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Tag: Ver­jäh­rung

Er­satz­lie­fe­rung bei ei­nem vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen EU-Im­port­fahr­zeug

  1. Der Tatrich­ter darf bei ei­nem auf Er­satz­lie­fe­rung ge­rich­te­ten Nach­er­fül­lungs­be­geh­ren nicht of­fen­las­sen, ob das bei Ver­trags­schluss maß­geb­li­che Fahr­zeug­mo­dell noch her­ge­stellt wird und da­mit ein dem Kauf­ge­gen­stand voll­stän­dig ent­spre­chen­des (man­gel­frei­es) Neu­fahr­zeug noch ver­füg­bar ist oder nicht. Denn im erst­ge­nann­ten Fall ist bei der die bei­der­sei­ti­gen In­ter­es­sen der Ver­trags­par­tei­en in den Blick neh­men­den Aus­le­gung ih­rer Wil­lens­er­klä­run­gen da­von aus­zu­ge­hen, dass die den Ver­käu­fer tref­fen­de Be­schaf­fungs­pflicht je­den­falls so­lan­ge nicht ein Nach­fol­ge­mo­dell er­fasst, wie ein dem ur­sprüng­lich ge­lie­fer­ten Fahr­zeug und der Ver­ein­ba­rung im Kauf­ver­trag voll­stän­dig ent­spre­chen­des (man­gel­frei­es) Neu­fahr­zeug von dem Ver­käu­fer noch nach­ge­lie­fert wer­den kann (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 21.07.2021 – VI­II ZR 254/20, BGHZ 230, 296; Urt. v. 08.12.2021 – VI­II ZR 190/19, WM 2022, 330).
  2. Für die Rück­wir­kung der Ver­jäh­rungs­hem­mung ge­mäß § 204 I Nr. 4 Halb­satz 2 BGB kommt es auch in der seit dem 26.02.2016 gel­ten­den Fas­sung (le­dig­lich) auf die Ver­an­las­sung der Be­kannt­ga­be des An­trags an den An­trags­geg­ner durch die Gü­te- be­zie­hungs­wei­se Streit­bei­le­gungs­stel­le an, nicht hin­ge­gen auf die tat­säch­lich an die­sen er­folg­te Be­kannt­ga­be.

BGH, Ur­teil vom 04.05.2022 – VI­II ZR 50/20

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Ver­jäh­rung kauf­recht­li­cher Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che in ei­nem „Die­sel­fall“ – OM 642-Mo­tor

Zur Ver­jäh­rung von kauf­recht­li­chen Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­chen in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall.

BGH, Ur­teil vom 24.03.2022 – III ZR 263/20

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An­spruch auf Rest­scha­dens­er­satz (§ 852 Satz 1 BGB) im VW-Ab­gas­skan­dal – Neu­wa­gen

  1. Der An­wen­dungs­be­reich des § 852 Satz 1 BGB ist er­öff­net, wenn der Käu­fer ei­nes Neu­fahr­zeugs ge­gen den Fahr­zeug­her­stel­ler aus § 826 BGB ei­nen An­spruch auf Er­stat­tung des auf­grund ei­nes un­ge­woll­ten Ver­trags­schlus­ses an ihn ge­zahl­ten Kauf­prei­ses hat. Ei­ne te­leo­lo­gi­sche Re­duk­ti­on der Norm auf Fäl­le, in de­nen auf­grund un­kla­rer Sach- oder Rechts­la­ge für den De­liktsgläu­bi­ger ein be­son­de­res Pro­zess­kos­ten­ri­si­ko be­steht, ist nicht ver­an­lasst.
  2. Ein Fahr­zeug­her­stel­ler hat auf­grund ei­ner sit­ten­wid­ri­gen vor­sätz­li­chen Schä­di­gung des Käu­fers ei­nes von ihm er­wor­be­nen Neu­fahr­zeugs den An­spruch auf Zah­lung des Kauf­prei­ses und bei Ein­zie­hung des Ent­gelts den Kauf­preis i. S. des § 852 Satz 1 BGB er­langt, oh­ne dass die Kos­ten für die Her­stel­lung des Fahr­zeugs zu be­rück­sich­ti­gen sind.

