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Ar­chiv: Ju­li 2021

Ge­wäh­rung ei­ner Um­welt­prä­mie für die Ver­schrot­tung ei­nes äl­te­ren (Die­sel-)Fahr­zeugs

  1. Für je­den durch­schnitt­li­chen Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens ist oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar, dass ei­ne Um­welt­prä­mie („Ver­schrot­tungs­prä­mie“), die er vom Her­stel­ler des Neu­fahr­zeugs für die Ver­schrot­tung ei­nes äl­te­ren (Die­sel-)Fahr­zeugs er­hält, nur den Sinn ha­ben kann, die Um­welt vor Schad­stoff­emis­sio­nen al­ter Fahr­zeu­ge zu schüt­zen, in­dem die­se aus dem Ver­kehr ge­zo­gen wer­den. Eben­so ist für den Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar, dass die­ses Ziel nicht er­reicht wer­den kann, wenn er dem Fahr­zeug­her­stel­ler ein zwar noch roll­fä­hi­ges, aber völ­lig aus­ge­schlach­te­tes Alt­fahr­zeug über­lässt, das ins­be­son­de­re nicht mehr über ei­nen Mo­tor ver­fügt, so­dass in die­sem Fall die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung der Um­welt­prä­mie nicht er­füllt sind.
  2. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, dem ei­ne Um­welt­prä­mie für die Ver­schrot­tung ei­nes äl­te­ren (Die­sel-)Fahr­zeugs ge­währt wird, hat das Recht, ei­nen Teil des Kauf­prei­ses für das Neu­fahr­zeug da­durch zu til­gen, dass er dem Ver­käu­fer be­zie­hungs­wei­se dem Her­stel­ler des Neu­wa­gens sein Alt­fahr­zug zum Zwe­cke der Ver­schrot­tung über­lässt (Er­set­zungs­be­fug­nis). Die Par­tei­en des Kauf­ver­trags ei­ni­gen sich mit­hin re­gel­mä­ßig nicht auf ei­ne Ge­gen­leis­tung des Käu­fers, die zum ei­nen Teil in der Zah­lung von Geld und zum an­de­ren Teil in der Über­las­sung des zu ver­schrot­ten­den Fahr­zeugs be­ste­hen soll. Viel­mehr bleibt im Re­gel­fall die vom Käu­fer ge­schul­de­te Ge­gen­leis­tung in vol­ler Hö­he ei­ne Geld­schuld.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 29.07.2021 – 13 U 236/21
(vor­an­ge­hend: LG Re­gens­burg, Ur­teil vom 18.12.2020 – 33 O 1091/20)

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Ver­jäh­rungs­hem­mung durch Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge im VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Die An­nah­me gro­ber Fahr­läs­sig­keit (§ 199 I Nr. 2 BGB) setzt im Zu­sam­men­hang mit dem so­ge­nann­ten Die­selskan­dal zu­min­dest in ei­nem ers­ten Schritt die Fest­stel­lung vor­aus, dass der ge­schä­dig­te Fahr­zeu­ger­wer­ber von dem so­ge­nann­ten Die­selskan­dal Kennt­nis er­langt hat.
  2. Die Hem­mung der Ver­jäh­rung ge­mäß § 204 I Nr. 1a BGB setzt le­dig­lich vor­aus, dass die Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge selbst in­ner­halb der Ver­jäh­rungs­frist er­ho­ben wird. Da­ge­gen kann die An­spruchs­an­mel­dung zum Kla­ge­re­gis­ter – im zeit­li­chen Rah­men des § 608 I ZPO – auch spä­ter er­fol­gen.
  3. Die Be­ru­fung auf den Hem­mungs­tat­be­stand des § 204 I Nr. 1a BGB ver­stößt nicht al­lein des­halb ge­gen Treu und Glau­ben, weil der Gläu­bi­ger sei­nen An­spruch aus­schließ­lich zum Zweck der Ver­jäh­rungs­hem­mung zum Kla­ge­re­gis­ter der Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge an­ge­mel­det hat.

BGH, Ur­teil vom 29.07.2021 – VI ZR 1118/20

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Pro­gno­se der Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs für die Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung

Zum Um­fang der Haf­tung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers nach §§ 826, 31 BGB ge­gen­über dem Käu­fer des Fahr­zeugs in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall (hier: Er­satz­fä­hig­keit von Fi­nan­zie­rungs­kos­ten, Schät­zung der Ge­samt­lauf­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs im Zu­sam­men­hang mit der Be­rech­nung der ge­zo­ge­nen Nut­zungs­vor­tei­le).

BGH, Ur­teil vom 27.07.2021 – VI ZR 480/19

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Er­satz von Fi­nan­zie­rungs­kos­ten im VW-Ab­gas­skan­dal

Zum Um­fang der Haf­tung ei­nes Au­to­mo­bil­her­stel­lers nach §§ 826, 31 BGB ge­gen­über dem Käu­fer des Fahr­zeugs in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall (hier: Er­satz­fä­hig­keit von Fi­nan­zie­rungs­kos­ten).

