1. Der Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung ist man­gels ei­gen­stän­di­ger Re­ge­lung im Kauf­recht nach der all­ge­mei­nen Vor­schrift des § 269 I BGB zu be­stim­men. Da­nach sind in ers­ter Li­nie die von den Par­tei­en ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ent­schei­dend. Feh­len ver­trag­li­che Ab­re­den über den Er­fül­lungs­ort, ist auf die je­wei­li­gen Um­stän­de, ins­be­son­de­re die Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses, ab­zu­stel­len. Las­sen sich auch hier­aus kei­ne ab­schlie­ßen­den Er­kennt­nis­se ge­win­nen, ist der Er­fül­lungs­ort letzt­lich an dem Ort an­zu­sie­deln, an wel­chem der Ver­käu­fer zum Zeit­punkt der Ent­ste­hung des Schuld­ver­hält­nis­ses sei­nen Wohn­sitz oder sei­ne ge­werb­li­che Nie­der­las­sung (§ 269 II BGB) hat­te.
  2. Dass der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens das Fahr­zeug zum Ver­käu­fer brin­gen oder dort­hin trans­por­tie­ren las­sen muss, stellt nicht per se ei­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­keit i. S. des Art. 3 III der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie dar, die es recht­fer­tigt, den Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung am Wohn­sitz des Käu­fers an­zu­sie­deln. Das gilt auch dann, wenn die Ent­fer­nung zwi­schen dem Wohn­sitz des Käu­fers und dem Ge­schäfts­sitz des Ver­käu­fers rund 300 km be­trägt.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 19.05.2017 – 7 U 3/17

Sach­ver­halt: Der Klä­ger hat von dem be­klag­ten Kfz-Händ­ler mit Sitz in H. ei­nen Ge­braucht­wa­gen er­wor­ben und be­gehrt we­gen von ihm be­haup­te­ter Män­gel die Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­tra­ges.

Der Klä­ger wur­de An­fang 2015 im In­ter­net auf den streit­ge­gen­ständ­li­chen, am 06.03.2009 erst­zu­ge­las­se­nen Pkw auf­merk­sam. Auf sei­ne An­fra­ge hin teil­te ihm der Be­klag­te am 22.01.2015 mit, der Kauf­preis be­tra­ge 22.000 €, wo­bei ein Alt­fahr­zeug des Klä­gers für 6.000 € in Zah­lung ge­nom­men wer­den kön­ne. Der Klä­ger er­warb das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug zu die­sen Kon­di­tio­nen am 11.03.2015, nach­dem der Be­klag­te es am 04.03.2015 zur Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO vor­ge­führt hat­te und ei­ne Prüf­pla­ket­te er­teilt wor­den war.

Be­stand­teil des Kauf­ver­tra­ges wa­ren auch die All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Be­klag­ten, die dem Klä­ger bei Ab­schlus­ses des Kauf­ver­tra­ges über­ge­ben wur­den. Dar­in heißt es un­ter an­de­rem:

„Wird der Kauf­ge­gen­stand we­gen ei­nes Sach­man­gels be­triebs­un­fä­hig, kann sich der Käu­fer mit Zu­stim­mung des Ver­käu­fers an den dem Ort des be­triebs­un­fä­hi­gen Kauf­ge­gen­stan­des nächst­lie­gen­den dienst­be­rei­ten Kfz-Meis­ter­be­trieb wen­den, wenn sich der Ort des be­triebs­un­fä­hi­gen Kauf­ge­gen­stan­des mehr als 50 km vom Ver­käu­fer ent­fernt be­fin­det.“

Der Klä­ger hol­te das Fahr­zeug Mit­te März 2015 am Ge­schäfts­sitz des Be­klag­ten ab und über­führ­te es an sei­nen Wohn­ort S. Die Ent­fer­nung zwi­schen bei­den Or­ten be­trägt 291 km.

Mit E-Mail vom 16.04.2015 rüg­te der Klä­ger fol­gen­de Män­gel:

