Der Käu­fer ei­ner Sa­che ge­nügt sei­ner Be­weis­last für das Fehl­schla­gen der Nach­bes­se­rung durch den Nach­weis, dass das von ihm ge­rüg­te Man­gel­sym­ptom wei­ter­hin auf­tritt. An­ders ist dies nur, wenn das er­neu­te Auf­tre­ten des Man­gel­sym­ptoms mög­li­cher­wei­se auf ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung der Kauf­sa­che nach de­ren er­neu­ter Über­nah­me durch den Käu­fer be­ruht (im An­schluss an  Se­nat, Urt. v. 11.02.2009 – VI­II ZR 274/07, NJW 2009, 1341).

BGH, Ur­teil vom 09.03.2011 – VI­II ZR 266/09

Sach­ver­halt: Der Klä­ger ist Lea­sing­neh­mer ei­nes als Ge­schäfts­fahr­zeug ge­nutz­ten Ca­brio­let. Die Be­klag­te ver­kauf­te das Kraft­fahr­zeug zu ei­nem Preis von 68.398,48 € an die A-Lea­sing GmbH, die es mit Lea­sing­ver­trag vom 25.05.2004 un­ter Ab­tre­tung sämt­li­cher ihr zu­ste­hen­der An­sprü­che und Rech­te ge­gen Drit­te we­gen Män­geln des Fahr­zeugs an den Klä­ger ver­leas­te.

Das be­stell­te Kraft­fahr­zeug wur­de dem Klä­ger am 01.06.2004 von der Be­klag­ten über­ge­ben. Be­reits kur­ze Zeit da­nach be­an­stan­de­te der Klä­ger das Auf­tre­ten ver­schie­de­ner Män­gel, die zum Teil von der Be­klag­ten be­ho­ben wur­den. Es blieb je­doch ein Feh­ler des Mo­tors, der sich in Zünd­aus­set­zern, spo­ra­di­schem Leis­tungs­ver­lust und Rüt­teln des Mo­tors (un­ru­hi­ger Lauf) zeig­te. Die Be­klag­te führ­te in­so­weit Re­pa­ra­tu­ren am 07./08.07.2004 (Aus­tausch ei­nes Span­nungs­ver­sor­gungs­re­lais) und bei ei­nem zwei­wö­chi­gen Werk­statt­auf­ent­halt des Fahr­zeugs zwi­schen dem 15.09. und 30.09.2004 (Aus­tausch des elek­tro­ni­schen No­cken­wel­len­ver­stel­lers) aus.

Am 07.10.2004 er­klär­te der Klä­ger den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag. Er nimmt die Be­klag­te auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses ab­züg­lich ei­nes Wert­er­sat­zes für Ge­brauchs­vor­tei­le in Hö­he von 1.622,41 € – so­mit in Hö­he von 66.370,47 € – an die A-Lea­sing GmbH Zug um Zug ge­gen Über­ga­be des Ca­brio­let in An­spruch. Das Land­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen; das Be­ru­fungs­ge­richt hat die Be­ru­fung zu­rück­ge­wie­sen. Mit der Re­vi­si­on ver­folgt der Klä­ger sein Be­geh­ren wei­ter. Das Rechts­mit­tel hat­te Er­folg.

Aus den Grün­den: [6]    I. Das Be­ru­fungs­ge­richt hat aus­ge­führt:

[7]    Das vom Klä­ger gel­tend ge­mach­te Rück­tritts­recht ge­mäß § 437 Nr. 2 BGB, §§ 440, 439, 323 BGB be­ste­he nicht.

