1. Aus ei­ner zu­nächst wirk­sa­men Rück­tritts­er­klä­rung las­sen sich kei­ne Rech­te mehr her­lei­ten, wenn die Par­tei­en den Ver­trag nach Ab­ga­be der Rück­tritts­er­klä­rung voll­zo­gen ha­ben, in­dem sie ein­ver­nehm­lich wech­sel­sei­ti­ge Er­fül­lungs­hand­lun­gen (hier: die Lie­fe­rung der Kauf­sa­che ei­ner­seits, die Zah­lung des Kauf­prei­ses an­de­rer­seits) vor­ge­nom­men ha­ben. Denn da­mit ha­ben die Par­tei­en den Ver­trag – was je­der­zeit mög­lich ist – durch über­ein­stim­men­de Er­klä­run­gen wie­der her­ge­stellt.
  2. § 440 BGB räumt dem Ver­käu­fer kein Recht zur zwei­ma­li­gen Nach­bes­se­rung ein. Der Zweck der Vor­schrift be­steht viel­mehr dar­in, die Ent­behr­lich­keit der Frist­set­zung über § 281 II BGB (für den Scha­dens­er­satz) und § 323 II BGB (für den Rück­tritt) hin­aus auf die Nach­er­fül­lung zu er­stre­cken. Auf § 440 BGB kommt es da­her nur dann an, wenn es an der grund­sätz­lich er­for­der­li­chen Be­stim­mung ei­ner Frist zur Nach­er­fül­lung fehlt.
  3. Bei ei­nem bei­der­sei­ti­gen Han­dels­ge­schäft ist der Käu­fer zur Er­hal­tung sei­ner Sach­män­gel­rech­te nach Ab­schluss even­tu­el­ler Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten des Ver­käu­fers ge­hal­ten, die Kauf­sa­che un­ver­züg­lich er­neut zu un­ter­su­chen und et­wa ver­blie­be­ne oder neue Män­gel un­ver­züg­lich zu rü­gen. Mit dem Ab­schluss der Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten und der Aus­hän­di­gung der nach­ge­bes­ser­ten Wa­re an den Käu­fer be­ginnt die Un­ter­su­chungs- und Rü­ge­frist er­neut zu lau­fen.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 09.09.2010 – 8 U 367/09-92

Sach­ver­halt: Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit ei­nes von der Klä­ge­rin er­klär­ten Rück­tritts von ei­nem Kauf­ver­trag. Dar­über hin­aus nimmt die Klä­ge­rin die Be­klag­te auf Scha­dens­er­satz in An­spruch.

Die Klä­ge­rin, die ei­ne Spe­di­ti­on be­treibt, schloss am 16.06.2006 ei­nen Lea­sing­ver­trag über zwölf PDAs, die über ei­ne Na­vi­ga­ti­ons­kar­te, ein Mo­bil­funk­mo­dul und ei­nen GPS-Emp­fän­ger ver­fü­gen. Die Mi­ni­com­pu­ter soll­ten in die Lkw der Klä­ge­rin ein­ge­baut und über ei­nen von der Be­klag­ten ein­ge­rich­te­ten Flot­ten­ma­nage­ment-Ser­ver über­wacht wer­den. Die mo­nat­li­che Lea­sing­ra­te be­trug 1.428 € net­to. Lie­fe­rant des Te­le­ma­tik­sys­tems war die Be­klag­te, bei der es die Lea­sing­ge­be­rin kauf­te. Dem Lea­sing­ver­trag la­gen die All­ge­mei­nen Ver­trags­be­din­gun­gen der Lea­sing­ge­be­rin zu­grun­de. Dar­in trat die Lea­sing­ge­be­rin ih­re Rech­te, ins­be­son­de­re ih­re Sach­män­gel­rech­te, ge­gen die Be­klag­te un­ter Aus­schluss ei­ge­ner Ge­währ­leis­tung an die Klä­ge­rin ab.

Nach­dem die Lie­fe­rung des Te­le­ma­tik­sys­tems aus­ge­blie­ben war, setz­te die Klä­ge­rin der Be­klag­ten mit Schrei­ben vom 31.10.2006 ei­ne „letz­te Frist“ bis zum 3.11.2006 zur Be­nen­nung ei­nes ver­bind­li­chen Lie­fer­ter­mins und er­klär­te, nach­dem die Lie­fe­rung aus­ge­blie­ben war, mit Schrei­ben vom 03.11.2006 die Kün­di­gung des Ver­trags „we­gen Nicht­er­fül­lung“.