  1. Stoß­fän­ger vor­ne ver­bo­gen
  2. di­ver­se Rost­stel­len an der Ka­ros­se­rie
  3. Schwitz­was­ser in den Schein­wer­fern
  4. elek­trisch ver­stell­ba­re Pe­da­le kei­ne Funk­ti­on
  5. Rei­fen­druck­über­wa­chung kei­ne Funk­ti­on
  6. Rück­fahr­leuch­te kei­ne Funk­ti­on
  7. So­und­sys­tem hin­ten kei­ne Funk­ti­on
  8. Sit­ze 2. Rei­he links Ent­rie­ge­lung de­fekt
  9. Sit­ze 3. Rei­he las­sen sich nicht ver­sen­ken, La­de­raum nicht be­nutz­bar
  10. An­hän­ger­kupp­lung nicht ab­ge­nom­men/ein­ge­tra­gen, Be­trieb in Deutsch­land il­le­gal, nicht ver­si­chert, so­mit nicht be­nutz­bar, han­dels­üb­li­cher Fahr­rad­trä­ger passt nicht auf Kupp­lung, Elek­trik funk­tio­niert nicht kor­rekt (Blin­ker rechts funk­tio­niert nicht, ist mit Brems­licht ver­bun­den), es wur­de kein Elek­trik­satz ver­baut
  11. Brems­an­la­ge ver­schlis­sen
  12. Gas­be­trieb nicht fahr­bar – Mo­tor­ru­ckeln

Mit E-Mail vom 20.04.2015 be­an­stan­de­te der Klä­ger über­dies ein „star­kes Ru­ckeln im Gas­be­trieb“ und bat um Lö­sungs­vor­schlä­ge für die be­reits ge­rüg­ten Män­gel so­wie um Mit­tei­lung, wann der Be­klag­te das Fahr­zeug ab­ho­le.

Der Be­klag­te bat sei­ner­seits am 20.04.2015 um ei­nen Vor­schlag, wann der Klä­ger das Fahr­zeug zur Män­gel­prü­fung und -be­sei­ti­gung vor­bei­brin­gen kön­ne. Mit E-Mail vom 24.04.2015 wies der Be­klag­te dar­auf hin, dass er nicht ver­pflich­tet sei, das Fahr­zeug bei dem Klä­ger ab­zu­ho­len, und wie­der­hol­te sei­ne Be­reit­schaft zur Män­gel­be­sei­ti­gung.

Dar­auf­hin rüg­te der Klä­ger mit an­walt­li­chem Schrei­ben 04.05.2015 er­neut die ge­nann­ten Män­gel. Er setz­te dem Be­klag­ten ei­ne Frist zur Nach­bes­se­rung bis zum 14.05.2015 for­der­te den Be­klag­ten er­neut auf, den Pkw bei ihm – dem Klä­ger – ab­zu­ho­len.

Nach­dem der Be­klag­te auf die­ses Schrei­ben nicht re­agiert hat­te, er­klär­te der Klä­ger mit Schrei­ben vom 03.06.2015 den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, hilfs­wei­se die An­fech­tung.

Das Land­ge­richt (LG Hal­le, Urt.v. 01.12.2016 nda­sh; 4 O 72/16) hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Es hat die Wirk­sam­keit des Rück­tritts mit der Be­grün­dung ver­neint, der Klä­ger ha­be dem Be­klag­ten kei­ne Mög­lich­keit zur Nach­bes­se­rung ge­ge­ben, da er das Fahr­zeug nicht in die Werk­statt des Be­klag­ten ge­bracht ha­be. Er­fül­lungs­ort der hin­sicht­lich al­ler ge­rüg­ten Män­gel mög­li­chen Nach­bes­se­rung sei nach der Recht­spre­chung des BGH ge­mäß § 269 I, II BGB der Ort der Nie­der­las­sung des Be­klag­ten. Die vom Klä­ger zi­tier­te äl­te­re Recht­spre­chung der In­stanz­ge­rich­te sei über­holt. § 269 I, II BGB sei auch im Lich­te des Art. 3 II der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie nicht er­wei­ternd aus­zu­le­gen, weil die dort ge­for­der­te Ver­mei­dung er­heb­li­cher Un­an­nehm­lich­kei­ten für den Ver­brau­cher je­den­falls nicht in der Ver­sen­dung des Kauf­ge­gen­stan­des lie­ge, für die zu­dem auch ein Kos­ten­vor­schuss­an­spruch be­ste­he, so­dass auch der fi­nan­zi­el­le As­pekt als er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­keit aus­schei­de. Die hilfs­wei­se er­klär­te An­fech­tung grei­fe we­gen der Be­din­gungs­feind­lich­keit der An­fech­tung nicht durch.

