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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: 2005

Ge­län­de­wa­gen mit Stand­zeit von mehr als zwölf Mo­na­ten ist kein „EU-Neu­fahr­zeug“ mehr

  1. Auch bei ei­nem „EU-Neu­fahr­zeug“ dür­fen zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags re­gel­mä­ßig nicht mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen, und zwar un­ab­hän­gig da­von, wer das Fahr­zeug an­bie­tet und ob es sich um ei­nen „nor­ma­len“ Pkw oder um ei­nen Ge­län­de­wa­gen (Off­road­fah­zeug) han­delt. Der Käu­fer ei­nes (im­por­tier­ten) Ge­län­de­wa­gens ist im Hin­blick auf die Stand­zeit näm­lich nicht we­ni­ger schutz­wür­dig als der Käu­fer ei­nes „nor­ma­len“ Pkw.
  2. Ist ein Kfz-Käu­fer auf­grund ei­ner nach Ab­schluss des Kauf­ver­tra­ges mit dem Ver­käu­fer ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­rung be­rech­tigt, Nach­bes­se­rungs­ar­bei­ten nicht vom Ver­käu­fer, son­dern von ei­nem Drit­ten vor­neh­men zu las­sen, so wird der vom Käu­fer zur Nach­bes­se­rung ein­ge­schal­te­te Drit­te als Er­fül­lungs­ge­hil­fe des Ver­käu­fers tä­tig. Der Ver­käu­fer muss sich des­halb so be­han­deln las­sen, als sei er selbst tä­tig ge­wor­den; das Tun und Las­sen des Drit­ten ist ihm als ei­ge­nes Ver­hal­ten zu­zu­rech­nen.
  3. Be­sei­tigt der Ver­käu­fer oder ein au­to­ri­sier­ter Drit­ter ei­nen Man­gel, auf den der Käu­fer ei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­stützt hat, im Ein­ver­neh­men mit dem Käu­fer, nach­dem die­ser den Rück­tritt er­klärt hat, so ist da­mit dem Rück­tritt des Käu­fers der Bo­den ent­zo­gen (im An­schluss an OLG Düs­sel­dorf, Urt. v. 19.07.2004 – I-1 U 41/04).
  4. Der Ver­käu­fer trägt die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass sei­ne in der Lie­fe­rung ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung i. S. des § 323 V 2 BGB un­er­heb­lich ist und den Käu­fer des­halb nicht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 24.10.2005 – I-1 U 84/05

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Mit­wir­kungs­pflicht des Kfz-Käu­fers bei Nach­er­fül­lung

Ei­ne Nach­er­fül­lung ist ge­mäß § 269 BGB am Sitz des Schuld­ners vor­zu­neh­men. Dar­über hin­aus ist es ei­ne üb­li­chen Ge­pflo­gen­hei­ten ent­spre­chen­de Selbst­ver­ständ­lich­keit, dass ein Kfz-Käu­fer ein de­fek­tes, aber fahr­be­rei­tes Fahr­zeug zum Ver­käu­fer bringt, da­mit die­ser es auf Män­gel un­ter­su­chen und ge­ge­be­nen­falls in­stand set­zen kann.

Land­ge­richt Köln, Ur­teil vom 19.10.2005 – 14 O 182/05
(nach­fol­gend: OLG Köln, Be­schluss vom 14.02.2006 – 20 U 188/05)

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Er­fül­lungs­ort der Nach­er­fül­lung im Kauf­recht

Der Ort, an dem die kauf­recht­li­che Nach­er­fül­lung durch­zu­füh­ren ist, ist im Re­gel­fall der Wohn­sitz der Käu­fers, wenn und weil sich die Kauf­sa­che dort be­stim­mungs­ge­mäß be­fin­det.

