1. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­ner Neu­wa­gen – hier: ein Ško­da Oc­ta­via II – ist schon des­halb man­gel­haft (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), weil das Fahr­zeug im Rah­men ei­ner vom Kraft­fahrt-Bun­des­amt an­ge­ord­ne­ten Rück­ruf­ak­ti­on zwin­gend ein Soft­ware­up­date er­hal­ten muss. Denn dar­aus, dass es dem Käu­fer nicht frei­steht, ob er das Up­date in­stal­lie­ren lässt, kann ge­schlos­sen wer­den, dass das Fahr­zeug oh­ne das Up­date man­gel­haft ist.
  2. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen und des­halb man­gel­haf­ten Ško­da Oc­ta­via II hat ge­gen den Ver­käu­fer kei­nen An­spruch auf Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs (§ 439 I Fall 2 BGB), son­dern nur ei­nen An­spruch auf Be­sei­ti­gung des Man­gels (§ 439 I Fall 1 BGB). Denn zum ei­nen ist dem Ver­käu­fer die Lie­fe­rung ei­nes nicht vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen fa­brik­neu­en Ško­da Oc­ta­via II mit ei­nem 1,6-Li­ter-Die­sel­mo­tor i. S. des § 275 I BGB un­mög­lich, weil Fahr­zeu­ge der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on nicht mehr her­ge­stellt wer­den und die be­reits her­ge­stell­ten Fahr­zeu­ge vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen sind. Zum an­de­ren kann der Käu­fer nicht er­folg­reich die Lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on (Ško­da Oc­ta­via III) ver­lan­gen, und zwar auch dann nicht, wenn der Kfz-Kauf­ver­trag ei­nen Än­de­rungs­vor­be­halt i. S. des § 308 Nr. 4 BGB ent­hält.

LG Stutt­gart, Ur­teil vom 12.01.2018 – 19 O 66/17

Sach­ver­halt: Der Klä­ger nimmt die Be­klag­te ge­stützt auf §§ 437 Nr. 1, 439 I Fall 2 BGB auf Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Neu­wa­gens in An­spruch.

Er be­stell­te am 15.08.2010 bei der Be­klag­ten, ei­ner von der Ško­da Au­to, a.s. – ei­ner hun­dert­pro­zen­ti­gen Toch­ter der Volks­wa­gen AG – au­to­ri­sier­ten Kfz-Händ­le­rin, ei­nen fa­brik­neu­en Ško­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI mit Die­sel­par­ti­kel­fil­ter und ei­ner Leis­tung von 77 kW (105 PS). In der ver­bind­li­chen Be­stel­lung des Klä­gers ist der Be­stell­schlüs­sel „1Z5221“ an­ge­ge­ben; ihr la­gen die Neu­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen der Be­klag­ten zu­grun­de, die in Ab­schnitt IV be­stim­men:

„6. Kon­struk­ti­ons- oder Form­än­de­run­gen, Ab­wei­chun­gen im Farb­ton so­wie Än­de­run­gen des Lie­fer­um­fangs sei­tens des Her­stel­lers blei­ben wäh­rend der Lie­fer­zeit vor­be­hal­ten, so­fern die Än­de­run­gen oder Ab­wei­chun­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der In­ter­es­sen des Ver­käu­fers für den Käu­fer zu­mut­bar sind.“

Am 19.08.2010 lie­fer­te die Be­klag­te dem Klä­ger ein der Be­stel­lung ent­spre­chen­des Fahr­zeug. Die­ses ist mit ei­nem 1,6-Li­ter-Die­sel­mo­tor des Typs EA189 (Eu­ro 5) aus­ge­stat­tet und des­halb vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fen. So­bald ei­ne Soft­ware zur Steue­rung des Mo­tors er­kennt, dass das Fahr­zeug auf ei­nem Prüf­stand ei­nen ge­norm­ten Fahr­zy­klus (NEFZ) durch­fährt, wird ein be­stimm­ter Be­triebs­mo­dus („Mo­dus 1“) ak­ti­viert. In die­sem Mo­dus ist die Ab­gas­rück­füh­rungs­ra­te hö­her und sind des­halb die Stick­oxid­emis­sio­nen ge­rin­ger als in dem Mo­dus, in dem das Fahr­zeug nor­ma­ler­wei­se be­trie­ben wird („Mo­dus 0“).

