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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: März 2011

Kei­ne Haf­tung des Lea­sing­ge­bers für An­prei­sung ei­nes „Wer­be­ver­trags“ durch Lie­fe­ran­ten

  1. Zur Fra­ge ei­ner Zu­rech­nung des Ver­hal­tens ei­nes vom Lea­sing­ge­ber mit der Vor­be­rei­tung des Lea­sing­ver­trags be­trau­ten Lie­fe­ran­ten, der dem Lea­sing­neh­mer un­ter Hin­weis auf ei­ne an­geb­li­che „Kos­ten­neu­tra­li­tät“ des Ge­samt­ge­schäfts oh­ne Wis­sen des Lea­sing­ge­bers den Ab­schluss ei­nes „Wer­be­ver­trags“ an­rät (im An­schluss an BGH, Urt. v. 20.10.2004 – VI­II ZR 36/03, NJW 2005, 365; Urt. v. 01.06.2005 – VI­II ZR 234/04, NJW-RR 2005, 1421).
  2. Zur Fra­ge des Vor­lie­gens ei­nes ein­heit­li­chen Rechts­ge­schäfts, wenn der Lea­sing­neh­mer ne­ben dem Lea­sing­ver­trag ei­nen „Wer­be­ver­trag“ mit ei­nem Drit­ten ab­schließt, der ei­ne Er­stat­tung der Lea­sing­ra­ten ge­gen Emp­feh­lung von Neu­kun­den vor­sieht (im An­schluss an BGH, Urt. v. 08.07.2009 – VI­II ZR 327/08, NJW 2009, 3295).

BGH, Ur­teil vom 30.03.2011 – VI­II ZR 94/10

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Be­weis­last bei Scha­den an ei­nem Miet­wa­gen

Der Ver­mie­ter ei­nes Pkw, der vom Mie­ter Scha­dens­er­satz ver­langt, muss be­wei­sen, dass über­haupt ein Scha­den vor­liegt, und dass die­ser bei Be­ginn des Miet­ver­hält­nis­ses noch nicht vor­han­den war. Fer­ner muss er be­wei­sen, dass die Scha­den­sur­sa­che aus dem Ob­huts­be­reich des Mie­ters stammt. Hier­für muss der Ver­mie­ter ei­ne Scha­den­sur­sa­che aus sei­nem Pflich­ten­kreis eben­so aus­schlie­ßen wie ei­ne Ver­ur­sa­chung durch an­de­re Mie­ter oder Drit­te, für die der Mie­ter nicht haf­tet. Lässt sich der Sach­ver­halt nicht auf­klä­ren, haf­tet der Mie­ter nicht.

LG Lands­hut, Ur­teil vom 30.03.2011 – 14 S 254/11

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch Be­schrei­bung ei­nes Kfz als „in ei­nem gu­ten Zu­stand“

  1. Die For­mu­lie­rung „Kei­ne Ga­ran­tie, kei­ne Rück­nah­me nach dem neu­en EU-Recht“ ist als um­fas­sen­der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss aus­zu­le­gen (§§ 133, 157 BGB).
  2. Die For­mu­lie­rung „Das Wohn­mo­bil ist in ei­nem gu­ten Zu­stand. Zu­letzt wa­ren wir mit dem Wohn­mo­bil in Spa­ni­en und al­les hat su­per ge­klappt.“ stellt ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung dar, auf­grund de­rer ein ob­jek­ti­ver Drit­ter da­von aus­ge­hen kann und muss, dass das Fahr­zeug je­den­falls zur ver­kehrs­si­che­ren Fort­be­we­gung ge­eig­net und nicht mit ver­kehrs­ge­fähr­den­den Män­geln be­haf­tet ist.
  3. Sind in ei­nem Kauf­ver­trag zu­gleich ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che und ein pau­scha­ler Aus­schluss der Sach­män­gel­haf­tung ver­ein­bart, ist dies re­gel­mä­ßig da­hin aus­zu­le­gen, dass der Haf­tungs­aus­schluss nicht für das Feh­len der ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit, son­dern nur für sol­che Män­gel gel­ten soll, die dar­in be­ste­hen, dass die Sa­che sich nicht für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung eig­net bzw. sich nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung eig­net und kei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06).

