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Tag: Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

Zur Aus­le­gung des Be­griffs „Werks­wa­gen“ in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag – Werks­wa­gen vs. Miet­wa­gen

  1. Ha­ben die Par­tei­en ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags i. S. von § 434 I 1 BGB ver­ein­bart, dass der Käu­fer ei­nen „Werks­wa­gen“ er­hält, dann schul­det der Ver­käu­fer grund­sätz­lich die Lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs, das ent­we­der des­sen Her­stel­ler (hier: die Adam Opel AG) selbst zu be­trieb­li­chen Zwe­cken ge­nutzt hat oder das ein Mit­ar­bei­ter des Her­stel­lers ver­güns­tigt von die­sem er­wor­ben, ei­ne ge­wis­se Zeit ge­nutzt und so­dann auf dem frei­en Markt ver­kauft hat. Der Käu­fer muss re­gel­mä­ßig selbst dann nicht da­von aus­ge­hen, dass er ein Fahr­zeug er­hält, das ge­werb­lich als Miet­wa­gen ge­nutzt wur­de, wenn der Her­stel­ler in­tern auch Fahr­zeu­ge, die er ei­nem ge­werb­li­chen Au­to­ver­mie­ter über­lässt, als Werks­wa­gen be­zeich­net.
  2. Zwar ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf ei­ne Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) nicht von vorn­her­ein we­gen Un­mög­lich­keit aus­ge­schlos­sen (§ 275 I BGB). Viel­mehr ist ei­ne Er­satz­lie­fe­rung mög­lich, wenn das man­gel­haf­te Fahr­zeug nach der Vor­stel­lung der Ver­trags­par­tei­en durch ein gleich­ar­ti­ges und gleich­wer­ti­ges man­gel­frei­es Fahr­zeug er­setzt wer­den kann. Dies ist je­doch in der Re­gel zu ver­nei­nen, wenn sich der Käu­fer erst auf­grund ei­ner Be­sich­ti­gung und Pro­be­fahrt zum Kauf des man­gel­haf­ten Fahr­zeugs ent­schlos­sen hat (im An­schluss an BGH, Urt. v. 07.06.2006 – VI­II ZR 209/05, BGHZ 168, 64 Rn. 18 ff.).
  3. Ei­ne (an­wal­ti­che) Auf­for­de­rung zur „Nach­bes­se­rung“ kann dann, wenn ei­ne Be­sei­ti­gung des Man­gels (§ 439 I Fall 1 BGB) i. S. von § 275 I BGB un­mög­lich ist, da­hin aus­zu­le­gen sein, dass der Käu­fer tat­säch­lich ei­ne Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) – hier: die Lie­fe­rung ei­nes nicht als Miet­wa­gen ge­nutz­ten Ge­braucht­wa­gens – be­gehrt.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 25.07.2019 – 6 U 80/19

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Kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch Vor­la­ge ei­ner aus­län­di­schen Prüf­be­schei­ni­gung über ei­ne „Haupt­un­ter­su­chung“

Die zu­tref­fen­de und durch Vor­la­ge der gül­ti­gen lu­xem­bur­gi­schen Prüf­be­schei­ni­gung be­leg­te An­ga­be ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, dass das Fahr­zeug kürz­lich sei­tens der So­ciété Na­tio­na­le de Contrôle Tech­ni­que (SNCT) er­folg­reich ei­ner Haupt­un­ter­su­chung nach lu­xem­bur­gi­schem Recht un­ter­zo­gen wor­den sei, führt nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass das Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer ei­nen für die Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO ge­eig­ne­ten ver­kehrs­si­che­ren Zu­stand auf­wei­se.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 04.07.2019 – 1 U 205/19

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss vs. Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung in ei­nem münd­lich ge­schlos­se­nen Kfz-Kauf­ver­trag – „fahr­be­reit“

