Ein Neu­wa­gen, in des­sen In­ne­res bei Re­gen Was­ser ein­tritt, ist auch dann i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, wenn es zu Was­ser­ein­tritt nur bei star­kem Dau­er­re­gen kommt und selbst dann nur ge­rin­ge Men­gen an Was­ser in den Fahr­zeu­gin­nen­raum ge­lan­gen. Denn es ge­hört zu den ab­so­lu­ten Min­dest­an­for­de­run­gen an ein Neu­fahr­zeug, gleich wel­cher (Preis-)Klas­se es an­ge­hört, dass es in al­len Be­rei­chen dicht ist.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 27.03.2009 – 8 O 172/08
(nach­fol­gend: KG, Be­schluss vom 20.07.2009 – 8 U 96/09)

Sach­ver­halt: Die Klä­ge­rin er­warb von der Be­klag­ten auf der Grund­la­ge ei­ner Be­stel­lung vom 21.06.2006 ei­nen Neu­wa­gen (smart fort­wo coupé) zum Preis von 12.433,70 €. Das Fahr­zeug wur­de ihr am 28.11.2006 über­ge­ben. Im De­zem­ber 2006 ließ die Klä­ge­rin für 1.200 € ei­ne Stand­hei­zung in das Coupé ein­bau­en.

Am 18.08., am 27.08. und am 31.08.2007 so­wie am 17.09.2007 be­gab sich die Klä­ge­rin mit ih­rem Fahr­zeug zu der Be­klag­ten und ver­lang­te je­weils mit der Be­grün­dung Nach­bes­se­rung, dass im Be­reich der Heck­klap­pe bzw. des Heck­fens­ters Was­ser in den Pkw ein­ge­tre­ten sei.

Mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 27.11.2007 er­klär­te die Klä­ge­rin den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag und for­der­te die Be­klag­te – ver­geb­lich – zur Rück­ab­wick­lung die­ses Ver­tra­ges bis zum 07.12.2007 auf. Gleich­zei­tig ver­lang­te die Klä­ge­rin von der Be­klag­ten den Er­satz ih­rer Auf­wen­dun­gen für die Stand­hei­zung und für ei­ne Fein­staub­pla­ket­te (5 €).

Die Klä­ge­rin be­haup­tet, sie ha­be erst­mals am 16.08.2007 bei star­kem Dau­er­re­gen be­merkt, dass Was­ser durch die Dich­tung der Heck­schei­be im Be­reich des obe­ren rech­ten Heck­klap­pen­schar­niers in das Fahr­zeu­gin­ne­re ein­tre­te. Wei­te­re Was­ser­ein­trit­te ha­be es am 21.08., am 31.08, am 03.09 und am 12.11.2007 ge­ge­ben.

Die Be­klag­te hält dem ent­ge­gen, dass jeg­li­cher Vor­trag da­zu feh­le, dass das Fahr­zeug den von der Klä­ge­rin be­haup­te­ten Man­gel be­reits bei der Über­ga­be auf­ge­wie­sen ha­be, ob­wohl die Ver­mu­tung des § 476 BGB nicht zu­guns­ten der Klä­ge­rin ein­grei­fe. Ab­ge­se­hen da­von sei das Fahr­zeug im Be­reich der Heck­klap­pe dicht und tre­te dort kein Was­ser in das Fahr­zeu­gin­ne­re ein. Bei ei­ner Über­prü­fung des Fahr­zeugs, die am 10.01.2008 in ih­ren – der Be­klag­ten – Ge­schäfts­räu­men er­folgt sei, sei je­den­falls kei­ne Un­dich­tig­keit fest­ge­stellt wor­den. Schließ­lich meint die Be­klag­te, dass der Rück­tritt auch an § 323 V 2 BGB schei­te­re, da der ge­richt­li­che Sach­ver­stän­di­ge – un­strei­tig – den Kos­ten­auf­wand für ei­ne Re­pa­ra­tur des Fahr­zeugs mit 50 € bis 285,36 € brut­to be­zif­fert ha­be.

Die Kla­ge hat­te über­wie­gend Er­folg.

Aus den Grün­den: Der Klä­ge­rin steht aus den §§ 437 Nr. 2 Fall 1, 323, 346 ff. BGB ein An­spruch auf Zah­lung von 12.747,79 € Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be des Fahr­zeugs ge­gen die Be­klag­te zu.

Von dem zwi­schen den Par­tei­en ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag ist die Klä­ge­rin wirk­sam zu­rück­ge­tre­ten.