Das Kraft­fahrt-Bun­des­amt be­trach­tet die Soft­ware als un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 3 Nr. 10, 5 II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 20.06.2007 über die Typ­ge­neh­mi­gung von Kraft­fahr­zeu­gen hin­sicht­lich der Emis­sio­nen von leich­ten Per­so­nen­kraft­wa­gen und Nutz­fahr­zeu­gen (Eu­ro 5 und Eu­ro 6) und über den Zu­gang zu Re­pa­ra­tur- und War­tungs­in­for­ma­tio­nen für Fahr­zeu­ge.

Seit Ja­nu­ar 2013 pro­du­ziert die Ško­da Au­to, a.s. Fahr­zeu­ge des Typs Sko­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI mit dem Be­stell­schlüs­sel „1Z5221“ nicht mehr. Pro­du­ziert wer­den mitt­ler­wei­le statt­des­sen Fahr­zeu­ge der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on. Sie bau­en auf dem „mo­du­la­ren Quer­bau­kas­ten“ (MQB) des VW-Kon­zerns auf und sind bis zu 100 kg leich­ter so­wie län­ger und brei­ter als Fahr­zeu­ge der zwei­ten Mo­dell­ge­ne­ra­ti­on; au­ßer­dem ha­ben die neue­ren Fahr­zeu­ge mehr In­nen­raum­vo­lu­men und ein an­de­res – kla­rer und schär­fer ge­schnit­te­nes – De­sign. Sie sind mit 1.6-TDI-Mo­to­ren des Typs EA288 (85 kW/115 PS; Eu­ro 6) aus­ge­stat­tet.

Nach Be­kannt­wer­den des VW-Ab­gas­skan­dals be­auf­trag­te der Klä­ger sei­ne jet­zi­gen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten mit der vor­ge­richt­li­chen Gel­tend­ma­chung von An­sprü­chen ge­gen die Be­klag­te. Die Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten des Klä­gers for­der­ten die Be­klag­te mit Schrei­ben vom 30.08.2016 auf, dem Klä­ger bis zum 11.10.2016 ei­nen „nach ak­tu­el­len Vor­schrif­ten zu­las­sungs­fä­hi­gen man­gel­frei­en und ver­trags­ge­mä­ßen Neu­wa­gen“ zu lie­fern. Für die­se Tä­tig­keit stell­ten sie dem Klä­ger 1.899,24 € in Rech­nung.

Die Be­klag­te wies das Nach­er­fül­lungs­be­geh­ren des Klä­gers mit Schrei­ben vom 13.09.2016 zu­rück.

Der Klä­ger ist der An­sicht, das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug sei we­gen der Ver­wen­dung ei­ner un­zu­läs­si­gen Ab­schalt­ein­rich­tung man­gel­haft. Durch die In­stal­la­ti­on ei­nes Soft­ware­up­dates, die die Be­klag­te an­bie­te, kön­ne der Man­gel nicht be­sei­tigt wer­den. Wel­che Aus­wir­kun­gen das Up­date lang­fris­tig ha­ben wer­de, sei ab­zu­se­hen; zu rech­nen sei ins­be­son­de­re mit ei­ner Er­hö­hung des Kraft­stoff­ver­brauchs und ei­ner Ver­rin­ge­rung der Dau­er­halt­bar­keit.

Die Kla­ge hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: II. 1. So­weit der Klä­ger von der Be­klag­ten die Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en fa­brik­neu­en ty­penglei­chen Er­satz­fahr­zeugs aus der ak­tu­el­len Se­ri­en­pro­duk­ti­on des Her­stel­lers ver­langt, ist die Kla­ge … un­be­grün­det. Der Klä­ger hat un­ter kei­nem recht­li­chen Ge­sichts­punkt ei­nen An­spruch auf Lie­fe­rung ei­nes Ško­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI der ge­gen­wär­tig von der Ško­da Au­to, a.s. pro­du­zier­ten drit­ten Mo­dell­ge­ne­ra­ti­on.

a) Ein An­spruch des ge­nann­ten In­halts er­gibt sich ins­be­son­de­re nicht aus §§ 434, 435, 437 Nr. 1, 439 I Fall 2 BGB.

aa) Die Aus­le­gung des zu­letzt ge­stell­ten Kla­ge­an­trags er­gibt, dass der Klä­ger von der Be­klag­ten die Lie­fe­rung ei­nes ty­penglei­chen Fahr­zeugs aus der ak­tu­el­len Se­ri­en­pro­duk­ti­on mit ei­ner Aus­stat­tung, die gleich­wer­tig und gleich­ar­tig mit der des ge­kauf­ten Fahr­zeugs ist, ver­langt. Raum für ei­ne an­de­re ge­richt­li­che Aus­le­gung an­hand des Klä­ger­vor­trags (BGH, Urt. v. 16.11.2016 – VI­II ZR 297/15 Rn. 17) be­steht nicht. Viel­mehr zeigt ins­be­son­de­re das pro­zes­sua­le Ver­hal­ten des Klä­gers – auch in der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 01.12.2017 –, dass er aus­schließ­lich die Nach­lie­fe­rung ei­nes Neu­wa­gens aus der ak­tu­el­len Pro­duk­ti­on wünscht.

