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Ka­te­go­rie: All­ge­mei­nes

Kein Ei­gen­tums­er­werb durch „Fund“ ei­nes ord­nungs­ge­mäß ge­park­ten und ver­schlos­se­nen Au­di Q8

Ei­gen­tum an ei­nem ver­lo­re­nen Kraft­fahr­zeug kann ge­mäß § 973 I 1 BGB nur der Fin­der (§ 965 BGB) er­lan­gen, der das Fahr­zeug an sich nimmt, al­so dar­an Be­sitz durch Er­lan­gung der tat­säch­li­chen Ge­walt über das Fahr­zeug er­wirbt. Die blo­ße An­zei­ge des Funds bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de reicht für ein An­sich­neh­men nicht aus.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 26.02.2025 – 14 U 53/24

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Wi­der­rufs­be­leh­rung in Neu­wa­gen­kauf­ver­trä­gen mit Ver­brau­chern oh­ne Te­le­fon­num­mer

Zur Fra­ge, ob dem Ver­brau­cher beim Ab­schluss ei­nes Fern­ab­satz­ver­trags in ei­ner von der Mus­ter­wi­der­rufs­be­leh­rung in Tei­len ab­wei­chen­den Wi­der­rufs­be­leh­rung zu­sätz­lich ei­ne (hier auf der In­ter­net­sei­te des Un­ter­neh­mers zu­gäng­li­che) Te­le­fon­num­mer des Un­ter­neh­mers mit­ge­teilt wer­den muss, wenn in der Wi­der­rufs­be­leh­rung als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel bei­spiel­haft des­sen Post­an­schrift und E-Mail-Adres­se ge­nannt wer­den.

BGH, Be­schluss vom 25.02.2025 – VI­II ZR 143/24

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Kei­ne Arg­list bei be­an­stan­dungs­frei­er Haupt­un­ter­su­chung kurz vor Über­ga­be ei­nes Kraft­fahr­zeugs

  1. Lässt ein ge­werb­li­cher Kraft­fahr­zeug­händ­ler ein Fahr­zeug kurz vor der Über­ga­be an den Käu­fer ei­ner Haupt­un­ter­su­chung (§ 29 StV­ZO) un­ter­zie­hen, bei der kei­ne Män­gel fest­ge­stellt wer­den und dem Fahr­zeug ei­ne Prüf­pla­ket­te zu­ge­teilt wird, so ist da­von aus­zu­ge­hen, dass der Händ­ler von der Man­gel­frei­heit des Fahr­zeugs über­zeugt war und sich des­halb nicht den Vor­wurf ge­fal­len las­sen muss, dem Käu­fer Män­gel arg­lis­tig ver­schwie­gen zu ha­ben.
  2. Es strei­tet auch dann kein Be­weis des ers­ten An­scheins da­für, dass ei­ne ab­ge­sen­de­te E-Mail dem Emp­fän­ger zu­ge­gan­gen ist, wenn der Ab­sen­der kei­ne Feh­ler­mel­dung er­hal­ten hat (im An­schluss an OLG Ros­tock, Beschl. v. 03.04.2024 – 7 U 2/24, ju­ris Rn. 4).

LG Am­berg, Ur­teil vom 25.02.2025 – 11 O 695/24

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Er­satz von Stand­kos­ten bei An­nah­me­ver­zug des Ver­käu­fers nach Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag

  1. Ist der Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs wirk­sam vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten und be­fin­det sich der Ver­käu­fer mit der Rück­nah­me des Fahr­zeugs in An­nah­me­ver­zug, so kann der Käu­fer vom Ver­käu­fer ge­mäß § 304 BGB (auch) den Er­satz der Stand­kos­ten ver­lan­gen, die er für das Fahr­zeug auf­wen­den muss­te (vgl. BGH, Urt. v. 17.11.2023 – V ZR 192/22 Rn. 41).
  2. Lie­gen kei­ne be­son­de­ren Um­stän­de vor, kann der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens im Sin­ne des § 434 I 2 Nr. 2 BGB a.F. er­war­ten, dass das Fahr­zeug kei­nen Un­fall er­lit­ten hat, bei dem mehr als Ba­ga­tell­schä­den ent­stan­den sind. Ba­ga­tell­schä­den sind bei Per­so­nen­kraft­wa­gen nur ganz ge­ring­fü­gi­ge äu­ße­re (Lack-)Schä­den, nicht aber sons­ti­ge (Blech-)Schä­den, auch wenn sie kei­ne wei­ter­ge­hen­den Fol­gen hat­ten und der Re­pa­ra­tur­auf­wand ge­ring war. Un­er­heb­lich ist, ob das Fahr­zeug nach dem Un­fall fach­ge­recht re­pa­riert wur­de. (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05 Rn. 18 m. w. N.).

LG Lü­beck, Ur­teil vom 13.12.2024 – 10 O 212/23

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Rück­ab­wick­lung des über ein Lea­sing­fahr­zeug ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags – Wert­er­satz

  1. Bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes über ei­ne Lea­sing­s­a­che ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags nach man­gel­be­ding­tem Rück­tritt rich­tet sich ein An­spruch des Lie­fe­ran­ten (Ver­käu­fers) auf Wert­er­satz ge­mäß § 346 II 1 BGB auch im Fal­le der lea­sing­ty­pi­schen Ab­tre­tung der Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che von dem Lea­sing­ge­ber an den Lea­sing­neh­mer grund­sätz­lich nicht ge­gen den Lea­sing­neh­mer, son­dern ge­gen den Lea­sing­ge­ber als Käu­fer (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 13.11.2013 – VI­II ZR 257/12, NJW 2014, 1583 Rn. 28 m. w. Nachw.).
  2. Die Vor­schrift des § 406 BGB ist, so­weit der Lie­fe­rant in Kennt­nis des Vor­lie­gens die­ser lea­sing­ty­pi­schen Ab­tre­tungs­kon­struk­ti­on den Kauf­ver­trag mit dem Lea­sing­ge­ber ge­schlos­sen hat, grund­sätz­lich nicht zu­guns­ten des Lie­fe­ran­ten an­wend­bar und da­mit ei­ne Auf­rech­nung (§ 387 BGB) mit dem vor­be­zeich­ne­ten Wert­er­satz­an­spruch ge­gen den von dem Lea­sing­neh­mer gel­tend ge­mach­ten An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses auf­grund der feh­len­den Ge­gen­sei­tig­keit die­ser For­de­run­gen nicht mög­lich.

BGH, Ur­teil vom 13.11.2024 – VI­II ZR 168/23

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Emo­jis in ei­ner Whats­App-Text­nach­richt – Aus­le­gung