1. Nach dem Er­geb­nis der durch­ge­führ­ten Be­weis­auf­nah­me ist das Ge­richt zu­nächst da­von über­zeugt, dass das Fahr­zeug ei­nen Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB auf­weist. Der Sach­ver­stän­di­ge hat über­zeu­gend und von der Be­klag­ten im Er­geb­nis nicht an­ge­grif­fen fest­ge­stellt, dass bei Be­reg­nung des Heck­klap­pen­be­reichs Was­ser zwi­schen die Heck­schei­be und die dort im obe­ren Be­reich auf­ge­kleb­te Kunst­stoff­plat­te ein­dringt, wel­ches sich in ei­ner dort be­find­li­chen Mul­de der Ab­de­ckung für den Heck­schei­ben­wi­scher sam­melt und nach ei­ner Be­reg­nungs­zeit von rund 50 Mi­nu­ten in den In­nen­raum ge­langt, das heißt auf die dort be­find­li­che Ab­la­ge tropft.

Dies stellt ei­nen Sach­man­gel ge­mäß § 434 I 2 Nr. 2 BGB dar, da ein Kraft­fahr­zeug, in das auch nur ge­rin­ge Men­gen an Was­ser in den Fahr­zeu­gin­nen­raum ein­tre­ten und dies auch nur bei star­kem, dau­er­haf­tem Re­gen kei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Fahr­zeu­gen glei­cher Art üb­li­cher­wei­se auf­tritt und die vor al­lem ein Käu­fer nach Art der Sa­che, als Neu­fahr­zeug, er­war­ten kann.

2. Der Man­gel war auch be­reits bei Ge­fahr­über­gang (§ 446 BGB) am 28.11.2006 vor­han­den.

Zwar greift die Ver­mu­tungs­re­gel des § 476 BGB nicht zu­guns­ten der Klä­ge­rin ein, da sich der Man­gel un­strit­tig nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten seit Ge­fahr­über­gang, son­dern erst im Au­gust 2007, al­so nach rund acht Mo­na­ten, erst­mals ge­zeigt hat. Der Sach­ver­stän­di­ge hat je­doch auch in­so­weit in für das Ge­richt über­zeu­gen­der­wei­se dar­ge­stellt, dass die Ur­sa­che für die vor­han­de­ne Un­dich­tig­keit be­reits bei der Fer­ti­gung des Fahr­zeugs im Her­stel­ler­werk durch ei­ne tech­nisch nicht ein­wand­frei vor­ge­nom­me­ne Ver­kle­bung zwi­schen Heck­schei­be und Kunst­stoff­plat­te wenn nicht be­reits vor­han­den, so doch je­den­falls be­reits an­ge­legt war; es sei bei der Ver­kle­bung die­ser bei­den Tei­le, die zer­stö­rungs­frei nicht von­ein­an­der ge­trennt wer­den kön­nen, of­fen­sicht­lich nicht sau­ber ge­ar­bei­tet wor­den. Der Sach­ver­stän­di­ge hat zu­dem klar und wi­der­spruchs­frei aus­ge­führt, dass er nach­träg­li­che Ein­grif­fe („Ma­ni­pu­la­ti­ons­spu­ren“) im frag­li­chen Be­reich nicht ha­be fest­stel­len kön­nen. Mit der Be­wer­tung des Sach­ver­stän­di­gen hält auch das Ge­richt ei­ne der­ar­ti­ge nach­träg­li­che Ma­ni­pu­la­ti­on für völ­lig un­wahr­schein­lich, je­den­falls gibt es da­für nicht die ge­rings­ten An­halts­punk­te.

Der Sach­ver­stän­di­ge hat zwar nach dem Wort­laut des Pro­to­kolls der münd­li­chen Ver­hand­lung zu­nächst be­kun­det, dass man sich be­reits zur ex­ak­ten Fest­stel­lung, ob die Un­dich­tig­keit be­reits im Zeit­punkt der Her­stel­lung „an­ge­legt“ ge­we­sen sei, die Kle­be­stel­le ge­nau an­se­hen müs­se. Auf die Nach­fra­ge des Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten der Klä­ge­rin hat er je­doch – in Über­ein­stim­mung mit sei­nen schrift­li­chen Aus­füh­run­gen – klar­ge­stellt, dass er auch oh­ne wei­ter­ge­hen­de Un­ter­su­chun­gen kei­nen Zwei­fel dar­an ha­be, dass der Man­gel be­reits im Zeit­punkt der Über­ga­be „an­ge­legt“ ge­we­sen sei. Die vor­ge­nann­te pro­to­kol­lier­te Er­klä­rung ist da­her da­hin ge­hend zu ver­ste­hen, dass er da­mit zum Aus­druck brin­gen woll­te, wei­ter­ge­hen­de Un­ter­su­chun­gen sei­en nur für die kon­kre­te Fest­stel­lung not­wen­dig, ob die Un­dich­tig­keit be­reits bei der Über­ga­be tat­säch­lich „vor­han­den“ ge­we­sen sei. Der­ar­ti­ge Un­ter­su­chun­gen sind je­doch auf­grund der Fest­stel­lun­gen des Sach­ver­stän­di­gen zur „An­ge­legt­heit“ des Man­gels ent­behr­lich.