Der Klä­ger hat zur Be­grün­dung sei­ner gel­tend ge­mach­ten An­sprü­che pau­schal vor­ge­tra­gen, dass es kei­nen Mo­dell­wech­sel bei dem vom ihm – im Jahr 2010 be­stell­ten und an ihn ge­lie­fer­ten – Fahr­zeug ge­ge­ben ha­be und dass ei­ne ak­tu­ell pro­du­zier­te Va­ri­an­te des Ško­da Oc­ta­via Com­bi ein gleich­ar­ti­ges und gleich­wer­ti­ges Er­satz­fahr­zeug dar­stel­le.

Die­ser pau­scha­le Vor­trag ge­nügt nicht den Grund­sät­zen sub­stan­zi­ier­ten Be­strei­tens. Wei­ter wur­de der Vor­trag der Be­klag­ten zum Mo­dell­wech­sel im Schrift­satz vom 16.11.2017 nicht be­strit­ten. Die Be­klag­te hat de­zi­diert – und im Er­geb­nis un­be­strit­ten – vor­ge­tra­gen, dass das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug ein Ško­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on mit der in­ter­nen Be­zeich­nung „Typ 1Z“ auf Ba­sis der PQ35-Platt­form ist. Wei­ter wur­de von­sei­ten der Be­klag­ten – im Er­geb­nis un­be­strit­ten – vor­ge­tra­gen, dass es im Ja­nu­ar 2013 zu ei­nem Mo­dell­wech­sel kam und seit­dem der Ško­da Oc­ta­via Com­bi in der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on mit der in­ter­nen Be­zeich­nung „Typ 5E“ auf mo­du­la­rer Quer­bau­kas­ten-Ba­sis (MQB) ge­baut wird. Die Ško­da Oc­ta­via Com­bi der drit­ten Ge­ne­ra­ti­on wur­den zu­sätz­lich im Zeit­raum 2016/2017 ei­nem so­ge­nann­ten Face­lift un­ter­zo­gen.

So­fern die Be­klag­te Be­weis durch Zeu­gen­ver­neh­mung und Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten an­ge­bo­ten hat, war ei­ne Be­weis­auf­nah­me nicht an­ge­zeigt, da ihr Vor­trag im Er­geb­nis un­be­strit­ten ge­blie­ben ist und ge­richts­be­kannt der Rea­li­tät ent­spricht. So wird der Ško­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on seit Ja­nu­ar 2013 nicht mehr her­ge­stellt (vgl. https://​de.​wikipedia.​org/​wiki/​%C5%A0koda_​Octavia_​II) und der Mo­tor­typ EA189 1.6 TDI mit 77 kW (Mo­tor­ken­nung CA­YC) auch nicht mehr ge­baut (Steen­buck, MDR 2016, 185 [187]).

bb) Ein Rechts­man­gel liegt nicht vor.

Nach § 435 Satz 1 BGB ist die Sa­che frei von Rechts­män­geln, wenn Drit­te in Be­zug auf die Sa­che kei­ne oder nur die im Kauf­ver­trag über­nom­me­nen Rech­te ge­gen den Käu­fer gel­tend ma­chen kön­nen. Auf öf­fent­li­chem Recht be­ru­hen­de Ein­griffs­be­fug­nis­se, Be­schrän­kun­gen und Bin­dun­gen, wel­che die Nut­zung der Kauf­sa­che be­ein­träch­ti­gen, kön­nen ei­nen Rechts­man­gel nur dann be­grün­den, wenn das Ein­grei­fen öf­fent­lich-recht­li­cher Nor­men nicht Fol­ge ei­nes Sach­man­gels ist (BGH, Urt. v. 18.01.2017 – VI­II ZR 234/15 Rn. 18).

