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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2004

Agen­tur­ge­schäft im Ge­braucht­wa­gen­han­del

  1. Beim Ge­braucht­wa­gen­kauf ist ein Agen­tur­ge­schäft nicht ge­ne­rell aus­ge­schlos­sen oder ver­bo­ten. Viel­mehr be­ste­hen ein prak­ti­sches Be­dürf­nis und an­er­ken­nens­wer­te Grün­de für die­se Ge­stal­tungs­mög­lich­keit.
  2. Zum Schutz des Ver­brau­chers vor Miss­brauch ist an­hand ei­ner wirt­schaft­li­chen Be­trach­tungs­wei­se fest­zu­stel­len, wer das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs tra­gen soll. Soll das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs beim pri­va­ten Ver­käu­fer lie­gen, so be­steht ein Kauf­ver­trag nur zwi­schen ihm und dem Käu­fer des Fahr­zeugs. In die­sem Ver­hält­nis muss dann auch die Rück­ab­wick­lung er­fol­gen. Trägt da­ge­gen der Ge­braucht­wa­gen­händ­ler das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ver­kaufs, so lie­gen zwei Kauf­ver­trä­ge (pri­va­ter Ver­käu­fer – Händ­ler, Händ­ler – Käu­fer) vor.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 19.05.2004 – 3 U 12/04
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04)

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Über­prü­fungs­pflicht ei­nes Kfz-Ver­trags­händ­lers mit Werk­statt bei Her­stel­ler­war­nung

In sei­ner Ei­gen­schaft als In­ha­ber ei­ner Ver­trags­werk­statt kann auch ein Kfz-Ver­trags­händ­ler, der ein mit ei­nem Her­stel­lungs­feh­ler be­haf­te­tes Fahr­zeug nicht aus­ge­lie­fert hat, auf­grund ei­nes War­tungs- oder Re­pa­ra­tur­ver­tra­ges mit dem Fahr­zeug­hal­ter ver­pflich­tet sein, von sich aus zu über­prü­fen, ob der Feh­ler schon be­sei­tigt wur­de oder nicht. Das setzt zwar bei dem Ver­trags­händ­ler das Wis­sen vor­aus, dass das ihm zur In­spek­ti­on oder Re­pa­ra­tur an­ver­trau­te Fahr­zeug je­den­falls ur­sprüng­lich den be­tref­fen­den Pro­dukt­feh­ler auf­ge­wie­sen hat. Die­se Kennt­nis muss aber je­den­falls dann in der Re­gel vor­aus­ge­setzt wer­den, wenn der Fahr­zeug­her­stel­ler den Händ­ler über den Feh­ler in­for­miert hat.

BGH, Ur­teil vom 18.05.2004 – X ZR 60/03

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An­for­de­run­gen an ei­nen Ver­brauchs­gü­ter­kauf

Für ei­nen Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. der §§ 474 ff. BGB be­darf es ne­ben der Un­ter­neh­mer­ei­gen­schaft des Ver­käu­fers auch ei­ner kau­sa­len Ver­knüp­fung zwi­schen der un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­keit als sol­cher und dem in Re­de ste­hen­den Ge­schäft. Die­se Ver­knüp­fung fehlt, wenn ei­ne Zahn­ärz­tin ei­nen Ge­braucht­wa­gen ver­äu­ßert, der aus steu­er­li­chen Grün­den ih­rer Pra­xis zu­ge­ord­net war.

LG Frank­furt a. M., Ur­teil vom 07.04.2004 – 16 S 236/03

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Fal­sches Bau­jahr ei­nes Ge­braucht­wa­gens als er­heb­li­cher, zum Rück­tritt be­rech­ti­gen­der Man­gel

