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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Mai 2015

Kein Rück­tritts­recht nach er­folg­rei­cher Nach­bes­se­rung

We­gen ei­nes Sach­man­gels kann der Käu­fer nur dann wirk­sam vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten, wenn die Kauf­sa­che be­reits bei Über­ga­be man­gel­haft war und im Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung noch man­gel­haft ist. Ein Rück­tritt vom Kauf­ver­trag kann des­halb nicht er­folg­reich auf ei­nen Ge­trie­be­scha­den ge­stützt wer­den, den der Käu­fer noch vor der Er­klä­rung des Rück­tritts hat be­he­ben las­sen.

AG Neu­kölln, Ur­teil vom 29.05.2015 – 10 C 521/14

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Er­satz­lie­fe­rung ei­nes Ge­braucht­wa­gens – An­fech­tung vs. Nach­er­fül­lung

  1. Bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf ist die Nach­er­fül­lung durch Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs (§ 439 I Fall 2 BGB) zwar nicht stets aus­ge­schlos­sen. Ei­ne Er­satz­lie­fe­rung kommt aber je­den­falls dann nicht in Be­tracht, wenn sich der Käu­fer erst auf­grund des bei ei­ner Be­sich­ti­gung ge­won­ne­nen Ge­samt­ein­drucks da­für ent­schie­den hat, ein be­stimm­tes Fahr­zeug zu kau­fen. Denn in die­sem Fall ist das Fahr­zeug in der Ge­samt­heit sei­ner Ei­gen­schaf­ten nicht ge­gen ein an­de­res – gleich­ar­ti­ges und gleich­wer­ti­ges – Fahr­zeug aus­tausch­bar (im An­schluss an BGH, Urt. v. 07.06.2006 – VI­II ZR 209/05, ju­ris Rn. 23 ff.).
  2. Ficht der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens sei­ne auf den Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung (§ 123 I Fall 1 BGB) an und be­ruft er sich dar­auf, der Ver­trag sei des­halb als von An­fang an nich­tig an­zu­se­hen, ist ei­ne gleich­zei­tig „vor­sorg­lich“ er­klär­te Auf­for­de­rung zur Nach­er­fül­lung we­gen wi­der­sprüch­li­chen Ver­hal­tens un­wirk­sam.

OLG Dres­den, Be­schluss vom 19.05.2015 – 10 U 1617/14
(nach­fol­gend: OLG Dres­den, Be­schluss vom 03.06.2015 – 10 U 1617/14)

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Kein Rück­tritt vom Kauf­ver­trag bei nur ge­ring­fü­gi­gem Man­gel

  1. Ein Man­gel ei­nes für 29.985 € ge­kauf­ten Ge­braucht­wa­gens, des­sen Be­sei­ti­gung ei­nen Kos­ten­auf­wand von ma­xi­mal 600 € (≈ 2 % des Kauf­prei­ses) er­for­dert, ist ge­ring­fü­gig und recht­fer­tigt des­halb nach § 323 V 2 BGB kei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag.
  2. Nor­ma­ler Ver­schleiß ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen kein Sach­man­gel.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 19.5.2015 – 12 U 39/14
(nach­fol­gend: BGH, Be­schluss vom 04.02.2016 – IX ZR 133/15)

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Kein Rück­tritt bei Man­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten in Hö­he von 3,5 % des Kauf­prei­ses

  1. Ob die in der Lie­fe­rung ei­nes man­gel­haf­ten Fahr­zeugs lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist und des­halb den Käu­fer nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt, rich­tet sich bei ei­nem be­heb­ba­ren Man­gel in ers­ter Li­nie da­nach, wel­che Kos­ten die Man­gel­be­sei­ti­gung er­for­dert, und nicht nach dem Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung. Auf das Aus­maß der Funk­ti­ons­be­ein­träch­ti­gung kann aber ab­zu­stel­len sein, wenn der Man­gel nur mit ei­nem ho­hen Kos­ten­auf­wand be­ho­ben wer­den kann oder die Man­gel­ur­sa­che – weil auch der Ver­käu­fer sie nicht kennt – im Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung un­ge­wiss ist.
  2. Von ei­nem nur ge­ring­fü­gi­gen be­heb­ba­ren Man­gel und da­mit von ei­ner nur un­er­heb­li­chen Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers ist in der Re­gel aus­zu­ge­hen, wenn die Kos­ten der Man­gel­be­sei­ti­gung im Ver­hält­nis zum Kauf­preis ge­ring­fü­gig sind. Das ist re­gel­mä­ßig nicht mehr der Fall, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ei­nen Be­trag von 5 % des Kauf­prei­ses über­steigt.

