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Ar­chiv: 2014

Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung beim Ver­kauf ei­nes Old­ti­mers

  1. Das Vor­han­den­sein des Ori­gi­nal­mo­tors ist bei ei­nem Old­ti­mer in der Re­gel kei­ne Be­schaf­fen­heit, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB).
  2. Ob und in­wie­weit ein Käu­fer oh­ne zu­sätz­li­che Ver­ein­ba­run­gen aus dem Be­griff „Old­ti­mer“ schlie­ßen darf, in wel­chem Um­fang der Ori­gi­nal­zu­stand er­hal­ten ist, rich­tet sich da­nach, wel­che Ver­hält­nis­se auf dem Old­ti­mer­markt üb­lich sind. Da­bei ist da­von aus­zu­ge­hen, dass der Be­griff „Old­ti­mer“ im Hin­blick auf den Zu­stand des be­tref­fen­den äl­te­ren Fahr­zeugs un­scharf ge­braucht wird und es kei­ne Re­gel gibt, wo­nach ein Old­ti­mer üb­li­cher­wei­se in be­stimm­tem Um­fang nur aus Ori­gi­nal­tei­len be­ste­hen dürf­te. Des­halb muss ein Käu­fer, der Wert auf den Ori­gi­nal­zu­stand ei­nes Old­ti­mers legt, im Kauf­ver­trag für ei­ne ent­spre­chen­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB sor­gen.
  3. Ei­ne „ne­ga­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung“ ist auch beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf je­den­falls dann zu­läs­sig, wenn sich die ver­trag­lich fest­ge­leg­ten Be­schaf­fen­heits­stan­dards in­ner­halb ei­nes be­stimm­ten Spiel­raums be­we­gen, bei wel­chem je­den­falls ein har­ter Kern von Ba­sis­ei­gen­schaf­ten ge­wahrt wird.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 20.11.2014 – 9 U 234/12

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An­ga­ben in ei­nem In­se­rat als Grund­la­ge ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. des § 434 I 1 BGB liegt be­reits dann vor, wenn der Ver­käu­fer die Ei­gen­schaf­ten des Kauf­ge­gen­stan­des in ei­nem (In­ter­net-)In­se­rat in ei­ner be­stimm­ten Wei­se be­schreibt und der Käu­fer vor die­sem Hin­ter­grund sei­ne Kauf­ent­schei­dung trifft.
  2. Der Ver­stoß ge­gen ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung in­di­ziert in der Re­gel die Er­heb­lich­keit der Pflicht­ver­let­zung i. S. des § 323 V 2 BGB (im An­schluss an BGH, Urt. v. 06.02.2013 – VI­II ZR 374/11, MDR 2013, 400).
  3. Ein Ver­käu­fer, der oh­ne Ein­schrän­kung an­gibt, bei ei­nem zum Ver­kauf ste­hen­den Ge­braucht­wa­gen sei­en der Zahn­rie­men, die Was­ser­pum­pe, die Stoß­dämp­fer und die Brems­be­lä­ge „neu“, han­delt arg­lis­tig, wenn er ei­nen Drit­ten da­mit be­auf­tragt hat, die ge­nann­ten Tei­le durch (le­dig­lich) neu­wer­ti­ge Tei­le zu er­set­zen, und nicht ein­mal si­cher sa­gen kann, dass dies ge­sche­hen ist.
  4. Ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung liegt auch vor, wenn der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens ei­nen Man­gel ver­schweigt, in­dem er wi­der bes­se­res Wis­sen an­gibt, das Fahr­zeug zie­he nur ganz leicht und un­we­sent­lich nach links, wäh­rend es in Wahr­heit durch stän­di­ges Ge­gen­len­ken dar­an ge­hin­dert wer­den muss, sich selbst­stän­dig auf ei­ner nach links füh­ren­den Bo­gen­bahn zu be­we­gen, und des­halb die er­for­der­li­che Fahr­sta­bi­li­tät nicht ge­währ­leis­tet ist.