Dem Fahr­zeug wur­de die not­wen­di­ge Typ­ge­neh­mi­gung nach § 19 StV­ZO er­teilt. Die Typ­ge­neh­mi­gung ist nicht durch den Ein­satz der ma­ni­pu­lier­ten Soft­ware un­wirk­sam. Zwar ist ge­mäß Art. 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 Vor­aus­set­zung für die Er­tei­lung der Typ­ge­neh­mi­gung für ein Kraft­fahr­zeug, dass des­sen Emis­sio­nen den Grenz­wer­ten der Ver­ord­nung ent­spre­chen; die Ver­wen­dung ei­ner Ma­ni­pu­la­ti­ons­soft­ware führt aber nicht zur Un­wirk­sam­keit der mög­li­cher­wei­se ma­te­ri­ell nicht be­rech­tig­ten Ge­neh­mi­gung (LG Stutt­gart, Urt. v. 17.02.2017 – 26 O 106/16; LG Ans­bach, Urt. v. 31.10.2016 – 2 O 226/16), wes­we­gen das zu­stän­di­ge Kraft­fahrt-Bun­des­amt von ei­ner Fahr­zeugstill­le­gung bis zur Durch­füh­rung der Rück­ruf­ak­ti­on ab­sieht.

cc) Durch die ein­ge­bau­te Ma­ni­pu­la­ti­ons­soft­ware liegt je­doch ein Man­gel nach § 434 I 2 Nr. 2 BGB vor. Zwar eig­net sich das Fahr­zeug trotz der ma­ni­pu­lier­ten Ab­gas­soft­ware für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te (§ 434 I 2 Nr. 1 BGB) und ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung, aber der Pkw hat nicht die Be­schaf­fen­heit, die bei Fahr­zeu­gen glei­cher Art üb­lich ist.

Nach Art. 5 I, II der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 ist die Ver­wen­dung so­ge­nann­ter Ab­schalt­ein­rich­tun­gen – wel­che die Wir­kung von Emis­si­ons­kon­troll­sys­te­men ver­rin­gern – prin­zi­pi­ell ver­bo­ten. Auch der Durch­schnitts­käu­fer ei­nes Fahr­zeugs kann da­von aus­ge­hen, dass die ge­setz­lich vor­ge­ge­be­nen Ab­gas­wer­te, die sich aus der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil I (Schad­stoff­klas­se) er­ge­ben und teil­wei­se auch im tech­ni­schen Da­ten­blatt (BGH, Urt. v. 21.12.2011 – I ZR 190/10, NJW 2012, 2276) fest­ge­hal­ten sind, nicht nur des­halb ein­ge­hal­ten wer­den, weil ei­ne Soft­ware in­stal­liert wor­den ist, die da­für sorgt, dass der Prüf­stand­lauf er­kannt und über ent­spre­chen­de Pro­gram­mie­rung der Mo­tor­steue­rung in ge­setz­lich un­zu­läs­si­ger Wei­se be­züg­lich des Stick­oxid­aus­sto­ßes ma­ni­pu­liert wird (LG Stutt­gart, Urt. v. 17.02.2017 – 26 O 106/16).

Auch un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Er­wä­gung Nr. 15 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007

(„Die Kom­mis­si­on soll­te prü­fen, ob der Neue Eu­ro­päi­sche Fahr­zy­klus, der den Emis­si­ons­mes­sun­gen zu­grun­de liegt, an­ge­passt wer­den muss. Die An­pas­sung oder Er­set­zung des Prüf­zy­klus kann er­for­der­lich sein, um Än­de­run­gen der Fahr­zeug­ei­gen­schaf­ten und des Fah­rer­ver­hal­tens Rech­nung zu tra­gen. Über­prü­fun­gen kön­nen er­for­der­lich sein, um zu ge­währ­leis­ten, dass die bei der Typ­ge­neh­mi­gungs­prü­fung ge­mes­se­nen Emis­sio­nen de­nen im prak­ti­schen Fahr­be­trieb ent­spre­chen. Der Ein­satz trans­por­ta­bler Emis­si­ons­mess­ein­rich­tun­gen und die Ein­füh­rung des „not-to-ex­ceed”-Re­gu­lie­rungs­kon­zepts (der Her­stel­ler muss ge­währ­leis­ten, dass sein Fahr­zeug in al­len Be­triebs­zu­stän­den die Grenz­wer­te nicht über­schrei­tet) soll­ten eben­falls er­wo­gen wer­den.“)

kann der Käu­fer nach dem Sinn und Zweck der Vor­schrif­ten (Art. 5 I, II, 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 etc.) er­war­ten, dass die La­bor­be­din­gun­gen die Ab­gas­wer­te bei ei­ner durch­schnitt­li­chen Fahr­wei­se durch Imi­ta­ti­on be­stimm­ter stan­dar­di­sier­ter Stra­ßen­si­tua­tio­nen ab­bil­den (LG Stutt­gart, Urt. v. 17.02.2017 – 26 O 106/16).