Ge­gen ein Vor­han­den­sein („An­ge­legt­sein“) des Man­gels im Zeit­punkt der Über­ga­be spricht auch nicht zwin­gend der Um­stand, dass ein Was­ser­ein­tritt von der Klä­ge­rin erst­mals rund acht Mo­na­te nach der Über­ga­be be­merkt wor­den ist. Für ein der­art ver­zö­ger­tes Auf­tre­ten der Man­gel­er­schei­nung be­ste­hen ne­ben der Mög­lich­keit, dass sich die (an­ge­leg­te) Un­dich­tig­keit ge­ge­be­nen­falls erst nach die­sem Zeit­raum kon­kret her­aus­ge­bil­det hat, viel­mehr zahl­rei­che wei­te­re Al­ter­na­ti­ven, so bei­spiels­wei­se, dass das Fahr­zeug von der Klä­ge­rin in die­sem Zeit­raum nicht bei län­ge­rem Re­gen be­wegt wor­den ist.

3. Ei­ner Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung be­durf­te es ge­mäß § 440 Satz 1 BGB nicht, weil un­strit­tig mehr­fa­che Nach­bes­se­rungs­ver­su­che der Be­klag­ten er­folg­los ge­blie­ben sind und die Nach­er­fül­lung so­mit i. S. des § 440 Satz 2 BGB fehl­ge­schla­gen ist.

4. Der Rück­tritt ist auch nicht nach § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen.

Nach der Recht­spre­chung des BGH (vgl. BGH, Beschl. v. 08.05.2007 – VI­II ZR 19/05, NJW 2007, 2111) stellt ein Sach­man­gel ei­ne un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung dar, wenn der Man­gel den Wert oder die Taug­lich­keit der Kauf­sa­che nur un­er­heb­lich min­dert. Ob ei­ne er­heb­li­che oder nur un­er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung (Sach­man­gel) vor­liegt, be­stimmt sich in ei­nem Fall der Man­gel­haf­tig­keit im Sin­ne der ob­jek­ti­ven Kri­te­ri­en des § 434 I 2 Nr. 2 BGB nach ob­jek­ti­ven Ge­sichts­punk­ten, ins­be­son­de­re nach dem ob­jek­ti­ven Aus­maß der Qua­li­täts­ab­wei­chung und der sich dar­aus er­ge­ben­den Be­ein­träch­ti­gung des Äqui­va­lenzin­ter­es­ses des Käu­fers. Maß­geb­li­cher Zeit­punkt für die­se Be­ur­tei­lung ist da­bei der Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung (vgl. BGH, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07 Rn. 19).

Da­nach ist, auch wenn sich die Re­pa­ra­tur­kos­ten nach den Fest­stel­lun­gen des ge­richt­li­chen Sach­ver­stän­di­gen le­dig­lich auf ei­nen Be­trag zwi­schen 50 € und rund 285 € brut­to be­lau­fen (al­so auf ma­xi­mal 2,3 % des Kauf­prei­ses), nicht von ei­ner le­dig­lich un­er­heb­li­chen Pflicht­ver­let­zung aus­zu­ge­hen. Zu be­rück­sich­ti­gen ist näm­lich, dass es bis zum Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung am 27.11.2007 aus bis da­hin un­ge­klär­ter Ur­sa­che zu mehr­fa­chen Was­ser­ein­brü­chen ge­kom­men ist und es der Be­klag­ten trotz vier­fa­cher Nach­bes­se­rungs­ver­su­che nicht ge­lun­gen ist, die­se zu be­sei­ti­gen. Dem­entspre­chend war der er­for­der­li­che Re­pa­ra­tur­auf­wand für die Klä­ge­rin zu die­sem Zeit­punkt in kei­ner Wei­se ein­schätz­bar. Auch war die Ge­brauchs­taug­lich­keit des Fahr­zeugs aus Sicht der Klä­ge­rin ein­ge­schränkt, da sie zu­min­dest bei län­ge­ren „Re­gen­fahr­ten” mit er­neu­tem Was­ser­ein­tritt rech­nen muss­te und – man­gels Kennt­nis der Zu­sam­men­hän­ge – aus ih­rer Sicht zu­dem nicht die Mög­lich­keit aus­ge­schlos­sen war, dass sich der Man­gel ver­grö­ßert, es al­so zu er­heb­li­che­ren Was­ser­ein­trit­ten kommt.

