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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Ju­li 2016

Er­fül­lungs­ort der Nach­bes­se­rung am Be­triebs­sitz des Kfz-Händ­lers

  1. Feh­len ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen der Par­tei­en ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges über den Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung, so ist je­den­falls der Er­fül­lungs­ort der Nach­bes­se­rung re­gel­mä­ßig an dem Ort an­zu­sie­deln, an dem der Ver­käu­fer sei­ne ge­werb­li­che Nie­der­las­sung hat. Denn die Nach­bes­se­rung ei­nes Kraft­fahr­zeugs er­for­dert in der Re­gel tech­nisch auf­wen­di­ge Dia­gno­se- oder Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten, die we­gen der dort vor­han­de­nen ma­te­ri­el­len und per­so­nel­len Mög­lich­kei­ten sinn­voll nur am Be­triebs­sitz des Ver­käu­fers vor­ge­nom­men wer­den kön­nen (im An­schluss an OLG Mün­chen, Urt. v. 20.06.2007 – 20 U 2204/07, NJW 2007, 3214).
  2. Dass der Käu­fer mit dem Fahr­zeug ei­ne er­heb­li­che Stre­cke zu­rück­le­gen oder es so­gar zum Be­triebs­sitz des Händ­lers trans­por­tie­ren las­sen muss, be­freit ihn nicht von der Ob­lie­gen­heit, dem Ver­käu­fer das Fahr­zeug zur Über­prü­fung er­ho­be­ner Män­gel­rü­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len. Eben­so ist das ge­ge­be­nen­falls vom Käu­fer zu tra­gen­de Ri­si­ko, Auf­wen­dun­gen man­gels Er­for­der­lich­keit nicht vom Ver­käu­fer er­setzt zu be­kom­men, kei­ne er­heb­li­che Un­an­nehm­lich­keit i. S. des Art. 3 III der Ver­brauchs­gü­ter­kauf-Richt­li­nie.

AG Mep­pen, Ur­teil vom 25.07.2016 – 3 C 314/16
(nach­fol­gend: LG Os­na­brück, Be­schluss vom 13.10.2016 – 8 S 347/16)

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An­fech­tung ei­nes Kfz-Kauf­ver­tra­ges we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung – VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Dass „die Volks­wa­gen AG“ den Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs arg­lis­tig über des­sen Schad­stoff­emis­sio­nen ge­täuscht hat, setzt vor­aus, dass we­nigs­tens ein Mit­glied ih­res Vor­stands Kennt­nis von der Ent­wick­lung und der Ver­wen­dung der die Schad­stoff­emis­sio­nen ma­ni­pu­lie­ren­den Soft­ware hat­te. Die sub­stan­zi­ier­te Dar­le­gung, dass die­se Vor­aus­set­zung er­füllt ist, ge­hört zur Schlüs­sig­keit ei­nes Kla­ge­vor­trags.
  2. Ein VW-Ver­trags­händ­ler, der in der Rechts­form ei­ner GmbH im ei­ge­nen Na­men und auf ei­ge­ne Rech­nung Fahr­zeu­ge ver­kauft, oh­ne mit der Volks­wa­gen AG ge­sell­schafts­recht­lich oder per­so­nell ver­floch­ten zu sein, muss sich ein et­wa arg­lis­ti­ges Ver­hal­ten der Volks­wa­gen AG im Zu­sam­men­hang mit dem VW-Ab­gas­skan­dal nicht zu­rech­nen las­sen. Denn als Fahr­zeug­her­stel­le­rin ist die Volks­wa­gen AG nicht Ge­hil­fin des Ver­trags­händ­lers bei der Er­fül­lung von Ver­käu­fer­pflich­ten, son­dern Drit­te i. S. von § 123 II 1 BGB.

LG Bam­berg, Ur­teil vom 22.07.2016 – 11 O 62/16

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Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung auf­grund von „Vor­feld­er­klä­run­gen“ des Ver­käu­fers in ei­nem „mobile.​de“-In­se­rat

  1. An­ga­ben, die ein Kfz-Händ­ler in ei­nem In­ter­net­in­se­rat zur Aus­stat­tung ei­nes zum Ver­kauf ste­hen­den Fahr­zeugs macht, füh­ren zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung i. S. des § 434 I 1 BGB, wenn sich der Ver­käu­fer da­von vor Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges nicht ein­deu­tig dis­tan­ziert. Der Hin­weis „Irr­tü­mer vor­be­hal­ten“ in dem In­se­rat än­dert dar­an nichts.
  2. An ei­ner ein­deu­ti­gen Dis­tan­zie­rung oder Rich­tig­stel­lung fehlt es, wenn ein im Vor­feld des Ver­trags­schlus­ses (z. B. in ei­nem In­se­rat) ge­nann­tes Aus­stat­tungs­merk­mal im schrift­li­chen Kauf­ver­trag schlicht nicht mehr er­wähnt wird.