Der Man­gel er­gibt sich da­mit nicht dar­aus, dass die un­ter La­bor­be­din­gun­gen ge­mes­se­nen Wer­te im all­täg­li­chen Stra­ßen­ver­kehr nicht ein­ge­hal­ten wer­den, son­dern ba­siert dar­auf, dass der Mo­tor die Vor­ga­ben un­ter La­bor­be­din­gun­gen nur auf­grund der ma­ni­pu­lier­ten Soft­ware ein­hält (vgl. u. a. LG Stutt­gart, Urt. v. 17.02.2017 – 26 O 106/16; LG Dort­mund, Urt. v. 12.05.2016 – 25 O 6/16; LG Bo­chum, Urt. v. 16.03.2016 – I-2 O 425/15; LG Müns­ter, Urt. v. 14.03.2016 – 011 O 341/15; OLG Cel­le, Beschl. v. 30.06.2016 – 7 W 26/16).

Eben­falls stellt es ei­nen Man­gel dar, dass das Fahr­zeug auch nach dem Vor­brin­gen der Be­klag­ten ei­nem Soft­ware­up­date un­ter­zo­gen wer­den muss, denn wenn es dem Klä­ger auf­grund der Vor­ga­ben des Kraft­fahrt-Bun­des­am­tes nicht frei­steht, dem Rück­ruf sei­nes Fahr­zeugs Fol­ge zu leis­ten, kann aus dem Feh­len des beim Rück­ruf auf­zu­spie­len­den Soft­ware­up­dates auch auf die Man­gel­haf­tig­keit des Fahr­zeugs ge­schlos­sen wer­den (LG Stutt­gart, Urt. v. 17.02.2017 – 26 O 106/16; LG Ol­den­burg, Urt. v. 01.09.2016 – 16 O 790/16).

dd) Je­doch er­gibt sich ein An­spruch des ge­nann­ten In­halts be­reits grund­sätz­lich nicht aus den §§ 437 Nr. 1, 439 I Fall 2 BGB. Der Nach­lie­fe­rungs­an­spruch nach § 439 I Fall 2 BGB stellt ei­nen mo­di­fi­zier­ten Er­fül­lungs­an­spruch dar und kann da­her nicht wei­ter rei­chen als der ur­sprüng­li­che Er­fül­lungs­an­spruch (BGH, Urt. v. 15.07.2008 – VI­II ZR 211/07, NJW 2008, 2837 Rn. 18). Der Käu­fer kann über die Nach­lie­fe­rung nicht mehr er­hal­ten, als er ver­trag­lich zu be­an­spru­chen hat. Ver­trag­lich hat­te der Klä­ger ei­nen An­spruch auf Lie­fe­rung ei­nes Neu­fahr­zeugs des Typs Ško­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on mit dem Mo­dell-Be­stell­schlüs­sel „5N1044“.

Die von der Klä­ger­sei­te auf­ge­führ­te und in Ab­schnitt VI Nr. 6 der Neu­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen der Be­klag­ten ent­hal­te­ne Re­ge­lung än­dert dar­an nichts. Zwar ste­hen die ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen der Par­tei­en über die Gat­tung ge­mäß §§ 133, 157 BGB grund­sätz­lich der er­gän­zen­den Aus­le­gung of­fen (LG Stutt­gart, Urt. v. 26.06.2017 – 2 O 26/17). Al­ler­dings hat die ge­nann­te Klau­sel al­lein ein ein­sei­ti­ges Leis­tungs­be­stim­mungs­recht ge­mäß § 315 I BGB für den Ver­käu­fer zum Ge­gen­stand. Ein spie­gel­bild­li­cher An­spruch des Käu­fers auf Lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs, wel­ches von der ver­ein­bar­ten Gat­tung ab­weicht, lässt sich dar­aus nicht her­lei­ten. Ins­be­son­de­re lässt sich dar­aus nicht der Schluss zie­hen, dass sich der Käu­fer im Fal­le ei­ner zwi­schen­zeit­li­chen Um­stel­lung der Pro­duk­ti­on nicht mehr auf die Lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs mit den von ihm aus­drück­lich be­stell­ten Merk­ma­len ver­wei­sen las­sen müss­te (LG Darm­stadt, Urt. v. 27.03.2017 – 13 O 543/16). Das Leis­tungs­be­stim­mungs­recht des Ver­käu­fers ist im Rah­men bil­li­gem Er­mes­sens aus­zu­üben, wes­halb es der Be­klag­ten auch nicht er­mög­li­chen wür­de, dem Käu­fer ei­nes Oc­ta­via III mit Er­fül­lungs­wir­kung ei­nen Oc­ta­via II zu lie­fern. Ein – un­ter­stell­ter – Nach­er­fül­lungs­an­spruch hat kei­nen wei­ter­ge­hen­den In­halt.

