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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­ni 2013

Ab­kür­zung der ge­setz­li­chen Ver­jäh­rungs­frist im Ge­braucht­wa­gen­han­del – Re­pa­ra­tur­his­to­rie

  1. Zur Fra­ge, ob ein Händ­ler ver­pflich­tet ist, sich vor dem Wei­ter­ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens Kennt­nis von ei­ner beim Her­stel­ler ge­führ­ten „Re­pa­ra­tur­his­to­rie“ des Fahr­zeugs zu ver­schaf­fen.
  2. Die Klau­sel in All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen (hier ei­nes Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trags) „An­sprü­che des Käu­fers we­gen Sach­män­geln ver­jäh­ren in ei­nem Jahr ab Ab­lie­fe­rung des Kauf­ge­gen­stan­des an den Kun­den.“ ist nicht nur ge­gen­über Ver­brau­chern, son­dern auch im Ge­schäfts­ver­kehr zwi­schen Un­ter­neh­mern we­gen un­an­ge­mes­se­ner Be­nach­tei­li­gung des Ver­trags­part­ners des Ver­wen­ders un­wirk­sam (im An­schluss an Se­nat, Urt. v. 29.05.2013 – VI­II ZR 174/12, ju­ris; Urt. v. 19.09.2007 – VI­II ZR 141/06, BGHZ 174, 1).

BGH, Ur­teil vom 19.06.2013 – VI­II ZR 183/12

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Nach­träg­li­cher Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss durch au­ßer­ge­richt­li­chen Ver­gleich – § 475 I 1 BGB

  1. Feh­len ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen über den Er­fül­lungs­ort, so ist nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers vom Kauf­ver­trag des­sen An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses dort zu er­fül­len, wo sich die Kauf­sa­che bei Zu­gang der Rück­tritt­er­klä­rung ver­trags­ge­mäß be­fand.
  2. Ei­ne Klau­sel in ei­nem au­ßer­ge­richt­li­chen Ver­gleich, wo­nach nach Zah­lung ei­nes be­stimm­ten Geld­be­tra­ges „al­le An­sprü­che aus dem Kauf­ver­trag … er­le­digt sind“, kann da­hin aus­zu­le­gen sein, dass sie auch das Recht des Käu­fers zur An­fech­tung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung (§ 123 I BGB) er­fasst.
  3. Ei­ne Ver­ein­ba­rung, die zum Nach­teil des Ver­brau­chers von den in § 475 I 1 BGB ge­nann­ten Vor­schrif­ten ab­weicht, aber nach Mit­tei­lung ei­nes Man­gels ge­trof­fen wird, darf sich nicht nur auf den an­ge­zeig­ten Man­gel, son­dern auch auf noch nicht an­ge­zeig­te Män­gel be­zie­hen.

LG Es­sen, Ur­teil vom 17.06.2013 – 1 O 45/13

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers von ei­nem bei­der­seits voll­stän­dig er­füll­ten Kauf­ver­trag ist ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für al­le Rück­ge­währan­sprü­che der Ort, an dem sich die Kauf­sa­che zur Zeit des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Dort muss folg­lich auch der Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ der Kauf­sa­che zu er­fül­len­de An­spruch des Käu­fers auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses er­füllt wer­den.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 14.06.2013 – 13 U 53/13

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Steu­er­recht­li­che Be­hand­lung ei­nes Hum­mer HM­C4