  1. Das Bau­jahr ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeugs kann Ge­gen­stand ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. von § 434 I 1 BGB sein (vgl. BGH, Urt. v. 17.05.1995 – VI­II ZR 70/94, NJW 1995, 2159, 2160).
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen, der äl­ter ist als ver­trag­lich i. S. § 434 I 1 BGB ver­ein­bart, lei­det an ei­nem nicht ge­ring­fü­gi­gen Man­gel. Denn das Bau­jahr ei­nes Kraft­fahr­zeugs ge­hört zu des­sen ver­kehrs­we­sent­li­chen Ei­gen­schaf­ten (im An­schluss an BGH, Urt. v. 26.10.1978 – VII ZR 202/76, BGHZ 72, 252 = NJW 1979, 160, 161) und be­ein­flusst den Wert des Fahr­zeugs nicht nur ganz un­er­heb­lich.
  3. Die in § 377 I HGB sta­tu­ier­te Ob­lie­gen­heit des Käu­fers, die Kauf­sa­che un­ver­züg­lich zu un­ter­su­chen und dem Ver­käu­fer ent­deck­te Män­gel un­ver­züg­lich an­zu­zei­gen, setzt erst mit der Ab­lie­fe­rung der Kauf­sa­che ein. Die­se liegt erst dann vor, wenn die Kauf­sa­che so in den Macht­be­reich des Käu­fers ge­langt, dass die­ser sie oh­ne Wei­te­res auf Män­gel un­ter­su­chen kann. Vor die­sem Zeit­punkt läuft selbst dann kei­ne Rü­ge­frist, wenn der Käu­fer ei­nen Man­gel der Kauf­sa­che be­reits vor der Ab­lie­fe­rung er­kannt hat. In ei­nem sol­chen Fall kann der Käu­fer den Man­gel be­reits vor der Ab­lie­fe­rung rü­gen; er muss es aber nicht.

LG Ham­burg, Ur­teil vom 01.04.2004 – 322 O 54/04
(nach­fol­gend: OLG Ham­burg, Ur­teil vom 28.12.2005 – 14 U 85/04)

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„Ta­chostand ent­spricht der Lauf­leis­tung“ als Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie

Mit der Er­klä­rung, der Ta­chostand ent­spre­che der tat­säch­li­chen Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs, über­nimmt der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens un­ter Um­stän­den ei­ne Be­schaf­fen­heits­ga­ran­tie. Die­se bin­det den Ver­käu­fer auch dann, wenn er sei­ne Er­klä­rung „ins Blaue hin­ein“ ab­ge­ge­ben hat.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 01.04.2004 – 5 U 1385/03

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Kei­ne Zu­si­che­rung der Stand­zeit durch Be­zeich­nung als „Neu­fahr­zeug“

Wird bei ei­nem Au­to­kauf we­der über das Al­ter noch über die Stand­zeit des Fahr­zeugs ge­spro­chen, so liegt al­lein dar­in, dass das Fahr­zeug als „Neu­fahr­zeug“ ver­kauft wird, we­der ei­ne aus­drück­li­che noch ei­ne kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung im Hin­blick auf die Stand­zeit.

OLG Köln, Ur­teil vom 01.04.2004 – 8 U 89/03

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Feh­len­der Mas­ter­key als Sach­man­gel (§ 434 I 2 Nr. 1 BGB) ei­nes Ge­braucht­wa­gens

Ein Ge­braucht­wa­gen eig­net sich nur dann für die ver­trag­lich vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung i. S. von § 434 I 2 Nr. 1 BGB, wenn der Käu­fer im Fal­le des Ver­lusts ei­nes Fahr­zeug­schlüs­sels oh­ne Wei­te­res in der La­ge ist, sich – et­wa un­ter Zu­griff auf ei­nen Mas­ter­key – ei­nen Er­satz­schlüs­sel zu ver­schaf­fen.

AG Mün­chen, Ur­teil vom 31.03.2004 – 112 C 12685/03

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Scha­dens­er­satz für Auf­wen­dun­gen nach Rück­tritt vom Au­to­kauf

Nach ei­nem Rück­tritt vom Kauf­ver­trag kann ein Kfz-Käu­fer Auf­wen­dun­gen, die er be­züg­lich des Fahr­zeugs ge­tä­tigt hat, auch dann er­setzt ver­lan­gen, wenn das Fahr­zeug da­durch kei­ne Wert­stei­ge­rung er­fah­ren hat und der Ver­käu­fer durch die Auf­wen­dun­gen nicht be­rei­chert wird.

