1. Bei ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag, der kein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. von § 474 I 1 BGB ist, kann es aus­nahms­wei­se dem Ver­käu­fer ob­lie­gen zu be­wei­sen, dass ein Man­gel des Fahr­zeugs bei Ge­fahr­über­gang (§ 446 Satz 1 BGB) noch nicht vor­lag. Das kommt ins­be­son­de­re in Be­tracht, wenn der Man­gel – hier: die un­sach­ge­mä­ße Re­pa­ra­tur ei­nes Un­fall­scha­dens – be­reits kur­ze Zeit nach Ge­fahr­über­gang auf­ge­tre­ten oder er­kannt wor­den ist und es sich nicht um ei­nen Man­gel han­delt, der ty­pi­scher­wei­se je­der­zeit auf­tre­ten kann. Auch ist zu be­rück­sich­ti­gen, ob sich der Man­gel be­sei­ti­gen lässt, weil in die­sem Fall an­ge­sichts des Vor­rangs der Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on des Käu­fers mit dem Ziel, vom Kauf­ver­trag zu­rück­zu­tre­ten oder Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung zu ver­lan­gen, nach der Le­bens­er­fah­rung au­ßer­or­dent­lich fern­liegt.
  2. Wird ein Ge­braucht­wa­gen „ge­kauft wie ge­se­hen“, so ist die Haf­tung des Ver­käu­fers nur für sol­che Män­gel aus­ge­schlos­sen, die bei ei­ner Be­sich­ti­gung des Fahr­zeugs wahr­nehm­bar, ins­be­son­de­re sicht­bar wa­ren. Da­bei kann es dar­auf an­kom­men, ob der Käu­fer ei­nen Man­gel hät­te wahr­neh­men kön­nen, und nicht dar­auf, ob ei­ne sach­kun­di­ge Per­son den Man­gel hät­te ent­de­cken oder zu­min­dest auf sein Vor­lie­gen hät­te schlie­ßen kön­nen und müs­sen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 06.04.2016 – VI­II ZR 261/14, NJW 2016, 2495 Rn. 22 m. w. Nachw.).
  3. All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen i. S. von § 305 I 1 BGB lie­gen auch dann vor, wenn Ver­trags­be­din­gun­gen von ei­nem Drit­ten für ei­ne Viel­zahl von Ver­trä­gen vor­for­mu­liert sind, selbst wenn die Ver­trags­par­tei, die die Klau­seln stellt, sie nur in ei­nem ein­zi­gen Ver­trag ver­wen­den will (im An­schluss an BGH, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 67/09, BGHZ 184, 259 = NJW 2010, 1131 Rn. 10 m. w. Nachw.).
  4. Ei­ne Pro­zess­par­tei, die ih­ren frü­he­ren Tat­sa­chen­vor­trag in sein Ge­gen­teil än­dert, ge­nügt nur dann ih­rer pro­zes­sua­len Wahr­heits­pflicht, wenn sie zu­gleich dar­legt, war­um sie an ih­rem ur­sprüng­li­chen, dem neu­en Tat­sa­chen­vor­trag dia­me­tral ent­ge­gen­ste­hen­den Vor­trag nicht fest­hal­ten kann. Ei­ne Än­de­rung des Vor­trags oh­ne er­kenn­ba­ren sach­li­chen Grund ge­nügt da­ge­gen nicht.

LG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 05.03.2018 – 2-05 O 248/16

Sach­ver­halt: Die Par­tei­en strei­ten über Rück­ab­wick­lungs- und Scha­dens­er­satz­an­sprü­che nach ei­nem Au­to­kauf.

Sämt­li­che recht­lich er­heb­li­che Ein­zel­hei­ten im Zu­sam­men­hang mit dem streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw-Kauf – ein­schließ­lich des Ab­schlus­ses ei­nes Kauf­ver­trags zwi­schen den Par­tei­en – sind zwi­schen der Klä­ge­rin und der Be­klag­ten strei­tig.

Un­strei­tig ist je­doch, dass die Klä­ge­rin die Be­klag­te mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 27.05.2016 hin­sicht­lich des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs zur Nach­er­fül­lung auf­for­der­te: „Be­sei­ti­gung der Män­gel des Fahr­zeugs, ins­be­son­de­re Her­stel­lung der Ver­kehrs­si­cher­heit durch sach- und fach­ge­rech­te In­stand­set­zung des Un­fall­scha­dens …, und zwar bis zum 14.06.2016“. Kon­kret rüg­te die Klä­ge­rin un­ter dem 27.05.2016, dass bei dem Fahr­zeug bei bei­den Si­cher­heits­gur­ten die Gurt­straf­fer de­fekt sei­en und ma­ni­pu­liert wor­den sei­en und sich in dem Fahr­zeug kei­ne funk­ti­ons­fä­hi­gen Air­bags be­fän­den, son­dern durch ein­ge­bau­te Wi­der­stän­de dem Steu­er­ge­rät das Vor­han­den­sein von Air­bags und die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Gurt­straf­fer nur vor­ge­spie­gelt wer­de. Aus­weis­lich ei­nes Be­weis­si­che­rungs­gut­ach­tens vom 13.05.2016 sei fest­ge­stellt wor­den, dass ein Un­fall­scha­den nicht sach- und fach­ge­recht in­stand ge­setzt wor­den sei und dass das Fahr­zeug nicht ver­kehrs­si­cher sei.

