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Tag: In­zah­lung­nah­me

Haf­tung für die Un­fall­frei­heit ei­nes in Zah­lung ge­ge­be­nen Ge­braucht­wa­gens

Zur Haf­tung des Käu­fers für die Un­fall­frei­heit des bei ei­nem An­kauf von ei­nem Au­to­händ­ler in Zah­lung ge­ge­be­nen Ge­braucht­wa­gens.

BGH, Ur­teil vom 19.12.2012 – VI­II ZR 117/12
(vor­her­ge­hend: OLG Frank­furt a. M., Urt. v. 21.03.2012 – 15 U 258/10)

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Er­heb­li­cher Man­gel bei „Phan­tom­an­zei­gen“ des Bord­com­pu­ters ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Gibt der Käu­fer ei­nes Fahr­zeugs bei dem Ver­käu­fer ein ge­brauch­tes Fahr­zeug in Zah­lung, lie­gen auch dann nicht zwei grund­sätz­lich selbst­stän­di­ge Kauf­ver­trä­ge vor, wenn zwei ge­trenn­te Ver­trags­ur­kun­den un­ter­zeich­net wer­den. Es be­steht viel­mehr ein ein­heit­li­cher Kauf­ver­trag über das zu er­wer­ben­de Fahr­zeug mit ei­ner dem Käu­fer durch die In­zah­lung­ga­be sei­nes ge­brauch­ten Fahr­zeugs ein­ge­räum­ten Er­set­zungs­be­fug­nis (im An­schluss an BGH, Urt. v. 30.11.1983 – VI­II ZR 190/82).
  2. Tritt der Käu­fer auf­grund ei­nes Sach­man­gels des von er­wor­be­nen Fahr­zeugs von die­sem ein­heit­li­chen Kauf­ver­trag zu­rück, hat er kei­nen An­spruch dar­auf, dass ihm der Ver­käu­fer den durch die In­zah­lung­nah­me gleich­sam ge­währ­ten An­rech­nungs­preis aus­zahlt. Der Ver­käu­fer hat viel­mehr le­dig­lich den tat­säch­lich ge­zahl­ten Kauf­preis (ab­züg­lich ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung) zu er­stat­ten und das in Zah­lung ge­nom­me­ne Alt­fahr­zeug zu­rück­zu­ge­ben.
  3. Die Rück­ga­be des in Zah­lung ge­nom­me­nen Fahr­zeugs ist nicht schon dann un­mög­lich, wenn der Ver­käu­fer es ver­äu­ßert hat. Die­ser Um­stand ver­pflich­tet den Ver­käu­fer le­dig­lich, sich um die Wie­der­be­schaf­fung des Fahr­zeugs zu be­mü­hen. Un­mög­lich­keit liegt erst vor, wenn der Ver­käu­fer – der ihm ob­lie­gen­den Dar­le­gungs- und Be­weis­last fol­gend – dar­le­gen kann, dass er nicht in der La­ge ist, das in Zah­lung ge­ge­be­ne Fahr­zeug zu­rück­zu­er­wer­ben oder ein Rück­erwerb mit ei­nem grob un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Auf­wand ver­bun­den ist.
  4. Ein Fahr­zeug, des­sen Bord­com­pu­ter tat­säch­lich nicht be­ste­hen­de Stö­run­gen am Ge­trie­be des Fahr­zeugs an­zeigt („Phan­tom­an­zei­gen“), weist ei­nen nicht un­er­heb­li­chen Man­gel auf. Denn der Käu­fer kann ei­ne ent­spre­chen­de An­zei­ge nicht igno­rie­ren und wei­ter­fah­ren, weil dies bei ei­ner im Ein­zel­fall be­rech­ti­gen Feh­ler­mel­dung ei­nen er­heb­li­chen Fahr­zeug­scha­den zur Fol­ge ha­ben könn­te. Es ist dem Käu­fer in­des nicht zu­zu­mu­ten, bei je­der Feh­ler­mel­dung des Bord­com­pu­ters an­zu­hal­ten oder um­ge­hend ei­ne Werk­statt auf­zu­su­chen, um fest­zu­stel­len, ob es sich um ei­ne „Phan­tom­an­zei­ge“ han­delt oder nicht.
  5. Bei ei­nem hoch­wer­ti­gen und preis­in­ten­si­ven Fahr­zeug (hier: Land Ro­ver Ran­ge Ro­ver) ist re­gel­mä­ßig ei­ne Ge­samt­lauf­leis­tung von 250.000 km zu er­war­ten.