OLG Köln, Be­schluss vom 28.03.2011 – 3 U 174/10

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Be­schrei­bung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als „Bast­ler­fahr­zeug“

  1. Ein für ein „Bast­ler­fahr­zeug“ un­ge­wöhn­lich ho­her Kauf­preis und ei­ne „fri­sche“ TÜV-Pla­ket­te kön­nen der Ein­stu­fung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als „Bast­ler­fahr­zeug“ ent­ge­gen­ste­hen. Die­se In­di­zi­en le­gen viel­mehr na­he, dass das Fahr­zeug tat­säch­lich nicht zum Aus­schlach­ten, son­dern zur wei­te­ren Nut­zung ver­äu­ßert wer­den soll.
  2. Be­schaf­fen­heits­an­ga­ben, die ein Fahr­zeug­ver­käu­fer im Vor­feld ei­nes Ver­trags­schlus­ses in ei­nem (In­ter­net-)In­se­rat macht, wir­ken bei Ver­trags­schluss fort, wenn der Ver­käu­fer sie nicht aus­drück­lich be­rich­tigt.
  3. Ein ge­werb­li­cher Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fer muss ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf ei­ner Sicht­prü­fung un­ter­zie­hen, die sich un­ter an­de­rem – we­gen der Mög­lich­keit ei­ner Durch­ros­tung – auf tra­gen­de Bau­tei­le und die Brems­an­la­ge er­streckt.

LG Sten­dal, Ur­teil vom 24.03.2011 – 22 S 66/11

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag bei ei­nem Mon­tags­au­to

Zur Fra­ge, ob es vor ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt auch dann ei­ner Frist zur Nach­er­fül­lung be­darf, wenn dem Käu­fer ein Mon­tags­au­to ge­lie­fert wur­de, das we­gen sei­ner – na­ment­lich auf schlech­ter Ver­ar­bei­tung be­ru­hen­den – Feh­ler­an­fäl­lig­keit ins­ge­samt man­gel­haft ist und von dem zu er­war­ten steht, dass es den Zu­stand der Man­gel­frei­heit nie über län­ge­re Zeit er­rei­chen wird.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 23.03.2011 – I-3 U 47/10

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Man­gel­haf­tig­keit ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei mehr als „Ba­ga­tell­schä­den“

Auch der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens kann – wenn kei­ne be­son­de­ren Um­stän­de vor­lie­gen – er­war­ten, dass das Fahr­zeug kei­nen Un­fall er­lit­ten hat, bei dem es zu mehr als „Ba­ga­tell­schä­den“ ge­kom­men ist. „Ba­ga­tell­schä­den“ sind bei ei­nem Pkw nur ganz ge­ring­fü­gi­ge, äu­ße­re (Lack-)Schä­den, nicht da­ge­gen an­de­re (Blech-)Schä­den, auch wenn sie kei­ne wei­ter­ge­hen­den Fol­gen hat­ten und der Re­pa­ra­tur­auf­wand nur ge­ring war. Ob das Fahr­zeug nach dem Un­fall fach­ge­recht re­pa­riert wor­den ist, ist oh­ne Be­deu­tung.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 22.03.2011 – 11 U 25/10

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Rück­tritt vom Kfz-Kauf­ver­trag we­gen er­heb­li­cher Dieb­stahl­schä­den (R)

Der Hin­weis­be­schluss des OLG Köln ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Bonn aus­zugs­wei­se hier ver­öf­fent­licht.

