Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Tag: Agen­tur­ge­schäft

Kfz-Händ­ler als Qua­si-Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, der le­dig­lich als Ver­mitt­ler ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen – auf ihn selbst zu­ge­las­se­nen – Ge­braucht­wa­gen auf­tritt, kann sich nach dem Rechts­ge­dan­ken des § 179 I BGB als Ver­käu­fer des Fahr­zeugs be­han­deln las­sen müs­sen, wenn die als Ver­käu­fer ge­nann­te Per­son un­ter der an­ge­ge­be­nen An­schrift nicht ge­mel­det ist und auch nicht ge­mel­det war.
  2. Muss sich ein Kfz-Händ­ler nach dem Rechts­ge­dan­ken des § 179 I BGB als Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens be­han­deln las­sen, dann ver­stößt ein ver­trag­li­cher Aus­schluss der Sach­män­gel­haf­tung ge­gen § 475 I BGB, wenn der Käu­fer den Kauf­ver­trag als Ver­brau­cher ge­schlos­sen hat und des­halb ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. des § 474 I 1 BGB vor­liegt.

LG Han­no­ver, Ur­teil vom 19.05.2016 – 8 O 172/14

Mehr le­sen »

Deut­li­cher Hin­weis auf Agen­tur­ge­schäft im Kfz-Kauf­ver­trag

Weist ein Kfz-Händ­ler aus­drück­lich und druck­tech­nisch her­vor­ge­ho­ben dar­auf hin, dass er ein Fahr­zeug „le­dig­lich im Kun­den­auf­trag“ ver­kau­fe, und un­ter­zeich­net er au­ßer­dem den Kauf­ver­trag mit dem Zu­satz „i. A.“, so wird Ver­trags­part­ner des Käu­fers nicht der ver­mit­teln­de Händ­ler, son­dern nur die im Kauf­ver­trag als Ver­käu­fer be­nann­te Per­son.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 18.03.2016 – 16 O 160/15

Mehr le­sen »

Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del – Um­ge­hungs­ge­schäft

  1. Weist ein schrift­li­cher, in den Ge­schäfts­räu­men ei­ner Kfz-Händ­le­rin (GmbH) ge­schlos­se­ner Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen als Ver­käu­fer aus­schließ­lich ei­ne na­tür­li­che Per­son aus und un­ter­schreibt ein Ver­kaufs­mit­ar­bei­ter der Händ­le­rin den Ver­trag auf Ver­käu­fer­sei­te mit dem Zu­satz „i. A.“, dann liegt ein­deu­tig ein Agen­tur­ge­schäft vor. Es be­darf des­halb kei­nes (wei­te­ren) Hin­wei­ses dar­auf, dass nicht die Kfz-Händ­le­rin, son­dern ei­ne Pri­vat­per­son Ver­trags­part­ner des Käu­fers ist.
  2. Da­von, dass ein Agen­tur­ge­schäft miss­bräuch­lich ein­ge­setzt wird, um ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft ei­nes Kfz-Händ­lers zu ver­schlei­ern (Um­ge­hungs­ge­schäft), ist ins­be­son­de­re dann aus­zu­ge­hen, wenn nicht der im Kauf­ver­trag ge­nann­te Ver­käu­fer, son­dern der Händ­ler das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs trägt.

KG, Be­schluss vom 05.05.2010 – 12 U 140/09
(vor­an­ge­hend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.06.2009 – 14 O 341/08)

Mehr le­sen »

Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen ei­nes Um­ge­hungs­ge­schäfts – Agen­tur­ge­schäft

