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Ar­chiv: Ok­to­ber 2018

Be­stim­mung des ört­lich zu­stän­di­gen Ge­richts im VW-Ab­gas­skan­dal – § 826 BGB

Ver­langt der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs, das er nicht von der Volks­wa­gen AG er­wor­ben hat, nur von die­ser Scha­dens­er­satz aus un­er­laub­ter Hand­lung (§ 823 II BGB i. V. mit § 263 StGB, § 826 BGB), ist für die Kla­ge ge­mäß § 32 ZPO so­wohl das Ge­richt, in des­sen Be­zirk der Kfz-Kauf­ver­trag ge­schlos­sen wur­de, als auch je­des Ge­richt, in des­sen Be­zirk ver­trag­li­che Er­fül­lungs­hand­lun­gen vor­ge­nom­men wur­den, ört­lich zu­stän­dig.

OLG Hamm, Be­schluss vom 26.10.2018 – 32 SA 30/18

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An­spruch des Neu­wa­gen­käu­fers auf Er­satz­lie­fe­rung (§ 439 I Fall 2 BGB) ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs

  1. Ein Fahr­zeug ist nicht frei von Sach­män­geln, wenn die Soft­ware der Kupp­lungs­über­hit­zungs­an­zei­ge ei­ne Warn­mel­dung ein­blen­det, die den Fah­rer zum An­hal­ten auf­for­dert, um die Kupp­lung ab­küh­len zu las­sen, ob­wohl dies auch bei Fort­set­zung der Fahrt mög­lich ist.
  2. An der Be­ur­tei­lung als Sach­man­gel än­dert es nichts, wenn der Ver­käu­fer dem Käu­fer mit­teilt, es sei nicht not­wen­dig, die ir­re­füh­ren­de Warn­mel­dung zu be­ach­ten. Dies gilt auch dann, wenn der Ver­käu­fer zu­gleich der Her­stel­ler des Fahr­zeugs ist.

  3. Der Ver­käu­fer ei­nes mit ei­nem Soft­ware­feh­ler be­haf­te­ten Neu­fahr­zeugs kann der vom Käu­fer be­an­spruch­ten Er­satz­lie­fe­rung ei­nes man­gel­frei­en Fahr­zeugs nicht ent­ge­gen­hal­ten, die­se sei un­mög­lich ge­wor­den (§ 275 I BGB), weil die nun­mehr pro­du­zier­ten Fahr­zeu­ge der be­tref­fen­den Mo­dell­ver­si­on mit ei­ner kor­ri­gier­ten Ver­si­on der Soft­ware aus­ge­stat­tet sei­en.

  4. Der Wahl der Nach­er­fül­lung durch Er­satz­lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che steht – in den Gren­zen von Treu und Glau­ben (§ 242 BGB) – grund­sätz­lich nicht ent­ge­gen, dass der Käu­fer zu­vor ver­geb­lich Be­sei­ti­gung des Man­gels (§ 439 I Fall 1 BGB) ver­langt hat.

  5. Das Fest­hal­ten des Käu­fers an dem wirk­sam aus­ge­üb­ten Recht auf Er­satz­lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che ist – eben­so wie das Fest­hal­ten des Käu­fers an ei­nem wirk­sam er­klär­ten Rück­tritt vom Kauf­ver­trag (BGH, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07, NJW 2009, 509 Rn. 23; Urt. v. 26.10.2016 – VI­II ZR 240/15, NJW 2017, 153 Rn. 31) – nicht treu­wid­rig, wenn der Man­gel nach­träg­lich oh­ne Ein­ver­ständ­nis des Käu­fers be­sei­tigt wird (hier: durch Auf­spie­len ei­ner kor­ri­gier­ten Ver­si­on der Soft­ware).

  6. Ob die vom Käu­fer be­an­spruch­te Art der Nach­er­fül­lung (hier: Er­satz­lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che) im Ver­gleich zu der an­de­ren Va­ri­an­te (hier: Be­sei­ti­gung des Man­gels) we­gen der da­mit ver­bun­de­nen Auf­wen­dun­gen für den Ver­käu­fer un­ver­hält­nis­mä­ßi­ge Kos­ten ver­ur­sacht und die­sen des­halb un­an­ge­mes­sen be­las­tet, ent­zieht sich ei­ner ver­all­ge­mei­ne­rungs­fä­hi­gen Be­trach­tung und ist auf­grund ei­ner um­fas­sen­den In­ter­es­sen­ab­wä­gung und Wür­di­gung al­ler maß­geb­li­chen Um­stän­de des kon­kre­ten Ein­zel­falls un­ter Be­rück­sich­ti­gung der in § 439 III 2 BGB a.F. (§ 439 IV 2 BGB n.F.) ge­nann­ten Kri­te­ri­en fest­zu­stel­len.

