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Tag: Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie

Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung vs. Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss bei ei­nem Rechts­len­ker

Ei­ne Ver­ein­ba­rung, durch die die Rech­te des Käu­fers we­gen ei­nes Man­gels aus­ge­schlos­sen oder be­schränkt wer­den, ist nicht schon dann un­wirk­sam, wenn die Par­tei­en ei­ne mit die­ser Ver­ein­ba­rung un­ver­ein­ba­re Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen ha­ben. Er­for­der­lich ist viel­mehr, dass der Ver­käu­fer ei­ne mit dem Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss un­ver­ein­ba­re Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie i. S. von § 444 Fall 2 BGB über­nom­men hat. Ei­ne sol­che – über ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung hin­aus­ge­hen­de – Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie liegt nur vor, wenn der Ver­käu­fer in ver­trags­mä­ßig bin­den­der Wei­se die Ge­währ für das Vor­han­den­sein der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che über­nimmt und da­mit sei­ne Be­reit­schaft zu er­ken­nen gibt, für al­le Fol­gen des Feh­lens die­ser Be­schaf­fen­heit ein­zu­ste­hen.

AG Starn­berg, Ur­teil vom 18.11.2015 – 2 C 1339/15
(nach­fol­gend: LG Mün­chen II, Ur­teil vom 18.03.2016 – 8 S 5531/15)

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Wis­sens­er­klä­rung zur Un­fall­frei­heit ei­nes Ge­braucht­wa­gens – „so­weit be­kannt“

  1. Heißt es in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag, das Fahr­zeug ha­be – so­weit dem Ver­käu­fer be­kannt – in der sei­ner Be­sitz­zeit vor­ge­la­ger­ten Zeit kei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten, liegt kei­ne po­si­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts vor, dass das Fahr­zeug un­fall­frei ist. Ei­ne ne­ga­ti­ve Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung des In­halts, dass das ver­kauf­te Fahr­zeug mög­li­cher­wei­se nicht un­fall­frei ist, liegt eben­falls nicht vor. Viel­mehr ha­ben die Par­tei­en schlicht of­fen­ge­las­sen, ob das Fahr­zeug vor der Be­sitz­zeit des Ver­käu­fers ei­nen Un­fall­scha­den er­lit­ten hat.
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen­käu­fer han­delt nicht des­halb grob fahr­läs­sig i. S. des § 442 I 2 BGB, weil er das Fahr­zeug vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht be­gut­ach­ten lässt, ob­wohl er weiß, dass es ei­nen Un­fall er­lit­ten hat, des­sen Schwe­re ihm un­be­kannt ist (im An­schluss an OLG Ko­blenz, Beschl. v. 27.02.2015 – 3 U 993/14, MDR 2015, 886).
  3. Der für ei­ne arg­lis­ti­ge Täu­schung (min­des­tens) er­for­der­li­che Even­tual­vor­satz ist nicht schon dann ge­ge­ben, wenn sich dem Ver­käu­fer das Vor­lie­gen von Tat­sa­chen, die ei­nen Man­gel der Kauf­sa­che be­grün­den, hät­te auf­drän­gen müs­sen. Denn lie­ße man das aus­rei­chen, wür­de die Arg­list vom Vor­satz ab­ge­kop­pelt und der Sa­che nach durch leicht­fer­ti­ge oder grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis er­setzt. Leicht­fer­ti­ge oder grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis ge­nügt in­des nicht, um das Tat­be­stands­merk­mal der Arg­list zu er­fül­len.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 21.10.2015 – 2 U 63/14

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„Ab­ge­le­se­ner Ta­chostand“ als blo­ße Wis­sens­mit­tei­lung ei­nes Kfz-Ver­käu­fers (R)

Ver­merkt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens im Kauf­ver­trag den „ab­ge­le­se­nen Ta­chostand“, liegt hin­sicht­lich der tat­säch­li­chen Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs we­der ei­ne Ga­ran­tie (§ 443 I Fall 1 BGB) noch ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) vor. Bei der An­ga­be han­delt es sich viel­mehr um ei­ne blo­ße Wis­sens­er­klä­rung oder – bes­ser – Wis­sens­mit­tei­lung.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 19.06.2015 – 14 U 158/13
(vor­an­ge­hend: LG Of­fen­burg, Ur­teil vom 25.10.2013 – 3 O 180/12)

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss im Kfz-Kauf­ver­trag – „Kei­ne Ga­ran­tie“ (R)

Der un­ten ge­nann­te Hin­weis­be­schluss ist aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht, und zwar zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Bonn und – eben­falls aus­zugs­wei­se – dem Zu­rück­wei­sungs­be­schluss vom 25.11.2014.

