1. Schiebt ein Kfz-Händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor, um ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft zu ver­schlei­ern und das Fahr­zeug un­ter Aus­schluss der Haf­tung für Män­gel zu ver­kau­fen, dann muss er sich ge­mäß § 475 I 2 BGB so be­han­deln las­sen, als hät­te er selbst das Fahr­zeug ver­kauft. Der Händ­ler kann sich des­halb nicht mit Er­folg auf ei­nen ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­t­un­g­aus­schluss be­ru­fen (§ 475 I 1 BGB).
  2. Da­für, dass ein Kfz-Händ­ler beim Ver­kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens an ei­nen Ver­brau­cher ein in Wahr­heit vor­lie­gen­des Ei­gen­ge­schäft ver­schlei­ern will, in­dem er ei­nen Ver­brau­cher als Ver­käu­fer vor­schiebt, spricht ei­ne ge­wis­se Ver­mu­tung, wenn der mut­maß­li­che Stroh­mann dem Händ­ler per­sön­lich na­he­steht (hier: Va­ter-Sohn-Be­zie­hung).
  3. Ein Ge­braucht­wa­gen ist „scheck­heft­ge­pflegt“, wenn die vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­schrie­be­nen War­tungs­in­ter­val­le ein­ge­hal­ten und die fäl­li­gen War­tungs­ar­bei­ten in ei­ner au­to­ri­sier­ten Fach­werk­statt durch­ge­führt wor­den sind. Wur­den bei ei­nem als „scheck­heft­ge­pflegt“ an­ge­prie­se­nen Ge­braucht­wa­gen je­den­falls zwei vom Fahr­zeug­her­stel­ler vor­ge­ge­be­ne War­tungs­ter­mi­ne aus­ge­las­sen, lei­det das Fahr­zeug an ei­nem Man­gel i. S. von § 434 I 1 BGB, wo­bei ei­ne Nach­bes­se­rung (§ 439 I Fall 1 BGB) un­mög­lich ist.

OLG Hamm, Ur­teil vom 13.11.2014 – 2 U 58/14

Sach­ver­halt: Der Be­klag­te, der in D. ei­nen Ge­braucht­wa­gen­han­del be­treibt, bot im In­ter­net ei­nen ge­brauch­ten Pkw Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic für 9.999 € zum Kauf an. Nach­dem der Klä­ger we­gen die­ses Fahr­zeugs am 11.02. und am 12.02.2013 per E-Mail mit dem Be­klag­ten kor­re­spon­diert hat­te, be­gab er sich am 16.02.2013 in Be­glei­tung sei­ner Ehe­frau E zu dem Be­klag­ten nach D., da er In­ter­es­se an dem an­ge­bo­te­nen Pkw hat­te. Er be­ab­sich­tig­te, das von ihm sei­ner­zeit ge­nutz­te Fahr­zeug bei dem Be­klag­ten in Zah­lung zu ge­ben.

Nach Ver­hand­lun­gen, de­ren Ver­lauf im Ein­zel­nen strei­tig ist, un­ter­schrieb der Klä­ger zum ei­nen ei­nen „ADAC Kauf­ver­trag für den Ver­kauf ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeu­ges von ei­nem Un­ter­neh­mer an ei­nen Un­ter­neh­mer“. In die­sem Ver­trag, mit dem der Klä­ger sein Alt­fahr­zeug für 3.650 € an den Be­klag­ten ver­kauf­te, sind als Par­tei­en die Fir­ma F (In­ha­ber: der Be­klag­te) und der Klä­ger ge­nannt; al­ler­dings wird irr­tüm­lich der Klä­ger als Käu­fer und der Be­klag­te als Ver­käu­fer auf­ge­führt. Der Ver­trag ent­hält den von E stam­men­den hand­schrift­li­chen Zu­satz „Ver­kauft wie be­sich­tigt und Pro­be ge­fah­ren oh­ne Män­gel. Pri­vat­ver­kauf oh­ne Ge­währ­leis­tung.“

Zum an­de­ren un­ter­schrieb der Klä­ger ei­nen „ADAC Kauf­ver­trag für den pri­va­ten Ver­kauf ei­nes ge­brauch­ten Kraft­fahr­zeu­ges“. Mit die­sem Ver­trag, der ei­nen Kauf­preis von 6.350 € aus­weist, er­warb der Klä­ger den Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic. Als Ver­käu­fer ist in dem Ver­trag der Va­ter des Be­klag­ten V ge­nannt. Au­ßer­dem heißt es in dem Ver­trag un­ter an­de­rem „scheck­heft­ge­pflegt“, „Ver­kauft wie be­sich­tigt und Pro­be ge­fah­ren oh­ne Män­gel. Pri­vat­ver­kauf oh­ne Ge­währ­leis­tung.“, „Un­fall­wa­gen Sei­ten­scha­den“ so­wie „mit Ori­gi­nal-km-Stand 104.000 km“.