Auch der Um­stand, dass die Was­ser­ein­trit­te nur nach län­ge­rem Ver­bleib des Fahr­zeugs im Re­gen er­folgt sind und kei­nen gro­ßen Um­fang hat­ten, ste­hen der Be­ur­tei­lung als er­heb­li­che Pflicht­ver­let­zung (Sach­man­gel) nicht ent­ge­gen. Zu be­rück­sich­ti­gen ist näm­lich, dass die Klä­ge­rin ein Neu­fahr­zeug er­wor­ben hat und bei der ge­bo­te­nen ob­jek­ti­ven Be­trach­tungs­wei­se ei­nem Neu­fahr­zeug­käu­fer bei Ge­brauchs­stö­run­gen sei­nes Fahr­zeugs ein ge­rin­ge­res Maß an ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen zu­zu­mu­ten ist, als es bei dem Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens mög­li­cher­wei­se der Fall ist. Die Dich­tig­keit ei­nes Fahr­zeugs in al­len Be­rei­chen – wo­bei hier die Ab­la­ge, auf die das ein­ge­tre­te­ne Was­ser tropft, zu­dem Teil der Fahr­gast­zel­le ist – ist für ei­nen ver­stän­di­gen Durch­schnitts­käu­fer ei­nes Neu­fahr­zeugs aus Sicht des Ge­richts ei­ne ab­so­lu­te Min­dest­vor­aus­set­zung, und zwar un­ab­hän­gig da­von, wel­cher (Preis-)Klas­se die­ses Fahr­zeug an­ge­hört. Es ist je­den­falls kein Grund da­für zu er­ken­nen, war­um ein durch­schnitt­li­cher Käu­fer mit Was­ser­ein­trit­ten rech­nen muss und dem­entspre­chend ver­an­lasst sein könn­te, der­ar­ti­ge Un­dich­tig­kei­ten hin­zu­neh­men.

5. Ne­ben der Rück­ga­be des Fahr­zeugs kann die Klä­ge­rin nach den §§ 437 Nr. 3, 284 BGB Er­satz der von ihr ge­tä­tig­ten Auf­wen­dun­gen in Hö­he von 1.205 € ver­lan­gen.

Der Käu­fer ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che hat auch dann ge­mäß § 284 BGB An­spruch auf Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen, wenn er we­gen des Man­gels vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt (§ 325 BGB). Der An­spruch ist nicht ge­mäß § 347 II BGB auf den Er­satz not­wen­di­ger Ver­wen­dun­gen oder sol­cher Auf­wen­dun­gen be­schränkt, durch die der Ver­käu­fer be­rei­chert wird (vgl. BGH, Urt. v. 20.07.2005 – VI­II ZR 275/04, NJW 2005, 2848). Auf­wen­dun­gen des Käu­fers auf ei­ne ge­kauf­te Sa­che, die sich spä­ter als man­gel­haft er­weist, sind in der Re­gel ver­geb­lich, wenn der Käu­fer die Kauf­sa­che we­gen ih­rer Man­gel­haf­tig­keit zu­rück­gibt oder sie je­den­falls nicht be­stim­mungs­ge­mäß nut­zen kann und des­halb auch die Auf­wen­dun­gen nutz­los sind.

Die Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin durch den Kauf und Ein­bau ei­ner Stand­hei­zung zum Preis von 1.200 € und den Er­werb ei­ner Fein­staub­pla­ket­te für 5 € sind ge­mäß § 284 BGB frus­trier­te Auf­wen­dun­gen, die die Klä­ge­rin im Ver­trau­en auf den Rechts­be­stand des Er­werbs bil­li­ger­wei­se ma­chen durf­te. Bei­de Ge­gen­stän­de nut­zen dem Fahr­zeug dau­er­haft und zähl­ten nicht le­dig­lich zu den üb­li­chen Ver­brauchs­kos­ten.

6. Ge­mäß § 346 I Halb­satz 2 BGB muss sich die Klä­ge­rin nach der all­ge­mein an­er­kann­ten For­mel

\text{Ge­brauchs­vor­teil} = {\frac{\text{Brut­to­kauf­preis}\times\text{ge­fah­re­ne Ki­lo­me­ter}}{\text{mut­maß­li­che Ge­samt­lauf­leis­tung}}}

je­doch ge­zo­ge­ne Nut­zun­gen in Hö­he von 1.088,91 € an­rech­nen las­sen.

Da­bei schätzt das Ge­richt die zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung auf 150.000 km (§ 287 ZPO), da es sich bei dem er­wor­be­nen Smart um ein Klein­fahr­zeug mit ei­ner le­dig­lich ge­rin­gen Mo­tor­leis­tung von 45 kW und ei­nem Hub­raum von 698 cm³ han­delt, wel­ches auch un­ter Be­rück­sich­ti­gung der tech­ni­schen Ent­wick­lung vor­aus­sicht­lich kei­ne hö­he­re Ge­samt­lauf­leis­tung er­rei­chen wird.