  1. Bei ei­nem Pick­up, al­so ei­nem Fahr­zeu­gen mit ge­schlos­se­ner Fahr­gast­ka­bi­ne und of­fe­ner La­de­flä­che, kommt es für die steu­er­recht­li­che Ein­ord­nung ins­be­son­de­re, aber nicht aus­schließ­lich auf die Grö­ße der La­de­flä­che an. Macht die La­de­flä­che des Fahr­zeugs nicht mehr als die Hälf­te sei­ner ge­sam­ten Nutz­flä­che aus, an­ge­nom­men wer­den, dass das Fahr­zeug nicht vor­wie­gend zur Las­ten­be­för­de­rung ge­eig­net und be­stimmt ist. Ist da­ge­gen die La­de­flä­che grö­ßer als die für die Per­so­nen­be­för­de­rung vor­ge­se­he­ne Flä­che, muss un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Merk­ma­le des Fahr­zeugs be­ur­teilt wer­den, ob es sich um ei­nen Pkw oder um ei­nen Lkw han­delt. Da­bei ist die Grö­ße der La­de­flä­che und ihr Ver­hält­nis zur Flä­che für die Per­so­nen­be­för­de­rung nur ein Ge­sichts­punkt; ihm kommt al­ler­dings um­so grö­ße­re Be­deu­tung zu, je deut­li­cher die La­de­flä­che die Flä­che für die Per­so­nen­be­för­de­rung über­wiegt.
  2. Ein nach­träg­lich mit ei­ner Trenn­wand zur La­de­flä­che, ei­nem be­la­dungs­fä­hi­gen Me­tall­dach und fes­ten Tü­ren ver­se­he­ner Hum­mer HM­C4, der über vier Sit­ze ver­fügt und bei dem die La­de­flä­che (2,38 m2) klei­ner ist als die Flä­che der Per­so­nen­ka­bi­ne (3,78 m2), ist steu­er­recht­lich ein Pkw. Dar­an än­dern die spar­ta­ni­sche In­nen­aus­stat­tung des Fahr­zeugs und der au­ßer­or­dent­lich ge­rin­ge Fahr­kom­fort nichts. Denn ein – hier im Auf­trag der US-Streit­kräf­te ent­wi­ckel­ten – Mi­li­tär­fahr­zeug ist be­reits sei­ner Na­tur nach re­gel­mä­ßig we­nig kom­for­ta­bel aus­ge­stat­tet. Viel­mehr ste­hen bei ei­nem sol­chen Fahr­zeug Zweck­mä­ßig­keit und Ef­fi­zi­enz im Vor­der­grund.

FG Müns­ter, Ur­teil vom 13.06.2013 – 13 K 3612/09 Kfz

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(Kein) gut­gläu­bi­ger Er­werb ei­nes aus dem Aus­land ein­ge­führ­ten Lu­xus­fahr­zeugs mit aus­län­di­schen Pa­pie­ren

