Loading [MathJax]/extensions/tex2jax.js

Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Tag: Wohn­mo­bil

Gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes un­ter­schla­ge­nen Wohn­mo­bils trotz Feh­len des Zweit­schlüs­sels

  1. Der Klä­ger hat ein recht­li­ches In­ter­es­se i. S. des § 256 I ZPO an der als­bal­di­gen Fest­stel­lung, dass er Ei­gen­tü­mer ei­nes als Be­weis­mit­tel si­cher­ge­stell­ten Fahr­zeugs sei, wenn er (hier: vom Er­mitt­lungs­rich­ter beim Amts­ge­richt) un­ter Frist­set­zung auf­ge­for­dert wur­de, sein Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug oder sei­nen An­spruch auf des­sen Her­aus­ga­be durch Vor­la­ge ei­nes zi­vil­recht­li­chen Ti­tels nach­zu­wei­sen.
  2. Dass der Ver­äu­ße­rer ei­nes Ge­braucht­wa­gens dem Er­wer­ber nicht auch den (an­geb­lich ver­leg­ten) zwei­ten Fahr­zeug­schlüs­sel über­gibt, son­dern sich le­dig­lich ver­pflich­tet, die­sen Schlüs­sel nach­zu­rei­chen, steht ei­ner Über­ga­be i. S. des § 929 Satz 1 BGB nicht ent­ge­gen, wenn ein wei­te­rer Zu­griff des Ver­äu­ße­rers auf das Fahr­zeug er­kenn­bar nicht ge­wollt und über­dies fak­tisch aus­ge­schlos­sen ist.
  3. Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für Tat­sa­chen, aus de­nen sich er­gibt, dass der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei der Über­ga­be des Fahr­zeugs nicht in gu­tem Glau­ben an das Ei­gen­tum des Ver­äu­ße­rers war, hat der­je­ni­ge, der ei­nen Ei­gen­tums­er­werb kraft gu­ten Glau­bens be­strei­tet.
  4. Lässt sich der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens vom Ver­äu­ße­rer nicht we­nigs­tens den die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) vor­le­gen, um sich da­von zu über­zeu­gen, dass der Ver­äu­ße­rer ver­fü­gungs­be­fugt ist, so ist schon des­halb ein gut­gläu­bi­ger Er­werb re­gel­mä­ßig aus­ge­schlos­sen. Der Er­wer­ber kann aber auch dann bös­gläu­big sein, wenn der Ver­äu­ße­rer im Be­sitz des Fahr­zeugs und der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II ist, näm­lich wenn be­son­de­re Um­stän­de sei­nen Ver­dacht er­re­gen müs­sen und er sie un­be­ach­tet lässt. Ei­ne all­ge­mei­ne Nach­for­schungs­pflicht trifft den Er­wer­ber je­doch nicht.
  5. Recht­schreib- und For­ma­tie­rungs­feh­ler in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (hier: „Stra­sen­vekeh­samt“ statt „Stra­ßen­ver­kehrs­amt“; „Jü­li­cher­str.12“ statt „Jü­li­cher Str. 12“; feh­len­des Leer­zei­chen zwi­schen Post­leit­zahl und Ort), die nicht oh­ne Wei­te­res auf­fal­len und den Ver­dacht ei­ner Fäl­schung na­he­le­gen, ste­hen ei­nem gut­gläu­bi­gen Er­werb nicht ent­ge­gen. Denn Schreib­feh­ler, Aus­las­sun­gen etc. sind auch in amt­li­chen Do­ku­men­ten nicht un­üb­lich und kön­nen selbst in weit­ge­hend au­to­ma­ti­sier­ten Ver­fah­ren zur Aus­stel­lung von be­hörd­li­chen Be­schei­ni­gun­gen o. Ä. auf­tre­ten.
  6. Dass der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens durch ei­ne ein­fa­che In­ter­net­re­cher­che hät­te her­aus­fin­den kön­nen, dass die in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II als Hal­ter­adres­se an­ge­ge­be­ne Stra­ße in der an­ge­ge­be­nen Stadt nicht exis­tiert, steht ei­nem gut­gläu­bi­gen Er­werb nicht ent­ge­gen. Der­ar­ti­ge Nach­for­schun­gen muss der Er­wer­ber näm­lich selbst dann nicht an­stel­len, wenn der Stra­ßen­na­me („Kil­ler­stra­ße“) eher un­ge­wöhn­lich ist.
  7. Dass der Ver­äu­ße­rer ei­nes Ge­braucht­wa­gens den (an­geb­lich ver­leg­ten) Zweit­schlüs­sel nicht vor­le­gen kann, muss den Er­wer­ber nicht miss­trau­isch ma­chen, wenn der Ver­äu­ße­rer das Vor­han­den­sein des Zweit­schlüs­sels nicht ge­ne­rell ver­neint, son­dern im Ge­gen­teil zu­sagt, den Schlüs­sel kurz­fris­tig nach­zu­rei­chen, und die­se Zu­sa­ge so­gar in den schrift­li­chen Kauf­ver­trag auf­ge­nom­men wird.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 17.05.2017 – 2 U 72/16

