1. Ein Kfz-Käu­fer, der zur Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses ge­son­dert ein Dar­le­hen auf­ge­nom­men hat, kann nach ei­nem man­gel­be­ding­ten Rück­tritt vom Kauf­ver­trag vom Ver­käu­fer grund­sätz­lich den vom Dar­le­hens­ge­ber aus­ge­zahl­ten Be­trag zu­rück­ver­lan­gen. Das gilt auch, wenn der Käu­fer nach § 359 Satz 1 BGB be­rech­tigt ist, dem Dar­le­hens­ge­ber die Ein­wen­dun­gen aus dem Kauf­ver­trag ent­ge­gen­zu­hal­ten. Denn von die­ser Mög­lich­keit kann der Käu­fer zwar Ge­brauch ma­chen, er muss es aber nicht.
  2. Für die Be­ur­tei­lung, ob ein Man­gel i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich und des­halb ein Rück­tritt des Käu­fers aus­ge­schlos­sen ist, ist auf den Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ab­zu­stel­len. War zu die­sem Zeit­punkt die Ur­sa­che ei­nes Man­gels noch nicht be­kannt und des­we­gen nicht ab­seh­bar, ob und mit wel­chem Auf­wand der Man­gel be­sei­tigt wer­den kann, kann dem Man­gel die Er­heb­lich­keit nicht ab­ge­spro­chen wer­den. Dar­an än­dert nichts, dass durch ein spä­ter im Ver­lauf ei­nes Rechts­streits ein­ge­hol­tes Gut­ach­ten die Ur­sa­che des Man­gels of­fen­bar wird und sich her­aus­stellt, dass der Man­gel mit ver­hält­nis­mä­ßig ge­rin­gem Kos­ten­auf­wand be­sei­tigt wer­den kann.

LG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 16.12.2013 – 12 O 196/12

Sach­ver­halt: Der Klä­ger be­gehrt die Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags.

Mit Be­stel­lung vom 14.07.2011 er­warb der Klä­ger von der Be­klag­ten ei­nen Vor­führ­wa­gen (MI­NI Co­oper S Coun­try­man) zum Preis von 34.207,95 €.

Zur Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses schloss er mit der BMW Bank GmbH ei­nen Dar­le­hens­ver­trag. Da­nach hat­te der Klä­ger, be­gin­nend mit dem 01.09.2011, 35 mo­nat­li­che Brut­to­dar­le­hens­ra­ten in Hö­he von je­weils 470,52 € und am 15.08.2014 ei­ne Schluss­ra­te in Hö­he von 20.995,20 € zu zah­len. Der an die Be­klag­te ge­zahl­te Net­to­dar­le­hens­be­trag ent­sprach dem zwi­schen ihr und dem Klä­ger ver­ein­bar­ten Kauf­preis; der Ge­samt­dar­le­hens­be­trag be­trug 37.463,34 €.

Das Fahr­zeug wur­de am 01.09.2011 an den Klä­ger über­ge­ben. Die­ser ist seit dem 01.09.2011 zur Rechts­an­walt­schaft zu­ge­las­sen und nutz­te das Fahr­zeug auch be­ruf­lich.

In der Fol­ge­zeit be­fand sich das Fahr­zeug mehr­fach in der Werk­statt der Be­klag­ten. Im Sep­tem­ber/Ok­to­ber 2011 trat ein De­fekt an der Kupp­lung auf, den die Be­klag­te be­hob. Am 11.01.2012 wur­den nach Re­kla­ma­ti­on ei­nes „Ru­ckelns“ die Steu­er­ge­rä­te neu pro­gram­miert. Am 09.05.2012 zeig­te der Bord­com­pu­ter ei­ne feh­ler­haf­te Mel­dung an, wo­nach die hin­te­ren Brems­be­lä­ge an der Ver­schleiß­gren­ze an­ge­langt sei­en. Au­ßer­dem wur­de das Fahr­zeug mehr­fach vom her­bei­ge­ru­fe­nen „BMW-Ser­vice­mo­bil“ zu ver­schie­de­nen BMW-Ver­trags­werk­stät­ten ver­bracht, weil es sich nicht star­ten ließ, so un­ter an­de­rem am 15.12.2011 zum Au­to­haus X nach M. und am 16.05.2012 zum Au­to­haus Y nach N. Aus der „di­gi­ta­len Fahr­zeug­his­to­rie“ er­gibt sich, dass die Ver­trags­werk­stät­ten je­weils Ar­bei­ten im Be­reich des Ther­mo­stats durch­führ­ten.

Mit Schrei­ben vom 21.05.2012 rüg­te der Pro­zess­be­voll­mäch­tig­te des Klä­gers ge­gen­über der Be­klag­ten die „er­heb­li­che Man­gel­haf­tig­keit“ des Fahr­zeugs und er­klär­te na­mens sei­nes Man­dan­ten den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag. Ei­nen von der Be­klag­ten dar­auf­hin an­ge­bo­te­nen Ter­min zur Über­prü­fung des Fahr­zeugs nahm der Klä­ger nicht wahr. Auf­for­de­run­gen der Be­klag­ten, das Fahr­zeug zum Zwe­cke der Über­prü­fung bei ihr vor­zu­stel­len, wies der Klä­ger zu­rück.

Am 21.06.2012 wur­de das Fahr­zeug zur BMW-Nie­der­las­sung in O. ver­bracht, wo er­neut Re­pa­ra­tur­ar­bei­ten im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses durch­ge­führt wur­den. Seit dem hat sich nach An­ga­ben des Klä­gers der ge­rüg­te Feh­ler nicht er­neut ge­zeigt.

Der Klä­ger hat ge­meint, er sei auf­grund der „fort­wäh­ren­den Man­gel­haf­tig­keit“ des Fahr­zeugs zum so­for­ti­gen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt ge­we­sen. Die Be­klag­te ha­be „mehr als ge­nug“ Ge­le­gen­heit da­zu ge­habt, den Man­gel des Fahr­zeugs, der im­mer wie­der zu ei­nem De­fekt des Ther­mo­sta­tes ge­führt ha­be, aus­fin­dig zu ma­chen und zu be­sei­ti­gen. Zwar sei ihr das Fahr­zeug erst­mals am 21.06.2012 vor­ge­stellt wor­den, doch müs­se sie sich auch die zu­vor ge­schei­ter­ten Nach­er­fül­lungs­ver­su­che der Ver­trags­werk­stät­ten zu­rech­nen las­sen.

Die Klag­te hat­te über­wie­gend Er­folg.

Aus den Grün­den: I. … Die Be­klag­te ist in­fol­ge des vom Klä­ger zu Recht er­klär­ten Rück­tritts vom Kauf­ver­trag ver­pflich­tet, das män­gel­be­haf­te­te Fahr­zeug zu­rück­zu­neh­men und den er­hal­te­nen Kauf­preis zu­rück­zu­zah­len (§ 346 I, §§ 437 Nr. 2, 440, 323 BGB) bzw. – wie be­an­tragt – den Klä­ger im Um­fan­ge des Er­lang­ten von sei­ner Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit bei der BMW-Bank frei­zu­stel­len. Der Klä­ger muss sich al­ler­dings auf die­sen An­spruch die von ihm ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen aus der vor­über­ge­hen­den Be­nut­zung des Fahr­zeugs an­rech­nen las­sen (§ 346 I BGB).