BGH, Ur­teil vom 21.02.2022 – VIa ZR 8/21

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Kein An­spruch aus § 852 Satz 1 BGB bei Er­werb ei­nes vom Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Ge­braucht­wa­gens

  1. Zur Ver­jäh­rung des Scha­dens­er­satz­an­spruchs nach § 826 BGB in ei­nem so­ge­nann­ten Die­sel­fall (hier: EA189-Mo­tor).
  2. Je­den­falls in mehr­ak­ti­gen Fäl­len wie bei dem Kauf ei­nes von dem Her­stel­ler mit ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung in den Ver­kehr ge­brach­ten und von dem Ge­schä­dig­ten erst spä­ter von ei­nem Drit­ten er­wor­be­nen Ge­braucht­wa­gens führt der letzt­ge­nann­te Er­werbs­vor­gang zu kei­ner Ver­mö­gens­meh­rung i. S. von § 852 Satz 1 BGB auf Sei­ten des Her­stel­lers.

BGH, Ur­teil vom 10.02.2022 – VII ZR 365/21

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Feh­ler­haft kon­stru­ier­ter Ket­ten­span­ner als Kon­struk­ti­ons­man­gel ei­nes Au­di A3 Sport­back

  1. Zum Kon­struk­ti­ons­man­gel ei­nes Au­di A3 Sport­back, des­sen Ket­ten­span­ner be­zo­gen auf den Hal­te­schuh feh­ler­haft so kon­stru­iert ist, dass ein Zahn des Hal­te­schuhs ab­bre­chen und es da­durch zu ei­nem ka­pi­ta­len Mo­tor­scha­den kom­men muss.
  2. Der Hal­te­schuh ei­nes Ket­ten­span­ners ist kein Ver­schleiß­teil.
  3. Zwi­schen dem Käu­fer und dem Ver­käu­fer schwe­ben schon dann Ver­hand­lun­gen i. S. von § 203 Satz 1 BGB über ei­nen Nach­er­fül­lungs­an­spruch des Käu­fers oder die ei­nen sol­chen An­spruch be­grün­den­den Um­stän­de, wenn der Ver­käu­fer Er­klä­run­gen ab­gibt, die dem Käu­fer die An­nah­me ge­stat­ten, der Ver­käu­fer las­se sich auf Er­ör­te­run­gen über die Be­rech­ti­gung des An­spruchs oder des­sen Um­fang ein. Nicht er­for­der­lich ist, dass der Ver­käu­fer da­bei Ver­gleichs­be­reit­schaft oder die Be­reit­schaft zum Ent­ge­gen­kom­men si­gna­li­siert oder dass Er­folgs­aus­sicht be­steht (vgl. BGH, Urt. v. 14.07.2009 – XI ZR 18/08, BGHZ 182, 76 Rn. 16). Dar­über hin­aus schwe­ben „Ver­hand­lun­gen“ i. S. von § 203 Satz 1 BGB, wenn der Ver­käu­fer bei dem Käu­fer den Ein­druck er­weckt, er wer­de den Man­gel prü­fen be­zie­hungs­wei­se sich um ihn küm­mern, und der Käu­fer da­mit ein­ver­stan­den ist (vgl. BGH, Urt. v. 26.10.2006 – VII ZR 194/05, NJW 2007, 587 Rn. 12; Urt. v. 30.10.2007 – X ZR 101/06, NJW 2008, 576 Rn. 13).