Da­nach bot die Be­klag­te die Lie­fe­rung des Sys­tems an, und die Par­tei­en ei­nig­ten sich an­statt des zu­nächst ge­plan­ten und in die­sem Fal­le ge­son­dert zu ver­gü­ten­den Ein­baus der Ge­rä­te durch die Be­klag­te auf ei­nen Ein­bau durch ei­nen Drit­ten, wo­für der Klä­ge­rin Kos­ten in Hö­he von 2.315 € net­to ent­stan­den

Mit Schrei­ben vom 25.05.2007 be­an­stan­de­te die Klä­ge­rin ge­gen­über der Be­klag­ten, dass die Über­tra­gung im Aus­land bis zu 20 Mi­nu­ten daue­re, ei­ni­ge Sys­te­me im­mer öf­ter nicht mehr hoch­ge­fah­ren wer­den könn­ten – wo­bei ein Sys­tem gar nicht mehr funk­tio­nie­re –, und die GPS-Or­tung nicht nur in Grenz­ge­bie­ten bis zu ei­nem Tag aus­fal­le. Sie bat die Be­klag­te in dem Schrei­ben, die Te­le­ma­tik vor Ort nach Ter­min­ver­ein­ba­rung zu über­prü­fen und setz­te der Be­klag­ten „ei­ne letz­te Frist“ bis zum 06.06.2007 zur Un­ter­brei­tung ei­nes Lö­sungs­vor­schlags. Zu­gleich wies sie dar­auf hin, dass sie die ge­schil­der­ten Pro­ble­me nicht ein­fach hin­zu­neh­men brau­che und ei­nen stö­rungs­frei­en Ab­lauf zu min­des­tens 99 % er­war­te.

Die Be­klag­te er­klär­te sich mit Schrei­ben vom 08.06.2007 be­reit, die Ge­rä­te ab­zu­ho­len, zu über­prü­fen und die neu­es­te Soft­ware auf­zu­spie­len. Die Par­tei­en ei­nig­ten sich dar­auf, dass die Be­klag­te die Ge­rä­te zu die­sem Zweck am 23.07.2007 bei der Klä­ge­rin ab­holt und am 25.07.2007 wie­der zu­rück­bringt, was auch ge­schah.

Mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 25.09.2007 er­klär­te die Klä­ge­rin den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag mit der Be­grün­dung, die Be­klag­te ha­be mehr­fach er­folg­los ver­sucht, die Ge­rä­te zu re­pa­rie­ren. Die Klä­ge­rin leas­te ab Sep­tem­ber 2008 Er­satz­ge­rä­te zu mo­nat­li­chen Mehr­kos­ten von 12 €. Von De­zem­ber 2006 bis No­vem­ber 2008 zahl­te sie Lea­sing­ra­ten in Hö­he von ins­ge­samt 34.272 € an die Lea­sing­ge­be­rin.

Die Klä­ge­rin hat be­haup­tet, die von der Be­klag­ten ge­lie­fer­ten Te­le­ma­tik­sys­te­me sei­en von An­fang an stör­an­fäl­lig ge­we­sen. Die Nach­bes­se­rung sei an al­len Ge­rä­ten miss­lun­gen. So sei es wei­ter­hin nicht mög­lich ge­we­sen, sämt­li­che Lkw zu or­ten. Zu­dem sei es nach wie vor zu Ab­stür­zen des Sys­tems ge­kom­men. Auch die Über­tra­gung ins Aus­land ha­be mit 15–20 Mi­nu­ten viel län­ger als üb­lich ge­dau­ert. Den ihr bis zur Kla­ge­er­he­bung ent­stan­de­nen Scha­den hat die Klä­ge­rin mit 36.623 € be­zif­fert. Dar­in ent­hal­ten sind die von ihr an die Lea­sing­ge­be­rin ge­zahl­ten 34.272 €, die für den Ein­bau der Ge­rä­te ge­zahl­ten 2.315 € so­wie die ihr für das Lea­sen der Er­satz­ge­rä­te ent­stan­de­nen Mehr­kos­ten in Hö­he von 36 €.

Das Land­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen und zur Be­grün­dung im We­sent­li­chen aus­ge­führt: Der An­trag fest­zu­stel­len, dass der zwi­schen der Be­klag­ten und der Lea­sing­ge­be­rin ge­schlos­se­ne Kauf­ver­trag auf Grund des Rück­tritts der Klä­ge­rin in ein Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis um­ge­wan­delt wur­de, sei un­be­grün­det. Der von der Klä­ge­rin er­klär­te Rück­tritt vom Kauf­ver­trag sei un­wirk­sam. Die in dem Rück­tritts­schrei­ben vom 25.09.2007 ge­ge­be­ne Be­grün­dung, die Be­klag­te ha­be mehr­fach ver­sucht, die Ge­rä­te zu re­pa­rie­ren, sei un­zu­tref­fend; denn die Be­klag­te ha­be nur ein­mal ver­sucht, die Ge­rä­te zu re­pa­rie­ren. Der Klä­ge­rin ein zwei­ter Nach­bes­se­rungs­ver­such zu­zu­mu­ten ge­we­sen. Ein Rück­tritts­grund we­gen Lie­fe­rungs­ver­zugs sei durch die Lie­fe­rung und Ent­ge­gen­nah­me der Ge­rä­te ent­fal­len. Auf­grund der Un­wirk­sam­keit des Rück­tritts ste­he der Klä­ge­rin auch der gel­tend ge­mach­te Zah­lungs­an­spruch nicht zu.

