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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Mai 2014

Kein Rück­tritts­recht bei un­er­heb­li­chem Sach­man­gel

  1. Die Be­ur­tei­lung der Fra­ge, ob ei­ne Pflicht­ver­let­zung un­er­heb­lich i. S. des § 323 V 2 BGB ist, er­for­dert ei­ne um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung auf der Grund­la­ge der Um­stän­de des Ein­zel­falls (Be­stä­ti­gung von Se­nat, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 70/07, NJW-RR 2010, 1289 Rn. 23; Urt. v. 06.02.2013 – VI­II ZR 374/11, NJW 2013, 1365 Rn. 16).
  2. Bei ei­nem be­heb­ba­ren Man­gel ist im Rah­men die­ser In­ter­es­sen­ab­wä­gung von ei­ner Ge­ring­fü­gig­keit des Man­gels und da­mit von ei­ner Un­er­heb­lich­keit der Pflicht­ver­let­zung ge­mäß § 323 V 2 BGB je­den­falls in der Re­gel nicht mehr aus­zu­ge­hen, wenn der Man­gel­be­sei­ti­gungs­auf­wand ei­nen Be­trag von 5 % des Kauf­prei­ses über­steigt.

BGH, Ur­teil vom 28.05.2014 – VI­II ZR 94/13

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Zur Wirk­sam­keit ei­ner Rest­wert­ga­ran­tie in ei­nem Ver­brau­cher-Lea­sing­ver­trag

  1. Die in ein An­trags­for­mu­lar auf Ab­schluss ei­nes Ver­brau­cher­lea­sing­ver­trags über ein Kraft­fahr­zeug vom Lea­sing­ge­ber deut­lich sicht­bar ein­ge­setz­te For­mu­lar­klau­sel

    „Nach Zah­lung sämt­li­cher Lea­sing-Ra­ten und ei­ner even­tu­el­len Son­der­zah­lung ver­bleibt zum Ver­trags­en­de ein Be­trag von EUR [kon­kre­ter Rest­wert­be­trag] (ein­schl. USt.), der durch die Fahr­zeug­ver­wer­tung zu til­gen ist (Rest­wert). Reicht da­zu der vom Lea­sing-Ge­ber beim Kfz-Han­del tat­säch­lich er­ziel­te Ge­braucht­wa­gen­er­lös nicht aus, ga­ran­tiert der Lea­sing-Neh­mer dem Lea­sing-Ge­ber den Aus­gleich des Dif­fe­renz­be­tra­ges (ein­schl. USt.). Ein Mehr­er­lös wird dem Lea­sing-Neh­mer zu 75 % (ein­schl. USt.) er­stat­tet. 25 % (ein­schl. USt.) wer­den auf die Lea­sing-Ra­ten ei­nes bis zu 3 Mo­na­ten nach Ver­trags­en­de neu zu­ge­las­se­nen Fahr­zeugs an­ge­rech­net. Bei Um­satz­steu­er­än­de­run­gen er­folgt ei­ne ent­spre­chen­de An­pas­sung des Ge­braucht­wa­gen­wer­tes. Die Kal­ku­la­ti­on er­folg­te auf Ba­sis ei­ner jähr­li­chen Fahr­leis­tung von 15.000 km. Die Ge­braucht­wa­gen­ab­rech­nung er­folgt un­ab­hän­gig von den ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern …“

    ist we­der über­ra­schend i. S. von § 305c I BGB, noch ver­letzt sie das Trans­pa­renz­ge­bot des § 307 I 2 BGB.

  2. Bei dem vom Lea­sing­ge­ber in die Klau­sel ein­ge­setz­ten Rest­wert han­delt es sich um ei­nen lea­sing­ty­pisch auf Kal­ku­la­ti­on be­ru­hen­den Ver­rech­nungs­pos­ten, von dem ein Lea­sing­neh­mer grund­sätz­lich nicht er­war­ten kann, dass er dem vor­aus­sicht­li­chen Zeit­wert des Fahr­zeugs bei Ver­trags­ab­lauf ent­spricht.
  3. Ein der­art ver­ein­bar­ter Rest­wert ent­hält ei­ne lea­sing­ty­pi­sche Preis­ab­re­de über die ver­trag­li­che Ge­gen­leis­tung (Haupt­leis­tung) des Lea­sing­neh­mers für die Fahr­zeug­über­las­sung und ist des­halb ge­mäß § 307 III BGB ei­ner über die Ein­hal­tung des Trans­pa­renz­ge­bo­tes hin­aus­ge­hen­den AGB-recht­li­chen In­halts­kon­trol­le ent­zo­gen.
  4. Ein vom Lea­sing­neh­mer nach Ver­trags­ab­lauf zu zah­len­der Rest­wert­aus­gleich ist um­satz­steu­er­pflich­tig.