Bei­de Ver­trä­ge hat auch der Be­klag­te un­ter­schrie­ben, in des­sen Ge­schäfts­räu­men die Ver­trags­ver­hand­lun­gen ge­führt wur­den.

Mit E-Mail vom 18.02.2013 macht der Klä­ger ge­gen­über der Be­klag­ten gel­tend, dass ein Schwel­ler des Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic be­schä­digt sei und In­spek­tio­nen teil­wei­se nicht durch­ge­führt wor­den sei­en. Mit E-Mail vom 19.02.2013 äu­ßer­te der Klä­ger ge­gen­über dem Be­klag­ten die Er­war­tung, dass das Fahr­zeug ge­gen Er­stat­tung des Kauf­prei­ses vom 9.999 € zu­rück­ge­nom­men wer­de.

Mit Schrei­ben sei­ner spä­te­ren Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten vom 09.04.2013 er­klär­te der Klä­ger ge­gen­über dem Be­klag­ten den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag mit der Be­grün­dung, dass der Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic nicht „scheck­heft­ge­pflegt“ sei und ei­nen er­heb­li­chen Un­fall­scha­den auf­wei­se. Der Be­klag­te wur­de – er­folg­los – un­ter Frist­set­zung zum 16.04.2013 zur Zah­lung von 11.458,63 € auf­ge­for­dert.

Der Klä­ger hat be­haup­tet, dass das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug zwei vor­ge­schrie­be­nen In­spek­tio­nen nicht un­ter­zo­gen wor­den sei. Au­ßer­dem sei der Un­fall­scha­den, den der Pkw auf­wei­se, we­sent­lich grö­ßer, als ihn der Be­klag­te im Ver­kaufs­ge­spräch be­schrie­ben ha­be. Der Be­klag­te ha­be auf ent­spre­chen­de Fra­ge ver­neint, dass das Fahr­zeug ei­nen grö­ße­ren Un­fall­scha­den er­lit­ten ha­be. Die Kos­ten für ei­ne ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße In­stand­set­zung – so hat der Klä­ger be­haup­tet – be­lie­fen sich auf 9.039,49 € brut­to.

Dar­über hin­aus hat der Klä­ger gel­tend ge­macht, dass der Be­klag­te sei­nen Va­ter als Ver­käu­fer des Fahr­zeugs nur vor­ge­scho­ben ha­be, V al­so le­dig­lich Stroh­mann sei. Der Be­klag­te ha­be nie dar­auf hin­ge­wie­sen, dass nicht er, son­dern sein Va­ter den Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic ver­kau­fe.

Der Be­klag­te hat gel­tend ge­macht, dass er nicht pas­siv­le­gi­ti­miert sei. Aus dem Kauf­ver­trag er­ge­be sich ein­deu­tig, dass V der Ver­käu­fer des Fahr­zeugs sei und es sich um ei­nen Pri­vat­ver­kauf han­de­le. Er – der Be­klag­te – ha­be den Klä­ger zu­dem dar­auf hin­ge­wie­sen, dass V sein Ver­trags­part­ner wer­de. Ab­ge­se­hen da­von ha­be der Klä­ger es ver­säumt, Nach­bes­se­rung zu ver­lan­gen. Schließ­lich be­sa­ge „scheck­heft­ge­pflegt“ le­dig­lich, dass die vor­ge­schrie­be­nen In­spek­tio­nen im We­sent­li­chen durch­ge­führt wor­den sei­en.

Das Land­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen (LG Arns­berg, Urt. v. 18.03.2014 – 2 O 305/13). Der Klä­ger ha­be ge­gen den Be­klag­ten kei­nen An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses und Scha­dens­er­satz, weil der Be­klag­te nicht pas­siv­le­gi­ti­miert sei. Nicht der Be­klag­te, son­dern des­sen Va­ter V sei Ver­käu­fer des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs. Der Klä­ger ha­be nicht be­wie­sen, dass der Be­klag­te sei­nen Va­ter als Stroh­mann vor­ge­scho­ben ha­be und des­halb ein Um­ge­hungs­ge­schäft (§ 475 I 2 BGB) vor­lie­ge.

Mit sei­ner da­ge­gen ge­rich­te­ten Be­ru­fung hat der Klä­ger un­ter an­de­rem – erst­mals in der Be­ru­fungs­in­stanz – gel­tend ge­macht, dass der Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic zum Zeit­punkt der Über­ga­be an ihn, den Klä­ger, nicht ha­be zu­ge­las­sen wer­den kön­nen, weil das Fahr­zeug sei­ner­zeit zur Fahn­dung aus­ge­schrie­ben ge­we­sen sei. Das Rechts­mit­tel hat­te teil­wei­se Er­folg.