  1. Wird ein schrift­li­cher Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen in den Ge­schäfts­räu­men ei­ner Kfz-Händ­le­rin (GmbH) ge­schlos­sen, und weist die­ser Ver­trag als Ver­käu­fer des Fahr­zeugs aus­schließ­lich ei­ne na­tür­li­che Per­son aus und wird er von ei­nem Ver­kaufs­mit­ar­bei­ter der Händ­le­rin auf Ver­käu­fer­sei­te mit dem Zu­satz „i. A.“ un­ter­zeich­net, dann liegt klar und ein­deu­tig ein Agen­tur­ge­schäft vor. Ei­nes (wei­te­ren) Hin­wei­ses dar­auf, dass nicht die Händ­le­rin Ver­trags­part­ne­rin des Käu­fers ist, be­darf es des­halb selbst dann nicht, wenn die Händ­le­rin das Ge­braucht­fahr­zeug auf ih­rem Be­triebs­ge­län­de oh­ne Hin­weis auf ein Agen­tur­ge­schäft aus­stellt.
  2. Wird ein Agen­tur­ge­schäft nach der ge­bo­te­nen wirt­schaft­li­chen Be­trach­tungs­wei­se miss­bräuch­lich da­zu ein­ge­setzt, ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft ei­nes Kfz-Händ­lers zu ver­schlei­ern, so muss sich der Händ­ler beim Wei­ter­ver­kauf des Ge­braucht­wa­gens ge­mäß  § 475 I 2 BGB so be­han­deln las­sen, als hät­te er selbst das Fahr­zeug ver­kauft (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67 Rn. 16 m. w. Nachw.). Von ei­nem miss­bräuch­li­chen Um­ge­hungs­ge­schäft ist ins­be­son­de­re dann aus­zu­ge­hen, wenn der Händ­ler das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs trägt.
  3. Macht der Käu­fer ei­nes „im Kun­den­auf­trag“ ver­äu­ßer­ten Ge­braucht­wa­gens gel­tend, in Wahr­heit sei der – nur als Ver­mitt­ler in Er­schei­nung ge­tre­te­ne – Händ­ler sein Ver­trags­part­ner, so ist es sei­ne Sa­che, Tat­sa­chen vor­zu­tra­gen und un­ter Be­weis zu stel­len, die für ein Um­ge­hungs­ge­schäft spre­chen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04, NJW 2005, 1039, 1040 f.).

LG Ber­lin, Ur­teil vom 16.06.2009 – 14 O 341/08
(nach­fol­gend: KG, Be­schluss vom 05.05.2010 – 12 U 140/09)

Mehr le­sen »

Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

Agen­tur­ge­schäf­te sind im Ge­braucht­wa­gen­han­del mit Ver­brau­chern nicht ge­ne­rell, son­dern nur dann als Um­ge­hungs­ge­schäf­te an­zu­se­hen, wenn bei wirt­schaft­li­cher Be­trach­tungs­wei­se der Ge­braucht­wa­gen­händ­ler als der Ver­käu­fer des Fahr­zeugs an­zu­se­hen ist. Ent­schei­den­de Be­deu­tung kommt hier­bei der Fra­ge zu, ob der Händ­ler oder der als Ver­käu­fer in Er­schei­nung tre­ten­de Fahr­zeug­ei­gen­tü­mer das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs zu tra­gen hat.

BGH, Ur­teil vom 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04
(vor­an­ge­hend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 19.05.2004 – 3 U 12/04)

Mehr le­sen »

Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

  1. Beim Ge­braucht­wa­gen­kauf ist ein Agen­tur­ge­schäft nicht ge­ne­rell aus­ge­schlos­sen oder ver­bo­ten. Viel­mehr be­ste­hen ein prak­ti­sches Be­dürf­nis und an­er­ken­nens­wer­te Grün­de für die­se Ge­stal­tungs­mög­lich­keit.
  2. Zum Schutz des Ver­brau­chers vor Miss­brauch ist an­hand ei­ner wirt­schaft­li­chen Be­trach­tungs­wei­se fest­zu­stel­len, wer das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs tra­gen soll. Soll das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs beim pri­va­ten Ver­käu­fer lie­gen, so be­steht ein Kauf­ver­trag nur zwi­schen ihm und dem Käu­fer des Fahr­zeugs. In die­sem Ver­hält­nis muss dann auch die Rück­ab­wick­lung er­fol­gen. Trägt da­ge­gen der Ge­braucht­wa­gen­händ­ler das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs, so lie­gen zwei Kauf­ver­trä­ge (pri­va­ter Ver­käu­fer – Händ­ler, Händ­ler – Käu­fer) vor.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 19.05.2004 – 3 U 12/04
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04)