Die Be­klag­te wies das Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen der Klä­ge­rin mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 08.06.2016 zu­rück.

Un­ter Be­zug­nah­me auf die­ses Schrei­ben er­klär­te die Klä­ge­rin ge­gen­über der Be­klag­ten mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 15.06.2016, sie tre­te von dem am 29.03.2016 zwi­schen den Par­tei­en ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag über den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw zu­rück. Gleich­zei­tig for­der­te sie die Be­klag­te auf, das Fahr­zeug Zug um Zug ge­gen Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses von 5.600 € zu­rück­zu­neh­men. Über­dies ver­lang­te die Klä­ge­rin von der Be­klag­ten Scha­dens­er­satz in Hö­he von ins­ge­samt 546,07 €:

Gut­ach­tens des In­ge­nieur­bü­ros I vom 20.05.2016 350,00 €
Kraft­fahr­zeug­steu­er + 50,00 €
Prä­mie Kfz-Haft­pflicht­ver­si­che­rung + 101,27 €
Um­schrei­bung (Zu­las­sung) des Fahr­zeugs + 44,80 €
Ge­samt 546,07 €

Für die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags und die Zah­lung des Scha­dens­er­sat­zes setz­te die Klä­ge­rin der Be­klag­ten ei­ne Frist bis zum 30.06.2016.

Zu ei­ner Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags und zur Er­fül­lung der gel­tend ge­mach­ten Scha­dens­er­satz­an­sprü­che durch die Be­klag­te kam es in der Fol­ge­zeit nicht.

Die Klä­ge­rin be­haup­tet, sie ha­be den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw mit schrift­li­chem Ver­trag vom 29.03.2016 von der Be­klag­ten für 5.600 € ge­kauft. Die­ser Kauf­ver­trag, in dem die Haf­tung der Be­klag­ten für Män­gel aus­ge­schlos­sen wor­den und be­züg­lich des Fahr­zeugs „Un­fall, Front­scha­den (re­pa­riert)“ fest­ge­hal­ten wor­den sei, sei voll­zo­gen wor­den.

Un­mit­tel­bar nach der Über­ga­be ha­be sie – die Klä­ge­rin – fest­ge­stellt, dass sich die bei­den vor­de­ren Si­cher­heits­gur­te schwer auf­rol­len lie­ßen. Bei ei­ner Un­ter­su­chung des Pkw in ei­ner Kfz-Werk­statt sei­en er­heb­li­che Män­gel fest­ge­stellt wor­den. Bei bei­den vor­de­ren Si­cher­heits­gur­ten sei­en die Gurt­straf­fer de­fekt und ma­ni­pu­liert wor­den. In dem Fahr­zeug be­fän­den sich kei­ne funk­ti­ons­fä­hi­gen Air­bags, viel­mehr wer­de durch ein­ge­bau­te Wi­der­stän­de dem Steu­er­ge­rät das Vor­han­den­sein von Air­bags und die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Gurt­straf­fer nur vor­ge­spie­gelt. Ei­ne Nach­fra­ge beim Vor­hal­ter des Fahr­zeu­ges ha­be er­ge­ben, dass der Pkw bei ei­nem Ver­kehrs­un­fall, bei dem al­le Air­bags und Gurt­straf­fer aus­ge­löst wor­den sei­en, ei­nen wirt­schaft­li­chen To­tal­scha­den er­lit­ten ha­be und auch als Fahr­zeug mit wirt­schaft­li­chem To­tal­scha­den ver­äu­ßert wor­den sei. Aus­weis­lich ei­nes Be­weis­si­che­rungs­gut­ach­tens vom 13.05.2016 sei fest­ge­stellt wor­den, dass die In­stand­set­zung des Un­fall­scha­dens nicht sach- und fach­ge­recht ge­we­sen sei und dass das Fahr­zeug nicht ver­kehrs­si­cher sei. Die Män­gel hät­ten be­reits bei der Über­ga­be des Pkw an sie – die Klä­ge­rin – vor­ge­le­gen.