OLG Köln, Be­schluss vom 09.09.2014 – 5 U 44/14

An­ga­be des Ki­lo­me­ter­stands in ei­nem In­ter­net­in­se­rat

  1. Dass der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens still­schwei­gend oder kon­klu­dent ei­ne Ga­ran­tie über­nimmt, darf nur in Aus­nah­me­fäl­len an­ge­nom­men wer­den. Er­for­der­lich da­für ist, dass be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen, die beim Käu­fer die be­rech­tig­te Er­war­tung we­cken, der Ver­käu­fer wol­le für ei­ne be­stimm­te Ei­gen­schaft ein­ste­hen. Das kann et­wa der Fall sein, wenn der Ver­käu­fer auf Nach­fra­ge er­klärt, die Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs stim­me mit dem Stand des Ki­lo­me­ter­zäh­lers („Ta­chostand“) über­ein, oder wenn der Ver­käu­fer sich als Erst­be­sit­zer be­zeich­net. Denn macht ein Ver­käu­fer, der sein Fahr­zeug vom „Ta­chostand null“ an kennt, An­ga­ben zur Lauf­leis­tung, darf der Käu­fer dar­auf in al­ler Re­gel ver­trau­en.
  2. Ob die An­ga­be der Lauf­leis­tung ei­ne Be­schaf­fen­heits­an­ga­be (§ 434 I 1 BGB) oder ei­ne Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie (§ 444 Fall 2 BGB) ist, muss un­ter Be­rück­sich­ti­gung der beim Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen Ge­braucht­wa­gen ty­pi­scher­wei­se ge­ge­be­nen In­ter­es­sen­la­ge ent­schie­den wer­den. Hier­bei kommt es auf die Stel­lung des Ver­käu­fers an. Ist er Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, kann in ei­ner oh­ne Ein­schrän­kun­gen oder Zu­sät­ze an­ge­ge­be­nen Lauf­leis­tung die Über­nah­me ei­ner Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie lie­gen. Ist der Ver­käu­fer da­ge­gen ei­ne Pri­vat­per­son, darf der Käu­fer al­lein aus der An­ga­be der Lauf­leis­tung nicht schlie­ßen, der Ver­käu­fer wol­le für die Rich­tig­keit die­ser An­ga­be un­ter al­len Um­stän­den ein­ste­hen.
  3. Ob und mit wel­chem In­halt die An­ga­ben ei­nes Kfz-Ver­käu­fers in ei­nem In­ter­net­in­se­rat zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) füh­ren, ist un­ter um­fas­sen­der Wür­di­gung der ab­ge­ge­be­nen Wil­lens­er­klä­run­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Um­stän­de des Ein­zel­falls zu be­ur­tei­len.

LG Kiel, Ur­teil vom 13.08.2014 – 9 O 262/13

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An­ga­be des Ki­lo­me­ter­stands als Wis­sens­mit­tei­lung

Gibt ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler die Lauf­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs mit dem Zu­satz „lt. Vor­be­sit­zer“ an, gibt er da­mit deut­lich zu er­ken­nen, dass er für die Lauf­leis­tung nicht ein­ste­hen will. Es liegt des­halb we­der ei­ne Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie noch ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung, son­dern le­dig­lich ei­ne Wis­sens­mit­tei­lung vor.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 18.07.2014 – 8 O 19/14

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss im Kfz-Kauf­ver­trag – „Kei­ne Ga­ran­tie“