OLG Mün­chen, Ur­teil vom 12.10.2005 – 15 U 2190/05

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Rück­tritt vom Wohn­mo­bil­kauf we­gen man­gel­haf­ter Kli­ma­an­la­ge

Der Käu­fer ei­nes (ge­brauch­ten) Wohn­mo­bils ist zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt, wenn die Kli­ma­an­la­ge des Fahr­zeugs man­gel­haft ist und die Re­pa­ra­tur­kos­ten (hier: 1.801,68 €) mehr als fünf Pro­zent des Kauf­prei­ses be­tra­gen. Da­bei ist auch zu be­rück­sich­ti­gen, dass ei­ne funk­tio­nie­ren­de Kli­ma­an­la­ge – ins­be­son­de­re in den Som­mer­mo­na­ten – für die Nut­zungs­mög­lich­keit und den Nut­zungs­kom­fort ei­nes Wohn­mo­bils von ei­ner über ih­ren rein wirt­schaft­lich be­trach­te­ten Wert hin­aus­ge­hen­den Be­deu­tung ist.

OLG Bran­den­burg, Ur­teil vom 23.09.2005 – 4 U 45/05

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Kein Rück­tritts­recht bei in un­ter­schied­li­cher In­ten­si­tät und Häu­fig­keit ge­stör­tem Ra­dio­emp­fang

Der Käu­fer ist nicht des­halb zum Rück­tritt von ei­nem Neu­wa­gen­kauf­ver­trag be­rech­tigt, weil das Au­to­ra­dio nicht stö­rungs­frei funk­tio­niert, son­dern der Ra­dio­emp­fang in un­ter­schied­li­cher In­ten­si­tät und Häu­fig­keit ge­stört ist. Denn in­so­weit liegt al­len­falls ein ge­ring­fü­gi­ger Man­gel vor, der den Fahrt­kom­fort nur un­er­heb­lich be­ein­träch­tigt.

LG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 22.09.2005 – 1 O 778/04

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Um­fang der La­den­voll­macht (§ 56 HGB) im Kfz-Han­del – gut­gläu­bi­ger Er­werb

  1. Ein An­ge­stell­ter ei­nes Kfz-Händ­lers darf Fahr­zeu­ge aus dem Be­stand des Händ­lers re­gel­mä­ßig nur ge­gen Zah­lung des Kauf­prei­ses ver­äu­ßern. Er ist ty­pi­scher­wei­se nicht – auch nicht un­ter dem Ge­sichts­punkt des § 56 HGB – er­mäch­tigt, ein Fahr­zeug zu über­eig­nen, oh­ne dass die Zah­lung des Kauf­prei­ses zu­min­dest si­cher­ge­stellt ist. Des­halb kommt ein Fahr­zeug, das der An­ge­stell­te weg­gibt, ob­wohl we­der der Kauf­preis ge­zahlt noch die Kauf­preis­zah­lung si­cher­ge­stellt ist, dem Händ­ler i. S. von § 935 I BGB ab­han­den.
  2. Stellt ein Kfz-Händ­ler ei­nem (ver­meint­li­chen) Kauf­in­ter­es­sen­ten ein Fahr­zeug für ei­ne Pro­be­fahrt zur Ver­fü­gung, so wird da­durch kein Leih­ver­hält­nis zwi­schen dem Händ­ler und dem Kauf­in­ter­es­sen­ten be­grün­det.

OLG Bre­men, Ur­teil vom 14.09.2005 – 1 U 50/05

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Be­weis­last­um­kehr nach § 476 BGB bei Ka­ros­se­rie­be­schä­di­gun­gen

  1. Ein Sach­man­gel der Kauf­sa­che kann sich dem Käu­fer auch dann erst nach Ge­fahr­über­gang „zei­gen“, wenn er ihn im Fal­le ei­ner ein­ge­hen­den Un­ter­su­chung schon bei der Über­ga­be hät­te ent­de­cken kön­nen.
  2. Die Ver­mu­tung, dass ein Sach­man­gel be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen hat, ist nicht schon dann mit der Art des Man­gels un­ver­ein­bar, wenn der Man­gel ty­pi­scher­wei­se je­der­zeit auf­tre­ten kann und des­halb kei­nen hin­rei­chend si­che­ren Rück­schluss dar­auf zu­lässt, dass er schon bei Ge­fahr­über­gang vor­han­den war.
  3. Die Ver­mu­tung, dass ein Sach­man­gel be­reits bei Ge­fahr­über­gang vor­ge­le­gen hat, kann auch für äu­ße­re Be­schä­di­gun­gen der Kauf­sa­che wie et­wa ei­nen Ka­ros­se­rie­scha­den ei­nes ver­kauf­ten Kraft­fahr­zeugs ein­grei­fen. Sie ist je­doch dann mit der Art des Man­gels un­ver­ein­bar, wenn es sich um äu­ßer­li­che Be­schä­di­gun­gen han­delt, die auch dem fach­lich nicht ver­sier­ten Käu­fer auf­fal­len müs­sen.