LG Pots­dam, Ur­teil vom 18.11.2014 – 12 O 189/13

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Bin­dungs­frist von 10 Ta­gen bei Ge­braucht­wa­gen­be­stel­lung

Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Ge­braucht­wa­gen­händ­lers, wo­nach der Käu­fer an die ver­bind­li­che Be­stel­lung ei­nes Fahr­zeugs höchs­tens zehn Ta­ge ge­bun­den ist, ist wirk­sam. Ins­be­son­de­re ver­stößt die Klau­sel nicht ge­gen § 308 Nr. 1 BGB. Denn die Bin­dungs­frist ist un­ter Be­rück­sich­ti­gung der für den Ge­braucht­wa­gen­han­del ty­pi­schen Hand­lungs­ab­läu­fe nicht un­an­ge­mes­sen lang.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 14.11.2014 – 10 S 128/13

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Um­ge­hungs­ge­schäft durch Vor­schie­ben ei­nes Stroh­manns durch Kfz-Händ­ler – „scheck­heft­ge­pflegt“

  1. Schiebt ein Kfz-Händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft zu ver­schlei­ern und das Fahr­zeug un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, dann muss er sich ge­mäß § 475 I 2 BGB so be­han­deln las­sen, als hät­te er selbst das Fahr­zeug ver­kauft. Der Händ­ler kann sich des­halb nicht mit Er­folg auf ei­nen ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­t­un­g­aus­schluss be­ru­fen (§ 475 I 1 BGB).
  2. Da­für, dass ein Kfz-Händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft ver­schlei­ern will, in­dem er ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor­schiebt, spricht ei­ne ge­wis­se Ver­mu­tung, wenn der mut­maß­li­che Stroh­mann dem Händ­ler per­sön­lich na­he­steht (hier: Va­ter-Sohn-Be­zie­hung).
  3. Ein Ge­braucht­wa­gen ist „scheck­heft­ge­pflegt“, wenn die vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­schrie­be­nen War­tungs­in­ter­val­le ein­ge­hal­ten und die fäl­li­gen War­tungs­ar­bei­ten in ei­ner au­to­ri­sier­ten Fach­werk­statt durch­ge­führt wor­den sind. Wur­den bei ei­nem als „scheck­heft­ge­pflegt“ an­ge­prie­se­nen Ge­braucht­wa­gen je­den­falls zwei vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­ge­be­ne War­tungs­ter­mi­ne aus­ge­las­sen, lei­det das Fahr­zeug an ei­nem Man­gel i. S. von § 434 I 1 BGB, wo­bei ei­ne Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) un­mög­lich ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 13.11.2014 – 2 U 58/14

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„Schnäpp­chen­preis“ bei ei­ner eBay-Auk­ti­on

Zur Wirk­sam­keit ei­nes im We­ge der In­ter­net­auk­ti­on („eBay“) ab­ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags, bei dem ein gro­bes Miss­ver­hält­nis zwi­schen Leis­tung und Ge­gen­leis­tung be­steht (Fort­füh­rung von BGH, Urt. v. 28.03.2012 – VI­II ZR 244/10, NJW 2012, 2723).

BGH, Ur­teil vom 12.11.2014 – VI­II ZR 42/14

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Arg­lis­ti­ge Täu­schung durch Ba­ga­tel­li­sie­rung ei­nes (Un­fall-)Scha­dens

  1. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss ei­nen (Un­fall-)Scha­den, der ihm be­kannt ist oder mit des­sen Vor­han­den­sein er rech­net, grund­sätz­lich un­ge­fragt of­fen­ba­ren, wenn er sich nicht dem Vor­wurf arg­lis­ti­gen Ver­schwei­gens aus­set­zen will. Das gilt nur dann nicht, wenn Scha­den so ge­ring­fü­gig ist, dass er bei ver­nünf­ti­ger Be­trach­tungs­wei­se den Kauf­ent­schluss des Käu­fers nicht be­ein­flus­sen kann.
  2. Fragt der (po­ten­zi­el­le) Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens ex­pli­zit da­nach, ob das Fahr­zeug in ei­nen Un­fall ver­wi­ckelt war, muss der Ver­käu­fer, um den Vor­wurf der Arg­list zu ver­mei­den, auch sol­che Schä­den an­ge­ben, bei de­nen es sich aus sei­ner Sicht nur um „Blech­schä­den“ ge­han­delt hat. Denn es kann kei­nes­falls dem Er­mes­sen des aus­drück­lich um Auf­klä­rung ge­be­te­nen Ver­käu­fers über­las­sen blei­ben, den er­lit­te­nen Scha­den für un­er­heb­lich, für den Käu­fer nicht we­sent­lich und des­halb nicht der Mit­tei­lung wert zu er­ach­ten. Der Ver­käu­fer hat das vol­le Aus­maß des Un­fall­scha­dens und der zur In­stand­set­zung er­for­der­li­chen Ar­bei­ten mit­zu­tei­len; ins­be­son­de­re darf er den Un­fall und den Um­fang des Scha­dens nicht ba­ga­tel­li­sie­ren.
  3. Die Jah­res­frist des § 124 I BGB be­ginnt erst, wenn der Ge­täusch­te die arg­lis­ti­ge Täu­schung als sol­che er­kennt, und nicht schon dann, wenn er über Er­kennt­nis­se ver­fügt, aus de­nen sich An­halts­punk­te für die wah­re Sach­la­ge er­ge­ben. Auch ein blo­ßer Ver­dacht, ge­täuscht wor­den zu sein, ge­nügt nicht.