1. Der Klä­ger war … be­rech­tigt, von dem am 14.07.2011 ab­ge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag … zu­rück­zu­tre­ten.

a) Das ge­mäß § 346 I BGB zu­nächst er­for­der­li­che Rück­tritts­recht des Klä­gers folgt hier dar­aus, dass das von ihm er­wor­be­ne Fahr­zeug im Zeit­punkt der Über­ga­be und der Rück­tritts­er­klä­rung nach­weis­lich man­gel­haft ge­we­sen ist (§ 437 Nr. 2 BGB).

aa) Ge­mäß § 433 I 2 BGB hat der Ver­käu­fer dem Käu­fer die ver­kauf­te Sa­che frei von Sach- und Rechts­män­geln zu ver­schaf­fen. Ge­mäß § 434 I 1 und 2 BGB ist die Sa­che frei von Sach­män­geln, wenn sie bei Ge­fahr­über­gang die ver­ein­bar­te Be­schaf­fen­heit hat. So­weit die Be­schaf­fen­heit – wie hier – nicht ver­ein­bart ist, ist die Sa­che frei von Sach­män­geln, wenn sie sich für die nach dem Ver­trag vor­aus­ge­setz­te Ver­wen­dung eig­net, und sonst, wenn sie sich für die ge­wöhn­li­che Ver­wen­dung eig­net und ei­ne Be­schaf­fen­heit auf­weist, die bei Sa­chen der glei­chen Art üb­lich ist und die der Käu­fer nach der Art der Sa­che er­war­ten kann. Die Be­weis­last für die­se Vor­aus­set­zun­gen trägt der Klä­ger, der den An­for­de­run­gen des § 286 ZPO ent­spre­chend be­wei­sen muss, dass ein Man­gel bei Über­ga­be der Kauf­sa­che vor­lag und trotz et­wai­ger Nach­bes­se­rungs­ver­su­che des Ver­käu­fers wei­ter vor­han­den ist (§ 363 BGB; vgl. BGH, Urt. v. 09.03.2011 – VI­II ZR 266/09, NJW 2011, 1664). Da­bei kommt dem Klä­ger vor­lie­gend nicht die – in zeit­li­cher Hin­sicht wir­ken­de – Ver­mu­tung des § 476 BGB zu­gu­te, da der streit­ge­gen­ständ­li­che Kauf­ver­trag kein Ver­brauchs­gü­ter­kauf i. S. des § 474 I BGB ge­we­sen ist. Der Klä­ger, der in der münd­li­chen Ver­hand­lung am 18.11.2013 ein­ge­räumt hat, dass er seit 01.09.2011 zur Rechts­an­walt­schaft zu­ge­las­sen ist und das Fahr­zeug seit­dem auch be­ruf­lich nutzt, hat bei Ver­trags­ab­schluss nicht als Ver­brau­cher (§ 13 BGB) ge­han­delt. Nach stän­di­ger Recht­spre­chung liegt Un­ter­neh­mer- und nicht Ver­brau­cher­han­deln näm­lich schon dann vor, wenn das be­tref­fen­de Ge­schäft – wie hier – im Zu­ge der Auf­nah­me ei­ner ge­werb­li­chen oder selbst­stän­di­gen be­ruf­li­chen Tä­tig­keit (so­ge­nann­te Exis­tenz­grün­dung) ge­schlos­sen wird (vgl. BGH, Urt. v. 15.11.2007 – III ZR 295/06, NJW 2008, 435).

bb) Der Klä­ger hat je­doch – auch oh­ne die­se Be­wei­ser­leich­te­rung – den ihm ob­lie­gen­den Nach­weis der Man­gel­haf­tig­keit des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs ge­führt. Nach dem Er­geb­nis der durch­ge­führ­ten Be­weis­auf­nah­me steht mit der nach § 286 ZPO er­for­der­li­chen Ge­wiss­heit fest, dass das Fahr­zeug bei Über­ga­be an den Klä­ger mit ei­nem Man­gel im Be­reich des Ther­mo­stats be­haf­tet war, der da­zu ge­führt hat, dass das Fahr­zeug in der Fol­ge mehr­fach lie­gen blieb, und der trotz wie­der­hol­ter Re­pa­ra­tur­ver­su­che im Zeit­punkt des Rück­tritts vom Kauf­ver­trag nach wie vor vor­han­den war.

(1) Das vom Klä­ger er­wor­be­ne Fahr­zeug ist in­fol­ge ei­nes tech­ni­schen Feh­lers im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses man­gel­haft i. S. des § 434 I 2 BGB. Das Fahr­zeug weist näm­lich nicht die Be­schaf­fen­heit auf, die bei ei­nem Ge­braucht­wa­gen üb­lich ist und die der Käu­fer er­war­ten kann.

(a) Nach – von der Be­klag­ten in­so­weit zu­ge­stan­de­ner – Schil­de­rung des Klä­gers, die durch die vor­ge­leg­te di­gi­ta­le Fahr­zeug­his­to­rie be­stä­tigt wird, konn­te das Fahr­zeug erst­mals im De­zem­ber 2011 und so­dann er­neut im Mai und im Ju­ni 2012 wie­der­holt nicht ge­star­tet wer­den. Das vom Klä­ger je­weils her­bei­ge­ru­fe­ne „BMW-Ser­vice­mo­bil“ sah sich je­weils nicht in der La­ge, das Fahr­zeug aus dem Stand wie­der flott­zu­ma­chen, wes­halb das Fahr­zeug je­weils in ei­ne na­he ge­le­ge­ne BMW-Ver­trags­werk­statt zur Re­pa­ra­tur ver­bracht wer­den muss­te. Ur­sa­che der Fahr­zeug­aus­fäl­le war, auch das hat der hier Klä­ger be­wie­sen, ein tech­ni­scher De­fekt im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses. Aus der durch den ge­richt­li­chen Sach­ver­stän­di­gen S aus­ge­wer­te­ten di­gi­ta­len Fahr­zeug­his­to­rie folgt, dass zu­min­dest aus An­lass der Werk­statt­auf­ent­hal­te am 15.12.2011 beim Au­to­haus X in M., am 16.05.2012 beim Au­to­haus Y in N. so­wie – nach Er­klä­rung des Rück­tritts – am 21.06.2012 bei der BMW-Nie­der­las­sung in O. Ar­bei­ten im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses durch­ge­führt wor­den sind. Der Sach­ver­stän­di­ge hat in die­sem Zu­sam­men­hang her­aus­ge­fun­den, dass der Fahr­zeug­her­stel­ler – das heißt der Kon­zern, dem die Be­klag­te an­ge­hört – un­ter dem 29.11.2012 ei­ne Ser­vice-In­for­ma­ti­on Nr. 0017590100 ver­öf­fent­lich hat, wo­nach es bei Fahr­zeu­gen die­ses Typs am Kühl­mit­tel­tem­pe­ra­tur­sen­sor im Ther­mo­stat­ge­häu­se in­fol­ge von Sil­ber­mi­gra­ti­on zu ei­ner Strom­brü­cke kom­men kann. Aus­weis­lich der Ser­vice-In­for­ma­ti­on kann die­ser Um­stand zur Fol­ge ha­ben, dass es zu ei­ner feh­ler­haf­ten Über­mitt­lung der Kühl­mit­tel­tem­pe­ra­tur an die DME und in­fol­ge­des­sen zu ei­ner zu ge­rin­gen Kraft­stof­f­e­in­spritz­men­ge kom­men kann; be­son­ders bei kal­tem Kli­ma oder bei ei­nem Tem­pe­ra­tur­un­ter­schied von über 30 °C kann dies zu Nicht­star­tern, un­run­dem Mo­tor­lauf oder Leis­tungs­re­du­zie­rung füh­ren. Nach den Fest­stel­lun­gen des Sach­ver­stän­di­gen S deu­tet die­ser Um­stand aus tech­ni­scher Sicht „durch­aus“ dar­auf hin, dass die vom Klä­ger ge­schil­der­ten Aus­fall­er­schei­nun­gen auf die vom Fahr­zeug­her­stel­ler er­kann­te Ur­sa­che im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses zu­rück­zu­füh­ren sind.