[8]    So­weit sich die Be­klag­te auf Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten ein­ge­las­sen ha­be, kön­ne sie spä­ter zwar nicht mehr in Ab­re­de stel­len, dass der Man­gel bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Käu­fer vor­ge­le­gen ha­be. Ha­be aber der Käu­fer die Kauf­sa­che nach ei­ner Nach­bes­se­rung des Ver­käu­fers wie­der ent­ge­gen­ge­nom­men, tra­ge er die Be­weis­last für das Fehl­schla­gen der Nach­bes­se­rung. Blei­be nach zwei­ma­li­ger Nach­bes­se­rung un­ge­klärt, ob das er­neu­te Auf­tre­ten ei­nes Man­gels auf den Miss­er­folg der Nach­bes­se­rung des Ver­käu­fers oder auf ei­ne neue Män­gel­ur­sa­che zu­rück­zu­füh­ren sei, so ge­he dies zu­las­ten des Käu­fers.

[9]    Zwar kön­ne ein An­scheins­be­weis da­für spre­chen, dass bei ei­nem ver­gleich­ba­ren äu­ße­ren Er­schei­nungs­bild des Man­gels die Nach­bes­se­rung nicht er­folg­reich ge­we­sen sei. Der An­scheins­be­weis füh­re je­doch nicht zu ei­ner Um­kehr der Be­weis­last. Er kön­ne durch ernst­haf­te Al­ter­na­tiv­ur­sa­chen, die wi­der­legt wer­den müss­ten, er­schüt­tert wer­den. Sol­che Al­ter­na­tiv­ur­sa­chen kä­men vor­lie­gend ernst­haft in Be­tracht, wie sich aus den Aus­füh­run­gen des Sach­ver­stän­di­gen er­ge­be. Da­nach kön­ne in tech­ni­scher Hin­sicht nicht mit Si­cher­heit fest­ge­stellt wer­den, ob Zünd­aus­set­zer nach Über­ga­be mit den nun­mehr auf­ge­tre­te­nen Zünd­aus­set­zern iden­tisch sei­en. In Be­tracht kä­men auch ei­ne de­fek­te Zünd­spu­le, ei­ne de­fek­te Zünd­ker­ze, ein de­fek­tes Ein­spritz­ven­til, me­cha­ni­sche De­fek­te am Mo­tor oder ein Wa­ckel­kon­takt in der Mo­tor­elek­trik. Die Al­ter­na­tiv­ur­sa­chen ha­be der Klä­ger auf­grund der bei ihm ver­blei­ben­den Be­weis­last wi­der­le­gen müs­sen. Man­gels Ein­zah­lung des an­ge­for­der­ten Aus­la­gen­vor­schus­ses von 7.500 € für die Ein­ho­lung ei­nes wei­te­ren Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­tens sei der Klä­ger je­doch für sei­ne Be­haup­tung be­weis­fäl­lig ge­blie­ben, die nun­mehr noch vor­lie­gen­de Man­gel­er­schei­nung sei auf die­sel­be Ur­sa­che zu­rück­zu­füh­ren wie die kurz nach Fahr­zeug­über­ga­be auf­ge­tre­te­nen Man­gel­er­schei­nun­gen.

[10]   II. Die­se Be­ur­tei­lung hält re­vi­si­ons­recht­li­cher Nach­prü­fung nicht stand. Mit der vom Be­ru­fungs­ge­richt ge­ge­be­nen Be­grün­dung kann ein An­spruch des Klä­gers aus ab­ge­tre­te­nem Recht gem. §§ 398, 437 Nr. 2 BGB, §§ 323, 440, 346 I BGB, § 348 BGB ge­gen die Be­klag­te auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses – ab­züg­lich ge­zo­ge­ner Ge­brauchs­vor­tei­le – in Hö­he von 66.370,47 € an die A-Lea­sing GmbH Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be des Fahr­zeugs nicht ver­neint wer­den. Das Be­ru­fungs­ge­richt ver­kennt, dass der Käu­fer grund­sätz­lich nicht die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für trägt, auf wel­che Ur­sa­che ein Sach­man­gel der ver­kauf­ten Sa­che zu­rück­zu­füh­ren ist. Et­was an­de­res gilt nur, wenn nach ei­ner vor­aus­ge­gan­ge­nen Nach­bes­se­rung durch den Ver­käu­fer un­ge­klärt bleibt, ob das er­neu­te Auf­tre­ten des Man­gels auf der er­folg­lo­sen Nach­bes­se­rung oder auf ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung der Kauf­sa­che nach de­ren er­neu­ter Über­nah­me durch den Käu­fer be­ruht (Se­nat, Urt. v. 11.02.2009 – VI­II ZR 274/07, NJW 2009, 1341). Ein sol­cher Fall liegt hier je­doch nicht vor.