OLG Braun­schweig, Ur­teil vom 06.11.2014 – 8 U 163/13

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„Re­pa­rier­ter Blech­scha­den rechts“ als Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. Mit „Blech­scha­den“ wird um­gangs­sprach­lich und da­mit nach dem maß­geb­li­chen Emp­fän­ger­ho­ri­zont ei­nes Ge­braucht­wa­gen­käu­fers ein Scha­den be­zeich­net, der be­zo­gen auf das Ge­samt­fahr­zeug an der Ober­flä­che bleibt und von dem grund­le­gen­de Fahr­zeug­struk­tu­ren we­der beim Ein­tritt des Scha­dens noch bei sei­ner Be­sei­ti­gung be­trof­fen wer­den.
  2. Sind in ei­nem Kauf­ver­trag zu­gleich ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che und ein pau­scha­ler Aus­schluss der Sach­män­gel­haf­tung ver­ein­bart, sind die­se Ver­ein­ba­run­gen re­gel­mä­ßig so zu ver­ste­hen, dass der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss nicht für das Feh­len der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB), son­dern nur für Män­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB gel­ten soll.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 30.10.2014 – I-3 U 10/13

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Hin­rei­chen­de Be­stimmt­heit der Ge­gen­leis­tung bei Zug-um-Zug-Ver­ur­tei­lung

  1. Ei­ne Zug-um-Zug-Ver­ur­tei­lung ist nicht be­stimmt ge­nug (§ 253 II Nr. 2 ZPO) und das Ur­teil hat des­halb kei­nen voll­stre­ckungs­fä­hi­gen In­halt, wenn die Zug-um-Zug-Ein­schrän­kung nicht ih­rer­seits zum Ge­gen­stand ei­ner Leis­tungs­kla­ge ge­macht wer­den könn­te. Ein Ur­teil ist des­halb rechts­feh­ler­haft, wenn das Ge­richt den Be­klag­ten zur Zah­lung des Kauf­prei­ses für ei­nen Ge­braucht­wa­gen nur Zug um Zug ge­gen ei­ne von ei­nem Drit­ten zu be­wir­ken­de Ge­gen­leis­tung (Ab­ga­be ei­ner Wil­lens­er­klä­rung) ver­ur­teilt, oh­ne den Drit­ten na­ment­lich zu be­zeich­nen oder in an­de­rer Wei­se zwei­fels­frei er­kenn­bar zu ma­chen.
  2. In Fäl­len, in de­nen die der­zei­ti­ge Rechts­la­ge die Be­wir­kung des ge­schul­de­ten Er­folgs nicht er­laubt, die da­zu er­for­der­li­chen recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen aber noch her­ge­stellt wer­den kön­nen, liegt ein Fall des § 275 I BGB nur vor, wenn fest­steht, dass Drit­te, die an der Her­stel­lung der er­for­der­li­chen Rechts­la­ge mit­wir­ken müss­ten, sich dem al­ler Vor­aus­sicht nach ver­wei­gern wür­den.
  3. Die erst­mals im Be­ru­fungs­rechts­zug er­folg­te, un­strei­ti­ge Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung ist un­ab­hän­gig von den Vor­aus­set­zun­gen des § 531 II 1 Nr. 1 bis 3 ZPO zu­zu­las­sen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 20.05.2009 – VI­II ZR 247/06).
  4. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens er­füllt sei­ne Pflicht, dem Käu­fer das Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug zu ver­schaf­fen (§ 433 I 1 BGB), auch dann, wenn der Käu­fer das (las­ten­freie) Ei­gen­tum „nur“ kraft gu­ten Glau­bens er­langt.
  5. Der Er­wer­ber ei­nes ge­brauch­ten Pkw darf in der Re­gel dar­auf ver­trau­en, dass das Fahr­zeug dem Ver­äu­ße­rer ge­hört, wenn die­ser sich im Be­sitz des Pkw be­fin­det und dem Er­wer­ber so­wohl den Fahr­zeug­schein (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I) als auch den Fahr­zeug­brief (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II) aus­hän­di­gen kann. In ei­nem sol­chen Fall kommt die An­nah­me ei­ner gro­ben Fahr­läs­sig­keit (§ 932 II BGB) des Er­wer­bers nur in Be­tracht, wenn be­son­de­re Um­stän­de den Ver­dacht des Er­wer­bers er­re­gen muss­ten und er die­se Ver­dachts­mo­men­te nicht be­ach­tet hat.
  6. Dass der ei­nen Ge­braucht­wa­gen ver­äu­ßern­de Kfz-Händ­ler nicht als Hal­ter im Fahr­zeug­brief (Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II) ein­ge­tra­gen ist, son­dern dort ein Drit­ter als letz­ter Hal­ter steht, ist so­wohl für sich ge­nom­men als auch in Ver­bin­dung mit an­de­ren Um­stän­den kein Grund für Miss­trau­en des Er­wer­bers. Ein ver­däch­ti­ger, ei­ne Nach­for­schungs­pflicht des Er­wer­bers aus­lö­sen­der Um­stand kann aber ge­ge­ben sein, wenn dem Er­wer­ber – aus­län­di­sche – Kfz-Pa­pie­re mit ei­nem „Kre­dit­ver­merk“ vor­ge­legt wer­den, da das Fahr­zeug in die­sem Fall im Si­che­rungs­ei­gen­tum des Kre­dit­ge­bers ste­hen könn­te. Auch ein be­son­ders nied­ri­ger Kauf­preis ist grund­sätz­lich ge­eig­net, ei­ne Nach­for­schungs­pflicht des Er­wer­bers aus­zu­lö­sen, doch kommt es in­so­weit stets auf die kon­kre­ten Um­stän­de des je­wei­li­gen Ein­zel­falls an.
  7. Ei­ne auf der Grund­la­ge von § 111b StPO durch­ge­führ­te Be­schlag­nah­me der Kauf­sa­che in ei­nem straf­recht­li­chen Er­mitt­lungs­ver­fah­ren kann zwar grund­sätz­lich ei­nen Rechts­man­gel i. S. des § 435 Satz 1 BGB be­grün­den, der den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt. Auf ei­ne be­reits be­en­de­te Be­schlag­nah­me kann je­doch ein Rück­tritt nicht mehr mit Er­folg ge­stützt wer­den.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 28.10.2014 – 12 U 25/14

