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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2012

Er­fül­lungs­ort und Ge­richts­stand nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

  1. Ei­ne auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses, Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ der Kauf­sa­che, ge­rich­te­te Kla­ge kann der vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­te­ne Käu­fer ge­mäß § 29 ZPO an dem Ort er­he­ben, an dem sich die Kauf­sa­che zur Zeit des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det, da die Sa­che an die­sem Ort – dem „Aus­tauschort“ – zu­rück­zu­ge­wäh­ren ist.
  2. Will der Käu­fer, der ei­nen Ge­braucht­wa­gen von pri­vat er­wirbt, ei­ne Ga­ran­tie für die Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs ha­ben, muss er sich die­se re­gel­mä­ßig aus­drück­lich vom Ver­käu­fer ge­ben las­sen. Von ei­ner still­schwei­gen­den Ga­ran­tie­über­nah­me kann beim Pri­vat­ver­kauf ei­nes Ge­braucht­fahr­zeugs nur dann aus­nahms­wei­se aus­zu­ge­hen sein, wenn be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen, die bei dem Käu­fer die be­rech­tig­te Er­war­tung we­cken, der Ver­käu­fer wol­le für ei­ne be­stimm­te Ei­gen­schaft des Fahr­zeugs ein­ste­hen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, NJW 2007, 1346).

LG Bonn, Ur­teil vom 20.11.2012 – 18 O 169/12

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An­ga­be der Lauf­leis­tung im In­se­rat ei­nes Händ­lers

Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, der in ei­nem In­se­rat die Lauf­leis­tung ei­nes zum Ver­kauf ste­hen­den Fahr­zeugs oh­ne Ein­schrän­kun­gen an­gibt (hier: „137.800 km“), muss sich an die­ser An­ga­be auch dann fest­hal­ten las­sen, wenn die Lauf­leis­tung in ei­nem spä­ter ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag nicht mehr er­wähnt wird. Denn die ur­sprüng­li­che An­ga­be ist kon­klu­dent In­halt des Kauf­ver­trags ge­wor­den.

OLG Düs­sel­dorf, Be­schluss vom 15.11.2012 – I-3 W 228/12

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Kfz-Lea­sing: Ver­jäh­rung des An­spruchs auf Min­der­wert­aus­gleich

Die in ei­nem Kfz-Lea­sing­ver­trag mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung ent­hal­te­ne For­mu­lar­klau­sel, wo­nach der Lea­sing­neh­mer „zum Er­satz des ent­spre­chen­den Scha­dens“ ver­pflich­tet ist, wenn das Fahr­zeug bei Ver­trags­en­de nicht „in ei­nem dem Al­ter und der ver­trags­ge­mä­ßen Fahr­leis­tung ent­spre­chen­den Er­hal­tungs­zu­stand, frei von Schä­den so­wie ver­kehrs- und be­triebs­si­cher“ zu­rück­ge­ge­ben wird, ist als Re­ge­lung über ei­nen – der re­gel­mä­ßi­gen Ver­jäh­rung un­ter­lie­gen­den – lea­sing­ty­pi­schen Min­der­wert­aus­gleich mit Amor­ti­sa­ti­ons­funk­ti­on und nicht über ei­nen – der kur­zen Ver­jäh­rung un­ter­wor­fe­nen – Scha­dens­er­satz­an­spruch auf­zu­fas­sen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 01.03.2000 – VI­II ZR 177/99, NJW-RR 2000, 1303; Urt. v. 18.05.2011 – VI­II ZR 260/10, NJW-RR 2011, 1625).

BGH, Ur­teil vom 14.11.2012 – VI­II ZR 22/12

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Kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung „fa­brik­neu“ beim Neu­wa­gen­kauf

Ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler als „Neu­wa­gen“ ver­kauf­ter Pkw muss in der Re­gel „fa­brik­neu“ sein. Die­se re­gel­mä­ßig kon­klu­dent ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB) hat ein Fahr­zeug, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160). Dar­auf, wann das Fahr­zeug dem Käu­fer über­ge­ben wird, kommt es für die Fa­brik­neu­heit nicht an.

