1. Ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler als „Neu­wa­gen“ ver­kauf­ter Pkw hat die – re­gel­mä­ßig kon­klu­dent ver­ein­bar­te – Be­schaf­fen­heit „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn das Fahr­zeug kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen sei­ner Her­stel­lung und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Ein Fahr­zeug kann des­halb auch dann noch „fa­brik­neu“ sein, wenn es dem Käu­fer erst mehr als zwölf Mo­na­te nach sei­ner Her­stel­lung über­ge­ben wird. Denn für die Fa­brik­neu­heit kommt es nicht nicht auf die Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Aus­lie­fe­rung, son­dern auf die Zeit­span­ne zwi­schen Her­stel­lung und Ab­schluss des Kauf­ver­trags an.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 21.01.2013 – 6 U 225/12
(vor­an­ge­hend: LG Ol­den­burg, Ur­teil vom 09.11.2012 – 16 O 2576/12)

Der Hin­weis­be­schluss des 6. Zi­vil­se­nats des OLG Ol­den­burg ist zu­sam­men mit dem erst­in­stanz­li­chen Ur­teil des LG Ol­den­burg hier ver­öf­fent­licht.

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