Mit ih­rer Be­ru­fung ver­folgt die Klä­ge­rin ih­re erst­in­stanz­li­chen An­trä­ge wei­ter. Sie meint, sie sei ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Land­ge­richts wirk­sam vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten. Der Rück­tritt sei be­reits mit Schrei­ben vom 03.11.2006 wirk­sam er­folgt. Die An­sicht des Land­ge­richts, der Rück­tritts­grund sei durch Lie­fe­rung und Ent­ge­gen­nah­me der Ge­rä­te ent­fal­len, tref­fe nicht zu, weil der Rück­tritt un­wi­der­ruf­lich sei. Das Rechts­mit­tel hat­te kei­nen Er­folg.

Aus den Grün­den: B. I. Die Be­ru­fung der Klä­ge­rin ist – mit Aus­nah­me des mit ihr wei­ter ver­folg­ten An­spruchs auf Frei­stel­lung von au­ßer­ge­richt­li­chen Rechts­an­walts­kos­ten … – zu­läs­sig …

II. So­weit die Be­ru­fung zu­läs­sig ist, hat sie in der Sa­che kei­nen Er­folg. Zwar ist die Be­grün­dung, mit der das Land­ge­richt die Kla­ge … ab­ge­wie­sen hat, teil­wei­se rechts­feh­ler­haft. Die Ab­wei­sung der Kla­ge in­so­weit er­weist sich je­doch aus an­de­ren Grün­den im Er­geb­nis als rich­tig.

1. … Es kann da­hin­ge­stellt blei­ben, ob der An­trag auf Fest­stel­lung, dass der zwi­schen der Be­klag­ten und der Lea­sing­ge­be­rin ge­schlos­se­ne Kauf­ver­trag durch den von der Klä­ge­rin er­klär­ten Rück­tritt in ein Rück­ge­währ­schuld­ver­hält­nis um­ge­wan­delt wur­de, be­reits un­zu­läs­sig ist, weil der Klä­ge­rin die Er­he­bung ei­ner Leis­tungs­kla­ge mög­lich und zu­mut­bar war und es des­halb an dem ge­mäß § 256 I ZPO er­for­der­li­chen Fest­stel­lungs­in­ter­es­se fehlt (vgl. BGH, NJW-RR 1994, 1272; Zöl­ler/Gre­ger, ZPO, 27. Aufl., § 256 Rn. 7a). Der Fest­stel­lungs­an­trag ist näm­lich be­reits in der Sa­che ab­wei­sungs­reif, so­dass es ei­ner Pro­zess­ab­wei­sung (aus­nahms­wei­se) nicht be­darf (vgl. Zöl­ler/Gre­ger, a. a. O., § 256 Rn. 7). Die Klä­ge­rin war nicht aus ab­ge­tre­te­nem Recht der Lea­sing­ge­be­rin (§ 398 BGB) ge­mäß § 323 I BGB zum Rück­tritt von dem zwi­schen der Be­klag­ten und der Lea­sing­ge­be­rin ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

a) Die Klä­ge­rin wen­det sich mit ih­rer Be­ru­fung oh­ne Er­folg ge­gen die An­nah­me des Land­ge­richts, die Klä­ge­rin sei von dem zwi­schen der Be­klag­ten und der Lea­sing­ge­be­rin ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag nicht be­reits mit Schrei­ben vom 03.11.2006 wirk­sam zu­rück­ge­tre­ten.

aa) Die­se in ei­ne Rück­tritts­er­klä­rung we­gen Nich­ter­brin­gung der Leis­tung um­zu­deu­ten­de Kün­di­gungs­er­klä­rung war be­reits des­halb un­wirk­sam, weil zum Zeit­punkt der Er­klä­rung vom 03.11.2006 die mit Schrei­ben der Klä­ge­rin vom 31.10.2006 von ihr selbst ge­setz­te Frist noch nicht ab­ge­lau­fen war, son­dern bis zum Ab­lauf des 03.11.2006 an­dau­er­te.