BGH, Ur­teil vom 27.07.2021 – VI ZR 865/20

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De­lik­ti­sche Haf­tung der Volks­wa­gen AG für ei­nen vom Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Ge­braucht­wa­gen

Zur Haf­tung der Volks­wa­gen AG nach § 826 BGB ge­gen­über dem Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Ge­braucht­wa­gens (kein Weg­fall des Scha­dens durch Soft­ware­up­date).

BGH, Ur­teil vom 27.07.2021 – VI ZR 365/20

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Zur se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last der Volks­wa­gen AG im VW-Ab­gas­skan­dal – ŠKO­DA

  1. Zur se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last hin­sicht­lich der Fra­ge, wer die Ent­schei­dung über den Ein­satz ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung bei dem be­klag­ten Fahr­zeug­mo­to­ren­her­stel­ler ge­trof­fen und ob der Vor­stand hier­von Kennt­nis hat­te.
  2. Ein Scha­den i. S. des § 826 BGB kann auch in ei­ner auf dem sit­ten­wid­ri­gen Ver­hal­ten be­ru­hen­den Be­las­tung mit ei­ner un­ge­woll­ten Ver­pflich­tung lie­gen. Nach de­ren Er­fül­lung setzt sich der Scha­den in dem Ver­lust der auf­ge­wen­de­ten Geld­mit­tel fort.

BGH, Ur­teil vom 27.07.2021 – VI ZR 151/20

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Kei­ne zeit­lich un­be­grenz­te Er­satz­lie­fe­rung ei­nes ak­tu­el­len Neu­wa­gens beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ei­nem Fahr­zeug fehlt die Eig­nung für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB, wenn es bei Über­ga­be an den Käu­fer mit ei­ner – den Stick­oxid­aus­stoß auf dem Prüf­stand ge­gen­über dem nor­ma­len Fahr­be­trieb re­du­zie­ren­den – Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10 der Ve­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ver­se­hen ist, die ge­mäß Art. 5 II 1 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 un­zu­läs­sig ist. Denn in ei­nem sol­chen Fall be­steht ei­ne (la­ten­te) Ge­fahr ei­ner Be­triebs­un­ter­sa­gung durch die für die Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr zu­stän­di­ge Be­hör­de, so­dass der wei­te­re (un­ge­stör­te) Be­trieb des Fahr­zeugs im öf­fent­li­chen Stra­ßen­ver­kehr nicht ge­währ­leis­tet ist (im An­schluss an Se­nat, Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133).
  2. Die Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che ge­mäß § 439 I Fall 2 BGB be­schränkt sich nicht zwangs­läu­fig auf ei­ne mit dem Kauf­ge­gen­stand (ab­ge­se­hen von der Man­gel­haf­tig­keit) iden­ti­sche Sa­che. Viel­mehr hängt die Mög­lich­keit ei­ner Er­satz­be­schaf­fung bei Un­mög­lich­keit der Lie­fe­rung ei­ner dem Kauf­ge­gen­stand voll­stän­dig ent­spre­chen­den (man­gel­frei­en) Sa­che im je­wei­li­gen Ein­zel­fall ent­schei­dend da­von ab, ob und wo­durch nach dem durch in­ter­es­sen­ge­rech­te Aus­le­gung zu er­mit­teln­den Wil­len der Par­tei­en (§§ 133, 157 BGB) bei Ver­trags­schluss ei­ne Nach­lie­fe­rung in Be­tracht kom­men soll­te (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 07.06.2006 – VI­II ZR 209/05, BGHZ 168, 64 Rn. 23; Urt. v. 11.12.2019 – VI­II ZR 361/18, BGHZ 224, 195 Rn. 41; Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133 Rn. 30 ff.; vgl. auch BGH, Urt. v. 21.11.2017 – X ZR 111/16, NJW 2018, 789 Rn. 8). Ei­ne Er­satz­lie­fe­rung ist nach der – die bei­der­sei­ti­gen In­ter­es­sen in den Blick neh­men­den – Vor­stel­lung der Par­tei­en da­her grund­sätz­lich be­reits dann mög­lich, wenn die Kauf­sa­che im Fal­le ih­rer Man­gel­haf­tig­keit durch ei­ne gleich­ar­ti­ge und – funk­tio­nell so­wie ver­trags­mä­ßig – gleich­wer­ti­ge er­setzt wer­den kann (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 07.06.2006 – VI­II ZR 209/05, BGHZ 168, 64 Rn. 23; Urt. v. 11.12.2019 – VI­II ZR 361/18, BGHZ 224, 195 Rn. 41; Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133 Rn. 30 ff.; vgl. auch BGH, Urt. v. 21.11.2017 – X ZR 111/16, NJW 2018, 789 Rn. 8). Ent­schei­dend ist da­bei letzt­lich, ob und in wel­chem Um­fang der Ver­käu­fer – nach dem im je­wei­li­gen Fall zu er­mit­teln­den über­ein­stim­men­den Wil­len der Par­tei­en – bei Ver­trags­schluss ei­ne Be­schaf­fungs­pflicht für den Fall ei­ner Nach­er­fül­lung über­nom­men hat (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 17.10.2018 – VI­II ZR 212/17, BGHZ 220, 77 Rn. 20; Urt. v. 24.10.2018 – VI­II ZR 66/17, BGHZ 220, 134 Rn. 40; Urt. v. 11.12.2019 – VI­II ZR 361/18, BGHZ 224, 195 Rn. 41; Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133 Rn. 30 ff.).
  3. Ist le­dig­lich ein Nach­fol­ge­mo­dell der er­wor­be­nen Sa­che (ins­be­son­de­re ei­nes Fahr­zeugs) lie­fer­bar, kann bei der ge­bo­te­nen nach bei­den Sei­ten in­ter­es­sen­ge­rech­ten Aus­le­gung die den Ver­käu­fer ei­nes Ver­brauchs­guts tref­fen­de Be­schaf­fungs­pflicht im Hin­blick dar­auf, dass der Ver­brau­cher ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung für die fort­lau­fend an Wert ver­lie­ren­de man­gel­haf­te Kauf­sa­che nicht zu zah­len hat, von vorn­her­ein nicht zeit­lich un­be­grenzt gel­ten. Ei­ne Aus­tausch­bar­keit von Kauf­ge­gen­stand und Er­satz­sa­che ist beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf – vor al­lem beim Kauf von Fahr­zeu­gen, die be­reits nach kur­zer Zeit ei­nen deut­li­chen Wert­ver­lust er­lei­den – grund­sätz­lich nur dann an­zu­neh­men, wenn der Ver­brau­cher sein Nach­lie­fe­rungs­be­geh­ren in­ner­halb ei­nes in der Län­ge der re­gel­mä­ßi­gen kauf­recht­li­chen Ver­jäh­rungs­frist von zwei Jah­ren (§ 438 I Nr. 3 BGB) an­ge­lehn­ten Zeit­raums – be­gin­nend ab dem für die Wil­lens­bil­dung maß­geb­li­chen Zeit­punkt des Kauf­ver­trags­ab­schlus­ses – gel­tend macht (Fort­ent­wick­lung von Se­nat, Beschl. v. 08.01.2019 – VI­II ZR 225/17, NJW 2019, 1133).