Aus den Grün­den: II. … 1. Der Klä­ger hat ge­gen den Be­klag­ten ei­nen An­spruch auf Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses für das Fahr­zeug ge­mäß §§ 433 I, 434 I, 437 Nr. 2 Fall 1, §§ 440, 323, 326, 346 I BGB, weil sein er­klär­ter Rück­tritt vom Ver­trag durch­greift.

a) Zwar ist mit dem Land­ge­richt da­von aus­zu­ge­hen, dass der Kauf­ver­trag über den Pkw Mer­ce­des-Benz B 180 CDI Au­to­tro­nic nicht zwi­schen den Par­tei­en zu­stan­de ge­kom­men ist, son­dern zwi­schen dem Klä­ger und dem Zeu­gen V. Des­sen Na­me und An­schrift sind an der da­für vor­ge­se­he­nen Stel­le des For­mu­lars ma­schi­nen­schrift­lich in den Kauf­ver­trag ein­ge­tra­gen; der Be­klag­te er­scheint in der Ver­trags­ur­kun­de we­der na­ment­lich noch un­ter der von ihm ver­wen­de­ten Be­zeich­nung „F“. Auch der mar­kan­te Fir­mens­tem­pel des Be­klag­ten wird nicht ver­wen­det. Er ist al­so nach dem Ver­trags­in­halt ein­deu­tig nicht als Ver­käu­fer des Fahr­zeu­ges in Er­schei­nung ge­tre­ten.

Da­bei ist un­er­heb­lich, ob der Klä­ger auf die Stell­ver­tre­tung des Zeu­gen V durch den Be­klag­ten hin­ge­wie­sen wor­den ist, weil ein aus­rei­chen­der Hin­weis dar­in zu se­hen ist, dass die dem Klä­ger zur Un­ter­schrift vor­ge­leg­te Ver­trags­ur­kun­de nicht den Be­klag­ten, son­dern den Zeu­gen V als Ver­käu­fer be­zeich­net (vgl. BGH, Urt. v. 26.01.2005 – VI­II ZR 175/04, NJW 2005, 1039, 1040). An­ge­sichts die­ser ein­deu­ti­gen Of­fen­le­gung des Ver­trags­part­ners be­durf­te es auf­sei­ten des Be­klag­ten we­der ei­nes Na­mens­zu­sat­zes wie „i. A.“, noch war ein Rück­griff auf die – nur in Zwei­fels­fäl­len an­zu­wen­den­den – Grund­sät­ze des un­ter­neh­mens­be­zo­ge­nen Ge­schäfts er­for­der­lich.

Gleich­wohl rich­ten sich – ab­wei­chend von der Auf­fas­sung des Land­ge­richts – die Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che aus dem Kauf­ver­trag ge­gen den Be­klag­ten, weil es sich bei der ge­wähl­ten Ver­trags­kon­stel­la­ti­on zur Über­zeu­gung des Se­nats um ein Um­ge­hungs­ge­schäft (§ 475 I 2 BGB) ge­han­delt hat. Ein Um­ge­hungs­ge­schäft ist ver­gleich­bar wie beim Agen­tur­ge­schäft an­zu­neh­men, weil der Be­klag­te al­lein das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko des Ge­schäfts trug. Nach sei­nen An­ga­ben, die vom Zeu­gen V be­stä­tigt wor­den sind, wur­de der Kauf­preis für das vom Klä­ger in Zah­lung ge­ge­be­ne Fahr­zeug voll­stän­dig und end­gül­tig auf das ver­kauf­te Fahr­zeug an­ge­rech­net. Dies er­gibt sich im Üb­ri­gen auch aus dem an­non­cier­ten Ver­kaufs­preis (9.999 €), dem An­kaufs­preis (3.650 €) und dem Bar­zah­lungs­be­trag, den der Klä­ger ent­rich­tet hat (6.350 €), ein­schließ­lich ei­nes Eu­ros als Run­dungs­dif­fe­renz. Wenn aber der Be­klag­te das Ge­braucht­fahr­zeug un­ter der­ar­ti­ger An­rech­nung auf den Preis der B-Klas­se ge­kauft und den da­für ver­ein­nahm­ten Kauf­preis voll­stän­dig an sei­nen Va­ter aus­ge­kehrt hat, trifft ihn das Ver­wer­tungs­ri­si­ko für das Ge­braucht­fahr­zeug, al­so das wirt­schaft­li­che Ri­si­ko, ob es bei ei­nem Wei­ter­ver­kauf die­sen Kauf­preis er­zielt.