Bei der Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung sind wei­ter die ver­geb­li­chen Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin – kauf­preis­er­hö­hend – in die Be­wer­tung mit ein­zu­be­zie­hen, da die­se der Klä­ge­rin eben­falls zu­gu­t­ege­kom­men sind.

Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der von der Klä­ge­rin bis zum Zeit­punkt der münd­li­chen Ver­hand­lung ge­fah­re­nen 11.876 Ki­lo­me­ter … er­gibt sich dar­aus ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung von 1.088,91 €. Zu­guns­ten der Klä­ge­rin ver­blei­ben da­her noch 12.549,79 €.

7. Der Zins­an­spruch der Klä­ge­rin er­gibt sich aus den §§ 286 I, 288 I BGB.

8. Da­ge­gen steht der Klä­ge­rin kein An­spruch auf Frei­stel­lung von den ihr ent­stan­de­nen vor­ge­richt­li­chen An­walts­kos­ten in Hö­he von 899,40 € zu. …

Hin­weis: Mit Be­schluss vom 20.07.2009 – 8 U 96/09 – hat das Kam­mer­ge­richt dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es be­ab­sich­ti­ge, die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Land­ge­richts ge­mäß § 522 II ZPO zu­rück­zu­wei­sen. In dem Hin­weis­be­schluss heißt es un­ter an­de­rem:

„Der Se­nat folgt den zu­tref­fen­den Ent­schei­dungs­grün­den des an­ge­foch­te­nen Ur­teils, die durch das Be­ru­fungs­vor­brin­gen nicht ent­kräf­tet wor­den sind. Zur Be­ru­fungs­be­grün­dung ist aus­zu­füh­ren:

1. Das Land­ge­richt hat rechts­feh­ler­frei fest­ge­stellt, dass bei Be­reg­nung des Heck­klap­pen­be­reichs des streit­ge­gen­ständ­li­chen Pkw … Was­ser zwi­schen die Heck­schei­be und die dort im obe­ren Be­reich auf­ge­kleb­te Kunst­stoff­plat­te ein­dringt, wel­ches sich in ei­ner dort be­find­li­chen Mul­de der Ab­de­ckung für den Heck­schei­ben­wi­scher sam­melt und nach ei­ner Be­reg­nungs­zeit von rund 50 Mi­nu­ten in den In­nen­raum ge­langt, das heißt auf die dort be­find­li­che Ab­la­ge tropft. Dies stellt (jetzt auch nach Auf­fas­sung der Be­klag­ten) ei­nen Sach­man­gel des Fahr­zeugs dar.

2. Das Land­ge­richt hat auch rechts­feh­ler­frei fest­ge­stellt, dass die­ser Man­gel be­reits bei Ge­fahr­über­gang am 28.11.2006 vor­han­den war.

Nach § 286 I ZPO hat das Ge­richt un­ter Be­rück­sich­ti­gung des ge­sam­ten In­halts der Ver­hand­lun­gen und des Er­geb­nis­ses ei­ner Be­weis­auf­nah­me nach frei­er Über­zeu­gung zu ent­schei­den, ob ei­ne tat­säch­li­che Be­haup­tung für wahr oder für nicht wahr zu er­ach­ten ist. Der Rich­ter kann sich da­bei in tat­säch­lich zwei­fel­haf­ten Fäl­len mit ei­nem für das prak­ti­sche Le­ben brauch­ba­ren Grad von Ge­wiss­heit be­gnü­gen, der den Zwei­feln Schwei­gen ge­bie­tet, oh­ne sie völ­lig aus­zu­schlie­ßen (vgl. BGH, Urt. v. 14.01.1993 – IX ZR 238/91, NJW 1993, 935 [937]). In recht­li­cher Hin­sicht ist da­bei nur zu über­prü­fen, ob der Rich­ter sich mit dem Pro­zess­stoff und den Be­wei­s­er­geb­nis­sen um­fas­send und wi­der­spruchs­frei aus­ein­an­der­ge­setzt hat, die Wür­di­gung al­so voll­stän­dig und recht­lich mög­lich ist und nicht ge­gen Denk- und Na­tur­ge­set­ze, Er­fah­rungs­sät­ze oder ge­setz­li­che Be­weis­re­geln ver­stößt (vgl. BGH, Urt. v. 14.01.1993 – IX ZR 238/91, NJW 1993, 935 [937]; KG, Urt. 03.11.2003 – 22 U 136/03, MDR 2004, 533).