BGH, Ur­teil vom 28.05.2014 – VI­II ZR 179/13

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Min­dest­an­for­de­run­gen für ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb von Kraft­fahr­zeu­gen (R)

Wer – sei es von ei­nem Kfz-Händ­ler, sei es von ei­ner Pri­vat­per­son – ei­nen Ge­braucht­wa­gen kauft, muss sich min­des­tens die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) vor­le­gen las­sen und sie prü­fen. Un­ter­lässt der Er­wer­ber dies, han­delt er schon al­lein aus die­sem Grund grob fahr­läs­sig i. S. von § 932 II BGB, was ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb aus­schließt.

KG, Be­schluss vom 22.05.2014 – 8 U 114/13

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Kein Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens we­gen Re­import (R)

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen ist nicht al­lein des­halb man­gel­haft, weil er ur­sprüng­lich für das Aus­land (hier: Bel­gi­en) pro­du­ziert und dann von dort nach Deutsch­land re­impor­tiert wur­de. Denn es wirkt sich nicht auf die phy­si­sche Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs aus, wo sei­ne ers­te Aus­lie­fe­rung er­folgt ist.
  2. Dar­über, dass ein Fahr­zeug ur­sprüng­lich für das Aus­land pro­du­ziert und dann nach Deutsch­land re­impor­tiert wur­de, muss ein Ver­käu­fer den Käu­fer nur auf­klä­ren, wenn das Fahr­zeug auf dem in­län­di­schen Markt we­ni­ger wert ist als ein ur­sprüng­lich für die­sen Markt pro­du­zier­tes Fahr­zeug.

OLG Köln, Be­schluss vom 15.05.2014 – 19 U 3/14

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Ab­ge­kürz­te Ver­jäh­rungs­frist beim Ge­braucht­wa­gen­han­del

In den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes ge­werb­li­chen Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers kann die ge­setz­li­che Ver­jäh­rungs­frist für An­sprü­che des Käu­fers we­gen ei­nes Sach­man­gels grund­sätz­lich auch ge­gen­über Ver­brau­chern (vgl. § 475 II BGB) wirk­sam auf ein Jahr ver­kürzt wer­den.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 09.05.2014 – 22 O 8/14
(nach­fol­gend: KG, Ur­teil vom 21.03.2016 – 20 U 116/14)

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Rück­tritt we­gen nicht zu­ver­läs­sig funk­tio­nie­ren­der Start-Stopp-Au­to­ma­tik

Ei­ne bei ei­nem Neu­wa­gen nicht zu­veläs­sig funk­tio­nie­ren­de Start-Stopp-Au­to­ma­tik ist ein Sach­man­gel (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), der den Käu­fer grund­sätz­lich zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

LG It­ze­hoe, Ur­teil vom 07.05.2014 – 4 O 34/13

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss (R)

  1. Der Ver­käu­fer kann sich in­so­weit nicht mit Er­folg auf ei­nen Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­ru­fen, wie kauf­ver­trag­lich ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che (hier: die Un­fall­frei­heit ei­nes Ge­braucht­wa­gens) ver­ein­bart wur­de und die­se fehlt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, NJW 2007, 1346).
  2. Ver­ein­bart ist ei­ne Be­schaf­fen­heit, wenn der Ver­käu­fer aus Sicht ei­nes ver­stän­di­gen Drit­ten in der Po­si­ti­on des Käu­fers ver­trag­lich ver­pflich­tet ist, die Kauf­sa­che in ei­nem be­stimm­ten Zu­stand zu über­eig­nen. Ein be­son­de­rer Ein­stands­wil­le des Ver­käu­fers, wie er frü­her für die Zu­si­che­rung ver­langt wur­de (§ 459 II BGB a.F.), ist für ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nicht er­for­der­lich.
  3. Kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung, son­dern nur ei­ne Wis­sens­mit­tei­lung liegt vor, wenn sich der Ver­käu­fer be­züg­lich ei­ner Be­schaf­fen­heit des Kauf­ge­gen­stan­des aus­drück­lich auf ei­ne be­stimm­te Quel­le be­zieht und da­mit zum Aus­druck bringt, dass es sich da­bei nicht um ei­ge­nes Wis­sen han­delt. So führt die Er­klä­rung „Un­fall­schä­den laut Vor­be­sit­zer: nein“ nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung.

LG Gie­ßen, Ur­teil vom 07.05.2014 – 1 S 14/14

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