1. Der Käu­fer ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che hat auch dann ge­mäß § 284 BGB An­spruch auf Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen, wenn er we­gen des Man­gels vom Kauf­ver­trag zu­rück­tritt. Der An­spruch ist nicht ge­mäß § 347 II BGB auf den Er­satz not­wen­di­ger Ver­wen­dun­gen oder sol­cher Auf­wen­dun­gen be­schränkt, durch die der Ver­käu­fer be­rei­chert wird.
  2. § 284 BGB er­fasst auch Auf­wen­dun­gen für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke.
  3. Auf­wen­dun­gen des Käu­fers auf ei­ne ge­kauf­te Sa­che, die sich spä­ter als man­gel­haft er­weist, sind in der Re­gel ver­geb­lich, wenn der Käu­fer die Kauf­sa­che we­gen ih­rer Man­gel­haf­tig­keit zu­rück­gibt oder sie je­den­falls nicht be­stim­mungs­ge­mäß nut­zen kann und des­halb auch die Auf­wen­dun­gen nutz­los sind.
  4. Kos­ten, die dem Käu­fer ei­nes Kraft­fahr­zeugs für des­sen Über­füh­rung und Zu­las­sung ent­ste­hen, sind Auf­wen­dun­gen i. S. des § 284 BGB. Wird der Kauf we­gen Man­gel­haf­tig­keit des Fahr­zeugs rück­ab­ge­wi­ckelt, nach­dem der Käu­fer das Fahr­zeug zeit­wei­se ge­nutzt hat, so min­dert sich der An­spruch auf Er­satz auch die­ser Auf­wen­dun­gen ent­spre­chend der Nut­zungs­dau­er oder der Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs.

BGH, Ur­teil vom 20.07.2005 – VI­II ZR 275/04
(vor­an­ge­hend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 25.08.2004 – 3 U 78/04)

Sach­ver­halt: Die Klä­ge­rin kauf­te im Ju­ni 2002 von der Be­klag­ten zur ge­werb­li­chen Nut­zung ei­nen Pkw zum Preis von 26.912 €. Sie leis­te­te auf den Kauf­preis ei­ne An­zah­lung von 13.800 €. Der Rest­kauf­preis wur­de durch ein Dar­le­hen der D-Bank fi­nan­ziert, auf das die Klä­ge­rin 1.192,10 € an Dar­le­hens­ra­ten ge­zahlt hat. Nach der Über­nah­me ließ die Klä­ge­rin die Stoß­fän­ger des Fahr­zeugs la­ckie­ren, Leicht­me­tall­fel­gen und Breit­rei­fen mon­tie­ren so­wie Schmutz­fän­ger, ei­nen Tem­po­ma­ten, ein Au­to­te­le­fon und ein Na­vi­ga­ti­ons­sys­tem ein­bau­en. Fer­ner schaff­te sie Fuß­mat­ten für das Fahr­zeug an. Für die­se Zu­satz­aus­stat­tung wen­de­te sie ins­ge­samt 5.080,28 € auf.

Für die Über­füh­rung und die Zu­las­sung des Fahr­zeugs ent­stan­den ihr wei­te­re Kos­ten in Hö­he von 487,20 €.

Nach­dem die Klä­ge­rin zahl­rei­che Män­gel des Fahr­zeugs ge­rügt hat­te, de­ren Be­sei­ti­gung nicht voll­stän­dig ge­lang, und die Klä­ge­rin ein Be­weis­si­che­rungs­gut­ach­ten hat­te er­stel­len las­sen, für das ihr Kos­ten in Hö­he von 471,92 € ent­stan­den, ei­nig­ten sich die Par­tei­en An­fang Ju­li 2003 auf die Rück­ab­wick­lung des Kaufs. Da­bei soll­te für die von der Klä­ge­rin zu­rück­ge­leg­te Fahrt­stre­cke – da­mals 42.400 km – ei­ne Nut­zungs­ver­gü­tung in Hö­he von 0,5 % des Kauf­prei­ses je ge­fah­re­ne 1.000 km an­ge­setzt wer­den. Die Rück­ab­wick­lung des Kaufs schei­ter­te in­des­sen an Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten der Par­tei­en dar­über, ob und in wel­cher Hö­he die Klä­ge­rin Er­satz ih­rer Auf­wen­dun­gen für die Zu­satz­aus­stat­tung so­wie für die Über­füh­rung und die Zu­las­sung des Fahr­zeugs ver­lan­gen kann.