Mehr le­sen »

Leich­tes Ru­ckeln ei­nes neu­en Wohn­mo­bils als zum Rück­tritt be­rech­ti­gen­der Sach­man­gel

  1. Ein neu­es Wohn­mo­bil lei­det an ei­nem den Käu­fer zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­ti­gen­den Man­gel, wenn kurz vor Er­rei­chen der Be­triebs­tem­pe­ra­tur un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen (Au­ßen­tem­pe­ra­tur zwi­schen 13,6 °C und 18,5 °C, Mo­tor­dreh­zahl zwi­schen 1.500 −1 und 2.000 −1) aus un­ge­klär­ter Ur­sa­che spür­ba­re Zug­kraft­un­ter­bre­chun­gen auf­tre­ten, die als leich­ten Ru­ckeln des Mo­tors wahr­nehm­bar sind und bei Er­rei­chen der Be­triebs­tem­pe­ra­tur ver­schwin­den. Denn die ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen lie­gen – je­den­falls in Deutsch­land – bei fast je­dem Kalt­start vor, so­dass es bei prak­tisch je­der Fahrt, zu­min­dest aber sehr häu­fig zu der in Re­de ste­hen­den Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung kommt.
  2. Da­mit die in § 476 BGB vor­ge­se­he­ne Be­weis­last­um­kehr zu­guns­ten des Käu­fers ein­greift, muss die­ser le­dig­lich be­wei­sen, dass sich in­ner­halb von sechs Mo­na­ten ab Ge­fahr­über­gang ein man­gel­haf­ter Zu­stand (ei­ne Man­gel­er­schei­nung) ge­zeigt hat, der – un­ter­stellt, er hät­te sei­ne Ur­sa­che in ei­nem dem Ver­käu­fer zu­zu­rech­nen­den Um­stand – ei­ne Sach­män­gel­haf­tung des Ver­käu­fers be­grün­den wür­de. Der Käu­fer muss in­des we­der dar­le­gen noch nach­wei­sen, auf wel­che Ur­sa­che der man­gel­haf­te Zu­stand zu­rück­zu­füh­ren ist. Des­halb greift zu sei­nen Guns­ten die Ver­mu­tung des § 476 BGB auch dann ein, wenn die Ur­sa­che of­fen­ge­blie­ben und da­mit letzt­lich un­ge­klärt ge­blie­ben ist, ob über­haupt ein vom Ver­käu­fer zu ver­ant­wor­ten­der Sach­man­gel vor­lag (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, MDR 2016, 1437 Rn. 36, 55).
  3. Bei der Be­ur­tei­lung, ob ein be­heb­ba­rer Man­gel ge­ring­fü­gig und des­halb ein man­gel­be­ding­ter Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag ge­mäß § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen ist, ist grund­sätz­lich auf den zur Be­sei­ti­gung des Man­gels er­for­der­li­chen Kos­ten­auf­wand und nicht auf das Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung ab­zu­stel­len. Das gilt aber nicht, wenn die Ur­sa­che ei­ner Man­gel­er­schei­nung un­be­kannt ist, da sich dann nicht ab­schät­zen lässt, ob über­haupt und ge­ge­be­nen­falls mit wel­chem Auf­wand sie auf­ge­fun­den und be­sei­tigt wer­den kann. In ei­ner sol­chen Si­tua­ti­on kann des­halb die Be­ur­tei­lung, ob der Man­gel ge­ring­fü­gig ist, nur an das Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung an­knüp­fen.

