1. Nach neu­em Schuld­recht ist ein Neu­wa­gen we­gen sei­nes Kraft­stoff­ver­brauchs zwar nicht erst dann man­gel­haft, wenn sein – in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren un­ter ge­norm­ten Be­din­gun­gen zu er­mit­teln­der – Kraft­stoff­ver­brauch um mehr als als 10 % zum Nach­teil des Käu­fers von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab­weicht (vgl. zu § 459 I BGB a.F. BGH, Urt. v. 18.06.1997 – VI­II ZR 52/96, BGHZ 136, 94, 97 ff.). Al­ler­dings ist mit Blick auf Fer­ti­gungs­to­le­ran­zen und un­ver­meid­ba­re Mes­sun­ge­nau­ig­kei­ten nicht je­de noch so ge­rin­ge Ab­wei­chung des Kraft­stoff­ver­brauchs von den Her­stel­ler­an­ga­ben als Man­gel des Fahr­zeugs an­zu­se­hen.
  2. Weicht der Kraft­stoff­ver­brauch ei­nes Neu­wa­gens um le­dig­lich 3,4 % zum Nach­teil des Käu­fers von den Her­stel­ler­an­ga­ben ab, so­dass dem Käu­fer be­zo­gen auf ei­ne zu er­war­ten­de Ge­samt­lauf­leis­tung des Fahr­zeugs von 250.000 km Mehr­kos­ten für Kraft­stoff in Hö­he von ins­ge­samt 1.000 € ent­ste­hen, liegt ei­ne vom Ver­brau­cher hin­zu­neh­men­de Ab­wei­chung und mit­hin kein Sach­man­gel i. S. von § 434 I BGB vor.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 05.04.2007 – 52 S 104/06
(vor­an­ge­hend: AG Char­lot­ten­burg, Ur­teil vom 15.02.2006 – 207 C 332/04)

Das Be­ru­fungs­ur­teil des LG Ber­lin ist hier ver­öf­fent­licht.

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