Die Klä­ge­rin hat dar­auf­hin Kla­ge auf Zah­lung von 15.645,32 € (rech­ne­risch rich­tig 15.323,46 €: 13.800 € An­zah­lung, 1.192,10 € Dar­le­hens­ra­ten, 5.567,48 € Auf­wen­dungs­er­satz, 471,92 € Gut­ach­ter­kos­ten ab­züg­lich 5.708,04 € Nut­zungs­ver­gü­tung) nebst Ver­zugs­zin­sen und auf Frei­stel­lung von der rest­li­chen Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit ge­gen­über der D-Bank, Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ des Fahr­zeugs, er­ho­ben. Fer­ner hat sie be­an­tragt fest­zu­stel­len, dass die Be­klag­te sich mit der Rück­nah­me des Fahr­zeugs in An­nah­me­ver­zug be­fin­de. Die Be­klag­te hat die Zah­lungs­kla­ge in Hö­he von 9.755,98 € (13.800 € An­zah­lung, 1.192,10 € Dar­le­hens­ra­ten, 471,92 € Gut­ach­ter­kos­ten ab­züg­lich 5.708,04 € Nut­zungs­ver­gü­tung) so­wie den Frei­stel­lungs­an­trag an­er­kannt und im Üb­ri­gen Kla­ge­ab­wei­sung be­an­tragt.

Das Land­ge­richt (LG Stutt­gart, Urt. v. 26.03.2004 – 8 O 540/03) hat dem Zah­lungs­an­trag in Hö­he von 14.142,60 € – oh­ne Zin­sen – so­wie dem Frei­stel­lungs­an­trag, Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ des Fahr­zeugs, statt­ge­ge­ben und die wei­ter­ge­hen­de Kla­ge ab­ge­wie­sen. Das Ober­lan­des­ge­richt (OLG Stutt­gart, Urt. v. 25.08.2004 – 3 U 78/04) hat die Be­ru­fung der Be­klag­ten zu­rück­ge­wie­sen. Auf die An­schluss­be­ru­fung der Klä­ge­rin hat es die­ser wei­te­re 186,86 €, ins­ge­samt 14.323,46 €, nebst Ver­zugs­zin­sen in der be­an­spruch­ten Hö­he zu­er­kannt und der Fest­stel­lungs­kla­ge statt­ge­ge­ben; im Üb­ri­gen hat es die An­schluss­be­ru­fung zu­rück­ge­wie­sen.

Mit der vom Be­ru­fungs­ge­richt zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­on ver­folgt die Be­klag­te ihr Kla­ge­ab­wei­sungs­be­geh­ren wei­ter. Das Rechts­mit­tel hat­te zum Teil Er­folg.

Aus den Grün­den: I. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat sei­ne Ent­schei­dung im We­sent­li­chen wie folgt be­grün­det:

Die Klä­ge­rin kön­ne ge­mäß §§ 437 Nr. 3, 284 BGB Er­satz ih­rer ver­geb­li­chen Auf­wen­dun­gen für die Zu­satz­aus­stat­tung des ge­kauf­ten man­gel­haf­ten Fahr­zeugs ver­lan­gen. Die An­wend­bar­keit des § 284 BGB sei we­der durch § 347 II BGB noch des­we­gen aus­ge­schlos­sen, weil die Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin kom­mer­zi­el­len Zwe­cken ge­dient hät­ten. Mit der Ein­füh­rung des § 284 BGB durch das Schuld­rechts­mo­der­ni­sie­rungs­ge­setz ha­be der Ge­setz­ge­ber die bis­her prak­ti­zier­te Un­ter­schei­dung zwi­schen Auf­wen­dun­gen für kom­mer­zi­el­le und sol­chen für ide­el­le oder kon­sump­ti­ve Zwe­cke be­sei­ti­gen, den An­wen­dungs­be­reich der Vor­schrift aber nicht auf letz­te­re be­schrän­ken wol­len.

Der An­spruch auf Er­satz der Auf­wen­dun­gen für Zu­satz­aus­stat­tung sei je­doch um 20 % zu min­dern, weil die Klä­ge­rin das so aus­ge­stat­te­te Fahr­zeug, des­sen Nut­zungs­dau­er mit fünf Jah­ren an­zu­set­zen sei, bis zur Ei­ni­gung über die Rück­ab­wick­lung rund ein Jahr lang ge­nutzt ha­be. Dies gel­te nicht für die Kos­ten der Über­füh­rung und der Zu­las­sung des Fahr­zeugs. Da die­se ein­ma­lig an­ge­fal­len und ver­braucht sei­en und bei der An­schaf­fung ei­nes Er­satz­fahr­zeugs er­neut auf­ge­bracht wer­den müss­ten, sei­en sie in vol­ler Hö­he zu er­stat­ten. Die Be­klag­te schul­de der Klä­ge­rin da­her über den von ihr an­er­kann­ten Be­trag von 9.755,98 € hin­aus Auf­wen­dungs­er­satz für Zu­satz­aus­stat­tung in Hö­he von 4.080,28 € (ins­ge­samt auf­ge­wen­de­te 5.080,28 € ab­züg­lich 1.000 € Nut­zungs­ver­gü­tung) so­wie vol­len Er­satz der Über­füh­rungs- und Zu­las­sungs­kos­ten in Hö­he von 487,20 €, ins­ge­samt so­mit 14.323,46 €.

