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Tag: Wohn­mo­bil

Au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­ner Wohn­mo­bil-Kauf­ver­trag – Wi­der­rufs­recht

  1. Ein Kauf­ver­trag über ein Wohn­mo­bil, der zwi­schen ei­nem Ver­brau­cher als Käu­fer und ei­nem Un­ter­neh­mer als Ver­käu­fer in dem – auf ei­nem auf ei­nem öf­fent­li­chen Cam­ping­platz ab­ge­stell­ten – Fahr­zeug ge­schlos­sen wird, ist ein au­ßer­halb von Ge­schäfts­räu­men ge­schlos­se­ner Ver­trag i. S. von § 312b I 1 Nr. 1 BGB, so­fern der Un­ter­neh­mer sei­ne Tä­tig­keit nicht für ge­wöhn­lich in dem Wohn­mo­bil aus­übt. Dem Ver­brau­cher steht des­halb grund­sätz­lich ein Wi­der­rufs­recht zu (§ 312g I BGB i. V. mit § 355 BGB). Das gilt auch dann, wenn die Par­tei­en von vorn­her­ein den Ab­schluss ei­nes Kauf­ver­trags in Be­tracht ge­zo­gen ha­ben. Denn das Wi­der­rufs­recht be­steht un­ab­hän­gig da­von, ob der Un­ter­neh­mer den Ver­brau­cher über­rum­pelt hat oder die­ser sich in ei­ner Druck­si­tua­ti­on be­fand.
  2. Die Aus­übung des Wi­der­rufs­rechts ist nicht an ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se des Ver­brau­chers ge­knüpft, son­dern es ist sei­nem frei­en Wil­len über­las­sen, ob und aus wel­chen Grün­den er sei­ne Ver­trags­er­klä­rung wi­der­ruft.

LG Müns­ter, Ur­teil vom 28.06.2024 – 08 O 275/23

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Kein nur ge­ring­fü­gi­ger Man­gel bei Un­dich­tig­keit ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Das Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit stellt nicht nur bei ei­nem Pkw, son­dern auch bei ei­nem Wohn­mo­bil re­gel­mä­ßig ei­nen nicht nur un­er­heb­li­chen Man­gel dar. In­so­weit ist zu be­rück­sich­ti­gen, dass ein Wohn­mo­bil auch dem Woh­nen dient und ein Feuch­tig­keits­ein­tritt und/​oder Feuch­tig­keits­schä­den den Kom­fort min­des­tens eben­so be­ein­träch­ti­gen kön­nen wie bei ei­nem Pkw.
  2. Dich­tet der Ver­käu­fer ei­nes un­dich­ten Wohn­mo­bils die­ses auf ei­ne Män­gel­rü­ge des Käu­fers hin nur un­zu­rei­chend ab, kann der Käu­fer im Ein­zel­fall be­rech­tigt sein, vom Kauf­ver­trag zu­rück­zu­tre­ten, oh­ne dem Ver­käu­fer ei­nen zwei­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such er­mög­li­chen zu müs­sen. Denn ein zwei­ter Nach­bes­se­rungs­ver­such kann dem Käu­fer un­zu­mut­bar i. S. von § 440 Satz 1 Fall 3 BGB sein, wenn dem Ver­käu­fer beim ers­ten Nach­bes­se­rungs­ver­such gra­vie­ren­de Aus­füh­rungs­feh­ler un­ter­lau­fen sind oder der ers­te Nach­bes­se­rungs­ver­such von vorn­her­ein nicht auf ei­ne dau­er­haf­te, son­dern nur ei­ne pro­vi­so­ri­sche Man­gel­be­sei­ti­gung an­ge­legt war (im An­schluss an OLG Hamm, Urt. v. 10.03.2011 – I-28 U 131/10, ju­ris Rn. 34).
  3. Bei der Be­ur­tei­lung, ob ein man­gel­be­ding­ter Rück­tritt vom Kauf­ver­trag ge­mäß § 323 V 2 BGB aus­ge­schlos­sen ist, weil die in der Lie­fe­rung der man­gel­haf­ten Kauf­sa­che lie­gen­de Pflicht­ver­let­zung des Ver­käu­fers un­er­heb­lich, der (be­heb­ba­re) Man­gel al­so ge­ring­fü­gig ist, sind auch Ar­beits­schrit­te zu be­rück­sich­ti­gen, die für ei­ne ord­nungs­ge­mä­ße Man­gel­be­sei­ti­gung nicht er­for­der­lich sein müs­sen, aber er­for­der­lich sein kön­nen.