In­diz für ei­ne Um­ge­hung ist au­ßer­dem die fa­mi­liä­re Be­zie­hung zwi­schen dem Be­klag­ten und dem Zeu­gen V, sei­nem Va­ter. Steht die Per­son, die nach der Ver­trags­ur­kun­de Ver­käu­fer sein soll, dem Un­ter­neh­men na­he, spricht schon ei­ne ge­wis­se Ver­mu­tung für ein ver­schlei­er­tes Händ­ler-Ei­gen­ge­schäft und da­mit für ei­ne Um­ge­hung i. S. des § 475 I 2 BGB (Rein­king/Eg­gert, Der Au­to­kauf, 12. Aufl., Rn. 1980). Die­se Ver­mu­tung hat der Be­klag­te auch nicht ent­kräf­tet. Es fehlt an ei­ner plau­si­blen Dar­le­gung, dass der Ver­kauf tat­säch­lich durch den Ver­brau­cher – den Zeu­gen V – er­fol­gen soll­te. So ist die Be­haup­tung, das Fahr­zeug ha­be dem Zeu­gen V ge­hört, schon nicht schlüs­sig ge­macht. Der Be­klag­te hat es un­strei­tig ge­kauft und auf sei­ne Kos­ten re­pa­riert. An­schlie­ßend will er es sei­nem Va­ter ge­schenkt ha­ben, ob­wohl er nicht ein­mal ge­wusst ha­be, ob die­ser über­haupt ein Fahr­zeug be­nö­tig­te. Der Zeu­ge V wie­der­um hat das Fahr­zeug nicht auf sich zu­ge­las­sen; sei­nen ei­ge­nen An­ga­ben zu­fol­ge woll­te er es so­fort ver­kau­fen. Und schließ­lich sind die An­ga­ben, die der Be­klag­te und der Zeu­ge V als Be­grün­dung für den Wei­ter­ver­kauf an­ge­ge­ben ha­ben, wi­der­sprüch­lich. Ein­mal wer­den „fi­nan­zi­el­le Pro­ble­me“ und Schul­den des Va­ters an­ge­ge­ben, ein­mal ei­ne feh­len­de Ab­stell­mög­lich­keit für das Fahr­zeug. Ab­ge­run­det wird das Bild durch den Um­stand, dass der Zeu­ge V – wie aus den vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen her­vor­geht – ei­nen Au­to­han­del bzw. ei­ne Au­to­werk­statt be­treibt, wo­bei er un­ter der­sel­ben Te­le­fon­num­mer er­reich­bar ist wie der Be­trieb des Be­klag­ten.

In ei­ner Ge­samt­be­trach­tung be­ste­hen für den Se­nat kei­ne Zwei­fel mehr dar­an, dass der Zeu­ge V nur vor­ge­scho­ben war, um Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che des Klä­gers aus­zu­schlie­ßen.

Fol­ge ist, dass ei­ne Ei­gen­haf­tung des Händ­lers (hier: des Be­klag­ten) für Sach­män­gel ge­gen­über dem Klä­ger be­steht und der Be­klag­te die Re­ge­lun­gen in §§ 433 bis 435, 437, 439 bis 443 BGB ge­gen sich gel­ten las­sen muss.

b) Das ver­kauf­te Fahr­zeug war man­gel­haft.

aa) Ent­ge­gen der Ver­ein­ba­rung im schrift­li­chen Kauf­ver­trag war das Fahr­zeug nicht scheck­heft­ge­pflegt. Wird ein Fahr­zeug mit die­ser Ei­gen­schaft be­wor­ben, darf der Käu­fer be­rech­tig­ter­wei­se er­war­ten, dass die her­stel­ler­sei­tig vor­ge­schrie­be­nen War­tungs­in­ter­val­le ein­ge­hal­ten und die ent­spre­chen­den War­tungs­ar­bei­ten in ei­ner au­to­ri­sier­ten Fach­werk­statt durch­ge­führt wor­den sind. Die Be­haup­tung des Klä­gers, dass zu­min­dest zwei vom Her­stel­ler vor­ge­ge­be­ne War­tungs­ter­mi­ne aus­ge­las­sen wor­den sei­en, hat der Be­klag­te nicht aus­rei­chend be­strit­ten. An­ge­sichts der Tat­sa­che, dass er vor­mals Ei­gen­tü­mer des Fahr­zeugs war und es in sei­ner Ver­kaufsan­non­ce als scheck­heft­ge­pflegt be­wor­ben hat­te, hät­te er sich nicht auf ein­fa­ches Be­strei­ten be­schrän­ken dür­fen, son­dern hät­te die – an­geb­lich ein­ge­hal­te­nen – War­tungs­ter­mi­ne dar­tun müs­sen. Die un­voll­stän­di­ge Scheck­heft­pfle­ge stellt ein Ab­wei­chen von der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Fahr­zeug­be­schaf­fen­heit und da­mit ei­nen Man­gel i. S. des § 434 I 1 BGB dar.

bb) Dar­über hin­aus fehlt dem Fahr­zeug ei­ne wei­te­re ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit, weil der – un­strei­tig vor­han­de­ne – Un­fall­scha­den nicht fach­ge­recht be­sei­tigt wor­den ist.