Die Be­weis­wür­di­gung des Land­ge­richts ist un­ter Be­rück­sich­ti­gung die­ser Grund­sät­ze in kei­ner Wei­se zu be­an­stan­den. Ge­gen­tei­li­ges zeigt auch die Be­ru­fung nicht auf. Ins­be­son­de­re war das Land­ge­richt aus Rechts­grün­den nicht ge­hal­ten, je­de mög­li­che Art der Un­ter­su­chung zu be­auf­tra­gen, zu­mal die ein­ge­hol­ten Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten für sich ge­nom­men nicht man­gel­haft oder wi­der­sprüch­lich wa­ren. Da das Land­ge­richt die durch­ge­führ­te Be­weis­auf­nah­me rechts­feh­ler­frei als aus­rei­chend zur Über­zeu­gungs­bil­dung ge­wer­tet hat, hat es zu­tref­fend da­von ab­ge­se­hen, ge­mäß § 412 I ZPO ei­ne wei­te­re Un­ter­su­chung zu ver­an­las­sen.

3. Die vor­ge­nann­te Fest­stel­lung ist für den Se­nat maß­geb­lich.

Nach § 529 I Nr. 1 ZPO hat das Be­ru­fungs­ge­richt sei­ner Ver­hand­lung und Ent­schei­dung die vom Ge­richt des ers­ten Rechts­zugs fest­ge­stell­ten Tat­sa­chen zu­grun­de zu le­gen, so­weit nicht kon­kre­te An­halts­punk­te Zwei­fel an der Rich­tig­keit oder Voll­stän­dig­keit der ent­schei­dungs­er­heb­li­chen Fest­stel­lun­gen be­grün­den und des­halb ei­ne er­neu­te Fest­stel­lung ge­bie­ten. Zwei­fel im Sin­ne die­ser Vor­schrift lie­gen vor, wenn aus Sicht des Be­ru­fungs­ge­richts ei­ne ge­wis­se – nicht not­wen­dig über­wie­gen­de – Wahr­schein­lich­keit da­für be­steht, dass im Fall der Be­weis­er­he­bung die erst­in­stanz­li­che Fest­stel­lung kei­nen Be­stand ha­ben wird, sich al­so de­ren Un­rich­tig­keit her­aus­stellt. Dies gilt grund­sätz­lich auch für Tat­sa­chen­fest­stel­lun­gen, die auf der Grund­la­ge ei­nes Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­tens ge­trof­fen wor­den sind. Zwei­fel an der Rich­tig­keit und Voll­stän­dig­keit des Gut­ach­tens kön­nen sich aus dem Gut­ach­ten oder der Per­son des Gut­ach­ters er­ge­ben, ins­be­son­de­re wenn das Gut­ach­ten in sich wi­der­sprüch­lich oder un­voll­stän­dig ist, wenn der Sach­ver­stän­di­ge er­kenn­bar nicht sach­kun­dig war, sich die Tat­sa­chen­grund­la­ge durch zu­läs­si­gen neu­en Sach­vor­trag ge­än­dert hat, oder wenn es neue wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­mög­lich­kei­ten zur Be­ant­wor­tung der Sach­ver­stän­di­gen­fra­ge gibt (vgl. BGH, Urt. v. 15.07.2003 – VI ZR 361/02, NJW 2003, 3480 [3481]).

Der­ar­ti­ge Zwei­fel lie­gen hier nicht vor. Zwar hat das Land­ge­richt da­von ab­ge­se­hen, zu­sätz­lich zu den durch­ge­führ­ten Un­ter­su­chun­gen ei­ne Un­ter­su­chung der Kle­be­stel­le, die nur durch Zer­stö­run­gen mög­lich ge­we­sen wä­re, zu be­auf­tra­gen. Es be­steht auch theo­re­tisch im­mer die Mög­lich­keit, dass sich bei wei­te­ren Un­ter­su­chun­gen auch wei­te­re Er­kennt­nis­se er­ge­ben, die zu­min­dest theo­re­tisch zu an­de­ren Schluss­fol­ge­run­gen füh­ren kön­nen. Dies reicht aber nicht aus, um Zwei­fel i. S. von § 529 I Nr. 1 ZPO zu be­grün­den, da es auch un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Be­ru­fungs­vor­brin­gens an ei­ner ge­wis­sen Wahr­schein­lich­keit hier­für fehlt.