Die Be­klag­te be­fin­de sich mit der ge­schul­de­ten Leis­tung seit 22.07.2003 in Ver­zug. Mit Schrei­ben von die­sem Tag ha­be sie die Er­stat­tung der ver­geb­li­chen Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin von 4.567,48 € ab­ge­lehnt. Zu­gleich sei sie auch mit der Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be des Fahr­zeugs zu be­wir­ken­den Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses in Schuld­ner­ver­zug ge­ra­ten, da die Klä­ge­rin ihr mit Schrei­ben vom 11.06.2003 die Rück­ga­be des Fahr­zeugs in An­nah­me­ver­zug be­grün­den­der Wei­se an­ge­bo­ten ha­be. Da­mit sei hin­sicht­lich der Rück­nah­me des Fahr­zeugs zu­gleich An­nah­me­ver­zug ein­ge­tre­ten.

II. Die­se Be­ur­tei­lung ist nicht in je­der Hin­sicht frei von Rechts­feh­lern.

1. Oh­ne Er­folg wen­det sich die Re­vi­si­on al­ler­dings da­ge­gen, dass das Be­ru­fungs­ge­richt der Klä­ge­rin ei­nen Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch nach §§ 437 Nr. 3, 284 BGB zu­er­kannt hat.

a) Ge­mäß § 437 Nr. 3 BGB kann der Käu­fer we­gen ei­nes Man­gels der Kauf­sa­che un­ter an­de­rem nach §§ 280, 281 BGB Scha­dens­er­satz oder nach § 284 BGB Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen ver­lan­gen, wenn die Nach­er­fül­lung, was hier un­zwei­fel­haft der Fall ist, fehl­ge­schla­gen ist (§ 440 BGB). Dass die Be­klag­te die in der Lie­fe­rung des man­gel­haf­ten Fahr­zeugs lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung (§ 280 I 1, § 433 I 2 BGB) nicht zu ver­tre­ten hät­te (§ 280 I 2 BGB), hat das Be­ru­fungs­ge­richt nicht fest­ge­stellt. Das wird von der Re­vi­si­on hin­ge­nom­men.

b) Die Re­vi­si­on meint je­doch, für Auf­wen­dun­gen des Käu­fers, die – wie hier – im We­sent­li­chen zu­gleich Ver­wen­dun­gen auf die Kauf­sa­che dar­stell­ten, ent­hal­te § 347 II BGB für die im Fal­le des Rück­tritts ent­ste­hen­den Er­satz­an­sprü­che ei­ne ab­schlie­ßen­de Spe­zi­al­re­ge­lung, die an­de­re denk­ba­re An­spruchs­grund­la­gen ver­drän­ge. Das ist nicht rich­tig.

§ 347 II BGB be­stimmt, dass im Fal­le des Rück­tritts Auf­wen­dun­gen nur zu er­set­zen sind, so­weit sie not­wen­di­ge Ver­wen­dun­gen dar­stel­len oder der an­de­re Teil durch sie be­rei­chert ist. Die Be­stim­mung mag als ab­schlie­ßen­de Re­ge­lung an­zu­se­hen sein, so­weit Auf­wen­dun­gen al­lein als Fol­ge ei­nes Rück­tritts – im Rah­men und auf der Grund­la­ge ei­nes Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis­ses nach §§ 346 ff. – er­setzt ver­langt wer­den. Hat der Gläu­bi­ger aber, wo­von das Be­ru­fungs­ge­richt hier zu­tref­fend (s. oben un­ter a) und von der Re­vi­si­on un­be­an­stan­det aus­geht, da­ne­ben (§ 325 BGB) An­spruch auf Scha­dens- oder Auf­wen­dungs­er­satz, so tritt die­ser An­spruch – hier in Ge­stalt der Al­ter­na­ti­ve Auf­wen­dungs­er­satz – ne­ben den Auf­wen­dungs- und Ver­wen­dungs­er­satz­an­spruch nach § 347 II BGB (Stau­din­ger/Kai­ser, BGB, Neu­be­arb. 2004, § 347 Rn. 62; Pa­landt/Hein­richs, BGB, 64. Aufl., § 347 Rn. 4). Die ge­gen­tei­li­ge Auf­fas­sung der Re­vi­si­on lie­fe im Er­geb­nis dar­auf hin­aus, den Gläu­bi­ger, der we­gen ei­ner Pflicht­ver­let­zung des Schuld­ners vom Ver­trag zu­rück­tritt und zu­gleich nach § 284 BGB – an­stel­le des Scha­dens­er­sat­zes statt der Leis­tung – den Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen ver­langt, schlech­ter zu stel­len, als wenn er vom Rück­tritt ab­ge­se­hen und sich auf das Auf­wen­dungs­er­satz­be­geh­ren be­schränkt hät­te. Die­se dem frü­he­ren Recht ent­spre­chen­de Al­ter­na­ti­vi­tät von Rück­tritt und Scha­dens- oder Auf­wen­dungs­er­satz soll durch die Re­ge­lung des § 325 BGB aber ge­ra­de über­wun­den wer­den (Be­grün­dung zum Ko­ali­ti­ons­ent­wurf des Schuld­rechts­mo­der­ni­sie­rungs­ge­set­zes, BT-Drs. 14/6040, S. 188).

c) Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on ist der An­wen­dungs­be­reich des § 284 BGB auch nicht auf den Er­satz sol­cher Auf­wen­dun­gen be­schränkt, mit de­nen – an­ders als im vor­lie­gen­den Fall – nicht­kom­mer­zi­el­le (ide­el­le oder kon­sump­ti­ve) Zwe­cke ver­folgt wer­den. Nach dem Wil­len des Ge­setz­ge­bers soll die Vor­schrift des § 284 BGB nicht al­lein ei­ne Ge­set­zes­lü­cke schlie­ßen, in­dem sie auch für der­ar­ti­ge Auf­wen­dun­gen ei­nen Er­satz­an­spruch sta­tu­iert, son­dern dar­über hin­aus die frü­her un­ter Scha­dens­er­satz­ge­sichts­punk­ten er­for­der­li­che, auf der so­ge­nann­ten Ren­ta­bi­li­täts­ver­mu­tung be­ru­hen­de Un­ter­schei­dung zwi­schen Auf­wen­dun­gen für kom­mer­zi­el­le und sol­chen für an­de­re Zwe­cke über­flüs­sig ma­chen (BT-Drs. 14/6040, S. 142 ff., 144). § 284 BGB ist da­her An­spruchs­grund­la­ge auch für den Er­satz sol­cher Auf­wen­dun­gen, die für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke ge­tä­tigt wor­den sind. Dies ent­spricht auch der in­zwi­schen ein­hel­li­gen Auf­fas­sung des Schrift­tums (MünchKomm-BGB/Ernst, 4. Aufl., § 284 Rn. 5; Grü­ne­berg, in Bam­ber­ger/Roth, BGB, § 284 Rn. 3; Stau­din­ger/Ot­to, BGB, Neu­be­arb. 2004, § 284 Rn. 13; Er­man/H. P. Wes­ter­mann, BGB, 11. Aufl., § 284 Rn. 2; Pa­landt/Hein­richs, a. a. O., § 284 Rn. 4; S. Lo­renz, NJW 2004, 26 [27]; Gsell, in: Dau­ner-Lieb/Kon­zen/K. Schmidt, Das neue Schuld­recht in der Pra­xis, 2003, S. 321, 324).

d) An­ders als die Re­vi­si­on meint, ist der Klä­ge­rin ein Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch nach § 284 BGB schließ­lich auch nicht des­we­gen ver­wehrt, weil sie hin­sicht­lich der Er­stat­tung der Kos­ten des au­ßer­ge­richt­lich ein­ge­hol­ten Be­weis­si­che­rungs­gut­ach­tens ei­nen – von der Be­klag­ten an­er­kann­ten und ihr so­mit nach Auf­fas­sung der Re­vi­si­on be­reits durch das land­ge­richt­li­che Ur­teil rechts­kräf­tig zu­ge­spro­che­nen – Scha­dens­er­satz­an­spruch gel­tend ge­macht ha­be.

Rich­tig ist al­ler­dings, dass § 437 Nr. 3 BGB bei ober­fläch­li­cher Be­trach­tung den An­schein er­we­cken mag, der Käu­fer kön­ne we­gen ei­nes Man­gels der Kauf­sa­che ent­we­der nur Scha­dens­er­satz oder nur Auf­wen­dungs­er­satz ver­lan­gen. § 284 BGB grenzt dem­ge­gen­über das Al­ter­na­tiv­ver­hält­nis kon­kre­ter und sach­ge­recht ein: Auf­wen­dungs­er­satz ist ei­ne Al­ter­na­ti­ve al­lein zum Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung, nicht zum Scha­dens­er­satz schlecht­hin. Be­zweckt wird mit die­ser Al­ter­na­tiv­stel­lung, dass der Ge­schä­dig­te we­gen ein und des­sel­ben Ver­mö­gens­nach­teils nicht so­wohl Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung als auch Auf­wen­dungs­er­satz und da­mit dop­pel­te Kom­pen­sa­ti­on ver­lan­gen kann (statt al­ler: Stau­din­ger/Ot­to, a. a. O., § 284 Rn. 1).

