Navigation

Probleme beim Autokauf?

Kategorien

Archiv

Header (Autohaus)

Tag: All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen

Um­fas­sen­der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss im un­ter­neh­me­ri­schen Ge­schäfts­ver­kehr

  1. Au­ßer­halb ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs i. S. von § 474 I 1 BGB darf der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens sei­ne Haf­tung für Sach­män­gel des Fahr­zeugs grund­sätz­lich – in den Gren­zen des § 444 BGB – voll­stän­dig aus­schlie­ßen. Ein sol­cher um­fas­sen­der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ist auch dann wirk­sam, wenn er in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen des Ver­käu­fers ent­hal­ten ist.
  2. Ge­gen­über ei­nem Un­ter­neh­mer ver­wen­de­te All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen wer­den grund­sätz­lich auch dann Ver­trags­be­stand­teil, wenn sie dem für den Ver­trags­schluss maß­geb­li­chen Schrei­ben (hier: der Ver­trags­ur­kun­de) nicht bei­ge­fügt wa­ren und der Un­ter­neh­mer da­her ih­ren In­halt nicht kennt. Er­for­der­lich ist le­dig­lich, dass der Un­ter­neh­mer in zu­mut­ba­rer Wei­se von den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen Kennt­nis neh­men kann.

LG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 19.02.2016 – HK O 44/15

Mehr le­sen »

Ge­schei­ter­ter Nach­bes­se­rungs­ver­such ei­nes vom Ver­käu­fer an­er­kann­ten Drit­ten – Neu­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen

Die Klau­sel

„An­sprü­che auf Män­gel­be­sei­ti­gung kann der Käu­fer beim Ver­käu­fer oder bei an­de­ren vom Her­stel­ler/Im­por­teur für die Be­treu­ung des Kauf­ge­gen­stan­des an­er­kann­ten Be­trie­ben gel­tend ma­chen. Im letz­te­ren Fall hat der Käu­fer den Ver­käu­fer hier­von un­ver­züg­lich zu un­ter­rich­ten, wenn die ers­te Man­gel­be­sei­ti­gung er­folg­los war.“

in den Neu­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers be­nach­tei­ligt den Käu­fer nicht un­an­ge­mes­sen im Sin­ne von § 307 I 1, II Nr. 1 BGB.

LG Darm­stadt, Ur­teil vom 01.02.2016 – 1 O 295/13

Mehr le­sen »

Kein Aus­spä­hen per­sön­li­cher Da­ten beim Land Ro­ver Dis­co­very

  1. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Kfz-Händ­lers, wo­nach der Käu­fer bei der (un­be­rech­tig­ten) Nicht­ab­nah­me ei­nes Neu­wa­gens Scha­dens­er­satz in Hö­he von pau­schal 15 % des Kauf­prei­ses leis­ten muss, ist wirk­sam, wenn dem Käu­fer ge­mäß § 309 Nr. 5b BGB der Nach­weis ge­stat­tet wird, dass ein Scha­den über­haupt nicht ent­stan­den oder we­sent­lich nied­ri­ger als die Pau­scha­le sei.
  2. Der Käu­fer ei­nes Land Ro­ver Dis­co­very kann des­sen Ab­nah­me und Be­zah­lung nicht er­folg­reich we­gen der Be­fürch­tung ver­wei­gern, das Fahr­zeug ver­fü­ge über – tat­säch­lich nicht vor­han­de­ne – Vor­rich­tun­gen zur un­zu­läs­si­gen per­ma­nen­ten Spei­che­rung und Aus­spä­hung per­sön­li­cher Da­ten des Nut­zers.

OLG Hamm, Be­schuss vom 02.07.2015 – 28 U 46/15
(nach­fol­gend: OLG Hamm, Be­schluss vom 28.07.2015 – 28 U 46/15)

Mehr le­sen »

Ab­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist im Ge­braucht­wa­gen­han­del

Zu den An­for­de­run­gen an ei­ne Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist für Scha­dens­er­satz­an­sprü­che in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen beim Ge­braucht­wa­gen­kauf (in Fort­füh­rung von BGH, Urt. v. 29.05.2013 – VI­II ZR 174/12, NJW 2013, 2584 Rn. 15 f.).