LG Kiel, Ur­teil vom 18.05.2015 – 12 O 259/13
(nach­fol­gend: OLG Schles­wig, Ur­teil vom 02.10.2015 – 17 U 43/15)

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Er­heb­li­cher Un­fall­scha­den ei­nes Ge­braucht­wa­gens als Sach­man­gel

  1. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens kann grund­sätz­lich – wenn kei­ne be­son­de­ren Um­stän­de vor­lie­gen – i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB er­war­ten, dass das Fahr­zeug kei­nen Un­fall er­lit­ten hat, bei dem es zu mehr als „Ba­ga­tell­schä­den“ ge­kom­men ist (im An­schluss an BGH, Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53 Rn. 20).
  2. „Ba­ga­tell­schä­den“ sind bei Per­so­nen­kraft­wa­gen nur ganz ge­ring­fü­gi­ge, äu­ße­re (Lack-)Schä­den, nicht da­ge­gen an­de­re (Blech-)Schä­den, auch wenn sie kei­ne wei­ter­ge­hen­den Fol­gen hat­ten und der Re­pa­ra­tur­auf­wand nur ge­ring war (im An­schluss an BGH, Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53 Rn. 20).

AG Pri­ma­sens, Ur­teil vom 18.05.2015 – 5 C 344/14

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Dar­le­gungs- und Be­weis­last bei Son­der­aus­füh­rung ei­nes Neu­wa­gens

  1. Dass die tat­säch­li­che Be­schaf­fen­heit (Ist-Be­schaf­fen­heit) ei­nes Kraft­fahr­zeugs von der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Be­schaf­fen­heit (Soll-Be­schaf­fen­heit) nach­tei­lig ab­weicht, das Fahr­zeug al­so man­gel­haft ist, muss der Käu­fer dar­le­gen und be­wei­sen, so­fern er das Fahr­zeug be­reits ent­ge­gen­ge­nom­men hat. Bis zur Über­ga­be ist es da­ge­gen Sa­che des Ver­käu­fers dar­zu­le­gen und zu be­wei­sen, dass die Kauf­sa­che man­gel­frei ist.
  2. Al­ler­dings muss der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der be­haup­tet, es sei die Lie­fe­rung ei­nes Fahr­zeugs in Son­der­aus­füh­rung (hier: mit Flach- statt mit Mit­tel­dach) ver­ein­bart wor­den, das Zu­stan­de­kom­men ei­ner ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­rung auch dann be­wei­sen, wenn er die Ab­nah­me des Fahr­zeugs ver­wei­gert hat und im schrift­li­chen Kauf­ver­trag ei­ne Son­der­aus­füh­rung nicht ver­merkt ist. Denn zu­guns­ten des Ver­käu­fers wird ver­mu­tet, dass der schrift­li­che Kauf­ver­trag als Ur­kun­de voll­stän­dig und rich­tig ist und folg­lich ein se­ri­en­mä­ßig aus­ge­stat­te­tes Fahr­zeug ge­lie­fert wer­den soll­te.

KG, Ur­teil vom 13.05.2015 – 11 U 16/14

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Feh­len der Her­stel­ler­ga­ran­tie ist kein Sach­man­gel

Ein Ge­braucht­wa­gen, der un­ter Hin­weis auf ei­ne noch be­ste­hen­de Her­stel­ler­ga­ran­tie ver­kauft wird, ist nicht des­halb sach­man­gel­haft, weil ei­ne Her­stel­ler­ga­ran­tie tat­säch­lich nicht mehr be­steht.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 13.05.2015 – 21 U 4559/14
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 15.06.2016 – VI­II ZR 134/15)

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