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Ar­chiv: Ja­nu­ar 2020

Sach­man­gel we­gen Ein­baus ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung – Über­span­nung der Sub­stan­zi­ie­rungs­an­for­de­run­gen

  1. Zur Über­span­nung der Sub­stan­zi­ie­rungs­an­for­de­run­gen an die Dar­le­gung des Vor­han­den­seins ei­nes Sach­man­gels we­gen Ein­baus ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung in ei­nem Die­sel­mo­tor (hier: Mo­to­ren­typ OM 651).
  2. Ei­ne Zu­las­sung der Re­vi­si­on we­gen ei­nes dem Be­ru­fungs­ge­richt un­ter­lau­fe­nen Ge­hörs­ver­sto­ßes kommt nicht in Be­tracht, wenn es der Be­schwer­de­füh­rer ver­säumt hat, im Rah­men der ihm ein­ge­räum­ten Frist zur Stel­lung­nah­me auf ei­nen Hin­weis­be­schluss des Be­ru­fungs­ge­richts der nun­mehr ge­rüg­ten Ge­hörs­ver­let­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken (im An­schluss an BGH, Beschl. v. 17.03.2016 – IX ZR 211/14, NJW-RR 2016, 699). Hier­bei ist ei­ne an­walt­lich ver­tre­te­ne Par­tei auch ge­hal­ten, das Be­ru­fungs­ge­richt auf von ihm bis­lang nicht be­ach­te­te höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chungs­grund­sät­ze hin­zu­wei­sen (hier: Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Be­haup­tung „ins Blaue hin­ein“ und ei­nes „Aus­for­schungs­be­wei­ses“).

BGH, Be­schluss vom 28.01.2020 – VI­II ZR 57/19
(vor­an­ge­hend: OLG Cel­le, Be­schluss vom 07.02.2019 – 7 U 263/18)

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Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Ge­braucht­wa­gens: Kein Ver­gleich von rea­len Ver­brauchs­wer­ten mit „La­bor­wer­ten“

Ein Kraft­fahr­zeug (hier: ein ge­brauch­ter Re­nault Es­pace 1.6 dCi 160 EDC) ist nicht des­halb i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB man­gel­haft, weil es un­ter rea­len Be­din­gun­gen – im nor­ma­len Fahr­be­trieb – mehr Kraft­stoff ver­braucht als vom Fahr­zeug­her­stel­ler an­ge­ge­ben. Denn der vom Fahr­zeug­her­stel­ler an­ge­ge­be­ne Kraft­stoff­ver­brauch ist nicht der im rea­len Fahr­be­trieb, son­dern der im Rah­men ei­nes ge­norm­ten Ver­fah­rens auf ei­nem Prüf­stand er­mit­tel­te Kraft­stoff­ver­brauch. Ein Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB liegt des­halb in­so­weit nur vor, wenn sich die an­ge­ge­be­nen „La­bor­wer­te“ un­ter den ge­norm­ten Be­din­gun­gen auf ei­nem Prüf­stand nicht re­pro­du­zie­ren las­sen.

LG Aa­chen, Ur­teil vom 28.01.2020 – 10 O 251/19

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Kei­ne kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung be­züg­lich der an ei­nem Ge­braucht­wa­gen an­ge­brach­ten Um­welt­pla­ket­te

  1. Al­lei­ne der Um­stand, dass an ei­nem Ge­braucht­wa­gen im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne be­stimm­te – hier: ei­ne grü­ne – Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, führt nicht zu ei­ner kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass dem Fahr­zeug die­se Um­welt­pla­ket­te zu Recht er­teilt wur­de und es sie füh­ren darf (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 25.08.2016 – 2 U 87/14, ju­ris Rn. 30).
  2. Dass an ei­nem Ge­braucht­wa­gen im Zeit­punkt des Ver­kaufs ei­ne „fal­sche“ Um­welt­pla­ket­te an­ge­bracht ist, kann zwar ei­nen Sach­man­gel i. S. von § 434 I 2 BGB be­grün­den. Ein sol­cher Sach­man­gel wird in­des von ei­nem kauf­ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss er­fasst, so­fern dem Ver­käu­fer be­züg­lich der Um­welt­pla­ket­te kei­ne Arg­list i. S. von § 444 Fall 1 BGB zur Last fällt.