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen ist „fahr­be­reit“, wenn er kei­ne ver­kehrs­ge­fähr­den­den Män­gel auf­weist, auf­grund de­rer er bei ei­ner Haupt­un­ter­su­chung als ver­kehrs­un­si­cher ein­ge­stuft wer­den müss­te, und wenn er im Hin­blick auf sei­ne we­sent­li­chen tech­ni­schen Funk­tio­nen so be­schaf­fen ist, dass ein Be­trieb über­haupt mög­lich ist. Dar­an kann es zwar feh­len, wenn das Fahr­zeug schon im Zeit­punkt der Über­ga­be we­gen gra­vie­ren­der tech­ni­scher Män­gel nicht im­stan­de ist, ei­ne auch nur mi­ni­ma­le Fahrt­stre­cke zu­rück­zu­le­gen. Der Ver­käu­fer über­nimmt aber mit der An­ga­be, das Fahr­zeug sei „fahr­be­reit“, nicht oh­ne Wei­te­res die Ge­währ im Sin­ne ei­ner Halt­bar­keits­ga­ran­tie da­für, dass das Fahr­zeug auch noch nach der Über­ga­be an den Käu­fer über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum oder über ei­ne län­ge­re Stre­cke fahr­be­reit bleibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67 Rn. 21, 24).
  2. Ein in ei­nem – hier münd­lich ge­schlos­se­nen – Kfz-Kauf­ver­trag ent­hal­te­ner Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass dem Fahr­zeug ei­ne ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit i. S. von § 434 I 1 BGB fehlt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, BGHZ 170, 86 Rn. 31; OLG Köln, Urt. v. 28.03.2011 – 3 U 174/10, ju­ris Rn. 8).
  3. Auch bei ei­nem 20 Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen kann an­ge­sichts ei­nes Kauf­prei­ses von 10.500 € trotz der aus­drück­li­chen Be­zeich­nung des Fahr­zeugs als „Bast­ler­fahr­zeug“ nicht an­ge­nom­men wer­den, dass das Fahr­zeug aus­schließ­lich zum „Her­um­schrau­ben“ oder als Tei­le­spen­der die­nen soll.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 12.06.2019 – 7 U 1630/18

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Kein Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens we­gen feh­len­der Öl­kon­troll­leuch­te – Ver­jäh­rung

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen – hier: ein Fi­at 500X – ist nicht des­halb i. S. von § 434 I 2 BGB man­gel­haft, weil er nicht mit ei­ner Öl­kon­troll­leuch­te aus­ge­stat­tet ist.
  2. An­ga­ben, die ein Kfz-Her­stel­ler in der Be­triebs­an­lei­tung ei­nes Fahr­zeugs macht, füh­ren re­gel­mä­ßig we­der zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) zwi­schen dem Ver­käu­fer und dem Käu­fer des Fahr­zeugs, noch han­delt es sich da­bei um öf­fent­li­che Äu­ße­run­gen des Her­stel­lers i. S. von § 434 I 3 BGB.
  3. Kauft ein Ver­brau­cher von ei­nem Un­ter­neh­mer ei­nen Ge­braucht­wa­gen, so kann die ge­setz­li­che Ver­jäh­rungs­frist für die An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels des Fahr­zeugs nicht ver­trag­lich auf ein Jahr ab­ge­kürzt wer­den. Denn § 476 II BGB, der ei­ne sol­che Ab­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist er­laubt, ist in­so­weit uni­ons­rechts­wid­rig (vgl. EuGH, Urt. v. 13.07.2017 – C-133/16, ECLI:EU:C:2017:541 Rn. 46 – Fe­ren­schild).

LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.04.2019 – 35 S 20/18
(vor­an­ge­hend: AG Schö­ne­berg, Ur­teil vom 13.09.2018 – 105 C 46/18)

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Kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung „un­fall­frei“ auf­grund pau­scha­ler An­prei­sun­gen („al­les in bes­ter Ord­nung“)

  1. Er­klärt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens im Vor­feld des Ver­trags­schlus­ses (z. B in ei­nem In­ter­net­in­se­rat), das Fahr­zeug sei un­fall­frei, dann wi­der­ruft er die­se Er­klä­rung (noch) recht­zei­tig, wenn er im Kauf­ver­trag deut­lich dar­auf hin­weist, dass er das Fahr­zeug nicht auf Un­fall­spu­ren un­ter­sucht ha­be und des­halb frü­he­re Un­fäl­le auch nicht aus­schlie­ßen kön­ne.
  2. Der pau­scha­len und an­prei­sen­den Er­klä­rung des Ver­käu­fers ei­nes Ge­braucht­wa­gens im Vor­feld des Ver­trags­schlus­ses, mit dem Fahr­zeug sei „al­les in bes­ter Ord­nung“, kann schon nicht ent­nom­men wer­den, dass das Fahr­zeug un­fall­frei ist. Erst recht schei­det des­halb die An­nah­me aus, der Ver­käu­fer ha­be durch die­se Er­klä­rung ei­ne Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie für die Un­fall­frei­heit des Fahr­zeugs über­nom­men.