bb) Selbst wenn man aber die Rück­tritts­er­klä­rung vom 03.11.2006 zu­nächst für wirk­sam er­ach­ten woll­te, könn­te die Klä­ge­rin aus ihr kei­ne Rech­te mehr her­lei­ten. Rich­tig ist zwar, dass die Rück­tritts­er­klä­rung als Ge­stal­tungs­er­klä­rung nach Zu­gang nicht mehr ein­sei­tig wi­der­ruf­lich ist (vgl. Ot­to/Schwar­ze, in: Stau­din­ger, BGB, Neu­be­arb. 2009, § 323 Rn. D 9; Pa­landt/Grü­ne­berg, BGB, 69. Aufl., § 323 Rn. 33). Zu­tref­fend ist auch, dass ein ein­mal be­grün­de­tes Rück­tritts­recht nach § 323 I BGB nicht da­durch un­ter­geht, dass der Gläu­bi­ger zu­nächst wei­ter­hin Er­fül­lung ver­langt (vgl. BGH, Urt. v. 20.01.2006 – V ZR 124/05, NJW 2006, 1198). Dar­um geht es hier je­doch nicht. Denn die Par­tei­en des Kauf­ver­trags ha­ben nach dem von der Klä­ge­rin mit Schrei­ben vom 03.11.2006 er­klär­ten Rück­tritt ein­ver­nehm­lich wech­sel­sei­ti­ge Er­fül­lungs­hand­lun­gen (Lie­fe­rung so­wie Über­eig­nung der Kauf­sa­che ei­ner­seits und Zah­lung des Kauf­prei­ses an­de­rer­seits) vor­ge­nom­men, den Kauf­ver­trag al­so voll­zo­gen. Da­mit ha­ben die Par­tei­en des Kauf­ver­trags die­sen – was je­der­zeit mög­lich ist – durch über­ein­stim­men­de Er­klä­run­gen wie­der her­ge­stellt (vgl. Ot­to/Schwar­ze, in: Stau­din­ger, a. a. O., § 323 Rn. D 9), so­dass die Klä­ge­rin aus dem Um­stand, dass die Be­klag­te die ge­schul­de­te Leis­tung zu­nächst nicht er­bracht hat, kei­ne Rech­te mehr her­lei­ten kann.

b) Die Klä­ge­rin ist auch nicht mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 25.09.2007 wirk­sam vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten.

aa) Al­ler­dings kann ein Recht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag we­gen Sach­män­geln der Kauf­sa­che nach § 323 I, § 437 Nr. 2 Fall 1 BGB nicht mit der vom Land­ge­richt ge­ge­be­nen Be­grün­dung ver­neint wer­den.

aaa) Das Land­ge­richt hat den von der Klä­ge­rin mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 25.09.2007 er­klär­ten Rück­tritt vom Kauf­ver­trag des­halb für un­wirk­sam er­ach­tet, weil die Vor­aus­set­zun­gen für die Ent­behr­lich­keit der vor­he­ri­gen Frist­set­zung nach § 440 BGB nicht vor­ge­le­gen hät­ten. Mit die­ser Be­grün­dung hat es den Re­ge­lungs­ge­halt die­ser Be­stim­mung ver­kannt und sich den Blick auf die Vor­aus­set­zun­gen des ge­setz­li­chen Rück­tritts­rechts we­gen ei­nes Sach­man­gels der Kauf­sa­che ver­stellt. Das Recht des Käu­fers zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag we­gen ei­nes Sach­man­gels der Kauf­sa­che setzt ge­mäß den § 437 Nr. 2 Fall 1, § 323 I BGB ne­ben dem Vor­lie­gen ei­nes Sach­man­gels bei Ge­fahr­über­gang (§ 434 BGB) – al­so zum Zeit­punkt der Über­ga­be (§ 446 Satz 1 BGB) – und bei Aus­übung des Rück­tritts­rechts le­dig­lich vor­aus, dass der Käu­fer dem Ver­käu­fer zu­vor er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung be­stimmt hat. Dar­an än­dert auch § 440 BGB nichts. Da­nach be­darf es un­ter den dort ge­re­gel­ten Vor­aus­set­zun­gen nicht der Be­stim­mung ei­ner Frist zur Nach­er­fül­lung. Der Zweck der Vor­schrift be­steht dar­in, die Ent­behr­lich­keit der Frist­set­zung über § 281 II BGB (für den Scha­dens­er­satz) und § 323 II BGB (für den Rück­tritt) hin­aus auf die Nach­er­fül­lung zu er­stre­cken und da­mit der kauf­ver­trag­li­chen Män­gel­haf­tung an­zu­pas­sen, bei der pri­mär ein Nach­er­fül­lungs­an­spruch be­steht. Hier­durch wird dem Ver­käu­fer kein Recht zur zwei­ma­li­gen Nach­bes­se­rung ein­ge­räumt (vgl. Pa­landt/Wei­den­kaff, BGB, 69. Aufl., § 440 Rn. 1). Auf § 440 BGB kommt es da­her nur dann an, wenn es an der grund­sätz­lich er­for­der­li­chen Be­stim­mung ei­ner Frist zur Nach­er­fül­lung fehlt.