Im Rah­men des Ver­kaufs­ge­sprä­ches ha­be der Zeu­ge M er­klärt, sei­ne Ehe­frau – die Be­klag­te – ha­be das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug be­nutzt, sei je­doch we­nig da­mit ge­fah­ren. Sie ha­be den Pkw in ei­ner Tief­ga­ra­ge be­schä­digt, wes­halb der vor­de­re Stoß­fän­ger aus­ge­tauscht und re­pa­riert wor­den sei.

Die Klä­ge­rin ist der An­sicht, auf den im Kauf­ver­trag vom 29.03.2016 ent­hal­te­nen um­fas­sen­den Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss kön­ne sich die Be­klag­te nicht be­ru­fen, da die be­tref­fen­de Klau­sel ge­gen § 309 Nr. 7 lit. a und lit. b BGB ver­sto­ße und da­mit un­wirk­sam sei.

Die Be­klag­te hat zu­nächst un­strei­tig ge­stellt, dass der streit­ge­gen­ständ­li­che Kauf­ver­trag zwi­schen ihr und der Klä­ge­rin am 29.03.2016 ge­schlos­sen wor­den und an­schlie­ßend voll­zo­gen wor­den sei. Spä­ter – mit Schrift­satz vom 05.07.2017 – hat sie be­haup­tet, nicht sie ha­be den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw an die Klä­ge­rin ver­äu­ßert, son­dern das Fahr­zeug sei von ih­rem Ehe­mann M an den Schwie­ger­sohn der Klä­ge­rin S ver­äu­ßert wor­den. Sie, die Be­klag­te, ste­he nur des­halb im schrift­li­chen Kauf­ver­trag, weil meh­re­re Kauf­in­ter­es­sen­ten an­ge­ru­fen hät­ten, die tags­über hät­ten kom­men wol­len, und ihr Ehe­mann tags­über ge­ar­bei­tet ha­be. Mit Schrift­satz vom 24.07.2017 hat die Be­klag­te – ab­wei­chend – vor­ge­tra­gen, sie ha­be über den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw ei­nen münd­li­chen Kauf­ver­trag mit S ge­schlos­sen. Die­ser ha­be selbst den Na­men sei­ner Schwie­ger­mut­ter, der Klä­ge­rin, im Kauf­ver­trag ein­ge­tra­gen. Mit Schrift­satz vom 07.11.2017 hat die Be­klag­te so­dann – wie­der­um ab­wei­chend – vor­ge­tra­gen, M ha­be mit S ei­nen münd­li­chen Kauf­ver­trag über den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw ge­schlos­sen.

Im Üb­ri­gen be­haup­tet die Be­klag­te, bei dem Ver­kaufs­ge­spräch sei der Klä­ge­rin, ih­rer Toch­ter und S er­klärt wor­den, dass sie – die Be­klag­te – den Pkw erst am 29.02.2016, al­so erst vor ei­nem Mo­nat, ge­kauft ha­be und das Fahr­zeug da­nach noch nicht ge­nutzt wor­den sei. M ha­be auch er­klärt, dass ihm der Ver­käu­fer be­rich­tet ha­be, dass der Pkw in ei­ner klei­nen Werk­statt in Ru­mä­ni­en re­pa­riert wor­den sei; er ha­be nur ei­ne ge­rin­ge Lauf­leis­tung und kei­nen Rah­menscha­den ge­habt. Auch ha­be M er­klärt, dass der Vor­be­sit­zer nur den lin­ken Schein­wer­fer und die Stoß­stan­ge er­setzt ha­be und al­les an­de­re ori­gi­nal ge­blie­ben sei.

Das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug sei ihr, der Be­klag­ten, und ih­rem Mann M von ei­nem aus Ru­mä­ni­en stam­men­den, nicht im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­nen Nach­barn der Schwes­ter des M zum Kauf an­ge­bo­ten und spon­tan am 29.02.2016 ge­kauft wor­den. Es sei mit ei­nem Hän­ger nach Deutsch­land ge­bracht wor­den und ha­be dann in ei­ner Tief­ga­ra­ge ge­stan­den. Sie, die Be­klag­te, und ihr Ehe­mann M hät­ten kei­ne Kennt­nis von an­de­ren Män­geln des Pkw als de­nen, die im be­schrie­ben wor­den sei­en, ge­habt. Da sie, die Be­klag­te, mit dem Fahr­zeug nicht ge­fah­ren sei, ha­be sie an­de­re Män­gel auch nicht fest­stel­len kön­nen. Ob das Fahr­zeug bei ei­nem sei­ner Vor­be­sit­zer ei­nen To­tal­scha­den er­lit­ten ha­be, wis­se sie nicht.