LG Dres­den, Ur­teil vom 29.03.2019 – 11 O 262/18
(nach­fol­gend: OLG Dres­den, Be­schluss vom 24.06.2019 – 4 U 928/19)

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Zum Tat­be­stands­merk­mal „nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung“ in § 434 I 2 Nr. 1 BGB

Mit der „nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­ten Ver­wen­dung“ (§ 434 I 2 Nr. 1 BGB) zielt das Ge­setz nicht auf kon­kre­te Ei­gen­schaf­ten der Kauf­sa­che ab, die sich der Käu­fer vor­stellt, son­dern dar­auf, ob die Sa­che für die Nut­zungs­art (Ein­satz­zweck) ge­eig­net ist, den die Par­tei­en dem Ver­trag zu­grun­de ge­legt ha­ben.

BGH, Ur­teil vom 20.03.2019 – VI­II ZR 213/18

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Er­heb­li­cher, über ei­nen „Ba­ga­tell­scha­den“ hin­aus­ge­hen­der Un­fall­scha­den als Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Der Käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs kann grund­sätz­lich – wenn kei­ne be­son­de­ren Um­stän­de vor­lie­gen – i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB er­war­ten, dass das Fahr­zeug kei­nen Un­fall er­lit­ten hat, bei dem es zu mehr als „Ba­ga­tell­schä­den“ ge­kom­men ist. Als „Ba­ga­tell­schä­den“ sind bei Per­so­nen­kraft­wa­gen nur ganz ge­ring­fü­gi­ge, äu­ße­re (Lack-)Schä­den an­er­kannt, nicht da­ge­gen an­de­re (Blech-) Schä­den, auch wenn sie kei­ne wei­ter­ge­hen­den Fol­gen hat­ten und der Re­pa­ra­tur­auf­wand nur ge­ring war. Ob das Fahr­zeug nach dem Un­fall fach­ge­recht re­pa­riert wor­den ist, ist nicht von Be­deu­tung; viel­mehr stellt al­lei­ne die Tat­sa­che, dass es bei ei­nem Un­fall ei­nen er­heb­li­chen Scha­den er­lit­ten hat, ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB dar (wie BGH, Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53 Rn. 20; Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05, NJW 2008, 1517 Rn. 18).
  2. Zur Ab­gren­zung zwi­schen ei­nem „Ba­ga­tell­scha­den“ und ei­nem Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB bei ei­nem elf Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen mit ei­ner Lauf­leis­tung von 220.000 km, der be­reits fünf Vor­hal­ter hat­te.

LG Kas­sel, Ur­teil vom 13.03.2019 – 9 O 1070/16
(nach­fol­gend: OLG Frank­furt a. M. – Zi­vil­se­na­te Kas­sel –, Be­schluss vom 29.06.2020 – 15 U 116/19BGH, Be­schluss vom 09.03.2021 – VI­II ZB 1/21)

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Be­zeich­nung ei­nes (Luft-)Fahr­zeugs als „un­fall­frei“