Ob die Er­fül­lung des An­spruchs auf Nach­lie­fe­rung ei­nes Ško­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on als Neu­fahr­zeug der Be­klag­ten un­mög­lich ist oder je­den­falls die Be­ru­fung der Be­klag­ten auf die Un­ver­hält­nis­mä­ßig­keit der Kos­ten die­ser Form der Nach­bes­se­rung durch­greift, ist im Er­geb­nis nicht ent­schei­dungs­er­heb­lich, da der Klä­ger et­was an­de­res ver­langt. Ein Oc­ta­via III ist kein Oc­ta­via II. Aus näm­li­chem Grund könn­te die Be­klag­te auch Män­gel­an­sprü­che von Käu­fern ei­nes Oc­ta­via III nicht mit der Nach­lie­fe­rung ei­nes Oc­ta­via II er­fül­len. Die Ar­gu­men­ta­ti­on, ein Mo­dell­wech­sel ge­he so zu­las­ten des Käu­fers, ver­fängt hier­bei nicht. Der Käu­fer ist nicht schlech­ter ge­stellt, da er sei­ne an­de­ren Man­gel­rech­te – die die Äqui­va­lenz von Leis­tung und Ge­gen­leis­tung si­chern – be­hält. Schlech­ter ge­stellt wä­re nur die Be­klag­te, wenn sie auf­grund des Mo­dell­wech­sels dem Klä­ger ein – re­gel­mä­ßig be­deu­tend hö­her­wer­ti­ges – Fahr­zeug lie­fern müss­te, oh­ne ei­nen fi­nan­zi­el­len Aus­gleich er­lan­gen zu kön­nen. Da­bei gibt es kei­nen Grund, die Fol­gen ei­nes Mo­dell­wech­sels zu­las­ten der Be­klag­ten ge­hen zu las­sen, die auf die Ein­füh­rung ei­ner neu­en Mo­dell­ge­ne­ra­ti­on durch die Her­stel­le­rin in et­wa den glei­chen Ein­fluss ha­ben dürf­te wie der Klä­ger.

Die Neu­wa­gen-Ver­kaufs­be­din­gun­gen las­sen Än­de­run­gen im Üb­ri­gen nur bis zum Zeit­punkt der (erst­ma­li­gen) Aus­lie­fe­rung zu (LG Aa­chen, Urt. v. 21.03.2017 – 10 O 177/16).

ee) Die vom Klä­ger be­gehr­te Nach­lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs nach den §§ 437 Nr. 1, 439 I Fall 2 BGB, das die ge­setz­li­chen EU-Grenz­wer­te, ins­be­son­de­re die Eu­ro-5-Norm, nicht über­schrei­tet, ist über­dies auch nach § 275 I BGB un­mög­lich, so­dass sich ei­ne et­wai­ge Pflicht zur Nach­er­fül­lung auf die – vom Klä­ger ex­pli­zit nicht ge­wünsch­te und ab­ge­lehn­te – Nach­bes­se­rung be­schränkt.

Ge­mäß § 275 I BGB ist der An­spruch auf Leis­tung aus­ge­schlos­sen, so­weit die­se für den Schuld­ner oder für je­der­mann un­mög­lich ist. Un­mög­lich­keit in ob­jek­ti­ver Hin­sicht liegt vor, wenn die Leis­tung nach den Na­tur­ge­set­zen oder nach dem Stand der Er­kennt­nis von Wis­sen­schaft und Tech­nik schlecht­hin nicht er­bracht wer­den kann (BGH, Urt. v. 13.01.2011 – III ZR 87/10 Rn. 10). Hat der Ver­trag – wie hier – die Lie­fe­rung ei­ner Gat­tungs­schuld zum Ge­gen­stand, hängt die Fest­stel­lung der Un­mög­lich­keit ent­schei­dend da­von ab, ob sich die Schuld be­reits auf ein be­stimm­tes Stück kon­kre­ti­siert hat oder nicht. Wenn – wie hier – ei­ne Kon­kre­ti­sie­rung nicht vor­liegt, kann Un­mög­lich­keit nur bei Un­ter­gang der gan­zen Gat­tung an­ge­nom­men wer­den. Da­von ist im vor­lie­gen­den Fall aus­zu­ge­hen.

