Loading [MathJax]/jax/input/TeX/config.js

Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Ar­chiv: No­vem­ber 2008

Kein Nut­zungs­er­satz bei Nach­er­fül­lung im Ver­brauchs­gü­ter­kauf

§ 439 IV BGB ist un­ter Be­ach­tung des Ur­teils des EuGH vom 17.04.2008 (Rs. C-404/06, NJW 2008, 1433) in Fäl­len des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs (§ 474 I 1) ein­schrän­kend an­zu­wen­den: Die in § 439 IV BGB in Be­zug ge­nom­me­nen Vor­schrif­ten über den Rück­tritt (§§ 346 bis 348 BGB) gel­ten in die­sen Fäl­len nur für die Rück­ge­währ der man­gel­haf­ten Sa­che selbst, füh­ren hin­ge­gen nicht zu ei­nem An­spruch des Ver­käu­fers ge­gen den Käu­fer auf Her­aus­ga­be der ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen oder auf Wert­er­satz für die Nut­zung der man­gel­haf­ten Sa­che.

BGH, Ur­teil vom 26.11.2008 – VI­II ZR 200/05

Mehr le­sen »

Stand­zeit vor Erst­zu­las­sung als Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Ob ein Ge­braucht­wa­gen we­gen ei­ner Stand­zeit vor der Erst­zu­las­sung i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft ist, muss – so­fern es sich nicht um ei­nen Jah­res­wa­gen han­delt – im Ein­zel­fall be­stimmt wer­den, wo­bei ne­ben dem Al­ter des Fahr­zeugs ins­be­son­de­re die Dau­er der Zu­las­sung zum Stra­ßen­ver­kehr zu be­rück­sich­ti­gen ist.
  2. Bei ei­nem ge­brauch­ten BMW-Ca­brio­let, das be­reits seit rund zwei Jah­re und acht Mo­na­te zum Stra­ßen­ver­kehr zu­ge­las­sen ist und ei­ne Lauf­leis­tung von 19.500 km auf­weist, ist ei­ne Stand­zeit von 14 Mo­na­ten zwi­schen Her­stel­lung und Erst­zu­las­sung kein Man­gel.

OLG Schles­wig, Ur­teil vom 25.11.2008 – 3 U 39/07

Mehr le­sen »

An­er­kennt­nis ei­nes Man­gels durch vor­be­halt­lo­se Nach­er­fül­lung

Tritt der Ver­käu­fer ei­nes Neu­wa­gens nach der Rü­ge ei­nes Man­gels vor­be­halt­los in die Nach­er­fül­lung ein, so er­kennt er da­mit an – und kann er spä­ter grund­sätz­lich nicht mehr in Ab­re­de stel­len –, dass der Man­gel be­reits bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer vor­han­den war.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 25.11.2008 – 8 U 34/08

Mehr le­sen »

Rück­tritt bei feh­ler­haf­ter Te­le­fonein­rich­tung und feh­ler­haf­tem Au­dio­sys­tem

  1. Bei ei­nem Neu­wa­gen der Lu­xus­klas­se darf der Käu­fer ei­nen be­son­de­ren Kom­fort und ei­ne äu­ßerst ge­rin­ge Feh­ler­an­fäl­lig­keit er­war­ten.
  2. Da­für, ob ein Man­gel „un­er­heb­lich“ i. S. des § 323 V 2 BGB ist, ist ge­ra­de bei ei­ner hoch­wer­ti­gen Kauf­sa­che auch be­deut­sam, wel­chen ab­so­lu­te Auf­wand ei­ne Män­gel­be­sei­ti­gung er­for­dert. Denn wür­de man al­lein dar­auf ab­stel­len, dass die Nach­bes­se­rungs­kos­ten ei­nen mehr oder we­ni­ger star­ren An­teil des An­schaf­fungs­prei­ses er­rei­chen, wür­de dies bei Fahr­zeu­gen der Lu­xus­klas­se auf­grund des ho­hen Kauf­prei­ses zu dem wi­der­sin­ni­gen Er­geb­nis füh­ren, dass auf­wen­di­ge und ab­so­lut ge­se­hen kost­spie­li­ge Nach­bes­se­run­gen weit häu­fi­ger als un­er­heb­lich ein­zu­stu­fen wä­ren als bei preis­wer­te­ren Fahr­zeu­gen.