(b) Das Ge­richt hat auf die­ser Grund­la­ge kei­ne durch­grei­fen­den Zwei­fel am Vor­lie­gen ei­nes De­fekts im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses. Wenn­gleich dem Sach­ver­stän­di­gen S ein ein­deu­ti­ger tech­ni­scher Nach­weis des Feh­lers letzt­end­lich nicht mehr mög­lich war, da die aus­ge­tausch­ten Fahr­zeug­tei­le nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­hen, spricht das Er­geb­nis sei­ner Be­gut­ach­tung sehr für die­se An­nah­me. So hat der Sach­ver­stän­di­ge es ins­ge­samt als „durch­aus denk­bar“ be­zeich­net, dass die klä­ger­sei­tig ge­schil­der­tem Aus­fall­er­schei­nun­gen „letzt­end­lich ur­säch­lich auf das her­stel­ler­sei­tig ge­schil­der­te Pro­blem zu­rück­zu­füh­ren sind“. Ins­be­son­de­re die vor­ge­leg­te Ser­vice-In­for­ma­ti­on des Her­stel­lers deu­te aus tech­ni­scher Sicht „durch­aus“ dar­auf hin, dass die vom Klä­ger ge­schil­der­ten – un­strei­ti­gen – Aus­fäl­le auf die­sem Phä­no­men be­ru­hen. Die­se vom Sach­ver­stän­di­gen mit der ihm üb­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Zu­rück­hal­tung for­mu­lier­te Ein­schät­zung deckt sich mit wei­te­ren, ob­jek­ti­ven Um­stän­den des vor­lie­gen­den Fal­les, die eben­falls für ei­ne ent­spre­chen­de Ur­sa­che schlie­ßen las­sen. So be­tra­fen die mehr­fa­chen Re­pa­ra­tur­ver­su­che ge­ra­de den Be­reich des von der Ser­vice-In­for­ma­ti­on er­wähn­ten Ther­mo­stat­ge­häu­ses, was auch aus Lai­en­sicht ganz er­heb­lich für den vom Sach­ver­stän­di­gen pri­vi­le­gier­ten tech­ni­schen Hin­ter­grund spricht. In die­sem Zu­sam­men­hang fällt auch auf, dass die Be­klag­te selbst im vor­lie­gen­den Rechts­streit kei­ner­lei Hin­weis auf die Ser­vice-In­for­ma­ti­on ge­ge­ben hat, ob­schon dies na­he­ge­le­gen hät­te und ihr die­ser Um­stand be­kannt ge­we­sen sein muss, die­se viel­mehr erst von dem – sehr kom­pe­ten­ten – ge­richt­li­chen Sach­ver­stän­di­gen durch ent­spre­chen­de Auf­klä­rungs­maß­nah­men in Er­fah­rung ge­bracht wer­den muss­te. Die Be­klag­te hat da­mit nicht nur in kei­ner Wei­se zur Auf­klä­rung des vor­lie­gen­den Fal­les bei­ge­tra­gen, sie hat dar­über hin­aus auch kei­ne an­de­re, au­ßer­halb des Fahr­zeugs lie­gen­de Ur­sa­che auf­ge­zeigt, die die vom Klä­ger be­schrie­be­nen – un­strei­ti­gen – Fahr­zeug­aus­fäl­le plau­si­bel er­klä­ren könn­te, was an­ge­sichts vor­han­de­ner tech­ni­scher Kennt­nis von ihr zu er­war­ten ge­we­sen wä­re. Be­rück­sich­tigt man ab­schlie­ßend den ge­sam­ten – im We­sent­li­chen un­strei­ti­gen – Ab­lauf der vom Klä­ger ge­schil­der­ten Pan­nen­his­to­rie, so spricht al­les da­für, dass es ge­ra­de der in der Ser­vice-In­for­ma­ti­on ge­schil­der­te Kon­zep­ti­ons­feh­ler ge­we­sen ist, der die hier streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeug­aus­fäl­le und die dar­aus wie­der­holt re­sul­tie­ren­den Werk­statt­auf­ent­hal­te am 15.12.2011, 16.05.2012 und 21.06.2012 ver­ur­sacht hat.

(c) Die­ser wie­der­holt mit Fahr­zeug­aus­fäl­len ver­bun­de­ne tech­ni­sche Feh­ler aus dem Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses be­grün­det auch ei­nen Man­gel des Fahr­zeugs im Sin­ne des § 434 I 2 BGB. Der Er­wer­ber ei­nes – selbst „jun­gen“ ge­brauch­ten – Pkw bzw. – wie hier – ei­nes so­ge­nann­ten „Vor­führ­wa­gens“ darf oh­ne Wei­te­res er­war­ten, dass die­ser funk­ti­ons­fä­hig ist und nicht un­er­war­tet und wie­der­holt zu Be­triebs­aus­set­zern neigt; dies ent­spricht der „ob­jek­tiv be­rech­tig­ten Käu­fe­rer­war­tung“, die sich in Er­man­ge­lung ab­wei­chen­der An­halts­punk­te an der üb­li­chen Be­schaf­fen­heit gleich­ar­ti­ger Sa­chen ori­en­tiert (vgl. BGH, Urt. v. 20.05.2009 – VI­II ZR 191/07, BGHZ 181, 170; OLG Saar­brü­cken, Urt. v. 10.10.2012 – 1 U 475/11-141, NJW-RR 2013, 620). Ein Vor­führ­fahr­zeug, das nicht die­se Be­schaf­fen­heit auf­weist, son­dern – wie hier – aus tech­ni­schen Grün­den zu che­mi­schen Pro­zes­sen neigt, die zu Start­schwie­rig­kei­ten füh­ren und wie­der­holt mehr­tä­ti­ge Werk­statt­auf­ent­hal­te be­dingt, er­füllt die­se An­for­de­run­gen nicht.