Dar­aus folgt, dass der von der Klä­ge­rin gel­tend ge­mach­te und ihr zu­er­kann­te An­spruch auf Er­satz der Gut­ach­ter­kos­ten dem hier zu be­ur­tei­len­den Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch schon des­we­gen nicht ent­ge­gen­ste­hen kann, weil die Gut­ach­ter­kos­ten nicht Ge­gen­stand des Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruchs sind. Au­ßer­dem ist der An­spruch auf Er­satz der Kos­ten des au­ßer­ge­richt­lich ein­ge­hol­ten Be­weis­si­che­rungs­gut­ach­tens nicht auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung, son­dern auf Scha­dens­er­satz „ne­ben der Leis­tung“ (§ 280 I BGB) ge­rich­tet, der schon sei­ner Art nach nicht in ei­nem Al­ter­na­tiv­ver­hält­nis zum Auf­wen­dungs­er­satz nach § 284 BGB steht.

e) Zu er­set­zen sind nach § 284 BGB ver­geb­li­che Auf­wen­dun­gen, die der Gläu­bi­ger im Ver­trau­en auf den Er­halt der Leis­tung ge­macht hat und bil­li­ger­wei­se ma­chen durf­te, es sei denn, der mit den Auf­wen­dun­gen ver­folg­te Zweck wä­re auch oh­ne die Pflicht­ver­let­zung des Schuld­ners nicht er­reicht wor­den. Die Re­vi­si­on macht hier­zu gel­tend, es feh­le an der Ver­geb­lich­keit der Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin, weil nicht fest­ste­he und die Klä­ge­rin auch nicht dar­ge­tan ha­be, dass sie das an­ge­schaff­te Zu­be­hör – ins­be­son­de­re Au­to­te­le­fon und Na­vi­ga­ti­ons­sys­tem – nicht für ein an­de­res Fahr­zeug ver­wen­den kön­ne. Auch mit die­ser Rü­ge dringt die Re­vi­si­on nicht durch.

Ver­geb­li­che Auf­wen­dun­gen sind frei­wil­li­ge Ver­mö­gens­op­fer, die der Gläu­bi­ger im Ver­trau­en auf den Er­halt der Leis­tung er­bracht hat, die sich aber we­gen der Nicht­leis­tung oder der nicht ver­trags­ge­rech­ten Leis­tung des Schuld­ners als nutz­los er­wei­sen. Auf­wen­dun­gen des Käu­fers auf ei­ne ge­kauf­te Sa­che, die sich spä­ter als man­gel­haft her­aus­stellt, sind dem­nach in der Re­gel ver­geb­lich, wenn der Käu­fer die Kauf­sa­che we­gen ih­rer Man­gel­haf­tig­keit zu­rück­gibt oder sie je­den­falls nicht be­stim­mungs­ge­mäß nut­zen kann und des­halb auch die Auf­wen­dun­gen nutz­los sind. Denn Ei­gen­tum, Be­sitz und Nut­zung ei­ner man­gel­frei­en Kauf­sa­che sind die Leis­tung, auf de­ren Er­halt der Käu­fer ver­traut und die er zum An­lass für Auf­wen­dun­gen auf die Kauf­sa­che nimmt. Ob Zu­be­hör­tei­le, die der Käu­fer in das spä­ter we­gen Man­gel­haf­tig­keit zu­rück­ge­ge­be­ne Fahr­zeug hat ein­bau­en las­sen, für ihn an­der­weit ver­wend­bar wä­ren, ist für die Er­satz­pflicht des Ver­käu­fers grund­sätz­lich oh­ne Be­deu­tung.

Dass die Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin für Zu­satz­aus­stat­tung des ge­kauf­ten Fahr­zeugs ih­ren Zweck auch oh­ne die Pflicht­ver­let­zung der Be­klag­ten – das heißt im Fal­le der Man­gel­frei­heit des ver­kauf­ten Fahr­zeugs – ver­fehlt hät­ten, hat das Be­ru­fungs­ge­richt nicht fest­ge­stellt. Über­gan­gen Sach­vor­trag der in­so­weit dar­le­gungs- und be­weis­be­las­te­ten Be­klag­ten hier­zu zeigt die Re­vi­si­on nicht auf.

2. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat den Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch der Klä­ge­rin für die Fahr­zeug­zu­satz­aus­stat­tung um 20 % ge­kürzt und dies da­mit be­grün­det, dass die Klä­ge­rin das an­ge­schaff­te Zu­be­hör bei ei­ner an­zu­set­zen­den Nut­zungs­zeit des Fahr­zeugs von ins­ge­samt fünf Jah­ren je­weils et­wa ein Jahr bis zur ver­ein­bar­ten Rück­ab­wick­lung ha­be nut­zen kön­nen. Dem­ge­gen­über hält es die Re­vi­si­on im An­schluss an die Be­rech­nungs­me­tho­de des Land­ge­richts für über­zeu­gen­der, die Ge­brauchs­vor­tei­le in der Wei­se zu be­rück­sich­ti­gen, dass die Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin für die Zu­satz­aus­stat­tung auf den Fahr­zeug­kauf­preis auf­ge­schla­gen und die Nut­zungs­ver­gü­tung nach der Lauf­leis­tung aus dem um die Auf­wen­dun­gen er­höh­ten Kauf­preis be­rech­net wird.