Der Klä­ger meint dem­ge­gen­über, der Be­klag­te sei ver­trag­lich zur Ab­ho­lung des Pkw ver­pflich­tet ge­we­sen, weil er – der Klä­ger – das stra­ßen­ver­kehrs­recht­lich nicht zu­ge­las­se­ne Fahr­zeug an­dern­falls über 291 km zum Be­klag­ten hät­te trans­por­tie­ren müs­sen. Dies wä­re mit er­heb­li­chen Un­an­nehm­lich­kei­ten ver­bun­den ge­we­sen. Dar­an än­de­re nichts, dass der Be­klag­te ge­mäß § 439 II BGB die Trans­port­kos­ten hät­te tra­gen müs­sen. Denn die Trans­port­kos­ten hät­te er – der Klä­ger – zu­nächst vor­leis­ten und au­ßer­dem das Trans­port­ri­si­ko tra­gen müs­sen. Dies wi­der­spre­che Art. 3 III der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie.

Die Be­ru­fung hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: B. … Die Kla­ge ist un­be­grün­det.

1. Dem Klä­ger steht ein An­spruch auf Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­tra­ges ge­mäß den §§ 437 Nr. 2 Fall 1, 323 I, 346 BGB nicht zu, denn er war zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag nicht be­rech­tigt. Auf die Fra­ge, ob das ver­kauf­te Fahr­zeug Män­gel auf­wies, kommt es nicht an. Der Klä­ger hat kei­nen An­spruch auf Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­tra­ges, weil er dem Be­klag­ten nicht die Mög­lich­keit ein­ge­räumt hat, die ge­rüg­ten Män­gel an sei­nem Fahr­zeug zu be­he­ben. Denn ent­ge­gen der An­sicht des Klä­gers hät­te er das Fahr­zeug zur Vor­nah­me der Nach­er­fül­lung (§ 439 BGB) an den Sitz des Be­klag­ten als Ver­käu­fer ver­brin­gen müs­sen. Die Nach­er­fül­lungs­auf­for­de­run­gen vom 16.04. und 20.04.2015 so­wie vom 04.05.2015 ge­nüg­ten nicht den An­for­de­run­gen des § 323 I BGB an ei­ne Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung, da der Klä­ger sei­nem Nach­bes­se­rungs­ver­lan­gen zu Un­recht sei­nen Wohn­sitz als Er­fül­lungs­ort zu­grun­de ge­legt und sich nicht be­reit er­klärt hat, dem Be­klag­ten das Fahr­zeug in H. als dem Er­fül­lungs­ort zur Über­prü­fung der Män­gel­rü­gen und ei­ner dar­an an­knüp­fen­den Nach­er­fül­lung zur Ver­fü­gung zu stel­len.

a) Das Recht des Käu­fers, we­gen Män­geln der Kauf­sa­che nach §§ 437 Nr. 2 Fall 1, 440, 323 BGB vom Ver­trag zu­rück­zu­tre­ten, setzt nach dem in § 323 I BGB zum Aus­druck kom­men­den Vor­rang der Nach­er­fül­lung grund­sätz­lich vor­aus, dass der Käu­fer dem Ver­käu­fer zu­vor ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung nach § 439 BGB ge­setzt hat.

Das Er­for­der­nis ei­nes Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gens als Vor­aus­set­zung für die Rech­te des Käu­fers aus § 437 Nr. 2 BGB ist ei­ne Ob­lie­gen­heit des Käu­fers (BGH, Urt. v. 10.03.2010 – VI­II ZR 310/08, ju­ris Rn. 12; Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 29; Rein­king/Eg­gert, Der Au­to­kauf, 13. Aufl., Rn. 893), die auch die Be­reit­schaft des Käu­fers um­fasst, dem Ver­käu­fer die Kauf­sa­che zur Über­prü­fung der er­ho­be­nen Män­gel­rü­gen für ei­ne ent­spre­chen­de Un­ter­su­chung zur Ver­fü­gung zu stel­len (BGH, Urt. v. 10.03.2010 – VI­II ZR 310/08, ju­ris Rn. 12; Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 29; Urt. v. 19.12.2012 – VI­II ZR 96/12, ju­ris Rn. 24).

Dies er­gibt sich, da die Fra­ge des Er­fül­lungs­or­tes der Nach­er­fül­lung im Kauf­recht kei­ne ei­gen­stän­di­ge Re­ge­lung er­fah­ren hat, aus § 269 I BGB i. V. mit § 269 II BGB (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 29). Da­nach hat die Leis­tung in der Re­gel an dem Ort zu er­fol­gen, an wel­chem der Schuld­ner zur Zeit der Ent­ste­hung des Schuld­ver­hält­nis­ses sei­ne Nie­der­las­sung hat­te, so­fern nicht ver­trag­li­che Ab­re­den an­de­res be­stim­men. Feh­len ver­trag­li­che Ab­re­den über den Er­fül­lungs­ort, ist auf die je­wei­li­gen Um­stän­de, ins­be­son­de­re die Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses, ab­zu­stel­len. Las­sen sich auch hier­aus kei­ne ab­schlie­ßen­den Er­kennt­nis­se ge­win­nen, ver­bleibt es bei der ge­setz­li­chen Re­ge­lung (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 29).

b) Ver­trag­li­che Ab­re­den zum Er­fül­lungs­ort lie­gen hier – auch in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Be­klag­ten – nicht vor, so­dass auf die je­wei­li­gen Um­stän­de, ins­be­son­de­re die Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses ab­zu­stel­len ist (vgl. un­ten c).