  7. Für die Be­ur­tei­lung der re­la­ti­ven Un­ver­hält­nis­mä­ßig­keit der vom Käu­fer ge­wähl­ten Art der Nach­er­fül­lung im Ver­gleich zu der an­de­ren Art ist grund­sätz­lich auf den Zeit­punkt des Zu­gangs des Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gens ab­zu­stel­len.

  8. Der auf Er­satz­lie­fe­rung in An­spruch ge­nom­me­ne Ver­käu­fer darf den Käu­fer nicht un­ter Aus­übung der Ein­re­de der Un­ver­hält­nis­mä­ßig­keit auf Nach­bes­se­rung ver­wei­sen, wenn der Ver­käu­fer den Man­gel nicht voll­stän­dig, nach­hal­tig und fach­ge­recht be­sei­ti­gen kann.

  9. § 439 II BGB kann ver­schul­dens­un­ab­hän­gig auch vor­ge­richt­li­che Rechts­an­walts­kos­ten er­fas­sen, die dem Käu­fer ent­ste­hen, um das Ver­trags­ziel der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­frei­en Sa­che zu er­rei­chen.

BGH, Ur­teil vom 24.10.2018 – VI­II ZR 66/17
(vor­an­ge­hend: OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 20.02.2017 – 14 U 199/16)

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Kein An­spruch des Käu­fers auf Trans­port­kos­ten­vor­schuss (§ 439 II BGB) bei Ab­ho­lung der Kauf­sa­che durch Ver­käu­fer

  1. Ein taug­li­ches Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen des Käu­fers muss des­sen Be­reit­schaft um­fas­sen, dem Ver­käu­fer die Kauf­sa­che am Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung zur Ver­fü­gung zu stel­len, da­mit der Ver­käu­fer prü­fen kann, ob der Käu­fer zu Recht Nach­er­fül­lung ver­langt.
  2. Ist der An­spruch des Käu­fers auf Nach­er­fül­lung am Wohn- oder Ge­schäfts­sitz des Ver­käu­fers zu er­fül­len und muss des­halb die Kauf­sa­che (hier: ein Ge­braucht­wa­gen) dort­hin ver­bracht wer­den, so hat der Ver­käu­fer dem Käu­fer auf des­sen Ver­lan­gen zwar grund­sätz­lich ei­nen Trans­port­kos­ten­vor­schuss zu ge­wäh­ren. Ein An­spruch des Käu­fers auf ei­nen Trans­port­kos­ten­vor­schuss be­steht aber nicht, wenn der Ver­käu­fer be­reit ist, die Kauf­sa­che auf ei­ge­ne Kos­ten beim Käu­fer ab­zu­ho­len und zum Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung und zu­rück zu trans­por­tie­ren.

OLG Köln, Be­schluss vom 23.10.2018 – 16 U 113/18
(vor­an­ge­hend: LG Aa­chen, Ur­teil vom 14.06.2018 – 12 O 29/18)

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Kein Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf

Kauft ei­ne na­tür­li­che Per­son von ei­nem Kfz-Händ­ler ein Fahr­zeug, so ist grund­sätz­lich da­von aus­zu­ge­hen, dass sie da­bei als Ver­brau­cher (§ 13 BGB) han­delt, al­so den Kauf­ver­trag zu Zwe­cken ab­schließt, die über­wie­gend we­der ih­rer ge­werb­li­chen noch ih­rer selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit zu­ge­rech­net wer­den kön­nen. An­ders ist dies nur, wenn Um­stän­de vor­lie­gen, nach de­nen das Han­deln aus der Sicht des Ver­käu­fers ein­deu­tig und zwei­fels­frei ei­ner ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit zu­zu­rech­nen ist (vgl. BGH Urt. v. 30.09.2009 – VI­II ZR 7/09, NJW 2009, 3780 Rn. 11). Da­für ge­nügt es nicht, dass der Käu­fer ein Ge­wer­be be­treibt. Viel­mehr liegt auch in die­sem Fall grund­sätz­lich ein Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I 1 BGB), bei dem ein voll­stän­di­ger Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss ge­mäß § 475 I BGB a.F. un­zu­läs­sig ist.

