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Probleme beim Autokauf?

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Ar­chiv: Au­gust 2004

Ga­ran­tie für tech­ni­sche An­ga­ben – Pri­vat­ver­kauf

  1. An­ga­ben von Ge­braucht­wa­gen­händ­lern über tech­ni­sche Da­ten wer­den – un­ter an­de­rem we­gen ih­rer gro­ßen Be­deu­tung für den Wert des Au­tos – nach der Ver­kehrs­an­schau­ung als Über­nah­me ei­ner Ga­ran­tie für ih­re Rich­tig­keit an­ge­se­hen, wo­bei ei­ne An­wen­dung die­ser Grund­sät­ze auch auf den Pri­vat­ver­käu­fer ge­bo­ten er­scheint.
  2. All­ge­mei­ne An­prei­sun­gen wie „ein­wand­frei“, „in Ord­nung“, „män­gel­frei“ oder „oh­ne Män­gel“ stel­len beim Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens von ei­ner Pri­vat­per­son kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung bzw. -ga­ran­tie dar.

LG Kle­ve, Ur­teil vom 27.08.2004 – 5 S 57/04

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Er­satz ver­geb­li­cher Auf­wen­dun­gen bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags

  1. § 284 ist auf al­le Ver­trä­ge an­zu­wen­den, nicht nur auf sol­che mit ide­el­lem Zweck.
  2. Der Be­griff der Auf­wen­dung in §§ 437 Nr. 3, 284 BGB ist um­fas­send zu ver­ste­hen. Auch Auf­wen­dun­gen im Hin­blick auf die spä­te­re Ver­wen­dung ei­ner Kauf­sa­che kön­nen ver­geb­li­che Auf­wen­dun­gen i. S. des § 284 BGB sein.
  3. Hat der Käu­fer bis zur Rück­ab­wick­lung Nut­zen aus Aus­ga­ben ge­zo­gen, die er im Hin­blick auf die Ver­wen­dung der Kauf­sa­che ge­tä­tigt hat, so ist die­ser Nut­zen bei der Fest­stel­lung der er­satz­fä­hi­gen Auf­wen­dun­gen an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 25.08.2004 – 3 U 78/04
(nach­fol­gend: BGH, Ur­teil vom 20.07.2005 – VI­II ZR 275/04)

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Mo­tor­rad mit ei­ner Stand­zeit von 16 Mo­na­ten ist nicht fa­brik­neu

  1. Im Ver­kauf ei­nes Neu­fahr­zeugs durch ei­nen Mo­tor­rad­händ­ler liegt grund­sätz­lich die kon­klu­den­te Zu­si­che­rung, dass das ver­kauf­te Fahr­zeug „fa­brik­neu“ ist (vgl. für Pkw BGH, Urt. v. 22.03.2000 – VI­II ZR 325/98, NJW 2000, 2018, 2019 m. w. Nachw.). Wie je­des an­de­re Kraft­fahr­zeug ist ein un­be­nutz­tes Mo­tor­rad re­gel­mä­ßig (nur) „fa­brik­neu“, wenn und so­lan­ge das Mo­dell die­ses Fahr­zeugs un­ver­än­dert wei­ter­ge­baut wird, wenn es kei­ne durch län­ge­re Stand­zeit be­ding­ten Män­gel auf­weist und wenn zwi­schen Her­stel­lung des Fahr­zeugs und Ab­schluss des Kauf­ver­trags nicht mehr als 12 Mo­na­te lie­gen (vgl. für Pkw BGH, Urt. v. 15.10.2003 – VI­II ZR 227/02, NJW 2004, 160).
  2. Ein da­nach als „fa­brik­neu“ ver­kauf­tes Mo­tor­rad ist folg­lich nicht mehr „fa­brik­neu“ und da­mit man­gel­haft, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als 12 Mo­na­te lie­gen.
  3. Ein Ver­käu­fer ver­wei­gert ei­ne Nach­er­fül­lung spä­tes­tens dann i. S. von § 281 II Fall 1, § 323 II Nr. 1 BGB ernst­haft und end­gül­tig, wenn er im Rah­men ei­ner Gü­te­ver­hand­lung (§ 278 II ZPO) nicht be­reit ist, den mit dem Käu­fer ge­führ­ten Rechts­streit güt­lich bei­zu­le­gen.