OLG Köln, Be­schluss vom 21.03.2011 – 5 U 175/10

An­ga­ben im In­ter­net­in­se­rat ei­nes Kfz-Händ­lers – Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung

  1. An­ga­ben, die ein ge­werb­li­cher Kfz-Händ­ler in ei­nem In­ter­net­in­se­rat (hier: zur Lauf­leis­tung ei­nes Fahr­zeugs) macht und die die Kauf­ent­schei­dung ei­nes In­ter­es­sen­ten er­kenn­bar be­ein­flus­sen, wer­den auch dann im Sin­ne ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung Be­stand­teil ei­nes spä­ter ge­schlos­se­nen (schrift­li­chen) Kauf­ver­tra­ges, wenn sie sich dar­in nicht ex­pli­zit wie­der­fin­den.
  2. An­ga­ben in ei­ner nicht ge­werb­li­chen An­zei­ge sol­len den Kauf­ge­gen­stand in der Re­gel nur be­schrei­ben. Ist der Ver­käu­fer ei­ne Pri­vat­per­so­nen, ist des­halb re­gel­mä­ßig, da­von aus­zu­ge­hen, dass das, was nicht in den Kauf­ver­trag auf­ge­nom­men wird, auch nicht Ver­trags­be­stand­teil wer­den soll. Die Ver­ein­ba­rung ei­nes um­fas­sen­den Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses spricht in der­ar­ti­gen Fäl­len ge­gen ei­ne Zu­si­che­rung bei Ver­trags­schluss (im An­schluss an OLG Schles­wig, Urt. v. 06.06.2003 – 14 U 110/02, ju­ris).
  3. Dass ein Ge­braucht­wa­gen „im Kun­den­auf­trag“ ver­kauft wird, be­deu­tet, dass ihn der An­bie­ter als Kom­mis­sio­när i. S. des § 383 HGB im ei­ge­nen Na­men für Rech­nung ei­nes an­de­ren ver­kauft, und be­dingt, dass der An­bie­ter als Un­ter­neh­mer i. S. des § 14 BGB han­delt.
  4. Tritt ein pri­va­ter Ver­käu­fer wie ein Un­ter­neh­mer auf oder han­delt er als Stroh­mann ei­nes Un­ter­neh­mers, muss er sich – ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Zu­läs­sig­keit ei­nes Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses – auch wie ein Un­ter­neh­mer be­han­deln las­sen.

AG Hal­le (Saa­le), Ur­teil vom 17.03.2011 – 93 C 230/10

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Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung im Kauf­recht

  1. Der Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung im Kauf­recht ist grund­sätz­lich der Wohn- bzw. Fir­men­sitz des Ver­käu­fers. Et­was an­de­res kann sich aus den Um­stän­den des Ein­zel­falls, ins­be­son­de­re der Ver­kehrs­sit­te, er­ge­ben.
  2. Setzt der Käu­fer dem Ver­käu­fer ei­ne Frist zur Man­gel­be­sei­ti­gung, ob­gleich nach sei­nem Da­für­hal­ten be­reits zwei Nach­bes­se­rungs­ver­su­che fehl­ge­schla­gen sind, muss er sich an die­ser Frist­set­zung fest­hal­ten las­sen.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 16.03.2011 – 1 U 547/09 – 145

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Rück­tritt bei Un­zu­mut­bar­keit ei­nes zwei­ten Nach­bes­se­rungs­ver­suchs

Der Käu­fer ist schon nach ei­nem ers­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt, wenn es ihm un­zu­mut­bar ist, dem Ver­käu­fer ei­nen zwei­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such zu er­mög­li­chen. Das kann der Fall sein, wenn dem Ver­käu­fer beim ers­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such gra­vie­ren­de Aus­füh­rungs­feh­ler un­ter­lau­fen sind oder der ers­te Nach­bes­se­rungs­ver­such von vorn­her­ein nicht auf ei­ne nach­hal­ti­ge, son­dern nur ei­ne pro­vi­so­ri­sche Män­gel­be­sei­ti­gung an­ge­legt war.

OLG Hamm, Ur­teil vom 10.03.2011 – I-28 U 131/10

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