Die Klä­ge­rin und de­ren Be­glei­ter – so be­haup­tet die Be­klag­te wei­ter – hät­ten das Fahr­zeug aus­gie­big über ei­ne Stun­de lang ge­prüft, und der Schwie­ger­sohn der Klä­ge­rin S ha­be ei­ne Pro­be­fahrt da­mit un­ter­nom­men.

Schließ­lich hat die Be­klag­te un­ter dem 05.07.2017 be­haup­tet, S und ein Freund des S hät­ten die Si­cher­heits­gur­te nach der Über­ga­be des Fahr­zeugs ma­ni­pu­liert, um den Pkw ihr – der Be­klag­ten – zu­rück­ge­ben zu kön­nen. Erst nach der Ma­ni­pu­la­ti­on sei das Fahr­zeug am 13.05.2016 zu ei­nem Gut­ach­ter ge­bracht wor­den. Des­halb ge­he sie, die Be­klag­te, da­von aus, dass das Fahr­zeug dem Gut­ach­ter als ver­kehrs­un­si­cher vor­ge­stellt wor­den sei.

Die Kla­ge, mit der die Klä­ge­rin un­ter an­de­rem die Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses „Zug um Zug ge­gen Über­ga­be des Pkw“ be­gehrt hat, hat­te im we­sent­li­chen Er­folg.

Aus den Grün­den: Der Kla­ge­an­trag zu 1 ist da­hin ge­hend aus­zu­le­gen, dass die Klä­ge­rin Zah­lung der 5.600 € Zug um Zug ge­gen Rück­über­eig­nung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw an die Be­klag­te ver­langt, da im Fal­le ei­nes wirk­sa­men Rück­tritts nach § 346 I BGB nicht le­dig­lich die blo­ße „Über­ga­be“ des Pkw an die Be­klag­te ge­schul­det ist, son­dern des­sen Rück­über­eig­nung. Die­se Aus­le­gung ent­spricht auch dem nach dem ge­sam­ten Vor­brin­gen er­kenn­ba­ren Wil­len der Klä­ge­rin. Die in­so­weit miss­ver­ständ­li­che For­mu­lie­rung än­dert dar­an – auch un­ter Be­rück­sich­ti­gung von § 308 I ZPO – nichts.

Die Kla­ge ist ganz über­wie­gend be­grün­det.

1. Die Klä­ge­rin hat ge­gen die Be­klag­te ei­nen An­spruch auf Zah­lung von 5.600 € Zug um Zug ge­gen Rück­über­eig­nung des Pkw … an die Be­klag­te ge­mäß §§ 433, 434 I, 437 Nr. 2 Fall 1, §§ 323, 346 ff. BGB, da sie wirk­sam von dem Kauf­ver­trag vom 29.03.2016 zu­rück­ge­tre­ten ist.

a) Zwi­schen den Par­tei­en ist am 29.03.2016 ein schrift­li­cher Kauf­ver­trag über den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw zu ei­nem Kauf­preis von 5.600 € zu­stan­de ge­kom­men.

So­weit die Be­klag­te dies, nach­dem sie es zu­vor aus­drück­lich un­strei­tig ge­stellt hat, seit ih­rem Schrift­satz vom 05.07.2017 be­strei­tet, ist ihr Be­strei­ten un­er­heb­lich (§ 138 III ZPO). Mit ih­rem wi­der­sprüch­li­chen Vor­trag zum Zu­stan­de­kom­men des Kauf­ver­trags zwi­schen ihr und der Klä­ge­rin ver­letzt die Be­klag­te ih­re pro­zes­sua­le Wahr­heits­pflicht ge­mäß § 138 I BGB.

Zwar ist es nicht von vor­ne­her­ein un­zu­läs­sig, ei­nen be­stimm­ten Tat­sa­chen­vor­trag nach­träg­lich zu än­dern, selbst in sein Ge­gen­teil. Die Ver­pflich­tung zum voll­stän­di­gen und der Wahr­heit ent­spre­chen­den Tat­sa­chen­vor­trag be­inhal­tet in die­sem Fall je­doch auch dar­zu­le­gen, war­um an dem ur­sprüng­li­chen, dem neu­er­li­chen Vor­trag dia­me­tral ent­ge­gen­ste­hen­den Tat­sa­chen­vor­trag nicht mehr fest­ge­hal­ten wer­den kann. Ei­ne Ver­än­de­rung des Tat­sa­chen­vor­trags oh­ne jeg­li­chen er­kenn­ba­ren sach­li­chen Grund – wie vor­lie­gend – ge­nügt nicht.