BGH, Ur­teil vom 29.04.2015 – VI­II ZR 104/14

Mehr le­sen »

Ab­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist in Ge­braucht­wa­gen-AGB

  1. Durch die Klau­seln VI Nr. 1 und Nr. 5 und VII Nr. 5 in den vom Zen­tral­ver­band Deut­sches Kraft­fahr­zeug­ge­wer­be e. V. emp­foh­le­nen Ge­braucht­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen kann die ge­setz­li­che Ver­jäh­rungs­frist für die An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Sach­man­gels auch ge­gen­über ei­nem Ver­brau­cher wirk­sam von zwei Jah­ren (§ 438 I Nr. 3 BGB) auf ein Jahr ab­ge­kürzt wer­den.
  2. Er­klärt ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, ein zum Ver­kauf ste­hen­des Fahr­zeug sei „lt. Vor­be­sit­zer“ un­fall­frei, ist dies ei­ne rei­ne Wis­sens­er­klä­rung, die we­der zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung noch zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie führt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 12.03.2008 – VI­II ZR 253/05).

LG Lü­beck, Ur­teil vom 16.02.2015 – 6 O 163/14

Mehr le­sen »

Un­wirk­sa­mer Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss in Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag

Ei­ne um­fas­sen­de Frei­zei­ch­nung in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen (hier: ei­nes Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trags), nach der die Haf­tung des Klau­sel­ver­wen­ders auch für Kör­per- und Ge­sund­heits­schä­den so­wie für sons­ti­ge Schä­den auch bei gro­bem Ver­schul­den aus­ge­schlos­sen ist, hält ei­ner In­halts­kon­trol­le am Maß­stab des § 309 Nr. 7 lit. a und b BGB nicht stand (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 22.11.2006 – VI­II ZR 72/06, BGHZ 170, 67; Urt. v. 19.09.2007 – VI­II ZR 141/06, BGHZ 174, 1).

BGH, Ur­teil vom 04.02.2015 – VI­II ZR 26/14

Mehr le­sen »

Zur Wirk­sam­keit ei­ner Rest­wert­ga­ran­tie in ei­nem Ver­brau­cher-Lea­sing­ver­trag

  1. Die in ein An­trags­for­mu­lar auf Ab­schluss ei­nes Ver­brau­cher­lea­sing­ver­trags über ein Kraft­fahr­zeug vom Lea­sing­ge­ber deut­lich sicht­bar ein­ge­setz­te For­mu­lar­klau­sel

    „Nach Zah­lung sämt­li­cher Lea­sing-Ra­ten und ei­ner even­tu­el­len Son­der­zah­lung ver­bleibt zum Ver­trags­en­de ein Be­trag von EUR [kon­kre­ter Rest­wert­be­trag] (ein­schl. USt.), der durch die Fahr­zeug­ver­wer­tung zu til­gen ist (Rest­wert). Reicht da­zu der vom Lea­sing-Ge­ber beim Kfz-Han­del tat­säch­lich er­ziel­te Ge­braucht­wa­gen­er­lös nicht aus, ga­ran­tiert der Lea­sing-Neh­mer dem Lea­sing-Ge­ber den Aus­gleich des Dif­fe­renz­be­tra­ges (ein­schl. USt.). Ein Mehr­er­lös wird dem Lea­sing-Neh­mer zu 75 % (ein­schl. USt.) er­stat­tet. 25 % (ein­schl. USt.) wer­den auf die Lea­sing-Ra­ten ei­nes bis zu 3 Mo­na­ten nach Ver­trags­en­de neu zu­ge­las­se­nen Fahr­zeugs an­ge­rech­net. Bei Um­satz­steu­er­än­de­run­gen er­folgt ei­ne ent­spre­chen­de An­pas­sung des Ge­braucht­wa­gen­wer­tes. Die Kal­ku­la­ti­on er­folg­te auf Ba­sis ei­ner jähr­li­chen Fahr­leis­tung von 15.000 km. Die Ge­braucht­wa­gen­ab­rech­nung er­folgt un­ab­hän­gig von den ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern …“

    ist we­der über­ra­schend i. S. von § 305c I BGB, noch ver­letzt sie das Trans­pa­renz­ge­bot des § 307 I 2 BGB.

  2. Bei dem vom Lea­sing­ge­ber in die Klau­sel ein­ge­setz­ten Rest­wert han­delt es sich um ei­nen lea­sing­ty­pisch auf Kal­ku­la­ti­on be­ru­hen­den Ver­rech­nungs­pos­ten, von dem ein Lea­sing­neh­mer grund­sätz­lich nicht er­war­ten kann, dass er dem vor­aus­sicht­li­chen Zeit­wert des Fahr­zeugs bei Ver­trags­ab­lauf ent­spricht.
  3. Ein der­art ver­ein­bar­ter Rest­wert ent­hält ei­ne lea­sing­ty­pi­sche Preis­ab­re­de über die ver­trag­li­che Ge­gen­leis­tung (Haupt­leis­tung) des Lea­sing­neh­mers für die Fahr­zeug­über­las­sung und ist des­halb ge­mäß § 307 III BGB ei­ner über die Ein­hal­tung des Trans­pa­renz­ge­bo­tes hin­aus­ge­hen­den AGB-recht­li­chen In­halts­kon­trol­le ent­zo­gen.
  4. Ein vom Lea­sing­neh­mer nach Ver­trags­ab­lauf zu zah­len­der Rest­wert­aus­gleich ist um­satz­steu­er­pflich­tig.