LG Ko­blenz, Ur­teil vom 28.06.2012 – 1 O 447/10

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In­zah­lung­nah­me ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Grund­sätz­lich ist ein Käu­fer, der kei­ne An­halts­punk­te da­für hat, dass die Kauf­sa­che man­gel­haft sein könn­te, we­der zu ei­ner Un­ter­su­chung noch zur Bei­zie­hung ei­nes Sach­ver­stän­di­gen ver­pflich­tet. Gro­be Fahr­läs­sig­keit i. S. des § 442 I 2 BGB liegt erst dann vor, wenn dem Käu­fer be­kann­te In­di­zi­en so deut­lich den Ver­dacht na­he­le­gen, dass die Kauf­sa­che Män­gel auf­weist, dass es un­ver­ständ­lich er­scheint, die­sem Ver­dacht nicht wei­ter nach­zu­ge­hen. Der Käu­fer muss al­so drin­gend zur Vor­sicht und zur wei­te­ren Prü­fung mah­nen­de Um­stän­de au­ßer Acht ge­las­sen ha­ben.
  2. Die Prü­fungs­pflich­ten ei­nes Kfz-Händ­lers, der ein ge­brauch­tes Fahr­zeug in Zah­lung nimmt, wer­den auch durch die Si­tua­ti­on ei­nes spä­te­ren Kun­den be­stimmt, der sich auf ei­ne Prü­fung des Fahr­zeugs durch den Ver­käu­fer ver­las­sen kön­nen soll. In­so­fern han­delt ein Kfz-Händ­ler bei An­kauf ei­nes Pkw grob fahr­läs­sig i. S. des § 442 I 2 BGB, wenn ihm be­kannt ist, dass das Fahr­zeug ei­nen Un­fall er­lit­ten hat, er aber we­der Fra­gen stellt noch ei­ne tech­ni­sche Über­prü­fung des Fahr­zeugs durch­führt, um die Un­fall­fol­gen und die zu ih­rer Be­sei­ti­gung er­grif­fe­nen Maß­nah­men wei­ter auf­zu­klä­ren.
  3. Als Er­wer­ber ei­nes – in Zah­lung ge­nom­men – Ge­braucht­wa­gens ist ein Kfz-Händ­ler bei Vor­lie­gen ei­nes Sach­man­gels grund­sätz­lich ver­pflich­tet, dem Ver­käu­fer ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung zu set­zen, be­vor er den Kauf­preis min­dern oder Scha­dens­er­satz ver­lan­gen kann. Auch des­halb ist ei­ne All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gung un­wirk­sam, die dem Händ­ler für den Fall, dass der Zu­stand des Fahr­zeugs am Tag sei­ner Über­ga­be nicht den in ei­ner Ge­braucht­wa­gen­be­wer­tung ent­hal­te­nen An­ga­ben ent­spricht, das Recht ein­räumt, das Fahr­zeug ab­zu­leh­nen oder vom ver­ein­bar­ten Kauf­preis den Be­trag ab­zu­zie­hen, der für die Wie­der­her­stel­lung des ge­schul­de­ten Zu­stands er­for­der­lich ist.

LG Han­no­ver, Ur­teil vom 23.06.2010 – 10 O 64/07

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag we­gen ei­nes Sach­man­gels

  1. Ein Rück­tritt von ei­nem Pkw-Kauf­ver­trag we­gen ei­nes Sach­man­gels ist grund­sätz­lich nur wirk­sam, wenn der Käu­fer dem Ver­käu­fer er­folg­los ei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt hat oder min­des­tens zwei Nach­bes­se­rungs­ver­su­che fehl­ge­schla­gen sind (vgl. § 440 Satz 1 BGB). Er­for­der­lich ist au­ßer­dem, dass der ge­rüg­te Man­gel bei Ab­ga­be der Rück­tritts­er­klä­rung noch vor­han­den ist.
  2. Nimmt ein Kfz-Händ­ler bei Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über ein Neu­fahr­zeug ei­nen Ge­braucht­wa­gen des Käu­fers in der Wei­se in Zah­lung, dass er den für den Ge­braucht­wa­gen noch lau­fen­den Kre­dit ab­löst, liegt re­gel­mä­ßig kein ge­son­der­ter Kauf­ver­trag über den Ge­braucht­wa­gen, son­dern ein ein­heit­li­cher Kauf­ver­trag vor.

OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 01.04.2010 – 2 U 1120/09
(nach­fol­gend: OLG Ko­blenz, Be­schluss vom 29.04.2010 – 2 U 1120/09)

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In­zah­lung­nah­me ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs – Rück­tritt des Händ­lers

Gibt der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens für ei­nen Teil des Kauf­prei­ses sei­nen Ge­braucht­wa­gen an Er­fül­lungs statt in Zah­lung und er­weist sich das Alt­fahr­zeug spä­ter als man­gel­haft, so kann der Händ­ler auch die Zah­lung des­je­ni­gen Teils des Kauf­prei­ses ver­lan­gen, der durch die Hin­ga­be des ge­brauch­ten Fahr­zeugs ge­tilgt wer­den soll­te, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag vor­lie­gen.

LG Bie­le­feld, Ur­teil vom 03.02.2010 – 3 O 222/09

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Rück­ab­wick­lung ei­nes Neu­wa­gen­kauf­ver­trags bei In­zah­lung­nah­me ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Wenn der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der beim Kauf ei­nen Ge­braucht­wa­gen in Zah­lung ge­ge­ben hat, we­gen ei­nes Man­gels des Neu­wa­gens vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt, kann er nur Rück­zah­lung des ge­zahl­ten Geld­be­trags und Rück­ga­be des Ge­braucht­wa­gens ver­lan­gen, nicht aber die Zah­lung des für den Ge­braucht­wa­gen ver­ein­bar­ten An­rech­nungs­prei­ses.
  2. So­fern der Ver­käu­fer den Ge­braucht­wa­gen in­zwi­schen wei­ter­ver­äu­ßert und des­halb da­für nach § 346 II 1 Nr. 2 BGB Wert­er­satz zu leis­ten hat, ist für den Wert­er­satz der Ver­kehrs­wert des Ge­braucht­wa­gens im Zeit­punkt der In­zah­lung­nah­me maß­geb­lich.

OLG Hamm, Ur­teil vom 18.12.2008 – 28 U 17/08

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Rück­tritt nach In­zah­lung­nah­me ei­nes Alt­fahr­zeugs mit Rest­kre­dit­ab­lö­sung

Über­nimmt der Kraft­fahr­zeug­händ­ler bei ei­nem Kauf­ver­trag über ein Neu­fahr­zeug ei­nen Ge­braucht­wa­gen des Käu­fers und löst da­für den für den Ge­braucht­wa­gen noch lau­fen­den Kre­dit durch Zah­lung ei­nes Be­tra­ges an die Bank ab, der über dem ver­ein­bar­ten Wert des Alt­fahr­zeugs liegt, so liegt im Re­gel­fall kein ge­son­der­ter Kauf­ver­trag über den Ge­braucht­wa­gen, son­dern ein ein­heit­li­cher Kauf­ver­trag vor. Ver­ein­ba­ren die Ver­trags­par­tei­en in ei­nem sol­chen Fall die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags, so kann der Käu­fer Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses für das Neu­fahr­zeug so­wie Rück­über­eig­nung des Ge­braucht­wa­gens, der Händ­ler da­ge­gen Rück­über­eig­nung des Neu­fahr­zeugs so­wie Wert­er­satz für die von ihm ab­ge­lös­te Kre­dit­ver­bind­lich­keit des Käu­fers ver­lan­gen (Fort­füh­rung der Recht­spre­chung zur In­zah­lung­nah­me ei­nes Ge­braucht­wa­gens in BGH, Urt. v. 18.01.1967 – VI­II ZR 209/64, BGHZ 46, 338; Urt. v. 30.11.1983 – VI­II ZR 190/82, BGHZ 89, 126; Urt. v. 28.11.1994 – VI­II ZR 53/94, BGHZ 128, 111; Se­nat, Urt. v. 30.10.2002 – VI­II ZR 119/02, NJW 2003, 505).