Nicht zu­letzt auf­grund des Um­stands, dass die Be­klag­te das Zu­stan­de­kom­men des Kauf­ver­trags mit der Klä­ge­rin und ih­re Ver­käu­fer­ei­gen­schaft auch mit an­walt­li­chem vor­ge­richt­li­chen Schrei­ben vom 08.06.2016 aus­drück­lich ein­ge­räumt und dies mit sub­stan­zi­ier­tem Vor­trag in dem Kla­ge­er­wi­de­rungs­schrift­satz vom 26.08.2016 noch ein­mal un­ter­mau­ert hat, geht die Kam­mer da­von aus, dass die Be­klag­te – so­weit sie das Zu­stan­de­kom­men ei­nes Kauf­ver­trags zwi­schen ihr und der Klä­ge­rin seit dem Schrift­satz vom 05.07.2017 wie­der­holt und hart­nä­ckig be­strei­tet – schlicht­weg lügt.

b) Der ver­äu­ßer­te Pkw wies auch ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 1 BGB auf, da er sich nicht für die von den Par­tei­en nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung, das Be­nut­zen des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw im Stra­ßen­ver­kehr, eig­ne­te. Dies war des­halb nicht der Fall, weil der Pkw auf­grund ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Re­pa­ra­tur ei­nes Un­fall­scha­dens nicht ver­kehrs­si­cher war.

Die Kam­mer folgt in­so­weit den über­zeu­gen­den, in sich wi­der­spruchs­frei­en Aus­füh­run­gen des Sach­ver­stän­di­gen G in sei­nem Gut­ach­ten vom 16.10.2017, an des­sen Sach­kun­de und Qua­li­fi­ka­ti­on zu zwei­feln es kei­nen An­lass gibt. Der Sach­ver­stän­di­ge hat aus­ge­führt, dass die Über­prü­fung der Si­cher­heits­gur­te und der Air­bags er­ge­ben ha­be, dass in­so­weit ein De­fekt vor­lie­ge bzw. die Funk­ti­on im Be­reich der Si­cher­heits­gur­te und der Air­bags ein­ge­schränkt sei. Die In­au­gen­schein­nah­me der Si­cher­heits­gur­te ha­be als Er­geb­nis er­bracht, dass in­fol­ge ei­nes Scha­de­ner­eig­nis­ses die Ga­s­pa­tro­nen der Si­cher­heits­gur­te of­fen­sicht­lich aus­ge­löst hät­ten und an­schlie­ßend ab­ge­trennt wor­den sei­en; des Wei­te­ren sei ein Wi­der­stand in die Steck­ver­bin­dung des Si­cher­heits­gur­tes an­ge­bracht wor­den, um dem Steu­er­ge­rät ei­nen funk­ti­ons­fä­hi­gen Si­cher­heits­gurt zu ver­mit­teln. So­mit kön­ne hier kei­ne Funk­ti­on des Si­cher­heits­gur­tes bzw. der Gurt­straf­fer mehr statt­fin­den. Über­dies ha­be nach Aus­bau des Air­bag-Gas­ge­ne­ra­tors auf der Bei­fah­rer­sei­te fest­ge­stellt wer­den kön­nen, dass hier ein zwei­stu­fi­ger Gas­ge­ne­ra­tor ver­baut wor­den sei. Laut Ver­ka­be­lung im Fahr­zeug sei in dem Fahr­zeug je­doch re­gu­lär ein ein­stu­fi­ger Gas­ge­ne­ra­tor ver­baut. Nach Rück­spra­che mit dem Her­stel­ler des Gas­ge­ne­ra­tors sei hier nicht mit ei­ner ord­nungs­ge­mä­ßen Aus­lö­sung des Air­bags zu rech­nen bzw. von ei­ner Fehl­funk­ti­on oder gar kei­ner Funk­ti­on aus­zu­ge­hen. Als Er­geb­nis kön­ne fest­ge­hal­ten wer­den, dass das Fahr­zeug über kei­ne funk­ti­ons­fä­hi­gen Gurt­straf­fer und kei­ne funk­ti­ons­fä­hi­gen Air­bags ver­fü­ge und so­mit nicht ver­kehrs­si­cher sei.

Zwei­fel an der Rich­tig­keit der sach­ver­stän­di­gen Aus­füh­run­gen hat die Kam­mer nicht. Die de­fek­ten bzw. nicht mehr ord­nungs­ge­mäß funk­tio­nie­ren­den Si­cher­heits­gur­te und Air­bags mit der Fol­ge, dass das Fahr­zeug nicht mehr in ei­nem ver­kehrs­si­che­ren Zu­stand ist, stel­len ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 1 BGB dar.

c) Der vor­ge­nann­te Sach­man­gel lag auch be­reits im Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs (§ 446 Satz 1 BGB), bei Über­ga­be des Pkw an die Klä­ge­rin am 29.03.2016, vor.