BGH, Ur­teil vom 28.05.2014 – VI­II ZR 179/13

Mehr le­sen »

Ob­lie­gen­heit zur Män­gel­rü­ge beim Han­dels­kauf

  1. Ge­stat­tet ein Kfz-Händ­ler sei­nen Kun­den in sei­nen All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen, An­sprü­che auf Män­gel­be­sei­ti­gung auch bei an­de­ren vom Fahr­zeug­her­stel­ler/-im­por­teur an­er­kann­ten Be­trie­ben gel­tend zu ma­chen, wird da­mit die in § 377 I, III HGB sta­tu­ier­te kauf­män­ni­sche Rü­ge­pflicht nicht ab­be­dun­gen.
  2. Die Re­ge­lung in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen er­wei­tert auch nicht die Emp­fangs­zu­stän­dig­keit für Män­gel­an­zei­gen. Die­se ha­ben des­halb ge­gen­über dem Ver­käu­fer und nicht ge­gen­über ei­nem an­de­ren vom Fahr­zeug­her­stel­ler/-im­por­teur an­er­kann­ten Be­trieb zu er­fol­gen.

LG Kre­feld, Ur­teil vom 13.03.2014 – 3 O 311/13

Mehr le­sen »

Kein Scha­dens­er­satz bei (vor­zei­ti­gem) Ab­bruch ei­ner eBay-Auk­ti­on

Die Be­stim­mung in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen von eBay, dass bei vor­zei­ti­ger Be­en­di­gung ei­ner eBay-Auk­ti­on zwi­schen An­bie­ter und Höchst­bie­ten­dem ein Kauf­ver­trag zu­stan­de kommt, falls der An­bie­ter nicht „ge­setz­lich“ zur Rück­nah­me des An­ge­bots be­rech­tigt war, ver­stößt ge­gen § 308 Nr. 5 BGB und § 307 I 1 BGB und ist des­halb un­wirk­sam.

LG Au­rich, Ur­teil vom 03.02.2014 – 2 O 565/13

Mehr le­sen »

Un­wirk­sa­me Haf­tungs­be­schrän­kung in Ge­braucht­wa­gen-Ga­ran­tie

  1. In ei­ner for­mu­lar­mä­ßi­gen Ver­ein­ba­rung über ei­ne Ge­braucht­wa­gen­ga­ran­tie, die der Fahr­zeug­käu­fer/Ga­ran­ti­en­eh­mer ge­gen Ent­gelt er­wirbt, ist ei­ne Klau­sel, nach der Ga­ran­tie­an­sprü­che da­von ab­hän­gen, dass der Ga­ran­ti­en­eh­mer die nach den Her­stel­ler­an­ga­ben vor­ge­schrie­be­nen oder emp­foh­le­nen War­tungs-, In­spek­ti­ons- und Pfle­ge­ar­bei­ten beim Ver­käu­fer/Ga­ran­tie­ge­ber oder in ei­ner vom Her­stel­ler an­er­kann­ten Ver­trags­werk­statt durch­füh­ren lässt, we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ga­ran­ti­en­eh­mers un­wirk­sam, wenn sie Ga­ran­tie­an­sprü­che un­ab­hän­gig da­von aus­schließt, ob ei­ne Ver­let­zung der War­tungs­ob­lie­gen­heit für den ein­ge­tre­te­nen Scha­den ur­säch­lich ge­wor­den ist (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 17.10.2007 – VI­II ZR 251/06, WM 2008, 263; Urt. v. 12.12.2007 – VI­II ZR 187/06, WM 2008, 559; Urt. v. 06.07.2011 – VI­II ZR 293/10, NJW 2011, 3510).
  2. Für die Fra­ge der Ent­gelt­lich­keit der Ga­ran­tie macht es kei­nen Un­ter­schied, ob für die Ga­ran­tie ein ge­son­der­tes Ent­gelt aus­ge­wie­sen wird oder ob der Käu­fer/Ga­ran­ti­en­eh­mer für das Fahr­zeug und die Ga­ran­tie ei­nen Ge­samt­kauf­preis zu zah­len hat (Fort­füh­rung von Se­nat, Urt. v. 06.07.2011 – VI­II ZR 293/10, NJW 2011, 3510).

BGH, Ur­teil vom 25.09.2013 – VI­II ZR 206/12

Mehr le­sen »