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Tag: Wi­der­rufs­recht

Kein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trags

Hat der Ver­brau­cher sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung wirk­sam wi­der­ru­fen, so ist die­ser Ver­trag nicht ein­heit­lich dort rück­ab­zu­wi­ckeln, wo sich das Fahr­zeug ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Er­fül­lungs­ort der die Bank tref­fen­den Rück­ge­währ­pflicht ist viel­mehr der Sitz der Bank. Die­ser steht oh­ne­hin so lan­ge ein Leis­tungs­ver­wei­ge­rungs­recht zu, bis sie das fi­nan­zier­te Fahr­zeug von dem – vor­leis­tungs­pflich­ti­gen – Ver­brau­cher zu­rück­er­hal­ten hat.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 04.05.2021 – 6 U 769/20

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Kein Wi­der­rufs­recht des Lea­sing­neh­mers bei Lea­sing­ver­trä­gen mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung

  1. Ein Lea­sing­ver­trag mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung er­füllt nicht die in § 506 II BGB (in der – auch heu­te noch gel­ten­den – Fas­sung vom 29.07.2009) sta­tu­ier­ten Vor­aus­set­zun­gen an ei­ne sons­ti­ge ent­gelt­li­che Fi­nan­zie­rungs­hil­fe bei Nut­zungs­ver­trä­gen.
  2. Die Vor­schrift des § 506 II BGB trifft ei­ne ab­schlie­ßen­de Re­ge­lung da­zu, bei wel­chen Fall­ge­stal­tun­gen sons­ti­ge ent­gelt­li­che Fi­nan­zie­rungs­hil­fen i. S. des § 506 I BGB (hier in der Fas­sung vom 20.09.2013) im Be­reich von Nut­zungs­ver­trä­gen an­zu­neh­men sind. Ei­ne er­gän­zen­de Her­an­zie­hung des § 506 I BGB (hier in der Fas­sung vom 20.09.2013) auf von § 506 II BGB nicht er­fass­te Lea­sing­ver­trä­ge (ins­be­son­de­re Lea­sing­ver­trä­ge mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung) ver­bie­tet sich.
  3. § 506 II Nr. 3 BGB (in der – auch heu­te noch gel­ten­den – Fas­sung vom 29.07.2009) ist nicht ana­log auf Lea­sing­ver­trä­ge mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung an­zu­wen­den.
  4. Ein Wi­der­rufs­recht des Lea­sing­neh­mers nach §§ 495, 355 BGB be­steht dem­nach bei sol­chen Lea­sing­ver­trä­gen nicht.

BGH, Ur­teil vom 24.02.2021 – VI­II ZR 36/20

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Kei­ne Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on ei­ner Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei Feh­len von Zwi­schen­über­schrif­ten

Zum Weg­fall der Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on nach Art. 247 § 6 II 3 EGBGB bei Feh­len von Zwi­schen­über­schrif­ten in der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on.

BGH, Ur­teil vom 10.11.2020 – XI ZR 426/19

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Dar­le­hens­ver­trags

  1. Für die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kauf­ver­trags be­steht ein ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort dort, wo sich die Kauf­sa­che – hier: ein ge­brauch­ter Pkw – ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Das gilt auch dann, wenn der Kauf­ver­trag in­fol­ge ei­nes wirk­sa­men Wi­der­rufs rück­ab­zu­wi­ckeln ist. Da­bei macht es grund­sätz­lich kei­nen Un­ter­schied, ob sich der Wi­der­ruf un­mit­tel­bar auf den Kauf­ver­trag oder auf ei­nen mit dem Kauf­ver­trag i. S. von § 358 III 1, 2 BGB ver­bun­de­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag be­zieht, so­dass auch der Kauf­ver­trag rück­ab­zu­wi­ckeln ist (§ 358 II, IV BGB).
  2. Für ei­ne Kla­ge, mit der der Dar­le­hens­neh­mer den Dar­le­hens­ge­ber auf Rück­zah­lung von nach Ab­ga­be der Wi­der­rufs­er­klä­rung ge­leis­te­ten Zah­lun­gen in An­spruch nimmt, er­gibt sich die ört­li­che Zu­stän­dig­keit des Ge­richts nicht aus § 29 I ZPO, weil die­se Zah­lun­gen nicht in das Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis fal­len. Der Dar­le­hens­neh­mer kann bei dem Ge­richt, das für den ein­heit­li­chen Er­fül­lungs­ort ge­mäß § 29 I ZPO ört­lich zu­stän­dig ist, aber ins­be­son­de­re auf Rück­zah­lung der bis zur Ab­ga­be der Wi­der­rufs­er­klä­rung ge­leis­te­ten Zah­lun­gen und auf Fest­stel­lung kla­gen, dass er dem Dar­le­hens­ge­ber in­fol­ge des Wi­der­rufs aus dem Dar­le­hens­ver­trag kei­ne Zins- und Til­gungs­leis­tun­gen (mehr) schul­de.

