ab­ge­schwäch­te) Ab­tre­tungs­aus­schluss er­fasst auch An­sprü­che, die sich aus ei­nem – noch vom Käu­fer selbst er­klär­ten – Rück­tritt vom Kauf­ver­trag er­ge­ben, weil es sich auch da­bei um „Rech­te und Pflich­ten des Käu­fers aus dem Kauf­ver­trag“ han­delt.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 15.03.2017 – 7 U 115/16

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In­di­vi­du­el­le Ver­ein­ba­rung zwi­schen An­bie­ter und Kauf­in­ter­es­sent geht eBay-AGB vor

  1. Sind bei Ver­kaufs­ak­tio­nen auf der eBay-In­ter­net­platt­form die Er­klä­run­gen der Teil­neh­mer nicht aus sich her­aus ver­ständ­lich oder lü­cken­haft und be­dür­fen sie des­halb der Aus­le­gung, ist grund­sätz­lich zwar der Aus­sa­ge­ge­halt der eBay-AGB er­gän­zend in die Aus­le­gung der ab­ge­ge­be­nen Wil­lens­er­klä­run­gen ein­zu­be­zie­hen. Rückt je­doch ei­ner der Teil­neh­mer von den Re­ge­lun­gen der eBay-AGB er­kenn­bar in be­stimm­ter Hin­sicht ab, kommt de­ren Her­an­zie­hung in­so­weit zur Be­stim­mung des Ver­trags­in­halts nicht mehr in Be­tracht. Es ist dann viel­mehr das in­di­vi­du­ell Ver­ein­bar­te maß­geb­lich (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 07.11.2001 – VI­II ZR 13/01, BGHZ 149, 129 [135 f.]; Urt. v. 11.05.2011 – VI­II ZR 289/09, BGHZ 189, 346 Rn. 21; Urt. v. 10.12.2014 – VI­II ZR 90/14, NJW 2015, 1009 Rn. 19).
  2. Ei­ne An­fech­tungs­er­klä­rung kann schon dann vor­lie­gen, wenn der An­fech­ten­de ei­ne Ver­pflich­tung, die er nach dem ob­jek­ti­ven Er­klä­rungs­wert sei­ner – ge­ge­be­nen­falls durch schlüs­si­ges Han­deln ge­tä­tig­ten – Wil­lens­äu­ße­rung über­nom­men hat, be­strei­tet oder nicht an­er­kennt oder ihr sonst wi­der­spricht, so­fern sich un­zwei­deu­tig der Wil­le er­gibt, dass er das Ge­schäft ge­ra­de we­gen ei­nes Wil­lens­man­gels nicht be­ste­hen­las­sen will. Dies ist auch in Form ei­ner Even­tual­an­fech­tung mög­lich, die für den Fall er­klärt wird, dass das Rechts­ge­schäft nicht den in ers­ter Li­nie be­haup­te­ten In­halt hat oder nicht oh­ne­hin nich­tig ist (Be­stä­ti­gung von BGH, Urt. v. 15.05.1968 – VI­II ZR 29/66, NJW 1968, 2099 [un­ter B III] m. w. Nachw.; Urt. v. 28.09.2006 – I ZR 198/03, NJW-RR 2007, 1282 Rn. 17).

BGH, Ur­teil vom 15.02.2017 – VI­II ZR 59/16

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(Kein) An­spruch ei­nes Kfz-Händ­lers auf Scha­dens­er­satz bei ver­trags­wid­ri­ger Nicht­ab­nah­me ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen – hier: ein Mer­ce­des-Benz G 350 Blu­e­TEC Edi­ti­on 35 – ist we­gen des Feh­lens ei­ner ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB) man­gel­haft, wenn sei­ne Lauf­leis­tung nicht wie ver­ein­bart 19.500 km, son­dern 25.522 km be­trägt. In die­sem Fall kommt aus­nahms­wei­se ei­ne Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) in Be­tracht, wenn der Käu­fer das er­wor­be­ne Fahr­zeug vor Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges nicht be­sich­tigt hat und es ihm nur dar­um ging, ei­nen Mer­ce­des-Benz G 350 Blu­e­TEC Edi­ti­on 35 mit ei­ner Lauf­leis­tung von we­ni­ger als 20.000 km zu er­wer­ben. Des­halb kann der Käu­fer we­gen der hö­he­ren Lauf­leis­tung grund­sätz­lich erst vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten, nach­dem er dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt hat (§ 323 I BGB).
  2. Se­hen die All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers vor, dass der Händ­ler Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal 10 % des Kauf­prei­ses ver­lan­gen darf, falls der Käu­fer das er­wor­be­ne Fahr­zeug ver­trags­wid­rig nicht ab­nimmt, so ist der Käu­fer zur Zah­lung des ent­spre­chen­den Be­tra­ges nur ver­pflich­tet, wenn zu­guns­ten des Händ­lers die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§§ 280 I, III, 281 BGB) er­füllt sind. Dar­an fehlt es, wenn der Händ­ler das in Re­de ste­hen­de Fahr­zeug oh­ne Ver­lust an ei­nen Drit­ten ver­äu­ßern konn­te.