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Zwei­mas­sen­schwung­rad als Ver­schleiß­teil

Bei ei­nem Zwei­mas­sen­schwung­rad han­delt es sich um ein ty­pi­sches Ver­schleiß­teil, mit des­sen Aus­fall bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen, der ei­ne Lauf­leis­tung von 162.000 Ki­lo­me­tern oder mehr auf­weist, je­der­zeit ge­rech­net wer­den muss.

AG Pan­kow-Wei­ßen­see, Ur­teil vom 22.10.2014 – 2 C 230/13

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An­for­de­run­gen an den Be­weis ei­nes Sach­man­gels

  1. Auch bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf muss der Käu­fer be­wei­sen, dass über­haupt ein Sach­man­gel vor­liegt. Die in § 476 BGB vor­ge­se­he­ne Be­weis­last­um­kehr kommt ihm nicht zu­gu­te, denn sie be­zieht sich nur auf die Fra­ge, ob ein fest­ge­stell­ter Man­gel schon zu ei­nem be­stimm­ten Zeit­punkt (bei der Über­ga­be der Kauf­sa­che) vor­lag.
  2. Zur Dar­le­gung ei­nes Rück­tritts­grun­des ge­nügt es zu­nächst, wenn ein Kfz-Käu­fer Um­stän­de vor­trägt, aus de­nen sich er­gibt, dass das ge­kauf­te Fahr­zeug ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei ver­gleich­ba­ren Fahr­zeu­gen nicht üb­lich ist und die er (des­halb) nicht zu er­war­ten brauch­te (vgl. § 434 I 2 Nr. 2 BGB). Da­für muss der Käu­fer den Ist­zu­stand des Fahr­zeugs – al­so die auf­ge­tre­te­nen Man­gel­sym­pto­me – so kon­kret wie mög­lich um­schrei­ben; Ver­mu­tun­gen über die tech­ni­sche Ur­sa­che der auf­ge­tre­te­nen Sym­pto­me braucht er nicht an­zu­stel­len.
  3. Ver­tei­digt sich der Ver­käu­fer da­mit, die auf­ge­tre­te­nen Sym­pto­me hät­ten wech­seln­de Ur­sa­chen, die nicht im Üb­ri­gen zwin­gend mit ei­nem tech­ni­schen De­fekt zu­sam­men­hän­gen müss­ten, son­dern eben­so gut durch Ver­schleiß oder ei­ne fal­sche Be­nut­zung be­grün­det sein könn­ten, muss über das Vor­lie­gen ei­nes Sach­man­gels Be­weis er­ho­ben wer­den.

OLG Hamm, Ur­teil vom 16.10.2014 – 28 U 180/13

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