OLG Dres­den, Ur­teil vom 05.11.2020 – 8 U 1084/20

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Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags I

  1. Der Dar­le­hens­ge­ber kann sich nicht auf die Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on nach Art. 247 § 6 II 3 EGBGB be­ru­fen, wenn in der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei den Hin­wei­sen zu wei­te­ren Ver­trä­gen ne­ben ei­nem von den Par­tei­en ge­schlos­se­nen ver­bun­de­nen (Kauf-)Ver­trag noch wei­te­re, im Ein­zel­fall nicht ab­ge­schlos­se­ne (Ver­si­che­rungs-)Ver­trä­ge auf­ge­führt wer­den.
  2. Bei ei­nem All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag, der mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag – hier: über ein Kraft­fahr­zeug – ver­bun­de­nen ist, ist der Ver­weis in § 358 IV 1 BGB auf § 357 VII Nr. 2 BGB da­hin aus­zu­le­gen, dass der Dar­le­hens­ge­ber den Dar­le­hens­neh­mer le­dig­lich über des­sen Wert­er­satz­pflicht nach § 357 VII BGB zu un­ter­rich­ten hat.
  3. Wi­der­ruft der Dar­le­hens­neh­mer wirk­sam sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung und ist die­ser Dar­le­hens­ver­trag mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­den, so hat der Dar­le­hens­ge­ber ge­gen den Dar­le­hens­neh­mer ei­nen An­spruch auf Er­satz für den Wert­ver­lust des fi­nan­zier­ten Fahr­zeugs. Die Be­rech­nung des Wert­er­satz­an­spruchs nach § 357 VII BGB rich­tet sich grund­sätz­lich nach dem ob­jek­ti­ven Wert des Fahr­zeugs. Maß­geb­li­cher Zeit­punkt für die Be­rech­nung des Aus­gangs­wer­tes ist die Ent­ste­hung des Wert­er­satz­an­spruchs, das heißt in der Re­gel die Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­brau­cher. Für den End­wert kommt es auf den Zeit­punkt der Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Dar­le­hens­ge­ber an.

BGH, Ur­teil vom 27.10.2020 – XI ZR 498/19

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Wi­der­ruf ei­nes mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­de­nen Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags II

  1. Der Dar­le­hens­ge­ber kann sich nicht auf die Ge­setz­lich­keits­fik­ti­on nach Art. 247 § 6 II 3 EGBGB be­ru­fen, wenn in der Wi­der­rufs­in­for­ma­ti­on bei den Hin­wei­sen zu wei­te­ren Ver­trä­gen ne­ben ei­nem von den Par­tei­en ge­schlos­se­nen ver­bun­de­nen (Kauf-)Ver­trag noch wei­te­re, im Ein­zel­fall nicht ab­ge­schlos­se­ne (Ver­si­che­rungs-)Ver­trä­ge auf­ge­führt wer­den.
  2. Bei ei­nem All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag, der mit ei­nem im sta­tio­nä­ren Han­del ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag – hier: über ein Kraft­fahr­zeug – ver­bun­de­nen ist, ist der Ver­weis in § 358 IV 1 BGB auf § 357 VII Nr. 2 BGB da­hin aus­zu­le­gen, dass der Dar­le­hens­ge­ber den Dar­le­hens­neh­mer le­dig­lich über des­sen Wert­er­satz­pflicht nach § 357 VII BGB zu un­ter­rich­ten hat.
  3. Wi­der­ruft der Dar­le­hens­neh­mer wirk­sam sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes All­ge­mein-Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung und ist die­ser Dar­le­hens­ver­trag mit ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ver­bun­den, so hat der Dar­le­hens­ge­ber ge­gen den Dar­le­hens­neh­mer ei­nen An­spruch auf Er­satz für den Wert­ver­lust des fi­nan­zier­ten Fahr­zeugs. Die Be­rech­nung des Wert­er­satz­an­spruchs nach § 357 VII BGB rich­tet sich grund­sätz­lich nach dem ob­jek­ti­ven Wert des Fahr­zeugs. Maß­geb­li­cher Zeit­punkt für die Be­rech­nung des Aus­gangs­wer­tes ist die Ent­ste­hung des Wert­er­satz­an­spruchs, das heißt in der Re­gel die Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­brau­cher. Für den End­wert kommt es auf den Zeit­punkt der Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Dar­le­hens­ge­ber an.