Al­ler­dings wird in den in den streit­ge­gen­ständ­li­chen Ver­trag ein­be­zo­ge­nen All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Be­klag­ten da­durch, dass in dem Fall man­gel­be­ding­ter Be­triebs­un­fä­hig­keit ein an­de­rer Kfz-Be­trieb ge­nannt wird, an den sich der Käu­fer wen­den kön­ne, deut­lich, dass je­den­falls da­nach der Nor­mal­fall die Nach­bes­se­rung am Fir­men­sitz des Ver­käu­fers ist (eben­so Rein­king/Eg­gert, a. a. O., Rn. 3486), so­dass sich zu­guns­ten des Klä­gers An­halts­punk­te für ei­ne Ver­ein­ba­rung des Er­fül­lungs­or­tes am Sitz des Käu­fers hier­aus nicht er­ge­ben.

Ei­ne nach­träg­li­che Ver­ein­ba­rung ei­nes vom Ge­setz ab­wei­chen­den Er­fül­lungs­or­tes wird vom Klä­ger nicht gel­tend ge­macht.

c) Aus der Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses und den Um­stän­den des Ein­zel­fal­les las­sen sich kei­ne von der ge­setz­li­chen Wer­tung des § 269 BGB ab­wei­chen­den Er­kennt­nis­se ge­win­nen.

aa) Die Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses führt bei ei­nem Nach­bes­se­rungs­an­spruch grund­sätz­lich nicht oh­ne wei­te­re Um­stän­de da­zu, dass Er­fül­lungs­ort der Wohn­sitz des Klä­gers als Gläu­bi­ger ist. Es han­delt sich beim Nach­er­fül­lungs­an­spruch aus § 439 I BGB um ei­ne Mo­di­fi­ka­ti­on des ur­sprüng­li­chen Er­fül­lungs­an­spruchs aus § 433 I BGB; dem Ver­käu­fer soll ei­ne „letz­te Chan­ce“ ein­ge­räumt wer­den, sei­ne Pflicht aus § 433 I 2 BGB durch Be­sei­ti­gung des Man­gels oder Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che noch zu er­fül­len. Die­ser neue An­spruchs­in­halt ist bei der Er­mitt­lung des Er­fül­lungs­or­tes zu be­rück­sich­ti­gen. So kann der ge­gen­über dem Er­fül­lungs­an­spruch aus § 433 I 1 BGB mo­di­fi­zier­te An­spruchs­ge­halt der Nach­er­fül­lung an ei­nem an­de­ren oder dem­sel­ben Ort zu er­fül­len sein wie der ur­sprüng­li­che Er­fül­lungs­an­spruch (BGH, Urt. v. 15.07.2008 – VI­II ZR 211/07, ju­ris Rn. 18), weil et­wa wei­te­re maß­geb­li­che Um­stän­de für ei­nen Er­fül­lungs­ort am Sitz des Gläu­bi­gers spre­chen.

bb) Hier füh­ren auch die­se wei­te­ren maß­geb­li­chen Um­stän­de da­zu, dass Er­fül­lungs­ort der Nach­bes­se­rung der Sitz der Nie­der­las­sung des Be­klag­ten in H. ist.

Zu den in­so­weit zu be­rück­sich­ti­gen­den Um­stän­den zäh­len an­er­kann­ter­ma­ßen die Orts­ge­bun­den­heit und die Art der vor­zu­neh­men­den Leis­tung (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 30), aber auch die in der man­gel­haf­ten Lie­fe­rung lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers oder wei­te­re Um­stän­de, wie der Auf­wand des Käu­fers für die Durch­füh­rung oder die Or­ga­ni­sa­ti­on des Rück­trans­ports ei­ner ge­kauf­ten Sa­che an den Sitz des Ver­käu­fers zum Zwe­cke der Nach­er­fül­lung (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 44).