OLG Ol­den­burg, Ur­teil vom 27.04.2017 – 1 U 45/16
(vor­an­ge­hend: LG Au­rich, Ur­teil vom 08.09.2016 – 1 O 1195/14)

Mehr le­sen »

(Leich­tes) Ru­ckeln ei­nes neu­en Wohn­mo­bils als er­heb­li­cher Sach­man­gel

Ein fa­brik­neu­es Wohn­mo­bil weist ei­nen den Käu­fer zum Rück­tritt be­rech­ti­gen­den Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB auf, wenn kurz vor Er­rei­chen der Be­triebs­tem­pe­ra­tur bei Au­ßen­tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 13,6 °C und 18,5 °C und ei­ner Mo­tor­dreh­zahl von 1.500–2.000 min−1 aus un­ge­klär­ter Ur­sa­che Zug­kraft­un­ter­bre­chun­gen auf­tre­ten, die als – je­den­falls – leich­ten Ru­ckeln des Mo­tors wahr­nehm­bar sind und bei Er­rei­chen der Be­triebs­tem­pe­ra­tur ver­schwin­den.

LG Au­rich, Ur­teil vom 08.09.2016 – 1 O 1195/14
(nach­fol­gend: OLG Ol­den­burg, Urt. v. 27.04.2017 – 1 U 45/16)

Mehr le­sen »

Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung bei Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­tra­ges über ein Wohn­mo­bil

  1. Die Be­ur­tei­lung, ob die in der Lie­fe­rung ei­nes man­gel­haf­ten Wohn­mo­bils lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist, er­for­dert ei­ne um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung auf der Grund­la­ge der Um­stän­de des Ein­zel­falls. Bei ei­nem be­heb­ba­ren Man­gel ist im Rah­men die­ser In­ter­es­sen­ab­wä­gung re­gel­mä­ßig von ei­ner Ge­ring­fü­gig­keit des Man­gels und da­mit von ei­ner Un­er­heb­lich­keit der Pflicht­vertflet­zung aus­zu­ge­hen, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ei­nen Be­trag von ei­nem Pro­zent des Kauf­prei­ses nicht über­steigt. Um­ge­kehrt ist in der Re­gel ein Man­gel je­den­falls dann nicht mehr ge­ring­fü­gig, al­so die Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers nicht mehr un­er­heb­lich, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ei­nen Be­trag von fünf Pro­zent des Kauf­prei­ses über­steigt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.06.2011 – VI­II ZR 202/10, NJW 2011, 2872; Urt. v. 28.05.2014 – VI­II ZR 94/13, NJW 2014, 3229). Statt­des­sen ist auf das Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung ab­zu­stel­len, wenn die Man­gel­ur­sa­che im – maß­geb­li­chen – Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung un­ge­wiss ist, et­wa weil auch der Ver­käu­fer sie nicht fest­stel­len konn­te (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.06.2011 – VI­II ZR 202/10, NJW 2011, 2872).
  2. Die vom Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein Wohn­mo­bil zu zah­len­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung (§§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB) be­misst sich re­gel­mä­ßig nach der vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt­nut­zungs­dau­er („Le­bens­zeit“) des Fahr­zeugs, da zu des­sen be­stim­mungs­ge­mä­ßen Nut­zung – an­ders als bei ei­nem Pkw – nicht nur das Fah­ren, son­dern auch das Woh­nen auf Rä­dern ge­hört. Des­halb wä­re es nicht sach­ge­recht, bei der Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung (al­lein) auf die vor­aus­sicht­li­che Ge­samt­fahr­leis­tung des Wohn­mo­bils ab­zu­stel­len.
  3. Hat der Ver­käu­fer ei­nes Wohn­mo­bils durch Ver­wen­dung des ihm zu­ge­flos­se­nen Kauf­prei­ses Zin­sen er­wirt­schaf­tet, so ist er dem Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag zur Her­aus­ga­be die­ser Nut­zun­gen bzw. zum Wert­er­satz ver­pflich­tet (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB). Im Um­fang die­ser Her­aus­ga­be- bzw. Er­satz­pflicht hat der Käu­fer kei­nen An­spruch auf Ver­zugs­zin­sen.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 12.05.2016 – 1 U 133/13