  1. Wird ein ge­brauch­tes Fahr­zeug (hier: ein Luft­fahr­zeug) im Kauf­ver­trag als „un­fall­frei“ be­zeich­net, liegt min­des­tens ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts vor, dass das Fahr­zeug un­fall­frei sei. Ob der Ver­käu­fer so­gar ei­ne Ga­ran­tie (§ 443 I, § 444 Fall 2 BGB) da­für über­nom­men hat, dass das Fahr­zeug un­fall­frei ist, kann da­hin­ste­hen. Denn ein ver­ein­bar­ter Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt schon nicht für ei­nen Man­gel, der dar­in be­steht, dass die Kauf­sa­che nicht die i. S. von § 434 I 1 BGB ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat (im An­schluss an BGH, Urt. v. 19.12.2012 – VI­II ZR 117/12 Rn. 15 m. w. Nachw.).
  2. Be­an­sprucht der Ver­käu­fer ei­nes Fahr­zeugs nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB), so hat er als An­spruch­stel­ler nach den all­ge­mei­nen Grund­sät­zen die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass die Vor­aus­set­zun­gen des gel­tend ge­mach­ten An­spruchs er­füllt sind. Den Käu­fer trifft je­doch ei­ne se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last, der er da­durch ge­nügt, dass er zum Um­fang der Nut­zung des Fahr­zeugs vor­trägt.
  3. Man­gels ei­ner au­to­ma­ti­schen Sal­die­rung der wech­sel­sei­ti­gen An­sprü­che aus dem Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis (vgl. § 348 Satz 1 BGB) muss der auf Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags in An­spruch ge­nom­me­ne Ver­käu­fer mit ei­nem An­spruch auf Nut­zungs­ent­schä­di­gung aus­drück­lich oder kon­klu­dent ge­gen die Rück­ge­währan­sprü­che des Käu­fers auf­rech­nen, da­mit es zu ei­ner Sal­die­rung kommt.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 14.02.2019 – 8 U 130/18

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Öf­fent­li­che Äu­ße­run­gen des Ver­käu­fers vor Ver­trags­schluss vs. Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung – Grund­stücks­kauf­ver­trag

  1. Öf­fent­li­che Äu­ße­run­gen vor Ver­trags­schluss be­stim­men die Ei­gen­schaft ei­ner Sa­che, die der Käu­fer er­war­ten kann, nicht, wenn und so­weit die Ver­trags­par­tei­en ei­ne ab­wei­chen­de Be­schaf­fen­heit des Kauf­ob­jekts ver­ein­bart ha­ben.
  2. Re­geln die Kauf­ver­trags­par­tei­en, dass ei­ne be­stimm­te Ei­gen­schaft des Kauf­ob­jekts nicht zur ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit ge­hört, liegt dar­in kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB.
  3. Ein all­ge­mei­ner Haf­tungs­aus­schluss er­fasst auch die nach den öf­fent­li­chen Äu­ße­run­gen des Ver­käu­fers i. S. des § 434 I 3 BGB zu er­war­ten­den Ei­gen­schaf­ten ei­nes Grund­stücks (Be­stä­ti­gung u. a. von Se­nat, Urt. v. 22.04.2016 – V ZR 23/15, NJW 2017, 150 Rn. 12).

BGH, Ur­teil vom 25.01.2019 – V ZR 38/18

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(Kei­ne) Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – „HU neu“ oder „TÜV neu“

  1. An­ga­ben zum Fahr­zeug, die ein Kfz-Ver­käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags in ei­nem In­se­rat – hier: auf der In­ter­net­platt­form „AutoScout24.​de“ – macht, füh­ren zu ei­ner ent­spre­chen­den Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB), wenn der Ver­käu­fer sie nicht bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags be­rich­tigt. Stel­len sich die An­ga­ben nach Ab­schluss des Kauf­ver­trags als falsch her­aus, haf­tet der Ver­käu­fer, weil das Fahr­zeug nicht die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat.
  2. Die An­ga­be „HU neu“ oder „TÜV neu“ ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers be­inhal­tet die still­schwei­gen­de Ver­ein­ba­rung, dass sich das ver­kauf­te Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer in ei­nem für die Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO ge­eig­ne­ten ver­kehrs­si­che­ren Zu­stand be­fin­de. An ei­ner sol­chen Bechaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung fehlt es aber, wenn der Ver­käu­fer dem Käu­fer le­dig­lich an­bie­tet, das Fahr­zeug zur Haupt­un­ter­su­chung vor­zu­füh­ren, und der Käu­fer die­ses An­ge­bot nicht an­nimmt.

OLG Cel­le, Be­schluss vom 09.01.2019 – 7 U 385/18
(vor­an­ge­hend: LG Ver­den, Ur­teil vom 26.09.2018 – 5 O 220/17)

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