1. Nimmt ein Kraft­fahr­zeug­händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Fahr­zeugs ei­nen Ge­braucht­wa­gen des Käu­fers der­ge­stalt in Zah­lung, dass ein Teil des Kauf­prei­ses für das „neue“ Fahr­zeug durch Hin­ga­be des Ge­braucht­wa­gens ge­tilgt wer­den soll, so ist die Haf­tung des Käu­fers für Män­gel des in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeugs (§§ 365, 434 ff. BGB) re­gel­mä­ßig still­schwei­gend aus­ge­schlos­sen. Da­bei macht es kei­nen Un­ter­schied, ob es sich bei dem „neu­en“ Fahr­zeug um ei­nen Neu­wa­gen oder um ei­nen Ge­braucht­wa­gen han­delt.
  2. Der still­schwei­gen­de Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss gilt al­ler­dings nicht für Män­gel, die dar­in be­ste­hen, dass das in Zah­lung ge­ge­be­nen Fahr­zeug nicht die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat (§ 434 I 1 BGB). Er er­streckt sich viel­mehr nur auf Män­gel i. S. von § 434 I 2 BGB.

OLG Bran­den­burg, Be­schluss vom 29.06.2020 – 3 U 105/19
(vor­an­ge­hend: OLG Bran­den­burg, Be­schluss vom 31.03.2020 – 3 U 105/19LG Frank­furt (Oder), Ur­teil vom 28.06.2019 – 12 O 75/18)

Der Be­schluss des OLG Bran­den­burg, mit dem – nach vor­he­ri­gem Hin­weis – die Be­ru­fung der Klä­ge­rin ge­gen das Ur­teil des LG Frank­furt (Oder) zu­rück­ge­wie­sen wur­de, ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil und dem Hin­weis­be­schluss hier ver­öf­fent­licht.

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