Die An­ga­ben im Ver­trag über den Un­fall­scha­den in Ver­bin­dung mit des­sen Be­sei­ti­gung füh­ren da­zu, dass der Er­wer­ber als üb­li­che und ge­wöhn­li­che Be­schaf­fen­heit (§ 434 I 2 Nr. 2 BGB) ei­ne fach­ge­rech­te Be­he­bung des Scha­dens er­war­tet und er­war­ten darf – wenn kein aus­drück­lich an­ders­lau­ten­der Hin­weis er­folgt, wo­für hier nichts er­sicht­lich ist. Das Fahr­zeug zeig­te bei der Be­sich­ti­gung durch den Klä­ger kei­ne er­kenn­ba­ren Be­schä­di­gun­gen mehr, wor­aus die­ser da­her be­rech­tig­ter­wei­se auf ei­ne voll­stän­di­ge, fach­ge­rech­te Be­sei­ti­gung schlie­ßen durf­te. So­fern der vom Klä­ger be­auf­trag­te Sach­ver­stän­di­ge Dipl.-Ing. B in sei­nem Gut­ach­ten aus­führt, dass das „deut­lich er­höh­te Spalt­maß zwi­schen Sei­ten­wand links und Heck­klap­pe, die un­gleich­mä­ßig an­ge­brach­ten Ramm­schutz­leis­ten an Fond­tür und Sei­ten­wand links so­wie die nicht mit­ti­ge Ein­bau­la­ge der Kof­fer­rau­m­ab­de­ckung“ auch für ei­nen Lai­en vi­su­ell er­kenn­bar sei­en, be­trifft dies durch­weg nur sol­che Merk­ma­le, die an­läss­lich ei­ner Fahr­zeu­be­sich­ti­gung nicht zwangs­läu­fig ins Au­ge fal­len. Zu­dem kann der Laie aus ih­rem Vor­han­den­sein nicht oh­ne Wei­te­res ei­nen Rück­schluss auf ei­ne un­fach­män­ni­sche Re­pa­ra­tur zie­hen.

Das Fahr­zeug ist ent­ge­gen der zu er­war­ten­den Be­schaf­fen­heit we­der voll­stän­dig noch fach­ge­recht in­stand ge­setzt wor­den. Wie sich aus dem Pri­vat­gut­ach­ten des Dipl.-Ing. B er­gibt, hat es ei­nen mas­si­ven An­stoß auf die lin­ke Sei­te er­lit­ten, bei dem die Fahr­zeug­struk­tur schwer be­schä­digt wor­den ist. Ne­ben Tü­ren und Schwel­lern sind auch Ka­ros­se­rie­säu­len und die Bo­den­grup­pe mit Quer­tra­ver­sen und Längs­trä­gern mas­siv ein­ge­drückt wor­den. Die­se Be­schä­di­gun­gen sind, wie der Sach­ver­stän­di­ge nä­her dar­legt, nur un­fach­män­nisch be­sei­tigt wor­den; auf die Aus­füh­run­gen in dem als An­la­ge 5 vor­ge­leg­ten Gut­ach­ten vom 26.03.2013 wird in­so­weit Be­zug ge­nom­men.

Die­ses Gut­ach­ten mit den dar­in ent­hal­te­nen Fest­stel­lun­gen stellt be­son­ders sub­stan­zi­ier­tes Klä­ger­vor­brin­gen dar, dem der Be­klag­te nur un­zu­rei­chend ent­ge­gen­ge­tre­ten ist. An­ge­sichts der Tat­sa­che, dass er es un­strei­tig selbst war, der das Fahr­zeug re­pa­riert hat, wä­ren von sei­ner Sei­te Dar­le­gun­gen er­for­der­lich ge­we­sen, auf­grund wel­cher Um­stän­de ei­ne sach- und fach­ge­rech­te Re­pa­ra­tur vor­lie­ge. Sein Vor­brin­gen da­zu war nach um­fäng­li­cher An­hö­rung durch das Land­ge­richt un­er­gie­big. Fol­ge ist, dass die klä­ge­ri­sche Be­haup­tung im Hin­blick auf die un­fach­män­ni­sche Be­sei­ti­gung des Un­fall­scha­dens als un­strei­tig an­zu­se­hen ist.

c) Die ge­mäß §§ 437 Nr. 2 Fall 1, 323 I BGB grund­sätz­lich er­for­der­li­che Frist­set­zung zur Män­gel­be­sei­ti­gung war im vor­lie­gen­den Fall ent­behr­lich.

aa) Im Hin­blick auf die feh­len­de Scheck­heft­pfle­ge des Fahr­zeu­ges folgt dies aus § 323 II Nr. 3 BGB. Die aus­ge­las­se­nen War­tungs­ter­mi­ne las­sen sich nicht nach­ho­len. Ih­ren be­son­de­ren Wert ge­winnt die vom Her­stel­ler vor­ge­ge­be­ne Scheck­heft­pfle­ge da­durch, dass der Zu­stand des Fahr­zeugs in re­gel­mä­ßi­gen, zeit- oder lauf­leis­tungs­ab­hän­gi­gen In­ter­val­len über­prüft und do­ku­men­tiert wird, um so die Funk­ti­ons­fä­hig­keit sämt­li­cher über­prüf­ter Fahr­zeug­sys­te­me ge­währ­leis­ten und in­so­fern die Vor­aus­set­zun­gen für ein lan­ges Fahr­zeug­le­ben schaf­fen zu kön­nen. Die­ser Zweck lässt sich durch ei­ne nach­ge­hol­te In­spek­ti­on, die mög­li­cher­wei­se Jah­re spä­ter als her­stel­ler­sei­tig vor­ge­ge­ben er­folgt, nicht mehr er­rei­chen.