Grund­sätz­lich trägt die Klä­ge­rin die Be­weis­last, dass der Sach­man­gel be­reits im Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs vor­ge­le­gen hat (BGH, Urt. v. 02.06.2004 – VI­II ZR 329/03, BGHZ 159, 215, 217 f. = NJW 2004, 2299, 2300). Für Män­gel der streit­ge­gen­ständ­li­chen Art, un­sach­ge­mä­ße Re­pa­ra­tu­ren der vor­ge­nann­ten Art nach ei­nem Un­fall­scha­den, die be­reits kur­ze Zeit nach Ge­fahr­über­gang auf­tre­ten bzw. er­kannt wer­den und bei de­nen es sich ge­ra­de nicht um sol­che Män­gel han­delt, die ty­pi­scher­wei­se je­der­zeit nach Ge­fahr­über­gang auf­tre­ten kön­nen, kann je­doch re­gel­mä­ßig ver­mu­tet wer­den, dass die­se Män­gel be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen ha­ben. Dies gilt in Kon­stel­la­tio­nen wie der vor­lie­gen­den ins­be­son­de­re des­halb, weil sol­che Män­gel ge­wöhn­lich durch ei­ne Re­pa­ra­tur be­ho­ben wer­den kön­nen. Ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on durch den Käu­fer zu dem Zweck, den ge­schlos­se­nen Au­to­kauf­ver­trag in Rück­ab­wick­lung zu brin­gen oder Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ver­lan­gen zu kön­nen, ist an­ge­sichts des Vor­rangs der Nach­er­fül­lung durch den Au­to­ver­käu­fer nach der all­ge­mei­nen Le­bens­er­fah­rung au­ßer­or­dent­lich fern­lie­gend. Ent­spre­chend hat die Klä­ge­rin vor­lie­gend auch nicht di­rekt den Rück­tritt er­klärt oder Scha­dens­er­satz ver­langt, son­dern die Be­klag­te zur Nach­er­fül­lung auf­ge­for­dert. Hier­durch hat sie ge­zeigt, dass sie grund­sätz­lich an den Ver­trag fest­hal­ten woll­te und es ihr ge­ra­de nicht dar­auf an­kam, le­dig­lich den Kauf­ver­trag in Rück­ab­wick­lung zu brin­gen.

Es ob­liegt da­her vor­lie­gend trotz des Um­stands, dass es sich nicht um ei­nen Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. von § 474 I BGB han­delt, aus­nahms­wei­se dem Ver­käu­fer, hier der Be­klag­ten, zu be­wei­sen, dass der fest­ge­stell­te Man­gel erst nach Ge­fahr­über­gang (auf wel­chem We­ge auch im­mer) ent­stan­den ist. Die­ser Be­weis ist der Be­klag­ten nicht ge­lun­gen. Sie ist in­so­weit be­weis­fäl­lig ge­blie­ben. Ei­ner Be­weis­auf­nah­me be­durf­te es nicht, da die Be­klag­te für die von ihr auf­ge­stell­te Be­haup­tung, der Gurt des Fahr­zeu­ges sei nach der Über­ga­be vor­sätz­lich … ma­ni­pu­liert wor­den, kei­nen ge­eig­ne­ten Be­weis an­ge­bo­ten hat. Die von der Be­klag­ten an­ge­bo­te­nen Be­wei­se, na­ment­lich die Be­schei­ni­gung über die Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO vom 12.03.2016 und das Gut­ach­ten vom 13.05.2016 lie­fern über die­se Tat­sa­che ge­ra­de kei­nen Auf­schluss. Zeu­gen­be­weis … hat die Be­klag­te in­so­weit nicht an­ge­bo­ten.

d) Die hier­nach ge­mäß § 439 BGB grund­sätz­lich be­ste­hen­de Ver­pflich­tung der Be­klag­ten zur Nach­er­fül­lung im Hin­blick auf die de­fek­ten Gurt­straf­fer und Air­bags ent­fällt auch nicht we­gen des in dem Kauf­ver­trag vom 29.03.2016 ver­ein­bar­ten um­fas­sen­den „Aus­schlus­ses jeg­li­cher Ge­währ­leis­tung im Hin­blick auf sicht­ba­re und un­sicht­ba­re Män­gel, ins­be­son­de­re be­züg­lich des Ki­lo­me­ter­stan­des, frü­he­rer Un­fäl­le und et­wa auf­tre­ten­der Schä­den in­fol­ge frü­he­rer Un­fäl­le“. Die­se Klau­sel hält der AGB-recht­li­chen Über­prü­fung nicht stand.

Bei der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss-Klau­sel in dem Kauf­ver­trag vom 29.03.2016 han­delt es sich um ei­ne All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gung i. S. von § 305 I 1 BGB.

Nach der Recht­spre­chung des BGH (Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 67/09, BGHZ 184, 259 = NJW 2010, 1131 Rn. 10) lie­gen All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen auch dann vor, wenn sie von ei­nem Drit­ten für ei­ne Viel­zahl von Ver­trä­gen vor­for­mu­liert sind, selbst wenn die Ver­trags­par­tei, die die Klau­seln stellt, sie nur in ei­nem ein­zi­gen Ver­trag ver­wen­den will.