[11]   1. Der Käu­fer ist be­weis­be­las­tet da­für, dass ein Man­gel bei Über­ga­be der Kauf­sa­che (§ 434 I 1 BGB i. V. mit § 446 Satz 1 BGB) vor­lag und die­ser trotz Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen des Ver­käu­fers wei­ter vor­han­den ist. Die aus § 363 BGB fol­gen­de Be­weis­last­ver­tei­lung gilt glei­cher­ma­ßen, wenn der Käu­fer die Kauf­sa­che nach ei­ner er­folg­lo­sen Nach­bes­se­rung wie­der ent­ge­gen­ge­nom­men hat. In die­sem Fall muss der Käu­fer das Fort­be­ste­hen des Man­gels, mit­hin die Er­folg­lo­sig­keit des Nach­bes­se­rungs­ver­suchs, be­wei­sen (Se­nat, Urt. v. 11.02.2009 – VI­II ZR 274/07, NJW 2009, 1341).

[12]   Die­sen Be­weis hat der Klä­ger je­doch ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts ge­führt. Nach den un­an­ge­grif­fe­nen Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts, die die­ses auf der Grund­la­ge der ent­spre­chen­den Aus­füh­run­gen des Sach­ver­stän­di­gen ge­trof­fen hat, weist das Ca­brio­let auch nach den Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen der Be­klag­ten noch den – eben­so in der Feh­ler­mel­dung der Mo­tor­elek­tro­nik do­ku­men­tier­ten – Man­gel „Ver­bren­nungs­aus­set­zer“ ver­bun­den mit Rüt­teln und un­run­dem Lauf des Mo­tors auf. Der vom Land­ge­richt be­auf­trag­te Sach­ver­stän­di­ge hat zwar bei den ers­ten bei­den Be­gut­ach­tun­gen des Fahr­zeugs kei­ne Män­gel in Be­zug auf die Mo­tor­leis­tung fest­stel­len kön­nen. Bei der drit­ten Be­gut­ach­tung hat der Sach­ver­stän­di­ge je­doch zwei­mal ei­nen ge­rin­gen Leis­tungs­ver­lust und leich­tes Rüt­teln des Mo­tors und da­mit ver­bun­den ei­nen un­ru­hi­gen Lauf des Mo­tors fest­ge­stellt. Auch hat er zwei­mal die Feh­ler­mel­dung „Ver­bren­nungs­aus­set­zer“ im Feh­ler­spei­cher des Mo­tor­steu­er­ge­räts ge­fun­den.

[13]   Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts ob­liegt es dem Klä­ger da­ge­gen nicht nach­zu­wei­sen, dass die vom Sach­ver­stän­di­gen be­stä­tig­ten Ver­bren­nungs­aus­set­zer auf der­sel­ben Ur­sa­che wie die kurz nach der Über­ga­be des Fahr­zeugs auf­ge­tre­te­nen Mo­tor­stö­run­gen be­ru­hen. Das Be­ru­fungs­ge­richt ver­kennt, dass es nicht dar­auf an­kommt, ob ein Sach­man­gel mög­li­cher­wei­se auf ei­ne neue Man­gel­ur­sa­che zu­rück­ge­führt wer­den kann, wenn die Man­gel­ur­sa­che al­lein im Fahr­zeug zu su­chen ist und nicht auf ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung sei­tens des Käu­fers oder ei­nes Drit­ten be­ru­hen kann. So ist es hier.