OLG Hamm, Ur­teil vom 21.07.2016 – 28 U 2/16

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Nach­er­fül­lung beim Neu­wa­gen­kauf – Wahl­recht des Käu­fers

  1. Ein Käu­fer, der sein Wahl­recht zu­guns­ten ei­ner Art der Nach­er­fül­lung (Nach­bes­se­rung oder Er­satz­lie­fe­rung) aus­ge­übt und die­se vom Ver­käu­fer ver­langt hat, ist grund­sätz­lich an sei­ne Wahl ge­bun­den, wenn der Ver­käu­fer wie ver­langt nach­er­füllt oder den Käu­fer in Be­zug auf die ge­wähl­te Art der Nach­er­fül­lung in An­nah­me­ver­zug ver­setzt hat oder wenn der Ver­käu­fer rechts­kräf­tig zu ei­ner Art der Nach­er­fül­lung ver­ur­teilt wur­de.
  2. Der Ver­käu­fer kann die Ein­re­de aus § 439 III BGB, dass die vom Käu­fer ge­wähl­te Art der Nach­er­fül­lung nur mit un­ver­hält­nis­mä­ßi­gen Kos­ten mög­lich sei, nicht mehr er­he­ben, wenn der Käu­fer be­reits wirk­sam vom Kauf­ver­trag zu­rück­ge­tre­ten ist. Viel­mehr muss der Ver­käu­fer die Un­ver­hält­nis­mä­ßig­keit gel­tend ma­chen, so­lan­ge noch ein Nach­er­fül­lungs­an­spruch be­steht, al­so be­vor der Käu­fer den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag er­klärt, den Kauf­preis ge­min­dert oder Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ver­langt hat.

OLG Hamm, Ur­teil vom 21.07.2016 – 28 U 175/15

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„Recht zur zwei­ten An­die­nung“ bei In­zah­lung­ga­be ei­nes man­gel­haf­ten Pkw

  1. Weist ein von ei­nem Kfz-Händ­ler in Zah­lung ge­nom­me­ner Pkw nicht die mit dem In­zah­lung­ge­ber ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit auf, weil das Fahr­zeug nach ei­nem Wild­un­fall ab­re­de­wid­rig nicht (voll­stän­dig) in­stand ge­setzt wur­de, muss der Händ­ler dem In­zah­lung­ge­ber grund­sätz­lich er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­bes­se­rung set­zen, be­vor er mit Er­folg Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung (§§ 280 I, III, 281 BGB) in Hö­he der Re­pa­ra­tur­kos­ten ver­lan­gen kann.
  2. Ei­ne Frist­set­zung ist zwar ge­mäß § 281 II Fall 1 BGB aus­nahms­wei­se ent­behr­lich, wenn der In­zah­lung­ge­ber die Nach­bes­se­rung ernst­haft und end­gül­tig ver­wei­gert. An das Vor­lie­gen ei­ner sol­chen Er­fül­lungs­ver­wei­ge­rung sind je­doch stren­ge An­for­de­run­gen zu stel­len; der In­zah­lung­ge­ber muss ein­deu­tig und als „letz­tes Wort“ zum Aus­druck ge­bracht ha­ben, dass er nicht leis­ten und sich auch durch ei­ne (wei­te­re) Auf­for­de­rung zur Leis­tung nicht um­stim­men las­sen wird. Dar­an fehlt es, wenn der Kfz-Händ­ler nicht Nach­bes­se­rung, son­dern un­mit­tel­bar Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ver­langt und der In­zah­lung­ge­ber die­ses Ver­lan­gen zu­rück­weist.

AG Bre­men, Ur­teil vom 20.07.2016 – 17 C 245/15
(nach­fol­gend: LG Bre­men, Be­schluss vom 10.02.2017 – 4 S 254/16)

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Kei­ne Ob­lie­gen­heit zur Frist­set­zung beim Ver­brauchs­gü­ter­kauf – Richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung von § 323 I BGB