OLG Köln, Ur­teil vom 02.12.2021 – 8 U 28/20
(vor­an­ge­hend: LG Aa­chen, Ur­teil vom 18.03.2020 – 8 O 384/18)

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Ver­jäh­rungs­hem­mung durch Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge im VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Die An­nah­me gro­ber Fahr­läs­sig­keit (§ 199 I Nr. 2 BGB) setzt im Zu­sam­men­hang mit dem so­ge­nann­ten Die­selskan­dal zu­min­dest in ei­nem ers­ten Schritt die Fest­stel­lung vor­aus, dass der ge­schä­dig­te Fahr­zeu­ger­wer­ber von dem so­ge­nann­ten Die­selskan­dal Kennt­nis er­langt hat.
  2. Die Hem­mung der Ver­jäh­rung ge­mäß § 204 I Nr. 1a BGB setzt le­dig­lich vor­aus, dass die Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge selbst in­ner­halb der Ver­jäh­rungs­frist er­ho­ben wird. Da­ge­gen kann die An­spruchs­an­mel­dung zum Kla­ge­re­gis­ter – im zeit­li­chen Rah­men des § 608 I ZPO – auch spä­ter er­fol­gen.
  3. Die Be­ru­fung auf den Hem­mungs­tat­be­stand des § 204 I Nr. 1a BGB ver­stößt nicht al­lein des­halb ge­gen Treu und Glau­ben, weil der Gläu­bi­ger sei­nen An­spruch aus­schließ­lich zum Zweck der Ver­jäh­rungs­hem­mung zum Kla­ge­re­gis­ter der Mus­ter­fest­stel­lungs­kla­ge an­ge­mel­det hat.

BGH, Ur­teil vom 29.07.2021 – VI ZR 1118/20

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Se­kun­dä­re Dar­le­gungs­last des Fahr­zeug­käu­fers im VW-Ab­gas­skan­dal – Ver­jäh­rung

Legt die als Her­stel­le­rin ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs auf Scha­dens­er­satz in An­spruch ge­nom­me­ne Volks­wa­gen AG in Be­zug auf ei­ne von ihr er­ho­be­ne Ein­re­de der Ver­jäh­rung sub­stan­zi­iert dar, dass der Fahr­zeug­käu­fer an­ge­sichts ei­ner brei­ten Me­di­en­be­richt­er­stat­tung be­reits 2015 Kennt­nis da­von er­langt ha­ben müs­se, dass sein Fahr­zeug vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen sei, dann ob­liegt es dem Käu­fer im Rah­men sei­ner se­kun­dä­ren Dar­le­gungs­last, kon­kret und ein­zel­fall­be­zo­gen da­zu vor­zu­tra­gen, wes­halb ge­ra­de ihm die­se Be­richt­er­stat­tung ver­bor­gen ge­blie­ben sei oder er an­ge­nom­men ha­be, dass sein Fahr­zeug nicht vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen sei.

OLG Dres­den, Be­schluss vom 27.05.2021 – 11a U 1196/20
(nach­fol­gend: OLG Dres­den, Be­schluss vom 18.06.2021 – 11a U 1196/20)

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Kei­ne voll­stän­di­ge Ver­jäh­rung von Scha­dens­er­satz­an­sprü­chen im VW-Ab­gas­skan­dal – § 852 BGB

  1. Die Volks­wa­gen AG schul­det dem Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Neu- oder Ge­braucht­wa­gens auch dann noch ge­mäß §§ 826, 31 BGB Scha­dens­er­satz, wenn die­ser An­spruch nach §§ 195, 199 I BGB ver­jährt ist. Das er­gibt sich aus § 852 Satz 1 BGB, der nicht zu­guns­ten der Volks­wa­gen AG te­leo­lo­gisch zu re­du­zie­ren ist (im An­schluss an OLG Ol­den­burg, Urt. v. 02.03.2021 – 12 U 161/20, BeckRS 2021, 3326 Rn. 32 ff.; OLG Stutt­gart, Urt. v. 09.03.2021 – 10 U 339/20, BeckRS 2021, 5075 Rn. 52).
  2. Nach § 852 Satz 1 BGB ist der Er­satz­pflich­ti­ge, der durch ei­ne un­er­laub­te Hand­lung auf Kos­ten des Ver­letz­ten et­was er­langt hat, auch nach Ein­tritt der Ver­jäh­rung des An­spruchs auf Er­satz des aus ei­ner un­er­laub­ten Hand­lung ent­stan­de­nen Scha­dens zur Her­aus­ga­be nach den Vor­schrif­ten über die Her­aus­ga­be ei­ner un­ge­recht­fer­tig­ten Be­rei­che­rung ver­pflich­tet. Die­ser An­spruch ver­jährt zehn Jah­re nach sei­ner Ent­ste­hung (§ 852 Satz 2 BGB).
  3. § 852 Satz 1 BGB lässt den de­lik­ti­schen Cha­rak­ter des An­spruchs (hier: aus § 826 BGB) un­be­rührt. Die Vor­schrift ent­hält kei­ne Rechts­grund­ver­wei­sung auf die §§ 812 ff. BGB, son­dern ei­ne blo­ße Rechts­fol­gen­ver­wei­sung auf die §§ 818 ff. BGB (vgl. BGH, Urt. v. 14.02.1978 – X ZR 19/76, BGHZ 71, 86 = NJW 1978, 1377, 1379 f. – Fahr­rad­ge­päck­trä­ger II).