bb) Im Hin­blick auf den un­fach­män­nisch in­stand ge­setz­ten Un­fall­scha­den war ei­ne Frist­set­zung eben­falls ent­behr­lich. Nach ge­fes­tig­ter Recht­spre­chung des BGH ist der Käu­fer zum so­for­ti­gen Rück­tritt be­rech­tigt, wenn ihn der Ver­käu­fer bei Ver­trags­schluss über die Be­schaf­fen­heit des Kauf­ge­gen­stands arg­lis­tig ge­täuscht hat (BGH, Urt. v. 20.05.2009 – VI­II ZR 247/06, NJW 2009, 2532 Rn. 17; Urt. v. 09.01.2008 – VI­II ZR 210/06, NJW 2008, 1371 Rn. 19 f.; Beschl. v. 08.12.2006 – V ZR 249/05, NJW 2007, 835 Rn. 12 ff.). Die­se Vor­aus­set­zung ist er­füllt. Dem Be­klag­ten war der nicht fach­ge­recht be­sei­tig­te Un­fall­scha­den be­kannt. Er war nicht nur über Art und Um­fang der Be­schä­di­gun­gen in­for­miert, weil er das Fahr­zeug sei­ner­seits als Un­fall­wa­gen er­wor­ben hat­te, son­dern auch über die man­gel­haf­te Qua­li­tät der Re­pa­ra­tur, weil er die­se Ar­bei­ten nach ei­ge­nen An­ga­ben voll­stän­dig selbst durch­ge­führt hat­te. Die­sen Man­gel hat er dem Klä­ger bei Ver­trags­schluss arg­lis­tig ver­schwie­gen.

Der Be­klag­te hat zu­min­dest da­mit ge­rech­net, dass dem Klä­ger der Man­gel un­be­kannt ist. Durch die An­ga­be des Klä­gers in der münd­li­chen Ver­hand­lung vor dem Land­ge­richt, ihm sei ge­sagt wor­den, dass „hin­ten links ei­ne Beu­le“ ha­be aus­ge­bes­sert wer­den müs­sen, wird sei­ne Un­kennt­nis von der Qua­li­tät der Re­pa­ra­tur be­legt. Hier­nach ob­lag dem Be­klag­ten die Dar­le­gungs- und Be­weis­last, dass der Klä­ger gleich­wohl Kennt­nis vom Sei­ten­scha­den, des­sen Um­fang und der Re­pa­ra­tur­qua­li­tät hat­te. Der Be­klag­te trägt aber schon nicht vor, wann und wie er den Klä­ger in­so­weit auf­ge­klärt ha­ben will. Die blo­ße Ge­stat­tung ei­ner Pro­be­fahrt ge­nügt hier­für nicht, weil sie nichts dar­über be­sagt, ob dem Klä­ger der Man­gel in sei­ner Trag­wei­te be­wusst ge­wor­den ist.

Der Be­klag­te hat auch da­mit ge­rech­net, dass der Klä­ger den Ver­trag bei Kennt­nis ei­nes der­ar­ti­gen Man­gels nicht oder zu­min­dest nicht zu den kon­kre­ten Be­din­gun­gen ab­schlie­ßen wird. Hier­für spricht be­reits die Le­bens­er­fah­rung, dass ein über ei­nen sol­chen schwer­wie­gen­den Man­gel in­for­mier­ter Käu­fer zu­min­dest den ur­sprüng­lich ver­lang­ten Kauf­preis nicht mehr oh­ne Wei­te­res ak­zep­tie­ren wird, falls er nach Kennt­nis­er­lan­gung über­haupt noch be­reit sein soll­te, den Kauf­ver­trag ab­zu­schlie­ßen.

Der Be­klag­te han­del­te auch zu­min­dest be­dingt vor­sätz­lich; hier darf zu­läs­si­ger­wei­se vom Wis­sens­mo­ment auf das Wil­lensele­ment ge­schlos­sen wer­den (BGH, Urt. v. 08.12.1989 – V ZR 246/87, BGHZ 109, 327, 333 = NJW 1990, 975, 976).

cc) Dar­auf, ob das Fahr­zeug zu­dem – wie vom Klä­ger in der Be­ru­fungs­in­stanz be­haup­tet – tat­säch­lich zur Fahn­dung aus­ge­schrie­ben war, kommt es hier­nach nicht mehr an.