Die Fra­ge be­darf für den hier zu be­ur­tei­len­den Fall kei­ner Ent­schei­dung, weil sich der Un­ter­schied zwi­schen den bei­den Be­rech­nungs­me­tho­den im Er­geb­nis nicht nen­nens­wert aus­wirkt. Denn bei An­satz ei­ner Nut­zungs­ver­gü­tung von 0,5 % pro ge­fah­re­ne 1.000 km, auf die die Par­tei­en sich ge­ei­nigt ha­ben, er­gibt sich bei tat­säch­lich ge­fah­re­nen rund 42.000 km ein Ab­zugs­be­trag von ca. 21 %, was ei­nem Un­ter­schieds­be­trag von nur rund 50 € zu der zeit­an­tei­li­gen Be­rech­nung des Be­ru­fungs­ge­richts ent­spricht.

3. Da­ge­gen be­an­stan­det die Re­vi­si­on zu Recht, dass das Be­ru­fungs­ge­richt die Kos­ten für die Über­füh­rung und die Zu­las­sung des Fahr­zeugs von der zwan­zig­pro­zen­ti­gen Re­du­zie­rung für die ein­jäh­ri­ge Nut­zungs­dau­er aus­ge­nom­men hat.

a) Die Kos­ten für die Über­füh­rung und die Zu­las­sung ei­nes Neu­wa­gens zäh­len zu den Ver­trags­kos­ten (Rein­king/Eg­gert, Der Au­to­kauf, 8. Aufl., Rn. 348), de­ren Er­satz­fä­hig­keit vor der Schuld­rechts­mo­der­ni­sie­rung für Ge­währ­leis­tungs­fäl­le im Kauf­recht in § 467 Satz 2 BGB a.F. ge­son­dert ge­re­gelt war. Die­se Re­ge­lung hat der Ge­setz­ge­ber im Zu­ge der Schuld­rechts­mo­der­ni­sie­rung ge­stri­chen. Ver­trags­kos­ten sind jetzt als Auf­wen­dun­gen zu be­han­deln, die der Käu­fer un­ter den dort ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen nach § 284 BGB er­setzt ver­lan­gen kann (BT-Drs. 14/6040, S. 143; Pa­landt/Hein­richs, a. a. O., § 284 Rn. 6; Stau­din­ger/Ot­to, a. a. O., § 284 Rn. 2, 25; MünchKomm-BGB/Ernst, a. a. O., § 284 Rn. 16; Grü­ne­berg, in: Bam­ber­ger/Roth, a. a. O., § 284 Rn. 8). Mit dem vom Be­ru­fungs­ge­richt ver­wen­de­ten Ar­gu­ment, Kos­ten für die Über­füh­rung und Zu­las­sung sei­en auch vor der Schuld­rechts­mo­der­ni­sie­rung als Ver­trags­kos­ten zu er­set­zen ge­we­sen, lässt sich ei­ne Er­satz­pflicht nach § 284 BGB mit­hin nicht be­grün­den.

b) Dass Kos­ten der Über­füh­rung und der Zu­las­sung bei der An­schaf­fung ei­nes Er­satz­fahr­zeugs er­neut auf­ge­bracht wer­den müs­sen, un­ter­schei­det sie, wie die Re­vi­si­on mit Recht her­vor­hebt, nicht von den Auf­wen­dun­gen für die Be­schaf­fung von Zu­be­hör, es sei denn, dass Zu­be­hör­tei­le vor der Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­käu­fer aus­ge­baut und an­schlie­ßend für ein Er­satz­fahr­zeug wie­der­ver­wen­det wer­den, oder der Käu­fer auf ei­ne ent­spre­chen­de Zu­satz­aus­stat­tung des Er­satz­fahr­zeugs ver­zich­tet.

Auch der vom Be­ru­fungs­ge­richt an­ge­führ­te wei­te­re Um­stand, dass die Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin für Über­füh­rung und Zu­las­sung „ein­ma­lig an­ge­fal­len und ver­braucht“ sei­en, ist kein taug­li­ches Ab­gren­zungs­kri­te­ri­um im Hin­blick auf die Fra­ge, ob die Klä­ge­rin für die Dau­er der Nut­zung des man­gel­haf­ten Fahr­zeugs auch aus die­sen Auf­wen­dun­gen zeit­an­tei­lig ei­nen Nut­zen ge­zo­gen hat. Was den ein­ma­li­gen An­fall an­geht, be­steht kein Un­ter­schied zu den Auf­wen­dun­gen für die Be­schaf­fung von Zu­be­hör. Dass die Auf­wen­dun­gen für Über­füh­rung und Zu­las­sung – nach der Vor­stel­lung des Be­ru­fungs­ge­richts of­fen­bar mit Ab­schluss des Über­füh­rungs- und Zu­las­sungs­vor­gangs – „ver­braucht“ sei­en, trifft nur in­so­weit zu, als die­sen Auf­wen­dun­gen – an­ders als ei­ner Zu­satz­aus­stat­tung – kein kör­per­lich nutz­ba­rer Ge­gen­wert ge­gen­über­steht. Des­sen un­ge­ach­tet pro­fi­tiert der Fahr­zeug­käu­fer auch nach Be­en­di­gung des Über­füh­rungs- und Zu­las­sungs­vor­gangs von den da­für auf­ge­wen­de­ten Kos­ten, denn oh­ne die­se Auf­wen­dun­gen stün­de ihm die Nut­zungs­mög­lich­keit des Fahr­zeugs im Stra­ßen­ver­kehr nicht zur Ver­fü­gung. Auf­wen­dun­gen für Über­füh­rung und Zu­las­sung des Fahr­zeugs sind da­her im Hin­blick auf die Er­satz­pflicht nach § 284 BGB nicht an­ders zu be­han­deln als Auf­wen­dun­gen für die An­schaf­fung von Fahr­zeug­zu­be­hör.

