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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2003

Schrift­li­che Kfz-Be­stel­lung als An­trag un­ter Ab­we­sen­den (§ 147 II BGB)

Mit der Un­ter­zeich­nung ei­nes Be­stell­for­mu­lars trägt der po­ten­zi­el­le Käu­fer ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler i. S. von § 145 BGB den Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über das in dem Be­stell­for­mu­lar be­zeich­ne­te Fahr­zeug an. Nimmt der Händ­ler die­sen schrift­li­che An­trag nicht so­gleich an, so ist er als An­trag an ei­nen Ab­we­sen­den i. S. von § 147 II BGB zu be­han­deln (vgl. BGH, Urt. v. 17.09.1984 – II ZR 23/84, WM 1984, 1391 = NJW 1985, 196 un­ter 2 m. w. Nachw.).

BGH, Ur­teil vom 15.10.2003 – VI­II ZR 329/02

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Fa­brik­neu­heit ei­nes Kraft­fahr­zeugs

Ein un­be­nutz­tes Kraft­fahr­zeug ist re­gel­mä­ßig noch „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist, und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen.

BGH, Ur­teil vom 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02

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Of­fen­ba­rungs­pflicht bei Kauf ei­nes Pkw von ei­nem „flie­gen­den“ Zwi­schen­händ­ler

Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler han­delt arg­lis­tig, wenn er dem Käu­fer ei­nes Fahr­zeugs ver­schweigt, dass er die­ses Fahr­zeug von ei­nem ihm un­be­kann­ten „flie­gen­den“ Zwi­schen­händ­ler er­wor­ben hat. Denn der kurz­fris­ti­ge An­kauf des Pkw durch den Zwi­schen­händ­ler und der an­schlie­ßen­de, aus den Kraft­fahr­zeug­pa­pie­ren nicht er­sicht­li­che Wei­ter­ver­kauf an den Be­klag­ten sind Um­stän­de, die für die Kauf­ent­schei­dung von we­sent­li­cher Be­deu­tung sind, zu­mal in ei­ner sol­chen Kon­stel­la­ti­on der auf dem Ta­cho­me­ter ab­zu­le­se­nen­de Ki­lo­me­ter­stand für die tat­säch­li­che Ge­samt­fahr­leis­tung des Fahr­zeugs kei­ne nen­nens­wer­te Be­deu­tung mehr hat.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 08.10.2003 – 1 U 40/03

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Zur Aus­le­gung des Be­griffs „un­fall­frei“ beim Ge­braucht­wa­gen­kauf un­ter Pri­vat­leu­ten

  1. Er­klärt der pri­va­te Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens im – ei­nen all­ge­mei­nen Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ent­hal­ten­den – Kauf­ver­trag, das Fahr­zeug sei un­fall­frei, so be­zieht sich die­se Er­klä­rung man­gels ein­deu­ti­ger ge­gen­tei­li­ger An­halts­punk­te nur auf die Be­sitz­zeit des Ver­käu­fers und trägt der Käu­fer das Ri­si­ko, dass das Fahr­zeug zu­vor bei ei­nem – dem Ver­käu­fer nicht be­kann­ten – Un­fall er­heb­lich be­schä­digt wur­de.
  2. Zur Aus­le­gung des Be­griffs „un­fall­frei“ in ei­nem un­ter Pri­vat­leu­ten ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen.

LG Mün­chen I, Ur­teil vom 02.10.2003 – 32 O 11282/03

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Um­fang der Of­fen­ba­rungs­pflicht beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens mit Un­fall­scha­den

  1. Heißt es in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen, das Fahr­zeug wei­se ei­nen be­ho­be­nen Un­fall­scha­den un­be­kann­ten Aus­ma­ßes auf der lin­ken Sei­te auf, wäh­rend das Fahr­zeug tat­säch­lich in ei­nen Un­fall ver­wi­ckelt war, bei dem es auf der lin­ken Sei­te schwer be­schä­digt wur­de, liegt ein Man­gel i. S. des § 459 I BGB vor. Denn ein Un­fall­scha­den un­be­kann­ten Um­fangs kann zwar auch ein er­heb­li­cher Un­fall­scha­den sein. Dem Käu­fer wird durch die ge­wähl­te For­mu­lie­rung im Kauf­ver­trag je­doch sug­ge­riert, dass das Fahr­zeug – et­wa beim Ein­par­ken – ei­nen nur ge­ring­fü­gi­gen Scha­den er­lit­ten ha­ben könn­te.
  2. Das arg­lis­ti­ge Ver­schwei­gen ei­nes Man­gels setzt vor­aus, dass der Ver­käu­fer den Man­gel kennt oder ihn zu­min­dest für mög­lich hält und zu­gleich weiß oder doch da­mit rech­net und bil­li­gend in Kauf nimmt, dass der Käu­fer den Man­gel nicht kennt und bei Of­fen­ba­rung den Ver­trag nicht oder nicht mit dem ver­ein­bar­ten In­halt ge­schlos­sen hät­te.
  3. Der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Pkw, der dem Käu­fer ei­nen Vor­scha­den of­fen­bart, muss den Käu­fer voll­stän­dig und rich­tig über al­le Um­stän­de – ge­nau­er: über den Um­fang des Scha­dens und ins­be­son­de­re den Um­stand, dass tra­gen­de Tei­le be­trof­fen wa­ren – in­for­mie­ren, die für des­sen Kauf­ent­schluss von Be­deu­tung sein kön­nen.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 26.09.2003 – I-22 U 72/03