Geht der Nach­lie­fe­rungs­an­spruch des Käu­fers – wie hier – auf Lie­fe­rung ei­ner neu­en, den An­sprü­chen an die Ver­trags­ge­mäß­heit ge­nü­gen­den an­de­ren Sa­che der­sel­ben Gat­tung, ist dies so­lan­ge mög­lich, wie es Sa­chen mit den der Gat­tung bei­ge­leg­ten Merk­ma­len und in sonst ver­trags­ge­mä­ßer Be­schaf­fen­heit gibt; an­dern­falls ist ei­ne Nach­lie­fe­rung un­mög­lich (MünchKomm-BGB/Wes­ter­mann, 7. Aufl. [2016], § 439 Rn. 12; ju­risPK-BGB/Seich­ter, 8. Aufl. [2017], § 275 Rn. 20).

Die Fra­ge, ob die Leis­tung aus der Gat­tung mög­lich ist, hängt da­von ab, wie die Ver­trags­par­tei­en den Um­fang der Gat­tung be­stimmt ha­ben (LG Stutt­gart, Urt. v. 26.06.2017 – 2 O 26/17; Stau­din­ger/Cas­pers, BGB, Neu­be­arb. 2014, § 275 Rn. 21). Ei­ne Nach­lie­fe­rung ist nach der Vor­stel­lung der Kauf­ver­trags­par­tei­en hier­bei nur mög­lich, wenn die Kauf­sa­che im Fal­le ih­rer Man­gel­haf­tig­keit durch ei­ne gleich­ar­ti­ge und gleich­wer­ti­ge er­setzt wer­den kann.

aaa) Das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug des Typs Sko­da Oc­ta­via Com­bi 1.6 TDI der zwei­ten Ge­ne­ra­ti­on mit der in­ter­nen Be­zeich­nung „Typ 1Z“ auf Ba­sis der PQ35-Platt­form wird seit Ja­nu­ar 2013 nicht mehr her­ge­stellt (vgl. https://​de.​wikipedia.​org/​wiki/​%C5%A0koda_​Octavia_​II) und der Mo­tor­typ EA189 1.6 TDI mit 77 kW (Mo­tor­ken­nung CA­YC) auch nicht mehr ge­baut (Steen­buck, MDR 2016, 185 [187]).

Ein – oh­ne das vom Klä­ger ab­ge­lehn­te Soft­ware­up­date – man­gel­frei­es Neu­fahr­zeug der vom Klä­ger er­wor­be­nen Ge­ne­ra­ti­on ist auf dem Markt nicht vor­han­den. Die Gat­tung ist nach al­le­dem un­ter­ge­gan­gen, ein Er­satz­lie­fe­rungs­an­spruch aus­ge­schlos­sen und der Klä­ger auf ei­ne an­de­re Art der Nach­er­fül­lung an­ge­wie­sen (vgl. u. a. LG Stutt­gart, Urt. v. 26.06.2017 – 2 O 26/17; LG Kemp­ten, Urt. v. 29.03.2017 – 13 O 808/16; LG Darm­stadt, Urt. v. 27.03.2017 – 13 O 543/16; LG Aa­chen, Urt. v. 21.03.2017 – 10 O 177/16; LG Ha­gen, Urt. v. 07.10.2016 – 9 O 58/16).

bbb) Die Lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs aus der ak­tu­el­len Pro­duk­ti­on des Mo­dells kann der Klä­ger nicht ver­lan­gen. Die heu­te pro­du­zier­ten Mo­del­le sind nicht Teil der Fahr­zeug­gat­tung, die dem hier streit­ge­gen­ständ­li­chen Kauf­ver­trag zu­grun­de liegt, mit­hin we­der gleich­ar­tig noch gleich­wer­tig. Vor al­lem die Mo­to­ri­sie­rung der ak­tu­ell pro­du­zier­ten Fahr­zeu­ge ent­spricht nicht der­je­ni­gen, die zwi­schen den Par­tei­en ver­ein­bart wur­de. Die Leis­tungs­wer­te, Ab­gas­wer­te und die Halt­bar­keit ei­nes Mo­tors stel­len zwei­fels­frei das we­sent­li­che Kern­in­ter­es­se beim Fahr­zeug­kauf dar, dies selbst nach klä­ge­ri­schem Vor­trag.