[14]   An­ders als in dem der vor­ge­nann­ten Ent­schei­dung (Se­nat, Urt. v. 11.02.2009 – VI­II ZR 274/07, NJW 2009, 1341) zu­grun­de lie­gen­den Fall kom­men hier nach den Fest­stel­lun­gen des Be­ru­fungs­ge­richts aus­schließ­lich Ur­sa­chen für die Ver­bren­nungs­aus­set­zer in Be­tracht, die im Fahr­zeug selbst be­grün­det lie­gen und nichts mit ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung durch den Käu­fer oder Drit­te zu tun ha­ben, näm­lich „ei­ne de­fek­te Zünd­spu­le, de­fek­te Zünd­ker­ze, de­fek­tes Ein­spritz­ven­til, me­cha­ni­sche De­fek­te am Mo­tor oder ein Wa­ckel­kon­takt in der Elek­trik des Fahr­zeugs“. Auf wel­che die­ser Ur­sa­chen die Ver­bren­nungs­aus­set­zer zu­rück­zu­füh­ren sind, die der Klä­ger be­reits kurz nach der Über­nah­me des Fahr­zeugs im Ju­ni 2004 be­män­gel­te, ist un­er­heb­lich, weil je­de ein­zel­ne der da­für in­fra­ge kom­men­den Ur­sa­chen ei­nen Sach­man­gel dar­stellt.

[15]   2. Die Ent­schei­dung des Be­ru­fungs­ge­richts stellt sich auch nicht aus an­de­ren Grün­den als rich­tig dar (§ 561 ZPO).

[16]   a) Den Man­gel ei­nes zeit­wei­li­gen Leis­tungs­ver­lusts ver­bun­den mit Rüt­teln und un­run­dem Lauf des Mo­tors zeig­te der Klä­ger der Be­klag­ten be­reits kurz nach der Über­ga­be des Fahr­zeugs an, was zu den zu­min­dest zwei Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen im Ju­li und Sep­tem­ber 2004 führ­te. Bei die­ser Sach­la­ge kann, auch wenn man­gels Vor­lie­gens der Vor­aus­set­zun­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs nicht die Ver­mu­tung des § 476 BGB zu­guns­ten des Klä­gers ein­greift, kein ernst­haf­ter Zwei­fel dar­an be­ste­hen, dass der Sach­man­gel – die Ur­sa­che der da­mals auf­ge­tre­te­nen Man­gel­sym­pto­me – be­reits im Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs des Fahr­zeugs vor­lag. Un­ge­klärt ge­blie­ben ist al­ler­dings, ob die spä­ter bei der Be­gut­ach­tung des Fahr­zeugs durch den vom Land­ge­richt be­auf­trag­ten Sach­ver­stän­di­gen fest­ge­stell­ten Ver­bren­nungs­aus­set­zer auf die­sel­be Ur­sa­che zu­rück­zu­füh­ren sind wie die an­fäng­lich auf­ge­tre­te­nen Mo­tor­stö­run­gen. Die­se Un­ge­wiss­heit geht in­des­sen ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Be­ru­fungs­ge­richts nicht zu Las­ten des Klä­gers. Der Käu­fer ge­nügt sei­ner Be­weis­last für das Fehl­schla­gen der Nach­bes­se­rung durch den Nach­weis, dass das Man­gel­sym­ptom – hier: zeit­wei­li­ger Leis­tungs­ver­lust, Rüt­teln und un­run­der Lauf des Mo­tors – wei­ter­hin auf­tritt. An­ders ver­hält es sich nur dann, wenn das er­neu­te Auf­tre­ten des Man­gel­sym­ptoms mög­li­cher­wei­se auf ei­ner un­sach­ge­mä­ßen Be­hand­lung der Kauf­sa­che nach de­ren er­neu­ter Über­nah­me durch den Käu­fer be­ruht (Se­nat, Urt. v. 11.02.2009 – VI­II ZR 274/07, NJW 2009, 1341). Da­für be­ste­hen im vor­lie­gen­den Fall kei­ne An­halts­punk­te.

