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Ar­chiv: No­vem­ber 2021

Zur Haf­tung der AU­DI AG im VW-Ab­gas­skan­dal – EA189-Mo­tor

  1. Das sit­ten­wid­ri­ge Ver­hal­ten ei­nes ver­fas­sungs­mä­ßig be­ru­fe­nen Ver­tre­ters ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son kann nicht mit­tels ei­ner Zu­rech­nung frem­den Wis­sens ent­spre­chend § 166 BGB be­grün­det wer­den (im An­schluss an BGH, Urt. v. 08.03.2021 – VI ZR 505/19, NJW 2021, 1669; Urt. v. 28.06.2016 – VI ZR 536/15, NJW 2017, 250).
  2. Zur Fra­ge der Haf­tung der Fahr­zeug­her­stel­le­rin ge­mäß § 826 BGB we­gen ei­ner an­geb­lich un­zu­läs­si­gen Or­ga­ni­sa­ti­on des Typ­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens.
  3. Zur tatrich­ter­li­chen Über­zeu­gungs­bil­dung ge­mäß § 286 I 1 ZPO hin­sicht­lich der Kennt­nis von Re­prä­sen­tan­ten der Fahr­zeug­her­stel­le­rin vom Ein­satz ei­ner von der Mo­tor­her­stel­le­rin im­ple­men­tier­ten evi­dent un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung.

BGH, Ur­teil vom 25.11.2021 – VII ZR 257/20

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Zu­rück­be­hal­tung des ge­sam­ten Kauf­prei­ses bei ge­ring­fü­gi­gem Man­gel der Kauf­sa­che

Weist die Kauf­sa­che ei­nen be­heb­ba­ren Man­gel auf, ist der Käu­fer grund­sätz­lich selbst dann be­rech­tigt, ge­mäß § 320 I BGB die Zah­lung des Kauf­prei­ses ins­ge­samt zu ver­wei­gern, wenn es sich um ei­nen ge­ring­fü­gi­gen Man­gel han­delt (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 14.02.2020 – V ZR 11/18, BGHZ 225, 1 Rn. 53).

BGH, Ur­teil vom 19.11.2021 – V ZR 104/20

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Blo­ße Wis­sens­mit­tei­lung bei Zu­satz „so­weit be­kannt“ – Im­port­fahr­zeug

  1. Die An­ga­be ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, das Fahr­zeug sei – so­weit ihm be­kannt – kein Im­port­fahr­zeug, ist ei­ne blo­ße Wis­sens­er­klä­rung oder – bes­ser – Wis­sens­mit­tei­lung, die nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB führt. Ei­ne sol­che Wis­sens­mit­tei­lung ist nicht oh­ne recht­li­che Be­deu­tung; viel­mehr haf­tet der Er­klä­ren­de ge­mäß §§ 280 I, 241 II, 311 II BGB da­für, dass er sein sub­jek­ti­ves Wis­sen rich­tig und voll­stän­dig wie­der­gibt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05, NJW 2008, 1517 Rn. 16). Der Er­klä­ren­de haf­tet aber nicht da­für, dass sein sub­jek­ti­ves Wis­sen auch den den ob­jek­ti­ven Ge­ge­ben­hei­ten ent­spricht. Es gibt kei­ne „fahr­läs­sig fal­sche Wis­sens­er­klä­rung“.
  2. Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss den Käu­fer al­len­falls dann un­ge­fragt dar­über auf­klä­ren, dass es sich bei dem Fahr­zeug um ei­nen „(Re-)Im­port“ han­delt, wenn das Fahr­zeug aus die­sem Grund auf dem in­län­di­schen Markt we­ni­ger wert ist als ein für die­sen Markt pro­du­zier­tes Fahr­zeug (im An­schluss u. a. an OLG Je­na, Urt. v. 23.10.2008 – 1 U 118/08, ju­ris Rn. 20 ff.). Ein sol­cher Min­der­wert liegt je­den­falls bei ei­nem sie­ben Jah­re al­ten Ge­braucht­wa­gen, der ei­ne Lauf­leis­tung von über 150.000 km auf­weist, fern.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 12.11.2021 – 10 U 11/21

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„Aus­strah­lungs­wir­kung“ und „Fort­wir­kung“ des § 476 BGB a.F. – „Fik­ti­ve“ Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten im Kauf­recht