  1. Durch die Ver­ein­ba­rung ei­nes un­ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins oder ei­ner un­ver­bind­li­chen Lie­fer­frist beim Neu­wa­gen­kauf wird zwar noch kei­ne Leis­tungs­zeit be­stimmt, bei de­ren Über­schrei­tung der Ver­käu­fer – wie et­wa im Fall des § 286 II Nr. 1 BGB – oh­ne Wei­te­res in Ver­zug ge­rät. Ist aber – et­wa in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers – vor­ge­se­hen, dass der Käu­fer den Ver­käu­fer erst mah­nen kann, wenn nach Ab­lauf der un­ver­bind­li­chen Lie­fer­frist be­zie­hungs­wei­se nach Über­schrei­tung des un­ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins ei­ne (wei­te­re) Frist (sog. un­ech­te Nach­frist) ver­stri­chen ist, so wird die vom Ver­käu­fer ge­schul­de­te Leis­tung spä­tes­tens mit Ab­lauf die­ser (wei­te­ren) Frist fäl­lig, so­dass er nun­mehr durch ei­ne ein­fa­che Mah­nung in Ver­zug ge­setzt wer­den kann (im An­schluss an BGH, Urt. v. 27.09.2000 – VI­II ZR 155/99, BGHZ 145, 203 = ju­ris Rn. 46).
  2. Die Über­mitt­lung ei­ner Text­nach­richt per Whats­App er­füllt die Vor­aus­set­zun­gen der ge­will­kür­ten Schrift­form i. S. des §  127 II 1 BGB. Glei­ches gilt für die Über­mitt­lung ei­nes At­tach­ments in Form ei­ner Text­ver­ar­bei­tungs- oder PDF-Da­tei oder ei­nes hin­rei­chend gu­ten Fo­tos, nicht je­doch für ei­ne Whats­App-Sprach­nach­richt oder ein At­tach­ment in Form ei­ner Vi­deo- oder Au­dio­da­tei.
  3. Wer­den in ei­ner Text­nach­richt Emo­jis ver­wen­det, sind die­se bei der Aus­le­gung der Er­klä­rung grund­sätz­lich zu be­rück­sich­ti­gen. Da­bei ist – wie sonst auch – dar­auf ab­zu­stel­len, wie ein ver­stän­di­ger Emp­fän­ger der Nach­richt die­se nach Treu und Glau­ben un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­sit­te ver­ste­hen durf­te (§§&nbbsp;133, 157 BGB). Zur Er­mitt­lung des Be­deu­tungs­ge­halts von Emo­jis kann der Rechts­an­wen­der Emo­ji-Le­xi­ka zu­ra­te zie­hen; An­halts­punk­te für das Ver­ständ­nis ei­nes Emo­jis kön­nen sich auch aus dem Be­gleit­text er­ge­ben.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 11.11.2024 – 19 U 200/24 e

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Fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht trotz per­sön­li­cher Ab­ho­lung ei­nes Fahr­zeugs beim Händ­ler

  1. Ei­nem Ver­brau­cher, der von ei­nem Un­ter­neh­mer ein – hier neu­wer­ti­ges – Kraft­fahr­zeug kauft, steht grund­sätz­lich ein fern­ab­satz­recht­li­ches Wi­der­rufs­recht (§§ 312g I, 355 BGB) zu, wenn die Par­tei­en für die Ver­trags­ver­hand­lun­gen und den Ver­trags­schluss aus­schließ­lich Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel i. S. des § 312c II BGB ver­wen­det ha­ben. Das gilt aus­nahms­wei­se nur dann nicht, wenn der Kauf­ver­trag nicht im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tems ge­schlos­sen wur­de.
  2. Der Ver­käu­fer hat zu be­wei­sen, dass ein un­ter aus­schließ­li­cher Ver­wen­dung von Fern­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­teln ge­schlos­se­ner Kauf­ver­trag nicht im Rah­men ei­nes für den Fern­ab­satz or­ga­ni­sier­ten Ver­triebs- oder Dienst­leis­tungs­sys­tems ge­schlos­sen wur­de. Ge­gen das Be­ste­hen ei­nes sol­chen Sys­tems spricht nicht, dass der Käu­fer das ge­kauf­te Fahr­zeu­ge bei dem Händ­ler ab­ho­len muss. Denn ein nach Ver­trags­schluss statt­fin­den­der per­sön­li­cher Kon­takt ist für die Fra­ge, ob ein Fern­ab­satz­ver­trag i. S. des § 312c I BGB vor­liegt, ir­re­le­vant.