Mehr le­sen »

Zu­läs­si­ges Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

Ein Agen­tur­ge­schäft, bei dem ein Ver­brau­cher ei­nen Ge­braucht­wa­gen durch Ver­mitt­lung ei­nes Händ­lers von ei­nem an­de­ren Ver­brau­cher kauft, ist nicht ge­ne­rell als un­zu­läs­si­ges Um­ge­hungs­ge­schäft i. S. von § 475 I 2 BGB zu qua­li­fi­zie­ren. Viel­mehr kann es für ei­nen Kraft­fahr­zeug­händ­ler le­gi­ti­me Grün­de ge­ben, ein Ge­braucht­fahr­zeug nicht an­zu­kau­fen, son­dern sei­nen Wei­ter­ver­kauf nur zu ver­mit­teln.

AG Ham­burg-Al­to­na, Ur­teil vom 04.09.2003 – 317 C 145/03

Mehr le­sen »

Agen­tur­ge­schäft als un­zu­läs­si­ges Um­ge­hungs­ge­schäft

Bie­tet ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler ei­nen von ihm an­ge­kauf­ten Ge­braucht­wa­gen im In­ter­net im ei­ge­nen Na­men zum Kauf an, so wird er auch dann Ver­trags­part­ner des Käu­fers, wenn der Kauf­ver­trag als Ver­käu­fer ei­ne Pri­vat­per­son aus­weist. In die­sem Fall wird ein (ver­meint­li­ches) Agen­tur­ge­schäft miss­bräuch­lich ein­ge­setzt, um ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft des Händ­lers zu ver­schlei­ern, so­dass ein un­zu­läs­si­ges Um­ge­hungs­ge­schäft vor­liegt.

AG Bonn, Ur­teil vom 04.06.2003 – 7 C 19/03

Mehr le­sen »

Kün­di­gung ei­nes Ver­mitt­lungs­auf­trags durch ei­nen Kfz-Händ­ler – Agen­tur­ge­schäft

Zur Fra­ge, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler, der ein Fahr­zeug ver­kauft und den Ge­braucht­wa­gen des Käu­fers „in Zah­lung nimmt“, den zu die­sem Zweck ab­ge­schlos­se­nen Agen­tur­ver­trag mit dem Käu­fer kün­di­gen kann.

BGH, Ur­teil vom 31.03.1982 – VI­II ZR 65/81

Mehr le­sen »

Ab­gren­zung von Ver­mitt­lungs­ver­trag und ver­deck­tem Kauf­ver­trag im Ge­braucht­wa­gen­han­del

  1. Ein auf die Ver­mitt­lung des Ver­kaufs ei­nes Ge­braucht­wa­gens ge­rich­te­ter For­mu­lar­ver­trag mit ei­nem Au­to­händ­ler, der beim Ver­kauf ei­ne un­te­re Preis­gren­ze ein­hal­ten muss, kann auch dann nicht als ver­deck­ter Kauf­ver­trag an­ge­se­hen wer­den, wenn die Par­tei­en mit die­ser Ge­stal­tung nur er­rei­chen wol­len, dass der Kauf­preis beim Händ­ler nicht der Um­satz­steu­er un­ter­liegt.
  2. Das in dem For­mu­lar­ver­trag für bei­de Sei­ten vor­ge­se­he­ne Recht zur or­dent­li­chen Kün­di­gung ist grund­sätz­lich nicht zu be­an­stan­den (Ab­gren­zung zu BGH, Urt. v. 05.04.1978 – VI­II ZR 83/77, LM BGB § 433 Nr. 52 = WM 1978, 756; Urt. v. 28.05.1980 – VI­II ZR 147/79, WM 1980, 1010).

BGH, Ur­teil vom 24.11.1980 – VI­II ZR 339/79

Mehr le­sen »