  1. Die Ver­mu­tung des § 344 I HGB, wo­nach die von ei­nem Kauf­mann vor­ge­nom­me­nen Rechts­ge­schäf­te im Zwei­fel als zum Be­trieb sei­nes Han­dels­ge­wer­bes ge­hö­rig gel­ten, fin­det im Rah­men der Ein­ord­nung des rechts­ge­schäft­li­chen Han­delns ei­nes Kauf­manns als Ver­brau­cher- oder Un­ter­neh­mer­han­deln nach §§ 13, 14 I BGB je­den­falls dann kei­ne An­wen­dung, wenn es sich bei dem Kauf­mann um ei­ne na­tür­li­che Per­son (Ein­zel­kauf­mann) han­delt (Fort­ent­wick­lung von Se­nat, Urt. v. 18.10.2017 – VI­II ZR 32/16, NJW 2018, 150 Rn. 37; Ab­gren­zung zu BGH, Urt. v. 13.07.2011 – VI­II ZR 215/10, NJW 2011, 3435 Rn. 19; Urt. v. 09.12.2008 – XI ZR 513/07, BGHZ 179, 126 Rn. 22).
  2. Die Ver­mu­tung des § 476 BGB a.F. greift nur dann ein, wenn der Käu­fer dar­legt und er­for­der­li­chen­falls be­weist, dass sich an der Kauf­sa­che in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ge­fahr­über­gang ein man­gel­haf­ter Zu­stand (Man­gel­er­schei­nung) ge­zeigt hat, der – un­ter­stellt, er hät­te sei­ne Ur­sa­che in ei­nem dem Ver­käu­fer zu­zu­rech­nen­den Um­stand – des­sen Haf­tung we­gen ei­ner Ab­wei­chung von der ge­schul­de­ten Be­schaf­fen­heit be­grün­de­te (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 12.10.2016 – VI­II ZR 103/15, BGHZ 212, 224 Rn. 36; Urt. v. 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18, NJW 2021, 151 Rn. 27 ff.).
    Kommt als Ur­sa­che für ei­ne fest­ge­stell­te Man­gel­er­schei­nung (auch) ein Um­stand in Be­tracht, der ei­ne Haf­tung des Ver­käu­fers nicht zu be­grün­den ver­mag – wie das bei ge­wöhn­li­chem Ver­schleiß an nicht si­cher­heits­re­le­van­ten Tei­len ei­nes Ge­braucht­wa­gens re­gel­mä­ßig der Fall ist (vgl. Se­nat, Urt. v. 09.09.2020 – VI­II ZR 150/18, NJW 2021, 151 Rn. 22 f. m. w. Nachw.) –, ist die­ser Be­weis erst er­bracht, wenn fest­steht, dass die Ur­sa­che eben­falls in ei­nem Um­stand lie­gen kann, der – so­fern er dem Ver­käu­fer zu­zu­rech­nen wä­re – des­sen Haf­tung aus­lös­te.
  3. Der Re­ge­lung des § 476 BGB a.F. ist (je­den­falls) in den Fäl­len, in de­nen der Käu­fer in­ner­halb der Sechs­mo­nats­frist des § 476 BGB a.F. al­le Vor­aus­set­zun­gen für die Ent­ste­hung des be­tref­fen­den Man­gel­rechts ge­schaf­fen und die­ses ge­gen­über dem Ver­käu­fer gel­tend ge­macht hat, ei­ne „Aus­strah­lungs­wir­kung“ der­ge­stalt bei­zu­mes­sen, dass be­zo­gen auf die­je­ni­gen – für die Durch­set­zung des Man­gel­rechts ne­ben dem Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs je­weils zu­sätz­lich maß­geb­li­chen – spä­te­ren Zeit­punk­te, die in­ner­halb des Sechs­mo­nats­zeit­raums lie­gen (et­wa der Zeit­punkt des Zu­gangs des Ge­währ­leis­tungs­be­geh­rens), eben­falls die Dar­le­gung und der Nach­weis des Vor­han­den­seins ei­ner Man­gel­er­schei­nung aus­reicht.
    Dar­über hin­aus wirkt die Be­stim­mung des § 476 BGB a.F. in den ge­nann­ten Fäl­len da­hin ge­hend fort, dass der Käu­fer – so­weit er auch das Vor­lie­gen ei­nes Man­gels zu Zeit­punk­ten, die au­ßer­halb der Sechs­mo­nats­frist des § 476 BGB a.F. lie­gen (et­wa im Zeit­punkt der letz­ten münd­li­chen Tat­sa­chen­ver­hand­lung), zu be­wei­sen hat – eben­falls le­dig­lich das Fort­be­ste­hen der je­wei­li­gen nach­weis­lich in­ner­halb der Frist des § 476 BGB a.F. auf­ge­tre­te­nen Man­gel­er­schei­nung bis zu die­sen Zeit­punk­ten, nicht aber de­ren Ver­ur­sa­chung durch den Ver­käu­fer nach­zu­wei­sen hat.
  4. Der kauf­ver­trag­li­che An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (klei­ner Scha­dens­er­satz) ge­mäß § 437 Nr. 3 Fall 1, §§ 280 I, III, 281 I BGB kann nach wie vor an­hand der so­ge­nann­ten fik­ti­ven Man­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten be­mes­sen wer­den (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.03.2021 – V ZR 33/19, BGHZ 229, 115 = NJW 2021, 1532 Rn. 11; Beschl. v. 13.03.2020 – V ZR 33/19, ZIP 2020, 1073 Rn. 41 ff. m. w. Nachw.; Ab­gren­zung zu BGH, Urt. v. 22.02.2018 – VII ZR 46/17, BGHZ 218, 1 Rn. 31 ff.).

BGH, Ur­teil vom 10.11.2021 – VI­II ZR 187/20

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