Die Fahr­zeu­ge der ak­tu­el­len, drit­ten Ge­ne­ra­ti­on un­ter­schei­den sich nicht nur hin­sicht­lich der streit­ge­gen­ständ­li­chen Soft­ware, son­dern auch in der Mo­to­ri­sie­rung, ins­be­son­de­re der Mo­tor­leis­tung, sons­ti­gen tech­ni­schen Wei­ter­ent­wick­lun­gen und der Aus­stat­tung. So sind Fahr­zeu­ge aus der ak­tu­el­len Ge­ne­ra­ti­on – mit der in­ter­nen Be­zeich­nung „Typ 5E“ auf mo­du­la­rer Quer­bau­kas­ten-Ba­sis (MQB) – bis zu 100 kg leich­ter, in den Ab­mes­sun­gen län­ger und brei­ter, ha­ben mehr In­nen­raum­vo­lu­men und ein neu­es De­sign. Die ak­tu­ell ver­bau­ten 1.6-TDI- Mo­to­ren des Typs EA288 er­fül­len zu­dem die Eu­ro-6-Norm und ha­ben mit 85 kW (115 PS) spür­bar mehr Leis­tung als der vom Klä­ger be­stell­te Mo­tor. Die Neu­lie­fe­rung ei­nes fa­brik­neu­en ty­penglei­chen Er­satz­fahr­zeugs aus der ak­tu­el­len Pro­duk­ti­on wür­de des­we­gen le­dig­lich ein ali­ud dar­stel­len, auf das der Klä­ger kei­nen An­spruch hat.

Die Lie­fe­rung aus der dem Ver­trag zu­grun­de lie­gen­den Gat­tung ist nach al­le­dem we­gen Ein­stel­lung der Pro­duk­ti­on des vom Klä­ger ur­sprüng­lich be­stell­ten Fahr­zeug dau­er­haft ob­jek­tiv nicht mehr mög­lich (vgl. in­so­weit auch OLG Nürn­berg, Urt. v. 15.12.2011 – 13 U 1161/11).

b) Ein An­spruch mit dem ge­nann­ten In­halt er­gibt sich auch nicht aus den Grund­sät­zen der „Pro­spekt­haf­tung im wei­te­ren Sinn“. Selbst im tat­säch­li­chen An­wen­dungs­be­reich der Pro­spekt­haf­tung rich­ten sich dar­aus re­sul­tie­ren­de An­sprü­che des An­le­gers dar­auf, so ge­stellt zu wer­den, als ge­be der Pro­spekt die Wirk­lich­keit wie­der, und nicht dar­auf, so ge­stellt zu wer­den, als ent­spre­che die Wirk­lich­keit den An­ga­ben im Pro­spekt. Der Klä­ger hat nicht schlüs­sig da­zu vor­ge­tra­gen, war­um er jetzt Ei­gen­tü­mer ei­nes Ško­da Oc­ta­via Com­bi III sein soll­te, wenn er vor dem Kauf des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs da­von in Kennt­nis ge­setzt wor­den wä­re, dass in die­sem ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung i. S. von Art. 5 II, 3 Nr. 10 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 in­stal­liert ist.

c) Der gel­tend ge­mach­te An­spruch steht dem Klä­ger auch nicht un­ter dem Ge­sichts­punkt ei­nes Scha­dens­er­satz­an­spruchs ge­mäß § 823 II BGB i. V. mit Art. 12, 18 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 715/2007 bzw. §§ 4, 6, 25 EG-FGV zu. Die be­zeich­ne­ten Rechts­vor­schrif­ten rich­ten sich nicht an die Be­klag­te, die – un­strei­tig – we­der Kraft­fahr­zeu­ge her­stellt noch sich als Her­stel­le­rin von Kraft­fahr­zeu­gen ge­riert.

2. So­weit der Klä­ger die Fest­stel­lung be­gehrt, dass sich die Be­klag­te mit der Rück­nah­me des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs in An­nah­me­ver­zug be­fin­det, ist die Kla­ge eben­falls un­be­grün­det. Die Be­klag­te ist nicht in An­nah­me­ver­zug ge­ra­ten, weil der Klä­ger die Her­aus­ga­be des Fahr­zeugs nur für den Fall der Er­fül­lung ei­nes ihm nicht zu­ste­hen­den An­spruchs an­ge­bo­ten hat.

3. Die zu­läs­si­ge Kla­ge auf Frei­stel­lung von vor­ge­richt­lich ein­ge­gan­ge­nen Ver­pflich­tun­gen des Klä­gers ge­gen­über sei­nen jet­zi­gen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten in Hö­he von 1.899,24 € ist eben­so un­be­grün­det. Der Frei­stel­lungs­an­spruch schei­tert dar­an, dass die jet­zi­gen Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten des Klä­gers vor­ge­richt­lich ei­ne tat­säch­lich nicht be­ste­hen­de For­de­rung ge­gen­über der Be­klag­ten gel­tend ge­macht ha­ben. Ei­ne sol­che Rechts­ver­fol­gung ist nicht er­for­der­lich, die Be­klag­te da­her nicht zum Er­satz der Kos­ten ver­pflich­tet. …

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