LG Ber­lin, Ur­teil vom 12.08.2004 – 18 O 452/03

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Vor­lie­gen ei­nes Ver­brauchs­gü­ter­kaufs – du­al use

Hat der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens das Fahr­zeug in der Ver­gan­gen­heit so­wohl pri­vat als auch (ne­ben-)be­ruf­lich ge­nutzt (du­al use), so kommt es für die Fra­ge, ob er be­züg­lich des Kfz-Kauf­ver­trags als Un­ter­neh­mer oder als Ver­brau­cher an­zu­se­hen ist, dar­auf an, wel­che Nut­zung über­wog.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 11.08.2004 – 7 U 17/04

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Rück­tritt nach vor­be­halt­lo­ser An­nah­me ei­ner man­gel­haf­ten Kauf­sa­che ist treu­wid­rig

Ein Käu­fer, der zwar nicht schon bei Ab­schluss des Kauf­ver­trags, aber bei der Über­ga­be der Kauf­sa­che von ei­nem (mög­li­chen) Man­gel er­fährt, ver­hält sich treu­wid­rig i. S. von § 242 BGB, wenn er die (mög­li­cher­wei­se) man­gel­haf­te Sa­che an­nimmt und spä­ter we­gen des Man­gels den Rück­tritt vom Kauf­ver­trag oder die An­fech­tung we­gen arg­lis­ti­ger Täu­schung er­klärt (Wer­tung des § 464 BGB a.F.).

OLG Cel­le, Ur­teil vom 04.08.2004 – 7 U 18/04

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Be­weis­last­um­kehr nach § 476 BGB beim Ge­braucht­wa­gen­kauf

  1. Die Ver­mu­tungs­re­gel des § 476 BGB fin­det grund­sätz­lich auch beim Kauf ge­brauch­ter Sa­chen An­wen­dung, wenn­gleich die Ver­mu­tung we­gen „der Art des Man­gels“ viel­fach nicht ein­grei­fen wird.
  2. Da § 476 BGB ei­ne ge­setz­li­che Ver­mu­tung auf­stellt, reicht es nicht aus, dass der Ver­käu­fer die­se er­schüt­tert. Er muss viel­mehr nach § 292 ZPO den vol­len Be­weis des Ge­gen­teils er­brin­gen.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 04.08.2004 – 7 U 30/04

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Kein Sach­man­gel ei­nes Ge­braucht­wa­gens bei na­tür­li­chem Ver­schleiß

  1. Der Käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens kann nicht je­den De­fekt am Fahr­zeug zum An­lass neh­men, Ge­währ­leis­tungs­rech­te gel­tend zu ma­chen. Viel­mehr stel­len sol­che De­fek­te kei­ne Sach­män­gel dar, die bei üb­li­cher­wei­se in Er­schei­nung tre­ten und vom Käu­fer er­war­tet wer­den müs­sen. Des­halb fal­len Ver­schleiß- und Ab­nut­zungs­er­schei­nun­gen nicht un­ter den Sach­man­gel­be­griff, wenn sie nicht über das hin­aus­ge­hen, was bei ei­nem Fahr­zeug des be­tref­fen­den Typs an­ge­sichts sei­nes Al­ters und sei­ner Lauf­leis­tung nor­ma­ler­wei­se zu be­ob­ach­ten ist.
  2. Der Kfz-Käu­fer trägt als Klä­ger die Dar­le­gungs- und Be­weis­last da­für, dass an sei­nem Fahr­zeug Män­gel und nicht bloß na­tür­li­che Ver­schleiß­er­schei­nun­gen vor­han­den sind. Erst nach­dem er sub­stan­zi­iert un­ter Be­weis­an­tritt da­zu vor­ge­tra­gen hat, kann in ei­nem zwei­ten Schritt die Re­ge­lung des § 476 BGB ein­grei­fen, wo­nach zu­guns­ten des Käu­fers ver­mu­tet wird, dass die Sa­che be­reits bei Ge­fahr­über­gang man­gel­haft war.

AG Neu­kölln, Ur­teil vom 03.08.2004 – 18 C 114/04

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Un­zu­mut­bar­keit der Nach­er­fül­lung bei Viel­zahl von Män­geln

  1. Ei­nem Kfz-Käu­fer kön­nen (wei­te­re) Nach­er­fül­lungs­ver­su­che i. S. von § 440 Satz 1 Fall 3 BGB un­zu­mut­bar sein, wenn sein Ver­trau­en in das Fahr­zeug auf­grund ei­ner Viel­zahl im­mer neu­er Män­gel er­schüt­tert ist und ei­ne Feh­ler­an­fäl­lig­keit des Fahr­zeugs für die Zu­kunft nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.
  2. Meh­re­re eher ge­ring­fü­gi­ge Män­gel, die ein­zeln be­trach­tet ei­nen Rück­tritt vom Kauf­ver­trag nicht recht­fer­ti­gen (vgl. § 323 V 2 BGB), kön­nen in ih­rer Ge­samt­heit ein Rück­tritts­recht be­grün­den.
  3. Ein Kfz-Käu­fer ver­wirkt sein Recht zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag nicht da­durch, dass er das Fahr­zeug nach Er­klä­rung des Rück­tritts wei­ter nutzt. Viel­mehr ist da­von aus­zu­ge­hen, dass die Wei­ter­be­nut­zung des Fahr­zeugs im In­ter­es­se des Ver­käu­fers liegt, der auf die­se Wei­se ei­nen An­spruch auf ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung in er­heb­li­cher Hö­he er­lan­gen kann.

LG Zwei­brü­cken, Ur­teil vom 02.08.2004 – 1 O 274/03

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