BGH, Ur­teil vom 14.09.2005 – VI­II ZR 363/04

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Rück­tritt we­gen zu ge­rin­ger Höchst­ge­schwin­dig­keit

  1. Ein Neu­wa­gen ist man­gel­haft, wenn die er­ziel­ba­re Höchst­ge­schwin­dig­keit er­heb­lich hin­ter der im Ver­kaufs­pro­spekt für das ent­spre­chen­de Mo­dell an­ge­ge­be­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit zu­rück­bleibt, ob­wohl Rei­fen ver­wen­det wer­den, die zur „we­sent­li­chen Se­ri­en­aus­stat­tung“ des Fahr­zeugs ge­hö­ren. Ei­ne er­heb­li­che Ab­wei­chung ist an­zu­neh­men, wenn sich die er­ziel­ba­re und die im Pro­spekt an­ge­ge­be­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit um min­des­tens 5 % zum Nach­teil des Käu­fers un­ter­schei­den.
  2. Dass grö­ße­re Rei­fen zu ei­ner Ver­rin­ge­rung der Höchst­ge­schwin­dig­keit füh­ren kön­nen, mag un­ter Fach­leu­ten oder be­son­ders In­ter­es­sier­ten be­kannt sein; all­ge­mein be­kannt ist es aber nicht.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 07.09.2005 – I-3 U 8/04

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Ge­währ­leis­tungs­aus­schluss beim Ge­braucht­wa­gen­kauf – „ge­kauft wie ge­se­hen“

  1. Durch die Wen­dung „ge­kauft wie ge­se­hen“ wird re­gel­mä­ßig nur die Haf­tung des Ver­käu­fers für sol­che Män­gel aus­ge­schlos­sen, die für den Käu­fer bei ei­ner ord­nungs­ge­mä­ßen Be­sich­ti­gung der Kauf­sa­che oh­ne die Hil­fe ei­nes Sach­ver­stän­di­gen wahr­nehm­bar sind.
  2. Heißt es in ei­nem Kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen vor­for­mu­liert, das Fahr­zeug wer­de „un­ter Aus­schluss jeg­li­cher Ge­währ­leis­tung“ ver­kauft, so wird die­ser um­fas­sen­de Haf­tungs­aus­schluss durch den hand­schrift­li­chen Zu­satz „ge­kauft wie ge­se­hen“ nicht ein­ge­schränkt.

OLG Saar­brü­cken, Ur­teil vom 06.09.2005 – 4 U 163/04-32

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Er­satz von An­walts­kos­ten bei Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

Ge­gen­stand ei­nes ver­trag­li­chen Scha­dens­er­satz­an­spruchs sind auch die zu des­sen Durch­set­zung er­for­der­li­chen Rechts­ver­fol­gungs­kos­ten. Der Schä­di­ger hat al­ler­dings nicht schlecht­hin al­le durch die Ver­trags­ver­let­zung ad­äquat ver­ur­sach­ten Kos­ten zu er­set­zen, son­dern nur die­je­ni­gen, die aus Sicht des Ge­schä­dig­ten zur Wahr­neh­mung sei­ner Rech­te er­for­der­lich und zweck­mä­ßig wa­ren. Da­bei sind an die Vor­aus­set­zun­gen des ma­te­ri­ell-recht­li­chen Kos­ten­er­stat­tungs­an­spruchs kei­ne über­zo­ge­nen An­for­de­run­gen zu stel­len. Es kommt dar­auf an, wie sich die vor­aus­sicht­li­che Ab­wick­lung des Scha­dens­falls aus der Sicht des Ge­schä­dig­ten dar­stellt.

OLG Düs­sel­dorf, Be­schluss vom 01.09.2005 – 1 W 17/05

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