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Tag: Fa­brik­neu­heit

Kon­klu­den­te Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung „fa­brik­neu“ beim Neu­wa­gen­kauf

Ein von ei­nem Kraft­fahr­zeug­händ­ler als „Neu­wa­gen“ ver­kauf­ter Pkw muss in der Re­gel „fa­brik­neu“ sein. Die­se re­gel­mä­ßig kon­klu­dent ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 1 BGB) hat ein Fahr­zeug, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160). Dar­auf, wann das Fahr­zeug dem Käu­fer über­ge­ben wird, kommt es für die Fa­brik­neu­heit nicht an.

LG Ol­den­burg, Ur­teil vom 09.11.2012 – 16 O 2576/12
(nach­fol­gend: OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 21.01.2013 – 6 U 225/12)

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Neu­wa­gen trotz Fa­bri­ka­ti­ons- oder Kon­struk­ti­ons­feh­lern – Fa­brik­neu­heit

  1. Mit dem Ver­spre­chen, ei­nen „Neu­wa­gen“ zu lie­fern, über­nimmt der Ver­käu­fer im Re­gel­fall – wenn nichts an­de­res ab­ge­spro­chen ist und sich aus den Um­stän­den nichts an­de­res er­gibt – die Pflicht, dem Käu­fer ein „rund­um“ fa­brik­neu­es Fahr­zeug zu ver­schaf­fen. In­so­weit kommt re­gel­mä­ßig zu­min­dest ei­ne (kon­klu­den­te) Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung zu­stan­de.
  2. Ein Fahr­zeug ist nur „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell un­ver­än­dert ge­baut wird und das Fahr­zeug aus neu­en Ma­te­ria­li­en zu­sam­men­ge­setzt und un­be­nutzt ist. Au­ßer­dem darf das Fahr­zeug kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­wei­sen, dür­fen zwi­schen sei­ner Her­stel­lung und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen und darf das Fahr­zeug nach sei­ner Her­stel­lung kei­ne er­heb­li­chen Be­schä­di­gun­gen er­lit­ten ha­ben. Ist ei­nes die­ser Kri­te­ri­en nicht er­füllt, ent­fällt die Fa­brik­neu­heit ins­ge­samt.
  3. Fa­bri­ka­ti­ons- und Kon­struk­ti­ons­feh­ler be­sei­ti­gen grund­sätz­lich nicht die Fa­brik­neu­heit ei­nes Fahr­zeugs, denn „fa­brik­neu“ be­deu­tet nicht man­gel­frei.

OLG Bam­berg, Be­schluss vom 06.03.2012 – 6 U 6/12
(vor­her­ge­hend: LG Co­burg, Ur­teil vom 30.12.2011 – 21 O 337/11)

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Be­schä­di­gung ei­nes Neu­wa­gens vor Über­ga­be an den Käu­fer

  1. Die Fa­brik­neu­heit ge­hört zu der nach § 434 I BGB ge­schul­de­ten Be­schaf­fen­heit ei­nes Neu­wa­gens. Ein aus neu­en Ma­te­ria­li­en her­ge­stell­tes und – ab­ge­se­hen von der Über­füh­rung – un­be­nutz­tes Fahr­zeug ist „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist, zwi­schen Her­stel­lung und Kauf­ab­schluss nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen, und wenn das Fahr­zeug nach der Her­stel­lung kei­ne er­heb­li­chen Be­schä­di­gun­gen er­lit­ten hat, mö­gen die­se auch vor Aus­lie­fe­rung an den Käu­fer nach­ge­bes­sert wor­den sein.
  2. Ein als Neu­wa­gen ver­kauf­ter Pkw, der nach Ver­las­sen des Her­stel­ler­werks nicht ganz un­er­heb­li­che Lack­schä­den er­lit­ten hat, ist nicht mehr „fa­brik­neu“, auch wenn die Schä­den vor Über­ga­be durch Nachla­ckie­rung aus­ge­bes­sert wor­den sind. Et­was an­de­res gilt bei ge­ring­fü­gi­gen Lack­schä­den, so­weit sie fach­ge­recht be­sei­tigt wur­den. Wann ein Lack­scha­den ge­ring­fü­gig ist, rich­tet sich nach der Ver­kehrs­an­schau­ung. Die­se ori­en­tiert sich nicht al­lein am Re­pa­ra­tur­auf­wand, son­dern auch am Um­fang des be­sei­tig­ten Scha­dens.