BGH, Ur­teil vom 20.02.2008 – VI­II ZR 334/06

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Haf­tung für Män­gel ei­nes in Zah­lung ge­ge­be­nen Alt­fahr­zeugs

  1. Nimmt ein Händ­ler bei der Ver­äu­ße­rung ei­nes Neu- oder Ge­braucht­wa­gens ein Alt­fahr­zeug des Käu­fers in Zah­lung, liegt im Re­gel­fall kein Tausch­ver­trag, son­dern ein Kauf­ver­trag vor, bei dem der Kun­de das Recht hat, den Kauf­preis teil­wei­se durch Hin­ga­be des Alt­fahr­zeugs zu til­gen. Macht er von die­ser Er­set­zungs­be­fug­nis Ge­brauch, so führt dies zu ei­ner Leis­tung an Er­fül­lung statt und haf­tet der Kun­de für Män­gel des in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeugs nach § 365 BGB wie ein Ver­käu­fer.
  2. Im Kfz-Han­del ist es heu­te all­ge­mein üb­lich, ei­nen Ge­braucht­wa­gen vor der Her­ein­nah­me ei­ner Sicht- und Funk­ti­ons­prü­fung zu un­ter­zie­hen. Ein Händ­ler, der auf die­se selbst­ver­ständ­li­che Vor­sichts­maß­nah­me ver­zich­tet und da­mit sei­ne Sach­kun­de und sei­nen tech­ni­schen Ap­pa­rat un­ge­nutzt lässt, kauft das Fahr­zeug „so wie es geht und steht“. Dies führt da­zu, dass die Ist- und die Soll-Be­schaf­fen­heit zu­sam­men­fal­len, so­weit Män­gel in Re­de ste­hen, die bei ei­ner Sicht- und Funk­ti­ons­prü­fung auf­ge­fal­len wä­ren.

LG Dort­mund, Be­schluss vom 30.11.2007 – 3 O 220/07

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Un­mög­lich­keit der Nach­er­fül­lung bei ei­nem Un­fall­wa­gen

  1. Be­steht der Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens dar­in, dass das Fahr­zeug ei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten hat, ist ei­ne Nach­er­fül­lung (§ 439 I BGB) ins­ge­samt un­mög­lich. Denn dass das Fahr­zeug ein Un­fall­wa­gen ist, lässt sich nicht än­dern, so­dass ei­ne Man­gel­be­sei­ti­gung (§ 439 I Fall 1 BGB) nicht in Be­tracht kommt. Auch die Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs schei­det bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen re­gel­mä­ßig aus.
  2. Ein Neu­wa­gen­käu­fer, der sein Alt­fahr­zeug in Zah­lung gibt, muss über Ka­ros­se­rie-, Lack- und Mo­tor­schä­den die­ses Fahr­zeugs, die auf ein Un­fall­er­eig­nis hin­deu­ten und ihm nicht ver­bor­gen ge­blie­ben sein kön­nen, un­ge­fragt auf­klä­ren.

LG Duis­burg, Ur­teil vom 30.10.2007 – 6 O 179/07

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In­zah­lung­nah­me ei­nes ge­brauch­ten Kfz und Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Kann ein Kfz-Händ­ler ein in Zah­lung ge­ge­be­nes Fahr­zeug im Fal­le ei­nes Rück­tritts nicht mehr zu­rück­ge­ben, weil er es schon wei­ter­ver­äu­ßert hat, so schul­det er Wert­er­satz (§ 346 II 1 Nr. 2 BGB). Für des­sen Hö­he kommt es auf den Be­trag an, den Ver­käu­fer und Käu­fer als Ge­gen­leis­tung für das in Zah­lung ge­ge­be­ne Alt­fahr­zeug tat­säch­lich ver­ein­bart ha­ben. Un­er­heb­lich ist da­ge­gen, mit wel­chem Be­trag der Alt­wa­gen (z. B. aus steu­er­li­chen Grün­den) in die Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses für den Neu­wa­gen ein­ge­flos­sen ist.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 26.07.2007 – 8 U 255/06

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