Der Sach­ver­stän­di­ge Dr.-Ing. T hat auf Sei­te 8 sei­nes Er­gän­zungs­gut­ach­tens vom 14.11.2008 fest­ge­stellt, dass Heck­schei­be und Kunst­stoff­plat­te nicht zer­stö­rungs­frei ge­trennt wer­den konn­ten und bis­lang nicht ge­trennt oder de­mon­tiert wur­den, wor­aus er ge­schlos­sen hat, dass der Feh­ler bei Über­ga­be je­den­falls an­ge­legt ge­we­sen sein muss­te. Auf Sei­te 9 hat er aus­ge­führt, dass kei­ne (me­cha­ni­schen) Ver­än­de­run­gen an der Ab­dich­tung vor­ge­nom­men wor­den sind. Dies hat er bei sei­ner An­hö­rung vom 27.03.2009 be­kräf­tigt, in­dem er aus­ge­führt hat, Ein­grif­fe durch den Nut­zer in die­sem Be­reich für völ­lig un­wahr­schein­lich zu hal­ten, kei­ne Ma­ni­pu­la­ti­ons­spu­ren fest­ge­stellt zu ha­ben und ei­ne un­sach­ge­mä­ße Be­die­nung der Heck­klap­pe als Ur­sa­che für aus­ge­schlos­sen zu hal­ten. Er hat es als für ihn fest­ste­hend ge­wer­tet, dass die Un­dich­tig­keit be­reits im Zeit­punkt der Über­ga­be des Fahr­zeugs an­ge­legt war. Da­bei han­delt es sich nicht le­dig­lich um ei­ne Mut­ma­ßung oder Ver­mu­tung des Sach­ver­stän­di­gen, son­dern um ei­ne Schluss­fol­ge­rung aus den fest­ge­stell­ten Tat­sa­chen auf Grund­la­ge sei­ner Sach­kun­de.

Hier­aus er­gibt sich kei­ne ge­wis­se Wahr­schein­lich­keit für ei­ne an­de­re Ur­sa­che, die durch ei­ne wei­te­re Un­ter­su­chung auf­ge­deckt wer­den könn­te. Dies wird auch in der Be­ru­fungs­be­grün­dung nicht auf­ge­zeigt. Nicht ent­schei­dend ist in die­sem Zu­sam­men­hang, war­um die Klä­ge­rin erst­mals am 16.08.2007 den Ein­tritt von Was­ser be­merkt hat, so­dass we­der der Sach­ver­stän­di­ge noch das Land­ge­richt An­lass da­für hat­ten, die­ser Fra­ge nach­zu­ge­hen. Ne­ben den vom Land­ge­richt … ge­nann­ten Grün­den kommt bei­spiels­wei­se auch in Be­tracht, dass zu­vor eben­falls Was­ser ein­ge­tre­ten war und die Klä­ge­rin dies nur nicht be­merkt hat­te.

4. Das Land­ge­richt hat mit zu­tref­fen­der Be­grün­dung, auf die ver­wie­sen wird, fest­ge­stellt, dass es sich nicht um ei­nen un­er­heb­li­chen Man­gel i. S. von § 323 V 2 BGB han­delt. Da­bei kommt es nicht maß­geb­lich dar­auf an, dass die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten der Man­gel­be­sei­ti­gung mit Neu­tei­len nach der Kal­ku­la­ti­on des Sach­ver­stän­di­gen 285,36 € brut­to be­tra­gen wür­den, der Sach­ver­stän­di­ge auch ei­ne Ab­dich­tung mit Dicht­mit­tel für mög­lich hält, die nach sei­ner Schät­zung cir­ca 50 € brut­to kos­ten wür­de, und dass der Kauf­preis 12.433,70 € be­trug. In ers­ter Li­nie ist auf die Ein­schrän­kung der Ge­brauchs­taug­lich­keit des Fahr­zeugs ab­zu­stel­len (vgl. BGH, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07, NJW 2009, 508 [509]). Die­se ist nicht un­er­heb­lich, zu­mal beim Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit in den In­nen­raum mit der Ge­fahr wei­ter­ge­hen­der Schä­den zu rech­nen ist (vgl. OLG Karls­ru­he, Urt. v. 30.06.2004 – 12 U 112/04, DAR 2005, 31). Das Fahr­zeug ist des­halb nicht nur für län­ge­re Re­gen­fahr­ten kaum ge­eig­net, son­dern soll­te je nach Wit­te­rungs­ver­hält­nis­sen auch nicht im Frei­en ge­parkt wer­den.