LG Trier, Ur­teil vom 28.04.2021 – 5 O 545/20

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Zur Haf­tung der Daim­ler AG bei Rück­ruf ei­nes Pkw durch das Kraft­fahrt-Bun­des­amt

  1. Der blo­ße Um­stand, dass ein Pkw von ei­nem ver­pflich­ten­den Rück­ruf be­trof­fen ist, weil in dem Fahr­zeug nach Auf­fas­sung des Kraft­fahrt-Bun­des­am­tes ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung (hier: in Ge­stalt ei­nes ge­re­gel­ten Kühl­mit­tel­ther­mo­stats) in­stal­liert ist, be­grün­det kei­ne de­lik­ti­sche Haf­tung des Fahr­zeug- bzw. Mo­tor­her­stel­lers.
  2. Zur – hier ver­nein­ten – de­lik­ti­schen Haf­tung der Daim­ler AG we­gen der Ver­wen­dung ei­nes ge­re­gel­ten Kühl­mit­tel­ther­mo­stats.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 14.04.2021 – 7 U 1955/19

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Kein Vor­schuss auf noch nicht an­ge­fal­le­ne Kos­ten ei­ner Er­satz­lie­fe­rung

  1. Schließt ei­ne na­tür­li­che Per­son ein Rechts­ge­schäft ob­jek­tiv zu ei­nem Zweck ab, der we­der ih­rer ge­werb­li­chen noch ih­rer selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit zu­ge­rech­net wer­den kann, so kommt ei­ne Zu­rech­nung ent­ge­gen dem mit dem rechts­ge­schäft­li­chen Han­deln ob­jek­tiv ver­folg­ten pri­va­ten Zweck nur dann in Be­tracht, wenn die dem Ver­trags­part­ner er­kenn­ba­ren Um­stän­de ein­deu­tig und zwei­fels­frei dar­auf hin­wei­sen, dass die na­tür­li­che Per­son in Ver­fol­gung ih­rer ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit han­delt (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 30.09.2009 – VI­II ZR 7/09, NJW 2009, 3780 Rn. 11; Urt. v. 13.03.2013 – VI­II ZR 186/12, NJW 2013, 2107 Rn. 18).
  2. Zu den Vor­aus­set­zun­gen ei­nes im Rah­men des Ver­brauchs­gü­ter­kaufs in Be­tracht kom­men­den An­spruchs des Ver­brau­chers auf ei­nen Kos­ten­vor­schuss für noch nicht an­ge­fal­le­ne Kos­ten des Aus­baus ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che und des Ein­baus ei­ner als Er­satz ge­lie­fer­ten Sa­che (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, BGHZ 192, 148 Rn. 27, 35, 53 f.).
  3. Ein An­spruch des Käu­fers auf Vor­schuss für die Er­satz­lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che be­steht nicht (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 21.12.2011 – VI­II ZR 70/08, BGHZ 192, 148 Rn. 49 f.).

BGH, Ur­teil vom 07.04.2021 – VI­II ZR 191/19

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