OLG Hamm, Ur­teil vom 17.11.2011 – I-28 U 109/11

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Nach­bes­se­rung ei­nes nicht fa­brik­neu­en Neu­wa­gens

Ein Neu­wa­gen­käu­fer, der vom Ver­käu­fer aus­drück­lich die Be­sei­ti­gung vor­han­de­ner Män­gel ver­langt, ver­hält sich treu­wid­rig, wenn er an­schlie­ßend gel­tend macht, die um­fang­rei­chen Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten hät­ten die Fa­brik­neu­heit des Fahr­zeugs be­sei­tigt.

OLG Hamm, Ur­teil vom 10.11.2011 – I-2 U 68/11
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 06.02.2013 – VI­II ZR 374/11)

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Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens trotz Lauf­leis­tung von 57 Ki­lo­me­tern

  1. Ein Neu­wa­gen ist auch dann noch „fa­brik­neu“, wenn er bei der Über­ga­be an den Käu­fer ei­ne Lauf­leis­tung von we­ni­gen Dut­zend Ki­lo­me­tern (hier: 57 km) auf­weist, aber noch nicht im öf­fent­li­chen Ver­kehr be­wegt wur­de.
  2. Ein Neu­wa­gen kann auch dann noch „fa­brik­neu“ sein, wenn er Män­gel auf­weist, denn „fa­brik­neu“ be­deu­tet nicht man­gel­frei.

LG Augs­burg, Ur­teil vom 25.11.2010 – 013 O 3460/10

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Feh­len­de Neu­wa­gen­ei­gen­schaft ei­nes Kraft­fahr­zeugs

  1. Der Be­griff „Neu­wa­gen“ in ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag ist re­gel­mä­ßig so zu ver­ste­hen, dass es sich um ei­nen fa­brik­neu­en Wa­gen han­deln soll. Denn ein Käu­fer der ei­nen „Neu­wa­gen“ er­wirbt, geht selbst­ver­ständ­lich da­von aus, dass das zu lie­fern­de Fahr­zeug „fa­brik­neu“ ist. Der aus­drück­li­chen Ver­wen­dung des Be­griffs „fa­brik­neu“ im Kauf­ver­trag be­darf es nicht.
  2. Ein Fahr­zeug ist nicht mehr (fa­brik-)neu, wenn zwi­schen Her­stel­lung und Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te ver­gan­gen sind.

LG Köln, Ur­teil vom 15.05.2008 – 37 O 1054/07

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Kei­ne Fa­brik­neu­heit bei Stand­zeit von 23 Mo­na­ten trotz Pro­duk­ti­ons­ein­stel­lung

Ein un­be­nutz­tes Kraft­fahr­zeug, das be­reits rund zwei Jah­re vor Ab­schluss des Kauf­ver­trags her­ge­stellt wur­de, ist auch dann nicht mehr „fa­brik­neu“, wenn die Pro­duk­ti­on des Mo­dells des be­tref­fen­den Fahr­zeugs kurz nach des­sen Her­stel­lung ein­ge­stellt wur­de.

OLG Ol­den­burg, Be­schluss vom 08.01.2007 – 15 U 71/06

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Zur Be­rech­nung und zur ge­ring­fü­gi­gen Über­schrei­tung der zu­läs­si­gen Stand­zeit ei­nes fa­brik­neu­en Fahr­zeugs

  1. Ein als Neu­wa­gen ver­kauf­tes (un­be­nutz­tes) Kraft­fahr­zeug ist re­gel­mä­ßig noch fa­brik­neu, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen (im An­schluss an BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Bei der Be­rech­nung der Zwölf­mo­nats­frist ist in den Fäl­len, in de­nen der Kraft­fahr­zeug­händ­ler den – in der Fahr­zeug­be­stel­lung lie­gen­den – An­trag des Käu­fers auf Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags (§ 145 BGB) auch kon­klu­dent durch die Lie­fe­rung des be­stell­ten Fahr­zeugs an­neh­men kann, nicht auf den Zeit­punkt ab­zu­stel­len, in dem der Kauf­ver­trag ge­mäß den §§ 145 ff. zu­stan­de kommt. Viel­mehr en­det in ei­ner sol­chen Kon­stel­la­ti­on die Zwölf­mo­nats­frist schon mit der Ab­ga­be der auf den Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags ge­rich­te­ten Wil­lens­er­klä­rung des Käu­fers (§ 145 BGB), so­dass ein Fahr­zeug, das zu die­sem Zeit­punkt nicht äl­ter als zwölf Mo­na­te ist, in­so­weit fa­brik­neu ist.
  3. Ei­ne Stand­zeit, die nur ge­ring­fü­gig (hier: sie­ben Ta­ge) län­ger ist als die – ge­setz­lich oh­ne­hin nicht nor­mier­te – Stand­zeit von zwölf Mo­na­ten nimmt ei­nem Kraft­fahr­zeug nicht die Fa­brik­neu­heit. In­so­weit kommt es nicht dar­auf an, ob bei der Be­rech­nug der Zwölf­mo­nats­frist auf das Zu­stan­de­kom­men des Kauf­ver­trags oder auf die Ab­ga­be der Wil­lens­er­klä­rung des Käu­fers ab­zu­stel­len ist.