[17]   b) Der Wirk­sam­keit des Rück­tritts steht auch § 323 V 2 BGB nicht ent­ge­gen. Durch die vom Be­ru­fungs­ge­richt fest­ge­stell­ten Ver­bren­nungs­aus­set­zer wird die Ge­brauchs­taug­lich­keit des Fahr­zeugs mehr als nur un­er­heb­lich be­ein­träch­tigt. Nach den An­ga­ben des Kraft­fahr­zeugsach­ver­stän­di­gen W in der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 13.10.2008, auf die das Be­ru­fungs­ge­richt sich stützt, tra­ten bei ei­ner von dem Sach­ver­stän­di­gen durch­ge­führ­ten Pro­be­fahrt mehr­mals in kur­zer Fol­ge Ver­bren­nungs­aus­set­zer auf, die zur Fol­ge hat­ten, dass das Fahr­zeug je­weils an­ge­hal­ten und neu ge­star­tet wer­den muss­te. Der­ar­ti­ge Ein­schrän­kun­gen der Ge­brauchs­taug­lich­keit, die nicht nur den Fahr­kom­fort schmä­lern, son­dern je nach der Ver­kehrs­si­tua­ti­on, in der sie auf­tre­ten, dar­über hin­aus die Ver­kehrs­si­cher­heit be­ein­träch­ti­gen kön­nen, stel­len, auch wenn sie nur spo­ra­disch auf­tre­ten, ei­nen er­heb­li­chen Man­gel dar.

[18]   Ei­ne ab­wei­chen­de Be­ur­tei­lung ist in­so­weit auch nicht des­we­gen ge­bo­ten, weil der Man­gel mög­li­cher­wei­se mit ge­rin­gem Zeit- und Kos­ten­auf­wand be­ho­ben wer­den kann, wie die Be­klag­te in der Re­vi­si­ons­ver­hand­lung un­ter Hin­weis auf Tat­sa­chen­vor­trag in den Vor­in­stan­zen gel­tend ge­macht hat. Für die Be­ur­tei­lung der Fra­ge, ob die auf der Man­gel­haf­tig­keit des ge­lie­fer­ten Fahr­zeugs be­ru­hen­de Pflicht­ver­let­zung un­er­heb­lich ist und des­we­gen das Rück­tritts­recht des Käu­fers aus­schließt, ist auf den Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ab­zu­stel­len (Se­nat, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07, NJW 2009, 508). Zu die­sem Zeit­punkt war die Ur­sa­che der Fehl­funk­ti­on des Mo­tors trotz meh­re­rer vor­aus­ge­gan­ge­ner Re­pa­ra­tur­ver­su­che der Be­klag­ten noch nicht er­mit­telt. Ein sol­cher Be­fund ist re­gel­mä­ßig als er­heb­li­cher Man­gel ein­zu­stu­fen (vgl. Se­nat, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07). Der so­mit im maß­geb­li­chen Zeit­punkt er­heb­li­che Man­gel wür­de nicht da­durch zu ei­nem ge­ring­fü­gi­gen Man­gel i. S. des § 323 V 2 BGB, dass es bei wei­te­ren Re­pa­ra­tur­ver­su­chen mög­li­cher­wei­se ge­lingt, die Man­gel­ur­sa­che zu er­mit­teln und den Man­gel mit ge­rin­gem Auf­wand zu be­he­ben (vgl. Se­nat, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07).

[19]   III. Das Be­ru­fungs­ur­teil kann da­her kei­nen Be­stand ha­ben; es ist auf­zu­he­ben (§ 562 I ZPO). Die Sa­che ist nicht zur End­ent­schei­dung reif. Sie ist des­halb zur neu­en Ver­hand­lung und Ent­schei­dung an das Be­ru­fungs­ge­richt zu­rück­zu­ver­wei­sen (§ 563 I 1 ZPO) …

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