OLG Hamm, Ur­teil vom 23.11.2023 – 34 U 300/22

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Be­rech­nung der Nut­zungs­ent­schä­di­gung bei ei­nem Wohn­mo­bil

Die Nut­zungs­ent­schä­di­gung, die der Käu­fer dem Ver­käu­fer bei der Rück­ab­wick­lung ei­nes Kfz-Kauf­ver­trags schul­det, ist bei ei­nem Wohn­mo­bil nicht an­hand der Lauf­leis­tung, son­dern an­hand der vor­aus­sicht­li­chen und tat­säch­li­chen Nut­zungs­dau­er zu be­mes­sen.

OLG Dres­den, Ur­teil vom 17.11.2023 – 3 U 983/23

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Kei­ne Haf­tung für un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung bei aus­län­di­scher Typ­ge­neh­mi­gung – Fi­at Du­ca­to

Der (aus­län­di­sche) Her­stel­ler ei­nes Mo­tors ei­nes mit ei­ner ita­lie­ni­schen Typ­ge­neh­mi­gung in den Ver­kehr ge­brach­ten Fahr­zeugs, in dem ei­ne un­zu­läs­si­ge Ab­schalt­ein­rich­tung zum Ein­satz kommt, haf­tet ei­nem in Deutsch­land an­säs­si­gen Er­wer­ber die­ses Fahr­zeugs nicht we­gen sit­ten­wid­ri­ger vor­sätz­li­cher Schä­di­gung (§ 826 BGB) auf Scha­dens­er­satz.

LG Frei­burg, Ur­teil vom 26.02.2021 – 14 O 333/20

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Rück­ga­be ei­ner be­schä­dig­ten Kauf­sa­che nach Rück­tritt vom Kauf­ver­trag

  1. Zur Haf­tung des Käu­fers ei­nes Kraft­fahr­zeugs (hier: ei­nes Wohn­mo­bils), der dem Ver­käu­fer das Fahr­zeug nach ei­nem wirk­sa­men Rück­tritt vom Kauf­ver­trag in be­schä­dig­tem Zu­stand zu­rück­gibt.
  2. Der An­spruch des Rück­ge­währ­gläu­bi­gers auf Scha­dens­er­satz (§§ 346 IV, 280 I BGB bzw. §§ 280 I, 241 II BGB) ver­jährt in drei Jah­ren (§ 195 BGB). Die Ver­jäh­rungs­frist be­ginnt ge­mäß § 199 I BGB mit dem Schluss des Jah­res, in dem der An­spruch ent­stan­den ist (§ 199 I Nr. 1 BGB) und der Gläu­bi­ger von den den An­spruch be­grün­den­den Um­stän­den und der Per­son des Schuld­ners Kennt­nis er­langt oder oh­ne gro­be Fahr­läs­sig­keit er­lan­gen müss­te (§ 199 I Nr. 2 BGB).

BGH, Be­schluss vom 09.02.2021 – VI­II ZR 316/19
(nach­fol­gend: BGH, Be­schluss vom 27.04.2021 – VI­II ZR 316/19)

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Kei­ne Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung durch Vor­la­ge ei­ner aus­län­di­schen Prüf­be­schei­ni­gung über ei­ne „Haupt­un­ter­su­chung“

Die zu­tref­fen­de und durch Vor­la­ge der gül­ti­gen lu­xem­bur­gi­schen Prüf­be­schei­ni­gung be­leg­te An­ga­be ei­nes Ge­braucht­wa­gen­ver­käu­fers, dass das Fahr­zeug kürz­lich sei­tens der So­ciété Na­tio­na­le de Contrôle Tech­ni­que (SNCT) er­folg­reich ei­ner Haupt­un­ter­su­chung nach lu­xem­bur­gi­schem Recht un­ter­zo­gen wor­den sei, führt nicht zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) des In­halts, dass das Fahr­zeug bei der Über­ga­be an den Käu­fer ei­nen für die Haupt­un­ter­su­chung nach § 29 StV­ZO ge­eig­ne­ten ver­kehrs­si­che­ren Zu­stand auf­wei­se.

