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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: De­zem­ber 2013

Frist zur Nach­er­fül­lung – Er­fül­lungs­ort

  1. Ist die vom Käu­fer ge­mäß § 281 I BGB oder § 323 I BGB ge­setz­te Frist zur Nach­er­fül­lung zu kurz, ist die Frist­set­zung nicht un­wirk­sam, son­dern wird ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist in Gang ge­setzt, die ge­ge­be­nen­falls vom Ge­richt in ei­nem spä­te­ren Pro­zess fest­ge­stellt wird.
  2. Der Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung ist letzt­lich – wenn die Par­tei­en dies­be­züg­lich nichts ver­ein­bart ha­ben und sich auch aus den Um­stän­den, ins­be­son­de­re der Na­tur des Schuld­ver­hält­nis­ses, kei­ne ab­schlie­ßen­den Er­kennt­nis­se ge­win­nen las­sen – an dem Ort an­zu­sie­deln, an dem der Ver­käu­fer zum Zeit­punkt der Ent­ste­hung des Schuld­ver­hält­nis­ses sei­nen Wohn­sitz oder sei­ne ge­werb­li­che Nie­der­las­sung hat­te.
  3. Ei­ne Nach­er­fül­lung darf al­ler­dings nicht mit er­heb­li­chen Un­an­nehm­lich­kei­ten für den Ver­brau­cher ver­bun­den sein. Er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­kei­ten kön­nen sich für ei­nen Kfz-Käu­fer dar­aus er­ge­ben, dass er ein nicht fahr­tüch­ti­ges Fahr­zeug von sei­nem Wohn­sitz zum weit ent­fern­ten Sitz des Ver­käu­fer trans­por­tie­ren müss­te. In ei­nem sol­chen Fall ist es ge­bo­ten, den Be­le­gen­heits­ort der Kauf­sa­che als Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung an­zu­se­hen.

LG Ko­blenz, Ur­teil vom 20.12.2013 – 3 O 296/13
(nach­fol­gend: OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 20.04.2015 – 12 U 97/14)

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung auf­grund von An­ga­ben in ei­nem „AutoScout24.​de“-In­se­rat

  1. An­ga­ben, die ein Kfz-Ver­käu­fer in ei­nem – hier: auf der In­ter­nett­platt­form „AutoScout24.​de“ ver­öf­fent­lich­ten – In­se­rat zur Aus­stat­tung des Fahr­zeugs macht, wer­den re­gel­mä­ßig In­halt ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB (im An­schluss an LG Karls­ru­he, Urt. v. 15.02.2010 – 1 S 59/09, DAR 2010, 528 f.). Das gilt aber nicht, wenn der Ver­käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags klar und un­miss­ver­ständ­lich dar­auf hin­weist, dass er kei­ne Ge­währ da­für ge­ben kön­ne, dass das Fahr­zeug das in dem In­se­rat an­ge­ge­be­ne Aus­stat­tungs­merk­mal – hier: ei­nen Tem­po­ma­ten – auf­wei­se (im An­schluss an OLG Ko­blenz, Beschl. v. 25.01.2011 – 2 U 590/10, NJOZ 2012, 343, 344).
  2. Trägt der Ver­käu­fer sub­stan­zi­iert vor, dass er sich ge­gen­über dem Käu­fer vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags klar und un­miss­ver­ständ­lich von den An­ga­ben in dem (In­ter­net-)In­se­rat dis­tan­ziert ha­be, dann muss der Käu­fer das Ge­gen­teil be­wei­sen. Denn er ist für das Zu­stan­de­kom­men und den In­halt ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung dar­le­gungs- und be­weis­be­las­tet.

OLG Köln, Be­schluss vom 18.12.2013 – 11 U 96/13
(vor­an­ge­hend: LG Köln, Ur­teil vom 04.07.2013 – 29 O 264/12OLG Köln, Be­schluss vom 04.11.2013 – 11 U 96/13)

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Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags bei Fi­nan­zie­rung