AG Mün­chen, Ur­teil vom 18.10.2018 – 174 C 4185/18

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Aus­übung ei­nes Ge­stal­tungs­rechts erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung – Fa­brik­neu­heit ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Der Vor­trag ei­ner Par­tei, dass ein Ge­stal­tungs­recht (hier: Wi­der­ruf ge­mäß §§ 312b, 312g, 355 f. BGB) erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung aus­ge­übt wor­den sei, ist in der Be­ru­fungs­in­stanz grund­sätz­lich un­ab­hän­gig von den Vor­aus­set­zun­gen des § 531 II ZPO zu be­rück­sich­ti­gen. Hier­auf ist oh­ne Ein­fluss, ob die Er­klä­rung des Ge­stal­tungs­rechts als sol­che von der Ge­gen­sei­te be­strit­ten wird oder (was der Re­gel ent­spre­chen dürf­te) zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig ist.
  2. Wenn ei­ne Par­tei zu­läs­si­ger­wei­se erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung von ei­nem Ge­stal­tungs­recht Ge­brauch macht, be­grün­det es kei­ne Nach­läs­sig­keit i. S. von § 531 II 1 Nr. 3 ZPO, dass sie zu den (wei­te­ren) tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des be­tref­fen­den Ge­stal­tungs­rechts erst­mals in der Be­ru­fungs­in­stanz vor­trägt.
  3. Ein Wohn­mo­bil ist wie je­des an­de­re Kraft­fahr­zeug un­ter an­de­rem dann nicht mehr fa­brik­neu, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen.

BGH, Ur­teil vom 17.10.2018 – VI­II ZR 212/17

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Um­fang der ei­nem Ge­braucht­wa­gen­händ­ler ob­lie­gen­den Sicht­prü­fung

  1. Ei­nen Ge­braucht­wa­gen­händ­ler trifft kei­ne ge­ne­rel­le, an­las­s­un­ab­hän­gi­ge Ob­lie­gen­heit, ein Fahr­zeug vor dem Ver­kauf um­fas­send zu un­ter­su­chen. Viel­mehr kann er zu ei­ner Über­prü­fung des Fahr­zeugs nur auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de, die für ihn ei­nen kon­kre­ten Ver­dacht auf Män­gel be­grün­den, ge­hal­ten sein, et­wa dann, wenn er die Vor­schä­di­gung ei­nes zu ver­äu­ßern­den Fahr­zeugs kennt. Ab­ge­se­hen von die­sen Fäl­len ist der Händ­ler grund­sätz­lich nur zu ei­ner fach­män­ni­schen äu­ße­ren Be­sich­ti­gung („Sicht­prü­fung“) ver­pflich­tet (im An­schluss u. a. an BGH, Urt. v. 15.04.2015 – VI­II ZR 80/14, ju­ris Rn. 14 m. w. Nachw.).
  2. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler hat An­lass für ei­ne über ei­ne Sicht­prü­fung hin­aus­ge­hen­de Un­ter­su­chung ei­nes im Mai 2008 erst­zu­ge­las­se­nen Fahr­zeugs, wenn ei­ne Sei­ten­schei­be aus­weis­lich des Schei­bens­tem­pels erst im Sep­tem­ber 2008 her­ge­stellt wur­de, wäh­rend die üb­ri­gen Schei­ben be­reits 2007 her­ge­stellt wur­den. Denn zum ei­nen ge­hört es zu ei­ner fach­män­ni­schen Sicht­prü­fung, die Her­stel­lungs­da­ten ein­zel­ner Fahr­zeug­tei­le mit dem Bau­jahr und der Erst­zu­las­sung des Fahr­zeugs ab­zu­glei­chen. Zum an­de­ren muss sich dem Händ­ler der Ver­dacht auf­drän­gen, dass ein Un­fall­scha­den da­zu ge­führt hat, dass in das Fahr­zeug (nach­träg­lich) ei­ne nach sei­ner Erst­zu­las­sung her­ge­stell­te Schei­be ein­ge­baut wur­de.
  3. Ein Ge­braucht­wa­gen­händ­ler, der ei­ne auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de ge­bo­te­ne Un­ter­su­chung ei­nes zum Ver­kauf ste­hen­den Fahr­zeugs un­ter­lässt und dies dem Käu­fer nicht mit­teilt, muss sich den Vor­wurf ei­ner arg­lis­ti­gen Täu­schung des Käu­fers ge­fal­len las­sen. Glei­ches gilt, wenn der Händ­ler dem Käu­fer ver­schweigt, dass er bei ei­ner um­fas­sen­den Un­ter­su­chung des Fahr­zeugs ei­nen Un­fall­scha­den fest­ge­stellt hat.