d) Auf den mit dem Zeu­gen V ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss kann sich der Be­klag­te als Un­ter­neh­mer nicht be­ru­fen (§ 475 I 1 BGB). Dem Klä­ger ste­hen sei­ne Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­gen den Be­klag­ten we­gen der bei­den fest­ge­stell­ten Män­gel un­ein­ge­schränkt zu.

e) Sei­nen Rück­tritt hat der Klä­ger mit E-Mail vom 19.02.2013 er­klärt und sie spä­ter noch ein­mal an­walt­lich wie­der­holt (Schrei­ben sei­nes Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten vom 09.04.2013).

f) Als Fol­ge des Rück­tritts sind die bei­der­seits emp­fan­ge­nen Leis­tun­gen zu­rück­zu­ge­wäh­ren (§ 346 I BGB). Für den in Zah­lung ge­ge­be­nen Ge­braucht­wa­gen kann der Klä­ger da­bei Wert­er­satz ge­mäß § 346 II 1 Nr. 2 BGB ver­lan­gen. Denn die Her­aus­ga­be die­ses Fahr­zeugs an ihn ist im Zu­ge der Rück­ab­wick­lung des Kauf­ver­trags un­mög­lich. Zwi­schen den Par­tei­en steht au­ßer Streit, dass das Fahr­zeug vom Be­klag­ten zwi­schen­zeit­lich wei­ter­ver­äu­ßert wor­den ist. Da­mit ist ei­ne Rück­ga­be an den Klä­ger un­mög­lich; der hier­für dar­le­gungs­be­las­te­te Be­klag­te hat nicht vor­ge­tra­gen, dass er zum Rück­erwerb des Fahr­zeugs – um es so­dann an den Klä­ger zu­rück­ge­ben zu kön­nen – wil­lens und in der La­ge ist. Die für den An­spruch auf Wert­er­satz vor­aus­ge­setz­te Un­mög­lich­keit der Her­aus­ga­be liegt da­mit eben­falls vor.

Un­ab­hän­gig da­von, ob man die hier ge­wähl­te Ver­trags­kon­stel­la­ti­on als ty­pen­ge­misch­ten Ver­trag oder als Kauf­ver­trag mit Er­set­zungs­be­fug­nis an­sieht, be­steht Ei­nig­keit dar­über, dass sich der zu zah­len­de Wert­er­satz auf den­je­ni­gen Be­trag be­läuft, der beim Fahr­zeug­kauf für den in Zah­lung ge­ge­be­nen Ge­braucht­wa­gen an­ge­setzt wor­den ist, oh­ne dass es auf sei­nen tat­säch­li­chen Wert an­kä­me (vgl. Rein­king/Eg­gert, a. a. O., Rn. 1542 ff.). Dem Klä­ger stän­de hier­nach ein An­spruch auf Rück­zah­lung von 10.000 € zu (6.350 € ge­zahlt + 3.650 € für den in Zah­lung ge­ge­be­nen Alt­wa­gen), von de­nen er nur 9.999 € gel­tend macht. In die­ser Hö­he ist sein Rück­zah­lungs­an­spruch be­grün­det.

g) Zin­sen auf die­se For­de­rung ste­hen dem Klä­ger ab dem 17.04.2013 zu. Die dem Be­klag­ten ge­setz­te Zah­lungs­frist lief am 16.04.2013 ab, so­dass Zah­lungs­ver­zug erst am Fol­ge­tag ein­trat.

2. Der Klä­ger hat ge­gen den Be­klag­ten dar­über hin­aus ei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz ge­mäß §§ 434 I, 437 Nr. 3, §§ 280 ff. BGB, je­doch nur in Hö­he von 1.433,63 €.

a) Der Klä­ger kann als er­for­der­li­che Kos­ten der Rechts­ver­fol­gung (§ 249 BGB) Er­satz der­je­ni­gen Kos­ten ver­lan­gen, die für die vor­ge­richt­li­che Be­gut­ach­tung des Fahr­zeugs zur Fest­stel­lung des Scha­den­sum­fangs an­ge­fal­len sind. Es han­delt sich da­bei um die Kos­ten für das Gut­ach­ten der DE­KRA in Hö­he von 1.037,56 € und die Kos­ten für das Au­to­haus A zur Er­mög­li­chung der Be­gut­ach­tung des Wa­gens dort durch die DE­KRA in Hö­he von 296,07 €. Die­se Kos­ten wa­ren zur Scha­den­ser­mitt­lung er­for­der­lich und tre­ten ne­ben den Leis­tungs­an­spruch, so­dass sie oh­ne vor­he­ri­ge Frist­set­zung gel­tend ge­macht wer­den konn­ten.