Das Land­ge­richt hat auch zu­tref­fend be­rück­sich­tigt, dass die Be­klag­te den Man­gel trotz vier­fa­cher Nach­bes­se­rungs­ver­su­che nicht be­sei­ti­gen konn­te. Das Land­ge­richt hat den Vor­trag der Be­klag­ten zu­tref­fend ge­wür­digt. Die Klä­ge­rin hat … Be­sei­ti­gungs­ver­su­che der Be­klag­ten im Jahr 2007 vor­ge­tra­gen (Ein­stel­len von Heck­klap­pe bzw. Heck­schei­be, Aus­tausch der Dich­tung im Be­reich der Heck­klap­pe). Das er­gibt sich auch aus dem als An­la­ge K 16 ein­ge­reich­ten Re­pa­ra­tur­auf­trag. Zu­dem hat sie vor­ge­tra­gen, die Be­klag­te ha­be nach der vier­ten Re­kla­ma­ti­on be­haup­tet, Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten durch­ge­führt zu ha­ben. Dies war erst­in­stanz­lich ge­mäß § 138 II und III ZPO un­strei­tig, da die Be­klag­te dies nicht be­strit­ten hat, son­dern le­dig­lich … be­haup­tet hat, bei ei­ner Un­ter­su­chung am 10.01.2008, al­so nach der Rück­tritts­er­klä­rung, kei­ne Män­gel fest­ge­stellt zu ha­ben. Soll­te die Be­klag­te die Nach­bes­se­rungs­ver­su­che jetzt erst­mals be­strei­ten wol­len, wä­re sie hier­mit aus­ge­schlos­sen(§ 531 II ZPO).

Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Be­klag­ten kann der Was­ser­ein­tritt nicht als le­dig­lich ge­ring­fü­gig und da­mit un­er­heb­lich an­ge­se­hen wer­den. Es kann da­hin­ste­hen, ob das Ein­drin­gen le­dig­lich ge­rin­ger Was­ser­men­gen hin­zu­neh­men ist, wie die Be­klag­te of­fen­bar meint. Dass auf den Bil­dern 10–13 des Gut­ach­tens vom 02.09.2008 kei­ne gro­ßen Was­ser­men­gen zu se­hen sind, liegt dar­an, dass der Sach­ver­stän­di­ge die Be­reg­nung ab­ge­bro­chen hat, als er den Was­ser­ein­bruch fest­ge­stellt hat (S. 10 des Gut­ach­tens vom 02.09.2008). Da es nach den Fest­stel­lun­gen des Land­ge­richts erst zu Was­ser­ein­brü­chen kommt, wenn sich die Mul­de der Ab­de­ckung mit Was­ser ge­füllt hat (s. auch S. 6 des Er­gän­zungs­gut­ach­tens vom 14.11.2008), kann ge­ra­de nicht fest­ge­stellt wer­den, dass es bei wei­te­rem Re­gen bei ge­ring­fü­gi­gen Was­ser­ein­brü­chen blei­ben wür­de (zur Be­weis­last des Ver­käu­fers im Rah­men des § 323 V 2 BGB vgl. OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 21.01.2008 – I-1 U 152/07, NJW-RR 2008, 1199 [1201]; Rein­king/Eg­gert, Der Au­to­kauf, 10. Aufl. [2009], Rn. 545; Be­ckOK-BGB/Gro­the, Stand: 01.02.2007, § 323 Rn. 45).

Die Be­klag­te hat zu­tref­fend er­kannt, dass nach der Recht­spre­chung des BGH (Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07, NJW 2009, 508 [509]) ein Man­gel nicht un­er­heb­lich ist, wenn ein Käu­fer des­we­gen vom Kauf Ab­stand neh­men wür­de. War­um dies nur für Ge­braucht­wa­gen, nicht aber für Neu­wa­gen gel­ten soll, ist nicht er­sicht­lich und er­gibt sich auch nicht aus der zi­tier­ten Ent­schei­dung. Es ist zwar zu­tref­fend, dass ein Neu­wa­gen­käu­fer hö­he­re An­for­de­run­gen an den Zu­stand des Fahr­zeugs stel­len wird als ein Ge­braucht­wa­gen­käu­fer. Das liegt schon we­gen des in der Re­gel we­sent­lich hö­he­ren Kauf­prei­ses in der Na­tur der Sa­che und muss auch bei der Fra­ge, wel­che Män­gel er­heb­lich sind, Be­rück­sich­ti­gung fin­den. Es er­scheint da­her ab­we­gig, wenn die Be­klag­te bei ei­nem Neu­wa­gen­kauf dar­auf ab­stel­len will, ob sich der durch­schnitt­li­che Käu­fer­kreis ei­nes ent­spre­chen­den Ge­braucht­wa­gens vom Kauf ab­hal­ten las­sen wür­de. Ein Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens wür­de sich nicht mit dem Ein­tritt von Was­ser in den In­nen­raum ab­fin­den und vom Kauf Ab­stand neh­men. Das müss­te im Üb­ri­gen auch für den Käu­fer ei­nes ent­spre­chen­den Ge­braucht­wa­gens an­ge­nom­men wer­den, zu­mal der Man­gel … bei vier Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen nicht be­sei­tigt wer­den konn­te.“

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