LG Mün­chen II, Ur­teil vom 19.01.2017 – 2 HK O 3604/16
(nach­fol­gend: OLG Mün­chen, Ur­teil vom 14.09.2017 – 23 U 667/17)

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Bin­dungs­frist bei Ge­braucht­wa­gen­be­stel­lung – pau­scha­lier­ter Scha­dens­er­satz

  1. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­wa­gen­händ­lers, wo­nach der Kun­de „höchs­tens bis zehn Ta­ge“ an die Be­stel­lung ei­nes Fahr­zeugs ge­bun­den ist, ist wirk­sam. Sie ver­stößt ins­be­son­de­re nicht ge­gen § 308 Nr. 1 BGB.
  2. Die All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­wa­gen­händ­lers dür­fen grund­sätz­lich vor­se­hen, dass ein Käu­fer, der ein be­stell­tes Fahr­zeug un­be­rech­tigt nicht ab­nimmt, Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal 10 % des Kauf­prei­ses leis­ten muss. Die­sem An­spruch kann sich der Käu­fer nicht durch den Hin­weis ent­zie­hen, ein Scha­den sei nicht ent­stan­den, weil der Händ­ler das Fahr­zeug an ei­nen Drit­ten ver­äu­ßert ha­be.

LG Pots­dam, Ur­teil vom 09.06.2016 – 6 O 285/15
(nach­fol­gend: OLG Bran­den­burg, Urt. v. 20.01.2017 – 7 U 111/16)

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Un­wirk­sa­me „Spaß­bie­ter“-Klau­sel in ei­nem eBay-An­ge­bot

  1. Ei­ne Be­stim­mung in ei­nem eBay-An­ge­bot, wo­nach ein „Spaß­bie­ter“ ei­ne Ver­trags­stra­fe in Hö­he von 20 % des Kauf­prei­ses zu zah­len hat, ist nach der Wer­tung des § 305c II BGB un­wirk­sam, weil der Be­griff „Spaß­bie­ter“ mehr­deu­tig ist.
  2. Ein Käu­fer, der grund­sätz­lich recht­lich an­er­kann­te und nicht of­fen­sicht­lich un­er­heb­li­che Grün­de da­für vor­bringt, war­um er am Kauf­ver­trag nicht fest­hal­ten will, ist kein „Spaß­bie­ter“, oh­ne dass es dar­auf an­kommt, ob er sich tat­säch­lich vom Kauf­ver­trag lö­sen darf.
  3. Ein Rück­tritt von ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag ist aus­ge­schlos­sen, wenn die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs nur ge­ring­fü­gig hö­her ist als die ver­trag­lich ver­ein­bar­te Lauf­leis­tung (hier: 129.121 km statt 128.500 km) und die Ab­wei­chung sich des­halb auf den Wert und die Ge­brauchs­taug­lich­keit des Wa­gens je­den­falls nicht nen­nens­wert aus­wirkt.

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 12.05.2016 – 22 U 205/14

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Scha­dens­pau­scha­lie­rung in den Ver­kaufs­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers – kauf­män­ni­scher Ge­schäfts­ver­kehr

  1. Ge­gen ei­ne Re­ge­lung in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers, wo­nach der Händ­ler Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal 10 % des Brut­to­kauf­prei­ses ver­lan­gen kann, wenn ein Käu­fer ein Fahr­zeug un­be­rech­tigt nicht ab­nimmt, be­ste­hen kei­ne Be­den­ken, wenn dem Käu­fer der Nach­weis ge­stat­tet wird, dass über­haupt kein Scha­den ent­stan­den oder die­ser we­sent­lich nied­ri­ger als die Pau­scha­le sei.
  2. Den Nach­weis, ein Scha­den sei über­haupt nicht ent­stan­den oder we­sent­lich nied­ri­ger als die Pau­scha­le, kann der Käu­fer nicht da­durch füh­ren, dass er die Be­haup­tung des Ver­käu­fers, das un­be­rech­tigt nicht ab­ge­nom­me­ne Fahr­zeug ha­be (noch) nicht an ei­nen Drit­ten ver­kauft wer­den kön­nen, schlicht be­strei­tet.
  3. Un­ter Kauf­leu­ten gel­ten – un­be­scha­det der Fra­ge, ob zwi­schen ih­nen be­reits Ge­schäfts­be­zie­hun­gen be­ste­hen – in Be­zug ge­nom­me­ne All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen auch dann, wenn sie dem für den Ver­trags­ab­schluss maß­geb­li­chen Schrei­ben we­der bei­ge­fügt noch sonst dem Emp­fän­ger in ih­ren Ein­zel­hei­ten be­kannt wa­ren (im An­schluss an BGH, Urt. v. 30.06.1976 – VI­II ZR 267/75, NJW 1976, 1886).

LG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 24.02.2016 – 1 O 267/15

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