b) Dem Klä­ger steht da­ne­ben ein An­spruch auf Er­satz der Kos­ten für die Fahrt zum Händ­ler, dem Be­klag­ten, zu. Es han­delt sich hier­bei um not­wen­di­ge Auf­wen­dun­gen, die er ge­mäß §§ 280 I, III, 281, 284 BGB er­stat­tet ver­lan­gen kann (vgl. BGH, Urt. v. 20.07.2005 – VI­II ZR 275/04, BGHZ 163, 381 = NJW 2005, 2848). Wie oben be­reits dar­ge­legt, lie­gen die für die Er­satz­fä­hig­keit er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für ei­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch statt der Leis­tung – ins­be­son­de­re die Ent­behr­lich­keit ei­ner Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung (§ 281 II BGB) – vor. Mit 100 € er­schei­nen die Kos­ten für ei­ne Fahrt von W. nach D. (et­wa 480 km ? rund 0,21 €/km) nicht über­setzt.

c) Die Zah­lung ei­ner Un­kos­ten­pau­scha­le, wie sie bei der Re­gu­lie­rung von Ver­kehrs­un­fall­schä­den üb­lich ist, hat sich zur­zeit im all­ge­mei­nen Scha­dens­er­satz­recht nicht durch­ge­setzt. Ei­ne kon­kre­te Dar­le­gung des ent­stan­de­nen Scha­dens fehlt.

d) Der be­gehr­te Nut­zungs­aus­fall­er­satz in Hö­he von 4.425 € steht dem Klä­ger nicht zu. Die Er­satz­fä­hig­keit ent­gan­ge­ner Nut­zungs­mög­lich­keit setzt ne­ben dem Nut­zungs­wil­len auch die aus­ge­blie­be­ne Nutz­bar­keit des Fahr­zeugs vor­aus; dar­an fehlt es. Aus den Fest­stel­lun­gen, die der Se­nat ge­mäß § 529 I Nr. 1 ZPO sei­ner Ent­schei­dung zu­grun­de zu le­gen hat, geht nicht her­vor, dass das Fahr­zeug für den Klä­ger tat­säch­lich nicht nutz­bar war. Er hat nicht vor­ge­tra­gen, dass es auf­grund des Un­fall­scha­dens ver­kehrs­un­taug­lich oder sei­ne Be­nut­zung mit er­heb­li­chen Ri­si­ken ver­bun­den ge­we­sen sein soll. Sei­ne nicht nä­her sub­stan­zi­ier­te Be­haup­tung, das Fahr­zeug sei „nicht fahr­bar“, reicht hier­für nicht aus, zu­mal er selbst ge­mäß sei­nen An­ga­ben ge­gen­über dem Se­nat das Fahr­zeug in­zwi­schen zu­ge­las­sen hat und es tat­säch­lich ge­fah­ren wird. Al­lein die durch das Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten fest­ge­stell­te un­fach­män­ni­sche Be­sei­ti­gung des Un­fall­scha­dens reicht mit­hin nicht aus, von ei­ner Nut­zung des Fahr­zeugs be­rech­tig­ter­wei­se Ab­stand ge­nom­men zu ha­ben. Un­ab­hän­gig da­von wä­re zu­dem zu er­war­ten ge­we­sen, dass der Pri­vat­sach­ver­stän­di­ge in sei­nem Gut­ach­ten ei­nen mög­li­cher­wei­se ver­kehrs­un­si­che­ren Fahr­zeug­zu­stand – hät­te er vor­ge­le­gen – er­wähnt hät­te.

3. Der An­trag, mit dem der Klä­ger die Fest­stel­lung der Er­satz­pflicht des Be­klag­ten für künf­ti­ge Schä­den be­gehrt, ist un­zu­läs­sig. Ihm fehlt das er­for­der­li­che In­ter­es­se an der be­gehr­ten Fest­stel­lung (§ 256 I ZPO). Es ist nicht er­sicht­lich, dass dem Klä­ger die Ent­ste­hung im­ma­te­ri­el­ler Schä­den droht. Aber auch im Hin­blick auf ma­te­ri­el­le Schä­den be­steht kein Fest­stel­lungs­in­ter­es­se, weil der Klä­ger nicht dar­ge­legt hat, wel­che Schä­den in Zu­kunft noch ein­tre­ten sol­len (s. oben).

4. Am 16.04.2013 ist die dem Be­klag­ten zur Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses und Rück­nah­me des Fahr­zeugs ge­setz­te Frist ab­ge­lau­fen. Seit dem Fol­ge­tag be­fin­det er sich des­halb im An­nah­me­ver­zug, was auf den ent­spre­chen­den An­trag des Klä­gers hin fest­zu­stel­len war.

5. Dem Klä­ger steht auch ein An­spruch auf Er­satz der­je­ni­gen Kos­ten zu, die durch die vor­ge­richt­li­che Tä­tig­keit sei­nes Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten be­zo­gen auf die be­rech­tig­te For­de­rung ent­stan­den sind und die sich bei ei­nem Ge­gen­stands­wert von bis zu 13.000 € auf 958,19 € be­lau­fen (1,3-fa­che Ge­schäfts­ge­bühr zu­züg­lich Post- und Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pau­scha­le und Um­satz­steu­er). …

PDF er­stel­len