4. Mit Er­folg rügt die Re­vi­si­on schließ­lich, dass das Be­ru­fungs­ge­richt der Klä­ge­rin Ver­zugs­zin­sen auf den zu­er­kann­ten Zah­lungs­be­trag zu­ge­spro­chen und dass es fest­ge­stellt hat, die Be­klag­te be­fin­de sich mit der Rück­nah­me des Fahr­zeugs in An­nah­me­ver­zug.

a) So­weit die Be­klag­te auf­grund der Rück­ab­wick­lungs­ver­ein­ba­rung der Par­tei­en die von der Klä­ge­rin ge­leis­te­te An­zah­lung zu­rück­zu­ge­wäh­ren hat, ist sie ge­mäß §§ 346, 348 BGB zur Zah­lung nur Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ des ver­kauf­ten Fahr­zeugs ver­pflich­tet. Da die Klä­ge­rin das Fahr­zeug bis­lang nicht zu­rück­ge­ge­ben hat, kann die Be­klag­te in­so­weit nur da­durch in Schuld­ner­ver­zug ge­ra­ten sein, dass die Klä­ge­rin ihr das Fahr­zeug in An­nah­me­ver­zug be­grün­den­der Wei­se an­ge­bo­ten hat. Auch das Be­ru­fungs­ge­richt geht hier­von aus und be­jaht Schuld­ner- und An­nah­me­ver­zug der Be­klag­ten mit der Be­grün­dung, die Klä­ge­rin ha­be ihr die Rück­ga­be des Fahr­zeugs an­ge­bo­ten. Die­se Be­ur­tei­lung fin­det in­des­sen in den vom Be­ru­fungs­ge­richt hier­zu ge­trof­fe­nen tat­säch­li­chen Fest­stel­lun­gen kei­ne trag­fä­hi­ge Grund­la­ge.

Die Fest­stel­lung, die Klä­ge­rin ha­be „mit Schrei­ben vom 11.06.2003 die Rück­ga­be des Fahr­zeugs an­ge­bo­ten“, ge­nügt da­für schon des­we­gen nicht, weil sie nichts dar­über be­sagt, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen dies ge­sche­hen sein soll. Das er­wähn­te Schrei­ben be­fin­det sich nicht bei den Ak­ten, nä­he­rer Vor­trag zu sei­nem In­halt fehlt. Zu­dem hat die Be­klag­te mit ei­nem von der Klä­ge­rin als An­la­ge zur Kla­ge­schrift vor­ge­leg­ten Schrei­ben vom 02.07.2003 die Rück­nah­me des Fahr­zeugs aus­drück­lich an­ge­bo­ten, zu der es nur des­we­gen nicht ge­kom­men ist, weil die Par­tei­en über die Hö­he der der Klä­ge­rin zu er­set­zen­den Auf­wen­dun­gen kei­ne Ei­ni­gung er­zie­len konn­ten.

Dass die Klä­ge­rin der Be­klag­ten die Rück­ga­be des Fahr­zeugs zu den Be­din­gun­gen an­ge­bo­ten hat, von de­nen sie die Rück­ga­be nach §§ 346, 348 BGB tat­säch­lich ab­hän­gig ma­chen durf­te, ist we­der vom Be­ru­fungs­ge­richt fest­ge­stellt noch von der Klä­ge­rin vor­ge­tra­gen wor­den. Aus­weis­lich ei­ner bei den Ak­ten be­find­li­chen Ko­pie ei­nes Schrei­bens der Be­voll­mäch­tig­ten der Klä­ge­rin an die Be­klag­te vom 09.07.2003 mach­te die Klä­ge­rin die Rück­ga­be des Fahr­zeugs von der Zah­lung ei­nes Be­trags von 16.147,33 € ab­hän­gig. Das sind fast 2.000 € mehr, als die Klä­ge­rin be­an­spru­chen kann. Die „nutz­los ge­wor­de­nen Auf­wen­dun­gen und wert­stei­gern­den Ver­wen­dun­gen“ sind dort oh­ne je­den Ab­zug mit ei­nem Be­trag von 5.567,48 € be­zif­fert, der den hier­für tat­säch­lich ge­schul­de­ten Be­trag um mehr als 1.100 € über­steigt. Das an die Er­fül­lung die­ser über­höh­ten For­de­run­gen ge­knüpf­te Rück­ga­be­an­ge­bot der Klä­ge­rin war mit­hin we­der zur Be­grün­dung von Schuld­ner­ver­zug hin­sicht­lich der Kauf­preis­rück­zah­lung noch zur Be­grün­dung von An­nah­me­ver­zug auf­sei­ten der Be­klag­ten ge­eig­net.