(2) Das Ge­richt hat nach dem Er­geb­nis der Be­weis­auf­nah­me auch kei­nen Zwei­fel dar­an, dass der streit­ge­gen­ständ­li­che Man­gel be­reits bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Klä­ger vor­han­den war und bis zur Er­klä­rung des Rück­tritts am 21.05.2012 durch den Klä­ger nicht be­sei­tigt wor­den ist. Da­für strei­ten hier schon die Art und das Er­schei­nungs­bild des fest­ge­stell­ten Man­gels. Nach dem Er­geb­nis der Be­weis­auf­nah­me ist die­ser durch die Kon­zep­ti­on des Fahr­zeugs be­dingt; er be­ruht aus­weis­lich der durch den ge­richt­li­chen Sach­ver­stän­di­gen er­mit­tel­ten Ser­vice-In­for­ma­ti­on dar­auf, dass es am Kühl­mit­tel­tem­pe­ra­tur­sen­sor im Ther­mo­stat­ge­häu­se in­fol­ge von Sil­ber­mi­gra­ti­on zu ei­ner Strom­brü­cke kom­men kann. So­dann hängt es al­lein von äu­ße­ren Um­stän­den, na­ment­lich der Be­triebs­tem­pe­ra­tur, ab, ob der Feh­ler in Er­schei­nung tritt oder nicht. Das aber spricht aus tech­ni­scher Sicht ganz er­heb­lich da­für, dass der Man­gel von An­fang an vor­han­den war (Gut­ach­ten des Sach­ver­stän­di­gen S, S. 10). Da­mit geht ein­her, dass der Man­gel – un­strei­tig – erst­mals rund drei Mo­na­te nach Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Klä­ger in Er­schei­nung ge­tre­ten ist. Bei die­ser Sach­la­ge kann, auch wenn man­gels Vor­lie­gens der Vor­aus­set­zun­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs nicht die Ver­mu­tung des § 476 BGB zu­guns­ten des Klä­gers ein­greift, kein ernst­haf­ter Zwei­fel dar­an be­ste­hen, dass der Sach­man­gel – die Ur­sa­che der da­mals auf­ge­tre­te­nen Man­gel­sym­pto­me – be­reits im Zeit­punkt des Ge­fahr­über­gangs des Fahr­zeugs vor­lag (BGH, Urt. v. 09.03.2011 – VI­II ZR 266/09, NJW 2011, 1664). In glei­cher Wei­se steht fest, dass der Man­gel im Zeit­punkt der Er­klä­rung des Rück­tritts durch den Klä­ger am 21.05.2012 noch nicht be­sei­tigt wor­den war. Un­strei­tig ist es näm­lich nach der Rück­tritts­er­klä­rung – am 21.06.2012 –zu ei­nem er­neu­ten, äu­ßer­lich gleich ge­la­ger­ten Fahr­zeug­aus­fall ge­kom­men, in des­sen Fol­ge aus­weis­lich der di­gi­ta­len Fahr­zeug­his­to­rie er­neut Ar­bei­ten im sel­ben Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses durch­ge­führt wur­den, die nach Ein­schät­zung des Sach­ver­stän­di­gen S wie­der­um auf die vom Fahr­zeug­her­stel­ler er­kann­te Ur­sa­che ge­mäß Ser­vice-In­for­ma­ti­on vom 29.11.2012 zu­rück­zu­füh­ren sind. Vor die­sem Hin­ter­grund be­ste­hen kei­ne durch­grei­fen­den Zwei­fel dar­an, dass hier ein und der­sel­be Man­gel – als Ur­sa­che der auf­ge­tre­te­nen Man­gel­sym­pto­me – zu den vom Klä­ger be­klag­ten Schwie­rig­kei­ten ge­führt hat und da­mit im ge­sam­ten Zeit­raum von der Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Klä­ger bis zur Rück­tritts­er­klä­rung vor­han­den war.

b) Der Klä­ger hat den Rück­tritt mit Schrei­ben sei­nes Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten vom 21.05.2012 wirk­sam er­klärt (§ 349 BGB). Das Schrei­ben ent­hält die Auf­for­de­rung, den Kauf­preis Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs zu er­stat­ten. Dar­in liegt das Be­geh­ren (§§ 133, 157 BGB), den Kauf­ver­trag we­gen Man­gel­haf­tig­keit des Fahr­zeugs rück­ab­zu­wi­ckeln.

c) Der Wirk­sam­keit des mit Schrei­ben vom 21.05.2012 er­klär­ten Rück­tritts steht vor­lie­gend nicht ent­ge­gen, dass der Klä­ger die Be­klag­te zu­vor nicht un­ter Frist­set­zung zur Nach­er­fül­lung und Män­gel­be­sei­ti­gung auf­ge­for­dert hat­te. Zwar setzt der wirk­sa­me Rück­tritt bei nicht oder nicht ver­trags­ge­mä­ßer Leis­tung ge­mäß § 323 I BGB grund­sätz­lich vor­aus, dass der Gläu­bi­ger dem Schuld­ner zu­vor er­folg­los ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Leis­tung oder Nach­er­fül­lung be­stimmt hat. Im vor­lie­gen­den Fall war ei­ne sol­che Frist­set­zung je­doch ge­mäß § 440 Satz 1 BGB ent­behr­lich. Nach die­ser Be­stim­mung be­darf es der Frist­set­zung ins­be­son­de­re dann nicht, wenn die dem Käu­fer zu­ste­hen­de Art der Nach­er­fül­lung fehl­ge­schla­gen oder ihm un­zu­mut­bar ist. Das aber war hier der Fall:

aa) Da der Klä­ger von der Be­klag­ten ein ge­brauch­tes Fahr­zeug er­wor­ben hat, ei­ne Nach­er­fül­lung durch Lie­fe­rung ei­nes an­de­ren, gleich­ar­ti­gen Fahr­zeugs mit­hin nicht in Be­tracht kam (vgl. BGH, Urt. v. 10.10.2007 – VI­II ZR 330/06, NJW 2008, 53), stand der Be­klag­ten als Nach­er­fül­lung hier al­lein die – vom Klä­ger ge­wähl­te – Be­sei­ti­gung des Man­gels of­fen. Die­se Art der Nach­er­fül­lung, die die Be­klag­te selbst oder durch von ihr hier­zu ein­ge­schal­te­te Er­fül­lungs­ge­hil­fen (§ 278 BGB) er­brin­gen konn­te, ist hier je­doch fehl­ge­schla­gen. Ge­mäß § 440 Satz 2 BGB gilt ei­ne Nach­bes­se­rung nach dem er­folg­lo­sen zwei­ten Ver­such als fehl­ge­schla­gen, wenn sich nicht ins­be­son­de­re aus der Art der Sa­che oder des Man­gels oder den sons­ti­gen Um­stän­den et­was an­de­res er­gibt. Von ei­nem Fehl­schla­gen der Nach­bes­se­rung ist aus­zu­ge­hen, wenn das vom Käu­fer ge­rüg­te Man­gel­sym­ptom auch da­nach wei­ter auf­tritt (vgl. BGH, Urt. v. 09.03.2011 – VI­II ZR 266/09, NJW 2011, 1664). Das aber ist nach dem Er­geb­nis der Be­weis­auf­nah­me hier der Fall ge­we­sen. Das streit­ge­gen­ständ­li­che Fahr­zeug be­fand sich aus­weis­lich der von der Be­klag­ten vor­ge­leg­ten di­gi­ta­len Fahr­zeug­his­to­rie mehr­fach bei un­ter­schied­li­chen Ver­trags­werk­stät­ten der Be­klag­ten, so un­ter an­de­rem am 07.12. und 15.12.2011 beim Au­to­haus X in M. und am 16.05.2012 beim Au­to­haus Y in N. Zu­min­dest in zwei Fäl­len wur­den nach den Fest­stel­lun­gen des Sach­ver­stän­di­gen S nach­weis­lich Ar­bei­ten im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses durch­ge­führt, die auf ei­ne Be­he­bung des vom Klä­ger ge­rüg­ten Feh­lers ge­rich­tet wa­ren. In bei­den Fäl­len hat die Re­pa­ra­tur je­doch nicht zum Ziel ge­führt, denn es ist in der Fol­ge je­weils er­neut zu gleich­ar­ti­gen Aus­fall­er­schei­nun­gen ge­kom­men, die ein neu­er­li­ches Her­bei­ru­fen des BMW-Ser­vice­mo­bils und ei­nen wei­te­ren Werk­statt­auf­ent­halt mit Ar­bei­ten im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses, zu­letzt nach der Er­klä­rung des Rück­tritts am 21.06.2012 in der BMW-Nie­der­las­sung O., er­for­der­lich mach­ten. Auf die obi­gen Aus­füh­run­gen wird in­so­weit ver­wie­sen.

bb) Die Be­klag­te muss sich die wie­der­hol­ten frucht­lo­sen Nach­bes­se­rungs­ver­su­che ih­rer Ver­trags­werk­stät­ten … im vor­lie­gen­den Fall auch zu­rech­nen las­sen. Der Klä­ger war dem­zu­fol­ge nicht ver­pflich­tet, der Be­klag­ten … ei­ne neu­er­li­che Ge­le­gen­heit zur Nach­bes­se­rung zu ge­wäh­ren.

(1) Zwar ist für die kauf­recht­lich ge­schul­de­te Nach­bes­se­rung in ers­ter Li­nie der Ver­trags­part­ner – hier: die Be­klag­te – zu­stän­dig, der sich vom Käu­fer ver­an­lass­te ver­geb­li­che Re­pa­ra­tur­ver­su­che Drit­ter im Rah­men des § 440 Satz 2 BGB grund­sätz­lich nicht zu­rech­nen las­sen muss. An­ders liegt es je­doch, wenn der Drit­te bei Vor­nah­me der Nach­bes­se­rung in Er­fül­lung ei­ner Ver­bind­lich­keit des Ver­käu­fers ge­han­delt hat (§ 278 BGB; vgl. BGH, Urt. v. 15.11.2006 – VI­II ZR 166/06, NJW 2007, 504; BGH, Urt. v. 23.01.2013 – VI­II ZR 140/12, NJW 2013, 1523 Rn. 37; OLG Karls­ru­he, Urt. v. 16.03.2006 – 19 U 156/05, DAR 2007, 31). Das war hier der Fall. Nach – von der Be­klag­ten nicht be­strit­te­ner – Dar­stel­lung des Klä­gers wur­de das Fahr­zeug, nach­dem es un­ter an­de­rem am 15.12.2011 und am 16.05.2012 we­gen des ihm in­ne­woh­nen­den Man­gels im Be­reich des Ther­mo­stat­ge­häu­ses nicht an­sprin­gen woll­te, je­weils nach Her­bei­ru­fen des „BMW-Ser­vice­mo­bils“ auf des­sen Ver­an­las­sung hin in die nächst­ge­le­ge­ne BMW-Ver­trags­werk­statt zur Re­pa­ra­tur ver­bracht. Das Auf­su­chen der Ver­trags­werk­stät­ten er­folg­te da­mit nicht auf Ver­an­las­sung des Klä­gers, son­dern nach Vor­ga­ben des Pan­nen­diens­tes der Be­klag­ten. So­weit die Be­klag­te je­doch im Rah­men ih­rer auf die­se Art und Wei­se ge­währ­ten „Mo­bi­li­täts-Ga­ran­tie“ die Re­pa­ra­tur des Fahr­zeugs – und da­mit un­ter Um­stän­den zu­gleich Maß­nah­men der kauf­recht­li­chen Nach­er­fül­lung – durch ih­re Ver­trags­werk­stät­ten vor­neh­men lässt, wer­den die­se hier­bei als Er­fül­lungs­ge­hil­fen (§ 278 BGB) der Be­klag­ten tä­tig mit der Fol­ge, dass sich die Be­klag­te ge­schei­ter­te Nach­bes­se­rungs­ver­su­che zu­rech­nen las­sen muss (vgl. BGH, Urt. v. 15.11.2006 – VI­II ZR 166/06, NJW 2007, 504; OLG Karls­ru­he, Urt. v. 16.03.2006 – 19 U 156/05, DAR 2007, 31).

