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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: De­zem­ber 2015

Über­höh­ter Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens als Min­de­rungs­grund

  1. Ein Neu­wa­gen, der im nor­ma­len Fahr­be­trieb mehr Kraft­stoff ver­braucht als vom Her­stel­ler in ei­ner Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung (COC) oh­ne je­de Ein­schrän­kung an­ge­ge­ben, lei­det an ei­nem Man­gel, der den Käu­fer auch dann zur Min­de­rung des Kauf­prei­ses be­rech­tigt, wenn der Mehr­ver­brauch nur un­er­heb­lich ist (hier: in­ner­orts 0,9 l/100 km, au­ßer­orts 0,1 l/100km). Denn man­gels ei­nes ein­schrän­ken­den Hin­wei­ses in der Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung darf ein Neu­wa­gen­käu­fer da­von aus­ge­hen, dass die an­ge­ge­be­nen Ver­brauchs­wer­te nicht nur auf ei­nem Prüf­stand, son­dern auch im nor­ma­len Fahr­be­trieb er­zielt wer­den kön­nen.
  2. Ist die Min­de­rung ge­mäß § 441 III 2 BGB durch Schät­zung zu er­mit­teln, so kann dar­auf ab­ge­stellt wer­den, wel­che Mehr­kos­ten für Kraft­stoff dem Käu­fer vor­aus­sicht­lich ent­ste­hen wer­den, bis die Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs er­reicht ist.
  3. Ein Neu­wa­gen, des­sen Heck­klap­pe sich nicht (mehr) von au­ßen öff­nen lässt und des­sen Kof­fer­raum da­her nicht (mehr) ge­nutzt wer­den kann, ist man­gel­haft. We­gen die­ses Man­gels kann dem Käu­fer ei­ne Nut­zungs­aus­fall­ent­schä­di­gung zu­ste­hen; die­se ist al­ler­dings nied­ri­ger als die Ent­schä­di­gung, die dem Käu­fer bei ei­nem voll­stän­di­gen man­gel­be­ding­ten Nut­zungs­aus­fall des Fahr­zeugs zu­stün­de.

LG Kiel, Ur­teil vom 29.12.2015 – 9 O 69/15

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Kos­ten des selbst­stän­di­gen Be­weis­ver­fah­rens – so­for­ti­ges An­er­kennt­nis

  1. An ei­nem An­lass zur Kla­ge­er­he­bung i. S. des § 93 ZPO fehlt es re­gel­mä­ßig, wenn der Klä­ger Ge­währ­leis­tungs­rech­te kla­ge­wei­se gel­tend macht, oh­ne dass er dem Be­klag­ten vor­her Ge­le­gen­heit zur Nach­er­fül­lung ge­ge­ben hat.
  2. Der Ver­käu­fer ist nicht ver­pflich­tet, sei­ne Be­reit­schaft zur Män­gel­be­sei­ti­gung zu er­klä­ren, be­vor ihm der Käu­fer Ge­le­gen­heit ge­ge­ben hat, die Sa­che auf die ge­rüg­ten Män­gel hin zu un­ter­su­chen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 01.07.2015 – VI­II ZR 226/14, NJW 2015, 3455 Rn. 30).
  3. Die Ver­wen­dung ge­brauch­ter Aus­tausch­tei­le bei der Re­pa­ra­tur ei­nes Ge­braucht­wa­gens kann fach­ge­recht sein; ins­be­son­de­re ent­spricht der Ein­satz ge­ne­ral­über­hol­ter Mo­to­ren dem tech­ni­schen Stan­dard.

OLG Hamm, Be­schluss vom 15.12.2015 – 28 W 41/15

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Lei­che im Fahr­zeug als Vor­scha­den ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Ein Ge­braucht­wa­gen, in dem sich über ei­nen Zeit­raum von et­wa vier Wo­chen bei ge­schlos­se­nen Fens­tern und Au­ßen­tem­pe­ra­tu­ren von 18 °C ei­ne Lei­che be­fand, aus der in er­heb­li­chem Um­fang Lei­chen­flüs­sig­keit aus­ge­tre­ten ist, hat ei­nen vom Ver­käu­fer zu of­fen­ba­ren­den Vor­scha­den.

LG Han­no­ver, Ur­teil vom 10.12.2015 – 4 O 159/14

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Über­höh­ter Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens als nur ge­ring­fü­gi­ger Sach­man­gel – aus­stat­tungs­be­ding­ter Mehr­ver­brauch

  1. An­ga­ben, die ein Kfz-Her­stel­ler in ei­nem Ver­kaufs­pro­spekt zum Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Fahr­zeugs macht, sind öf­fent­li­che Äu­ße­run­gen i. S. des § 434 I 3 BGB. Ein Käu­fer kann des­halb i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB er­war­ten, dass sein Fahr­zeug so viel Kraft­stoff wie an­ge­ge­ben ver­braucht. Maß­geb­lich ist al­ler­dings nicht der Kraft­stoff­ver­brauch des Fahr­zeugs beim re­gu­lä­ren Be­trieb im Stra­ßen­ver­kehr, son­dern es kommt dar­auf an, ob sich die an­ge­ge­be­nen Wer­te un­ter ge­norm­ten Test­be­din­gun­gen re­pro­du­zier­bar sind.
  2. Ein Man­gel in Ge­stalt ei­nes über­höh­ten Kraft­stoff­ver­brauchs be­rech­tigt den Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens nur dann zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, wenn der Kraft­stoff­ver­brauch um mehr als 10 % von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab­weicht. Maß­geb­lich ist die Ab­wei­chung vom – re­gel­mäig für ein Fahr­zeug mit Grund­aus­stat­tung – an­ge­ge­be­nen „kom­bi­nier­ten“ Ver­brauchs­wert, die bei ei­nem Fahr­zeug mit Son­der­aus­stat­tung mit Blick auf ei­nen aus­stat­tungs­be­ding­ten Mehr­ver­brauch zu kor­ri­gie­ren sein kann. Weicht der Kraft­stoff­ver­brauch um we­ni­ger als 10 % (hier: 9,5 %) von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab, liegt nur ein ge­ring­fü­gi­ger Man­gel vor und ist ein Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­mäß § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen (im An­schluss an BGH, Beschl. v. 08.05.2007 – VI­II ZR 19/05, NJW 2007, 2111 Rn. 3 f.).

LG Kas­sel, Ur­teil vom 08.12.2015 – 7 O 55/14

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Auf­klä­rungs­pflicht des Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers über mög­li­che Ta­cho­ma­ni­pu­la­ti­on

Der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens, der weiß oder zu­min­dest für mög­lich hält, dass die tat­säch­li­che Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs we­sent­lich hö­her ist als vom Ki­lo­me­ter­zäh­ler an­ge­zeigt, muss den Käu­fer über die­sen Um­stand auf­klä­ren, wenn er sich nicht dem Vor­wurf ei­ner arg­lis­ti­gen Täu­schung aus­set­zen will.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 01.12.2015 – 19 O 17/15

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