Die­se Vor­aus­set­zung ist hier er­füllt. Es han­delt sich bei dem ver­wen­de­ten For­mu­lar, das die Aus­schluss­klau­sel ent­hält, of­fen­sicht­lich nach In­halt und Ge­stal­tung um ein für ei­ne Viel­zahl von Fäl­len vor­for­mu­lier­tes Ver­trags­for­mu­lar. Dies er­gibt sich schon dar­aus, dass sämt­li­che das Ge­schäft in­di­vi­dua­li­sie­ren­de Um­stän­de durch den Nut­zer des For­mu­lars selbst in die da­für vor­ge­se­he­nen Lü­cken und Fel­der ein­zu­tra­gen wa­ren.

Die Be­klag­te war auch Ver­wen­de­rin i. S. des § 305 I 1 BGB.

Der voll­stän­di­ge Aus­schluss jeg­li­cher Ge­währ­leis­tung durch All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen ist ge­mäß § 309 Nr. 7 lit. a und lit. b BGB we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ver­trags­part­ners voll­um­fäng­lich un­wirk­sam (BGH, Urt. v. 04.02.2015 – VI­II ZR 26/14, ju­ris Rn. 16). Es gilt das Ver­bot der gel­tungs­er­hal­ten­den Re­duk­ti­on.

Ein wirk­sa­mer Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss für die hier vor­lie­gen­den Män­gel er­gibt sich auch nicht dar­aus, dass die Par­tei­en die Klau­sel „ge­kauft wie ge­se­hen“ in den Ver­trag auf­ge­nom­men ha­ben. Denn durch die­se Klau­sel wird im Er­geb­nis nur die Ge­währ­leis­tung für sol­che Män­gel aus­ge­schlos­sen, die bei ei­ner Be­sich­ti­gung oh­ne Zu­zie­hung ei­nes Sach­ver­stän­di­gen wahr­nehm­bar, ins­be­son­de­re sicht­bar wa­ren (vgl. BGH, Urt. v. 06.04.2016 – VI­II ZR 261/14, NJW 2016, 2495 Rn. 22). Wird in der Klau­sel der Be­zug zu ei­ner Be­sich­ti­gung des Käu­fers her­ge­stellt, kommt es auf die Wahr­nehm­bar­keit des Man­gels durch ihn und nicht dar­auf an, ob ei­ne sach­kun­di­ge Per­son den Man­gel hät­te ent­de­cken oder zu­min­dest auf des­sen Vor­lie­gen hät­te schlie­ßen kön­nen und müs­sen. Auf­grund von ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Re­pa­ra­tur ent­stan­de­ne Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen ei­nes Gurt­straf­fers oder Air­bags sind re­gel­mä­ßig für den Lai­en bei ei­ner Be­sich­ti­gung oh­ne Zu­zie­hung ei­nes Sach­ver­stän­di­gen nicht wahr­nehm­bar. Ei­ne Her­an­zie­hung der un­wirk­sa­men um­fas­sen­den Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss-Klau­sel, zur Aus­le­gung da­hin­ge­hend, dass durch die Klau­sel „ge­kauft wie ge­se­hen“ nach dem Par­tei­wil­len auch nicht oh­ne Sach­ver­stän­di­gen wahr­nehm­ba­re Män­gel von der Ge­währ­leis­tung aus­ge­schlos­sen sein soll­ten, ist nicht zu­läs­sig, da hier­in ei­ne Um­ge­hung des Ver­bo­tes der gel­tungs­er­hal­ten­den Re­duk­ti­on lie­gen wür­de.

Die Ge­währ­leis­tung ist auch nicht auf­grund von Kennt­nis der Klä­ge­rin oder grob fahr­läs­si­ger Un­kennt­nis des Man­gels i. S. von § 442 I BGB aus­ge­schlos­sen. Für ei­ne Kennt­nis oder grob fahr­läs­si­ge Un­kennt­nis der Klä­ge­rin be­ste­hen kei­ne An­halts­punk­te.

e) Die Klä­ge­rin hat die Be­klag­te auch un­ter Set­zung ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist durch an­walt­li­ches Schrei­ben vom 27.05.2016 zur (der Be­klag­ten auch nicht un­mög­li­chen) Nach­er­fül­lung auf­ge­for­dert (§ 323 I BGB). Die Be­klag­te hat die Nach­er­fül­lung durch an­walt­li­ches Schrei­ben vom 08.06.2016 end­gül­tig ver­wei­gert. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Vor­ste­hen­den la­gen die Vor­aus­set­zun­gen des Rück­tritts von dem Kauf­ver­trag im Zeit­punkt der Er­klä­rung des Rück­tritts am 15.06.2016 vor.