LG Ol­den­burg, Ur­teil vom 09.11.2012 – 16 O 2576/12
(nach­fol­gend: OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 21.01.2013 – 6 U 225/12)

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Ver­kürz­te Her­stel­ler­ga­ran­tie bei ei­nem EU-Neu­wa­gen

  1. Es ist bei ei­nem Fahr­zeug, das aus dem EU-Aus­land nach Deutsch­land im­por­tiert wird („EU-Neu­wa­gen“), üb­lich, dass ei­ne Her­stel­ler­ga­ran­tie schon ei­ni­ge Zeit vor der Über­ga­be an den in­län­di­schen Käu­fer zu lau­fen be­ginnt. Denn „EU-Neu­fahr­zeu­ge“ wer­den im Aus­land zu­min­dest für ei­nen Tag für den Ver­kehr zu­ge­las­sen, und die Her­stel­ler­ga­ran­tie be­ginnt an die­sem Tag.
  2. Ein po­ten­zi­el­ler Käu­fer, der ein „EU-Neu­fahr­zeug“ er­wer­ben möch­te, muss sich in­so­weit sach­kun­dig ma­chen. Der Ver­käu­fer ist je­den­falls nicht ver­pflich­tet, un­ge­fragt dar­über auf­zu­klä­ren, dass die Her­stel­ler­ga­ran­tie be­reits mit der Zu­las­sung des Fahr­zeugs im Aus­land be­ginnt. Eben­so ist ein EU-Im­port­fahr­zeug nicht des­halb man­gel­haft, weil dem in­län­di­schen Käu­fer nur ei­ne ver­kürz­te Ga­ran­tie­zeit zur Ver­fü­gung steht, denn dies ist bei ei­nem sol­chen Fahr­zeug zu er­war­ten.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 05.11.2012 – 28 O 220/12

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An­for­de­run­gen an die Dar­le­gungs­last bei Gel­tend­ma­chung ei­nes zu ho­hen Kraft­stoff­ver­brauchs

Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der Rech­te we­gen ei­nes Man­gels mit der Be­haup­tung gel­tend macht, der Kraft­stoff­ver­brauch sei­nes Fahr­zeugs sei deut­lich hö­her als vom Her­stel­ler an­ge­ge­ben, muss sub­stan­zi­iert dar­le­gen, dass er den Kraft­stoff­ver­brauch in ei­ner Wei­se er­mit­telt hat, die ei­nen Ver­gleich mit den in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren er­mit­tel­ten Her­stel­ler­an­ga­ben er­mög­licht. Da­zu hat der Käu­fer ins­be­son­de­re Ein­zel­hei­ten zu den von ihm durch­ge­führ­ten Fahr­ten vor­zu­tra­gen (Stra­ßen­ver­hält­nis­se, Be­la­dung des Fahr­zeugs, Fahrt­stre­cke, ge­fah­re­ne Ge­schwin­dig­keit, er­mit­tel­ter Kraft­stoff­ver­brauch).

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 25.10.2012 – 1 U 65/12

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil

Miet­wa­gen­kos­ten für Wohn­mo­bi­le sind kei­ne taug­li­che Be­mes­sungs­grund­la­ge für ei­ne vom Käu­fer nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag zu leis­ten­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung. Es er­scheint auch nicht sach­ge­recht, bei der Be­rech­nung des Nut­zungs­vor­teils al­lein auf die Ki­lo­me­ter­leis­tung ab­zu­stel­len; denn Wohn­mo­bi­le wer­den in mehr oder we­ni­ger er­heb­li­chem Um­fang auch wäh­rend der Stand­zei­ten be­nutzt. Ab­zu­stel­len ist des­halb auf die vor­aus­sicht­li­che Le­bens­dau­er des Fahr­zeugs, nicht auf die mut­maß­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 24.10.2012 – 3 U 297/11
(vor­her­ge­hend: LG Traun­stein, Ur­teil vom 14.12.2010 – 7 O 3837/09)

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Lack­schä­den bei ei­nem Neu­wa­gen als Rück­tritts­grund

  1. Trans­port­schä­den – hier: ge­ring­fü­gi­ge Lack­schä­den – sind bei ei­nem Neu­wa­gen nur dann kein Man­gel, wenn sie bis zur Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer sach- und fach­ge­recht in Werks­qua­li­tät be­ho­ben wer­den. Un­fall­schä­den stel­len hin­ge­gen so­wohl bei ei­nem Neu- wie auch bei ei­nem Ge­braucht­fahr­zeug selbst dann ei­nen Man­gel dar, wenn das Fahr­zeug fach­ge­recht re­pa­riert wor­den ist.
  2. Ein als Neu­wa­gen ver­kauf­ter Pkw, der nach Ver­las­sen des Her­stel­ler­werks nicht ganz un­er­heb­li­che Lack­schä­den er­lit­ten hat, ist auch dann nicht mehr fa­brik­neu, wenn die Schä­den vor Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer durch ei­ne Neu­la­ckie­rung aus­ge­bes­sert wer­den. Die Fa­brik­neu­heit bleibt nur bei fach­ge­rech­ter Be­sei­ti­gung ge­ring­fü­gi­ger Lack­schä­den er­hal­ten.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 22.10.2012 – 3 O 356/11