LG Flens­burg, Ur­teil vom 27.09.2006 – 3 O 136/06

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Kei­ne Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens bei Stand­zeit von mehr als zwölf Mo­na­ten

  1. Die Par­tei­en ei­nes Kauf­ver­trags über ei­nen „Neu­wa­gen“ ver­ein­ba­ren grund­sätz­lich kon­klu­dent, dass das ver­kauf­te Fahr­zeug „fa­brik­neu“ ist. Die­se Be­schaf­fen­heit hat ein un­be­nutz­tes Fahr­zeug re­gel­mä­ßig nur dann, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch ei­ne län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen. Ob das Fahr­zeug aus dem La­ger­be­stand des Kraft­fahr­zeug­händ­lers stammt oder ob es bis zum Ver­kauf beim Fahr­zeug­her­stel­ler ein­ge­la­gert war, ist für die Be­ur­tei­lung, ob das Fahr­zeug fa­brik­neu ist, oh­ne Be­deu­tung (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.03.2000 – VI­II ZR 325/98, NJW 2000, 2018, 2019).
  2. Ist ein Neu­wa­gen we­gen ei­ner zu lan­gen Stand­zeit ent­ge­gen ei­ner von den Par­tei­en des Kauf­ver­trags kon­klu­dent ge­trof­fe­nen Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung nicht fa­brik­neu und des­halb man­gel­haft (§ 434 I 1 BGB), dann schei­det ei­ne Nach­er­fül­lung durch Lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Neu­wa­gens (§ 437 Nr. 1, § 439 I Fall 2 BGB) nicht schon des­halb aus, weil mitt­ler­wei­le das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs nicht mehr un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, son­dern es ei­ner „Mo­dell­pfle­ge“ un­ter­zo­gen wur­de. Denn der Nach­er­fül­lungs­an­spruch des Käu­fers be­schränkt sich nicht auf die Lie­fe­rung ei­nes (man­gel­frei­en) Neu­wa­gens, der ei­ne Stand­zeit von we­ni­ger als zwölf Mo­na­ten auf­weist, im Üb­ri­gen aber mit dem ge­kauf­ten Fahr­zeug ab­so­lut iden­tisch ist. Viel­mehr ist der An­spruch drauf ge­rich­tet, an­stel­le des man­gel­haf­ten Fahr­zeugs ein man­gel­frei­es, im Üb­ri­gen aber gleich­ar­ti­ges und gleich­wer­ti­ges Fahr­zeug zu er­hal­ten.

OLG Karls­ru­he, Ur­teil vom 31.05.2005 – 8 U 1/05

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Kei­ne Fa­brik­neu­heit ei­nes Neu­wa­gens bei Ver­grö­ße­rung des Tank­vo­lu­mens (R)

Ein als Neu­wa­gen ver­kauf­tes Kraft­fahr­zeug ist ent­ge­gen der dar­in lie­gen­den kon­klu­den­ten Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) nicht fa­brik­neu und des­halb man­gel­haft, wenn das be­tref­fen­de Fahr­zeug­mo­dell bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird (vgl. et­wa BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160 m. w. Nachw.). „Un­ver­än­dert“ be­deu­tet, dass das Mo­dell des Fahr­zeugs kei­ner­lei Än­de­run­gen in der Tech­nik und der Aus­stat­tung auf­weist (im An­schluss an BGH, Urt. v. 22.03.2000 – VI­II ZR 325/98, NJW 2000, 2018). Dar­an fehlt es, wenn – und sei es auch nur im Rah­men ei­ner „Mo­dell­pfle­ge“ – das Tank­vo­lu­men er­heb­lich ver­grö­ßert wird.

OLG Köln, Be­schluss vom 18.01.2005 – 22 U 180/04
(vor­an­ge­hend: LG Köln, Ur­teil vom 12.10.2004 – 27 O 78/04)

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