LG Ham­burg, Ur­teil vom 10.09.2024 – 314 O 10/24

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung auf­grund ei­ner Fahr­zeug­be­schrei­bung in ei­nem eBay-In­se­rat

  1. Die Be­schrei­bung des Kauf­ge­gen­stands (hier: ei­nes Kraft­fahr­zeugs) durch den Ver­käu­fer in ei­nem In­ter­net­in­se­rat kann Grund­la­ge ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. des § 434 I 1 BGB a.F. sein. Ge­gen­stand ei­ner sol­chen Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung kann bei ei­nem Kraft­fahr­zeug bei­spiels­wei­se die Fahr­be­reit­schaft, das Vor­lie­gen ei­ner Be­triebs­er­laub­nis und die Zu­läs­sig­keit und Be­triebs­be­reit­schaft ei­ner Gas­an­la­ge für den bi­va­len­ten Be­trieb des Kraft­fahr­zeugs mit Erd­gas und Ben­zin sein.
  2. Ein all­ge­mei­ner Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­zieht sich nicht auf das Feh­len ei­ner (aus­drück­lich oder still­schwei­gend) ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che i. S. von § 434 I 1 BGB a.F., son­dern gilt nur für Män­gel i. S. von § 434 I 2 BGB a.F., weil an­dern­falls die gleich­ran­gig ne­ben dem Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ste­hen­de Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung für den Käu­fer – au­ßer im Fall der Arg­list des Ver­käu­fers (§ 444 Fall 1 BGB) – oh­ne Sinn und Wert wä­re (im An­schluss an BGH, Urt. v. 10.04.2024 – VI­II ZR 161/23, ju­ris Rn. 23 m. w. Nachw.).

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 24.07.2024 – 7 U 5558/20

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Au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­ner Wohn­mo­bil-Kauf­ver­trag – Wi­der­rufs­recht

  1. Ein Kauf­ver­trag über ein Wohn­mo­bil, der zwi­schen ei­nem Ver­brau­cher als Käu­fer und ei­nem Un­ter­neh­mer als Ver­käu­fer in dem – auf ei­nem auf ei­nem öf­fent­li­chen Cam­ping­platz ab­ge­stell­ten – Fahr­zeug ge­schlos­sen wird, ist ein au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­ner Ver­trag i. S. von § 312b I 1 Nr. 1 BGB, so­fern der Un­ter­neh­mer sei­ne Tä­tig­keit nicht für ge­wöhn­lich in dem Wohn­mo­bil aus­übt. Dem Ver­brau­cher steht des­halb grund­sätz­lich ein Wi­der­rufs­recht zu (§ 312g I BGB i. V. mit § 355 BGB). Das gilt auch dann, wenn die Par­tei­en von vorn­her­ein den Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags in Be­tracht ge­zo­gen ha­ben. Denn das Wi­der­rufs­recht be­steht un­ab­hän­gig da­von, ob der Un­ter­neh­mer den Ver­brau­cher über­rum­pelt hat oder die­ser sich in ei­ner Druck­si­tua­ti­on be­fand.
  2. Die Aus­übung des Wi­der­rufs­rechts ist nicht an ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se des Ver­brau­chers ge­knüpft, son­dern es ist sei­nem frei­en Wil­len über­las­sen, ob und aus wel­chen Grün­den er sei­ne Ver­trags­er­klä­rung wi­der­ruft.

LG Müns­ter, Ur­teil vom 28.06.2024 – 08 O 275/23

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In­an­spruch­nah­me der Rechts­schutz­ver­si­che­rung in „Die­sel­ver­fah­ren“

Er­folgt im De­ckungs­schutz­ver­fah­ren des Ver­si­che­rungs­neh­mers ei­ner Rechts­schutz­ver­si­che­rung nach dem Zeit­punkt der Be­wil­li­gungs­rei­fe ei­ne Klä­rung durch die höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chung (hier: durch den EuGH in den sog. Die­sel­ver­fah­ren) zu sei­nen Guns­ten, sind für die Be­ur­tei­lung des De­ckungs­schutz­an­spruchs die Er­folgs­aus­sich­ten der Kla­ge im Zeit­punkt des Schlus­ses der letz­ten münd­li­chen Ver­hand­lung vor dem Be­ru­fungs­ge­richt maß­geb­lich.

BGH, Ur­teil vom 05.06.2024 – IV ZR 140/23

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