  1. Ein Kfz-Käu­fer, der zur Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses ge­son­dert ein Dar­le­hen auf­ge­nom­men hat, kann nach ei­nem man­gel­be­ding­ten Rück­tritt vom Kauf­ver­trag vom Ver­käu­fer grund­sätz­lich den vom Dar­le­hens­ge­ber aus­ge­zahl­ten Be­trag zu­rück­ver­lan­gen. Das gilt auch, wenn der Käu­fer nach § 359 Satz 1 BGB be­rech­tigt ist, dem Dar­le­hens­ge­ber die Ein­wen­dun­gen aus dem Kauf­ver­trag ent­ge­gen­zu­hal­ten. Denn von die­ser Mög­lich­keit kann der Käu­fer zwar Ge­brauch ma­chen, er muss es aber nicht.
  2. Für die Be­ur­tei­lung, ob ein Man­gel i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich und des­halb ein Rück­tritt des Käu­fers aus­ge­schlos­sen ist, ist auf den Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ab­zu­stel­len. War zu die­sem Zeit­punkt die Ur­sa­che ei­nes Man­gels noch nicht be­kannt und des­we­gen nicht ab­seh­bar, ob und mit wel­chem Auf­wand der Man­gel be­sei­tigt wer­den kann, kann dem Man­gel die Er­heb­lich­keit nicht ab­ge­spro­chen wer­den. Dar­an än­dert nichts, dass durch ein spä­ter im Ver­lauf ei­nes Rechts­streits ein­ge­hol­tes Gut­ach­ten die Ur­sa­che des Man­gels of­fen­bar wird und sich her­aus­stellt, dass der Man­gel mit ver­hält­nis­mä­ßig ge­rin­gem Kos­ten­auf­wand be­sei­tigt wer­den kann.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 16.12.2013 – 12 O 196/12

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Gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Ei­ne be­weg­li­che Sa­che kommt dem mit­be­sit­zen­den Ei­gen­tü­mer nicht i. S. von § 935 I BGB ab­han­den, wenn er selbst den un­mit­tel­ba­ren Be­sitz oh­ne Wil­len des ei­gen­tums­lo­sen Mit­be­sit­zers frei­wil­lig auf­gibt.

BGH, Ur­teil vom 13.12.2013 – V ZR 58/13

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss

  1. Der Ver­käu­fer kann sich in­so­weit nicht mit Er­folg auf ei­nen Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss be­ru­fen, wie kauf­ver­trag­lich ei­ne be­stimm­te Be­schaf­fen­heit der Kauf­sa­che (hier: die Un­fall­frei­heit ei­nes Ge­braucht­wa­gens) ver­ein­bart wur­de und die­se fehlt (im An­schluss an (BGH, Urt. v. 29.11.2006 – VI­II ZR 92/06, NJW 2007, 1346).
  2. Ver­ein­bart ist ei­ne Be­schaf­fen­heit, wenn der Ver­käu­fer aus Sicht ei­nes ver­stän­di­gen Drit­ten in der Po­si­ti­on des Käu­fers ver­trag­lich ver­pflich­tet ist, die Kauf­sa­che in ei­nem be­stimm­ten Zu­stand zu über­eig­nen. Ein be­son­de­rer Ein­stands­wil­le des Ver­käu­fers, wie er frü­her für die Zu­si­che­rung ver­langt wur­de (§ 459 II BGB a.F.), ist für ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nicht er­for­der­lich.
  3. Kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung, son­dern nur ei­ne Wis­sens­mit­tei­lung liegt vor, wenn sich der Ver­käu­fer be­züg­lich ei­ner Be­schaf­fen­heit des Kauf­ge­gen­stan­des aus­drück­lich auf ei­ne be­stimm­te Quel­le be­zieht und da­mit zum Aus­druck bringt, dass es sich da­bei nicht um ei­ge­nes Wis­sen han­delt. So führt die Er­klä­rung „Un­fall­schä­den laut Vor­be­sit­zer: nein“ nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung.

AG Bü­din­gen, Ur­teil vom 13.12.2013 – 2 C 1/13
(nach­fol­gend: LG Gie­ßen, Ur­teil vom 07.05.2014 – 1 S 14/14)

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Kein Man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens we­gen Re­import

  1. Ein Ge­braucht­wa­gen ist nicht des­halb man­gel­haft, weil er ur­sprüng­lich für das eu­ro­päi­sche Aus­land pro­du­ziert und so­dann von dort nach Deutsch­land re­impor­tiert wur­de. Denn es wirkt sich nicht auf die phy­si­sche Be­schaf­fen­heit des Fahr­zeugs aus, wo sei­ne ers­te Aus­lie­fe­rung er­folgt ist.
  2. Ein Sach­man­gel kann zwar vor­lie­gen, wenn die (Se­ri­en-)Aus­stat­tung ei­nes re­impor­tier­ten Neu­wa­gens hin­ter der ei­nes nicht re­impor­tier­ten Neu­fahr­zeugs zu­rück­bleibt. Auf die­sen Ge­sichts­punkt kann bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen in der Re­gel aber schon des­halb nicht ab­ge­stellt wer­den, weil der Käu­fer ei­nen Ge­braucht­wa­gen so er­wirbt, wie er sich ihm bei ei­ner Be­sich­ti­gung prä­sen­tiert.
  3. Dar­über, dass ein Fahr­zeug ur­sprüng­lich für das Aus­land pro­du­ziert und dann nach Deutsch­land re­impor­tiert wur­de, muss ein Ver­käu­fer den Käu­fer nach in­zwi­schen ge­fes­tig­ter Recht­spre­chung nur auf­klä­ren, wenn das Fahr­zeug auf dem in­län­di­schen Markt we­ni­ger wert ist als ein ur­sprüng­lich für die­sen Markt pro­du­zier­tes Fahr­zeug.
  4. Ein Ver­käu­fer muss dem Käu­fer un­ge­fragt nur sol­che Män­gel der Kauf­sa­che of­fen­ba­ren, die ei­ner Be­sich­ti­gung nicht zu­gäng­lich und so­mit nicht oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar sind. Im Üb­ri­gen kann der Käu­fer kei­ne Auf­klä­rung er­war­ten, weil er of­fen­sicht­li­che Män­gel mit der im ei­ge­nen In­ter­es­se ge­bo­te­nen Sorg­falt selbst wahr­neh­men kann.