Das Rück­tritts­recht ist auch nicht ge­mäß § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen, da die vor­lie­gen­den Män­gel nicht le­dig­lich un­er­heb­lich sind.

f) Da der Rück­tritt wirk­sam war, sind die emp­fan­ge­nen Leis­tun­gen zu­rück­zu­ge­wäh­ren und die ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen her­aus­zu­ge­ben (§ 346 I BGB). Hier­nach hat die Be­klag­te an die Klä­ge­rin den Kauf­preis in Hö­he von 5.600 € zu­rück­zu­zah­len, die Klä­ge­rin hat den streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw an die Be­klag­te zu­rück­zu­über­eig­nen. Die sich aus dem Rück­tritt er­ge­ben­den Ver­pflich­tun­gen der Par­tei­en sind Zug um Zug zu er­fül­len (§ 348 Satz 1 BGB). Dass die Klä­ge­rin Nut­zun­gen i. S. von § 346 I BGB ge­zo­gen hät­te, da sie den Pkw ge­nutzt hat, ist nicht dar­ge­tan und kann auch in An­be­tracht des vor­lie­gen­den Man­gels nicht an­ge­nom­men wer­den.

2. Der hin­sicht­lich der Haupt­for­de­rung von 5.600 € … te­n­o­rier­te Zins­an­spruch folgt aus §§ 280 I, II, 286 BGB, da sich die Be­klag­te je­den­falls seit dem 01.07.2016 in Ver­zug be­fand. Denn die Auf­for­de­rung ge­gen­über der Be­klag­ten durch an­walt­li­ches Schrei­ben vom 15.06.2016 den Kauf­preis in Hö­he von 5.600 € Zug um Zug ge­gen Rück­nah­me des Pkw bis zum 30.06.2016 zu­rück­zu­zah­len, ist frucht­los ge­blie­ben.

So­weit der Klä­ger Ver­zugs­zin­sen be­reits ab dem 08.06.2016 und da­mit ab Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung ver­langt, ist die Kla­ge un­be­grün­det. Denn hin­sicht­lich der Haupt­for­de­rung in Hö­he von 5.600 € trat Ver­zug erst am 01.07.2016 ein. Auf den Zeit­punkt der Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung durch die Be­klag­te kann in­so­weit nicht ab­ge­stellt wer­den.

3. Die Kla­ge ist un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Vor­ste­hen­den auch hin­sicht­lich des gel­tend ge­mach­ten Fest­stel­lungs­an­spruchs … be­grün­det, da die Klä­ge­rin der Be­klag­ten die Rück­über­eig­nung des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw durch an­walt­li­ches Schrei­ben vom 15.06.2016 in ei­ner den An­nah­me­ver­zug be­grün­de­ten Art und Wei­se, ge­mäß §§ 293, 294, 298 BGB, an­ge­bo­ten hat.

4. Der gel­tend ge­mach­te Scha­dens­er­satz­an­spruch im Hin­blick auf die Sach­ver­stän­di­gen­kos­ten in Hö­he von 350 €, die ent­rich­te­te Kraft­fahr­zeug­steu­er in Hö­he von 50 €, die Ver­si­che­rungs­prä­mie in Hö­he von 101,27 € so­wie hin­sicht­lich der Um­schrei­be­kos­ten in Hö­he von 44,80 €, ins­ge­samt ein Be­trag in Hö­he von 546,07 €, recht­fer­tigt sich un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Vor­ste­hen­den aus § 437 Nr. 3, §§ 280 I, 249 BGB, da die Be­klag­te an die Klä­ge­rin ei­ne man­gel­haf­te Sa­che ge­lie­fert hat. Ihr Ver­schul­den wird ge­mäß § 280 I 2 BGB ver­mu­tet. Ei­ne Ent­las­tung ist ihr in­so­weit nicht ge­lun­gen. Die gel­tend ge­mach­ten Po­si­tio­nen sind kau­sa­le, er­satz­fä­hi­ge Schä­den. Der in­so­weit gel­tend ge­mach­te Zins­an­spruch folgt aus § 291 BGB i. V. mit § 288 I 2 BGB.

5. Die Klä­ge­rin hat ge­gen die Be­klag­te auch ei­nen An­spruch auf Er­satz vor­ge­richt­li­cher Rechts­an­walts­kos­ten in Hö­he von 650,34 € aus ei­nem Ge­gen­stands­wert von 6.146,07 € ge­mäß § 280 I BGB. Der zu­gleich gel­tend ge­mach­te Zins­an­spruch recht­fer­tigt sich wie­der­um aus § 291 BGB i. V. mit § 288 I 2 BGB. …

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