(2) Der in die­sem Zu­sam­men­hang von der Be­klag­ten zu­letzt auf­ge­wor­fe­nen Fra­ge, ob dem Klä­ger kraft Ver­tra­ges das Recht ein­ge­räumt war, sich für die Ab­wick­lung von Män­gel­be­sei­ti­gungs­maß­nah­men statt an ei­ne Nie­der­las­sung der Be­klag­ten auch an ei­nen an­de­ren Ver­trags­händ­ler der Be­klag­ten zu wen­den (da­zu BGH, Urt. v. 15.11.2006 – VI­II ZR 166/06, NJW 2007, 504), kommt vor­lie­gend kei­ne Be­deu­tung zu. Der Klä­ger hat sich näm­lich nicht aus ei­ge­nem An­trieb an an­de­re Au­to­häu­ser ge­wandt, um dort Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten durch­füh­ren zu las­sen, die ei­gent­lich von der Be­klag­ten zu er­brin­gen wa­ren, son­dern er hat es le­dig­lich hin­ge­nom­men, dass sein lie­gen ge­blie­be­nes Fahr­zeug nach dem Her­bei­ru­fen des „BMW-Ser­vice­mo­bils“ zu ei­ner an­de­ren, nä­her ge­le­ge­nen Ver­trags­werk­statt der Be­klag­ten ver­bracht wur­de. Die­sen wich­ti­gen Un­ter­schied über­se­hen die von der Be­klag­ten zur Stüt­zung ih­rer Ar­gu­men­ta­ti­on vor­ge­leg­ten Ent­schei­dun­gen, die ei­ne Zu­rech­nung von Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten je­weils oh­ne nä­he­re Be­grün­dung ver­nei­nen (s. auch BGH, Urt. v. 23.01.2013 – VI­II ZR 140/12, NJW 2013, 1523 Rn. 37 a. E.). Die von der Be­klag­ten ver­folg­te Ar­gu­men­ta­ti­on ver­kennt, dass ei­ne ver­trag­li­che Ver­ein­ba­rung, die dem Käu­fer das Recht ein­räumt, an­de­re Ver­trags­werk­stät­ten auf­zu­su­chen, die­sen le­dig­lich be­güns­ti­gen soll: Der Käu­fer soll nicht ge­zwun­gen sein, sich an sei­nen – even­tu­ell weit ent­fern­ten – Ver­trags­part­ner zu wen­den, wenn Maß­nah­men der Nach­er­fül­lung er­for­der­lich wer­den. Er­folgt das Auf­su­chen der Ver­trags­werk­statt je­doch – wie hier –, weil das Ser­vice­mo­bil des Her­stel­lers nach ei­ner Un­ter­weg­span­ne das Fahr­zeug in die nächst­ge­le­ge­ne Werk­statt ver­brin­gen lässt, und wird das Fahr­zeug dort re­pa­riert, so kann sich die Be­klag­te dem Klä­ger ge­gen­über nicht dar­auf be­ru­fen, der Kauf­ver­trag se­he ei­ne Durch­füh­rung von Män­gel­be­sei­ti­gungs­ar­bei­ten durch Ver­trags­werk­stät­ten nicht vor, zu­mal die­se Vor­ge­hens­wei­se der Ver­mei­dung kos­ten­in­ten­si­ver Trans­por­te dient und da­mit ge­ra­de auch im In­ter­es­se des Ver­käu­fers liegt. Da die Ein­schal­tung der Ver­trags­werk­statt hier nicht auf Ver­an­las­sung des Klä­gers er­folg­te, muss sich die Be­klag­te in ei­nem sol­chen Fall die fehl­ge­schla­ge­nen Nach­bes­se­rungs­ver­su­che der für sie tä­ti­gen Ver­trags­werk­stät­ten im Rah­men des § 440 BGB ent­ge­gen­hal­ten las­sen.

(3) Le­dig­lich er­gän­zend sei an­ge­merkt, dass der Klä­ger auch nicht ge­hal­ten war, die Be­klag­te von der Ein­schal­tung an­de­rer Ver­trags­werk­stät­ten ge­son­dert zu in­for­mie­ren. Ei­ne ent­spre­chen­de In­for­ma­ti­ons­pflicht kann zwar im Ver­trag ver­ein­bart wer­den (vgl. BGH, Urt. v. 15.11.2006 – VI­II ZR 166/06, NJW 2007, 504). Un­be­scha­det der Fra­ge, ob sie in ei­nem Fall wie dem vor­lie­gen­den zur An­wen­dung ge­lang­te, fehlt es hier je­doch dar­an, nach­dem die Par­tei­en in der münd­li­chen Ver­hand­lung klar­ge­stellt ha­ben, dass sie, von den zu­letzt vor­ge­leg­ten Un­ter­la­gen ab­ge­se­hen, die Sol­ches nicht ent­hal­ten, kei­ne wei­te­ren ver­trag­li­chen Be­din­gun­gen zum Ge­gen­stand ih­res Ver­tra­ges ge­macht ha­ben.

cc) An­lass, von der Re­gel des § 440 Satz 2 BGB ab­zu­wei­chen und der Be­klag­ten vor­lie­gend mehr als zwei Nach­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten ein­zu­räu­men, be­steht nicht. Mehr als zwei Nach­bes­se­rungs­ver­su­che kom­men bei be­son­de­rer (tech­ni­scher) Kom­ple­xi­tät der Sa­che, schwer zu be­he­ben­den Män­geln oder un­ge­wöhn­lich wid­ri­gen Um­stän­den bei vor­an­ge­gan­ge­nen Nach­bes­se­rungs­ver­su­chen in Be­tracht (vgl. BGH, Urt. v. 15.11.2006 – VI­II ZR 166/06, NJW 2007, 504; OLG Saar­brü­cken, Urt. v. 29.05.2008 – 8 U 494/07-140, NJW 2009, 369). Der­ar­ti­ge be­son­de­re Um­stän­de sind hier nicht er­sicht­lich und von der Be­klag­ten auch nicht dar­ge­tan wor­den. Viel­mehr kann von ei­nem Au­to­her­stel­ler, der wie die Be­klag­te ein Netz von Ver­trags­werk­stät­ten un­ter­hält und sei­nen Kun­den „Freu­de am Fah­ren“ ver­spricht, er­war­tet wer­den, dass er die Ur­sa­chen ei­nes Feh­lers, der – wie hier – die ele­men­ta­ren Funk­tio­nen des Fahr­zeugs be­ein­träch­tigt, spä­tes­tens im zwei­ten An­lauf er­kennt und be­sei­tigt.

d) Der vom Klä­ger er­klär­te Rück­tritt vom Kauf­ver­trag war vor­lie­gend auch nicht des­halb aus­ge­schlos­sen, weil der von ihm ge­rüg­te Man­gel un­er­heb­lich ge­we­sen wä­re (§ 323 V 2 BGB).

aa) Die Be­ur­tei­lung, ob ei­ne Pflicht­ver­let­zung – und da­mit ein Sach­man­gel – un­er­heb­lich i. S. des § 323 V 2 BGB ist, er­for­dert ei­ne um­fas­sen­de In­ter­es­sen­ab­wä­gung, wo­bei es auf die Um­stän­de des Ein­zel­falls an­kommt (BGH, Urt. v. 17.02.2010 – VI­II ZR 70/07, NJW-RR 2010, 1289). Maß­geb­lich ist ins­be­son­de­re, in­wie­weit durch den Man­gel die Ge­brauchs­taug­lich­keit des Fahr­zeugs ein­ge­schränkt ist (vgl. BGH, Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07, NJW 2009, 508). Da­nach ist der hier ge­gen­ständ­li­che Man­gel nicht als un­er­heb­lich an­zu­se­hen. Von ei­nem Kraft­fahr­zeug darf er­war­tet wer­den, dass es im Be­darfs­fal­le be­triebs­be­reit zur Ver­fü­gung steht. Fehlt es dar­an und kann der Feh­ler zu­dem – wie hier – trotz wie­der­hol­ter Nach­bes­se­rungs­ver­su­che nicht ge­fun­den wer­den, liegt dar­in ei­ne er­heb­li­che Be­ein­träch­ti­gung der Ge­brauchs­taug­lich­keit, die ei­ne Un­er­heb­lich­keit des Man­gels aus­schließt.