LG Köln, Ur­teil vom 12.12.2013 – 27 O 30/13
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 15.05.2014 – 19 U 3/14)

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Ge­rin­ge Farb­ab­wei­chung bei Neu­wa­gen als Sach­man­gel

  1. Ein Neu­wa­gen, der in der Far­be „Track-Grau Me­tal­lic“ be­stellt wur­de, aber in der Far­be „Pi­ri­ne­os Grau“ ge­lie­fert wird, ist man­gel­haft (§ 434 I 1 BGB), ob­wohl es sich bei „Pi­ri­ne­os Grau“ eben­falls um ei­ne graue Me­tal­lic­far­be han­delt. Denn die Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung der Kauf­ver­trags­par­tei­en er­schöpft sich nicht in der Grund­far­be „Grau“ bzw. „Grau Me­tal­lic“, son­dern um­fasst auch die Nu­an­cen, die ge­ra­de der Farb­ton „Track-Grau“ be­inhal­tet.
  2. Ei­ne Klau­sel in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen ei­nes Neu­wa­gen­händ­lers, wo­nach ei­ne „Ab­wei­chung im Farb­ton so­wie Än­de­rung des Lie­fer­um­fangs … wäh­rend der Lie­fer­zeit vor­be­hal­ten“ blei­ben, „so­fern der Kauf­ge­gen­stand nicht er­heb­lich ge­än­dert wird und die Än­de­run­gen für den Käu­fer zu­mut­bar sind“, ist we­gen ei­nes Ver­sto­ßes ge­gen § 308 Nr. 4 BGB un­wirk­sam.

AG Wei­ßen­burg i. Bay., Ur­teil vom 12.12.2013 – 2 C 818/12
(nach­fol­gend: LG Ans­bach, Be­schluss vom 09.07.2014 – 1 S 66/14)

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Kein gut­gläu­bi­ger Er­werb oh­ne Vor­la­ge der Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief)

  1. Der Er­wer­ber ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs han­delt re­gel­mä­ßig grob fahr­läs­sig i. S. von § 932 II BGB, wenn er sich vom Ver­äu­ße­rer nicht ein­mal die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) im Ori­gi­nal vor­le­gen lässt, um die Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers zu prü­fen. Die­ses Un­ter­las­sen schließt in der Re­gel ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb des Ei­gen­tums an dem Fahr­zeug aus.
  2. Der Ver­käu­fer (Gläu­bi­ger) kann we­gen Zah­lungs­ver­zugs des Käu­fers (Schuld­ner) auch noch vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten, nach­dem die Kauf­preis­schuld ti­tu­liert wur­de. Denn er darf sei­nen ti­tu­lier­ten An­spruch oh­ne Wei­te­res – auch nach Ein­tritt der Rechts­kraft – ver­nich­ten, muss aber mög­li­cher­wei­se den Voll­stre­ckungs­ti­tel an den Käu­fer her­aus­ge­ben.

OLG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 12.12.2013 – 4 U 57/13

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Ga­ran­tie­ver­lust bei ei­nem re­impor­tier­ten Pkw – Nicht­ein­hal­tung der War­tungs­in­ter­val­le

Es ist all­ge­mein be­kannt, dass Ga­ran­tie­an­sprü­che ge­fähr­det wer­den oder ent­fal­len kön­nen, wenn ein Kfz-Käu­fer die vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­ge­be­nen In­spek­ti­ons­in­ter­val­le nicht ein­hält. Wel­che In­spek­ti­ons­in­ter­val­le vor­ge­se­hen sind, muss der Käu­fer not­falls – wenn er die­se In­for­ma­ti­on nicht vom Ver­käu­fer er­hält – beim Fahr­zeug­her­stel­ler oder ei­nem Ver­trags­händ­ler er­fra­gen oder im In­ter­net re­cher­chie­ren.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 04.12.2013 – I-3 U 8/13

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