Das Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen des Klä­gers be­trifft Män­gel am Pkw, die des­sen Fahr­be­reit­schaft nicht be­ein­träch­ti­gen und de­ren Be­sei­ti­gung den Ein­satz von ge­schul­tem Per­so­nal und Werk­statt­tech­nik er­for­dert. Dies macht be­reits grund­sätz­lich die Ver­brin­gung des Fahr­zeugs in ei­ne mit ge­eig­ne­ten Vor­rich­tun­gen aus­ge­stat­te­te Werk­statt des Ver­käu­fers not­wen­dig. Dass vor­lie­gend ei­ne Män­gel­be­he­bung auch vor Ort mög­lich ge­we­sen wä­re, ist nicht er­sicht­lich und wird von kei­ner der Par­tei­en gel­tend ge­macht. Bei­de Par­tei­en ge­hen viel­mehr er­sicht­lich da­von aus, dass ei­ne Män­gel­be­sei­ti­gung nur in ei­ner Werk­statt er­fol­gen konn­te und der Klä­ger le­dig­lich vom Be­klag­ten die Ver­brin­gung des Fahr­zeugs in ei­ne sol­che ver­langt hat.

Ge­gen den Sitz des Gläu­bi­gers als Er­fül­lungs­ort spricht wei­ter, dass der Be­le­gen­heits­ort ge­ra­de bei ver­kauf­ten Fahr­zeu­gen va­ria­bel ist. Fahr­zeu­ge be­fin­den sich ty­pi­scher­wei­se und be­stim­mungs­ge­mäß nicht nur am Wohn­sitz des Käu­fers, son­dern un­ter­wegs zu den ver­schie­dens­ten Zie­len, wie et­wa der Ar­beits­stät­te, dem Ur­laubs­ort oder sons­ti­gen Rei­se­zie­len, wie auch der Klä­ger mit sei­ner E-Mail vom 20.04.2015 deut­lich ge­macht hat.

Für den Klä­ger stellt es zu­dem kei­nen be­son­de­ren Auf­wand, der da­zu füh­ren wür­de, den Er­fül­lungs­ort an sei­nem Wohn­sitz zu se­hen, dar, den Pkw an den Fir­men­sitz des Be­klag­ten zu ver­brin­gen. Der Sitz des Be­klag­ten liegt nicht so weit vom Wohn­ort des Klä­gers ent­fernt, dass ihm ein Trans­port des Fahr­zeugs zwi­schen die­sen bei­den Or­ten (oder we­nigs­tens des­sen Or­ga­ni­sa­ti­on) nicht zu­zu­mu­ten wä­re. Das Ver­brin­gen des Fahr­zeu­ges über ei­ne Stre­cke von 291 km (ca. drei Stun­den Fahrt­zeit) ist nicht un­zu­mut­bar, zu­mal das Auf­la­den auf ei­nen Trans­por­ter ei­ne An­ge­le­gen­heit we­ni­ger Mi­nu­ten ist, wenn der Klä­ger das Fahr­zeug nicht oh­ne­hin pro­blem­los zum Be­klag­ten hät­te fah­ren kön­nen, was den Auf­wand mi­ni­miert hät­te. Da­bei ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass sich der Klä­ger auch beim Kauf des Fahr­zeugs ur­sprüng­lich für ei­ne Selbst­ab­ho­lung ent­schie­den und da­mit die Fahrt an sei­nen Wohn­sitz in Kauf ge­nom­men hat­te.

Dar­über hin­aus han­delt es sich um ein ty­pi­sches Phä­no­men des ak­tu­el­len Ge­braucht­wa­gen­kaufs, dass Kauf- und Nut­zungs­ort aus­ein­an­der­fal­len, ins­be­son­de­re, wenn – wie hier – der Klä­ger über ei­ne na­tio­na­le Web­site (…) deutsch­land­weit nach Ge­braucht­fahr­zeu­gen sucht und da­mit in Kauf nimmt, für den Er­werb des Fahr­zeugs deutsch­land­weit un­ter­wegs zu sein.

So­weit der Klä­ger die man­geln­de – strei­ti­ge – Ver­kehrs­si­cher­heit des Kraft­fahr­zeugs als Son­der­fall für er­höh­te Un­an­nehm­lich­kei­ten durch ei­nen Lkw-Trans­port an­führt, er­gibt sich hier­aus nichts an­de­res. Dem Käu­fer ent­ste­hen durch den Lkw-Trans­port auch kei­ne Nach­tei­le, denn wenn der Nach­er­fül­lungs­an­spruch be­rech­tigt er­scheint, hat der Ver­käu­fer die Trans­port­kos­ten nach § 439 II BGB zu tra­gen. Das stand zwi­schen den Par­tei­en auch nicht im Streit.