  1. Bei ei­nem Ver­brauchs­gü­ter­kauf (§ 474 I BGB) muss der mit ei­ner man­gel­haf­ten Sa­che be­lie­fer­te Käu­fer dem Ver­käu­fer nicht er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Nach­er­fül­lung set­zen, be­vor er we­gen des Man­gels Scha­dens­er­satz statt der Leis­tung ver­lan­gen, vom Kauf­ver­trag zu­rück­tre­ten oder den Kauf­preis min­dern darf. Viel­mehr ge­nügt, dass der Käu­fer – oh­ne dem Ver­käu­fer ei­ne Frist zu set­zen – Nach­er­fül­lung ver­langt, der Ver­käu­fer aber nicht in­ner­halb ei­nes an­ge­mes­se­nen Zeit­raums Ab­hil­fe ge­schaf­fen hat (im An­schluss an LG Stutt­gart, Urt. v. 08.02.2012 – 13 S 160/11; LG Mei­nin­gen, Urt. v. 06.12.2012 – 1 O 201/12).
  2. Der Käu­fer ei­nes Neu­wa­gens, der we­gen ei­nes Man­gels den „Rück­tritt vom Kauf­ver­trag“ er­klärt und dem Ver­käu­fer gleich­zei­tig mit­teilt, er sei da­mit ein­ver­stan­den, dass der Ver­käu­fer ihm ein neu­es (man­gel­frei­es) Fahr­zeug be­stel­le, bringt da­mit hin­rei­chend deut­lich zum Aus­druck, dass er in Wahr­heit Nach­er­fül­lung durch Er­satz­lie­fe­rung (§ 437 Nr. 1, § 439 I Fall 2 BGB) be­gehrt.

LG Bonn, Ur­teil vom 20.07.2016 – 9 O 350/15

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An­for­de­run­gen an die Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung im Kauf­recht

  1. Bei der Be­ur­tei­lung, ob ei­ne vom Käu­fer zur Nach­er­fül­lung be­stimm­te Frist an­ge­mes­sen ist, ist – in den Gren­zen des § 475 I BGB – in ers­ter Li­nie ei­ne Ver­ein­ba­rung der Par­tei­en maß­geb­lich (Fort­füh­rung von BGH, Urt. v. 06.02.1954 – II ZR 176/53, BGHZ 12, 267, 269 f.). Da­bei darf der Käu­fer ei­ne vom Ver­käu­fer selbst an­ge­ge­be­ne Frist als an­ge­mes­sen an­se­hen, auch wenn sie ob­jek­tiv zu kurz ist.
  2. Für ei­ne Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung ge­mäß § 323 I BGB, § 281 I BGB ge­nügt es, wenn der Gläu­bi­ger durch das Ver­lan­gen nach so­for­ti­ger, un­ver­züg­li­cher oder um­ge­hen­der Leis­tung oder durch ver­gleich­ba­re For­mu­lie­run­gen – hier ein Ver­lan­gen nach schnel­ler Be­he­bung ge­rüg­ter Män­gel – deut­lich macht, dass dem Schuld­ner für die Er­fül­lung nur ein be­grenz­ter (be­stimm­ba­rer) Zeit­raum zur Ver­fü­gung steht. Der An­ga­be ei­nes be­stimm­ten Zeit­raums oder ei­nes be­stimm­ten (End-)Ter­mins be­darf es nicht (Fort­füh­rung von BGH, Urt. v. 12.08.2009 – VI­II ZR 254/08, NJW 2009, 3153; Urt. v. 18.03.2015 – VI­II ZR 176/14, NJW 2015, 2564). Er­gibt sich da­bei aus den Ge­samt­um­stän­den, dass ein ernst­haf­tes Nach­er­fül­lungs­ver­lan­gen vor­liegt, scha­det es nicht, dass die­ses in höf­li­che Form ei­ner „Bit­te“ ge­klei­det ist.
  3. Für die Be­ur­tei­lung, ob die Nach­er­fül­lung für den Käu­fer un­zu­mut­bar ist, sind al­le Um­stän­de des Ein­zel­falls zu be­rück­sich­ti­gen, ins­be­son­de­re die Zu­ver­läs­sig­keit des Ver­käu­fers oder der Um­stand, dass der Ver­käu­fer be­reits bei dem ers­ten Er­fül­lungs­ver­such, al­so bei Über­ga­be, ei­nen er­heb­li­chen Man­gel an fach­li­cher Kom­pe­tenz hat er­ken­nen las­sen und das Ver­trau­ens­ver­hält­nis zwi­schen den Par­tei­en nach­hal­tig ge­stört ist (Be­stä­ti­gung von BGH, Urt. v. 15.04.2015 – VI­II ZR 80/14, NJW 2015, 1669).