LG Co­burg, Ur­teil vom 18.11.2008 – 22 O 513/07

Mehr le­sen »

Kei­ne end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung bei Ab­strei­ten ei­nes Man­gels

Ei­ne ernst­haf­te und end­gül­ti­ge Ver­wei­ge­rung der Nach­er­fül­lung, wie § 323 II Nr. 1 BGB sie vor­aus­setzt, liegt nur vor, wenn die Ab­leh­nung als das letz­te Wort des Schuld­ners auf­zu­fas­sen ist und ei­ne Än­de­rung sei­nes Ent­schlus­ses aus­ge­schlos­sen er­scheint. An ei­ne sol­che Deu­tung sind stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len. Es reicht re­gel­mä­ßig nicht aus, dass der Schuld­ner be­haup­te­te Män­gel leug­net.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 13.11.2008 – 5 U 900/08

Mehr le­sen »

An­spruch des Au­to­käu­fers auf Er­stat­tung ge­zahl­ter Re­pa­ra­tur­kos­ten

  1. Die vor­be­halt­lo­se Be­zah­lung ei­ner Rech­nung recht­fer­tigt für sich ge­nom­men we­der die An­nah­me ei­nes de­kla­ra­to­ri­schen noch ei­nes „tat­säch­li­chen“ An­er­kennt­nis­ses der be­gli­che­nen For­de­rung (im An­schluss an BGH, Urt. v. 11.01.2007 – VII ZR 165/05, NJW-RR 2007, 530).
  2. Die in § 476 BGB vor­ge­se­he­ne Be­weis­last­um­kehr fin­det bei al­len An­sprü­chen zwi­schen ei­nem Ver­brau­cher und ei­nem Un­ter­neh­mer An­wen­dung, bei de­nen es im Zu­sam­men­hang mit der Durch­set­zung von Sach­män­gel­ge­währ­leis­tungs­rech­ten des Ver­brau­chers dar­auf an­kommt, ob die ver­kauf­te Sa­che bei Ge­fahr­über­gang man­gel­haft war. Das gilt auch dann, wenn das Be­ste­hen ei­nes Man­gels bei Ge­fahr­über­gang Vor­fra­ge für an­de­re An­sprü­che ist.

BGH, Ur­teil vom 11.11.2008 – VI­II ZR 265/07

Mehr le­sen »

Vor­lie­gen ei­nes Sach­man­gels bei Man­gel­ver­dacht

Un­ty­pi­sche Ge­räu­sche im Mo­tor­raum ei­nes Neu­fahr­zeugs, die – weil sie we­der ab­ge­stellt noch lo­ka­li­siert wer­den kön­nen – den Ver­dacht be­grün­den, dass ein De­fekt im Mo­tor­raum be­steht und hier­aus wei­ter­ge­hen­de Schä­den ent­ste­hen kön­nen oder mit ei­ner ver­kürz­ten Nut­zungs­dau­er des Fahr­zeugs zu rech­nen ist, kön­nen ih­rer­seits ei­nen Sach­man­gel dar­stel­len.

OLG Naum­burg, Ur­teil vom 06.11.2008 – 1 U 30/08

Mehr le­sen »

Ge­ring­fü­gi­ger Was­ser­ein­tritt in den of­fe­nen Kof­fer­raum ei­nes Ca­brio­lets bei Re­gen

Ein ge­ring­fü­gi­ger Was­ser­ein­tritt in den Kof­fer­raum ei­nes Ca­brio­lets (hier: ei­nes Opel As­tra Twin­Top), zu dem es kommt, weil – wie auch bei ver­gleich­ba­ren Fahr­zeu­gen – bei Re­gen Was­ser in den Kof­fer ab­tropft, wenn die­ser voll­stän­dig ge­öff­net ist, ist kein Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB.

LG Fran­ken­thal, Ur­teil vom 06.11.2008 – 3 O 19/08

Mehr le­sen »

Rück­tritt vom Ge­braucht­wa­gen­kauf we­gen Feuch­tig­keit im Fahr­zeu­gin­nen­raum

  1. Zur Fra­ge, un­ter wel­chen Um­stän­den das Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit in den In­nen­raum ei­nes ver­kauf­ten Ge­braucht­wa­gens als ein den Rück­tritt des Käu­fers aus­schlie­ßen­der ge­ring­fü­gi­ger Man­gel („un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung“) i. S. des § 323 V 2 BGB ein­ge­stuft wer­den kann.
  2. Für die Be­ur­tei­lung, ob ein Man­gel als ge­ring­fü­gig i. S. des § 323 V 2 BGB ein­zu­stu­fen ist, ist auf den Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung des Käu­fers ab­zu­stel­len. Ein zu die­sem Zeit­punkt er­heb­li­cher Man­gel wird nicht da­durch un­er­heb­lich, dass es im Ver­lauf der sich an­schlie­ßen­den Aus­ein­an­der­set­zung ei­nem ge­richt­lich be­stell­ten Sach­ver­stän­di­gen ge­lingt, den Man­gel zu­min­dest pro­vi­so­risch zu be­sei­ti­gen.
  3. Das Fest­hal­ten des Käu­fers an dem wirk­sam er­klär­ten Rück­tritt ist nur dann treu­wid­rig, wenn der Man­gel nach­träg­lich mit sei­ner Zu­stim­mung be­sei­tigt wird.

BGH, Ur­teil vom 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07

Mehr le­sen »