bbb) Das ist hier nicht der Fall. Viel­mehr hat die Klä­ge­rin der Be­klag­ten – was die­se auch nicht in Ab­re­de stellt – mit Schrei­ben vom 25.05.2007 wirk­sam ei­ne Frist zur Nach­er­fül­lung ge­setzt. Ei­ne sol­che Frist­set­zung muss ei­ne be­stimm­te und ein­deu­ti­ge Auf­for­de­rung zur Leis­tung ent­hal­ten. Sie muss dem Schuld­ner er­kenn­bar ma­chen, dass es mit dem Frist­ab­lauf ernst wird oder wer­den kann (vgl. Pa­landt/Grü­ne­berg, a. a. O., § 281 Rn. 9, § 323 Rn. 13). Die­sen An­for­de­run­gen wird das Schrei­ben der Klä­ge­rin vom 25.05.2007 ge­recht. In ihm zählt die Klä­ge­rin die „Pro­ble­me“ auf, die sie mit dem von der Be­klag­ten ge­lie­fer­ten Te­le­ma­tik­sys­tem im­mer noch hat. Fer­ner ver­lieh die Klä­ge­rin in dem Schrei­ben ih­rer Auf­fas­sung Aus­druck, dass sie sol­che „Pro­ble­me“ nicht ein­fach hin­zu­neh­men brau­che, und ei­nen stö­rungs­frei­en Ab­lauf zu min­des­tens 99 % er­war­te. Schließ­lich setz­te sie der Be­klag­ten ei­ne „letz­te Frist“ bis zum 06.06.2007. Ins­ge­samt han­delt es sich da­her um ei­ne hin­rei­chend be­stimm­te Be­schrei­bung der von der Klä­ge­rin ge­rüg­ten Man­gel­er­schei­nun­gen, ver­bun­den mit der Auf­for­de­rung an die Be­klag­te, de­ren Ur­sa­chen zu be­sei­ti­gen, wo­bei der Duk­tus des Schrei­bens mit hin­rei­chen­der Deut­lich­keit er­ken­nen lässt, dass die Be­klag­te nach Ab­lauf der ge­setz­ten Frist mit Kon­se­quen­zen rech­nen muss. Dar­auf, ob die ge­setz­te Frist zu kurz be­mes­sen war, kommt es nicht an, da in die­sem Fall ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist in Lauf ge­setzt wor­den wä­re (vgl. Pa­landt/Grü­ne­berg, a. a. O., § 281 Rn. 10, § 323 Rn. 14), wel­che – wie sich aus dem von der Be­klag­ten in der Zeit vom 23.07. bis 25.07.2007 durch­ge­führ­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such er­gibt – je­den­falls zum Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ab­ge­lau­fen ge­we­sen wä­re. Ist der ge­rüg­te Man­gel – wie die Klä­ge­rin be­haup­tet – nicht ord­nungs­ge­mäß be­sei­tigt wor­den, so be­darf es kei­ner noch­ma­li­gen Frist­set­zung (vgl. Pa­landt/Grü­ne­berg, a. a. O., § 323 Rn. 16; MünchKomm-BGB/Ernst, 5. Aufl., § 323 Rn. 87; Woit­ke­witsch, MDR 2004, 862 [863 f.]).

bb) Gleich­wohl hat das Land­ge­richt den von der Klä­ge­rin mit an­walt­li­chem Schrei­ben vom 25.09.2007 er­klär­ten Rück­tritt vom Kauf­ver­trag im Er­geb­nis mit Recht für un­wirk­sam er­ach­tet. Denn die Klä­ge­rin konn­te sich zu die­sem Zeit­punkt nicht mehr mit Er­folg auf even­tu­el­le Sach­män­gel des ihr ge­lie­fer­ten Te­le­ma­tik­sys­tems be­ru­fen, weil die Wa­re man­gels un­ver­züg­li­cher Man­gel­rü­ge ge­mäß § 377 I bis III HGB als ge­neh­migt galt und die Klä­ge­rin da­her mit sämt­li­chen Sach­män­gel­rech­ten, al­so auch mit ei­nem Recht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag, aus­ge­schlos­sen war.

aaa) Der An­wen­dungs­be­reich des § 377 HGB ist er­öff­net. Bei dem zwi­schen der Be­klag­ten und der Lea­sing­ge­be­rin ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag han­delt es sich um ein bei­der­sei­ti­ges Han­dels­ge­schäft (§§ 343, 344 I HGB), weil bei­de Kauf­ver­trags­par­tei­en als Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung Kauf­leu­te sind (§§ 1, 5, 6 I HGB) und der Ab­schluss ei­nes sol­chen Kauf­ver­trags zum Be­trieb ih­res je­wei­li­gen Han­dels­ge­wer­bes ge­hört. Dar­auf, ob die­se Vor­aus­set­zun­gen auch in der Per­son der Klä­ge­rin als Lea­sing­neh­me­rin er­füllt sind, kommt es nicht an (vgl. Rein­king/Eg­gert, Der Au­to­kauf, 10. Aufl., Rn. 1944). Un­ge­ach­tet des­sen wä­re dies vor­lie­gend der Fall, da auch die Klä­ge­rin ge­mäß §§ 1, 2 Satz 1 HGB Kauf­mann ist.