  1. Dem Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens ob­liegt es im Hin­blick auf § 932 II BGB, sich zu­min­dest die Zu­las­sungs­be­schei­ni­gung Teil II (Fahr­zeug­brief) vor­le­gen zu las­sen, um die Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers über­prü­fen zu kön­nen. Da­hin­ter steht die Er­wä­gung, dass es Arg­wohn er­we­cken und zu wei­te­ren Nach­for­schun­gen An­lass ge­ben muss, wenn der Ver­äu­ße­rer ent­we­der den Fahr­zeug­brief nicht vor­le­gen kann oder wenn sich aus die­sem ein vom Ver­äu­ße­rer per­so­nen­ver­schie­de­ner Hal­ter er­gibt. Un­ter­lässt es der Er­wer­ber, sich den Fahr­zeug­brief vor­le­gen zu las­sen, ist be­reits des­halb der Vor­wurf der gro­ben Fahr­läs­sig­keit be­grün­det und ein gut­gläu­bi­ger Er­werb des Ei­gen­tums aus­ge­schlos­sen.
  2. An die Prü­fung aus­län­di­scher Fahr­zeug­pa­pie­re sind schon des­halb ge­stei­ger­te An­for­de­run­gen zu stel­len, weil sie recht­lich an­ders aus­ge­stal­tet sein kön­nen als in­län­di­sche Fahr­zeug­pa­pie­re. Der Er­wer­ber hat sich dar­über zu ver­ge­wis­sern, dass er nach dem In­halt der vor­ge­leg­ten aus­län­di­schen Fahr­zeug­pa­pie­re – un­be­las­te­tes – Ei­gen­tum an dem Fahr­zeug er­wer­ben kann.
  3. Bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf be­steht im­mer dann An­lass zu wei­te­ren Nach­for­schun­gen, wenn der Ver­äu­ße­rer des Fahr­zeugs nicht mit dem in den Fahr­zeug­pa­pie­ren ver­zeich­ne­ten Ei­gen­tü­mer oder Hal­ter iden­tisch ist. Erst recht be­darf es wei­te­rer Nach­for­schun­gen, wenn auch an­de­re Um­stän­de ge­gen die Be­rech­ti­gung des Ver­äu­ße­rers spre­chen, über das Fahr­zeug zu ver­fü­gen. Sol­che Um­stän­de sind ge­ge­ben, wenn der Ver­äu­ße­rer ei­nes re­la­tiv jun­gen Lu­xus­fahr­zeugs der Ober­klas­se – hier: ei­nes Por­sche Pan­ame­ra – dem Er­wer­ber nur ei­nen Fahr­zeug­schlüs­sel aus­hän­di­gen kann. Dies ist ein ge­wich­ti­ger Hin­weis auf ei­ne mög­li­che Un­ter­schla­gung des Fahr­zeugs; denn üb­li­cher­wei­se er­hält ein Mie­ter oder Lea­sing­neh­mer nicht sämt­li­che Fahr­zeug­schlüs­sel, son­dern der Ei­gen­tü­mer be­hält ei­nen Schlüs­sel zu­rück.
  4. Der Er­wer­ber ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist nicht in gu­tem Glau­ben an die Ver­fü­gungs­be­fug­nis des Ver­äu­ße­rers (§ 366 I HGB), wenn er wei­te­re Nach­for­schun­gen un­ter­lässt, ob­wohl der Ver­äu­ße­rer nicht der letz­te in den Fahr­zeug­pa­pie­ren ein­ge­tra­ge­ne Hal­ter des Fahr­zeugs ist und wei­te­re Um­stän­de den Er­wer­ber miss­trau­isch ma­chen müs­sen. In ei­nem sol­chen Fall kann der Er­wer­ber ge­hal­ten sein, sich bei dem letz­ten ein­ge­tra­ge­nen Hal­ter des Fahr­zeugs über die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se und die Ver­fü­gungs­be­fug­nis des Ver­äu­ße­rers zu ver­ge­wis­sern.

LG Wies­ba­den, Ur­teil vom 07.06.2013 – 2 O 2/13

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Un­wirk­sa­mer Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss in Kauf­ver­trags­for­mu­lar aus dem In­ter­net