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – „Bast­ler­fahr­zeug“

Wird ein zum gän­gi­gen Markt­preis ver­äu­ßer­ter und tat­säch­lich ver­kehrstaug­li­cher Ge­braucht­wa­gen im Kauf­ver­trag als „Bast­ler­fahr­zeug“ be­zeich­net, weil sich der Händ­ler nach ei­ge­nem Be­kun­den au­ßer­stan­de sieht, die Man­gel­frei­heit des Fahr­zeugs zu ge­währ­leis­ten, liegt kein wirk­sa­mer Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss vor.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 22.09.2003 – 9 W 30/03

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Nicht typ­ge­rech­ter Aus­tausch­mo­tor als er­heb­li­cher Sach­man­gel ei­nes Pkw

  1. Ein Pkw ist grund­sätz­lich nur dann frei von Sach­män­geln, wenn er kei­ne tech­ni­schen Män­gel auf­weist, die sei­ne Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr hin­dern oder sei­ne Ge­brauchs­fä­hig­keit auf­he­ben oder be­ein­träch­ti­gen.
  2. Ein Pkw eig­net sich nur dann für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te i. S. des § 434 I 2 Nr. 1 BGB, wenn er im Sin­ne der Zu­las­sungs­vor­schrif­ten be­triebs­fä­hig ist.
  3. Bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I 1 BGB) ist ein in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ent­hal­te­ner pau­scha­ler Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ge­mäß § 475 I BGB auch in­so­weit un­wirk­sam, als er ei­nen An­spruch des Käu­fers auf Scha­dens­er­satz aus­schließt. Denn es ist nach § 475 III BGB zwar grund­sätz­lich zu­läs­sig, ei­nen An­spruch des Käu­fers Scha­dens­er­satz aus­zu­schlie­ßen, doch fin­det ei­ne gel­tungs­er­hal­ten­de Re­duk­ti­on des Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses nicht statt.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 10.09.2003 – 1 U 12/03

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Un­wirk­sa­me An­nah­me­frist von zehn Ta­gen in Ge­braucht­wa­gen-Be­stell­for­mu­lar

Ei­ne Klau­sel in ei­nem Be­stell­for­mu­lar für ei­nen Ge­braucht­wa­gen, wo­nach der Käu­fer an sei­ne Be­stel­lung zehn Ta­ge ge­bun­den ist, kann – ins­be­son­de­re wenn das Fahr­zeug vor­rä­tig ist und Bar­zah­lung ver­ein­bart wur­de – ge­gen § 308 Nr. 1 BGB ver­sto­ßen und da­mit un­wirk­sam sein.

LG Bre­men, Ur­teil vom 09.09.2003 – 1 O 565/03

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Zu­läs­si­ges Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

Ein Agen­tur­ge­schäft, bei dem ein Ver­brau­cher ei­nen Ge­braucht­wa­gen durch Ver­mitt­lung ei­nes Händ­lers von ei­nem an­de­ren Ver­brau­cher kauft, ist nicht ge­ne­rell als un­zu­läs­si­ges Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. von § 475 I 2 BGB zu qua­li­fi­zie­ren. Viel­mehr kann es für ei­nen Kraft­fahr­zeug­händ­ler le­gi­ti­me Grün­de ge­ben, ein Ge­braucht­fahr­zeug nicht an­zu­kau­fen, son­dern sei­nen Wei­ter­ver­kauf nur zu ver­mit­teln.

AG Ham­burg-Al­to­na, Ur­teil vom 04.09.2003 – 317 C 145/03

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung über die An­zahl der Vor­be­sit­zer/Vor­hal­ter ei­nes Kraft­fahr­zeugs – „scheck­heft­ge­pflegt“

  1. Die An­zahl der Vor­be­sit­zer/​Vor­hal­ter ei­nes Kraft­fahr­zeugs kann Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB sein.
  2. Ob ein Fahr­zeug „scheck­heft­ge­pflegt“ ist, ob­wohl es nicht sämt­li­chen vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­se­he­nen In­spek­tio­nen un­ter­zo­gen wur­de, ist ei­ne Fra­ge der Aus­le­gung. Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, wie vie­le Vor­be­sit­zer/​Vor­hal­ter das Fahr­zeug an­geb­lich hat­te und wie alt das Fahr­zeug ist. Denn bei ei­nem jun­gen Fahr­zeug mit nur ei­nem Vor­be­sit­zer/​Vor­hal­ter lässt die An­ga­be „scheck­heft­ge­pflegt“ eher auf ei­ne voll­stän­di­ge und recht­zei­ti­ge Durch­füh­rung sämt­li­cher In­spek­tio­nen schlie­ßen als bei ei­nem äl­te­ren Fahr­zeug mit meh­re­ren Vor­be­sit­zern/​Vor­hal­tern.
  3. Nach ei­ner wirk­sa­men An­fech­tung (hier: we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung) kommt ein Rück­tritt vom – durch die An­fech­tung ver­nich­te­ten – Kauf­ver­trag nicht mehr in Be­tracht.

OLG Düs­sel­dorf, Be­schluss vom 08.08.2003 – I-1 W 45/03

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