bb) Dass der streit­ge­gen­ständ­li­che Feh­ler mög­li­cher­wei­se mit ge­ring­fü­gi­gem Mit­tel­ein­satz oder – wie hier – für den Klä­ger so­gar kos­ten­los be­ho­ben wer­den könn­te, ist für die Fra­ge, ob der Man­gel un­er­heb­lich i. S. des § 323 V 2 BGB ist, oh­ne Be­lang. Denn für die Be­ur­tei­lung der Fra­ge, ob die in der Lie­fe­rung ei­nes man­gel­haf­ten Fahr­zeugs lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung un­er­heb­lich ist und des­we­gen das Rück­tritts­recht des Käu­fers aus­schließt, ist auf den Zeit­punkt der Rück­tritts­er­klä­rung ab­zu­stel­len (BGH, Urt. v. 15.06.2011 – VI­II ZR 139/09, NJW 2011, 3708). Zu die­sem Zeit­punkt war die Ur­sa­che des vom Klä­ger ge­rüg­ten Man­gels noch nicht be­kannt und des­we­gen nicht ab­seh­bar, ob und mit wel­chem Auf­wand der Man­gel be­sei­tigt wer­den kann. Bei ei­ner sol­chen Kon­stel­la­ti­on kann dem Man­gel die Er­heb­lich­keit nicht ab­ge­spro­chen wer­den (BGH, Urt. v. 15.06.2011 – VI­II ZR 139/09, NJW 2011, 3708). Dar­an än­dert nichts, dass durch das im Ver­lauf des Rechts­streits ein­ge­hol­te Sach­ver­stän­di­gen­gut­ach­ten die Ur­sa­che des Man­gels of­fen­bar ge­wor­den ist und sich her­aus­ge­stellt hat, dass die­ser mit ver­hält­nis­mä­ßig ge­rin­gem Kos­ten­auf­wand kor­ri­giert wer­den kann, denn da­durch kann ein zum Zeit­punkt des Rück­tritts er­heb­li­cher Man­gel nicht zu ei­nem ge­ring­fü­gi­gen Man­gel i. S. des § 323 V 2 BGB wer­den (BGH, Urt. v. 15.06.2011 – VI­II ZR 139/09, NJW 2011, 3708; Urt. v. 05.11.2008 – VI­II ZR 166/07, NJW 2009, 508).

2. In­fol­ge des mit­hin wirk­sa­men Rück­tritts ist der Klä­ger be­rech­tigt, die Rück­ab­wick­lung des mit der Be­klag­ten ab­ge­schlos­sen Kauf­ver­tra­ges zu ver­lan­gen.

a) Ge­mäß § 346 I BGB sind im Fal­le des wirk­sa­men Rück­tritts die emp­fan­ge­nen Leis­tun­gen zu­rück­zu­ge­wäh­ren und die ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen her­aus­zu­ge­ben; au­ßer­dem be­steht un­ter den Vor­aus­set­zun­gen des § 347 II BGB ein An­spruch auf Ver­wen­dungs­er­satz.

aa) Der Klä­ger, der den Kauf­preis des Fahr­zeugs nicht aus ei­ge­nen Mit­teln er­bracht, son­dern mit ge­son­der­tem Dar­le­hens­ver­trag über die BMW-Bank fi­nan­ziert hat, kann des­halb von der Be­klag­ten grund­sätz­lich den ge­leis­te­ten Dar­le­hens­be­trag zu­rück­ver­lan­gen, den er, ge­kürzt um die von ihm be­reits er­brach­ten Til­gungs­leis­tun­gen, so­dann an die Bank wei­ter­zu­lei­ten hät­te (vgl. Pa­landt/Grü­ne­berg, BGB, 71. Aufl., § 359 Rn. 8; MünchKomm-BGB/Ha­ber­sack, 6. Aufl., § 359 Rn. 71). So­weit der Klä­ger über den Be­trag von – zu­letzt – 6.046,10 € hin­aus le­dig­lich die Frei­stel­lung von der Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit be­gehrt, ist dies als „mi­nus“ zum Rück­zah­lungs­an­spruch zu­läs­sig. Der Gel­tend­ma­chung des Frei­stel­lungs­an­spruchs steht auch nicht ent­ge­gen, dass der Klä­ger mög­li­cher­wei­se auch be­rech­tigt ge­we­sen wä­re, der fi­nan­zie­ren­den Bank die Ein­wen­dun­gen aus dem Kauf­ver­trag ent­ge­gen­zu­hal­ten (§ 359 Satz 1, §§ 491 ff., 512 BGB). Der so­ge­nann­te Ein­wen­dungs­durch­griff ist nach dem Ge­setz (§ 359 Satz 1 BGB: „kann“) als Recht des Ver­brau­chers (ein­schließ­lich des Exis­tenz­grün­ders, §§ 13, 512 BGB), nicht als Ver­pflich­tung aus­ge­stal­tet.

Al­ler­dings war dem Frei­stel­lungs­be­geh­ren des Klä­gers der Hö­he nach nicht – wie be­an­tragt – im Um­fan­ge sämt­li­cher ver­blei­ben­der Dar­le­hens­ver­bind­lich­kei­ten zu ent­spre­chen, son­dern ge­mäß §§ 346 I, 347 BGB nur bis zur Hö­he der von der Be­klag­ten tat­säch­lich emp­fan­ge­nen Dar­le­hens­va­lu­ta zu­züg­lich Ver­zugs­zin­sen. Dar­über hin­aus­ge­hen­de Dar­le­hens­zin­sen oder sons­ti­ge Fi­nan­zie­rungs­kos­ten kön­nen da­ge­gen nicht im We­ge des Rück­tritts vom Ver­käu­fer, son­dern al­len­falls von der fi­nan­zie­ren­den Bank be­an­sprucht wer­den (MünchKomm-BGB/Ha­ber­sack, a. a. O., § 359 Rn. 71). Die gel­tend ge­mach­ten Rech­te des Klä­gers be­ste­hen im Üb­ri­gen, wie be­an­tragt, nur Zug um Zug ge­gen Rück­ga­be des streit­ge­gen­ständ­li­chen Fahr­zeugs an die Be­klag­te (§ 322 I BGB).