LG Stutt­gart, Ur­teil vom 26.03.2004 – 8 O 540/03
(nach­fol­gend: OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 25.08.2004 – 3 U 78/04)

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Be­zeich­nung ei­nes ge­brauch­ten Pkw als „un­fall­frei“

  1. Die Be­zeich­nung ei­nes Ge­braucht­wa­gens als „un­fall­frei“ be­sagt un­ter Zu­grun­de­le­gung der Ver­kehrs­an­schau­ung im Kraft­fahr­zeug­han­del, dass das Fahr­zeug kei­nen über ei­nen Ba­ga­tell­scha­den hin­aus­ge­hen­den Un­fall­scha­den er­lit­ten hat. Je nach den Um­stän­den des Ein­zel­falls kann ein Fahr­zeug – et­wa mit Blick auf sein Al­ter – auch dann „un­fall­frei“ sein, wenn es klei­ne­re Beu­len auf­weist. Al­ler­dings ist ein Un­fall­scha­den, der mit ei­nem Kos­ten­auf­wand von mehr als 500 € be­sei­tigt wur­de, re­gel­mä­ßig kein blo­ßer Ba­ga­tell­scha­den mehr.
  2. Be­zeich­net der – hier ge­werb­li­che – Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens die­sen nicht nur als „un­fall­frei“, son­dern er­klärt er ge­gen­über dem Käu­fer dar­über hin­aus, das Fahr­zeug sei „su­per in Schuss“ und es sei „nie et­was dran“ ge­we­sen, so bringt er da­mit zum Aus­druck, dass das Fahr­zeug gar kei­ne (Un­fall-)Schä­den – auch kei­ne blo­ßen Ba­ga­tell­schä­den – er­lit­ten ha­be.
  3. Ein Un­fall­scha­den ist nach dem all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch je­der Scha­den, der auf ei­ne plötz­li­che, schnell vor­über­ge­hen­de Ein­wir­kung von au­ßen zu­rück­geht; dass der Scha­den im Zu­sam­men­hang mit dem Stra­ßen­ver­kehr ent­stan­den ist, es sich al­so um ei­nen „Ver­kehrs­un­fall­scha­den“ han­delt, ist nicht er­for­der­lich. Ein Un­fall­scha­den liegt des­halb et­wa auch dann vor, wenn ein ge­park­tes Fahr­zeug durch die bös­wil­li­ge Hand­lung ei­ner frem­den Per­son be­schä­digt wird.
  4. Ein ge­brauch­ter Pkw eig­net sich nicht für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB, wenn er tech­ni­sche Män­gel auf­weist, die die Zu­las­sung zum Ver­kehr auf öf­fent­li­chen Stra­ßen hin­dern oder zur Fol­ge ha­ben, dass bei ei­ner Haupt­un­ter­su­chung kei­ne Prüf­pla­ket­te zu­ge­teilt wer­den kann. Ei­ne die Zu­las­sung des Fahr­zeugs zum Ver­kehr auf öf­fent­li­chen Stra­ßen hin­dern­de Ge­fähr­dung von Ver­kehrs­teil­neh­mern ist ge­ge­ben, wenn ein Pkw mit Sport­fahr­werk nach­träg­lich der­art tie­fer­ge­legt wird, dass die – für das Fahr­zeug zu­ge­las­se­nen – Rei­fen an der Ka­ros­se­rie schlei­fen.

LG Co­burg, Ur­teil vom 24.03.2004 – 22 O 673/03
(nach­fol­gend: OLG Bam­berg, Ur­teil vom 03.05.2005 – 5 U 99/04)

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An­spruch auf Ver­zugs­zin­sen nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Ei­nem Käu­fer, der wirk­sam von ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten ist, ste­hen zwar Ver­zugs­zin­sen aus dem vom Ver­käu­fer zu­rück­zu­zah­len­den Kauf­preis zu. Al­ler­dings ent­steht mit dem Rück­tritt ein An­spruch des Ver­käu­fers auf Zah­lung ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung, der den Rück­zah­lungs­an­spruch des Käu­fers min­dert. Um den Zins­an­spruch kor­rekt zu be­rech­nen, müss­te man des­halb den Rück­zah­lungs­an­spruch des Käu­fers mit dem sich mit je­der Nut­zung des Fahr­zeugs ver­än­dern­den An­spruch des Ver­käu­fers auf Zah­lung ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung ver­rech­nen und so­dann ei­ne Ver­zin­sung für die je­weils ver­blei­ben­de For­de­rung an­ord­nen. Dies ist je­doch nicht prak­ti­ka­bel; viel­mehr er­scheint es an­ge­mes­sen, die Hö­he der Haupt­for­de­rung für zwei Zeit­punk­te, in de­nen der Ki­lo­me­ter­stand des Fahr­zeugs be­kannt ist, durch Ver­rech­nung von Kauf­preis und Nut­zungs­ent­schä­di­gung zu er­mit­teln und Zin­sen aus den sich er­ge­ben­den Be­trä­gen zu­zu­spre­chen.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 22.03.2004 – 6 U 126/04

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