bbb) Der Klä­ge­rin, der die kauf­ver­trag­li­chen Sach­män­gel­rech­te der Lea­sing­ge­be­rin ge­gen die Be­klag­te in dem Lea­sing­ver­trag ab­ge­tre­ten wor­den sind, ob­lag es da­her, die Kauf­sa­che un­ver­züg­lich nach der Ab­lie­fe­rung zu un­ter­su­chen und even­tu­el­le Män­gel un­ver­züg­lich – bei sich spä­ter zei­gen­den Män­geln un­ver­züg­lich nach de­ren Ent­de­ckung – der Be­klag­ten an­zu­zei­gen. Die Wa­re ist ab­ge­lie­fert, wenn sie der­art in den Macht­be­reich des Käu­fers ver­bracht wird, dass die­ser sie un­ter­su­chen kann; das gilt auch beim Kauf von Soft­ware (vgl. BGHZ 143, 307). Steht die Ab­lie­fe­rung der Kauf­sa­che fest, trägt der Käu­fer die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass er die Män­gel recht­zei­tig ge­rügt hat (vgl. BGHZ 143, 307; Rein­king/Eg­gert, a. a. O. Rn. 1950; Münch­Komm-HGB/Gru­ne­wald, 2. Aufl., § 377 Rn. 137). Auch hin­sicht­lich des Zu­gangs der Man­gel­an­zei­ge als emp­fangs­be­dürf­ti­ger Er­klä­rung trifft den Käu­fer die Be­weis­last (vgl. BGHZ 101, 49; Münch­Komm-HGB/Gru­ne­wald, a. a. O., § 377 Rn. 137). Zur Er­hal­tung sei­ner Sach­män­gel­rech­te ist der Käu­fer auch nach Ab­schluss even­tu­el­ler Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten des Ver­käu­fers ge­hal­ten, die Kauf­sa­che un­ver­züg­lich er­neut zu un­ter­su­chen und et­wa ver­blie­be­ne oder auch neue Män­gel eben­falls un­ver­züg­lich zu rü­gen (vgl. BGHZ 143, 307; Rein­king/Eg­gert, a. a. O., Rn. 1945; Man­kow­ski, NJW 2006, 865 [867]; Hopt, in: Baum­bach/Hopt, HGB, 34. Aufl., § 377 Rn. 6; Münch­Komm-HGB/Gru­ne­wald, a. a. O., § 377 Rn. 26, 88; Mül­ler, in: Eben­roth/Bou­jong/Joost/Strohn, HGB, 2. Aufl., § 377 Rn. 66). Mit dem Ab­schluss der Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten und der er­neu­ten Aus­hän­di­gung der nach­ge­bes­ser­ten Wa­re an den Käu­fer ist die­se ab­ge­lie­fert, und die Un­ter­su­chungs- und Rü­ge­frist be­ginnt er­neut zu lau­fen (vgl. Man­kow­ski, NJW 2006, 865 [868]; Münch­Komm-HGB/Gru­ne­wald, a. a. O., § 377 Rn. 26).

ccc) Im Streit­fall steht nicht fest, dass die Klä­ge­rin even­tu­el­le Sach­män­gel des Te­le­ma­tik­sys­tems un­ver­züg­lich er­neut ge­gen­über der Be­klag­ten ge­rügt hat, nach­dem die Be­klag­te die Ge­rä­te am 23.07.2007 bei der Klä­ge­rin zur Nach­bes­se­rung ab­ge­holt und am 25.07.2007 wie­der an die­se zu­rück­ge­ge­ben hat­te.

(1) Die Klä­ge­rin hat erst­mals mit nach­ge­las­se­nem Schrift­satz ih­rer Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten vom 02.06.2009 un­ter Vor­la­ge der Fo­to­ko­pie ei­nes Schrei­bens vom 06.08.2007 be­haup­tet, sie ha­be das Fort­be­ste­hen der Män­gel auch nach dem er­folg­ten Auf­spie­len ei­nes Soft­ware­up­dates noch­mals ge­gen­über der Be­klag­ten ge­rügt. Das Land­ge­richt hat an­ge­nom­men, die­ses Vor­brin­gen kön­ne nicht mehr be­rück­sich­tigt wer­den, weil es im Hin­blick dar­auf, dass die Be­klag­te be­reits in der Kla­ge­er­wi­de­rung vom 16.02.2009 be­haup­tet hat­te, die Klä­ge­rin ha­be nach dem 25.07.2007 kei­ne Män­gel mehr ge­rügt, son­dern erst mit Schrei­ben vom 25.09.2007 den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag er­klärt, nicht mehr von dem we­gen des Schrift­sat­zes der Be­klag­ten vom 22.04.2009, in dem die Be­klag­te die ge­nann­te Be­haup­tung wie­der­holt hat­te, er­teil­ten Schrift­satz­nach­lass ge­deckt ge­we­sen sei. Es kann da­hin­ge­stellt blei­ben, ob die­ser Auf­fas­sung zu fol­gen ist, ob­wohl sich dem Sit­zungs­pro­to­koll des Land­ge­richts vom 05.05.2009 Ein­schrän­kun­gen des ge­währ­ten Schrift­satz­nach­las­ses nicht ent­neh­men las­sen.