bb) Der Klä­ger hat ge­gen­über der Be­klag­ten au­ßer­dem An­spruch auf Er­satz der Auf­wen­dung für die Kos­ten von ihm an­ge­schaff­ter Win­ter­rei­fen (849,98 €) so­wie ei­ner durch­ge­führ­ten In­spek­ti­on (126,25 €) in Hö­he von ins­ge­samt 976,23 Eu­ro. Denn ge­mäß § 347 II BGB sind dem Rück­ge­währ­schuld­ner die not­wen­di­gen Ver­wen­dun­gen, die die­ser auf den zu­rück­zu­ge­wäh­ren­den Ge­gen­stand ge­macht hat, eben­falls zu er­set­zen. Zu den not­wen­di­gen Ver­wen­dun­gen im Sin­ne die­ser Vor­schrift zäh­len al­le Auf­wen­dun­gen, die zur Er­hal­tung oder ord­nungs­ge­mä­ßen Be­wirt­schaf­tung der Sa­che er­for­der­lich sind; dar­über hin­aus aber auch die ge­wöhn­li­chen Er­hal­tungs­kos­ten, da der Rück­ge­währ­schuld­ner im Rah­men der §§ 346 ff. BGB die Nut­zun­gen her­aus­ge­ben bzw. ver­gü­ten muss (OLG Hamm, Urt. v. 10.02.2005 – 28 U 147/04, NJW-RR 2005, 1220). Des­halb sind hier so­wohl die Auf­wen­dun­gen für den Er­werb von Win­ter­rei­fen als auch die­je­ni­gen, die für die Durch­füh­rung ei­ner In­spek­ti­on an­ge­fal­len sind, als not­wen­di­ge Ver­wen­dun­gen von der Be­klag­ten zu er­stat­ten. Für Win­ter­rei­fen, die ty­pi­scher­wei­se für ein be­stimm­tes Fahr­zeug er­wor­ben wer­den, folgt das schon dar­aus, dass de­ren Be­nut­zung im Win­ter aus Grün­den der Fahr­si­cher­heit drin­gend ge­bo­ten und mitt­ler­wei­le ge­mäß § 2 IIIa 1 StVO un­ter den dort be­schrie­be­nen Vor­aus­set­zun­gen auch ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben ist. Die Kos­ten der In­spek­ti­on sind als ge­wöhn­li­che Er­hal­tungs­kos­ten nach dem oben Ge­sag­ten eben­falls er­stat­tungs­fä­hig. Die vom Klä­ger hier­für gel­tend ge­mach­ten Be­trä­ge sind der Hö­he nach un­strei­tig.

b) Der Klä­ger muss sich auf sei­nen Rück­zah­lungs- und Frei­stel­lungs­an­spruch die von ihm ge­zo­ge­nen Nut­zungs­vor­tei­le an­rech­nen las­sen. Denn ge­mäß § 346 I BGB sind im Fal­le des Rück­tritts, auch bei Man­gel­haf­tig­keit der Kauf­sa­che, die vom Käu­fer wäh­rend der Be­sitz­zeit ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen her­aus­zu­ge­ben. Der Wert von Ge­brauchs­vor­tei­len bei der Ei­gen­nut­zung be­weg­li­cher Sa­chen be­rech­net sich grund­sätz­lich nach der zeit­an­tei­li­gen li­nea­ren Wert­min­de­rung, al­so nach ei­nem Ver­gleich zwi­schen dem tat­säch­li­chen Ge­brauch und der vor­aus­sicht­li­chen Ge­samt­nut­zungs­dau­er der Sa­che un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Werts der Sa­che bzw. des ver­ein­bar­ten Kauf­prei­ses (sog. Wert­ver­zehr; vgl. BGH, Urt. v. 31.03.2006 – V ZR 51/05, NJW 2006, 1582; Pa­landt/Grü­ne­berg, a. a. O, § 346 Rn. 10). Die Hö­he kann ge­mäß § 287 ZPO ge­schätzt wer­den; sie ist vor­lie­gend mit ei­nem Be­trag in Hö­he von 0,67 % des Kauf­prei­ses pro ge­fah­re­ne 1.000 Ki­lo­me­ter an­zu­set­zen (vgl. OLG Saar­brü­cken, Urt. v. 22.02.2011 – 4 U 559/09-160, OLGR Mit­te 11/2011; OLG Ko­blenz, Urt. v. 16.04.2009 – 6 U 574/08, NJW 2009, 3519). Auf­grund des un­strei­ti­gen Kauf­prei­ses von 34.207,95 € er­gibt sich pro ge­fah­re­ne 1.000 Ki­lo­me­ter ein Be­trag von 229,19 €. Un­ter Zu­grun­de­le­gung des bei Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung un­strei­tig mit­ge­teil­ten Ki­lo­me­ter­stands von 58.000 ab­züg­lich des Ki­lo­me­ter­stands bei Über­ga­be des Fahr­zeugs an den Klä­ger von 9.900, mit­hin von ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern von 48.100, er­gibt sich ein Be­trag in Hö­he von 11.024,04 €. Die­ser Be­trag ist von dem Rück­zah­lungs- bzw. Frei­stel­lungs­an­spruch des Klä­gers in Ab­zug zu brin­gen.

c) Die be­rech­tig­ten An­sprü­che des Klä­gers er­rech­nen sich hier­nach wie folgt:

Der er­stat­tungs­fä­hi­ge Net­to­dar­le­hens­be­trag be­trägt 34.207,95 €, die Auf­wen­dun­gen für Win­ter­rei­fen und In­spek­ti­ons­kos­ten be­tra­gen 976,23 €. Von der sich dar­aus er­ge­ben­den Sum­me (35.184,18 €) sind die vom Klä­ger ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen in Hö­he von 11.024,04 € in Ab­zug zu brin­gen. Nach all­dem ver­bleibt ein Be­trag in Hö­he von 24.160,14 €; da­von ent­fal­len dem zu­letzt ge­stell­ten An­trag des Klä­gers (§ 308 I ZPO) ent­spre­chend auf den Zah­lungs­an­trag 6.046,10 €, im Üb­ri­gen war wie be­an­tragt auf Frei­stel­lung von der Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit zu er­ken­nen. Da­bei hat der Klä­ger An­spruch auf Ver­zin­sung des rück­zahl­ba­ren Be­tra­ges in ge­setz­li­cher Hö­he von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz ge­mäß § 288 I BGB, denn die Be­klag­te be­fin­det sich spä­tes­tens mit Ab­lauf der im Schrei­ben vom 21.05.2012 ge­setz­ten Zah­lungs­frist mit der Rück­zah­lung der von ihr ge­schul­de­ten Be­trä­ge im Ver­zug (§ 286 I und IV BGB).

3. Ein An­spruch des Klä­gers auf Zah­lung vor­ge­richt­li­cher Rechts­an­walts­kos­ten … ist da­ge­gen nicht schlüs­sig dar­ge­tan. Zwar kön­nen vor­ge­richt­li­che Rechts­an­walts­ge­büh­ren grund­sätz­lich un­ter den Vor­aus­set­zun­gen der §§ 280 III, 286 BGB als Ver­zugs­scha­den gel­tend ge­macht wer­den, so­weit es sich hier­bei um zweck­dien­li­che Kos­ten der Rechts­ver­fol­gung han­delt. Vor­aus­set­zung für den Scha­dens­er­satz­an­spruch ist al­ler­dings, dass dem Man­dan­ten – hier: dem Klä­ger – ein er­satz­fä­hi­ger Ver­zugs­scha­den in Ge­stalt der Be­las­tung mit ei­ner ent­spre­chen­den Ge­büh­ren­for­de­rung sei­nes Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten über­haupt ent­stan­den ist. Das ist vor­lie­gend nicht er­sicht­lich. Dar­über hin­aus hat der Klä­ger auch nicht dar­ge­legt, dass sei­nem Pro­zess­be­voll­mäch­tig­ten we­gen be­son­de­rer vor­ge­richt­li­cher Tä­tig­keit Ge­büh­ren­an­sprü­che … in Ge­stalt ei­ner so­ge­nann­ten Ge­schäfts­ge­bühr ent­stan­den sind …

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