BGH, Ur­teil vom 27.10.2020 – XI ZR 525/19

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(Kein) Wi­der­rufs­recht bei An­fer­ti­gung der Wa­re nach Kun­den­spe­zi­fi­ka­ti­on

Art. 16 lit. c der Richt­li­nie 2011/83/EU des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 25.10.2011 über die Rech­te der Ver­brau­cher, zur Ab­än­de­rung der Richt­li­nie 93/13/EWG des Ra­tes und der Richt­li­nie 1999/44/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes so­wie zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 85/577/EWG des Ra­tes und der Richt­li­nie 97/7/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes ist da­hin aus­zu­le­gen, dass die Aus­nah­me vom dort ge­re­gel­ten Wi­der­rufs­recht ei­nem Ver­brau­cher, der au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ei­nen Kauf­ver­trag über ei­ne Wa­re ge­schlos­sen hat, die nach sei­nen Spe­zi­fi­ka­tio­nen her­zu­stel­len ist, un­ab­hän­gig da­von ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den kann, ob der Un­ter­neh­mer mit de­ren Her­stel­lung be­gon­nen hat oder nicht.

EuGH (Sechs­te Kam­mer), Ur­teil vom 21.10.2020 – C-529/19 (Mö­bel Kraft GmbH & Co. KG/ML)

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Wi­der­ruf ei­nes au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­nen, mit ei­nem Dar­le­hens­ver­trag ver­bun­de­nen Kfz-Kauf­ver­trags

  1. Zum Wi­der­ruf ei­ner auf den Ab­schluss ei­nes au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­nen, mit ei­nem Dar­le­hens­ver­trag ver­bun­de­nen Kfz-Kauf­ver­trags ge­rich­te­ten Wil­lens­er­klä­rung und den Rechts­fol­gen des Wi­der­rufs.
  2. Ein Ver­brau­cher kann sei­ne auf den Ab­schluss ei­nes au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trags ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung auch dann ge­mäß § 355 BGB i. V. mit §§ 312b, 312g I BGB wi­der­ru­fen, wenn der Kauf­ver­trag i. S. von § 358 III 1, 2 BGB mit ei­nem Dar­le­hens­ver­trag ver­bun­den ist und dem Ver­brau­cher hin­sicht­lich des Dar­le­hens­ver­trags ein – ge­mäß § 358 II BGB auch den Kauf­ver­trag er­fas­sen­des – Wi­der­rufs­recht (§§ 495 I, 355 BGB) zu­steht. Denn § 312g III BGB, wo­nach ein Wi­der­rufs­recht bei au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­nen Ver­trä­gen un­ter an­de­rem dann nicht be­steht, wenn der Ver­brau­cher be­reits auf­grund des § 495 I BGB i. V. mit § 355 BGB ein Wi­der­rufs­recht hat, ist nur ein­schlä­gig, wenn die kon­kur­rie­ren­den Wi­der­rufs­rech­te ori­gi­när den­sel­ben Ver­trag be­tref­fen.
  3. Bei ei­nem au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­nen Ver­trag (hier: ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen) steht dem Ver­brau­cher – an­ders als nach § 312 III Nr. 1 BGB a.F. – grund­sätz­lich auch dann ein Wi­der­rufs­recht nach § 355 BGB i. V. mit §§ 312b, 312g I BGB zu, wenn er den Ver­trag selbst an­ge­bahnt hat.

LG Braun­schweig, Ur­teil vom 22.09.2020 – 5 O 2947/19

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Kein Wi­der­rufs­recht des Ver­brau­chers bei Lea­sing­ver­trag mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung

Ei­nem Lea­sing­neh­mer steht bei ei­nem Lea­sing­ver­trag mit Ki­lo­me­ter­ab­rech­nung kein ge­setz­li­ches Wi­der­rufs­recht nach § 506 II BGB oder in ent­spre­chen­der An­wen­dung die­ser Vor­schrift zu.

OLG Hamm, Ur­teil vom 04.09.2020 – 30 U 32/20

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Feh­ler­haf­te An­ga­ben zur Me­tho­de der Be­rech­nung der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung in ei­nem Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag

Sind die An­ga­ben zur Me­tho­de der Be­rech­nung der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung in ei­nem Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trag feh­ler­haft, ver­liert der Dar­le­hens­ge­ber den An­spruch auf ei­ne Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung nach § 502 BGB. Das An­lau­fen der Wi­der­rufs­frist bleibt da­von un­be­rührt.

BGH, Ur­teil vom 28.07.2020 – XI ZR 288/19

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