(2) Denn selbst wenn das Land­ge­richt die Be­haup­tung der Klä­ge­rin, sie ha­be das Fort­be­ste­hen der Män­gel mit Schrei­ben vom 06.08.2007 noch­mals ge­gen­über der Be­klag­ten ge­rügt, hät­te be­rück­sich­ti­gen müs­sen, oder aber der Se­nat die­se Be­haup­tung als neu­es Vor­brin­gen in der Be­ru­fungs­in­stanz ge­mäß § 531 II ZPO zu­las­sen müss­te, könn­te dies dem Rechts­mit­tel der Klä­ge­rin nicht zum Er­folg ver­hel­fen, weil sie für den von der Be­klag­ten in der Be­ru­fungs­er­wi­de­rung vom 06.10.2009 aus­drück­lich be­strit­te­nen Zu­gang des Schrei­bens vom 06.08.2007 kei­nen Be­weis an­ge­bo­ten hat. Dar­auf, dass der Klä­ge­rin in­so­weit die Be­weis­last ob­liegt, ha­ben be­reits das Land­ge­richt in dem an­ge­foch­te­nen Ur­teil und so­dann noch­mals der Se­nat in der münd­li­chen Ver­hand­lung in der Be­ru­fungs­in­stanz hin­ge­wie­sen.

(3) Das an­walt­li­che Rück­tritts­schrei­ben vom 25.09.2007 ist – un­ge­ach­tet der Fra­ge, ob sich ihm ei­ne hin­rei­chend kon­kre­te Män­gel­rü­ge ent­neh­men lässt – je­den­falls nicht mehr un­ver­züg­lich. Selbst wenn das Schrei­ben an dem Tag, als es ver­fasst wur­de, ab­ge­sandt wor­den sein soll­te (vgl. § 377 IV HGB), lä­ge zwi­schen die­sem Zeit­punkt und dem Zeit­punkt der Rück­ga­be der Ge­rä­te an die Klä­ge­rin nach er­folg­tem Nach­bes­se­rungs­ver­such am 25.07.2007 ein Zeit­raum von zwei Mo­na­ten. Zu­dem stand das Fort­be­ste­hen der be­haup­te­ten Män­gel der Ge­rä­te dem ei­ge­nen Vor­brin­gen der Klä­ge­rin zu­fol­ge je­den­falls be­reits am 06.08.2007 fest. Auch un­ter Zu­grun­de­le­gung ei­nes – we­gen der vor­han­de­nen Schwie­rig­kei­ten bei der Ent­de­ckung von Män­geln um­fang­rei­cher und dif­fe­ren­zier­ter Soft­ware ge­bo­te­nen – hin­rei­chend groß­zü­gi­gen Maß­stabs bei der Be­mes­sung der Rü­ge­frist (vgl. BGHZ 143, 307) kann ei­ne mehr als sie­ben Wo­chen nach der Ent­de­ckung des Man­gels er­folg­te Ab­sen­dung der Män­gel­rü­ge nicht mehr als un­ver­züg­lich, näm­lich oh­ne schuld­haf­tes Zö­gern (§ 121 I 1 BGB), an­ge­se­hen wer­den (vgl. BGHZ 101, 49; 143, 307). Grün­de da­für, war­um sie bis zum 25.09.2007 zu­ge­war­tet hat, hat die Klä­ge­rin nicht dar­ge­legt. Ins­be­son­de­re ist we­der dar­ge­tan noch er­sicht­lich, dass die Klä­ge­rin ent­schuld­bar auf den Zu­gang ih­res (an­geb­li­chen) Schrei­bens vom 06.08.2007 bei der Be­klag­ten ver­trau­en durf­te. Viel­mehr hät­te sie, nach­dem ei­ne Re­ak­ti­on der Be­klag­ten auf die Auf­for­de­rung der Klä­ge­rin in ih­rem (an­geb­li­chen) Schrei­ben vom 06.08.2007, un­ver­züg­lich ei­nen Vor­schlag zu un­ter­brei­ten, aus­ge­blie­ben war, bei der Be­klag­ten nach­fra­gen müs­sen.

ddd) Da die Klä­ge­rin so­mit die von ihr be­haup­te­ten Sach­män­gel des ge­lie­fer­ten Te­le­ma­tik­sys­tems nach er­folg­ter Nach­bes­se­rung durch die Be­klag­te nicht recht­zei­tig er­neut ge­rügt hat, gilt die Wa­re als ge­neh­migt (§ 377 II, III HGB). Die Wa­re ist da­her in­so­weit als ver­trags­ge­mäß an­zu­se­hen mit der Fol­ge, dass die Klä­ge­rin mit sämt­li­chen Sach­män­gel­rech­ten nach § 437 BGB (Nach­er­fül­lung, Rück­tritt, Min­de­rung, Scha­dens­er­satz, Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen) aus­ge­schlos­sen ist (vgl. Hopt, in Baum­bach/Hopt, a. a. O., § 377 Rn. 45, 48; Münch­Komm-HGB/Gru­ne­wald, a. a. O., § 377 Rn. 89).