Mehr le­sen »

Pau­scha­ler Scha­dens­er­satz we­gen der Nicht­ab­nah­me ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Ei­ne Be­stim­mung in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Ver­käu­fers, die es dem Händ­ler er­laubt, Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal 15 % des Kauf­prei­ses zu ver­lan­gen, wenn der Käu­fer ein be­stell­tes Neu­fahr­zeug ver­trags­wid­rig nicht ab­nimmt, ist nicht zu be­an­stan­den, wenn dem Kun­den ge­mäß § 309 Nr. 5 lit. b BGB aus­drück­lich der Nach­weis ge­stat­tet wird, dass ein Scha­den über­haupt nicht ent­stan­den oder we­sent­lich nied­ri­ger als die Pau­scha­le sei.
  2. Dass der Händ­ler ein be­stell­tes, aber ver­trags­wid­rig nicht ab­ge­nom­me­nes Neu­fahr­zeug – wenn auch zu ei­nem ge­rin­ge­ren als dem ur­sprüng­lich ver­ein­bar­ten Kauf­preis – an ei­nen Drit­ten ver­äu­ßern konn­te, ist nicht scha­dens­min­dernd zu be­rück­sich­ti­gen. Denn es spricht ei­ne tat­säch­li­che Ver­mu­tung da­für, dass der Drit­te sich für ein an­de­res Neu­fahr­zeug ent­schie­den hät­te, wenn der Erst­käu­fer sei­ne ver­trag­li­chen Pflich­ten er­füllt hät­te, und die­ses Zu­satz­ge­schäft dem Händ­ler ent­gan­gen ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 27.08.2015 – 28 U 159/14

Mehr le­sen »

Man­gel ei­nes Wohn­mo­bils we­gen Zu­la­dungs­be­schrän­kung

Ein Wohn­mo­bil, des­sen zu­läs­si­ge Hin­ter­achs­last be­reits dann er­reicht bzw. über­schrit­ten ist, wenn auf den hin­te­ren (Not-)Sit­zen zwei Per­so­nen mit ei­nem Kör­per­ge­wicht von je­weils 75 kg Platz neh­men, und des­sen hin­te­rer Stau­raum in die­sem Fall über­haupt nicht ge­nutzt wer­den kann, ist man­gel­haft (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB).

OLG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 02.01.2015 – 26 U 31/14

Mehr le­sen »

Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss und Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung – Was­ser­scha­den

Er­klärt der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Wohn­mo­bils, in­dem er ein ent­spre­chen­des Käst­chen im Kauf­ver­trags­for­mu­lar an­kreuzt, das Fahr­zeug ha­be in der Zeit, in der es sein Ei­gen­tum war, kei­nen Was­ser- oder Feuch­tig­keits­scha­den er­lit­ten, so liegt ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) vor. Der Ver­käu­fer haf­tet des­halb auch dann für ei­nen be­reits bei Über­ga­be des Wohn­mo­bils vor­han­de­nen Was­ser- bzw. Feuch­tig­keits­scha­den, wenn der Kauf­ver­trag ei­nen – an sich wirk­sa­men – Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ent­hält.

LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 01.10.2013 – 12 O 8990/12

Mehr le­sen »

Be­fall ei­nes Wohn­mo­bils mit Rat­ten als Sach­man­gel

Ein Wohn­mo­bil, in dem sich schon bei der Über­ga­be an den Käu­fer Rat­ten be­fin­den, ist je­den­falls dann man­gel­haft, wenn die Rat­ten die Sub­stanz des Fahr­zeugs an­grei­fen oder der voll­stän­di­ge Ver­lust der Ge­brauchs­fä­hig­keit des Fahr­zeugs droht.

LG Frei­burg, Ur­teil vom 10.12.2012 – 6 O 277/12

Mehr le­sen »

Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil

Miet­wa­gen­kos­ten für Wohn­mo­bi­le sind kei­ne taug­li­che Be­mes­sungs­grund­la­ge für ei­ne vom Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag zu leis­ten­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung. Es er­scheint auch nicht sach­ge­recht, bei der Be­rech­nung des Nut­zungs­vor­teils al­lein auf die Ki­lo­me­ter­leis­tung ab­zu­stel­len; denn Wohn­mo­bi­le wer­den in mehr oder we­ni­ger er­heb­li­chem Um­fang auch wäh­rend der Stand­zei­ten be­nutzt. Ab­zu­stel­len ist des­halb auf die vor­aus­sicht­li­che Le­bens­dau­er des Fahr­zeugs, nicht auf die mut­maß­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 24.10.2012 – 3 U 297/11
(vor­her­ge­hend: LG Traun­stein, Ur­teil vom 14.12.2010 – 7 O 3837/09)

Mehr le­sen »

Vor­be­nut­zung ei­nes Wohn­mo­bils als Miet­fahr­zeug – Min­de­rung

  1. Heißt es in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag (hier: über ein Wohn­mo­bil), das Fahr­zeug sei „lt. Vor­be­sit­zer nicht als Miet­wa­gen ge­nutzt“ wor­den, liegt kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB, son­dern nur ei­ne Wis­sens­er­klä­rung oder -mit­tei­lung des Ver­käu­fers vor.
  2. Ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil, das in der Ver­gan­gen­heit als Miet­fahr­zeug ge­nutzt wur­de, weist grund­sätz­lich kei­ne für ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil üb­li­che und vom Käu­fer des­halb zu er­war­ten­de Be­schaf­fen­heit auf. Dar­an än­dert nichts, dass weit mehr als 30 % al­ler ge­braucht an­ge­bo­te­nen Wohn­mo­bi­le zu­vor als Miet­fahr­zeu­ge im Ein­satz wa­ren. Denn je­den­falls ist ei­ne (aty­pi­sche) Vor­be­nut­zung ei­nes Fahr­zeugs als Miet­wa­gen im­mer An­lass für Preis­ver­hand­lun­gen und -nach­läs­se, ob­wohl als Miet­wa­gen ein­ge­setz­te Fahr­zeu­ge „nor­mal“ ge­nutz­ten Fahr­zeu­gen tech­nisch gleich­wer­tig sind.
  3. Es wirkt sich schon ne­ga­tiv auf den Wert ei­nes Fahr­zeugs (hier: ei­nes Wohn­mo­bils) aus und recht­fer­tigt des­halb grund­sätz­lich ei­ne Min­de­rung des Kauf­prei­ses, dass in den Fahr­zeug­pa­pie­ren als ehe­ma­li­ger Hal­ter ein Miet­wa­gen­un­ter­neh­men ein­ge­tra­gen ist; ob das Fahr­zeug tat­säch­lich als Miet­wa­gen ge­nutzt wur­de, ist un­er­heb­lich.

LG Mann­hein, Ur­teil vom 29.12.2011 – 1 O 122/10

Mehr le­sen »