b) Auch für Schuld­ner­ver­zug der Be­klag­ten be­züg­lich des Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruchs der Klä­ge­rin fehlt es an trag­fä­hi­gen tat­säch­li­chen Fest­stel­lun­gen. Dass die Be­klag­te die Er­stat­tung „des Be­trags von 4.567,48 €“ mit ei­nem Schrei­ben vom 22.07.2003, das sich nicht bei den Ak­ten be­fin­det, ab­ge­lehnt ha­ben soll, liegt schon des­halb fern, weil die Klä­ge­rin noch am 09.07.2003 1.000 € mehr an Auf­wen­dungs­er­satz ge­for­dert hat­te. Über­dies hat die Klä­ge­rin ei­ne – al­ler­dings un­voll­stän­di­ge – Ko­pie ei­nes Schrei­bens der Rechts­ab­tei­lung der Be­klag­ten vom 29.07.2003 zu den Ak­ten ge­reicht, in wel­chem die Be­klag­te ei­ne Er­hö­hung ih­res „ku­lan­ten Vor­schla­ges gem. (ih­rem) Schrei­ben vom 22.07.03“ an­bie­tet.

Da­von ab­ge­se­hen ist die Be­klag­te auch zum Er­satz der Auf­wen­dun­gen der Klä­ge­rin für die Fahr­zeug­zu­satz­aus­stat­tung nur Zug um Zug ge­gen des­sen Rück­ge­währ ver­pflich­tet. Der Auf­wen­dungs­er­satz­an­spruch nach § 284 BGB steht zwar als Äqui­va­lent zu ei­nem An­spruch auf Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung nicht in ei­nem Ge­gen­sei­tig­keits­ver­hält­nis nach § 348 BGB. Es ver­steht sich aber von selbst, dass die Klä­ge­rin nicht Auf­wen­dungs­er­satz für die Zu­satz­aus­stat­tung ver­lan­gen kann, oh­ne das Fahr­zeug – samt Zu­satz­aus­stat­tung – an die Be­klag­te her­aus­zu­ge­ben. Auch in­so­weit hängt die Fra­ge des Schuld­ner­ver­zugs der Be­klag­ten mit­hin da­von ab, dass die Klä­ge­rin ihr das Fahr­zeug in An­nah­me­ver­zug be­grün­den­der Wei­se an­ge­bo­ten hat, was, wie be­reits aus­ge­führt wor­den ist, nach den vom Be­ru­fungs­ge­richt bis­lang ge­trof­fe­nen tat­säch­li­chen Fest­stel­lun­gen nicht an­ge­nom­men wer­den kann.

III. Das Be­ru­fungs­ur­teil ist so­mit auf­zu­he­ben, so­weit das Be­ru­fungs­ge­richt der Klä­ge­rin als Auf­wen­dungs­er­satz für Über­füh­rung und Zu­las­sung des ver­kauf­ten Fahr­zeugs mehr als 80 % des hier­für auf­ge­wen­de­ten Be­tra­ges von 487,20 €, das sind 389,76 €, zu­ge­spro­chen und so­weit es ihr Ver­zugs­zin­sen zu­er­kannt so­wie dem Fest­stel­lungs­an­trag statt­ge­ge­ben hat (§ 562 I ZPO). Über die mit der Zah­lungs­kla­ge gel­tend ge­mach­te Haupt­for­de­rung ent­schei­det der Se­nat ab­schlie­ßend, weil die Sa­che in­so­weit zur End­ent­schei­dung reif ist (§ 563 III ZPO). Dem von der Be­klag­ten an­er­kann­ten Be­trag von 9.755,98 € sind 80 % der von der Klä­ge­rin ins­ge­samt auf­ge­wen­de­ten 5.567,48 €, das sind 4.453,98 €, hin­zu­zu­rech­nen, so­dass sich ein Zah­lungs­an­spruch in Hö­he von 14.209,96 € er­gibt. Die hin­sicht­lich der Haupt­for­de­rung wei­ter­ge­hen­de Zah­lungs­kla­ge ist un­be­grün­det.

Be­züg­lich der Ver­zugs­zin­sen und des Fest­stel­lungs­an­trags be­darf es da­ge­gen wei­te­rer tat­säch­li­cher Fest­stel­lun­gen; in­so­weit ist die Sa­che da­her zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Be­ru­fungs­ge­richt zu­rück­zu­ver­wei­sen (§ 563 I ZPO). Bei der neu­er­lich zu tref­fen­den Kos­ten­ent­schei­dung wird das Be­ru­fungs­ge­richt auch zu be­rück­sich­ti­gen ha­ben, dass die Kla­ge bei dem ört­lich nicht zu­stän­di­gen LG Frank­furt (Oder) er­ho­ben wor­den ist (§ 281 III 2 ZPO).

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