Le­dig­lich er­gän­zend ver­weist der Se­nat dar­auf, dass das Fahr­zeug nach dem Kauf­ver­trag die stra­ßen­ver­kehrs­recht­li­che Zu­las­sung be­saß und der Klä­ger mit dem Fahr­zeug 4.500 km ge­fah­ren ist. Der Vor­trag des Klä­gers, das Fahr­zeug ha­be kei­ne „TÜV-Zu­las­sung“, ist da­her nicht nach­voll­zieh­bar.

d) So­weit sich der Klä­ger auf die Recht­spre­chung der In­stanz­ge­rich­te (z. B. OLG Mün­chen, Urt. v. 12.10.2005 – 15 U 2190/05, NJW 2006, 449; Urt. v. 20.06.2007 – 20 U 2204/07, NJW 2007, 3214; OLG Cel­le, Urt. v. 10.12.2009 – 11 U 32/09, MDR 2010, 372; OLG Ko­blenz, Urt. v. 16.07.2010 – 8 U 812/09, DAR 2011, 84) vor der Ent­schei­dung des BGH vom 13.04.2011 be­ruft, ist die­se Recht­spre­chung mit der Ent­schei­dung des BGH vom 13.04.2011 über­holt (Rein­king/Eg­gert, a. a. O., Rn. 712).

e) Ei­ne Frist­set­zung des Klä­gers zur Nach­er­fül­lung war auch nicht ent­behr­lich (§ 326 V BGB). Nach die­ser Vor­schrift kann der Gläu­bi­ger vom Ver­trag zu­rück­tre­ten, wenn der Schuld­ner nach § 275 I bis III BGB nicht zu leis­ten braucht, wo­bei auf den Rück­tritt § 323 BGB mit der Maß­ga­be ent­spre­chen­de An­wen­dung fin­det, dass die Frist­set­zung ent­behr­lich ist.

Der Klä­ger macht nicht gel­tend, dass die ge­rüg­ten Män­gel un­be­heb­bar i. S. des § 275 I BGB sei­en. Viel­mehr ge­hen bei­de Par­tei­en da­von aus, dass die Män­gel be­heb­bar sind.

Eben­so we­nig liegt ein Fall des § 323 II Nr. 3 BGB vor, der den so­for­ti­gen Rück­tritt bei Vor­lie­gen be­son­de­rer Um­stän­de recht­fer­tigt, et­wa wenn der Käu­fer das Ver­trau­en in die Leis­tungs­fä­hig­keit des Ver­käu­fers ver­lo­ren hat. Der­ar­ti­ges macht der Klä­ger nicht gel­tend.

f) Art. 3 II der Richt­li­nie 1999/44/EG (fol­gend: Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie) ge­bie­tet es ent­ge­gen der An­sicht des Klä­gers nicht, den An­wen­dungs­be­reich des § 269 BGB zu er­wei­tern. Die Richt­li­nie er­for­dert es nicht, als Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung stets den Be­le­gen­heits­ort der Sa­che an­zu­se­hen. Die nach der Richt­li­nie er­öff­ne­ten Wer­tungs­spiel­räu­me wer­den im Rah­men der nach § 269 I BGB zu be­rück­sich­ti­gen­den Um­stän­de bei richt­li­ni­en­kon­for­mer Aus­le­gung ge­wahrt und sach­ge­recht aus­ge­schöpft.

aa) Ge­mäß Art. 3 II der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie muss der Ver­brau­cher bei Ver­trags­wid­rig­kei­ten ei­nes Gu­tes das Recht ha­ben, die „un­ent­gelt­li­che“ Her­stel­lung des ver­trags­ge­mä­ßen Zu­stan­des des Gu­tes durch „Nach­bes­se­rung oder Er­satz­lie­fe­rung“ zu ver­lan­gen oder statt­des­sen auch die „Ver­trags­auf­lö­sung“ zu wäh­len. Ge­mäß Art. 3 III muss die Nach­bes­se­rung „oh­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten für den Ver­brau­cher er­fol­gen, wo­bei die Art des Ver­brauchs­gu­tes so­wie der Zweck, für den der Ver­brau­cher das Ver­brauchs­gut be­nö­tig­te, zu be­rück­sich­ti­gen sind“. Art. 3 IV der Richt­li­nie stellt klar, dass sich der Be­griff der Un­ent­gelt­lich­keit auf al­le für die Her­stel­lung des ver­trags­ge­mä­ßen Zu­stands des Ver­brauchs­guts not­wen­di­gen Kos­ten er­streckt, ins­be­son­de­re auf Ver­sand-, Ar­beits- und Ma­te­ri­al­kos­ten. Art. 3 soll in­so­weit ei­nen ge­rech­ten Aus­gleich zwi­schen den In­ter­es­sen des Ver­brau­chers und de­nen des Ver­käu­fers her­stel­len, in­dem er dem Ver­brau­cher als schwä­che­rer Ver­trags­par­tei ei­nen um­fas­sen­den und wirk­sa­men Schutz da­ge­gen ge­währt, dass der Ver­käu­fer sei­ne ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen schlecht er­füllt, und zu­gleich er­laubt, vom Ver­käu­fer an­ge­führ­te wirt­schaft­li­che Über­le­gun­gen zu be­rück­sich­ti­gen (EuGH, Urt. v. 16.06.2011 – C-65/09 und C-87/09, ju­ris Rn. 75).