BGH, Ur­teil vom 21.07.2021 – VI­II ZR 254/20

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In­halt und Reich­wei­te des An­spruchs auf Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) beim Neu­wa­gen­kauf – VW-Ab­gas­skan­dal

Zum In­halt und zur Reich­wei­te ei­ner Be­schaf­fungs­pflicht des Ver­käu­fers beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf im Nach­er­fül­lungs­fall bei Ein­stel­lung der Pro­duk­ti­on der ur­sprüng­li­chen Kauf­sa­che und Markt­ein­füh­rung ei­nes Nach­fol­ge­mo­dells (hier: Neu­fahr­zeug – im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 21.07.2021 – VI­II ZR 254/20, zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ be­stimmt).

BGH, Ur­teil vom 21.07.2021 – VI­II ZR 275/19

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Kei­ne zeit­lich un­be­grenz­te Pflicht der Volks­wa­gen AG zur Er­satz­lie­fe­rung – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ei­ne Aus­tausch­bar­keit von Kauf­ge­gen­stand und Er­satz­sa­che (Nach­fol­ge­mo­dell ei­nes Kraft­fahr­zeugs) ist beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf grund­sätz­lich nur dann an­zu­neh­men, wenn der Ver­brau­cher sein Nach­lie­fe­rungs­be­geh­ren in­ner­halb ei­nes Zeit­raums von zwei Jah­ren ab Ab­schluss des Kauf­ver­trags gel­tend macht (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 21.07.2021 – VI­II ZR 254/20, zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ be­stimmt).
  2. Dies gilt auch dann, wenn der Ver­käu­fer zu­gleich Her­stel­ler der Kauf­sa­che ist und in Be­zug auf den Man­gel der Kauf­sa­che sit­ten­wid­rig ge­han­delt und die­sen arg­lis­tig ver­schwie­gen hat.

BGH, Ur­teil vom 21.07.2021 – VI­II ZR 357/20

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In­halt und Reich­wei­te des An­spruchs auf Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) ei­nes Neu­wa­gens – VW-Ab­gas­skan­dal

Zum In­halt und zur Reich­wei­te ei­ner Be­schaf­fungs­pflicht des Ver­käu­fers beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf im Nach­er­fül­lungs­fall bei Ein­stel­lung der Pro­duk­ti­on der ur­sprüng­li­chen Kauf­sa­che und Markt­ein­füh­rung ei­nes Nach­fol­ge­mo­dells (hier: Neu­fahr­zeug – im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 21.07.2021 – VI­II ZR 254/20, zur Ver­öf­fent­li­chung in BGHZ be­stimmt).

BGH, Ur­teil vom 21.07.2021 – VI­II ZR 118/20

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