  1. Mit der For­mu­lie­rung „Kei­ne Ga­ran­tie oder Rück­nah­me, ge­kauft wie be­sich­tigt und Pro­be ge­fah­ren“ wird die Haf­tung des Ver­käu­fers für Sach­män­gel um­fas­send aus­ge­schlos­sen. Der Aus­schluss er­fasst al­le – auch ver­bor­ge­ne – Män­gel tech­ni­scher Art, so­fern de­ren Ab­we­sen­heit nicht Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung oder ei­ner Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie ist.
  2. Ver­merkt ein pri­va­ter Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer im schrift­li­chen Kauf­ver­trag den ab­ge­le­se­nen Ki­lo­me­ter­stand des Fahr­zeugs („Ta­chostand ab­ge­le­sen …“), soll sich die­se An­ga­be – für den Käu­fer er­kenn­bar – nicht auf die Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs be­zie­hen. Es liegt des­halb kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) vor, und erst recht über­nimmt der Ver­käu­fer kei­ne Ga­ran­tie da­für, dass die Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs nicht hö­her ist, als der Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­zeigt.

LG Bonn, Ur­teil vom 07.02.2014 – 15 O 171/13
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 09.09.2014 und vom 25.11.2014 – 5 U 44/14)

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Rück­tritt vom Ge­braucht­wa­gen­kauf – „un­fall­frei“

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen ist un­fall­frei, wenn er kei­nen als er­heb­lich an­zu­se­hen­den Scha­den er­lit­ten hat. Ob ein Scha­den er­heb­lich ist, be­stimmt sich nach der Ver­kehrs­auf­fas­sung, die nur ge­ring­fü­gi­ge, aus­ge­bes­ser­te Blech­schä­den und „Schön­heits­feh­ler“ als un­er­heb­lich an­sieht.
  2. Ver­merkt ein Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer nach mehr­ma­li­gen Nach­fra­gen des Käu­fers im schrift­li­chen Kauf­ver­trag, ein Fahr­zeug sei un­fall­frei, so kann an­zu­neh­men sein, dass er ei­ne Ga­ran­tie i. S. des § 444 Fall 2 BGB für die Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs über­neh­men und des­halb für al­le Fol­gen des Feh­lens der Un­fall­frei­heit ein­ste­hen will.

LG Co­burg, Ur­teil vom 06.02.2014 – 41 O 555/13

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss und Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung – Was­ser­scha­den

Er­klärt der Ver­käu­fer ei­nes ge­brauch­ten Wohn­mo­bils, in­dem er ein ent­spre­chen­des Käst­chen im Kauf­ver­trags­for­mu­lar an­kreuzt, das Fahr­zeug ha­be in der Zeit, in der es sein Ei­gen­tum war, kei­nen Was­ser- oder Feuch­tig­keits­scha­den er­lit­ten, so liegt ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) vor. Der Ver­käu­fer haf­tet des­halb auch dann für ei­nen be­reits bei Über­ga­be des Wohn­mo­bils vor­han­de­nen Was­ser- bzw. Feuch­tig­keits­scha­den, wenn der Kauf­ver­trag ei­nen – an sich wirk­sa­men – Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ent­hält.

LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 01.10.2013 – 12 O 8990/12

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Er­fül­lungs­ort und Ge­richts­stand nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

  1. Ei­ne auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses, Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ der Kauf­sa­che, ge­rich­te­te Kla­ge kann der vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­te­ne Käu­fer ge­mäß § 29 ZPO an dem Ort er­he­ben, an dem sich die Kauf­sa­che zur Zeit des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det, da die Sa­che an die­sem Ort – dem „Aus­tauschort“ – zu­rück­zu­ge­wäh­ren ist.
  2. Will der Käu­fer, der ei­nen Ge­braucht­wa­gen von pri­vat er­wirbt, ei­ne Ga­ran­tie für die Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs ha­ben, muss er sich die­se re­gel­mä­ßig aus­drück­lich vom Ver­käu­fer ge­ben las­sen. Von ei­ner still­schwei­gen­den Ga­ran­tie­über­nah­me kann beim Pri­vat­ver­kauf ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs nur dann aus­nahms­wei­se aus­zu­ge­hen sein, wenn be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen, die bei dem Käu­fer die be­rech­tig­te Er­war­tung we­cken, der Ver­käu­fer wol­le für ei­ne be­stimm­te Ei­gen­schaft des Fahr­zeugs ein­ste­hen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, NJW 2007, 1346).

LG Bonn, Ur­teil vom 20.11.2012 – 18 O 169/12

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