bb) Sol­che Un­an­nehm­lich­kei­ten sind hier nicht ge­ge­ben. Das Land­ge­richt hat – un­ab­hän­gig von der strei­ti­gen Fra­ge, ob das Fahr­zeug fahr­be­reit war – zu Recht dar­auf ver­wie­sen, dass auch die Ver­la­dung des Fahr­zeugs auf ei­nen Trans­por­ter kei­ne sol­che Un­an­nehm­lich­keit dar­stel­le, weil zum ei­nen der­ar­ti­ge Trans­port­mög­lich­kei­ten leicht zu fin­den sei­en und an­de­rer­seits dem Klä­ger ein An­spruch auf Vor­schuss für der­ar­ti­ge Kos­ten zu­ste­he (vgl. hier­zu BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 37; Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, ju­ris Rn. 49).

(I) Die Fra­ge der Kos­ten­tra­gung stellt ent­ge­gen der An­sicht des Klä­gers kei­ne sol­che Un­an­nehm­lich­keit dar. In Ver­bin­dung mit § 439 II BGB er­ge­ben sich aus der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie kei­ne Ein­schrän­kun­gen für ei­ne Be­stim­mung des Er­fül­lungs­orts der Nach­er­fül­lung nach den in § 269 I BGB nie­der­ge­leg­ten Grund­sät­zen.

Zwar schließt die von der Richt­li­nie ver­lang­te Un­ent­gelt­lich­keit je­de fi­nan­zi­el­le For­de­rung des Ver­käu­fers ge­gen den Käu­fer im Rah­men der Er­fül­lung sei­ner Ver­pflich­tung zur Her­stel­lung des ver­trags­ge­mä­ßen Zu­stands des Ver­brauchs­guts aus (EuGH, Urt. v. 17.04.2008 – C-404/06, ju­ris Rn. 28, 34). Dar­aus folgt aber nicht, dass Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung der Sitz des Käu­fers ist, weil die Kos­ten­tra­gungs­pflicht des Ver­käu­fers durch die La­ge des Er­fül­lungs­orts nicht be­rührt wird.

Er­for­dert die Nach­er­fül­lung, dass der Käu­fer die Kauf­sa­che zum Ver­käu­fer bringt oder ver­sen­det, fal­len die Trans­port- oder Ver­sand­kos­ten zwar beim Käu­fer an. Er kann je­doch ge­stützt auf § 439 II BGB vom Ver­käu­fer de­ren Er­stat­tung ver­lan­gen. Fer­ner kommt an­ge­sichts des Schutz­zwecks des Un­ent­gelt­lich­keits­ge­bots auch ein Vor­schuss­an­spruch des Ver­brau­chers aus § 439 II BGB in Be­tracht, wor­auf das Land­ge­richt zu Recht ver­wie­sen hat (EuGH, Urt. v. 17.04.2008 – C-404/06, ju­ris Rn. 28, 34; BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 37; Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, ju­ris Rn. 49).

(II) Auch die wei­te­re Vor­ga­be der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie, dass die Nach­er­fül­lung oh­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten für den Ver­brau­cher er­fol­gen muss, führt zu kei­nem an­de­ren Er­geb­nis.