  1. Von ei­nem Drit­ten für ei­ne Viel­zahl von Kfz-Kauf­ver­trä­gen vor­for­mu­lier­te Ver­trags­be­din­gun­gen in ei­nem im In­ter­net zum Down­load be­reit­ge­stell­ten Ver­trags­for­mu­lar sind auch dann All­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen i. S. von § 305 I 1 BGB, wenn die Ver­trags­par­tei, die die Klau­seln im Sin­ne die­ser Vor­schrift stellt, sie nur in ei­nem ein­zi­gen Ver­trag ver­wen­den will (s. zum „Stel­len“ von Ver­trags­be­din­gun­gen un­ter Pri­vat­leu­ten BGH, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 67/09, BGHZ 184, 259). Ein in ei­nem sol­chen Ver­trags­for­mu­lar ent­hal­te­ner Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss muss des­halb, um wirk­sam zu sein, ei­ner In­halts­kon­trol­le nach §§ 307 ff. BGB stand­hal­ten.
  2. Ein für ei­ne Viel­zahl von Ver­trä­gen vor­for­mu­lier­ter um­fas­sen­der Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss in ei­nem Ge­braucht­wa­gen­kauf­ver­trag, nach dem die Haf­tung des Ver­käu­fers auch für Kör­per- und Ge­sund­heits­schä­den und für sons­ti­ge Schä­den auch bei gro­bem Ver­schul­den aus­ge­schlos­sen ist, ist we­gen Ver­sto­ßes ge­gen § 309 Nr. 7 lit. a und b BGB un­wirk­sam (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 10.02.2005 – 28 U 147/04, NJW-RR 2005, 1220, 1221).
  3. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens muss sich dann nicht vor­wer­fen las­sen, er ha­be bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags ei­nen Man­gel des Fahr­zeugs (hier: ei­nen De­fekt der Brems­an­la­ge) ge­kannt oder in­fol­ge gro­ber Fahr­läs­sig­keit nicht ge­kannt, wenn ihn das Auf­leuch­ten ei­ner Kon­troll­leuch­te bei der Pro­be­fahrt we­gen ei­ner be­schwich­ti­gen­den Er­klä­rung des Ver­käu­fers nicht arg­wöh­nisch ge­macht hat.
  4. Es ist nach ei­nem Rück­tritt des Käu­fers von ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag Sa­che des – in­so­weit dar­le­gungs- und be­weis­be­las­te­ten – Ver­käu­fers, un­ter An­ga­be der maß­geb­li­chen Be­rech­nungs­grund­la­gen ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung für die mit dem Fahr­zeug zu­rück­ge­leg­ten Ki­lo­me­ter gel­tend zu ma­chen.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 05.06.2013 – 5 U 38/13

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Her­aus­ga­be ei­nes Pkw an den Ei­gen­tü­mer

Dass je­mand – noch da­zu als al­lei­ni­ger Nut­zer – sämt­li­che Steu­ern und Ver­si­che­rungs­bei­trä­ge für ei­nen Pkw zahlt, be­legt eben­so we­nig wie die Tat­sa­che, dass er in den Fahr­zeug­pa­pie­ren als Hal­ter ver­merkt ist, dass er Ei­gen­tü­mer des Fahr­zeugs ist.

LG Co­burg, Ur­teil vom 04.06.2013 – 23 O 246/12

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Quiet­schen beim Brem­sen als Rück­tritts­grund

  1. Ein Neu­wa­gen, der beim Brem­sen Quietsch­ge­räu­sche macht, ist man­gel­haft (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB), weil er nicht die Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei ei­nem un­be­nutz­ten Fahr­zeug glei­cher Art und Gü­te üb­lich ist und von ei­nem Käu­fer er­war­tet wer­den kann.
  2. Die von ei­nem vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­te­nen Kfz-Käu­fer ge­schul­de­te Nut­zungs­ent­schä­di­gung darf im Kla­ge­an­trag bzw. im Ur­teils­te­nor nicht nach der „Karls­ru­her For­mel“ und da­mit nicht in der Wei­se be­rück­sich­tigt wer­den, dass le­dig­lich ih­re Be­rech­nung vor­ge­ge­ben wird (hier: „0,095 € × Ki­lo­me­ter ge­mäß Ta­chostand … im Zeit­punkt der Rück­ga­be“).
  3. Ob ei­ne Sa­che ge­braucht ist, ist nach ei­nem ob­jek­ti­ven Maß­stab zu be­stim­men und – je­den­falls bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf – ei­ner Par­tei­ver­ein­ba­rung ent­zo­gen. Ein Kraft­fahr­zeug ist des­halb nur dann ei­ne ge­brauch­te Sa­che, wenn es be­reits zum Zweck der Teil­nah­me am Stra­ßen­ver­kehr in Ge­brauch ge­nom­men wor­den ist. Es ist re­gel­mä­ßig aber nicht schon des­halb ge­braucht, weil es nicht mehr als „fa­brik­neu“ ver­kauft wer­den kann.

KG, Ur­teil vom 03.06.2013 – 25 U 49/12

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