2. … a) Der … gel­tend ge­mach­te be­zif­fer­te Zah­lungs­an­spruch in Hö­he von 36.623 € ist – wie vor­ste­hend aus­ge­führt – schon des­halb un­be­grün­det, weil die Klä­ge­rin man­gels ei­ner nach er­folg­tem Nach­bes­se­rungs­ver­such recht­zei­tig er­ho­be­nen Man­gel­rü­ge mit sämt­li­chen Sach­män­gel­rech­ten, al­so auch mit ei­nem An­spruch auf Scha­dens­er­satz so­wie auf Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen, ge­mäß § 377 II, III HGB aus­ge­schlos­sen ist.

b) Aber auch un­ab­hän­gig hier­von könn­te das Er­satz­be­geh­ren der Klä­ge­rin kei­nen Er­folg ha­ben. Die Klä­ge­rin be­gehrt in­so­weit Er­satz der von ihr bis­lang auf­ge­wen­de­ten Lea­sing­ra­ten (34.272 €), der ihr durch den Ein­bau der zwölf [Mi­ni­com­pu­ter] ent­stan­de­nen Kos­ten (2.315 €) so­wie der ihr für das Lea­sen von Er­satz­ge­rä­ten ent­stan­de­nen Mehr­kos­ten (36 €). Es han­delt sich mit­hin aus­schließ­lich um Ei­gen­schä­den der Klä­ge­rin, nicht hin­ge­gen um Fremd­schä­den der Lea­sing­ge­be­rin, ob­wohl sich die Klä­ge­rin aus­weis­lich der Kla­ge­schrift vom 23.12.2008 ge­ra­de dar­auf be­ruft, aus ab­ge­tre­te­nem Recht der Lea­sing­ge­be­rin vor­zu­ge­hen. Ei­ne An­spruchs­grund­la­ge für die­ses Be­geh­ren ist nicht er­sicht­lich.

aa) Ein Scha­dens­er­satz­an­spruch nach §§ 280 I, III, 281 I 1 BGB bzw. nach § 284 BGB, je­weils in Ver­bin­dung mit den §§ 434, 437 Nr. 3 BGB, der ge­mäß § 325 BGB nicht durch den Rück­tritt aus­ge­schlos­sen wird, schei­tert dar­an, dass es an ei­ner ver­trag­li­chen Be­zie­hung zwi­schen den Par­tei­en fehlt. Ver­trags­part­ner der Klä­ge­rin ist die Lea­sing­ge­be­rin, de­ren Ver­trags­part­ner wie­der­um die Be­klag­te ist. Ins­be­son­de­re be­steht da­her kein An­spruch des Lea­sing­neh­mers ge­gen den Lie­fe­ran­ten auf Er­satz der Lea­sing­ra­ten (vgl. Rein­king/Eg­gert, a. a. O., Rn. L 404).

bb) Auf die­se An­spruchs­grund­la­gen ver­mag die Klä­ge­rin ih­ren Scha­dens­er­satz­an­spruch auch nicht im Hin­blick auf die im Lea­sing­ver­trag zu ih­ren Guns­ten er­folg­te Ab­tre­tung der Sach­män­gel­rech­te aus dem zwi­schen der Lea­sing­ge­be­rin und der Be­klag­ten ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag zu stüt­zen. Denn ein Scha­den der Lea­sing­ge­be­rin in­so­weit ist we­der dar­ge­tan noch er­sicht­lich. Viel­mehr han­delt es sich um ori­gi­nä­re Schä­den der Klä­ge­rin.

cc) Zwar kön­nen ei­ge­ne Scha­dens­er­satz­an­sprü­che des Lea­sing­neh­mers ge­gen den Lie­fe­ran­ten auf un­er­laub­ter Hand­lung (ins­be­son­de­re § 823 I BGB), Pro­dukt­haf­tung oder schuld­haf­ter Ver­let­zung von Auf­klä­rungs- und Ne­ben­pflich­ten (§§ 311 III, 241 II, 280 BGB) be­ru­hen (vgl. Rein­king/Eg­gert, a. a. O., Rn. L 405). Bei den von der Klä­ge­rin gel­tend ge­mach­ten Schä­den geht es je­doch we­der um ei­ne Ver­let­zung ih­res Ei­gen­tums oder die Be­schä­di­gung an­de­rer Sa­chen der Klä­ge­rin, noch hat die Klä­ge­rin die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Haf­tung der Be­klag­ten nach § 311 III BGB dar­ge­tan …

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