Da­bei sind we­gen der Er­wäh­nung der Un­ent­gelt­lich­keit bei die­sem Prü­fungs­schritt die fi­nan­zi­el­len Fra­gen nicht wei­ter zu be­rück­sich­ti­gen (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 42). Er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten kön­nen sich da­mit aus der Not­wen­dig­keit der Ver­brin­gung an den Ort des Ver­käu­fers un­ab­hän­gig von den fi­nan­zi­el­len Auf­wen­dun­gen er­ge­ben. Der Käu­fer muss in ge­wis­sem Um­fang Zeit und Mü­he auf­wen­den, um Ver­pa­ckung und Trans­port vor­zu­neh­men oder zu or­ga­ni­sie­ren. Die­se Leis­tun­gen kön­nen nicht von vorn­her­ein und in al­len Fäl­len als le­dig­lich un­er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten qua­li­fi­ziert wer­den (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 42). Denn ab­hän­gig von der Art der Kauf­sa­che, dem Ort, an dem sie sich – ih­rem Zweck ent­spre­chend – be­fin­det, und der vom Käu­fer ge­wähl­ten Form der Nach­er­fül­lung kön­nen hier­mit durch­aus er­heb­li­che Mü­hen für den Käu­fer ver­bun­den sein, wo­bei – wie im vor­lie­gen­den Fall – ein ge­wis­ses Maß an Un­an­nehm­lich­kei­ten dem Ver­brau­cher zu­mut­bar ist und nicht zwin­gend die Er­heb­lich­keits­schwel­le über­schrei­tet.

In­so­weit wird zu­nächst auf die Aus­füh­run­gen un­ter 1 c bb Be­zug ge­nom­men. Be­son­de­re Un­an­nehm­lich­kei­ten sind mit der Or­ga­ni­sa­ti­on der Fahrt nach H. nicht ver­bun­den.

Der hie­si­ge Fall ist auch nicht ver­gleich­bar mit dem vom OLG Ko­blenz (Urt. v. 20.04.2015 – 12 U 97/14, ju­ris) ent­schie­de­nen Fall, wo­nach er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten sich dar­aus er­ge­ben, dass der Pkw nicht fahr­fä­hig ist und die Ent­fer­nung zwi­schen dem Ort, an dem er sich be­fin­det, und dem Sitz des Be­klag­ten groß ist, so­dass der Käu­fer das Fahr­zeug auf ei­nen Trans­por­ter ver­la­den und zum Sitz des Be­klag­ten brin­gen müss­te, es je­doch für den Be­klag­ten ein we­sent­lich ge­rin­ge­rer Auf­wand ist, ei­nen Mit­ar­bei­ter zum Wohn­sitz des Be­klag­ten zu schi­cken, der sich das Fahr­zeug an­sieht und dann ent­schei­det, was zu tun ist. Hier hat­te der Be­klag­te be­reits mit E-Mail vom 20.04.2015 zu­ge­sagt, die Män­gel zu be­sei­ti­gen, wo­zu er das Fahr­zeug in sei­ner Werk­statt be­nö­tig­te, so­dass ei­ne Ent­schei­dung – nicht wie im vom OLG Ko­blenz ent­schie­de­nen Fall – über die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se hier be­reits ge­trof­fen war. Die­ser Um­stand führt da­zu, dass das Fahr­zeug not­wen­di­ger­wei­se zum Be­klag­ten zu ver­brin­gen war, denn die ent­spre­chen­den Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten konn­ten – wo­von bei­de Par­tei­en über­ein­stim­mend aus­ge­hen – nur in ei­ner Werk­statt er­bracht wer­den (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 33).

Auch das ge­ge­be­nen­falls vom Käu­fer zu tra­gen­de Ri­si­ko, selbst ver­aus­lag­te Trans­port­kos­ten man­gels Er­for­der­lich­keit nicht vom Ver­käu­fer er­setzt zu be­kom­men, stellt kei­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­keit dar. Der Käu­fer kann ent­we­der ei­nen Vor­schuss für die Trans­port­kos­ten ver­lan­gen oder den Ver­käu­fer vor­ab dar­über in­for­mie­ren, wel­che Art des Trans­ports er be­ab­sich­tigt und wel­che Kos­ten hier­durch vor­aus­sicht­lich ent­ste­hen (BGH, Urt. v. 13.04.2011 – VI­II ZR 220/10, ju­ris Rn. 44).

2. Wei­te­re An­spruchs­grund­la­gen kom­men nicht in Be­tracht. Ins­be­son­de­re hat der Klä­ger den Kauf­ver­trag nicht wirk­sam an­ge­foch­ten. An­fech­tungs­grün­de hat er we­der in sei­nem Rück­tritts­schrei­ben vom 03.06.2015 noch in der Kla­ge oder mit der Be­ru­fung vor­ge­tra­gen. Sol­che sind auch nicht er­sicht­lich.

3. Man­gels Haupt­an­spruch be­steht auch kein An­spruch auf die Ne­ben­for­de­run­gen, ins­be­son­de­re die vor­ge­richt­lich ent­stan­de­nen Rechts­an­walts­kos­ten. …

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