OLG Ko­blenz, Ur­teil vom 04.07.2019 – 1 U 205/19

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein Wohn­mo­bil – Nut­zungs­ent­schä­di­gung

  1. Ein Wohmo­bil, des­sen Auf­bau­tür sich al­len­falls mit über­mä­ßi­ger Kraft­ein­wir­kung öff­nen lässt und durch die bei Re­gen Was­ser in das In­ne­re des Fahr­zeugs ein­dringt, lei­det an ei­nem er­heb­li­chen Man­gel, der den Käu­fer grund­sätz­lich zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.
  2. Nach ei­nem wirk­sa­men man­gel­be­ding­ten Rück­tritt von ei­nem Kfz-Kauf­ver­trag (hier: über ein Wohn­mo­bil) schul­det der Käu­fer dem Ver­käu­fer ge­mäß § 346 I, II Nr. 1 BGB ei­ne Nut­zungs­ent­schä­di­gung für je­den mit dem Fahr­zeug ge­fah­re­nen Ki­lo­me­ter. Der Ver­käu­fer ist sei­ner­seits ver­pflich­tet, dem Käu­fer aus dem Kauf­preis ge­zo­ge­ne Nut­zun­gen in Ge­stalt er­wirt­schaf­te­ter oder er­spar­ter Zin­sen her­aus­zu­ge­ben oder durch ih­ren Wert zu er­set­zen.

LG Nürn­berg-Fürth, Ur­teil vom 16.05.2019 – 10 O 4413/17

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Aus­übung ei­nes Ge­stal­tungs­rechts erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung – Fa­brik­neu­heit ei­nes Wohn­mo­bils

  1. Der Vor­trag ei­ner Par­tei, dass ein Ge­stal­tungs­recht (hier: Wi­der­ruf ge­mäß §§ 312b, 312g, 355 f. BGB) erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung aus­ge­übt wor­den sei, ist in der Be­ru­fungs­in­stanz grund­sätz­lich un­ab­hän­gig von den Vor­aus­set­zun­gen des § 531 II ZPO zu be­rück­sich­ti­gen. Hier­auf ist oh­ne Ein­fluss, ob die Er­klä­rung des Ge­stal­tungs­rechts als sol­che von der Ge­gen­sei­te be­strit­ten wird oder (was der Re­gel ent­spre­chen dürf­te) zwi­schen den Par­tei­en un­strei­tig ist.
  2. Wenn ei­ne Par­tei zu­läs­si­ger­wei­se erst nach Schluss der erst­in­stanz­li­chen münd­li­chen Ver­hand­lung von ei­nem Ge­stal­tungs­recht Ge­brauch macht, be­grün­det es kei­ne Nach­läs­sig­keit i. S. von § 531 II 1 Nr. 3 ZPO, dass sie zu den (wei­te­ren) tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des be­tref­fen­den Ge­stal­tungs­rechts erst­mals in der Be­ru­fungs­in­stanz vor­trägt.
  3. Ein Wohn­mo­bil ist wie je­des an­de­re Kraft­fahr­zeug un­ter an­de­rem dann nicht mehr fa­brik­neu, wenn zwi­schen der Her­stel­lung des Fahr­zeugs und dem Ab­schluss des Kauf­ver­trags mehr als zwölf Mo­na­te lie­gen.

BGH, Ur­teil vom 17.10.2018 – VI­II ZR 212/17

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Kein Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein Wohn­mo­bil we­gen Un­eben­hei­ten der Au­ßen­haut

Der so­ge­nann­ten Sand­wich­bau­wei­se ge­schul­de­te Un­eben­hei­ten der Au­ßen­haut sind bei ei­nem (neu­en) Wohn­mo­bil grund­sätz­lich kein Man­gel i. S. von § 434 I 2 Nr. 2 BGB.

OLG Stutt­gart, Ur­teil vom 11.07.2018 – 3 U 71/17

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Rück­tritt vom Kauf­ver­trag über ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil we­gen falsch an­ge­ge­be­ner Erst­zu­las­sung

  1. Heißt es in der Be­schrei­bung ei­nes auf der In­ter­net­platt­form eBay zum Kauf an­ge­bo­te­nen ge­brauch­ten Wohn­mo­bils, das Fahr­zeug sei 2002 erst­zu­ge­las­sen wor­den („EZ: 2002“), so führt die­se An­ga­be zu ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) mit ent­spre­chen­dem In­halt.
  2. Ein ge­brauch­tes Wohn­mo­bil, des­sen Erst­zu­las­sung ent­ge­gen ei­ner Be­schaf­fen­heits­ver­ein­ba­rung (§ 434 I 1 BGB) nicht 2002, son­dern schon im April 2001 er­folgt ist, lei­det an ei­nem er­heb­li­chen Man­gel, der den Käu­fer un­ge­ach­tet ei­nes ver­ein­bar­ten Ge­währ­leis­tungs­aus­schlus­ses zum Rück­tritt vom Kauf­ver­trag be­rech­tigt.

OLG Cel­le, Ur­teil vom 14.12.2017 – 6 U 73/17

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