BGH, Ur­teil vom 13.07.2016 – VI­II ZR 49/15

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(Kein) An­spruch des Ver­käu­fers auf Scha­dens­er­satz nach un­be­rech­tig­tem Man­gel­be­sei­ti­gungs­ver­lan­gen des Käu­fers

Ein un­be­rech­tig­tes Man­gel­be­sei­ti­gungs­ver­lan­gen des Käu­fers nach § 439 I BGB stellt ei­ne zum Scha­dens­er­satz ver­pflich­ten­de schuld­haf­te Ver­trags­ver­let­zung dar, wenn der Käu­fer er­kannt oder fahr­läs­sig nicht er­kannt hat, dass ein Man­gel der Kauf­sa­che nicht vor­liegt, son­dern die Ur­sa­che für das Sym­ptom, hin­ter dem er ei­nen Man­gel ver­mu­tet, in sei­nem ei­ge­nen Ver­ant­wor­tungs­be­reich liegt. Der Käu­fer braucht nicht vor­ab zu klä­ren und fest­zu­stel­len, ob die von ihm be­an­stan­de­te Er­schei­nung das Sym­ptom ei­nes Sach­man­gels ist. Er muss le­dig­lich im Rah­men sei­ner Mög­lich­kei­ten sorg­fäl­tig über­prü­fen, ob die Er­schei­nung auf ei­ne Ur­sa­che zu­rück­zu­füh­ren ist, die nicht dem Ver­ant­wor­tungs­be­reich des Ver­käu­fers zu­zu­ord­nen ist. Bleibt da­bei un­ge­wiss, ob tat­säch­lich ein Man­gel vor­liegt, darf der Käu­fer Män­gel­rech­te gel­tend ma­chen, oh­ne Scha­dens­er­satz­pflich­ten we­gen ei­ner schuld­haf­ten Ver­trags­ver­let­zung be­fürch­ten zu müs­sen, auch wenn sich sein Ver­lan­gen im Er­geb­nis als un­be­rech­tigt her­aus­stellt (im An­schluss an BGH, Urt. v. 23.01.2008 – VI­II ZR 246/06, WM 2008, 561 Rn. 12 f.).

LG Cott­bus, Ur­teil vom 13.07.2016 – 4 O 38/14
(nach­fol­gend: OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 08.11.2018 – 12 U 176/16)

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Kei­ne An­fech­tung we­gen ei­nes Ei­gen­schafts­irr­tums (§ 119 II BGB) im VW-Ab­gas­skan­dal

  1. Ein vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­ner Ge­braucht­wa­gen ist i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 man­gel­haft. Denn ein Käu­fer darf er­war­ten, dass ein Fahr­zeug die ein­schlä­gi­gen Emis­si­ons­grenz­wer­te nicht nur dann ein­hält, wenn es ei­nem Emis­si­ons­test un­ter­zo­gen wird. Der Um­stand, dass bei ei­nem vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeug (nur) in die­ser Si­tua­ti­on die Schad­stoff­emis­sio­nen re­du­ziert wer­den, be­grün­det des­halb ei­nen Man­gel, oh­ne dass es dar­auf an­kommt, ob sich das Fahr­zeug für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung eig­net.
  2. Der Käu­fer ei­nes vom VW-Ab­gas­skan­dal be­trof­fe­nen Fahr­zeugs kann sei­ne auf den Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges ge­rich­te­te Wil­lens­er­klä­rung nicht wirk­sam mit der Be­grün­dung an­fech­ten, er ha­be sich über die Schad­stoff­emis­sio­nen des Fahr­zeugs und da­mit über ei­ne ver­kehrs­we­sent­li­che Ei­gen­schaft i. S. des § 119 II BGB ge­irrt. Denn als le­ges spe­cia­les dür­fen die Re­ge­lun­gen über die kauf­ver­trag­li­che Män­gel­haf­tung (§§ 434 ff. BGB) und ins­be­son­de­re das Recht des Ver­käu­fers zur zwei­ten An­die­nung nicht durch ei­ne Irr­tums­an­fech­tung (§ 119 II BGB) un­ter­lau­fen wer­den.

LG Land­au (Pfalz), Ur­teil 11.07.2016 – 2 O 17/16

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Kor­ro­si­on als ty­pi­sche Al­te­rungs­er­schei­nung ei­nes Ge­braucht­wa­gens

  1. Kor­ro­si­on kann bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen an­ge­sichts des Al­ters (hier: zwölf Jah­re) und der Lauf­leis­tung (hier: rund 278.000 km) des Fahr­zeugs ei­ne ty­pi­sche Al­te­rungs­er­schei­nung sein. In die­sem Fall trifft den Ver­käu­fer nur dann ei­ne Sach­män­gel­haf­tung, wenn er mit dem Käu­fer ei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts ge­trof­fen hat, dass das Fahr­zeug rost­frei sei.
  2. Kor­ro­si­on ist bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen nur dann ein Sach­man­gel i. S. des § 434 I 2 Nr. 2 BGB, wenn sie an­ge­sichts des Al­ters und die Lauf­leis­tung des Fahr­zeugs un­ge­wöhn­lich stark ist und das Fahr­zeug des­halb kei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei ei­nem ver­gleich­ba­ren Ge­braucht­wa­gen üb­lich ist und die der Käu­fer des­halb er­war­ten kann.

AG Pan­kow/Wei­ßen­see, Ur­teil vom 11.07.2016 – 4 C 101/16

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