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Be­rei­che­rungs­recht­li­che Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges

  1. Die Hö­he der vom Käu­fer im Rah­men der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges zu leis­ten­den Nut­zungs­ent­schä­di­gung ist ge­mäß § 287 ZPO zu schät­zen, und zwar un­ter Be­rück­sich­ti­gung des ver­ein­bar­ten Brut­to­kauf­prei­ses, der vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt- oder Rest­lauf­leis­tung des er­wor­be­nen Fahr­zeugs und der vom Käu­fer tat­säch­lich zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter (zeit­an­tei­li­ge li­nea­re Wert­min­de­rung). Zum Kauf­preis zählt da­bei auch das Ent­gelt für mit­ver­kauf­tes Zu­be­hör und mit­ver­kauf­te Ein­bau­ten.
  2. Zahlt beim Kauf ei­nes fremd­fi­nan­zier­ten Fahr­zeugs der Dar­le­hens­ge­ber die Dar­le­hens­va­lu­ta auf An­wei­sung des Dar­le­hens­neh­mers an den Kfz-Ver­käu­fer aus, um die Kauf­preis­schuld des Dar­le­hens­neh­mers/Käu­fers zu be­glei­chen, liegt be­rei­che­rungs­recht­lich ei­ne Leis­tung des Dar­le­hens­neh­mers/Käu­fers an den Ver­käu­fer und kei­ne Leis­tung des Dar­le­hens­ge­bers vor.
  3. Sind in die­sem Fall so­wohl der Kauf­ver­trag (Va­lu­ta­ver­hält­nis) als auch der Dar­le­hens­ver­trag (De­ckungs­ver­hält­nis) nich­tig, er­folgt die be­rei­che­rungs­recht­li­che Rück­ab­wick­lung ent­lang der Leis­tungs­be­zie­hun­gen. Der Dar­le­hens­neh­mer/Käu­fer kann des­halb den Kauf­preis auch in­so­weit von dem Ver­käu­fer her­aus­ver­lan­gen, als er sei­tens des Dar­le­hens­ge­bers durch Aus­zah­lung der Dar­le­hens­va­lu­ta be­gli­chen wur­de. Dies gilt al­ler­dings nicht, wenn der Dar­le­hens­neh­mer/Käu­fer ge­schäfts­un­fä­hig ist; denn in die­sem Fall fehlt es man­gels ei­ner wirk­sa­men An­wei­sung an ei­ner dem Dar­le­hens­neh­mers/Käu­fer zu­re­chen­ba­ren Leis­tung.
  4. An die­ser Be­ur­tei­lung än­dert sich nichts, wenn Dar­le­hens­neh­mer nicht nur der Ge­schäfts­un­fä­hi­ge, son­dern ei­ne wei­te­re – nicht ge­schäfts­un­fä­hi­ge – Per­son ist. Denn in die­sem Fall er­streckt sich die Nich­tig­keit der Wil­lens­er­klä­run­gen des Ge­schäfts­un­fä­hi­gen ge­mäß § 139 BGB auch auf die – an sich wirk­sa­men – Wil­lens­er­klä­run­gen des nicht ge­schäfts­un­fä­hi­gen Dar­le­hens­neh­mers.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 19.10.2012 – 10 U 17/12

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Kei­ne richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung des § 439 I Fall 2 BGB au­ßer­halb des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs

  1. § 439 I Fall 2 BGB ist richt­li­ni­en­kon­form da­hin aus­zu­le­gen, dass die Nach­er­fül­lungs­va­ri­an­te „Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che“ ne­ben dem Aus­bau und Ab­trans­port der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che auch den Ein­bau der als Er­satz ge­lie­fer­ten Sa­che er­fasst (im An­schluss an EuGH, Urt. v. 16.06.2011 – Rs. C-65/09 und C-87/09, NJW 2011, 2269; Se­nat, Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, NJW 2012, 1073).
  2. Die­se richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung des § 439 I Fall 2 BGB ist auf den Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I BGB) be­schränkt und er­streckt sich nicht auf Kauf­ver­trä­ge zwi­schen Un­ter­neh­mern oder zwi­schen Ver­brau­chern.

BGH, Ur­teil vom 17.10.2012 – VI­II ZR 226/11

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