LG Er­furt, Ur­teil vom 16.10.2018 – 2 O 1179/17

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Scha­dens­be­mes­sung nach fik­ti­ven Män­gel­be­sei­ti­gungkos­ten im Kauf­recht

Ein Käu­fer, der ei­ne man­gel­haf­te Kauf­sa­che be­hält und den Man­gel (zu­nächst) nicht be­sei­ti­gen lässt, kann vom Ver­käu­fer, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen An­spruch auf „klei­nen“ Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§ 437 Nr. 3, §§ 280 I, II, 281 BGB) er­füllt sind, Scha­dens­er­satz in Hö­he der fik­ti­ven Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten ver­lan­gen. Dem steht nicht ent­ge­gen, dass der für das Werk­ver­trags­recht zu­stän­di­ge VII. Zi­vil­se­nat des BGH sei­ne Recht­spre­chung zur Scha­dens­be­mes­sung nach fik­ti­ven Män­gel­be­sei­ti­gungs­kos­ten mit Ur­teil vom 22.02.2018 – VII ZR 46/17 – auf­ge­ge­ben hat. Denn die­se Recht­spre­chungs­än­de­rung ist im Kauf­recht nicht nach­zu­voll­zie­hen, weil dort ei­ne dem § 637 III BGB ent­spre­chen­de Vor­schrift fehlt und da­her der Käu­fer vom Ver­käu­fer kei­nen Vor­schuss für die zur Be­sei­ti­gung des Man­gels er­for­der­li­chen Auf­wen­dun­gen ver­lan­gen kann.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 09.10.2018 – 24 U 194/17

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Kei­ne Be­weis­last­um­kehr nach § 476 BGB a.F. (= § 477 BGB n.F.) bei de­fek­tem Na­vi­ga­ti­ons­sys­tem

Zeigt sich in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Über­ga­be ei­nes Fahr­zeugs an den Käu­fer ein – auf ei­ne de­fek­te GPS-An­ten­ne zu­rück­zu­füh­ren­der – De­fekt des Na­vi­ga­ti­ons­sys­tems, mit des­sen Auf­tre­ten je­der­zeit ge­rech­net wer­den muss, so kann nicht ge­mäß § 476 BGB a.F. (= § 477 BGB n.F.) ver­mu­tet wer­den, dass das Fahr­zeug zu­min­dest im An­satz schon bei der Über­ga­be man­gel­haft war. Denn die­se Ver­mu­tung ist mit der Art des Man­gels un­ver­ein­bar, so­dass ei­ne Be­weis­last­um­kehr zu­guns­ten des Käu­fers aus­ge­schlos­sen ist.

AG Nord­hau­sen, Ur­teil vom 08.10.2018 – 22 C 347/17

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Ein­heit­li­cher Er­fül­lungs­ort für sämt­li­che Rück­ge­währ­pflich­ten nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Je­den­falls nach ei­nem Rück­tritt (hier: des Käu­fers) von ei­nem bei­der­seits voll­stän­dig er­füll­ten Kauf­ver­trag sind sämt­li­che Rück­ge­währ­pflich­ten ein­heit­lich dort zu er­fül­len, wo sich die Kauf­sa­che im Zeit­punkt des Rück­tritts ver­trags­ge­mäß be­fin­det. Ge­mein­sa­mer Er­fül­lungs­ort ist al­so in der Re­gel der Ort, an dem der Käu­fer sei­nen Wohn­sitz hat. Der Käu­fer kann des­halb re­gel­mä­ßig ge­stützt auf § 29 I ZPO bei dem für sei­nen Wohn­sitz zu­stän­di­gen Amts- oder Land­ge­richt Kla­ge auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses, Zug um Zug ge­gen Rück­ge­währ der Kauf­sa­che, er­he­ben.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 04.10.2018 – 24 U 1279/18
(vor­an­ge­hend: LG Mem­min­gen, Ur­teil vom 04.04.2018 – 31 O 846/17)

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Kauf­in­ter­es­sent als Be­sitz­die­ner des Kfz-Ver­käu­fers bei Pro­be­fahrt

Ein Kauf­in­ter­es­sent, der mit ei­nem zum Ver­kauf ste­hen­den Fahr­zeug ei­ne Pro­be­fahrt un­ter­nimmt, ist je­den­falls dann nur Be­sitz­die­ner (§ 855 BGB) des Ver­käu­fers, wenn die­ser sämt­li­che Fahr­zeug­pa­pie­re so­wie den zwei­ten Fahr­zeug­schlüs­sel und den Not­schlüs­sel be­hält, dem Kauf­in­ter­es­sen­ten das – mit ei­nem „ro­ten Händ­ler­kenn­zei­chen“ ver­se­he­ne – Fahr­zeug für le­dig­lich 20 Mi­nu­ten über­lässt und ihm un­ter­sagt, wäh­rend der Pro­be­fahrt in dem Fahr­zeug zu rau­chen. Dem steht nicht ent­ge­gen, dass der Ver­käu­fer an der Pro­be­fahrt nicht teil­nimmt.

KG, Be­schluss vom 04.10.2018 – 26 U 159/17
(vor­an­ge­hend: LG Ber­lin, Ur­teil vom 26.09.2017 – 36 O 273/16)

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