LG Frank­furt (Oder), Ur­teil vom 23.01.2020 – 16 S 110/18
(vor­an­ge­hend: AG Ei­sen­hüt­ten­stadt, Ur­teil vom 09.08.2018 – 5 C 13/17)

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Kein Han­deln in frem­dem Na­men bei Vor­la­ge der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I

Legt ein Kun­de in ei­ner Kfz-Werk­statt die zu ei­nem Fahr­zeug ge­hö­ren­de Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I (Fahr­zeug­schein) vor, die nicht ihn selbst, son­dern ei­nen Drit­ten als Hal­ter des Fahr­zeugs aus­weist, so er­gibt sich dar­aus nicht oh­ne Wei­te­res, dass der Kun­de nicht in ei­ge­nem Na­men, son­dern in frem­dem Na­men – näm­lich als Ver­tre­ter des in der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I ein­ge­tra­ge­nen Hal­ters – han­delt (eben­so LG Ber­lin, Urt. v. 02.10.2008 – 8 O 44/08, ju­ris Rn. 23 m. w. Nachw.).

OLG Dres­den, Be­schluss vom 21.01.2020 – 4 U 1805/19
(vor­an­ge­hend: OLG Dres­den, Be­schluss vom 14.11.2019 – 4 U 1805/19LG Leip­zig, Ur­teil vom 28.06.2019 – 09 O 990/18)

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Kei­ne sit­ten­wid­ri­ge vor­sätz­li­che Schä­di­gung durch „Ther­mo­fens­ter“ – Mer­ce­des-Benz-Ab­gas­skan­dal

Die Daim­ler AG hat Käu­fer ih­rer mit ei­nem „Ther­mo­fens­ter“ ver­se­he­nen Fahr­zeu­ge auch dann nicht i. S. von § 826 BGB in sit­ten­wid­ri­ger Wei­se vor­sätz­lich ge­schä­digt, wenn ein „Ther­mo­fens­ter“ ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, Art. 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ist. Denn an­ders als den Ver­ant­wort­li­chen der Volks­wa­gen AG kann den Ver­ant­wort­li­chen der Daim­ler AG nicht oh­ne Wei­te­res un­ter­stellt wer­den, dass sie im Be­wusst­sein agiert ha­ben, mög­li­cher­wei­se ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung zu ver­wen­den. Viel­mehr muss ins­be­son­de­re mit Blick dar­auf, dass als Recht­fer­ti­gung für ein „Ther­mo­fens­ter“ ernst­haft er­wo­gen wer­den kann, den Mo­tor vor Schä­di­gung zu schüt­zen, in Be­tracht ge­zo­gen wer­den, dass die Ver­ant­wort­li­chen der Daim­ler AG das Recht (mög­li­cher­wei­se) falsch, aber den­noch ver­tret­bar aus­ge­legt und an­ge­wen­det ha­ben.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 20.01.2020 – 12 U 1593/19

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Kei­ne Te­n­o­rie­rung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung nach der so­ge­nann­ten Karls­ru­her For­mel

  1. Die Nut­zungs­ent­schä­di­gung, die dem Ver­käu­fer bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags für für je­den zwi­schen der Über­ga­be an den Käu­fer und der Rück­ga­be an den Ver­käu­fer zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter zu­steht (§ 346 I, II 1 Nr. 1 BGB), ist zu er­mit­teln, in­dem der ver­ein­bar­te Brut­to­kauf­preis durch die Ge­samt­lauf­leis­tung (Neu­wa­gen) bzw. Rest­lauf­leis­tung (Ge­braucht­wa­gen) des Fahr­zeugs, die bei des­sen Über­ga­be an den Käu­fer zu er­war­ten war, ge­teilt wird (vgl. BGH, Beschl. v. 09.12.2014 – VI­II ZR 196/14, ju­ris Rn. 3).
  2. Hin­sicht­lich der vom Käu­fer zu zah­len­de Nut­zungs­ent­schä­di­gung kommt ei­ne Te­n­o­rie­rung nach der so­ge­nann­ten Karls­ru­her For­mel we­gen durch­grei­fen­der dog­ma­ti­schen Be­den­ken und ins­be­son­de­re des­halb nicht in Be­tracht, weil ein ent­spre­chen­des Ur­teil nicht voll­stre­ckungs­fä­hig ist. Die Nut­zungs­ent­schä­di­gung kann des­halb nicht in der Wei­se be­rück­sich­tigt wer­den, dass im Ur­teil le­dig­lich ih­re bei Rück­ga­be des Fahr­zeugs an den Ver­käu­fer vor­zu­neh­men­de Be­rech­nung vor­ge­ge­ben wird (ent­ge­gen OLG Karls­ru­he, Urt. v. 07.03.2003 – 14 U 154/01, ju­ris Rn. 29).

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 13.01.2020 – 13 U 905/19

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